Skip to main content

Full text of "Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten, C., C., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearb., und nach den bestehenden vier Kreisvierteln gereihet"

See other formats


Google 


This  is  a  digital  copy  of  a  bix>k  lhat  was  preservcd  for  gcncralions  on  library  sIil-Ivl-s  before  il  was  carcfully  scanncd  by  Google  as  pari  ol'a  projeel 

to  makc  the  world's  books  discovcrable  online. 

Il  has  survived  long  enough  Tor  the  Copyright  lo  expire  and  the  book  to  enter  the  public  domain.  A  public  domain  book  is  one  that  was  never  subjeel 

to  Copyright  or  whose  legal  Copyright  terni  has  expired.  Whether  a  book  is  in  the  public  domain  niay  vary  country  tocountry.  Public  domain  books 

are  our  gateways  to  the  past.  representing  a  wealth  ol'history.  eulture  and  knowledge  that 's  ol'ten  dillicult  to  discover. 

Marks,  notations  and  other  marginalia  present  in  the  original  volume  will  appear  in  this  lile  -  a  reminder  of  this  book's  long  journey  from  the 

publisher  lo  a  library  and  linally  to  you. 

Usage  guidelines 

Google  is  proud  to  partner  with  libraries  lo  digili/e  public  domain  malerials  and  make  ihem  widely  accessible.  Public  domain  books  belong  to  the 
public  and  we  are  merely  their  cuslodians.  Neverlheless.  this  work  is  expensive.  so  in  order  lo  keep  providing  this  resource.  we  have  laken  Steps  lo 
prevent  abuse  by  commercial  parlics.  iiicIiiJiiig  placmg  lechnical  reslriclions  on  aulomatecl  querying. 
We  alsoasklhat  you: 

+  Make  non  -commercial  u.se  of  the  fites  We  designed  Google  Book  Search  for  use  by  individuals.  and  we  reüuesl  lhat  you  usc  these  files  for 
personal,  non -commercial  purposes. 

+  Refrain  from  imtomuted  qu  erring  Do  not  send  aulomated  üueries  of  any  sorl  to  Google's  System:  If  you  are  conducling  research  on  machine 
translation.  optical  characler  recognilion  or  olher  areas  where  access  to  a  large  amounl  of  lex!  is  helpful.  please  contacl  us.  We  encourage  the 
use  of  public  domain  malerials  for  these  purposes  and  may  bc  able  to  help. 

+  Maintain  attribution  The  Google  "walermark"  you  see  on  each  lile  is  essential  for  informing  people  about  this  projeel  and  hclping  them  lind 
additional  malerials  ihrough  Google  Book  Search.  Please  do  not  remove  it. 

+  Keep  it  legal  Whatever  your  use.  remember  that  you  are  responsable  for  ensuring  lhat  what  you  are  doing  is  legal.  Do  not  assume  that  just 
because  we  believe  a  book  is  in  the  public  domain  for  users  in  ihc  United  Siatcs.  lhat  ihc  work  is  also  in  the  public  domain  for  users  in  other 

counlries.  Whelher  a  book  is  slill  in  Copyright  varies  from  counlry  lo  counlry.  and  we  can'l  offer  guidance  on  whelher  any  specific  use  of 
any  specific  book  is  allowed.  Please  do  not  assume  that  a  book's  appearance  in  Google  Book  Search  means  it  can  be  usec!  in  any  manncr 
anywhere  in  the  world.  Copyright  infringemenl  liability  can  bc  quite  severe. 

About  Google  Book  Search 

Google 's  mission  is  lo  organize  the  world's  information  and  to  make  it  universally  accessible  and  useful.  Google  Book  Search  helps  readers 
discover  ihc  world's  books  wlulc  liclpmg  aulliors  and  publishers  rcacli  new  audiences.  You  can  searcli  ihrough  llic  lull  lexl  of  this  book  on  llic  web 
al|_-.:. :.-.-::  /  /  bööki  .  qooqle  .  com/| 


Google 


Über  dieses  Buch 

Dies  ist  ein  digitales  Exemplar  eines  Buches.  Jas  seil  Generalionen  in  Jen  Renalen  der  Bibliotheken  aufbewahrt  wurde,  bevor  es  von  Google  im 
Rahmen  eines  Projekts,  mit  dem  die  Bücher  dieser  Well  online  verfügbar  gemacht  werden  sollen,  sorgfältig  gescannt  wurde. 

Das  Buch  hat  Jas  Urlieberreclil  ühcrdaucrl  imJ  kann  nun  öffentlich  zugänglich  gemacht  werden.  Ein  öffentlich  zugängliches  Buch  ist  ein  Buch, 
das  niemals  Urheberrechten  unterlag  oder  bei  dem  die  Schutzfrist  des  Urheberrechts  abgelaufen  ist.  Ob  ein  Buch  öffentlich  zugänglich  isi.  kann 
von  Land  zu  Land  unterschiedlich  sein.  Öffentlich  zugängliche  Bücher  sind  unser  Tor  zur  Vergangenheil  und  stellen  ein  geschichtliches,  kulturelles 
und  wissenschaftliches  Vermögen  dar.  das  häufig  nur  schwierig  zu  entdecken  ist. 

Gebrauchsspuren.  Anmerkungen  und  andere  Randbemerkungen,  die  im  Original  band  enthalten  sind,  linden  sich  auch  in  dieser  Datei  -  eine  Erin- 
nerung an  die  lange  Reise,  die  das  Buch  vom  Verleger  zu  einer  Bibliothek  und  weiter  zu  Ihnen  hinter  sich  gebracht  hat. 

Niitmngsrichtlinien 

Google  ist  stolz,  mit  Bibliotheken  in  Partnerschaft  lieber  Zusammenarbeit  öffentlich  zugängliches  Material  zu  digitalisieren  und  einer  breiten  Masse 
zugänglich  zu  machen.      Öffentlich  zugängliche  Bücher  gehören  der  Öffentlichkeit,  und  wir  sind  nur  ihre  Hüter.      Nichlsdcstoiroiz  ist  diese 
Arbeit  kostspielig.  Um  diese  Ressource  weiterhin  zur  Verfügung  stellen  zu  können,  haben  wir  Schritte  unternommen,  um  den  Missbrauch  durch 
kommerzielle  Parteien  zu  verhindern.  Dazu  gehören  technische  Einschränkungen  für  automatisierte  Abfragen. 
Wir  bitten  Sie  um  Einhaltung  folgender  Richtlinien: 

+  Nutzung  der  Dateien  zu  nichtkommerziellen  Zwecken  Wir  haben  Google  Buchsuche  für  Endanwender  konzipiert  und  möchten,  dass  Sic  diese 
Dateien  nur  für  persönliche,  nichtkommerzielle  Zwecke  verwenden. 

+  Keine  automatisierten  Abfragen  Senden  Sic  keine  automatisierten  Abfragen  irgendwelcher  Art  an  das  Google-System.  Wenn  Sie  Recherchen 
über  maschinelle  Übersetzung,  optische  Zcichcncrkcnnung  oder  andere  Bereiche  durchführen,  in  denen  der  Zugang  zu  Text  in  großen  Mengen 
nützlich  ist.  wenden  Sie  sich  bitte  an  uns.  Wir  fördern  die  Nutzung  des  öffentlich  zugänglichen  Materials  für  diese  Zwecke  und  können  Ihnen 
unter  Umständen  helfen. 

+  Beibehaltung  von  Google- Markende  meinen  Das  "Wasserzeichen"  von  Google,  das  Sic  in  jeder  Datei  linden,  ist  wichtig  zur  Information  über 
dieses  Projekt  und  hilft  den  Anwendern  weiteres  Material  über  Google  Buchsuchczu  linden.  Bitte  entfernen  Sic  das  Wasserzeichen  nicht. 

+  Bewegen  Sie  sich  innerhalb  der  Legalität  Unabhängig  von  Ihrem  Verwendungszweck  müssen  Sie  sich  Ihrer  Verantwortung  bewusst  sein, 
sicherzustellen,  dass  Ihre  Nutzung  legal  ist.  Gehen  Sic  nicht  davon  aus.  dass  ein  Buch,  das  nach  unserem  Dafürhalten  für  Nutzer  in  den  USA 
öffentlich  zugänglich  isi.  auch  für  Nutzer  in  anderen  Ländern  öffentlich  zugänglich  ist.  Ob  ein  Buch  noch  dem  Urheberrecht  unterliegt,  ist 
von  Land  zu  Land  verschieden.  Wir  können  keine  Beratung  leisten,  ob  eine  bestimmte  Nutzung  eines  bestimmten  Buches  gesetzlich  zulässig 
ist.  Gehen  Sic  nicht  davon  aus.  dass  das  Erscheinen  eines  Buchs  in  Google  Buchsuche  bedeutet,  dass  es  in  jeder  Form  und  überall  auf  der 
Welt  verwendet  werden  kann.   Eine  Urheberrechlsverlelzung  kann  schwerwiegende  Folgen  haben. 

Über  Google  Buchsuche 

Das  Ziel  von  Google  besteht  darin,  die  weltweiten  Informationen  zu  organisieren  und  allgemein  nutzbar  und  zugänglich  zu  machen.    Google 

Buchsuche  hilft  Lesern  dabei,  die  Bücher  dieser  Welt  zu  entdecken,  und  unlcrslül/1  Aulmvii  und  Verleger  dabei,  neue  Zielgruppen  zu  erreichen. 
Den  gesamten  Buchlexl  können  Sic  im  Internet  unter|htt:'- :  /  /-■:,■:,<.-:  .  .j -;.-;.  .j _  ^  . .::-;. -y]  durchsuchen. 


PRO  PER TY    OF 


ARTES      SC1ENTIA     VERITAS 


••    ' — i 


>. 


Sltu^i  LliAt-/,  ZieJksJ, M tA/A.  m, . 

JH  at  ftellnn# 

btä 

unter  bcr  @n3, 

burc$  iimfaffenbe  Seftfrreibung 

aller 

Burgen,  Scbläßscr,  ^ercsrgaftttt,  Staute, 

ittärftte.  Dörfer,  ttotlrrt  >c,  «. 

topograp&ift^ftatifrifö'  fleneafogififr*  $tffortf#  bearbeitet, 

u  n  b 

nacf>  ben  bcftc^cnbcit  toter  Ärciöoicrtdn 

alp^abetifcfc  geredet. 


dritter  fßant>* 

Viertel  unterm  tftanEjarte&crg. 


3IÜ*  i  e  n. 

Stbtudt  bttbtu    ?¥■  9Hedj(tarift<n. 

t  8  3  4* 


t    *      -v, 


zSSS'l  -  o*3 


#er$o<j&trbaum* 

i£tn  Sorf  mit  122  ^) 5 ufern ,  biet  @tunben  von  ©totferatf  aW 
ber  näc&jten  ^poftftation  ,  entfernt« 

Äirdjje  unb  @$ule  befttiben  ji<fr  im  Orte*  Stefe  geboren  in 
bat  Secanat  am  99?i4>aef$berge ,  bai  9>atronat  übt  bie  iperrfefcaft 
{Rieber&oHabrunn*  2anbgeri($t,  ört$>  unb  (£onfcription6obrigfeit 
ijt  bie  J?errf$aft  ©feinabrunn,  ®runb£errf$aft*n ,  bie  fcier  be* 
^au|te  Untertanen  bejtgen,  finb:  @teinabrunn,  @rof5rujjba$ , 
9ftatl6erg,  JRteber&oflabrunn  ,  a3ürgerfpita(,  bie  Pfarre  unb  bie 
Äivcfce  ju  Jperjogbirbaum.  £>er .  SBerbfreW  ifl  bem  8tn. 
3nf.  Regiment  9Jr.  4  jugennefem 

2>a*  2>orf  ja&tt  in  147gami(ieti  332  mannttd&e,  344  weib* 
(i$e  <perfonen,  worunter  149  MHrffi&ige  hinter.  2>er  93ie$|tanb 
betraft  64  $ferbe,  160  Äitye,  418  @$afe  ««&  *80  ©cfcmeine. 

2>ie  Diepgen  (Einwohner  bauen  alle  vier  &8rnergattungen , 
jeboc&  Söeijen  unb  ©erfte  wenig  unb  in  tyren  jerjtreut  Itegenbetf 
SOSeingarten  ein  bfoä  mittelmäßige*  ®e\vaä)6,  fo  wie  au$  bie 
aSie&jud&t  wegen  be*  auf  ben  jttar  fefrr*  ergiebigen  aber  fumpfigeit 
SBiefen  erjeugten  fauren  gutter*  unbebeutenb  i(l,  urtb  au$  bat 
Qb(t  in  bem  fumpfigen  S3oben  f)ier  titelt  gtbei&en  Witt.  Mma  unb 
SBafler  finb  jebocfc  gut  Jpieü  im  Orte  beftnben  fi$  1  gfeiftfr&auer, 
±»&fer,  4  Ceinweber,  2  £uffömiebe,  1  Siföler,  1  SBag* 
«er,  2  gaßbinber ,  2  ©4>u(ter ,  2  ®$neiber,  1  SWaurermeifter , 
1  Äalfbrenner ;  nebfl  einem  Äramer  unb  einer  Sabaftraftf.  JDie 
@c&anfgere$tigtat  &ierfefb(t  gc^Jrt  aUetti  ber  ©emeinbe,  2focfr 
beftfct  biefelbe  eine  bei  500  3o$  große  SBafbung ,  von  welker  |Te 
bebeutenben  9?u$en  jie&t.  2>er  Ort  £erjog6irbaum  in  ei-- 
nem  breiten  bur$  viele  frier  $im>ortrettnbe  i&ueflen  fumpftgen 


£$a(e  gelegen ,  bilbet  mit  feinem  meift  mit  @tro&  gebecf  ten  in 
brei  Steigen  erbauten  Käufern  &n>ei  ©äffen  unb  wirb  von  einem 
tne$rma(6  ju  f$ab(i$er  J?6£e  anfefctoeflenben  namenlofcn  Sbadjje 
burc$flojfen.  lim  norb(i$en  Snbe  bei  2>orfe$  gegen  Unter^ufd} 
liegt  ein  $iv  Jperrfcfcaft  Unterfieinabrunn  gehöriger  mafjto  erbaue 
ter  mit  @tro$  gebeerter  @4)af(er>  ober  8Birt&f<fcaft*&of 
mit  einer  Steuer  unb  <2>$afmei(ter6n>o$nung,  in  weU 
dfrem  ft#  gegen  400  @tü<f  0$afe  beftnben. 

91orboftti$  wirb  ber  Ort  oon  Ober-  unb  Unternufö  nnb 
ftsbejMi$  von  Ottenborf  in  oierteiftünbiger,  fübroejt!i<&  oon  @teü 
nabrunn  in  fcalb*  unb  füboftlidj  oon  SMaUbirbaum  in  ganjftün- 
biger  Entfernung  begrenzt;  mit  u>eld)en  Drtfd&aften  bie  Serbin? 
bung  bnr<$  fc&te<fcte  gelbroege  unterhalten  wirb»  Ungefähr  in  fei- 
ner SWitte  ftefct  an  ber  ofUic^en  Jpauferretye  bie  tfceil*  in  got&i* 
f$er  tfceiW  in  neuerer  23auart  aufgeführte,  bem  ^eiligen  3fos 
£anne$  bem  Saufer  geroetyte  £ir$e,  mit  bem  an  ber 
©flbfeite  bei  ©c&iffe*  oon  ©runb  au*  abgefonbert  aufgeführten 
eine  U&r  unb  brei  ©fotfen  entfcaltenben  Sturme,  gfei$  ber  Air* 
6)t  mit  ©dfoinbefn  gebeeft*  Serfelbe  warb  erft  in  neuerer  3eit 
errietet/  ba  ber  frühere ,  n>e($er  oon  f^oner  fcofcer  Bauart  unb 
mit  jwei  großen  bleiernen  Äuppefn  oerfe&en,  über  bem  9>re£; 
bpterium  angebracht  war,  bei  ber  im  3fafcre  1821  ®tatt  gefun* 
benen  geueräbrunft  fammt  ber  &ir$enba$ung,  ber  Schule  unb 
ben  3Birt^f$aft$gebäuben  &e*  natyn  $>farrfcofe*  ein  9{aub  ber 
Stammen  würbe. 

3n  bem  fe&r  einfadfr  ju  nennenben  Snnern  btefer  Äird&e  ijt 
bat  ungeroo$n(i$  große/  aftgot&ifc&e  SBolbung  ent$a(tenbe  $re** 
bpterinm,  jebenfaW  ba$  erjle  ©otte*fcau$,  bemer?en*wert& ;  bat 
©c&iff  jebo$  ifl  ganj  neuerer  Bauart  o&ne  ©ero&Jbe.  lieber  bem 
Sjcfyaltatt  ifl  bie  (Enthauptung  bei  ^eiligen  3o$anne$  be* 
$4ufer*  in  einem  nic^t  toert&lofen  ©emälbe  bargefteflt,  außer 
weitem  no$  jtoei,  ber  feligflen  Jungfrau  unb  ber  fettigen 
95arbara  gemeinte  ©eitenalta're,  jebo$  alte  breüooriJjofj 
unb  fe&r  einfa$  aulgefiattet ,  oor&anben  ftnb.  ©o  wie  bie  gan* 
&  Umgebung  be*  Orte*  ift  oorjügti<$  ber  Koben  iwti$ft  ber 


Äir$e  befpnbetf  quellenreicfc ,  roeßfcalb  berfelbe  in  tyrem  3«»' 
nern  wtebcr^ott  aufgefd&üttet  werben  mußte,  wa*  roa&rfd&eins 
li<&  fe&r  oft  g*f$efcen  ifl/  ba  ein  innerhalb  be$  Sturme*  einge* 
mauertet*  ©tetn,  auf  wettern  bie  gigur  eine*  J?irf$e$  einge* 
fcauen  ijt  unb  ber  in  früheren  Seiten  faum  oon  bem  größten 
9)?anne  ju  erreichen  gemefen  fepn  foH,  jegt  wenig  über  ben  guß* 
(oben  $eroorjte$t* 

Untern  ber  &ir$e  beftnben  jt$  ber  ein  @totfwerf  enthalten* 
be  mit.3iegetn  gebecfte  $>f  arr^of  unb  bemfelben  gegenüber  ba$ 
blo*  ani  einem  £r$gef$oß  befte&enbe  mit  §$inbelba$  oerfe^ene 
@4>ufgebaube.' 

.  £>er  Üet$en$of,  metd&er  ii4  jum  3<>&re  1803  um  bie 
£ir$e  l&er  angelegt" unb  ebenfalls  außerorbentlicfc  naß  mar,  ift 
legt  gleich  außer  bem  2>orfe  junäcfyjl  be*  Sßöegeä  na^  Steinte 
brunn,  —  £>er  ©otte$bienjt  wirb  nur  oon  einem  Pfarrer  perfes 
$tn*  £>**  jw  fcieftgen  Ätrdfoe  gefc&vigen  gtliafen  ftnb:  Ottern 
borf  eine  .Viertel;  unb  Obers  unb  Unternuf<f>  ein  fyaiU 
@ tunbe  entfernt.  2(ußer&alb  Jperjogbirbaum  am  Sßege  na$ 
©roßmugl  jtefct  eine  gegen  20Ö  13afcre  atte  gemauerte  ge(b- 
capetle  mit  einem  SSarienbilbe;  gegen  Obefnufö  ju  eis 
ne  fol$e  neue  Sa  pelle  unb  uqfern  bem  2)orfe  gegen  Otten* 
borf  ein  f4>one$  au*  Ouaberfteinen  erbautet  alte*  gotfcif<$e$ 
Äreuj  »ba*  fc&marje«  genannt 

3n  gefd&tdj>tli($er  £tnjf#t  finben  nurbeiJperjogbirbaum 
ja  ermähnen ,  baß  ba$fe(be  einer  alten  jebocfy  unoerburgten  Sa- 
ge na$ ,  bereite  feit  Anfang  bei  XL  3<*$rfyunbert$  befielen  unb 
bafelbjt  bere.it*  im  3^re  1220  burcfc  @ei|t(i<$e  oon  Jnieber&ot* 
tabrunn  bie  2>eetforge  otrritfjtet  roorben  fepn  fott  ,  roa&rf4>eins 
li$  mar  aud)  ju  biefer  3«t  fäon  ein  ©otteS&au*  fcter ,  roet$e* 
bW  in  bie  neueren  Seiten  unter  ba6  Srjbi$$um  9>affau  geborte. 
Sefonber*  ermahnt  wirb  bie  fciefige  Pfarre  jebocfc  erft  im  93ift* 
tation0s9>rotofotte  oom  3a^re  1544*  2fa$  ber  oben  angeführte 
2Birt&f<fraft*bof  foß  föon  bei  oier&unbert  %afyve ,  wie* 
roo$(  ni#t  in  feiner  jefcigen  ©eftaft ,  fonbern  früher  aW  jmei  $ur 
£errf$aft  SBeperburg  bienjlpffi^tige  »auern&aufer ,  befielen» 


Unter  ben  tiefen  Ort  betroffenen  ©(fcicffaten  ijt  ju  erw% 
nen,  baß  im  3o$re  1754  bie  »ormaW  nS&er  gejtanbene  weltliche 
£auferrei&e  bereiten  burdj>  eine  aewaftige  Ueberfc&wemmung  je* 
ne*  tyn  burc^fließenben  V5a$e$  flanj(i<&   jerflcrt  worben  fepn  fott 
unb  bafcer  beim  neuen  03 au  weiter  jurücfgefhflt  werben  mußte» 
Uebriflen*  erlitten  au$  in  ben  Sauren  1697/  1801  unb  1821 
£tr$e  unb  ^farr&of  bebeutenbe  SBranbe,  burd&  welche  oermutfc 
!i$  atit  Urfunben  bie  jur  ©efd)id)te  be$  Orte*  (Einige**  beitragen 
fonnten ,  vernietet  mürbem  £>er  Ort/  welker  in  ben  afteften 
Urfunben  (3J?a;r.  gifcfrer*  Äfojterneuburger  Urfunbenbu$)  $pr* 
ponim,  in  einem  a3eftatigung*briefe  be* ?>op(le$  (Eugen  IIL  90m 
3<$re  1146$erimbom  unb  in  einer Urfunbe  00m  3a&re  1382 
9>irpa um  genannt  wirb,  erlieft  fpater,  oiefleic&t  in  33ejug  auf 
ba*  unweit  gelegene  3D?ai*birbaum ,  oon  einem  ein(l  in  ber  SM* 
$e  ber  Äir^e  beftanbenen  Meinen  ©e&olje  ben  natürlich  bamit 
jufommen^n^enben Kamen  »Jg)olje!birba um,«  wobeie*  aber 
f$wer  ju  entfd&etben  bleibt,  wie  bie  jefcige,  feinen  richtigen 
©inn  bejei^nenbe  Benennung   »iperjogbirbaum«  barau* 
freroorge&en  unb  ft#  erhalten  tonnte.  — 

Obgleich  na$  ber  Krdjjftd&en  Sopograp&ie  ba*felbe  im  3«fc 
re  1214  oon  ©erwarb  oon  Obertepja  ($>ifgram)  befeffen 
warb,  fo  erfd&einen  bo$  föon  in  Urfunben  b'e*  Stifte*  £lo(ter* 
neuburg  au*  bem  XII.  $a$r$unbert  Otto  unb  fSBif^arb  oon 
9>irbown,  fo  wie  im  XHLSa&rfcunbert  ßiutwin,  unb  1549 
Martin  oon  $)irbaum,  außer  biefem  bei  &ueUiu*  no<$ 
ein  ipertneib  oon  ^er^ogbirbaum,  na$  welkem  jebocfc 
(eine  ©lieber  tiefer  gamilie  me&r  getroffen  werben ,  unb  wonach 
ba*  ©ef4>Ie$t  ber  oon  9>irbaum  fe^r  jeitlicf}  wieber  erlo* 
f$en  ju  fepn  fcfcewt* 

*)  ^e|mann3borf/ 

ein  £)orf  oon  33  Käufern,  eine  Heine  ©tunbe  oon  gangenen* 
jer^borf  al*  ber  nac&ften  $ofiftation  entfernt 

2) er  Crt  iftnad^  Äawabrunn  im  Secanate  Stotferau  einge* 
pfarrt  unb  eingefäult,  bie  Seiten  werben  aber  na$  bem  mit  bie- 


7  " 

fer  Jperrfd&aft  vereinigten  etwa*  näheren  Orte  SBeinftetg  begra* 
ben.  —  SBefcaufte  Untertanen  bejtgen  fyier  bie  #errf<$aften  Aar* 
nabrunn,  9lieber-£ollabrunn,  9>iller*borf  unb  Srnftbrunn ;  2anb# 
gerid&t,  Ört*s  unb  eenfcription*obrig£eit  i|t  bie  £errf$aft  Aar* 
nabrunn,  2>er  SBerbbejirf  Jte&t  bem  2in.  2fnf.  JKegmt.  9lro.  4 

2>ie  @eelenja$t  belauft  ft$  in  35  gamilien  auf  98  mannte 
$e  ,  88  weibliche  $>erfonen  unb  35  föulfäfcise  Äinber ;  ber  93iefc 
ftanb  auf  15  <J>ferbe ,  40  Ättye  unb  451  £errf$aftli$e  ®<fafr* 

Sie  &ieftgen  im  Durc&fd&mtte  jiemlic&  gut  beuteten  Sin* 
wo&ner,  welche  au*  dauern,  dauern  unb  Äletn$äu*lern  beilegen  r 
finben  bur$  ben  £anbel  mit  bem,  in  tyren  gegen  ba*2lcfers 
lanb  beträchtlichen  SBSeingärten  erbauten  mittelmäßigen  Canb* 
weine  tyren  bebeutenbften  Srwerb*jweig ,  ba  bie  ©ränbe  für 
ben  ©etreibebau  nur  jum  Sfcetf  mittelmäßig  unb  meifl  fd>(ec|)t 
finb  unb  ber  größten  Sfceil*  au*  lehmigen  ©anbfcßgeln  befte^enbe 
S3oben  burd)  fein  färglictye*  @rträgniß  faum  ben  Anbau  ber 
gruefctgattungen ,  bie  fcier  Mo*  in  SRocfen  unb  etwa*  Jpafer  bejte* 
$en ,  lo^nt  fluefy  ber  Objtbau  ijt  gering ,  hingegen  aber  gebeizt 
ber  ©pargel  $ier  oorjfigtt^  gut  Äußer  bei  ber  fcieffgen  fterrfc^afte 
liefen  ©ctyäferet ,  in  welker  bie  ©tallfutterung  betrieben  wirb, 
ijt  bie  S3ie&$u$t  ber  Untertanen  o&ne  alle  95ebeutung. 

£>en  in  einem  mäßigen  $$ale  gelegnen  Ort  i?etjmann*s 
borf  bilben  jerflreute  bur$  ©arten  unb  SBiefen  getrennte  #äu* 
fer,  bie  meifl  au*,#olj  unb  8e&m  befielen  unb  fämmtli#  mit 
©tro&  gebedft.ftnb* 

3ur  linfen  ber  von  SBien  aber  Srnflbrunn  na$  2aa  fity* 
renben  Gommerjtal(traße  unb  re$t*  be*  ga&rwege*  von  Äorneu* 
bürg  na$  Äarnabrunn  ji$  ^tnjte^enb ,  wirb  berfelbe  von  Aar« 
nabrunn,  SBeinjteig  ,  ßercfcenau,  SBÄrnifc  ,  3Bottmann*borf, 
Studf  er*borf  unb  (Sänfernborf  begrenzt,  )u  welchen  allen  jum  Sfceil 
eine  falbe ,  jum  $&*il  breioiertel  ©tunben  entfernten  Ortfc&aften 
gewo&nüc&e  gelbwege  fttyren*  3m  Sorfe  felbft  fammelt  ft$  au* 
mehreren  biefe  ganje  £$atgegenb  fefcr  fumpftg  unb  bie  meijten 
Sßofrttutfgen  im  Orte  fettd&fcmad&ettbenöuelten  ein  Heiner  83  a  tif, 


8 

ber  ofrne  {Benennung  in  norbwefWid|>er  Stiftung  obflieft  unb  in 
ben  fogenannten  Ärautfrad[>  fid[>  münbet*  3u*  obiger  ilrfa^e  ijt 
aucfr  baJ'SBaffer  frierfelbft  nid^t  gut  $u  nennen,  ba6  Ältma  jebocfr 
ijt  jiemlicfr  befianbig  unb  milb.  2)od[>  ftnb  Ort  unb  Umgegenb, 
wegen  ber  tiefen  Sage ,  öfteren  bur$  @<|>mel$en  be*  @>dfrnee$  unb 
SÄegengüffe  herbeigeführten ,  für  fammtlid&e  ©rünbe  verberblidfren 
Ueberfdfrwemmungen  au*gefe$t*  —  3m  fyitftgen  Ortäbejirfe  be* 
finben  ftdE>  weber  SEBafbungen  no#  erwafrnenflwertfre  Serge ,  unb 
bie  Sagbbarfeit,  ein  Sigentfrum  ber  J?errf4>aft  Äarnabrunn ,  fies 
fert  bto*  ba6  gewofrntidfre  SJieberwifb, 

Um  fubweftlid^en  Snbe  be*  2>orfe$  befinbet  jtd|>  ein  feit  bem 
Safer*  4831  vergrößerter  2Birtfrf<|>aft*frof,  ebenfaW  ber 
^>errf4>aft  Äarnabrunn  juftanbig,  in  meinem  gegen  500  ©tücf 
perebette  @$afe  eingeteilt  fwb,  JDerfelbe  enthalt  aucfr  außer  ber 
SBofrnung  be$  ^errfc^oftttc^en  @<|>äfer$  eine  maffwe  @  <fy  e  u  n  e 
für  ba*  (Erträgniß  ber  frier  gelegenen  bebeutenben  fcerrfc&aftli* 
#en  2(e<f er  unb  be$  3eb«ntd  von  <$e$mann6borf. 

Tiixf  einer  biefem  SBirtfrfdfraftSfrofe  gegenüber  gelegenen  2fa* 
fcofre  ftefrt  ein  f leine*  gemauerte*  83etfrau$  ,  mit  0d&inbelba* 
dfrung  unb  einem  rotfr  angejtri^enen  ©lo<fentfrürm$en*  Salfelbe 
warb  anflatt  einer  am  anbern  Snbe  be$  £orfe$  gegen  Cercfrenau 
in  früheren  3^'ten  beflnblitfren  <£a  pelle  errietet,  unb  enthält 
über  bem  Eingänge  bie  in  Stein  eingerannte  3nfdMft:  »See 
Änbqcfrt  meiner  Untertanen  gewibmet,  von  $eter  gre^errn 
von  Sofia,  im  3afrre  1803.«  X>at  innere  entfr&lt  einen  flei* 
nen  Hl  tax  mit  einer  barauf  jtefrenben  Statue  be*  fr  eil»  3ofran- 
ne$,  vor  weld&em  bie  ©emeinbe  von  $e$mann$b.orf  an 
regnerifdfren  @onn*  unbgejttagen  ifrre  nachmittägige  tfnfcaefrt  ver* 
vidfrtet, 

3ttnäd^ü  bem  Orte  an  bem  SBege  na$'9tütfer*borf  liegt  auf 
einer  eine  weite  Umficfrt  bietenbenjXnfrofre,  eine  jum  2>orfe  ge* 
frorenbe  SBinbmüfrfe  mit  ben  notfrigen  Stebengebäuben. 
9io<&  ift  ein  rüdfwftrtf  bei  »etfraufe*  frei  jidfr  erfrebenber 
ringsum  abgewnbeter  Pffrmfrügel  ju  bemerken,  in  welchem 
mefrrere  (Srb^ange  unb  barin  angebrachte  autfgefrauene  @i Je ,  ja 


felbß  no$  Ueberrefte  oon  33a<fofen  gefunben  würben,  wooon 
je§t  nur  nod)  ©puren  t>or£anben  ftnb.  2>icfer  unbcjweifctt  bur$ 
9Wenf4>en&anbe  ^e&ilbete  Jpugel,  foH  nac&  Siniger  Meinung  ben 
wä&renb  ber  fcfrwebifcfren  (Einfalle  in  Oe|ierrei<&  fcart  geangfle* 
ten  Sinwofrnern  jur  3ufiu(^t^ätte  gebient  fcaben,  warb  aber 
wie  nur  t>ermut$en,  vielmehr  felbfl  M  eine  livt  fefter  QDuna 
aM  eine  @<$anje  betrautet,  wofür  au$  no$  obgleich  fd&wa^e 
®puren  eine*  biefen  <$uge(  einft  umgebenben  (Sraben*  ju  fpre* 
$en  (feinen.  Uebrigen*  wirb  no$  bi*  heutigen  Sag  biefec  $&* 
gel  von  ben  25ewo$nern  am  jebe*maligen  Äir^weifotage  unter 
SWuflf  unb  3ubel  befitegen,  worauf  bann  gewo$nli$  <ein  bort 
abgehaltener  £anj  ben  33efcf>(uf?  maefct« 

Sie  Seit  ber  Sntfte&ung  t>on  biefem  Orte  fann  ntdr>t  genau 
ermittelt  werben ,  obföon  bemfelben  ein  fcotye*  Älter  eigen  ijtj 
auty  f/in  SWame  fonnte-nic^t  entziffert  werben,  ©ewig  bünft  e* 
und  aber,  baß  urfprünglidr;  biefe*  2>orf  b<en  SWamen  »£e$« 
mannftborf«  nid?t  gefttyrt  fyabe,  ber  erß  burefr  bte  dauern* 
fpra^e  fo  verunglimpft  worben  fepn  mag» 

©ie^e  na$fo(genb  ben  Ort  <$3§mann6borf. 

Sin  90?artt  von  50  J? au  fern  mit  ber  näd^flen  9>ojijtatio» 
Ober&ollabrunm  Singepfarrt  unb  eingef^ult  ift  berfelbe  na$ 
Ä6nig*brunn  im  X>ecanate  an  ber  @>$mibau  Canbgeritfrt,  Ort*** 
unb  <£onfcription*obrigfeit  ifl  Oberfiinfenbrunn,  roe($e  $err* 
fc&aft  au$  nur  allein  all  ©runbbominium  Belaufte  Untertanen 
bafelbft  beftyt.  2>er  »erbbejirf  gebort  bem  Sin.  3nf*  Megim. 
Kr.  4.  .         N 

£ier  leben  in  58  gamitien  138  mannte,  143  weiblich 
^erfonen  unb  75  fc&uffä&ige  Äinber.  2>er  !Bie&(tanb  jfylt 
9  3>ferb*/  35  Äß&e#  48  €><J>afe,  11  3tegeu,  38  ©c^wetne. 

Z>tet£ei(4  au*  dauern  tfreil*  au*  SBauerq  be|te$enben,  aud&bie 
not^igften^aubwerfer  unter  fl#  jtyfenben  ©nwofrner  bauen  auf  ty> 


40 

ren  mittelmäßig  ju  neiinetibeti  ©rönben  nur  Äorn  unb  ipafer,  au* 
etwa*  SBein,  wofcfaber  fefcr  viele*  unb  gute*  Dbjt,  mit  wel* 
*em  fle  einen  Jpanbel  na*  SBien  treiben,  Sunt  2#eil  wirb 
au*  Sei  ber  93ie^u*t  etwa*  @taflfüttefung  angewenbet* 

tiefer  jiemfi*  regelmäßig  erbaute  Warft,  bejfen  Käufer 
jebo*  metft  ®trobbä*er  ^aben ,  liegt  von  ber  von  SSBien  na* 
&rem*  füfcrenben  ® trage,  wel*e  jwif*en  einer  ber  jroei  frier* 
$er  gefrörigen  SWüfrlen  frinbur*füfrrt,  in  einem,  von  bem  foge* 
nannten  Sagram  (£ügelfette)  gebilbeten  Sfrale  jun5*ft  &fa 
nig*brunn  unb  in  feinem  SRutfen  unfern  3auftnberg  unb  J3n* 
fer*borf,  Serfelbc  wirb  vom  @*mibabai*,  welker  ein  langet 
Sfraf  bur*fließt  unb  ft*  enbli*  in  bie  2>onau  munbet,  bur*s 
floffen,  worin  jebo*  feine  erwafrnen*wertfre  gif*eret  vorfrans 
ben  l(L 

$ier  freftnbet  (idfr  eine  bem  Srjengel3Bi*aef  geweifte 
(£ape((e,  nur  jur  58erri*tung  ier  gewofrntidfren  21nba*ten 
am  ©onntag*na*mittag  beftimmt,  we1*e  bur*  ^Beiträge  ber 
frieftgen  ©emeinbeglieber,  jebo*  in  eitHfr  je$t  ni*t  mefrr  genau 
anjugebenben  Seit,  erbaut  warb.  X>ie  SBegrabnißjtätte  ift 
«benfafl*  ber  ^farrort  Äonig*brunn, 

Sie  Umgebung  von  J?ipper$borf  ift  außer  bem  großen 
©ai**  unb  großen  i?au*berfte,  mefrr  flacfo  ju  nennen, 
jebo*  ma*t  ba*  eine  ^a(6e  53 tertetfltlnbe  von  bem  Orte  ent- 
fernte gieren tfral  unb  bie  rüdfwart*  bem  SKarfte  gelegene 
Umgebung  einem  fefrr  angenefrmett  Stnbrucf. 

Sie  Sagb  im  frieftgen  33ejirfe  ift  mittelmäßig,  (te  liefert 
bafrer  mir  SKefrfrüfrner,  2Ba<frte(n  unb  Jjafen,  Älima  unb  Sßaffer 
ftnb  gut. 

93on  gef*i<frtli*en  Sreigniffen  in  95ejug  auf  #ipper** 
borf,  ober  über  bie  ?Ib(euung  feine*  Slamen*  frabenwir  feine 
91a*ri*ten  erhalten  fiSnnen,  unb  vermögen  nur  na*  Angabe 
ber  Jperrf*aft  anjuftifrren,  baß  biefer  in  früheren  QtiUn  bem 
ehemaligen  (Tartfräuferftifte  ©aming  juftänbtge  Ort,  feit  jwet* 
frunbert  Sauren,  unter  bie  #errf*aft  Oberfttnfenbrunn  gebort» 
2>äß  e*  aber  eine  gamitie  ber  $ip*t*bo*fe,  weidet  JWame 


ii 

im  (taufe  ber  Seiten  in  i?ipper«botf  fl^  gemattete,  gab,  ton 
ber  jebo$  nidfot  6efanrit  tft ,  06  fte  beit  tarnen  00m  Orte  ge* 
nommen  unb  06  unb  wie  fange  fie  tfcrt  befejfen,  w*r&  &urc& 
tfnffi&rung  mehrerer  ®fteb«r  berfefben  erwtefen.  Otto  genannt 
ber  £pppfein«bbrfe*  fommt  unter  bem  3«&™  1290  in  ben 
3wet(er  Wnnalen  vor,  wo  er  wegen  feiner,  biefem  Stifte  ge» 
matten  St&enfungen  al«  ein  SBo&U&Ster  be«felben  erfd^eftit ; 
unb  au<$  feine  ©etttafclth  21g  ne«  unb  feine  Sityne  HS'i'th* 
$arb  unb  iperrmdftn  genannt  werben*  Seine  ©rabftatte»  \& 
ftnbet  fi$  oor  ber  Pforte  be«  (Tapitel&aufe«  bei  Stiftet  Unb 
jeigt  einen  Stein ,  worauf  fein  SBappen  unb  9ßame  jebo$ 
ofcne  Safaafy ,  eingegraben  ftnb.  Äern&arb  $Pej  erwähnt 
femer  eine«  im  3»  1313  »erftorbenen  9tttger  ton  Jpippel«* 
borf,  welker  bei  ben  SRinoriten  juSBien  begraben  liegt*  flfa# 
£antfraler  war  £erm  an  n  J?ipel«borf*r,  So$n  bei  oben 
erwähnten  Dtto,  i.  3.  1322  3euge  in  einem  93erfauf*briefe 
be«£einri<|>  £afefpa#.  3>effeti  So^n  C^rtflian  Jpipplein«* 
borfer  unb  feine  ©attin  21nna  verloren  i.  %  1352  eiflen 
wegen  eine«  £ofe«  jn  9Äan$arbt«borf  mit. bem  Stifte  SWelf 
gfcfttyrten  Streit  Sodann  £ipel«botfer  wirb  im  3» 
1378 ,  bei  2) ue diu«  al«  qMffcan  in  9Mb,  im  3.  1383  €w 
Austr.  Mellic*  al«  Ofpctaf  be«  ■  <J>affauer  Sr$bi«t&um«  unb 
im  3»  1390,  bei  £ant£afer  al«  X)eean  unb  $leban  bef 
Ätrdje  St»  Stephan  über  SBagram  atogefä&rt  €ben  bafelbft 
fommt  no$  Ufricfr  £ipel«borfer*  Senator  *jü  Stabt 
Stain  (23-  O.  93?.  93.)  in  einer  83erfauf«urfunbe  al«  Beuge 
im  3«  1399  oor,  worna$  feiner  biefer  gamilie  in  Urfunben 
getroffen  wirb. 

2>a«  SBappen  jene«  £errmann  geigte  wie  £ant&aler 
berietet,  einen  in  brei  Saiten  ober  33änber  geseilten  S$tlb, 
mit  feiner  31amen«umf<&riffc ,  ba«  be«  Ufri$  enthält  babei 
einen  geöffneten  JJelm  mir  einem  SBufd&e  gegiert.  Sin  biefem 
ganj  a&nlu&e«  SBappen  fommt  in  Auslr«  Mellic.  oor,  ffl&rt 
aber  bie  Umf$rtft  eine«  »ertfcolb  oon  Vt$en,  wetzet 
entweber  oon  gfei$em  ©ef$le$te  mit  ben  Hippel*  bor  fen 


12 

unb  nur  wo  anber*  wofrnfrafi  war,  ober  tiefet  SBappen  blo* 
turd^  Änjteblung  ju  £ippet*borf  erlangt  fraben  muß* 

Ser  SWarft  J^ippel^ b orf  ijt  übrigen*  einer  t?en  ben* 
jentgen  Ortfd^aften,  bie  $war  alt  aber  ni$t  beru&mt  finb, 
weber  bur$  gef#i<fctli<fre  SreignifTef  no<&  burtfr  tyre  Orope  unb 
Gebeut  famfett,*  obfefron  wir  ni$t  ofrne  ©runb  glauben,  bog 
folget  vor  3a$r$nnberten  in  weit  bejferer  93lutfre  geftanben 
frabeu  mag  alt  gegenwärtig.  @o  ifl  ef  benn  au<&,  bafc  wir 
nid^t  ermitteln  Eonnen ,  ju  welker  3"t  .«.  baf  83orr*4>t  eine* 
2Rarfce*  erhielt* 

€in  3)ovf  wet$e<  3p  £aufer  jä&lt  unb  ba*  jwei  Stnnben 
entfernte  ©auner*borf  jur  nacfrflen  ^oftftation  frat*  2>er  Ort  ifr 
»a<$  ©ro§rugba<|>   im  :&ecanate  $pilU#$borf   eingepfaert  unb 

eitjgef<fcutt. 

X>a$  9>atronat  oon  biefer  Pfarre  bejifct  ba*  t  &  S$erefia* 
num  in  SBSien* 

•  -  8anbgert4>t  ijt  bie  «$errf$aft  6rn(lbrunn*  (Einige  (Srunb* 
Kolben  $at  ^ierfelbfl  bie  £ir$e  in  £errnlei*,  bie  belauften 
Untertanen  geboren  aber  fämmt(i$  ber  ©tiftflfrerrföaft  @$*t? 
tat  in  Sien ,  me($e  an<fy  alt  £trrf$aft  ©auneräborf ,  Ort** 
ynb  <£onfctiptton*obrigfeit  i(t  X>er  SBertbejirl  ifl  bem  Stiu  3uf* 
SRegim.  91r*  4  jugewiefem 

J^ier  (eben  in  49  gamifien,  102  männliche  unb  $$  weibli^e 
3>erfonen. 

2>er  ajie&jtaub  betraft  24  uferte,  49  Äitye,  74  ©#afe 
unb  70  Schweine. 

2>te  großtent&eÜ*  aW  £alb(e$ner  bejttfteten  Cinwofrner 
befefräftigen  ft$  me&rentfreif*  ÖUf  i&ren  meijl  unergiebigen  ©rftu* 
ben  mit  Äern*  unb  £aferbau  unb  mit  Ärjeugung  eine*  fe&r  mittel- 
mäßigen  Sanbwein*,  ba  ifcre  Steingärten  00m  Steife  fefrr  fkavt  mit- 
genommen werben.  Äußer  1  ®$n#iber,  1  @#u$mad|>e*f  unb 
1  Swfrmieb  werben  frier  feine  Jpanbwerfer  angetroffen.  2>ie  Obfc 


'  13 

pflege  fo  rote  bie  93ic&iu$t  ffnb  ni$t  von  iöebeutung ,  bo$  ifl 
©taflfütterung»  eingeführt. 

Sjiwlet  Hegt  jwif^en  ©roßrußbadjj  unb  Jpelfen*  unb 
unweit  ^>ur(lcnborf ,  ©ebmann*  unb  SberSborf  in  einet  Sfcal« 
gegenb.  (S*  ifl  fefcr  unregelmäßig  gebaut.  2>ie  J?aufer  flößen  met* 
fleu*  an  einanber  unb  fcaben  burcfygefcenb*  <2Stro$ba<|>er*  Um 
obern  Steile  be$  Orte*  entfpringt  ein  Heiner  namenlofer  $5 ad), 
weiter  benfelben  in  ber  SHicfytunfc  nad)  Jpeffen*  ju  burcfyfließt* 
S6  werben  frier  jroar  feine  93erge  aber  beflo  mehrere  unb  größere 
$ügel  getroffen,  rote  überhaupt  bat  $0*  U*  3W.  93.  von  folgen 
gleicfrfam  ttjberfäet  tfl.  SBilber  gebt  e*  feine  unb  bie  3agb  ton 
unbebeutenbrn  S3efange  liefert  bfotf'Jpafen* 

tiefer  Ort  ifl  übrigen*  oon  fe&r  froren  2ffter,  benn  fein 
(Sntflefren  reicht  b\$  in  batf  XII.  Safrrfrunbert  jurütf ,  meiere  2fn* 
gäbe  ber  geneigte  Ceferau*  JRacfrflefrenbtn  begränben  möge. 

•f?erjogJp einriß  Safomirgott  fliftete  befanntermaßen 
We  Abtei  ju  ben  ©Rotten  in  SBien  im  Safrre  1158,  er  6e* 
gabfe  biefelbe  jtt  belfern  Unterhalte,  mit  mehreren  8$eft$ungen 
unb  Sinfünften  in  unb  äuget  Sien,  befonber*  im  93.  U.  3J?.  83* 
unb  fo  auefr  mit  (Sroßrußbacfr,  ju  welkem  unfer  Jpippte*  ato 
ein  giliale  gehört.  <5$  ifl  a(fo  mit  ©runb  anjunefrmen,  baß 
biefer  Ort  ntcfrt  nur  fefron  beflanben  unb  mit  ber  Äirdfre  bafrin 
angeroiefen  roar ,  fonbern  no#  oief  früher  feine  ©riflenfc  gehabt 
fraben  mag.  SBenn  außerbem  ber  ©cfrriftflefler  (Taffe$  anführt, 
baß  Jpippfe*  einfl  J?ipp(ein*borf  geheißen  fyabe,  fo  Ifißt 
ftcfr  jroar  oermutfren,  baß  burefy  bie  Hüei  abfurjenbe  83auern* 
fpradpe  eine  fote^e  entfleflenbe  93eranberung  be$  Ortsnamen* 
hervorgegangen  fei,  jebo$  glauben  roir  mit  ©runb  annehmen 
ju  fonnen,  baß  beffen  ungeachtet  bie  gamilie  ber  £ippe(4* 
borfe,  wefdfoe  wir  beim  SWarfte  JpippeWborf  anführten,  i&ren 
@i§  in  biefem  unb  nid>t  in  bem  viel  unbebeutenberen  *$ipp(e$ 
fratte,  roefftalb  fte  au$  von  und  bort  am  gelingen  Orte  er= 
roSfrnt  roorben  ifl« 


14 

* 

$itf$jietteff« 

SinSorfunb  eine  glei4>namtgeJ?errf4>aft  imSD?ar$< 
felbe,  eine  unb  eine  fca(6e  Stunbe  pon  SBien,  welche*  au$  bie 
nS$fte  9>oftftation  ift. 

3ur  Pfarre  gebort  ba$fel6e  nadf)  bem  eine  93ierteljtunbe  ent* 
fernten  Äagran  j  bie  ©$ufe  ift  im  Orte. 

Äußer  ben  übrigen  ber  J?errf$aft  gehörigen  Untertanen 
$aben  $ier nocfc  ©tift  ©Rotten  in  SBien  einen,  unb©tift9Wol8 
jwei  Untertanen,  ^anb^erid^t  ift  bie  J?errf4>aftüftarc£egg>  Ort$* 
unb  (£onfcription$(>errf4>aft  aber  Jpirfcfyjtetten.  £)en  SBerb- 
bejirf  beft^t  ba*  Cin.  2fnf.  «Kegm.  Kr.  4. 

Jg>ter  (eben  in  43  gamtlien  82  männliche,  75  weibliche 
5>erfonen  unb  15  föulfäfcige  Ätnber;  ber  93iefcftanb  betragt  71 
fpferbe,  2  0$fen,  84  Äüfre,  364  @<&afe  unb  69  ©cfcweine, 

£>ie  Sinwo&ner  jinb  t&ett*  gut  beftiftete  dauern  t^eUd  Älein^ 
$au$ter,  welche  (entere,  ftdj>  faft  alle  mit  ben  not^tflflen  Jpanfc 
werfen  befcfyäftigen*  2$  werben  auf  ben  foieftgen  meift  au6  2Öei- 
jenboben  beftefcenben  ©runben  ade  Äornergattungen,  jebodjf  por* 
jugticfy  ein  fe$r  f^oner  bem  banater  afcnlwfyer  SBeijen  unb  gute 
Werfte  gebaut ,  womit  niedrere  frieftge  ©nwo&ner  einen  £anbel 
nad)  bem  natyen  ©tabtc^en  (Srojp  2njer$borf  unb  na<$  SBicu 
treiben.  £>ie  Obftpflege  ifl  ganj  unbebeutenb ,  fo  wie  bie  93ie$; 
juc$t  aud)  nur  gering  ifl ,  unb  babei  feine  ©taflfutterung  ange* 
wendet  wirb. 

£>te  frieftge .©egenb  ift  ganj  fiadt)  unb  erhalt,  nur  burd)  bie 
na^en  an  ben  Krater  fiojjenben  £>onau-2Iuen  unb  bur$  bie  Hute 
(t<^t  gegen  ben  fernen  CeopolbSberg  unb  gegen  ba$Äafclengebirg  ei- 
nige 2fbwe$$Uing.  Sie  3agb ,  we($e  por  jugtfweife  9iieberwÜb 
liefert,  tft  (anbe^fürftUd^.  Älima  unb  SQBafler  ftnb  gut. 

S er  Ort  felbft  wie  f4>on  erwähnt  im.  SWard&felbe  gelegen ' 
jwiföen  Äagran  unb  Jffpern,  von  jebem  nur  |  ©tunbe  entfernt, 
bilbet  eine  gerabe  ©äffe  mit  95dumen  befegt,  unb  befielt  meift 
au$  gut  gebauten,  ein  Srbgefcfcoj?  ent$a(tenben  unb  mit  ©cfytn* 
be(n  gebeerten  Käufern ,  umgeben  von  üppigen  §elbmar£en,  bie 


15 

ober  leiber  ben  jeitweifen  Ueberf^wemmungeft  ber  nafcen  £onatt 
fefrr  au*gefe$t  ftnb.  2(nbere  ©«waffer  ftnb  aufm-  jwei  Keinen  SB  a  f* 
ferbe&aUern,  wooop  einer  ber  ^errftyaft/  ber  anbere  bec 
©emeinfce  gefrort,  titelt  oorfranben.  £>er  frie.r  bur$$ie&enbe  von 
SBien  na<&  @tabt  2njer*borf  fü&renbe  (fcnbroeg  ma$t  ben  Ort 
bi*wei(en  lebhaft,  ba  er  viel  befahren  unb  ju  fräufigen  93iefrtran*# 
porten  an*  Ungarn  na$  SGBien  benäht  wirb» 

Sa*  frieftge  ^>evrfd?afcltd>c  ©<frlo§  i jt  nicfyt  fe£r  ^rof, 
aber   in   einem  anfpretfcenben   bem   ita(ienif$en   ftd^  näfrernben 
©tpte  erbaut  unb  beßefyt  au*  einer  ein  ©toef werf  entfraltenben 
Jpauptfronte,  woran  f?4>  ju  beiben  leiten  SRebentfreile  fd&liejjen, 
bie  burefc  jwei  große  Srf pa&iUpn*  mit  erfterer  oerbunben  fmb,  von 
btren  oberften  @to<fwer£  frerab  man  ba*  hinter  ben  nafren  linzn 
gelegene  SBien  erblitft  unb  eine  weite  Umfielt  über  einen  großen 
Sfreil  be*-  gWard^felbe^  geniest.    Sein  innere*   enthält  außer 
mehreren  gef$ma<foott  eingerichteten  unb  meiftentfrett*  großen 
3immern  einen  fefrr  geräumigen  mit  SRalerei  gefdfcmucften  @pei« 
fefaaU  93or  a$t&e$n  3(a&ren  würbe  eine  ®eibeqfpiwierei  in  bie* 
fem  ®$lofle  betrieben ,  welche  aber   wieber  einging.  Sunacfrfl 
bemfelben  an  ber  oftlitfren  Seite  fte^t  eine  bamit  ^ufammen&än? 
genbe  (Sa pell  e,  fte  ift  fo  wie  erjtere*  im  Snnern  unb  %ußero 
von.  freunbtutyen  2(nfe&en  unb  enthalt  $wei  Altäre,  übrigen* 
aber  feine  SRerfwürbigfeiten*  S*  wirb  barin  oon  einem  im  @d) Joffe 
wofrnenben  2(u*&i(f*priefter  SWeffe  gelefen,   wobei  ba*  Beiden 
.baju  mit  jwei  (leinen  ©lotfen  t>on  einem  am  Snbe  be*  Qorfe* 
erbauten froljernen  Sturme  gegeben  wirb. 

93or  bem  @#loffe  beftnben  ftcf)  ber  &errfc$pftticfre  35?  ei  er* 
4»b.  @$loßfrof  unb  hinter  bemfelben  gegen  Sorben  ein  föfc 
nee  mit  Partien  im  engüfefren  ©ef$ma<f  e  oerfefrener  ©arten,  bem 
fid)  bebeutenbe  Obft-  unb  ©emüfegarteq  mit  (§la*fraufern  am 
fließen ,  wei$e*  2(fle*  oon  einer  SRauer  umgeben  wirb ,  in  beu 
eiferne  gut  gearbeitete  ©ittertfrore  auf  ba*  gelb  &tnau*fu&ren. 
i  .  9io$  beftnbet  Jt<$  im  Orte  ein  Siegelofen* 
,,..  2Ü*£errf<fraft  ent^alt^irf<^fletten  700  3o^2(rfer* 
-ft»V  66  3o<^2Beibe,  ?i3o$  SBiefen.,  7  J  3o$  prioatffiar* 


16 

bungen  unb  1  3o$  Setd&e,  bat  Dorf  £irf$  (Jetten  unb  25 
belaufte  Untertanen  in  Jffpem  an  berSonau. 

SBann  biefer  Ort  entfianben  unb  roa*  ber  2fnfaß  feinet  33** 
nennung  geroefen,  barüber  Tonnen  wir  au*  ÜKangel  an  allen  ttr* 
funben  feine  beflimmten  2(u*f  iinfte  geben»  3la<fy  Sinigen  mar  $ier 
urfprunglicfj  ein  3agb  jtanb  für  ben  ?anbe*für(ten ,  unb  nic^t  uns 
ma$rf$ein(i$  roar  e*  eine  93erfammfung*(tatte  für  Jpirföe*  3m, 
XIV»  3d^unbert  $tc$  er  Jperrfietten  unb  erfd&eint  juerjt 
unter  biefem  tarnen  in  einer  Urfunbe  Ceonarb*,  9&if<|>of*  ju 
9>affau  im  3.  1438.  (üKajr.  gifcfcer*  Urf unbbudS>).  3*adj>  £  u  es 
ber,  welker  i^n  ^irfd^fletten  auty  £irftetten  nennt, 
bejtanb  bafefbft  ein  afte*  ©$loj5,  na<&  bejfen  SJerfatt  gurjl 
Xbam  @$roar$en&erg  im  XVIII«  3a^r^unbert  ein  neue* 
fernere*  aufführen  ließ,  ba*  im  3^^re  1800  bur$  ben  barna* 
tigen  $errf4>flfr*befi$er  ©rafen  5rani  Stbobp  feine  gegen* 
wartige  ©e(talt  erhielt«  3n  ben  Saferen  1805  unb  1809  warb 
J^> ir f 4> ftette n  von  ben  franjofifc^en  beeren  feart  mitgenom* 
men,  vorjuglidfr  in  bem  (enteren,  ba  e*  nur  eine  93iertef  jtunbe  von 
Xfpern  entfernt ,  tv%enb  jener  unvergeßlichen  <3$la$t  jutn 
Sfeeil  eingeafefeert  marb,  wobei  (?4)(o§  utfb  ©arten  aber  verf^ont 
blieben*  2fu<&  in  ben  Unglütf Etagen  tvaferenb  ber  großen  Uebet?* 
ftferoemmung  im  3afere  1830  mußten  bie  Sinwofener  be*  Ort* 
*iefe  2)rangfale  erbulben ,  bie  jebo$  baburefe,  baß  fein  QWenfty 
ba*  Seben  verlor,  unb  burtfr  bie  menf$enfreunbfi$e  Sorge  be* 
J?errf$aft*bejt$er*  be*  iperrn  Kaufmann  X>u*l  in  SSten,  weis 
et) er  ungeachtet  eine*  großen  93erlufle*  an  feinem  fammtfi<|>*n 
Söiefeflanbe ,  ben  bebrängten  (Einwohnern  eine  3ufIu<|>t*(Wtte  in 
feinem  ®cfrfoße  eröffnete  unb  fte  mit  Staferung*mittefo  verfaß,  fo 
wie  burefr  anbere  feilfebringenbe  Unter(W$er  gar  fe&r  gemilbert 

worben, 

2fl*  »effyer  von  Jjirfcfr  (litten  fommen  im  n,  0.  fWto. 
©üttenbuc&e  unb  «um  S&eil  in  ffli*gria*  3fbel*Ie;rifon  fotgenbe 
vor:  im  Safeve  1572  Cafper  von  Anfang;  1607  SKaria 
3ob(l;  1639  Martin  JJafnir;  1633  beffen  ®ofen  gvanj 
»ernarbinj  1675  Otto  Strbinanb  Oraf  von  $o$tii* 


17 

fetb  bur<&  Äauf  von  ben  firben  bei  93origen$  1709  Mb  am 
granj  gürft  @4>roar$enberg,-,  1728  Sodann  SBtfe 
$elm  ©raf  SBurmbranb  bur#  Äauf  von  Vorigem;  1754 
©unbacfer  £{M>ma$  (Sraf  2Burm6 ranb  von  feinem  93a* 
terbem  SSorigen;  1791  2(ntonia©räftnn  von  SBurmbranb, 
geb.  ©raftn  von  2(uer$perg;  1800  granj  ©raf  von  Sr* 
bobp,  bur<f>  Sauf  vonCefctererj  1802  SRarw  granrifoa ©räfinn 
von  Svböbt),  geb.  ©räfinn  von  8i<|>tenbergj  1824  Sofcann 
ipartmann  mit  3fu$na$me  berßefcen,  unb  in  bemfelben  3^* 
Cubroig  Jponoriu*  ©raf  von  23art&  2  SBartfcen&eim, 
mit  2(u$na&me  ber  Ce&en  ;  biefem  folgte  a(6  83eft$er  3  g  n  a j 
Ju^(,  bürgt.  Jpanbelämann  in  SBien,  unb  na$  bemfelben 
föaron  Sofepfc  von  gtfrf  a$,  (Srbfcerr  }U  Nagy-Joka,  aW 
jefciger  SSeflJer^biefer  ^errfcfcaft. 

ein  Ätrd^borf  von  115  Käufern  ,  roe[$e$  ©auueräborf  jur  näcfc 
ften  $oßßation  fcat* 

Äircfce  unb  @<&ute  beftnben  jtdj>  im  Orte;  bad  £>ecanat  ift 
$9rawartfo  unb  ba$  $atrouat;  gebort  bem  Stifte  Spotten,  83e* 
Raufte  Untertanen  befifcen  frier  bie  Jperrföaften  9>eUe*borf  unb 
©auneräborf.  Ort**  unb  (Tonfcrtption$obrigfeit  aber  ifl  gellen* 
borf  aöein.  £>er  SBerbbejiri  gebort  bem  Cin.  3nf.  Sieg.  JKr.4* 

Jpier  (eben  in  156  gamilten  289  mannltd^e ,  336  roeibfidfre 
9>erfonen  unb  91  fifrutfäfrige  Ätnber,  bie  einen  83iefr(tanb  von  22 
$>ferben>  100  Äü&en ,  138  ©cfrafen  unb  200  @d&tveinen  gal- 
ten, unb  au*  Jpauern  unb  Canbbauern  bejtefrenb,  M  ©an$s, 
£alb*,  93ierte(-  unb^teUe^nerbeftiftetftnb.S^regrroerb^tveige 
ftnb  (ebigticfy  ber  gelb  *  vorjöglidfo  ber  SBeinbau ,  tvobei  fte  ob; 
gtetcf)  bie  ©rünbe  nur  von  mittlerer  Oute  ftnb,  Seiten,  Äorn, 
£afer  unb  Jpeibeforn ,  viel  SBetn  unb  aud)  Ö6fi  in  ni$t  unbe* 
beutenber  SWenge  erbauen.  £>te  friede  93iefrju$f  hingegen  beftns 
bet  fic$  Mo*  in  mittelmäßigen  3ujianbe;  ba  bie,  ivenn  g(ei$ 
jiemli$  bebeutenben  SBiefen  bur$  ben  ben  Ort  bur$0ie£enben 

2 


18 

85a<fr  öfteren  lieber  föroemmungen  aulgefefct  fwb,   Mtna  unb 
SBaffer  jtnb  gut* 

Jpoberlbrunn  ließt  bur$  jwei  Meißen  Jpaufer  gebtt* 
bet,  bie  t^etl!  mit  Siegeln  t&etfl  mit  ©tro^  gebeeft  fmb,  in  einem 
*on  Werfern  unb  SBetngirten  begrenzten  ££ale ,  burc&floflen  von. 
einem  an  feinem  norblitfyen  Snbe  aul  mehreren  Stielten  entfprin* 
genben,  fcie  unb  ba  mit  Rappeln  befegten  namenlofen  33a$e# 
welcher  na$  föaunerlborf  abfliegt«  Sie  tyier  gelegenen  2Ba(bungen 
ftnb  unbebeutenb,  n>ejtya(b  au$  bie  3agb  nur  auf  nieberel  SBilb 
befcfcranfc  unb  oon  geringer  Äulbeute  ift. 

93on  (ier  flehen  geroobnli<be  gelbwege  ju  ben  angrenjenben 
Ortfcfcaften  Canjenborf  an  ber  3a9a/  9>roblborf  unb  9>eflenborf 
in  i  J,  ganj  unb  £  ftünbiger  Entfernung. 

2fuf  einer  flc&  im  Jpintergrunbe  bei  £>orfel  fanft  ergeben* 
ben  7t\\fyb\}t,  roofcin  man  burtf)  ba^  fegenannte  Äir#engaß<&en 
über  17  ®tufen  gefangt,  Hegen  bie  &ir$e,  bie  @4>ule  unb 
bal  etroa^mefor  entfernte  9>farrgebäube* 

(ätfiere,  bem  $ftartprer  Saurentiul  gemeint,  ijt  ein 
in  einfachen  aber  foliben  neuern  ®tp(  aufgeführte!  ©ebaube, 
mit  @$inbeln  gebeeft  unb  mit  einem  üiereefigen  an  ber  Oftfeite 
bei  ®#iffe*  atfgefonbert  erbauten  fcfcurm ,  melier  brei  ©locfen 
nebft  einer  Ityr  enthält ,  unb  mit  3"ge(n  gebeeft  ift 

ÄBfgen  bei  fcofren  ©ewelbel  erfc&eint  bal  innere  btefel 
aflerbingl  ((einen  ©ettelfcaufel  auf  ben  erften  tfnbltcf  etwal  ju 
fcfcmaf  unb  für).  £>at  ©emäfbe  bei  frei  (Ufcenben  gef<$macfoofc 
(en  #o$altarl  fteUt  SWaria  Spilf  oor,  unb  ju  beffen  bei? 
ben  leiten  fmb  bie  Statuen  \>9i  £ir$etipatronl  unb  bei 
Saangeliflen  SWarcul  angebracht;  unterhalb  bei  ©ewelbbo* 
genl  über  bem  7((tarb(atte  ift  bal  grifUtfr  Ä&even&älterfe&e 
SBappen,  ?lußer  biefem  beftabet  fi^)  ber  Äanjel  gegenüber  no$ 
ein  ©eitenaltar,  bejfen  ©emllbe  ben  (eiligen  3fntontu* 
ton  ^abua  öerfteUt,  unb  gleidfr  bem  $o$a(tare  oon  marmo- 
rirten  ^>o^e.  «Jon  SWerfwilebigfciten  unb  feinen  $aramenten 
ifl  frier  ni$tl  twfranben. 

Diefel  ©ottelfrau't  »el$t»  wi&renb  btr  Safrre  1748  bil 


49 

1751 1  t&eiM  auf  Uni  offen  ber  ©emeinbc,  t^eild  bur$  Ö5ei< 
tra^e  mehrerer  ©uttyater  erbaut  warb,  worauf  {i$  au$  bie 
oberhalb  beflSingange*  flehen  SBeften  angebrattyte  3afcre$$a&(  17SÖ 
bejie&t ,  war  früher  eine  giliale  von  bem  ungefähr  J  ©tunbe 
entfernten  ©auneräborf,  bis  felbeö  im  Safcre  1784  ju  einer 
eigenen  Pfarre  erhoben  warb.  3u  berfelben  gebort  außer  J?  6; 
beräbrunn  feine  anbere  Drtftfyaft;  ©otte$bien|t  unb  ©eelforge 
werben  nur  von  einem  3>vie(ier  verfemen. 

£)er  $>  f  a  r  r  &  o  f  unb  bie  @  $ « l  *i  wel$e  teuere  fc&on  früher 
efce  bie  Ätr$e  eine  Cocal s  Pfarre  warb  ,  beftanb ,  flnb  gewöhn« 
lidfoe  mit  ® (Rubeln  gebedfte  ©ebaube*  festere  würbe  im  3afyre 
1812  neu  erbaut,  unb  enthält  b(o6  ein  Srbgefcfcofj* 

2) er  2tid)<n\)cf  liegt  auf  ber  linfen  ©eite  bei  $ur 
Äirdfoe  fufcrenben  ©äßetyen*  unterhalb  ber  Stufen,  ungefähr  bem 
9>farrfcofe  gegenüber* 

2fußerbem  beftnben  fid^  in  bem  ju  J?ober$brunn  gefco* 
rigen  ajejirfe  no<&  brei  fleine  gemauerte  (Tapellen,  bie  eine 
gleich  außerhalb  be$  £>orfe$  mit  einer  Statue  ber  &  eil  igen 
Jungfrau,  (Te  ift  in  breiedfiger  gorm  erbaut  unb  foll  von 
brei  trübem,  beren  Flamen  jeb.od)  uhbefannt  ftnb,  erbaut  wor* 
ben  [epn ;  eine  anbere  ungefähr  eine  53iertet(tunbe  vom  Orte  an 
bem  SBege,  wo  efcebem  bie  Seiten  na$  ber  SWutterpfarre  ©aus 
ner^borf  geführt  würben,  bie  Are u^cap eile  genannt,  beren 
Tiitev  wo&I  auf  mehrere  fcunbert  3a$re  angegeben  werben  fann, 
enbltd)  eine  britte  auf  bem  25erge  über  ben  ebenfalls  ein  S93eg 
nac$  ©aunerSborf  gefct,  vom  tSafcre  1721,  fo  wie  no$  eine 
g>e(lfäule  gegen  $>ellenborf  unb  eine  gegen  ;?afyenborf  ju. 

Mn  gef$i$tlic&en  Sreigniflen  finb  bei  J?6ber$brunn, 
b(o$  bie  burd)  bie  fetnblid;en  Sinfafle  wafcreirb  ber  3a$re  1805 
unb  I8O9  erlittenen  Verwaltungen  ju  ermahnen,  außer  welken 
ber  Ort  aber  no$  burdj  bebeutenbe  geuer*brünfte  in  ben  3a$« 
ren  1812,  1823  unb  1832  fcart  mitgenommen  würbe« 

3n83ejug  auf  ba*  Filter  von  bemX>orfe  Jpöber^6runn 
$aben  wir  feine  Urfunben  aufftnben  Tonnen,-  tnbeffen* 1$  e* 
außer  allem  3»«M;  W  fol^ef  6i*  in  fco*  Xil^S^r^unbrrt 


20 

gurucf  reibet.  Der  ©runter  be$felben  mag  jt<f>i?6ber  ober 
oiel  wa£rf$einlid;er  fiebert  genannteren,  wobqi  ein  23runs 
nen,  unbefannt  burdfr  welche  93orjuge,  ber  2ln(a£  jur  Benennung 
be*  |tc$  &ermut£lic$  er(l  etwa$  fpater  erhobenen  2>orfe*  gewefeti 
ju  fepn  f^einet, 

a)  #öber$botf/ 

Sin  Warft  von  62  Käufern ,  eine  93iertetftunbe  oon  ber 
von  SBten  na 4)  $)rag  fttyrenben  Strafe  entfernt;  mit  ber  nä$* 
(len  9>o|tftation  Ober*9Kallebenu 

Äircfye  unb  @d)ule  beftnben  fic^>  im  Orte«  £)a$  ©ecanat  ifl 
$au$leit&en*  ba$  $>.atronat  lant>e*füv|ttic$,  ©runb&errfcfyaften  unb 
belaufte  Untertanen  beji§en  fcierfelbft  bie  iperrftyaften  Äreufcen« 
(lein  ,  Älofterneuburg ,  ©ternborf  unb  ©cfconborn.  ?anbgerid>t  ift 
Äreujenftein  ju  Ccobenbovf ,  fo  wie  auä)  Qvtt*  unb  (Totffcriptis 
on$$errf<$aft.  £>er  SBerbfretd  gebort  bem  3nf.  SKegmt.  SJro.  4* 

,  2>er  Ort  enthalt  in  70  gamilten,  162  männliche,  178  wei6* 
üi)e  Sinwofcner  nebft  50  ©cfmlftnbern;  ber  93ie$ftanb  jatylt  29 
$)ferbe ,  69  Äüfce ,  105  Schafe  unb  4  Schweine» 

SMeSinwofcner  in  ©anjs  £albs  unb  33iertelbauern  utrtÄlein* 
(ftutfer,  welche  festere  metft  Jpanbwerfer  fmb",  geseilt,  befcfcäf* 
tigen  ft<$  me£r  mit  Äorner*  alt  SBetnbau,  wobei  (ie  auf  ifcren 
mittelmäßig  ju  nennenben  ©rünben,  welche  jum  S&ett  audfr 
Slementarbefdbab'gungen  aufgefegt  finb ,  meifl  Äorn  unb  Jpafer 
unb  $war  na$  ber2>reifelberwirt$f<$aft,  bauen«  2>er  ^iepge  SBein 
wirb  unter  bie  belfern  Canbweine  geja&lt,  —  2Die  Objtcultur  ijl 
nid)t  bebeutenb,  fo  wie  auefy  bie  93ie&juc&t  ni$t  am  bellen  ift,  ba 
ba$  93ie^  nur  auf  bie  ofcnebem  titelt  fefcr  ergiebig  ju  nennenbe 
SBeibe  ^trieben  wirb. 

Jpiec,  beftnben  [\ty  übrigen*  1  Jpuffc&mieb ,  1  Sifcfcrer ,  2 
@($ujter  unb  1  @$neiber  9  bann  ein  Ärämer  unb  2  Sabaf  tra* 
ftfen. 

;n#6bet*borf  ließt  an  ber  $Prager'9>ojlftra<je  oon  SBten 
au**e$t$, in  einert>on geringen  wellenförmigen £ugeln  unterbro* 
^etien  Sbene  u»b  befielt  au*  einer  einjtgen  etwa*  bergauf  ge&en* 


21 

ben  }temtt$  Breiten  unb  &ngen  von  SBefteu  nadfo  Often  |t$  $in-- 
jiefcenben  ©äffe ,  beren  an  einanber  gebaute  Raufet  größtenteils 
mit  @>$tnbetn  übrigen*  mit  ©trofc  gebecf  t  unb  außer  einem  ein*  . 
{igen  alle  affecurirt  ftnb«  2Der  Ort  fte&t  bur$  gewo&ntofce  bei  uns 
günftiger  SBitterung  fe^v  fc&rtmme  gefbroege  mit  folgenben  Ort- 
fc&aften  in  93erbinbung ,  M :  uorblicfc  mit  ilntermaflebew  unb 
fublicfc  mit  ®iernborf  in  viertefltünbiger ,  bann  norbo(tti$  mit 
©ening  unb  fubn>?ii(i$  mit  Oberfcaugent&al  in  fcatbs,  unb  enb(i$ 
fubofHitfc  mit  8eijer*borf  in  ganj  ftunbiger  (Entfernung.  SunSoft 
b**  am  oftlid&en  Snbc  be$  SRarfte*  gelegenen  gjfarr&ofe*  eilt* 
fpringt  in  einem  gewölbten  Brunnen  eine  fe&r  reid&foaltige  merk 
nuirbtge  £  u  e  l  ( e  bei  ieften  Gaffer*,  roel^e,  bei  bem  Umjtanbe, 
ba$  ber  gat^t  Ort  feinen  SBrunnen  befl$t,  in  bemfelben  geleitet  ift, 
unb  jwar  fo,  baß  ji$  biefe*  SBaffer  von  Räumen  begattet  in 
vierje£n2tb(iufungen  bur#  ben  Warft  fcinabfölangelt  unb  Ui  ber 
in  bemfelben  gelegenen  jtvei  (Sänge  ent&altenben  Sörucfc  au$ 
SRarfmüfcle,  in  ben  von  Untermallebern  fcerabfUeßenben ,  ben 
Ort  nur  auf  biefem  roeftlid&en  Snbe  berö&renben  (SoHer$ba<|>  man* 
bet.  3n  fe&r  trodnen  Sauren  wirb  biefe  nie  verftegenbe  Quellt 
felbfl  von  ben  näd>ffc  angrenjenben  £)rtf#aften  benügt.  SBalbun* 
gen  ftnb  feine  vorfranben,  £>ie  2fagb  ift  unbebeutenb  ,  unb  liefert 
nur  Jpafen  unb  3iebfyü$ner+  £>ie  ©d&anfgered&tigfeit  im  Orte  ift 
ein  Sigent&um  ber  (Semeinbe*  —  2>a*  Älima  fann  fefor  gefunb 
genannt  werben« 

Sie  bem  £eil,  3ofcanne$ bem  $5ufer  gewei&te  Äir* 
<fy  e  ,  wef<$e  (!$,  wie  bereite  ermähnt ,  fammt  bem  mit  ©cfyinbeln 
gebeerten  ^Pfarrfcofe  unb  ber  @<&ule,  am  oftli^en  Snbe 
be$  9Warfte$  auf  einer  mäßigen  2(n$o$e  beftnbet,  ifl  Hein,  niebrig, 
ebenfalls  mit  @$inbeln  gebeeft  unb  von  fefcr  einfacher  93auart* 
2)ec  viereefige  Sfcurm,  ebenfalls  mit@>$iftbefba$,  Steine  run* 
be  bleierne  Düppel  mit  einem  vergolbeten  Äreuje ,  3  ©toefen 
unb  eine  i%.  2ludj>  ba*  innere  ber  &ir$e,  worin  ba*  ^re^ 
bpterium  gewölbt ,  bie  £)ecf  e  be$  Skiffe*  aber  ganj  fiad)  ift , 
geigt  große  <Sinfa$^eit  unb  enthält  einen  feit  bem  Safcre  1830 
neu  errichteten  unb  vergolbeten  J?  o  cfc  a  1 1  a  r  mit  bem  auf  fe#* 


22 

weiß  marmorirten  (Saufen  rufcenben  Sabernafel  unb  jwet  vergofc 
beten  Sngeln,  worüber  ein  große*  in  vergotteten  Stammen  ge* 
faßtet  2T(tar&tfb  von  fünftleriföen  SBertfce,  ben  &ett*  3ofcan* 
ne$  »orfteflenb,  fcerabblidft.  Huf  ber  regten  Seite  ift  ber  ber 
fceil. ^Barbara  geweifte  fteirie  <2> e i t e n a 1 1 a v,  außer  welkem 
in  früheren  Seiten  au$  no$  ein  jweiter,  jur  unbejlecf ten  2  m#  „ 
pfängniß  SWärta  beftanb.  Jpierfcer  ijl  bfo*  ber  eine  93iertefc 
(lunbe  entfernte  Ort  Untermaltebern  eingepfarrt.  Sen  ®cts 
tedbienft  verfielt  ein  Pfarrer,  £>er  2  etc^en&of,  wefctyer  fi$  vor* 
mal*  um  bieÄirc&e  $er  befanb,  liegt  je$t  rütfwärt*  berfelben  in  ge> 
ringer  Entfernung  auf  bem  9>fa$e,  wo  e&ebem  ba*  S><$utyau$  fianb« 

2(uß erbem  befinbet  pc^  (jier  noc&  am  gelbwege  gegen  ©oh 
lerflborf  unb  SSienborf  eine  fcofjerne  Sapede  mit  bem  jteinernen 
©ilbnißber  9Baria,  welcher  ß>rijtu$  im  ©cfcooße  liegt. 

Siner  unjuverbürgenben  Ue6er(ieferung  na<&,  auf  bie  mir 
un$  au* SWangel  alter  vor()anbener  Urf unben  über J?ober$borf 
bef$ränfen  muffen ,  foU  biefer  einjt  mit  ber  9RarFtgere($ttgfeit 
begabte  Ort  Tanbe$furft(i$  gewcfen  unb  bur<f>  @>$enfung  an  bie 
©ema^lin  eine*  (§eneral$  (trafen  von  SBtlcjeE  gefommen  unb  - 
ju  Snbe  be*  XV*  unb  ju  Anfang  be$  XVI.  Safrr&unbert*  aW 
ein  fe&r  befugter  Warft  bejtanben  fepn,  ben  SSattgräben  unb 
dauern,  wovon  jebod)  alle  Spur  verfc&wunben  ifl,  umgaben« 
£ur$ Äriege  verwüftet,  verlor  fpaterv<?6ber$borf  feine  SWarft* 
•  gerecfytigfeit  unb  Pfarre,  inbem  roa$rf$ein(i$  be|fen  Sinwo^rier* 
ja$l  bur$  ungtucf(i$e33egebnijfe  ungemein  verringert  worben  fepn 
muß,  ,weß&alb  Jpoberäborf  na$  bem  na&en  @>ening  einge* 
pfarrt  unb  erft  im  3a£re  1782  wieber  jur  eigenen  Pfarre  er- 
hoben würbe. 

UebrigenS  "gebort  ber  Ort,  welken  no$  vor  ungefähr  80 
Sauren  bie  von  Sien  na<$)3naim  fu^renbe  ipauptpojtjlraße  bunfc 
jog  ,  f$on  feit  länger  alt  einem  3a$r$unbert  jur  $errf<$>aft 
Äreujenjtein.  * 

3n  ben  Safyven  1702  unb  1705  warb  J$ober$borf  burcfc 
große  geuer$brün(te ,  fo  wie  im  3a&re  1713  bur#  bie  g>efl  &art 
mitgenommen ,  unb  jur  (Erinnerung  ber  tyr  gefallenen  Opfer  be; 


23 

ftnfret  fi$  nod)  am  SBege  natfc  Ceijerdborf  «in  &ofjeme$ 
Äreu$,  2tu$  ber  legte  franjofifcfie  Sinfatl  im  Sa&re  I8O9 
braute  bem  Ort  bebeufenben  Schaben. 

©feidfr  wie  wir  bei  bem  t>orfte$enben  J?ober$brunn  bemerft 
fcaben ,  burfte  au$  biefer  SSKarft  r>on  eben  bemfelben  ©runbec 
angelegt  worben  fepn  unb  fo  uon  ifcmben  Kamen  JpoberJborf 
(eigentli4>  i?erbert$borf)  überfommen  fyaben.  J?ierna#  gefror* 
ten  fowefrt  J?6ber$brunn,  ber  gegenwärtige  SERarft  unb  ba< 
na^ftebeube  £>orf  J?ober$borf  mit  ber  ®ntftefcung  in  eine 
Seitperiobe,  unb  gar  ni$t  unwa&rfcfreinlicfr  minbe|ten$  in  ta* 
XII.  3^r^unbert/  wenn  nicfrt  nod)  früher. 

b)  #ö&er$borf, 

auefc  #ebirt$borf  genannt,  ein  £>orf  r>on  74 Rufern ,  web 
<$e$  ba*  eine  Söierteljtunbe  entfernte  SQBilferdborf  jur  nacfrjten 
9>o|l(lation  frat 

Sben  babin  ift  ber  Ort  and)  itngepfarrt  unb  eingeföutt, 
Untertanen  unb  ©runbfrolben  beftgen  frierfelbjl  bie  Jperrfcfraften 
Xfparn  an  ber  Baya  unb  STOailberg.  Canbgericfrt ,  Ort**  unb 
<£onfcription$obrtgfeit  ijl  bie  Jperrfd&aft  2Cfparn  an  ber  Sapa* 
£>en  SBerbbejirl  befiftt  ba*  8in.  3nftr,  «ttegimt.  ffiro-  4. 

Jptet  leben  in  76  gqmilieu ,  171  männliche ,  194  weibfi<$e 
9>erfonen  unb  70  fc^u(fä^tge  Äinber,  2)er  SUebJianb  beträgt  43 
9>ferbe,  SO  &u$e  unb  252  @4>afe. 

Sie  (Einwohner  ftnb  burcfrgefrenb*  Canbbauern ,  bie  meifi 
gut  belüftet/  auef)  bie  nStfrigften  ©ewerb$feute  unter  (ic^  fraben. 
@ie  erbauen  auf  tyren  nai)  ber  SKegulirung  be$  Sayabafytt 
großtentfreiW  gut  ju  nennenben  ©runbftutfen  außer  allen  ©etreU 
Gattungen  no$  3J?ai$  1  SBein  unb  Obji,  unb  ftnben  auefr ,  ba 
ber  Ort  an  ber  »runner^oftftraße  Hegt ,  einen  genögenben  9?e* 
bettoerbienjl  bur$  SranSporte  unb93orfpann,*  bie  93iefr$u<$t  wirb 
frier  ebenfaW  nufrt  fc^lec^t  betrieben  unb  genießt  tfreilweife  au<fr 
©taflfutterung,  Uebrigen*  beftfct  bie  ©emeinbe  ein  355  i  r  t  fr  *5 
frau*  an]  ber  erwähnten  ©trage  unb  notfr  bebeutenbe  ©runb* 
ftuefe,  wofrer  fi<fr  bie  Sinwofrner,  bie  im  Allgemeinen  betriebfam 


24 

tfnb ,  in  fluten  1Bermogeu*umjMnben  beftaben.  t>U  ^iefl^e  2fogb* 
havUit ,  rottet  &errfd[>aftti<&  ift ,  liefert  nur  Jpafen  unb  ift ,  ba 
weber  83erge  no$  SEBälber  oorfcanben  jinb,  nidjjt  bebeutenb.  Ätt- 
ma  unb  SBaffer  ftnb  gefunb, 

2>er  Ort  £ober*borf  fo  nafc/  an  SBilferSborf  gelegen, 
ba$  er  mit  bemfelben  glei^fam  *  Bereinigt  föeint,  jie&t  ftcfc  in 
jruet  Steigen  gebaut  läng*  ber  83rünners9>oftjtrafje  in  einem  jiem* 
li<fr  weiten  Sfrale  fcin ,  feine  Käufer  ftnb  metft  mit  ©trofr  nur 
wenige  mit  Siegeln  gebeeft;  berfelbe  wirb  von  bem  Ba^abacfye, 
welker  $ier  jwei  9Ku&lwerfe  treibt  unb  oon  bem  ft$  mit  i&m 
oereimgenben  Äettfer*ba<f>e  burcfcfloffen, 

SBie  alt  JpoberSborf  fei  fann  au*  Mangel  alter  CtueU 
fen  nid(>t  angegeben  werben,  jebo^.laßt  fidfo  fein  fe&r  frttye*  SBe* 
flehen  barau*  abnehmen,  baß  baSfelbe  fdjon  über  300  3a&re,  fo 
wie  no$  gegenwärtig ,  einen  SBeftanbt&eil  ber  J?errf$aft  Äfparn 
an  ber  3apa  au$ma$t  j  wobei  au$  autf  gleiten  Öhunbe  feine 
näheren  2fuff$lüfle;  Aber  bie  Sntfte&ung  feine^  Kamen*  grunb&al* 
tig  beigefugt  werben  fonnen,  e$  jebod)  unferer  93ermut$ung  na$ 
oon  bemfelben  £ebert  gegrünbet  worben  fepnbürfte,  beffen 
32ame  J?ober$brunn  trägt ,  unb  ber  aud)  ben  oor  jte&enben 
SRarft  in  bat  2>afepn  rief* 

$)te  #o#tettem 

(Eigentlich  bie  frofce  Seiten,  eine  über  ba*  ÖJebirg  ange* 
legte  ©traße ,  bie  aber  baäfelbe  na$  einer  beftimmten  Stiftung 
Einleitet ,  eine  im  fränf ifc&en ,  gleichwie  im  0.  £>♦  übli^e  unb 
gute  Benennung.  , 

2>iefe  fco&eßeite  beginnt  über  bem  Serge  bei  bem  Warf* 
te  8Bolfer*borf  unb  fttyrt  al*  $>oftfirajje  baruber.  2>effen  erfie 
Änfco&e  —  gegen  bie  SRorgenfeite  —  ift  bur$au6  mit  SEeinre* 
ben  bepffanjt  unb  auf  biefem  fogenannten  erften  »bfafce  fWfct  linW 
an  ber  ©trage  eine  oon  Stein  aufgeführte  oieredfige  Säule  mit 
ber  3fafore*Jä&l  1592*  2>iefe  fyattt  au#  am  obern  9>fattengejtm* 
fe  eine  -3nf$rift ,  beren  got$if$e  23 udj) (laben  in  Stein  einge* 
^auen,  burdj)  ben  alle*  jernagenben  £a$n  ber  3eit  aber  tischt  me&r 


25 

feferti$  flnb.  €twa$  weiter  oben  auf  betfeiben  Seite  beftnbet  fify 
aüfy  eine  neu  erbaute  offene  da  pelle,  Jpter  föoty  beginnt  recfyt* 
von  bei*  Strafe  fcinweg  ein  SBalbanflug,  linfer  Jpanb  jebod)  lie- 
fen noefr  t^eifweife  SBetngarten  unb  gelber*  2>er  jroeite  Wfoft 
be*  SÖerge*  i(l  bagegen  fc&on  bW  jur  ©trage  bewatbet,  unb 
jwar  norbUd^  mit  gityren,  weftli$  mit  95au$otj,  meiere  |t<&  bi$ 
jum  britten  2fbfa§e  ober  ber  oberften  93erg&ofce  fcinjte&en,  9}6rb* 
ii$  befcnt  fic^>  bie  SBafbung  nod)  mefrr  au*  Mä  jum  SBeibent&at 
unb  ©rofp S^tveinbart ,  welche  ber  Sraunwalb  genannt 
wirb,  roa&rfc&eintofr  a\6  ein  SBeftfctbum  be$  ©rafen  2 raun» 
2fuf  ber  ?In(>o$e  fte^t  jur  Werten  ein  2Ba$t$au*  mit  einem 
fföüaUerie-^tfet,  ba$  ber  @i<$er$eit  wegen  in  ber  Sfiafylang* 
M  ganzen  SSBege*  ju  patroufliren  fyat.  93on  $ier  fängt  ber  »erg, 
welcher  147  Ätafter  über  ber  9Reere6fiä$e  ergaben  ift,  an  jt<& 
gegen  $>t>rawart&  ju  fanft  abjubädfoen  unb  am  guge  betreiben 
fle^t  ein  ©ajtfcau*. 

2)aS  fernere  gu&rroerf  fowofct  at$  au<$  bie  Sanbfutfd^ep  bes 
nötigen  jum  feid&tern  gortfommen  Söorfpann ,  bie  fte  auf  bei* 
ben  ©eiten,  nSmti<$>  in  3Bolfer$borf ,  $>prawart&  unb  Äofln^ 
brunn  ermatten»  gür  ben  gufcganger  beträgt  biefe  ©trerfe  gut  i  J 
©tunbe* 

93or  Seiten  war  ei  $ter  befonberS  jur  SBinteräjeit  öfter*  un- 
f?$er,  biefem  Uebel  iji  aber  bur$  ba*  2(utyauen  ber  SBatbung 
unb  ba*  ftete  ^atroufltren  ber  (TaoaDferie  gan$fi<$  abgeholfen, 
unb  ber  Stetfenbe  barf  jegt  unbeforgt  ju  jeber  @tunbe  bei  Sag 
unb  97a$t  feine  Steife  trber  bie  fyotyt  Seite  fortfegen« 

a)^öfteitt(2CttO/ 

jum  Unter fd^iebe  oon  Ä(ein>  atxty  ©rojh<#oflein  genannt/  ein 
2>orf  von  72  Käufern,  eine  ®tunbe  Don  $oi$borf,  M  ber 
näcfcften  $>o(tftation  entfernt. 

3ur  Äir<$e  unb  @$u(e  gebort  ber  Ort  na$  aSo&mifdfofrut 
im  2>ecanate  @taa$,  weUfre*  aud^  ba*  ^atronat  ausübt,  ßanb* 
geriet  iflb  3ifter*borf  j  Ort**  unb  Gonfcriptionäobrigfeit  bie  £err* 
föaft  3Ba[tertfir$e»,  wo  ber  £errf$aft*fl$  ift,  welker  «u# 


26 

allein  bie  ^teft^n  Untertanen  angefroren,  £er  SBerbbejirS  ifl 
bem  2in.  3nf.  Steginu  Sit.  4  juftanbig. 

Jpter  (eben  in  85  gamilien  208  männlidfoe ,  215  roeibli^e 
$)erfonen  unb  50  fcfruffäfrtge  Äinber;  beren  QSiefrftanb  38  3>ferbe# 
2  0$fen,  86  Äü&e,  119  Schafe  unb  30  ®$n>eine  bilben. 

£>ie  au*  dauern  beftefrenben  Sinroofrner ,  unter  benen  auf) 
bte  not&igften  Jpanbroerfer  getroffen  werben,  finb  in  ©anj*,  Qalfc 
SSierteflefrner  unb  ÄfeinfrauSler  geseilt  unb  jiem!i$  gut  befttftet* 
(Sie  erbauen  auf  tyren  jwar  guten  aber  ben  9teiff$äben  fei$t 
unterfiegenben  ©runben,  mei(t  SEBeijen,  SRotfen,  ©erfte  unb 
Jpafer,  bocfrmacfrt  berSBSeinbau  frier  ben  bebeutenberen  Slafrrung** 
jroeig  au$,  bagegen^  aber  93iefrjucfrt  unb  Objtpflege  gar  ni$t  ju 
erwähnen  ftnb. 

2>er  obgletcfr  regelmäßig  gebaute  Ort  enthalt  jebo<fr  mit 
2fu$nafrme  fefrr  weniger  nur  mit  ©trofr  gebecfte  Raufen  Srwafr* 
nenflwertfr  ftnb  barin  ber  aflem  2Cnfcfreine  nacfr  aU  ein  efremalige* 
SBofrngebaube  beftefrenbe  frerrfcfraftlicfreSicfriittfaften,  bie 
fronen  mafftoen  @<|> af ftälte  unb  bie  am  ofMi<fren  Snbe  be$ 
£>orfe$,auf  einem  mit  einer  Vertiefung  umgebenen  £uge(  ge(e* 
gene  üteretfige  Ca  pelle*  in  roelcfrer  jebo(fr  fein  ©otteJbienfl 
gehalten  wirb. 

£)iefe$  fe^r  aftertfrümficfre  von  beinahe  einer  Ätafter  bicfen 
Sftauerwerf  aufgeführte ,  mit  ©cfrinbeln  gebecfte  unb  mit  einem 
Keinen  Sfrürmcfren  uerfefrene  ©ebäube  ift  nocfr  i>on  ehemaligen 
93ertfreibigung$puncten  gleicfrenben  (Erbaufwärfen  umgeben  ,  roofrer 
bie  Sage,  baß  baftfefbe  einfl  alt  3>ufoertfrurm  gebient  frafren 
möge ,  eine  jiemlicfre  2Bafrrfcfreinli(frfeit  erhalt. 

2>ie  2a&t  *on  2f  1 1  *  £  0  f !  e  i  n  ift  übrigen«  fla<&  ofrne  SBäfc 
ber  [unb  23erge  ober  fonftige  Ännefrmlicfrfeiten ,  gfeicfrwie  ba* 
Älima  nicfrt  ba0  gefünbefte,  ba$  SBafler  jebocfr  gut  ift. 

2fu<fr  gibt  e*  frier  eine  falte  @<frwefetqueHebie  jebodfr 
bi**j<$t  nocfr  nid?t  benugt  werben  ifi. 

2>ie  frieftge  Sagbbarf  eit ,  meldte  ber  Jjerrf^aft  jugefrort , 
ift  nicfrt  von  SSebeutung  unb  liefert  nur  Jpafen. 

Sie  bem  Orte  junä<frft  gelegenen  Ortftfraften  (tob  Sftfofr 


27 

2taficfrte»roart&  ,-fuboftli#  £au«fir$en  unb  @t.  U(ri#,  ftibltc^ 

©ünjer$borf,  wejtli$  8}6$mif(&frut  unb  £arrer$borf ,  norbli$ 
Steintet. 

2)ap  Sit-  ober  ©roj^J^oftein,  o6g(et$  feine  Urlunben 
über  feine  Sntjte&ung  unb  früheren  ©d&itffale  »or&anben  fmb , 
von  jefcer  oft  eigene*  93eft$t^um  beftanben  unb  einer  ber  äfteften 
Orte  im  83.  U.  9K.  »♦  fei,  beweifet  ber  Umfltanb,  baß  ba$fel6e 
im  3.  1464  von  Saifer  griebri$  IV.  aW  ein  Ianbe$furftlic$e* 
fielen  an  (Sfcamaret  ober  (Eonrab  Stitter  von  gro^n  au, 
jum  95ewei*  ber  ifcm  n>iebergef$en£ten  faiferlic&en  ©nabe,  nebft 
mehreren  anbern  ©titern  gefcfcenft  warb«  Slaty  beffen  Sobe  mag 
fein,@o&n  <££amaret  nebft  ben  anbern  ©ütern  au$  biefe$  be* 
feffen  fcaben,  bi$  1742  3uliu$  ;®raf  oon  Jjparbegg  aW  fol« 
<$er  erfc^etnt;  na$  welkem  (aut  Sinlage  im  n*  o»  ©üftenbud&e 
unb  bei  SBUgritt  fotgenbe  83e|i$er  Vorkommen:  im  3.  1585 
SBernfcarb,  itn.3«  15<W  @igm.unb  ©rafen  t>on  Jparbegflj 
im3*l603J?'eronimu*»bler»on2Cblerjlern,  im3.l627 
^Barbara  ©räfinn  von  9Rontecuculi  burdj>  Äauf  oom 
93origen;  in  bemfelben  %a$xt  no$  gerbinanb  grtebri$ 
gretyerr  von  ©ienger,  bur$  ffebirung  oon  93ortger;  im  3* 
1681  ba*  Spital  ju  3ijter*borfj  im3.1781gerbinanb 
Sbfer  von  J?o$e,  bur$  Sauf  oon  ermuntern  ©pital;  im  3* 
1788*3ofej>$  Anton  €bter  von  g> ar-fd^#  im  3: 1802  3o* 
fepfc  tinb  feine  ©ema^lin  Zfyetla  Sbfe  »on9>arf$  geborne 
93 raun,  burcfc  Srbfc&aft,  im  3*  1808  granj  be  9>aula 
©raf  von  (Tonart)  bur$  Äauf;  1830  3&re  2>urd&Iaud&t  grau 
SRarie  Antonio  ©abriete  9>rinjefflnn  von  @ad[>fen* 
Coburg  geborne  gürjttnn  von  (Tonart?,  n>obur$  biefe  iperr* 
föaft  mit  ber  fflrftt.  <£oburgif#en  gibeicommijh J^errfc^aft 
2Battertfirc&en  Bereinigt  ift 

b)  £tffletn  (ätetn«)* 

Sin  Äird&borf,  wet$e*  86  Käufer  jtytt  mit  ber  nä#en 
$of*flation  3*5et*borf. 

3m  Orte  befinben  f!#  bie  Äircfce  unb  @c^ule.  <£*|tere  ge* 


28 

$ort  in  ba*  2>ecanat  9te$  ja  @<$rattentfcat  >  ba*  9>atronat 
Aber  ber  Jperrfcfcaft  Sllt&of  9te$.—  2>a*  Sanbgeric&t,  bie  Orunb* 
Ort**  unb  (Tonfcriptionaobrtgfeit  ift  2Cft^of  9te$.  2)er  fcieftge  »e- 
jirf  ge&ort  jum  SBJerbfreife  be*  Ctn.  3nf,  JRegim.  92r.  4» 

£>ie  @ee(enja&(  enthalt  130  Mamillen,  302  männliche, 
303  weibliche  $>erfonen  mit  135  ©djmtfinbern,  Der  $8ie&)tanb 
jtyft  20  9>ferbe,  3  0^/  ßOÄüfce,  406  ©$afe  unb  einige 
3uc^tf4)rt)etne, 

£>ie  &ieftgen  Sinwofcner  at*  Canbbauern  ftnb  at*  ©anjte&ner 
Jjalble&ner  unb  £lem&au*(er  befttftet.  Unter  benfelben  befinben  fi$ 
1  SBagner,  1  @$mieb,  1  »inber,  1  Siföter,  1  Sleifcfr&auer, 
1  SKutter,  2  ®cfcu&ma<&er  unb  1  ©dfrneiber*  2ftre  £a«fctbe* 
fc^afti^ung  iji  ber  fefcr  bebeutenbe  SBeinbau,  womit  ber  &bn* 
M  großtent&eit*  na$  SBien  unb  bt*  na$  SBofcmen  getrieben 
wirb,  Hußerbem  bauen  fte  alle  Äornergattungen ,  woju  bie 
©rünbe  red&t  gut  mären,  bie  aber  faß  in  jebem  3afyre  bur$ 
Steif  ober  Jpagelfdjjfog  bebeutenbe  93ef$äbigungen  erleiben*  Sie 
Obftyflege  ift  fe^v  gering  unb  bie  S3ie$$ud[>t  fd^fec^t.  —  JDa* 
fcieflge  Älima  ift  fefcr  gefunb,  allem  bat  Srinfioaffer  nur  $o$(l 
mittelmäßig« 

Der  Ort  £fein*J?oftein  (iegt  von  ber  g>oft)tation 
Segel^borf  in  roeftlic&er  Stiftung  unweit  ber  ma&riföen  ©renjc 
in  einem  £&a(e  jroifdfoen  ber  U  f.  ®tabt  9<te§ ,  Älein  -  S?tebeti* 
tfcat  unb  bem  tborfe  Unter  s9fte§bac&  jufammen&angenb  gebaut, 
mooon  feit  ber  geuer*brunft  im  3a$re  1828  mehrere  Jjpaufer 
mit  £iegefbä$em  verfemen  ftnb.  Sin  {(einer  &a$  (ein  foge* 
nannter  SBilbmaffergraben)  bur$jttef?t  ben  Ort  in  ber  Witte. 
Sine  93iertetftunbe  von  frier  ftefrt  bie  jum  Dorfe  gehörige  @ee* 
müi)le.  Die  ©egenb,  mei(tNgetber  ,unb  SBetngarten,  ift  ans 
genehm,  unb  e*  befielen  bie  nötigen  gefbfafrrroege,  we($e  bie 
93erbinbung  mit  ben  umliegenben  Dotffdfoaften  unterhalten* 

»i*  jum  Sa&re  1775  mar  im  Dorfe  Ätein*J?ofUin 
nur  eine  Heine  SapeHe,  roel$e  in  biefem  3a^re  von  ber  @e* 
meinbe  mit  Unterftüfcung  be*  Jperrf$aft*befi$er*  ©rafen  von 
©atterburg  vergrößert  unb  feierli$  ju  Sfrren  be*  ^eiligen 


29 

3-ofepfr  eingeweiht  würbe»  Snjwifc&en  blieb  Coffein  wie  frfi* 
^er  eine  giliale  ber  @tep&an$ftr4)e  in  bei*  ©tabt  Steg,  bi$  fotd^e 
im  3afcrel783  »on  @r«  SRajeftat  bem  Äaifer  Sofepfr  IL  jur 
Cocalpfarre  erhoben,  unb  berfelben  ba$  ebenfalls  na$  9fte$  ein? 
gepfarrte  2>orf  ÄleinsJRiebent&a!  alt  eine  giliafe  jugewie* 
fen  würbe* 

Die  Ätrdje  ftefrt  in  ber  SMitte  be*  2>orfe$  gegen  SKittag; 
felbe  ift  fefcr  einfa$  ofyne  alle  93er$ierung  unb  $at  14  Äfafter  in 
ber  Sänge  unb  5  &lafter  in  ber  breite.  2)er  Äir^tfcurm  ift  mit 
einer  weifjble^ernen  Kuppel  gejiert  unb  fammt  ben  barauf  fran* 
genben  ©lorfen  nn  Sigent&um  ber  ©emeinbe.  Äu$  bie  innere 
2(u$fcj>mütfung  ift  gan&  gering;  benn  e$  befielt  nur  ein  J?o$* 
aftär  allein,  ber  von  J?o(&  marmorartig  ftaffirt,  aber  mit  einem 
lunftareieften  ©emafbe,  SMaria  mit  bem  Äinbe.Sefu  ober 
bem  Sabernafel  »erfe^en  ift.  —  £er  Ceid&enfcof  befinbet  jidj> 
am  aufierjten  Snbe  be*  Sorfe*  an  einer  Änfcofce  mit  einer  SWauec 
umfangen«  Gegenwärtig  wirb  ber  ©otteSbienft  attein  von  einem 
fpfarrcurator  verfemen. 

2)er  Ort  ift  von  &iemti$  froren  Sttter  unb  fcat  ben  97a: 
men  ^öflein  wafycfd&einli$  von  bem  ber  Jperrfdfoaft  Mltfcof* 
SRe$  gehörigen  unb  no$  je$t  im  Orte  fte&enben  SKeier&ofl 
erhalten» 

SWerfwurbigfeiten  ober  fonft  bemerfenäwertye  ©egenftänbe 
gibt  e$  fcier  feine. 

#öret$i>orf, 

* 

ein  Dorf  von  99  Jpaufew,  welc&e*  $>oi$borf  jur  näd^fteti  9>ofb 
jtation  fcat* 

Pfarre  unb  ©c^ufe  beflnben  ft<$  im  Orte ,  im  2>ecanate 
?aaj  ba$  ^atronat  gebort  bem  Surften  gtyiltpp  $3at%anp* 

Tin  belauften  Untertanen  beftfcen  $ierfelbfi  bie  J?errf$affcen 
^rinjenborf  62,  @taa§  5,  bann  ba$  ©arnabiten  *  Soflegium 
ju  9Riftelba^l«8anbgerid^t  ift  bie  £errf$aft  @taa$,  Ort**  unb 
<£onfcription*obrigWt  bie  Jperrfdjjaft  3>rinjenborf* 

2>er  SBerbfrei*  gebort  bem  8in.  3pf-  SKegiitu  JRr.  4. 


20 

jurucf  rettet,  ©er  ©riinber  beSfefben  mag  ft4>£ober  ober 
oie(  wa&rf$cinli$er  Jpebert  genannt  £äben,  wob$i  ein  SSruns 
nen,  unbefannt  bur$  welche  ffiorjiige,  ber  Tlnia$  $ur  Benennung 
be$  ft$  t>ermut$li$  erft  etwa*  fpater  erhobenen  £)orfe*  gewefen 
ju  fepn  fdj>einet. 

a)  #öber$botf* 

Sin  Warft  von  62  Käufern ;  eine  93ierteljiunbe  oon  ber 
von  SBien  na$  ^prag  füfcrenben  ©trage  entfernt/  mit  ber  nätfc* 
flen  9>o(lflatton  Ober*9)?aUebern. 

Äird)e  unb  @d?u(e  beftnben  fttf)  im  Orte»  2)a$  2>ecanat  ijt 
$au$leitfoen,  ba$  ^Mronat  lanbe*für(Mic&«  (Srunb&errfdfraften  unb 
belaufte  Untertanen  bejtfcen  ^terfelbjt  bie  £errf$aften  Äreufcen* 
(lein  ,  Älofterneuburg ,  ©ternborf  unb  ©dfjonbonu  Sanbgericfyt  i(l 
Äreujenjhin  ju  Ccobenborf,  fo  wie  auc|>  Ort**  unb  ffotfferipti* 
on$&errf#aft.  £>er  SBerbfrete  gebort  bem  3nf.  Stemmt  9?ro.  4* 

,  £>er  Ort  enthalt  in  70  gamilien,  162  männliche!  178  weib* 
(i<$e  ßinwofcner  nebfl  50  @$u(ftnbern;  ber  93ie$jlanb  jätyfc  29 
§>ferbe ,  69  Äü&e ,  105  ©cfcafe  unb  4  Schweine* 

SieSinwofcner  in  ©anjs  J?albs  unb  93ierteIbouern  unfcÄtein* 
tyhsMer,  we($e  iefteremeifl  ipanbwerfer  (mb",  geseilt,  befc&äf* 
tigen  fid)  mefcr  mit  Äorner*  alt  SBeinbau,  wobei  fle  auf  tyren 
mittelmäßig  ju  nennenben  ©runben,  we($e  $um  $$eif  au$ 
(Sfementarbeföäb-'gtingen  au$gefe$t  finb ,  metft  Äorn  unb  Jpafer 
unb  {mar  nacty  ber£>reifelberwirtfcf<$aft,  bauen»  £>er  fcietfge  SBein 
wirb  unter  bie  beffern  Canbweine  gejä&ft.  —  2>ie  Obftcuftur  ijt 
m$t  bebeutenbf  fo  wie  aud)  bie  93iefcju$t  nid)t  am  bellen  ift,  ba 
ba6  93ie&  nur  auf  bie  ofcnebem  nic^t  fefcr  ergiebig  ju  nennenbe 
SBeibe  getrieben  wirb. 

Jpier  beftnben  ftcfc  übrigen*  1  Jpuffcfcmieb  ,  1  Sifd&Ier ,  2 
@>$ußer  unb  1  @d[>neiber ,  bann  ein  Gramer  unb  2  £abaf  tra* 
ftfen. 

:J?ober$borf  liegt  an  ber  $Prager*9>ofiftrajüe  von  SBien 
auSrec^t^in  einervon  geringen  wellenförmigen  Jpugeln  unterbro* 
ebenen  Sbtne  unb  bejie&t  ant  einer  einigen  etwa*  bergauf  ge$e n* 


31 

fyalb  J?6rer*börf  $ttuf4>en  ben  SBelngarten  gewonnen  fcatj  ba 
eroffnen  ft$  ©ruppen  beiberfeitiger  Jpägelretyen,  unb  in  berSRitte 
$wifc$en  benfelben  taucht  wie  au$  einem  9)?eer,  weil  berJpin* 
tergrunb  eine  bi$  in  bte  blaue  gerne  jtdj)  oerlierenbe  glacfye  bitbet, 
auf  ganj  freien  tttynen  geffen  bie  majeftätifdfje  SBuine  von 
®taa$  empor,  J?o#jt  merfwitrbig  iß  tiefe  2fnft$t,  bie  gering 
ntcfyt  überrafcfyenber  unb  großartiger  fepn  fann  al$  oon  fcier  au6, 
wo  un$  bte  in  fafofe*  L'i$t  gesellten  verfallenen  SdSKojjmauern 
ern(l  anftarren,  bie  bebeutenbe  EKiefenfldv^e  jeigenb,  n>el$e  fie 
einft  in  ben  grauen  QSorjetten  gelobt  fyaben*  unb  no$  j'egt  in 
Srummern  gebrochen  ben  Singrjffen  ber  3«t  tro$enb,  —  gör* 
n>afcr  jroei  fe&r  verfc&iebene  Anfielen !  —  namli$  jene  na$  ben 
jiiUen  £orer$borf  voll  lanblid&er  Jieblicfcfeit  unb  2lnmut& 
unb  borten  na<$  jener  oor  3a^r^unbet*ten  fo  mächtigen  83urg , 
wie  ntd;t  eine  zweite  Änftdfjt  tiefer  Hxt  in  Oeflerreid^  »or^anben 
ift.  @)$on  bieferwegen  allein  n>are  ein  7(u6f(ug  für  ben  Steifen« 
ben  tyiefcer  belo&nenb,  @o  birgt  benn  unfer  Oefierrei$  inmitten 
ber  lieblichen  ©ebilbe  $bfä$e  in  ber  Statur,  bie  einen  $o$fi 
ernften  (£&arafter  an  fUj)  tragen  unb  unfere  ganje  Äewunberung 
verbienen ! 

Sie  &  i  r  äf  e,  meiere  {(ein  unb  ni$t  oon  befonbern  Mnfefcen 
tft,  liegt  über  jroepfcunbert  Schritte  gegen  Offen  oom  £)orfe 
entfernt  auf  einem  jiemlid&en  83erge,  oon  wo  au$  biefelbe  mit 
bem  barunter  ftc^  fcinjiefcenben  £>orfe  ein  fcfyoneS  lanblidfjeä 
83ilb  gewahrt,  ©ie  i(l  bem  ^eiligen  Däroalb,  einzigen  Könige 
von  ©anemarf  gemeint. 

2ln  tyrem  Xeußeren  jetgt  tf#  ba$  got&ifc&e  9>re6bpterium 
no$  jiemli$  feft,  ba*  fpater  jugebaute  ©djuff  aber  -fammt  be«i 
brei  ©lotfen  entfcaltenben  Sturme  in  neuerem  jiemli$  fd&ledjj* 
ten  ©tple.   / 

2li$er  bem  J^od^attar  ftnb  no$  jroei  ©ettenaltare 
ton  benen  ber  eine  bem  Seifigen  glorian,  ber  anbere  ber 
Jungfrau  9Raria  geweift  ift,  fämmtlt$  von  Jpofj  unb  ein* 
fa$  verliert,  oor^anben. 

Tln  fon|tigew  SWerfwurbigfeiten  tjl  in  biefem  ©otte^aufe 


32 

nt$t6  ju  bewerfen;  jebo$  ftnb  bie  g>aramente  $inrei$enb  unb 
für  eine  CanbKrd&e  au$  f$3n  ju  nennen» 

3H*  Filiale  ge&ort  je$t  nur  nocfr  ber  Ort  gratting*borf 
i  ©tunbe  entfernt  {)iei^er,  außer  meinem  früher  aud)  nod&  Sie* 
benfcirten  i  @>runbe  weit,  eingepfarrt  mar,  meßfcalb  ftd^bamal* 
jwei  9>rtefter  (>ier  befanben,  gegenwartig  jebo$  Mo*  einer  a!5 
Pfarrer  bie  geijtticfceit  gunctionen  verfielt. 

2>er  Ceicfrenfcof  iji  juna<$ft  ber  Äir<$e  angelegt. 

lieber  ba*  ©efd^tdbtltd^c  in  33ejug  auf  biefe  Ätrdjc  fuhren 
mir  an,  baß  obgfri$  (eine  Documente  bie  tyre  ©rünbung  ans 
geben,  vor&anben  ftnb,  biefelbe  al*  eine  (Fapefle,  mel^eba*  er- 
wähnte 9>ce*bpterium  je$t  bilbet,  fdjon  in  frühen  3"ten  beftan* 
ben  ^abe,  wobei  au$  ba*  ^Pfarrbenfbutfy  ermähnt,  baß  im  3a&re 
1351  bie  erfle  Stiftung  jur  83erbefferung  be*  Unterhaltet  für 
einen  bleibenben  9>farr;93icariu*  gefc&ab,  ba  folget  vorder  von  93?i- 
(telbadfo  au^  mo&in  Jporer*borf  gewiefen  mar,  ermatten  warb» 

lind)  Aber  bie  Sntfte&ung  unb  ba*  Jttter  be*  Orte*  läßt 
(i$  jwar  nic&t*  ©enaue*  angeben ,  jebo4>  ftnben  mir  benfelben 
in  einer  93erfauf*sUrfunbe  be*  Stiftet  -Kloflerneuburg  aui  bem 
XII*  3afor$unbert,  morin  ein  ^> e v b  0 ( f  von  J?erole*borf 
mit  brei  Sonnen  erföeint ,  außer  meiern  jebod^  feiner  biefe* 
tarnen*  mefcr  vorfommt*  3Ba&rf<$einlidj>  tyatte  biefe  gamilte 
cmd?  bafefbji  ein  85eji$t$um,  ba  ber  Ort  f$on  von  jefcer  bem 
©tifte  Sfofterneuburg  geborte;  ba*  feit  bem  Safcre  1820,  ber 
Entfernung  wegen,  von  bem  ifcm  eberffaU*  juge^orenben  9>rin* 
jenborf  au*  bie  ©eric$t*barfeit  üben  läßt,  übrigen*  aber  ben 
9t amen  be*  Orte*  angenommen,  wenn  ni<$t  etwa  felbjl  gegrün* 
bet.  Ser  frühere  Kamen  J?erofe*borf  i(l  von  feinem  Sr* 
bauer  Jperolb  ober  Jperote*  abgenommen,  bagegen  aber  bie 
jeQige  93enennjtng  a(*  J?orer*borf  o$ne  allen  ©runb  unb 
©inn  verunjtatet  werben* 

vormaf*  ^e^mann*borf  aud)  J?a$mann*borf,  ein  2>orf, 
welche*  33  J?5ufer  unb  Ober&oüabrunn,  eine  ©tunbe  bavon  ent* 
femt,  jur  nä<fc(ten  ^oftftation  fcat« 


33 

B 
2>er  Ort  ift  jur  &ir$e  unb  @<frule  ua$  SBuflertborf  an* 

gewiefen;  ben  SBerbbejirf  befifct  ba*  Sin.  3nf.  Weg.  SJr.  4. 

Die  SHed^te  eine*  Sanbgeridfote*  übt  bie  iperrfc^aft  ©un* 
terSborf  au$;  M  ©runb^errfc&aften  oon  belauften  Untertanen 
werben  bie  Dominien  2BuUer*borf  unb  @unter$borf,  bann  Stein 
unb  9}afb  bejeic&net ,  welcfc'  (efctereä  aud)  bie  Ort*  -  unb  (Son* 
fcriptionlobrigfett  ifh 

i  2)er  ©eefenftanb  erjtrecft  fi4>  frier  auf  39  gamilien ,  weh 
$en  79  mannti^e,  103  weibli^e  ^erfonen  unb  20  fcfrulfafrige 
Äinber  Silben.  £>er  9Ste^(lanb  beilegt  au$  15  $ferben,  5  Oty- 
fen,  41  Ättyen,  95  ®^afen,  4  3"5*n  m*  40  ©cfrweinen, 

£>ie  fcieftgen  Sinwofcner,  meiere  al$  Sanbbauern  einer  au* 
ten  SBejttftung  unb  ber  gleiten  »eföaffen&eit  i&rer  ©runbe  bi$ 
auf  ben  SBie$boben ,  melier  juweilen  burefr  lieber  ftfrwemmuns 
gen  leibet,  fid)  erfreuen,  befcfcafitgen  ftdj>  oorjügficty  mit  bet 
Guttue  be&  McferbaueS ,  oon  welchen  fte.  alle  Gattungen  Äor* 
nerfiü$te  erhalten  ,  mit  benen  fte  aber  feinen  ipanbel  treiben« 
@ie  geben  fic^  aud>  etwa*  mit  bem  SBetnbau  ab,  wenigtr  je« 
bodfo  mit  Obfts  unb  Söiefoucfrt,  wefe&e  (entere  feiet  nur  mittel* 
magig  unb  ol;ne  ©taUfiitterung  betrieben  wirb.  3m  Orte  be* 
ftnben  ftd)  außer  @$u$ma$er  unb  ©cfcneiber  fonft'  feine  $>ro* 
•  fefftoniften» 

Sie  Sage  be*  £>orfe$  J?o$mann*berf  ifl  me&r  tfeal- 
formig  unb  mitunter  etwa*  fumpftg,*  ber  Ort  nur  eine  Viertels 
(tunbe  oon  ber  Äatferflraße  bie  na$  Kommen  füfrrt  unb  eben 
fo  weit  oon  SBulleräborf,  SRodfenborf  unb  @(foongrabern  entle* 
gen»  Derfelbe  ift  offen  unb  regelmäßig  gebaut  unb  beffen  £äm 
ferftnbt^etUitiit©troM^i^  mtt©rf)inbefn  gebeeft.  2>a*  Älima 
ift  frier,  wie  fefron  erwähnt ,  wegen  ber  etwa«  fumpfigen  2a&et 
nid^t  gan&  yttraglidfr ;  ba*  SBaffer  aber  gut. 

Jttücfwart*  be*  Sorfe*  befinbet  jtd^  ber  fogenannte  99?  oo** 

baefr,  unb  in  ber  SMfre   be*fe(ben  eine  STOfifrle*  %erge  unb 

9Bä(ber  werben  frier  ntdr>t  angetroffen ,  unb  bie  3agb ,  welche  al* 

'bie  mittlere  anjufefren  ifl  unb  Jpafeu  unb  SRebfrüfrner  liefert ,  ifl 

ni$t  oon  fcefonberer  Srgiebigfeit, 

3 


h  „..,,     ^^  ^wJk-ä    ..^..^w.  ^*    »•«öi>   «h*  ein; Ort 

*  **•    **..... *.      %.^*  .•«?  .<«»  ^tn^raon  unb  .SBür* 

*  >        .     ^w    •*,»    cmk»  mW  *tf  icrnm  oerroec&feln 
x^*   ,>»•    k%»    %^    *\-vh*  »»  ^S^aotag  fepn,  ba  J?o§* 

—  v  ,■»*    >a*c.    u»*  ^tvjKtf,  Wen  im  3a$re 

^     .v   ^  o^hm*»»    *fc,  £*•;  *M«tt  bei  gletfen*  SBBuf* 

..•x>.   'w  ^Uhm^i^vh  x«  £uft*t  ©introetg  juge&orifl 

va  ^v..a^   **  >»;*«  joi  War<t>fluffc  gelegen,  mit  ber 
•ksS**  ^-X^vws*  ^Stv^vS^  im  ^  U.  SB.  SB*  jenfeit*  ber  £>o: 

iV  SöusK  *«**«  £sfrai*  btfinben  fid&  im  99?arfte.  2Jon 
■  »■hm  ^*Vv%  Ni*  StS.%tiMcc  bw  <$frrf$aft  J?  of  an  ber  3Rar$, 
^^  ^«v\  u  Ni*  £**.*!*  <pt*Mborf*  fanbgerid&t,  ©runb*, 
\%*  iu*  ^^a:<iMK«^i^N^cu  ift  bie  £errf$aft  .J?  o  f.  2>er 
N«.^  «fe^ut  tjt  Nw  5tüt  3»f-  SKeflim,  Str.  4  ju$et&e»t. 

iV  ^ÄUiÄ  «ufert*  sV>  ^wilien ,  worin  166  männltc&e  , 
t,?V  tStNttJN  ^ifow«.  w*  35  ©dfrulfinber  begriffen  finb, 
i\i   <$K*tui*.    $>  >£f**t*  40  Ocfrfen,   136  Äitye,  168 

iS*  <fiuwctiKC  rtttfr  Ücfwrtauern  in  ®anyt  Jpal&Iefcner  unb 
Vw*"*' <uwtcfe*fc  Ä»  <^***r  Meuten  traben  fie  6ro$2Beber, 
<£sH»tHu*lKi-  uut  £<|«<ibtr  unter  fi#.  3&re  ^paupt^efd^afti- 
«luu^  \iU(k  ui^WbfcHi,  w»  »eifern  jte  alle  »irr  JpauptsÄors 
tu^auu^vu ,  tw^lüfr  *****  fcfcenen  SBeijen  erhalten.  Äudj>  bie 
^M<*iu4K  fetatoit  bit  ^c^ftrbe/  ijt  nid^t  unbebeutenb,  ge* 
uu|it  aXi  fein«  <$tuUfttatttM$* 

£Su  *\\uH  s»>*f  U*$t  **  WWen  Snbe  be*  3D?ard^ferbe* , 
um  ^auiwctt^utfc  b<v  $tar*#  ***  2)onau  unb  be*  91  u$* 
nu^  s^tciu^ü^adfr^i  $M)  f^'  *n  ^ner  wirflid^  fronen 
^<uv^,  uuftiu  $^Kt»  w*  SWruborf  in  Untern,  bann  Sn^e^ 


35 

fcartfletten  unb  ©rotfüenbrunn  in  Oeflerreidfo ,  @(fc(offtof  norbficfc 
unb  @>$(oj?  Jttteberroeiben  roefllicfc  nafce  gelegen ,  wobei  pon  et* 
nem  jum  anbern  eine  2(Uee  fü^rt*  £>er  Ort  ijl  gut  gebaut  in  jwei 
Sfetyen  jufammen&angenber  Jpäufer,  bie  tyeil*  mit  @tro$  t^eÜ* 
mit  ©Rinteln  gebecft  ftnb.  2)a$  Älima  gleichwie  ba*  SBaffer 
ftnb  nur  mitrefoiafjig  wegen  ber  üielen  SSBäfTer,  bie  fyier  oon  atte* 
Seiten  jufammen  fielen  unb  ni$t  feiten  Ueberfdjwemmunge« 
oerurfa<fyen.  £)ie  flarf  befahrene  Sommercialjlrage  fü^rt  oberhalb 
be^  9Ravfte$  über  Caffee#  ©roigenbrunn  unb  Sd&lofftof  nacfo  Ut« 
gern  über  ben  SRarcfcfluß ,  aflwo  eine  foierfcer  gehörige  S5  r  u* 
<fenmaut$  unb  ein  t.  L  ftiliaU ©renjjoUamt  befielen* 
An  ber  SWarcfc  fle$t  eine  jum  SWarfte  gehörige  ©<fciff  mft&le. 
Sie  giföerei  unb  bie  3agbbarfeit  ftnb  |>errfd^tiftU(^e  9?egaHenf 
roooon  (entere  fefcr  gut  ifl ,   befenberä  in  ben  fang*  ber  Donau 
fid>  fcinjie&enben  2(uetu 

3m  SÄarfte  beftnben  ft<&  aufjer  ber  Äirc&e  fotifl  feine  be* 
mer£en$wert&en  ©egenflanbe*  2)iefe  ifl  eine  Cocatcaplanet 
unb  bem  ^eiligen  ©eorg  bem  SRartprer  gemeint;  fte  mürbe  in 
S3eifepn  be$  allergo  $flen  faiferlu&en  Jpofe*  am  10.  October  1766 
von  bem  paffauer  gürflbifdjof  unb  ffavbinat  Seopolb  Srnejft 
©rafen  oon  girmian  feierfic&jl  eingeweiht»  2>a$  Jttterber  fcie* 
{igen  Pfarre  ifl  au*  OTangel  an  Urfunben  unbefannt,  in  bem  t>or* 
fcanbenen  ©ebenfbuc&e  ift  inbeffen  angemerft:  bag  im  3afcre  1610 
ein  Pfarrer  mit  tarnen  Samuel  $)ra<f  au0  23ittinere  in 
©Rieften  frier  angeflellt  mar;  aupertem  ifl  begannt,  baß  ber 
9D?arft  J?  o  f  in  früheren  Seiten  jur  Pfarre  ©roifjenbrunn  ge* 
frorte,  obfdfjon  ju  oermutfren  flefrt,  ba£  feit  mehreren  Safrrfrun* 
berten  fcfyon  eine  Äirdje  in  £of  beflanben  ^abe,. 

£>ie  Bauart  ber  gegenwärtigen  Sirene  ifl  neuern  @tt>tt  unb 
fie  t>at  nebfl  bem  JpocfoaUar  brei  ©eitenaltire,  juS&rett 
be$  freit.  Seenarb,  ber  SKutter  ©otte*  SKaria  £ilf  unfc 
ber  sierjefrn  OJotfrfrelfer,  welche  ganj  oon  £olj  unb  ein* 
fadfr  aufgerichtet  finb»  £)er  Sfrurm  aber  (lammt  au*  alter  Seit; 
er  ifl  üieretfig,  fefrr  maffio,  burefrau*  gleich  birf  unb  von  Cwa* 
berfleinen  aufgeführt,  an  feinem  Snbe  ifl  er  gleicfrfam  wie  aH** 

3* 


36 

fcfymtten  i  mit  einem  gang  einfachen  ©^iubefbacfre  verfemen  unb 
birfte  oor  HUext  jur  SQertfceibigung  geeignet  gewefen  fepn ,  wie 
bie*  foier  junicfcjt  an  Ungern*  ©renje  bei  ben  oielen  Einfallen 
boppelt  not^wenbig  war. 

3n  ber  &ir$e  neben  bem  redeten  ©eitenaftar  liegt  ein  über 
vier  @ (frufr  langer  ©  r  a  b  ft  e  i  n  ocn  rotten  99?armor  mit  jwei 
SBappen  unb  $weifa$er  3nf4>rtft ,  bejeic&nenb  bie  Mufceftätte  be$ 
*blen  £errn  griebri^  con  9>ra'nffc,  £err  ber  £errfcfcaft 
jjof  an  ber  3Rar$  unb  feiner  ©emafclin  SRofina,  gebornea 
2>orrt>on  2>euif4>altenburg,  geftorben  ben  lo,9Rai  1598* 

Hußer  ber  Äirt^e  frier  gibt  e$  fon|t  feine  (Eapellen ,  nocfc 
anbere  eingepfarrte  Ortfcfraften.  ©egcnwärttg  befinbet  ft$  juJpof 
ein  Cocalcaplan  ber  ben  ©otteöbienfl  verfielt* 

2>er  Warft  Jg>  cf  M  übrigen*  ein  ^o^ed  2üter  unb  feine 
Benennung  von  bem  erflen  frier  gefbnbenen  J?of  an  ber 
SNactfr  erhalten,  tt>e(cfcer  bann  a(0  eine  SÖurg  galt,  bie  in  ber 
golge  burdfr  ben  9>rin$en  8  u  g  e  n  pracfrtooll  umgebaut  würbe,  itnb 
gegenwärtig  a(*  @  $  ( o  jj  fr  o  f  unb  f.  !♦  ©  cfr  l  o  ß  befielt ,  un- 
ter welcfrer  Benennung  mir  ba$felbe  gehörigen  Drt$  nmftanblicfr 
betreiben  werben« 

Ort  unb  Äircfre  waren  oftmaf*  ben  Einfallen  ber  nacfr&ar* 
iM&en  Ungern  audgefegt  unb  mit  fcfrweren  83erwüftungen  peinige« 
fudfrt,  wooon  bie  fegte  unter  SKagotj»  gefcfrafr,  bafrer  audfr 
fämmtficfre  fiinwofrner  von  frier  auSwanberten ,  in  bie  £ainbur* 
gecs2Iue  flüchteten  unb  bafclbft  fiffr  mehrere  Monate  aufhielten, 
wie  bieg  ein  ©terbprotofoü  ber  ©tabtpfarre  Jpainburg  ot>m  3afr* 
rel704  bii  1710  beweifet ,  worin  mehrere  angemerft  ftnb ,  bie 
in  ber  ?Iue  oerftarben»  unb  allbort  begraben  würben«  OJebjl  bie? 
fen  93erfreerungen  warb  audfr  ber  SRarft  biafrer  fefron  fefrr  oft  »on 
Seite  ber  SWardfr  unb  2>onau  frer  überfcfrwemmtj  bie  legte  unb 
größte  Ueberfcfr  wcmmnng  fanb  am  1«  3)?ärj  1830  Statt ,  bei 
ber  jebo<fr  —  2)anf  ber  S3orfefrung  —  fein  2Henf<frenleben  ju  ©run* 
be  ging, 

2>ie  Jperrfdfraft  J?of  an  ber  9)?arcfr ,  insgemein ©cfrlog* 
frof  genannt ,  umfaßt  feefr*    untertfrauige  Ortftfraften:  aii  bie 


37 

9J?arfte  Jpof,  SBitjetSborf  anb  ©topf  enre  ttfr,  bann 
bie  2>orferG)rojffenbrunn,  Snget^artftätten  unb  2ou 
meräborf.  SJebft bufen  geboren  att 33eftanbt&eife &u  bieferiperrs 
fcfcaft :  ba$  pracfrloolle  @ fy lo jü  fc o f  af$  !♦  f.  © # ( o ß  mit  bem 
$errfc&aftltc£en  2(mt$ji$ej  ba$  ©$loj?  9?ieberweiben  at* 
f.  f.  Sagbfcfcloj?  mit  einem  &errföaft(ic|>en  S5? eier^of, 
SBirt{>6$au6  unb  3« g erlaufe;  ber  Sfcier  garten  mit 
einem  einzelnen  3ägerfcaufe  unb  ber  Ztiti)  e6enfafl$  mit  ei« 
nem  Sägerfcauf  e.  2>ie  ©efammtfumrfte  ber i?errf<fcaft  befielt 
in  494  Samilten ,  1159  männlichen,  1117  weibli$en  cJ>erfonen, 
617  $ferbe,  184  Dcfcfen,  769  Äüfren,  677  @$afen,  ISO, 
@cfc  weinen,  1138  3od^  538DÄ(ftr.  $errföaftltc&en  ,  351  3ocfr 
1114DÄ[ftr.  prwat  SBalbungen  unb  Tinen,  1811 3o#  409a 
Äfftr.  SBtefen,  6087  3oc&360DÄlftr.  »tferlanb  unb  83o<&  630 
DÄfafter  SBeingarten. 

2>ie  J?errfcfcaftJ?of  liegt  ganj  fTad^  am  Sufowwenffuffe 
ber  9Rar$  unb  2>onau,  n>eldb'  erfterer  Stuf?  biefefte  t>on  Ungern 
fcfceibetj  füblitfr  wirb  tyr  ©ebtet  von  SEartdau,  weftlic|>  »on 
ber  ^>errfd>aft  O&erftebenbrunn  unb  fübofWi#  bur#  bte  Z)onau 
com  93.  U.  SB,  SB.  getrennt.  —  2)a*  Ältma  ift  jiemli$  gefunb 
unb  mi(b,  jebo$  fcerrfcfcen  häufige  SBinbe,  bie  im  Sinter  fe&r 
raufc  ftnb.  2>a$  SBaffer  tft  nur  in  trocfenen  3«^ren  gut 

£)ie  J?aupt*2rjeugni(fe  ftnb  SBeijen,  Äorn,  ©erfte  unb 
Spafev,  etwa*  95?ai$,  Jpetbe,  Srbäpfef  unb  Jpanf,  wobei  jebo$ 
ber  SBetjen  ganj  t)orjug(i$  gut  tft.  2>er  SBeinbau  tft  ganj  uns 
bebeutenb ,  eben  fo  bie  Obfipflege  f  ba  bie  häufigen  SBinbe  bem 
©ebenen  berftlben  'frinberlicfc  ftnb.  2)ie  SJiefcjucfc  ift  t)on  ge- 
wöhnlicher litt  unb  genießt  feine  ©taflfütterung ,  mei(  bie  ©es 
meinben  bebeutenbe  iputweiben  ,6efi§em  Ser  -  ©runbftanb  ift 
überhaupt  fefcr  gut  unb  e*  wirb  bei  ben  gelbern,  wie  aQge* 
mein ,  2>reifefberwtrtfcfc&aft  angewenbefc 

3m  33erei$e  ber  Jfperrltyaft  liegt  bte  9Rard&brü<fe  mit 
ber  biefelbe  bunfcjie&enben  Strafe  na$  Sfeuborf  aW  ein  ge* 
meinf4>afdt4>e$  ffiigentfrum  ber  oeiben  ^errfc&aften  £  e  f  unb  $fre* 
ben  in  Ungern.  —  Die  2>onau7  bte  3Mar#,  ber  SK u  fc  unb 


38 

©tempfelbadfj  berühren  ben  fcerrfc&aftli^en  SBejtrf  j  au$  fte^n 
mehrere  ®<|>i  ff  müßten  jn  ©topfenreitfr  unb  3Bi$el*borf.  2>ie 
gtf^eret  fowo&l  af*  au<|>  .bie  Sagb  mit  2fu*be$nung  auf  bie 
©onauauen  ftnb  &errf$aftU$  unb  vorjüglufc  festere  bebeutenb 
unb  reid^  an  gafanen. 

gabrifen  gibt  e$  in  biefer  Jperrfcfyaft  feine,  au$  wirb  lein 
au*fdj>liej*enber  Spartet  getrieben.  Sben  fo  befielen  feine  grefe 
fceiten  ober  abjutyaltenbe  9D?arfte ,  b!o$  ?oimer*berf  unb  Sngel* 
$art*|tatten ,  al*  croatif<f>e  ©orfer,  finb  frei  vom  SNortuare 
(grtag  für  geiftric^e  (Stiftungen)  unb  fiaubemium  (Ce&m  unb  Srb* 
jin*  Abgabe), 

3n  ben  ber  Jperrfcfyaft  untertänigen  Ortf^aften  befielen 
liberal!  SBirt&S&äufer  unb  fo  ijt  auty  in  $  o  f  ein  fcerrfd&aftlU 
$e*  ©äff-  unb  (Örau&auS. 

93om  SHarfte  .fpof  fennen  wir  Weber  ben  ©runber  no$ 
bie  erjten  83ejt$er,  jebodfo  aber  töfct  fi$  mit  ®runb  vermuten, 
baß  folget  in  ben  frfl^eflen  Seiten  Ianbe$ffirftrt<$  gewefen  fei« 
Srjl  gegen  (Snbe  be*  XIV.  3afcr$unbert$  ergeben  a!$  Sigentyu* 
mer  bie  Jperren  von  Sf  artäau.  Seupolb  von  Sf  artäau, 
welker  Jperjog  2Ubre$t$  von  Oefierrei$  5Rat$  unb  Dberft* 
&ofmei|ter  war,  faufte  im  3afcre  1411  bie  93efle  ^of  an 
ber  3)?ar$  unb  ben  Warft  ju  J?of  unb  wa$  baju  ge* 
fcörte  an  Käufern,  Jpofen,  ©efcotj  k.  ic.  von  feinem  SSetter 
(E&abofb  von  Sfart6.au.  £>iefer  unterlieg  bie  £errf<f>aft 
feinem  ©o^fte  ©eorg  erbweife  im  3afcre  1443»  2>a  biefer 
obne  Jpinterlaffung  männlicher  Srben  verdarb,  fo  fam  bie  £errs 
f$aft  i?of  an  ber  Sttarcfc  an  bie  von  fffcabolb  bem  3öa- 
gern  abfteigenbe  Cime  ber  Ferren  von  SfartSau  unb  jwar 
Cubroig  von  SfarUau  etti  ©o&n  S&abotb*  gelangte  ju 
beren  83e|i§e,  barauf  im  3a^rel458  fein  ittefter  aber  minoren- 
ner @o^n  SBÜ^elm  von  (Sfartftau,  ber  von  biefem  uralten 
unb  berühmten  (Stamme  ber  (eQte  ©projfe  war«  ©eine  jwet 
Softer  Vpottbnia  unb  Unna,  erbten  jufammen  i^red  93as 
tet*  ganje*  Vermögen  unb  $Bef!$t&um,  we($e*  tynen  au$  von 
Staifer  SRariutiHa  n  I.  au*  bem  ©runbe  a\i  ein  freie*  eige- 


39 

ne*  ©ut  unb  Srb?  verliefen  würbe,  weil  bec  Äaifer  mit  einer 
beträchtlichen  ©elbfdfmlb  anSBitbelm  von€fart*au  haftete, 
woburdj  bann  fofd^e  gelofc&t  warb.  S}a$  ben  SJormerfungen 
im  m  o.  ftanb,  ©üftenbuc&e  erhielt  biefe  £errfcfraft  im  3. 1572 
griebricfr  von  9>rancf&,  m  3-  ±623  9We(*ior  ©raf 
von  .Rain ,  bur$  Äauf  von  ber  gamilie  $>rantf  &,  im  3.  1640 
J?ann6  3acob  greiften;  von  ©ienger,  bur$  Srbföaft  von 
Span*  ©igmunb  gretyerm  von  ©ienger,  im  %  1653 
Sodann  Sftrenreicfc  ©raf  von  Concin,  burtty  Äauf  von 
ben  (Erben  be6  93origen ;  im  3»  1659  <$an*  granj  greiften: 
von  Camberg,  bunft -Rauf  von  ben  (Erben  be$  £an$  3*cob 
©rafen  von  23ranbi$,  im  3*  1661  Äbam  Maximilian 
©uiarb  ©raf  von  <2>t.  3u*ien,  burdft  Äauf  vom  Vorigen; 
im  3.  ±682  beflen  @oftn  Älbret&t  3oftann;  im  3.  1725 
granj  Sugen  ^>rtnj  von  @avojens@oißon ,  ebenfalte 
burcft  Äaufj  im  3»  1739  Maria  Mnna  93ictorina  J?er* 
jogin  ju  ©adftfensipilbburgftaufen,  geborne  ^>rinjefftn 
von  ©avojen,  bur$  Srbfcftaft  von  Vorigem  unb  im  3»  1797 
bie  h  t.  gamilieusQütersDirection* 

£ofen  (©tojH* 

Sin  2)orf ,  weldfte*  20  Käufer  jäftlt  unb  2Bien  jur  nackten 
^pojlflation  ftat, 

3ur  Äirdfte  unb  ®<ftufe  gebort  ber  Ort  nadft  bem  naften 
ÜWarfgrafsSWeufiebl,  mit  bem  SEBerbbejirE  jum  Sin.  3nf*  JKegim* 
Jßr,  4; 

fianbgeridftt,  ©runb*,  Drt$*  unb  (£onfcription$obrigfeit  ifl 
nur  allein  bie  @taat$fterrfcftaffc  ®tabt  ©ro§enjer$borf,  — 

S*  (eben  ftier  22  gamilien,  bie  ftdft  in  52  männlidfte, 
51  weibtiefte  ^erfonen  unb  16  @<ftutfinber  feilen.  2{n  SSiefts 
ftanb  beföen  fte  21  $ferbe,  31  Äfifte,  173  @cftafe,  1  Siege 
unb  21  ©«ftweine. 

2>er  gelbbau  tft  bie  einige  23ef<ftaftigung  ber  ftieftgen,  alt 
ÄteinftauJler  mit  einigen  Socft  ©runben  ati  J?au*überfänbe  von 
ber  £errf<ftaft  bejtifteten  Sinwoftner,  welche  aber  nodft  uberbtefl 


►-'  ... 


40 

mehrere  freie  Ueberlänbe  beftyen.  @ie  erzeugen  auf  i&ten  »er* 
ft&iebenartigen  jebod^  großtent&eÜ*  guten  ©rünben,  bie  nebft 
ben  gewöhnlichen  Slementarbefdjjabigungen  aucf>  nod)  bur$  bie 
im  Safcre  1830  eingetretene  große  tleberfdjjwemmung  fefcr  viel 
©c&aben  litten ,  SBeijen,  &orn,  ©erfte  unb  Jpafer,  bann  Aar* 
toff ein,  83urgunber* Stöben  «♦  ic.  Steingarten  fcaben  fte  feine, 
unb  Obfl  fetyr  wenig.  3&re  33ie$jud[>t  wirb  im  93er$a(tniffe  $u 
ber  geringen  ©evolferung ,  jiemlid&  gut  betrieben» 

2)ie  Sage  von  ©roß?£ofen  ift  f!adS>  im  SWard&felbe  unb 
trnfyv  ringförmig :  bejfen  Käufer  in  frtvti  Steigen  jum  Steile  von 
gutem  5Waterta(e  gebaut,  bitten  eine  ©äffe  unb  würben  feit  ber 
legten  Ueberfc^wemmung  mit  ©d)inbe(bä$ern  verfemen«  Ätima  unb 
SSBajfer  finb  fcier  von  guter  SBefc^affen&eit, 

TM  na$jte  Ortfd&aften  werben  9)?arfgrafs9?eu|iebt,  9>arla$* 
borf,  ©finjenborf  unb  Maaäborf  bejeicfynet,  ju  weld&en  bloße 
gelbwege  bie  QSerbinbung  unterhalten.  9M&e  an  unferm  Orte 
fu^rt  ber  SGBeg  ton  ©c&onfird&cn  unb  9)?arfgrafs9ieufiebl  nad& 
Stabt  ©rogenjerdborf  vorbei.  £>er  bie  ©renje  be$  Söurgfrieben* 
'  jwtfd&en  9)?arfgraf;97eufieM  bitbenbe  JKu^bad[>  rietet  ni$t  fei* 
ten  bebeutenbe  Verheerungen  bei  feinem  jeitweife  erfolgenben 
2fu$tritte  an.  SWityfen  finb  fcier  (eine  vorfcanben,  eben  fo  wenig 
ÖSerge  Über  SBatber ,  bie  ?fu*beute  ber'Sagb  befielt  alfo ,  blo*  in 
#afen  unb  SBac&teln  in  fe&r  geringer  ?fn$afc(. 

2) er  Ort  ©rof^Jpofen  ift  fefcr  alt  unb  $at  feinen  Kamen 
von  ben  #er  juerft  angelegten  Bauernhöfen  erhalten.  8$  war  vor 
3a$r$unberten  audfc  nodf>  eit?  anbere*  Jpofen  (Jporoen)  vorfcanben, 
welche*  jwif$en  ber  @tabt  Äorneuburg  unb  bem  no$  je$t  befte- 
fcenben  $uttenborf$en  jtanb  unb  beffen  große  SBtrt&fd&öfWgebaube 
bi$  an  bie  Wauern  Äorneuburg*  gereift  $aben,  ba  bedfelben  im 
Safcre  1579  flW  einer  »gewefenen  SSorftabt«  gebadet  wirb. 

3n  alten  Urfunben  fommt  ein  Ort  Jpowen  vor,  welker 
unterhalb  Äorneuburg  gelegen  gewefen  fepn  fofl,  unb  von  wettern 
«fpeilf  a,  eine  grau  vom  jenfeitigen  tifer  ber  2>onau  Cex  altera 
parte  danubii)  im  3afcre  1160  eine  »eftfcung  (Curtile  unuro) 
m  Sage  ber  Sinfteibuttg  tyre*  ®o&ne*   £te tri $  im  Stifte 


Äfofterneu&nrg  an  ba*felbe  vermad&te.  —  3m  S^re  1171  erfd&eint 
in  einer  Urfunb«  Otto  de  Howen  M  3«ufie,  ber  roo&l  au$ 
ju  tiefem  Orte  unb  ni$t  ju  unferm  ©roj^Jpofen  $efcorte. 
7(6er  nid^t  geringer  am  Tiitet  aW  ba*  bereite  »erobete  2>orf ,  ifl 
bä$  no#  gegenwärtig  im  SWardjrfetbe  fle&enbe  £>orf,  n>e($e6 
wa$rfdjeinlid&  jum  Unterfdjuebe  be$  anbern,  @rofj*£of  enge« 
nannt  würbe  unb  welche  ^Benennung  beutticfc  angibt,  bafi  e* 
früher  viel  groger  fyabt  fepn  muffen  al$  je$t  —  ©onflige  ®$itf* 
fate  jtnb  von  bemfeiben  feine  befannt. 

Sin  2>orf  n>ef$e*  95  Käufer  enthalt  unb  wovon  SRaiffau 
bie  näcfrfle  9>o(tftatipn  ifl. 

&ir$e  unb  @$ufe  beftnben  ftdfr  im  Orte«  £>a$  9>atronat 
ifl  Janbe*türfMtc|>  unb  bie  Pfarre  gebort  in  ba$  Secanat  JpatferS* 
borf  am  damp.  £>en  SBerbbejir?  beftfct  ba*  Sin.  3nf*  Stegitm 
0lr.  4*  —  Sanbgerid&t  ifl  bie  J^errf^aft  Cimberg, 

©runb^errfd&aften  gibt  e$  $ier  mehrere,  wetd&e  behäufle 
Untertanen  beft$tn,  nämli$:  Unterbürnbad^ ,  SWalb,  Äfofler* 
neuburg,  SRatoHbafy,  9>ulgarn,  2Be$borf  unb  läutern»  ©runb* 
tyofben  $aben  bie  £>omimen  OberftocfjtaB,  bie  Pfarre  unb  Airs 
$e  Jpofcenroart,  £errf#aft  3)?ai(fau,  9D?ü&[ba<f> ,  Pfarre 
unb  Äirdfoe  ©rojmebenttyal ,  Jperrfd^cift  SRiebentfcaf ,  ©rafertegg, 
£$urnt$af,  Xltenburg,  Sijnberg,  Gtyor^erren  ju  Suln,  Äird&e 
ju  9)?ü&lbadfo  unb  Pfarre  Sggenborf,  Ort**  unb  £onfcription$s 
obrigfeit  ifl  bt«  Jperrföaf*  Unterburnbad&* 

Jpierim  Orte  beftnben  jid&  in  141  gamilien,  296  mann* 
Ik&e,  337  weibliche  $>erfonen,  86  ©4)u(finber;  bann  an  9Sie^ 
ftanb,  17  fpferbe,  26  Odfrfen,  110  Äu&e,  91  Schafe  unb 
40  Schweine. 

Sie  93eroo$ner  att  Can&bauern  (tnb  meifl  i?auer*feute  mit 
bebeutenber  ©runbbefliftung  unb  treiben  gelbs,  SBeinsunb  Obfb 
bau.  93on  erflerem,  roojtt  bie  ©rünbe  nur  $od&ft  mittelmäßig 
unb  vielen  $agetbef$äbigungen  aufgefegt  ftnb ,  erhalten  fte  2Bei* 
jm,  SKotfen,  Srbfen,  Sinfen  unb  timi  £afer;  ber  SBeinbau 


42 

* 

bagegen  ift  fc^t  bebeütenb  unb  liefert  eine  gute  (Sattung,  Ctf, 
gibt  frier  einige  ginwofrner ,  wef  #e  bii  24  Viertel  SBetngarte» 
befffen,  bie  in  guten  3afrren  bei  500  Simer  liefern.  2>te  Obfc 
pflege  wirb*  frier  mir  großem  gleiße  Setrieben,  barunter  fi# 
fömacffrafte  9Ra|Tfranj*eräpfel  ton  feltener  <3roße  befonber*  au** 
ieicfrnert.  2fu<fr  bie  SQiffrjutfrt  wirb  je$t  mefrr  al*  t>or  wenigen 
3afrren  befergt,  Mit  ber  2tnbau  be*  Sfparfetteflee*  (ber  ge* 
ftretfte  fettwart*  blüfrenbe  -Klee  au*  Spanien  unb  ber  Surfet) 
eingeführt  würbe,  mit  weitem  bie  fonjt  obe  gelegenen  Werfer 
befiellt  werben,  unb  worauf   hierorts  bie  ©tallfütterung^beftefrt. 

^o^enwart  ift  ein  Sebeutenber  Ort  unb  liegt  unregeU 
mäßig  jebotfr  jufammengebaut  in  einem  engen  tiefen  Sfrale 
wooon  SKüfrlbacfr,  Sberäbrunn,  SSabeWbrunn ,  (Sroßriebentfral 
unb  SHontfral  bie  naifrjten  ©orffefraften  flnb.  £>ie  Umgebungen 
liefern  wirfritfr  frerrlicfre  Canbfdfraftflbilber,  bie  man  tfreil*  auf 
ber  Straße  nadfr  J^ofrenwart,  unb  tfreil*  son  ber  J?ofre 
bei  ber  Äircfre  *on  Jpofrenwart  frerab  überbauen  fann 
unb  bie  in  jeber  Söejiefrung  Derbienen,  baß  fte  nfifrer  befprodfren 
werben* 

Straßen  gibt  e*  mehrere,  bie  ju  biefem  3?orfe  fuhren, 
unb  welche  überhaupt  bie  93erbinbung  mit  ben  uqiliegenben  Dör- 
fern unterhalten;  wenn  man  jebodfr  voti  SRaiffau  über  Sla&el** 
baefr  ben  SBeg  über  bie  bebeutenbe  2(nfrofre  nimmt  um  na$ 
9>faffftetten  unb  J?ofrenwart  ju  gelangen,  fo  ftellt  jtcfr  bem 
2fuge  eine  fro<fr|t  feltene  tleberjtcfrt  bar.'©egen  SBeflen  erfdfreint 
ber  bunfle  meijl  Semalbete  ©ebirg^ag  be$  3Ranfrart*berge$ 
ali  ein  frifefre*  93ilb,  gegen  Süben  namentlich  gegen  £ofren* 
wart,  taucht  bagegen  eine  ganj  anbete  Canbfcfraft  auf;  e*  ijt 
gfeicfrfam  al$  wäre  bie  ganje  ojtlidfre  ©egenb  *on  üflenfefren* 
franben  in  t>ielfacfr  geformten  Jpügeln  umgewühlt,  jwifefren  benen 
frier  unb  ba  grüne  Streifen  t>on  gelbern  ober  ©eingarten  frer? 
vortreten,  bajwifdfren  ber  Ort  <j)faffjletten  veö)t  lieblicfr  im  Sfrale 
gelegen  jidfr  jeigt  £>iefe*  froefrft  feltfame  unb  intereffante  Scfrau* 
fpiel  frat  aber  .bie  Slatur  felbjl  fren>orgebca#t«  —  Diefe  £ügef 
befielen  ai*  bloße*  ßefrmgebirg ,  weldfre*  meijl  mit  Otfer  unb 


43 

feinen  Ate*  gemengt  ifl: ,  bie  fyäuftg  ausbrechen ;  in  Sommer*? 
jeit  aber  ober  na$  flarfen  9feg«n  berfien  ganje  Steile,  roobur$ 
ftd^  bann  ganjeStretfen  in  formlofen  Silbern  fo  barftellen.  Son* 
berbar  ifl  e*,  baß  Dtefe  oon  biefen  angebrochenen  £ügeln  mitSRev 
ben  bepflanzt  ftnb  unb  guten  SSJein  liefern,  ein  fixerer  Sewei*, 
wie  fefcr»biefe*  £rbr*i#  ben  SKeben  gebetylidjj  ift :—  3i*»nli$ 
föledjjt  ifl  ber  SBeg  son  9taoel*ba<$  na$  $fa  fffletten ,  t>on  foier 
aber  Aber  bie  £6&e  na$  Jpofcenwart  t>iel  beffer,  obfc&on  er 
gegen  bie  Äircfye  oon  Jpofcenwart  aber  tfceilweife  2lnboben 
unb  tiefe  Jpefclwege  fityrt.  Sie  weite  Umgebung  jeigt  meifl 
rei$e  Äornfelber  unb  Steingarten;  unb  furwa^r  man  ftnbet  M 
juffl  Staunen  großen  dteitytfyum  an  Srjeugniffen ! 

Sin  anberer  allgemeiner  SBeg  fityrt  son  Jpofcenwart 
au*  nad?  bem  norblicfy  gelegenen  JRabelbrunn  unb  fofort  bi*  Älau* 
benborf  an  bie  iporner  9>ofljlraße/  9?a$  gewonnener  2lnfcofre  ge- 
langt man  ju  einigen  furjen  Streifen  eine*  gityrenwalbtfcen* , 
welche  lieblidjj  ftd)  barjlellen*  ipier  öffnet  fi<&  eine  fcerrlicfye  gern* 
ff<fct  an  bie  ©ebirg*fette  be*  ü)?an&art*berge*  unb  gu  ben  auf  bie* 
fer  Seite  Itegenben  Dielen  Drtfcfyaften.  SÜ?  ei  ff  au  ifl  oon  J?os 
$enwart3,  9tave(6badj)  2,  ^fajffletten  unb  9iabel*brunn  1 
Stunbe  gußwege*  entfernt»  Auf  bem  SBege  na<§  9iabel*brunn  ge* 
langt  man  bei  einigen  $$a(ßuften  oorbei  bur$  ein  furje*  SGBalb* 
eben  oon  $o$flammigen  JRabefyolje ,  bann  ge&t  ber  SBeg  ab* 
wärt*  ju  bem  erftbefagten,  äüßerfl  romantifd^  gelegenen  EHabel- 
brunn.  Uebrigen*  ifl  in  berS&at  mit  großer  £{>fitigfeit  an  ber 
Straße  na$  SKabelbrunn  gearbeitet  worben,  inbem  an  vielen 
Stellen  2  hit  3  Älafter  tief  jwifd&en  ben  gelbern  bie  £6&en  ab* 
gegraben  werben  mußten ,  unb  in  tiefer  83ejiefcung  oerbienen 
bie  ©emeinben  lobenswerte  Jlnerfennung, 

dlaty  biefer  f leinen  2lbf$weifung  febren  wir  wieber  ju  bem 
£auptpuncte  oon  ^) obenwart  jurütf,  namli<fy  an  bie  Stelle, 
auf  ber  bie  ^farrfirdfoe  fle&t,  unb  welche  $ier  al*  ber  $5($fle 
9>unct  &u  betrauten  ifl.  Sie  $o$e  Sage  biefer  &irdbe  ifl  von 
ber  Art  t  baß  man  fie  wer  Stunben  weit  im  Umgreife  fefcen 
fann.  (&anj  feltfam  ifl  bie  ÄuSficfct,  wel$e  ber  Sßanberer  frier 


;  tief  }tt  ben  gägen  liegt  ber  große  Ort,  unb  bie  83erge, 
wi<fre  juiäcfcft  ber  Jtir$e  mit  SBetngarten  bebaut  finb,  erföei* 
»*•  f*rcff  abgebrochen.  Die  Gtgenb  gegen  Offen  ^letd^ipie  ge* 
|m  SAben  tft  »nvergfeic&ficfr  f*on;  erftere  jetflt  (1$  wie  ein 
ftmoler,  bann  ftcfr  immer  me&r  auJbreicenber  9D?eere^flretf  M 
eine  gtä$e  rei$fi$  mit  teil  niebltyfien  Dörfern  befe$t,  (entere 
me$r  erfrefrt  mit  erfrtföenben  »ielfad^eti  Sftaumpartien.  93on  ei- 
nem Zf>til  bei  föou  etmag  er&ofrt  liegenben  2>orfe*  flirrt   eine 
gebeerte  Stiege  von  66  Stufen  $ur  Äird&e,  93on  aßen  (Seiten 
gang  frei  ergebt  ft$  biefe  9>farrfir$e  ^>od>ft  altertfrümticfc , 
befonbrr*  ber  ££urm  ,   ber  viereefig   unb  mafjlv  von  Steinen 
aufgeführt  ift  unb  ein  fpi$  jutaufenbe*  3iegelba<&  enthalt,  gleWjf 
wie  ein  Spant.  £>ai  ^redbptertum  jtefct  in  gotfciföergofm  mit 
Strebepfeilern  unb  enthält  oben  ^albrunbe  genfer ;  beffen  un* 
geortet  erfennt  man  aber  no<|>  beutlitfc  bie  alten  $ofcen  Cogens 
fenfier,  welche  nun  vermauert  finb.    2>a$  @$ijf  ber  &ir<fre  ift 
tn  neuern  Seiten  fcinjugebaut  werben ,  unb  mit  2fo$na$me  be$ 
Sturme*  f 4) eint  biefefbe  im  XVL  3a&r$unbert  erbaut  roorben 
ju  fepn,  ni$t  unroa$rf$einli$  von  bem  ^paflauers2>omcapitef, 
aU  ehemaligen  ^atron  berÄird&e.  3m3nnern  flehen  ein  <&o$* 
altar  mit  bem  SBiibniffe  be*  ^eiligen  Srjengel*  9Hi<&aef 
unb  ein  Seitenaltar  jur    ^eiligen  Sungfrau  SWaria, 
welche  beibe  von  £olj,  auf  SWarmorart  ftafftrt  unb  mit  einigen 
vergetbeten  Söerjierungen  gefttymueft  finb,  —  linket  brei@rabs 
fteinen,  von  weisen  jrvei  an  ben Pfeilern  linN  unb  recfyt*  ein* 
gemauerr  finb  unb   bie  JKufcejtatte  von  ^tuei  fcieftgen  Pfarrern 
Bejeid&nen,  ber  britte  aber  auf  bem  ^flafter  angebrachte,  mit 
einer  untefer(i$en  ausgetretenen  Snfc^rift,   beftnben   ft<|>  feine 
SRerftvurbigfeiten  $ier. 

3ur  fcieftgen  Pfarre  gebort  no<$  ber  Ort  Sberftbrunn, 
eine  fcalbe  Stunbe  entfernt  2)er  ©otteSbienft  wirb  von  einem 
Pfarrer  unb  einem  Sooperator  verfemen»  — ■  £)er  Ceicfcen&of 
befinbet  fidfr  im  bie  Äird^e  unb  ifl  von  einer  alten  Harfen  SWouer 
umfangen. 


45 

JP>icc  werben  jä^rlid^  jwet  %af)vm&tlttf  einet  am2>in*# 
tag  nad)  pubica ,  ber  anbere  am  (Slifabet^tage  abgehalten. 

£>ie  J?6&e  be*  bieftgen  iöerge*  mit  bem  &ir$tyurme  6t* 
tragt  1038  gufj  über  ber  2)?eere$flädj>e. 

2>er  Ort  f4>eint  im  X1L  SafaNnbert  entftanben  $u  fepn 
unb  o$ne  Sweifel  waren  feine  ©runber  bie  ©lieber  ber  uralten 
gamilie  ton  Jp  oben  wart,  bafcer  aucfc  fein  9}ame«. 

2)ie  Jpofcenwartcr  ober  von  Jpo&enwart,  bitter, 
welche  in  Oefterrei$  unter  unb  ob  ber  Sn6  vom  XIL  bti  in  tai 
XVL  3a$r£unbert  al*  begüterte  SanbebU  in  Urfunben  erf$einen, 
ftnb  mit  ben  »on  £o&enwart,  jefct  ©rafen  inÄratn,  einer* 
Ui  ©ef$fec&te6  gewefen,  weltyt  ftfcon  au$  bem  ungejweifelt 
erfcfoeint,  ba  fie  ein  gleite*  SBappen  führten,  welc&el  einen 
$o$en  meinen  Sbiirm  auf  einem  breifa$en  Jpügel  enthält,  @ie 
Ratten  tyren  Urfprung  von  ben  au$  bem  ©eblute*  ber  Q^fat^ra* 
fen  entfprofferien  ehemaligen  ©rafen  von  ©djjepern  in  33aiew, 
unb  famen  mit  anberrt  abeltgen  ©efcfcletfctern  nacfy  Ärain,  &avn* 
tfcen  unb  Oefterreicfr,  aflwo  fie  mit  mehreren  ©utern  anfäjHg  ge> 
worben  ftnb.  diejenigen,  welche  na$  Oefterreicfo  jogen,  $aben 
ben  heutigen  Ort  Jpofcenwart  angelegt  unb  ft$  eine  SSefie 
auf  ber  Tinfyhfyt  im  dürfen  be*  £)orfe$  erbaut ,  an  welker 
©teile  fceut  ju  Sage  bie  oben  befprocfceue  ^farrfircfye  ftc^>t,  unb 
au*  weisen  Seiten  ber  alte  unb  fefte  S^urm  ganj  ftd^er  ber; 
rüfcrt,  weil  man  fd)on  bamatt  biefen  fcoben  $>unct  für  wichtig 
ernannte,  gfei$  jenem  bei  SBartbergeS,  bäfcer  fo  genannt, 
weil  audj)  eine  SBarte  aObort  ftanb ,  um  jeitficfc  genug  bie  Sin* 
fade  ber  nachbarlichen  raupen  Golfer  wafcrjune&men,  2(1$  bie 
gamilie  ber  £  oben  warte  in  Dejterrei$  aulflarb,  würben  ba^ 
£>orf  unb  bte  93efte  lanbe*fur(tfi(&,  (entere  aber  a(*  eine  SBarte 
beibehalten ,  aflwo  im  3ofcre  1508  ©raf  3  o  $  a  n  n  von  J?  o» 
^enjoUern  all  faiferlic&er  Hauptmann  jtanb.  95alb  barauf 
mag  fo($e  aujjer  ©ebraucb  gefegt  unb  eine  Äircf>e  an  beren 
(Stelle  gebaut  worben  fepn,  wobei  ber  fefbe  $$urm  benäht  würbe, 
ber  notfr  gegenwärtig  unoerfe&rt  fiefrt  unb  ob  feiner  geftigWt 
3afrr&unberten  no4>  trogen  wirb« 

t 


46 

*0*n  bem  gfeföledbre  ber  £ofrenworre  fötinen  uni 
Ubalf^aH  unb  »einfror*  ftir  erften  in  Oefrerreicfr  gewes 
fen  ju  fepn;  fff  Wfrbfll  im3^rfiiö2  in  einer Urfunbe  £  ein- 
ric^ 6  *tf$of*  ju  grrifing  alt  3*Wn  dejefen  (Meichel- 
beck  Hist.  Freising)  unb  bflrfren  al<  bte  ©runter  unfer*  £>or* 
fe*  £o(enwart  ertannt  werben. 

O  rtofff  oon  £o$enwart  wirb  in  einem  Kaufbriefe 
Ufri*  *  oon  ©olffer*borf  (SBoffertborf)  im  Safcre  1252  über 
einige  ben  So&anniterrittern  ja  SBauerpenfy  (9Watlberg)  gehörige 
©rünbe  a(*  3«uge  aufgefttyrt, 

Tlbeffteib  von  £o$enwart  vermalte  bem  Äfofler  ?i* 
fienfefb  jwet  Äetfer  unb  SBeingärten ,  welche*  23ermä$tni§  von 
tfcren  nackten  SMutfoerwanbien  be|tritten  warb  ,  burefy  ben 
SRarföatt  oon  Oe|terrei<fr  ©tepfcan  oon  Stteiflau  aber  im  3. 
1281  ba&in  ber  Tfatfprucft  geföafc ,  baß  bte  ©egner  feibe  jutn 
feben*ttngft$en  ©enujj  behalten  fonnen,  fie  nad)  i^rem  2(b(eben 
ieboeft  bem  gebauten  Stifte  jufallen  foüen,  ülaä)  bem  Sobe 
3belfretb4  waren  oon  ber  gamilie  ber  Jpo&enwart  nur  i$r 
einiger  @ofrn  £cinri$  unb  bie  Softer  ©opfcie,  SBilbs 
burtgt*  unb  ^-apolina  oorfcanben,  welche  festere  bem  Stifte 
Sütenjelb  brei  SBetngärten  f^enfte,  bie  für  120  Satente  »er* 
tauft  würben  (fler>e  Jpantfcaler), 

IU  rieft  oon^ofrenwart,  wa&rf$etnli<$  ein  ©o&n  be$ 
obigen  <$  c  t  n  r  t  <ft  6,  erfdfoeint  in  mehreren  Socumenten  M 
Äaufer  oon  jwet  J&ofen  in  ©treitborf  unb  anbern  ©runbftiicfen 
uub©ülttu  in  ben3«^en  1388  unb  1407  (Arch.  StaU  num. 
1204  et  1730)»  2fu<ft  erhielt  berfelbe  imSafcre  1404  ba6  oefte 
^dul  J£>ofrenwartftein  bei  bem  £>orfe  J?o£enwart  oon 
$>tlgrtut  oon$>ucftfreim  juCefcen  (Fischersberg Mscr.  et  Arch. 
Stat.  nuin.  1621).  hierbei  bemerken  wir,  bafc  hierunter  ba$ 
©tyofi  felbjt  oerjtanben  fepn  mag,  welche*  früher  ein  (Eigentum 
b«r  oon  Jjobenwart  war  unb  oon  U(rtd?6  SSater  ober  Soors 
«iltttn  fefton  oertauft  worben  fetjn  muffe,  ober  ein  anbereS  unweit 
Wm  S^orfc  <$o^<nwart  gefl;anbene$  ©djjlofj  barunter  ju  oer; 
t*tfceu  fei»  £ejfen  ungeaefttet  fann  erjtere*  @$lofj  aflerbing*  J?  0- 


47 

^enwartenjtein  Reißen  fcaben,  ba  überhaupt  in  bufen  Seiten 
unter  ber  Söenennung  ©tein  ein  <3a)iofj  obqr  Ssejte  verjtan* 
bett  würbe,  wie  j.  33-  3o£annftein,  Cittytenjtein,  SBar* 
tenjtein,  gatNnjtein  k.  k. 

Jpanni  unb  .  g..riebri$  pon  Jpofcenwart,  trüber, 
bann  $>eter  Sfd&erneroM  unb  Spannt  ®$ecf  vom  Sßalbe,  »er* 
bürgen  fid)  jufammen  gegen  ©unrap  von  Ärapg  für  Herten 
von  Sttenbäcf  wegen  fd>utbigen  300  ©ulben  am  Sag  (ganct 
$eter6  Settenfeier  tmSafcre  1439  (Enuenkel  T.  II.  foJ.  218). 

Srfcarb  aber  Sberfcarb  ton  ipo&enwart  jog  mit 
Äaifer  griebri<$  IV,  na$  9?om  jur Äronun,g  unb  würbe 
aflbort  1453  an  ber  Siberbrütf  e  nebft  bieten  anbern  .vom .  erjhn 
2(ber  von  bem  Äaifer  mit  bem  (Schwerte  <£ar.t$  be$  ©roßen 
$um  Dritter  gefcfylagen,  (Ibid.  195  et  seq.) 

U(ri$  von  Jpofcenwart  erfdjjeint  in  ©emetnf<£aft  mit 
ben  Gittern  Jpeuuia)  ©anfer,  ©teff  $>arauer  unb  SBulftng  Xxxfy* 
becffr  al$. Beuge  in  einer  ©treitfacfce  wiber  SRidaä  gfont  wegen 
eine*  ftrittigen  ?e$engute$  unb  Sefrente*  ^u  SKefpi§ ,  bann  eine* 
Setyenjetyente*  ju  5ßinbifc^(leig  am  Sonntag  $or  ber  $aftnaä)t 
im  3afcre  1489  (Just*  Kaltenegger  Collect*  T.  I.  fpl*  673)» 

£>iefer  Ulricfc  von  ^o^enwart,  welker  ju  Anfang  be* 
XVK  Safcrbunbert*  Derftarb ,  fcfyeint  ber  legte  feinet  Jttamen*  in 
Oejterreia)  unter  ber  £n$  gewefen  ju  fepn.  2$  erfcfyeinen  nad) 
tym  jwar  no$  viele  ©lieber  biefeä  9iamen$,  allein  fle  geboren 
bura)au$  nicfct  ju  biefer  gamilie ,  fonbern  $u  jener  Cinie,  au$  ber 
bie  noa)  gegenwärtig  btftyenben  ©rafen  von  Jpofcenwart  $er? 
vorgegangen  fmb. 

£)a$  urfprüng(tc&e  SBappen  ber  Jpofcenwarte  tyaben  wir 
.  oben  bereits  angegeben ,  bie  in  Defierrei$  begütert  gewefene  ga- 
mtlie  führte  feit  ber  3eit  tyre6J?ierfe»n$.jebodS>  ein  anbereä,  nam- 
U$  ein  vterfelbige*  SBappen ,  wovon  ba*  erfte  unb  vierte  g>lb 
im  gotbenen  ©runbe  ausgebreitete  fa)warje  Äblerflügel  1  ba^ 
jweite  unb  britte  gelb  aber  im  rotten  ©runbe  ben  vorbeförie* 
benen  $&urui  auf  brei  fpigen  grünen  ©ergen  entsaften. 


•f 


48 

$oUabiunn  (£>&er*) 

ein  SO?arft  ton  254  Käufern  an  ber  Prägers  J?aupt|trajjer  viet 
9>o(ten  von  SBien  unb  eine  eigene  9>ofiftation. 

Pfarre  unb  ©cfcule  fmt>  im  Orte;  ba*  2>ecanat  ift  £au*s 
firmen  ,  ba$  9>atronat  te|t$t  3©foanii  ffarl  @raf  £)ietri$ß*ui. 
93efcaujte  Unterr^anen  fraben  fcierfe  Ibft  bie  J?errf$aften  ©onnberg, 
SRatlberg,  ®njer$borf  im  tyak,  2Buller$borf,  @dj>6nborn  unb 
bie  Pfarre  SnjerJborf  im  ZfyaU. 

?anbgeri$t,  ört$s  unb  (TonfcriptionJobrigfeit  ift  bie  Jperr* 
ftyaft  ©onnberg.  2>er  SBerbbejirf  gebort  bem  Ctn.  3nf.  Megrm. 
9?i\  4- 

.fpier  leben  in  366  gamifien  867  mannli<f>e,  893  weiblid&e 
9>erfonen  mit  3nbegviff  ber  fcfyulfafoigen  Äinber.  Der  93iefc 
ftanb  beträgt  80  $ferbe  ,  196  Äü&e ,  120  ©$af«  unb  124 
@4>weine* 

Die  Sinwo&ner  befielen  au*  Canbbauern  nebft  vielen  ©es 
werböleuten  oller  litt,  unb  ftnb  mit  15  bW  ja  40  3o$  ©rün* 
ben  befHftet.  3&re  £auptnafcrung6jweige  ftnb  gelt)  $  sorjüglicfc 
afer  SBeinbau ,  mit  welche*  festeren  fcier  fe&r  gut  geratfcenben 
Srjeugniffen  fte  einen  bebeutenben  Jpanbel  na$  SBien ,  »Jörnen 
unb  9D?afcren  treiben.  2fu$  gibt  e$  fcier  viele  &leinfcau$ler  unb 
Snleute,  bie  wegen  ber  burc&jiefcenben  ^prager*$Poft(trajje  einen 
täglichen  Srwerb  ju  ftnben  wiffen. 

Der  größte  S^eif  ber  Diepgen  ©rünbe  ifl  guter ,  t&eilweife 
wo&l  aucfy  mittlerer  unb  nur  wenige  f$fe$ter  Gattung ;  ei  wer« 
ben  auf  benfelben  SBeijen,  Äorn,  Jpafer  nebfl  etwa*  ©erjte  ge* 
baut,  wobei  jebocfy  öfter  eintrerenbe  9?eiff$äben  fo  wie  lieber? 
fdjwemmungen  einen  nicfyt  un6ebeutenben  €5$aben  oerurfadjen, 
ba  ber  nafce  ©öUerdbad)  bei  SRegengüjfen  unb  Tauwetter  oft 
austritt.  Cbjtgarten  gibt  e$  $ier  oiele  unb  bebeutenbe,  bie  mefr* 
rent&cil*  oerebette  Dbftforteu  liefern ,  bagegen  ift  bie  93ie$ju#t 
oon  gar  feinem  Gelange,  obgleich  fcier  unb  ba  ©tallfutterung  be* 
trieben  wirb»  "    . " 

Der  3!RarftO&ersJ?o  llab  runnjie$tfu& in  einem  von  längs 


49 

getonten  SBeingebirgen  gebilbeten  S&ale  von  ©üben  na$  Kor* 
ben  eine  gute  M&*  @tunbe  fang  an  Reiben  leiten  ber  erma^ni 
ten  3>oßftraße  &in.  Obgleich  ein  groger  Zfytil  feiner  Käufer  nur 
(Srbgeföoffe  enthält,  au$  ßefcm  gebaut  unb  mit  ®<&inbetn  ge* 
becft  i(t ,  fo  gibt  e$  bo$  augerbem  viele  foltb  unb  mit  ©eftymacg 
aufgeführte  ©ebaube ,  wa*  oorjügli4>  an  bem  frönen  ein  reget* 
mafHge*  hievet!  bilbenben  9Jtarftpla$e  unb  in  beffen  9Ja$e  ber 
galfift  Unter  biefen  ftnb  ba*  t.  t  3>ojt&au*,  ba$  SKatfr* 
bau*  unb  bie  3pot$ete,  in  welchem  £aufe~  |tdj>  gegenwärtig 
Die  ©porcoffe  befindet >  fo  n>ie  ba$  ©aft&au*  $u  ben  brei 
£r»ften  ju  nennen;  ferner  jei<$nen  ftd^  nod)  auger  ber  Ätrcfye, 
benr  0J>i*aIe  unb  bem  2frmenfcaufe,  welche  fpater  ju  er* 
warnen  fommen,  im  Orte  au$ :  ba$  ©ebaube  be$  e^emal*  fyuv 
beftanbenen  Äapucinerflejtef  $,  ein  fefcr  &ofre$  ja>eiftocfige$ 
©ebaube  mit  einem  großen  ©arten ,  je$t  fcfcon  feit  (angerer  Seif 
ein  Sprioatbejißt^um ,  ferner  bni  J?au$  be$  Cotto  *  (Tottectanten  , 
ebenfalls  einfl  jum  JUofter  gehörig,  bann  ein  erft  t>or  wenig  Sau- 
ren erbaute*  *prioat&au$,  welche*  me&r  einem  Keinen  ©c&lojfe 
aW  einem  gewitynlW&en  ©ebaube  gfeid[>  jte&t. 

Sie  friejtge  ^farrf4r  dj>e  bem  fceil.  Ubafricu*  gemein 
jh&f  auf  einem  gegen  Offen  gelegenen  £iemli$  bebeutenben  mit 
ben,  ben  Ort  umgebenben  Sinken,  jufammenfcangenben  Jpügef, 
wo$u  man  auf  einer  fernen  Sreppe  von  40  Stufen,  im  3a&re 
1825  angelegt ,  gelangt,  unb  i|t  für  bie  ja&fret$e  ©emeinbe  we- 
gen tyrer  gleid)  weisen  (Entfernung  von  beiben  Snben  be$  9J?arfc 
te$  oorjügltcfy  gut  gelegen.  @ie  ijl  ein  grojje*  fejle*  ©ebaube 
rfreiß  goifrift&en  tfceil*  neueren  ®tp(e6  mit  Biegelbad^  tanb  f>at 
gegen  SBeften  einen  fcofcen  mit  rot&  angepriesenen  ©djjinbefn  ges 
beeften  mafjtoen  Sfcurm  mit  einer  Ufcr  unb  einem  fronen  ©lotfen* 
gelaute*  2>a*  gotfcifdjj  gewölbte  alte  9>re$bi)terium  ifl  feit  bem 
Safcre  1823  grau  in  grau  gemalt ,  worin  auf  beiben  ©etten  bie 
Snfigmen  geiftlic&er  SBürben  paffenb  angebracht  ftnb  un&  ein 
burd)  blaue  @la$f4)eiben  (>eroorgebra$te3  jur  tfnba^t  (Hmmenbe* 
J£>eflbunMben£o(fraltar  umfängt  ©erfelbe  ifl  von  Jpolj,  gra- 
nitartig ftaffirt  unb  enthält  ein  fe&r  fafyi  f$warje$  Äreu*  mit 


50 

einem  gut  oergolbeten  Gtyrijlul  ,  einen  großen  vergofbetetr  Strahl, 
wofrin  bal  93enerabile  gepellt  wirb,  auf  beiben  ®eiten  einen 
vergofbeten  fnieenben  ßtyerub  unb  bergfeidjjen  Ceut^ter,  Uebrigenl 
ift  berfelbe  nebft  bm  baneben  befinblidfjen  in  bie  ölte  unb  neue, 
©acriftep  fu^renben  Spüren  burd)  ein  gefdfjmacfooflel  eifernel  mit 
üftefftng  »erjiertel  ©itter  oon  bem  übrigen  Steife  bei  «preßte* 
rtuml  geföieben. 

3m  ©cfciffe  ber  Äinfce,  welcfyel  ein  langlic^el  ffiierecf  V\U 
benb,  neueren  Ötplel  iß,  beftnben  |i#  in  ben  beiben  (gtfenbel* 
felben  bie  im  neueften  ©efdfomatf  errichteten  @ ei  tenaltäre,  bec 
jur  Sterten  mit  bem  SMlbe  bei  fceüigen  Uba(ri<$,  jur  Shifeti 
mit  bem  berSRaria,  beibe  oon  9>rofeflor  ®dj>inbler  im  3a$re 
1823  gemaft. 

2>ieÄanjel  ift  aufgleise  litt  wie  ber  J?oc$aftar  $ergeri<$tet 
unb  |>at  auf  ifcrem  oberen  SfcteÜe  bie  oergolbete  ©tatue  bei  Mpo* 
ftell  9>autulj  ifcr  gegenüber  an  ber  SBanb  ftetyt  eine  fcoljerne  be« 
matte  SBilbfaufe  bei  fyt'ü.  Sodann  von  SRepomutf.  2)al  9D?a* 
f  if  cfy  or  enthält  eine  im  3afcre  1821  in  SBien  erbaute  fe&r  gute 
Orgel ,  welker  jebodjj  no<|>  alle  Verzierungen  mangeln« 

2lußerbem  ftnb  in  biefem  fe$r  anftänbig  bo#  anfpructyol 
versierten  ©otteltyaufe  außer  ben  jwei  erwähnten  ©acriftepen 
ncci)  eine  ^ßaffionls-unb  eineSBeicfytcapelle,  fo  wie  jies 
ben  große  aul  bem  fcieftgen  aufgehobenen  Äapucinerffofter 
fcerrityrenbe  9>affionl*83ilber,  welche  eine  9BeijU*$anb  »er* 
ratzen,  fo  wie  in  ber  alten  ©acrtftejf  bal  85ilb  M  tyiL  llltyt 
fiul  ju  ermähnen.  ' 

2*1  bemerfenlwertfce  ©rabmäler  barin  fanben  wir:  bal 
junäc&ft  ber£t)üre  ber  85eidfotcapefle  aul  carrarifefcen  SERarmor  be* 
fte&enbe,  bei  im  3afcre  1593  verdorbenen  ©eo'rg  SBolf  grep* 
fcerrn  ju  ©onnberg  auf  9\afc^en!od>  unb  feiner  im  3a$re  1594 
verdorbenen  ©emafclin ,  weldjjel  leib  er  $um  Ztytil  fetyr  befd&äbi* 
get  ift,  fobann  bal  einel  J?auptmannl-<££ri(lop&  von  ©erfefc 
ofcne  2>atum  unb  3a&reljafcl,  weldjjel  einen  ge^arnifefcten  bitter 
vovftellt,  auf  beffen  £elm  brei  lange  ©#wungfeberm|tecfen,  in  ber 
$anb  ein  gelbpanier  fcaltenb  unb  ju  bengAßen  ein  SBappenftfrilb, 


51 

Sin  b ritte 4  beim  ipoupteingange  in  Safelform  von  polinen 
@4)ief<rfpQt^,  fe&r  gut  erhalten ,  ge^Brt  eiiier  Stetfvau  &o* 
fina  von  Sgtfc,  wefd^e  im  3a$re  1587  terflorben, 

©anjvorn  beim*£alb$irfe(be$$re$b0terium$  ijt  ber  (Sudans 
in  bie  ©ruft  ber  95e|t$er  von  Ober  fcoUabrünn  unb  @onn* 
berg,  wetzen  ein  viereckiger  Stein  von  rotten  Sfrarmor  betft, 
beffen  au*  lateimföen  ®u$ftaben  bejte&enbeMtmbförift  änjrigt, 
baß  biefetbe  von  ber  fcier'  rüfcenben  im  %cfyxe  1725  verftorbe* 
nen  ©abina  Qtyrijtina  ©iflei*,  SBeftfcerinn  ber  j#errf4>aft  Sonn* 
&erg  jur  Familiengruft  benimmt  warb ,  in  welker  bie  jebe$mati* 
gen  25e|t$er  ber  erwähnten  £errf$aft  i&re  SKu^eflätte  finben.  2fn 
ber  oupern  Äircfyenmauer  beftnben  ftcf>  ebenfalls  brei@rabfteine,  von 
benen  jniei  ofcne  3a&re$ja$t,  ber  britte  aber  vom •  Safyre  1587 
bem  ®rblatibjtaflmeijter  ju  Äratn  itnb  ber  winbif$?n  War!  bem 
gret^errn  von  <£at$  nebft  feiner  ©emafclin  SKofalia  angehört. 

9io#  ftnb  eine  fitberne,  jnm  Sfcetl  vergolbete  Üftonftranje 
im  3a{?re  1698  tom  Sarbinal  ÄoHonij  geweift  unb  ein  gut 
gearbeiteter  Äel$,  fo<wie  au$  einige  reiche  ^ovamente  }u  er- 
wähnen. 

3u  biefer  £ir$e  gieren  no<$  bie  giliaten  3Kager*borf 
\,  9taf#ala  |,  ©uttenbrunn  \  unb  3Rariat&a(  £ 
©tunbe  entfernt,  • 

©egenwartig  verfemen  ein  Pfarrer  unb  jwei  Moderatoren 
ben  ©otte$bienfl, 

2>er  8ei<&en&of,  früher  um  bie  $ir$e  angelegt,  befttu 
bet  fid)  feit  länger  alt  ad^tjig  3a^ren  über  jwetyunbevt  ©cfrrttte 
von  berfelben  auf  einem  no$  fcityer  gelegenen  SSergrütfen,  ift 
mit  einer  9Hauer  umgeben  unb  enthalt  einige  nictyt  ganj  wert^ 
lofe  Monumente  unb  in  feiner  SOTitte  ein  auf  einem  $>oftamente 
ftefcenbe*  $o$e$  (Trucifijr  au$  meinen  ©anbjtein. 

3ft  gl«$  bie  Seit  ber  ©tiftung  ber  Pfarre  in  Ober« 
JpoUab runn  nic^t  ju  beftimmen,  fo  tfl  (le  bo<$  gewiß  eine  ber 
alceften,  ba  f$on  im  Sa^re  1135  in  ben  Annalibus  austri- 
acis  biefelbe  erwähnt  wirb ,  unb  gwar  bei  ©etegenfceis  be$ 
Streitet,  weisen  £ieronpmu*  95if$of  ju  9>affau,  wegen 


£2 

eine*  frier  ju  ?r£a(tenben  3e$ent*  fratte.   2M  fp3ter^iit  bie  .fa» 
tfrerifcfre .  ?rfere  ftc(>  aucfr  in  Defterretc^  ausgebreitet  fratte,  war 
tiefe  bamaW  wafrrf$ei«li4>  ,   wie   fo  manche  anbete,  nur  au* 
tem  peinigen  3>re$bpterium  befte&enbe  £ird)e,  längere  Seit  frtn* 
^juic|>  ein  SJetfraii*  ber  bamal*  frier  jafrlreitfren  Sutfrcvaner,  bis 
e*  im  3^()re  1654  bem  elften  bamaligen  Pfarrer  gelang ,  bie 
friet  gegen  aefrtfrunbert  Seelen  betragenben  2fafranger  be$  $>ro* 
tf(ianti6tnu6  lieber  jui#  fatfrolifefren  -Rir<$e  jurücf   ju   führen  # 
wobei,    wie  eine  in  ber  ©actiftet)  angebrachte  lateinifefre  3n* 
fc^>rift  fagt ,  bie  iftrefre  wieber  jum  fatfroliftfren  ©otteJbienft  ein* 
gerietet   unb  wafrrfifreinlicfr  auefr   ba4  Schiff  angebaut  warb  , 
tDeltfre*  von  bem  gotfrifefren  9>re*bnteitum  fiefr  bunfr  feinen  neu* 
eren  @t»l  merWicfr  unterfefreibet.  93 om  Safrre  1825  angefangen 
«rfrielten  ba*  3nnere  biefe$@otte$fraufe$  fo  wie  bie*?(ltäre,Äan* 
jel,  ba*  Sfror  u.  f.  w.  eine  fimnlicfr*  Urnftaltung  unb  ifrre  jefcige 
anfpve^enbc  ©t  jiatt.  9>  f  a  r  r  fr  o  f  unb  ©  cfr  u  l  fr  a  u  * ,  beibe  ju# 
nacfrfl  bei*  Äircfre,  ftnb  neuerer  unb  foliber  S3auart. 

Sftotfr  frat  ber  83erg,  auf  weldfrem  biefelbe  gelegen,  ba$  93e* 
merfenäwertfre ,  baß  au*  bemfelben  fefrr  Diele  Brunn  queUen 
hervortreten ,  bie  burtfr  angebrachte  SBaflerleitungen  mefrr  att 
jwanjig  Käufern  ba$  SBaffer  jufüfrren ,  worauf  wir  fpäter  beim 
(Entfielen  be*  Ortsnamen*  wieber  jurutffommen  werben. 

©leiefr  am  füblicfren  (Eingange  in  ben  Üftarft  befinbet  fiefr 
ein  vor  länger  al$  jweifrutfbert  Sauren  erbautet  unb  von  bem' 
gegenwärtigen  Befifcer  ber  Jperrfcfraft  ©onnberg,  bem  J?errn 
©rafen  3o^ann  Carl  2>iet  riefrftein  unterhaltene^  @|>U 
tat  für  verarmte  alte  Bürger  unb  Bürgerinnen  be*  SBarfte* 
Ober  frollabrunn, 

2)a$felbe   ift  ein  folibe*  ©ebäube  mit  einem  ©todfwerfe, 
\><xt  nebft  einer  t leinen  J?au*capeUe    ©emäcfrer  für  jwolf 
fper fönen  enthält;  audfr  ift  frier  ein  au$  einem  Srbgefcfrojfe  unb 
einem  ©toefwerfe  bfjfrfrenbeä  2(rmenfrau*,   üoji  einigen  frieji*  * 
flen  Bürgern  au*  eigenen  SWittefn  im  3ofrre  1801  errietet. 

IM  ein  nennenswerte*  $>robuct  ber  Bilbfrauerfunji  unb  jus 
gleicfr  a(*  £enfmal  jener  traurigen  Spocfre,  in  welker  Ober* 


53 

$atfabrunn  jum  fegtenmafe  von  ber  vertyeereriben  ^eftfeucfce 
^ctmgefud^t  warb,  jciflt  jt<fy  auf  bem  9)?arftpla$e  bie  jwei  Äfaf* 
tcr  fco&e  (teitierne  Säule,  auf  beren  Spifce  ba$  S3ilb  ber 
unbefletften  Smpfanflnt|5  9!)?artä  errietet  if*.  £>en  gug  ber 
Saufe  um#t  ein  oierecfige*  fttfinerne^  ©efanber,  auf  befini 
Sdfen  Jpetfigenftatuen  flehen.  Ttuger  berfefben  ftnb  no<f>,  am 
(Sribe  ber  von  SBien  tyer  fü$renben  fangen  ® äffe  bie  anbert&aft 
Äfafter  fcofce  fteinerne  2>reifaltißf eit$fäufe  flehen  ba* 
Snbe  be$  Orte*  auf  bem  fogenannten  äußeren  $Ma§e,  bie 
(Saufe  ber  fc^merj^aften  9J?u;tter  (Sottet  unb  eine  fub< 
Ii4>  von  erfterer  fte&enbe,  ganj  einfache  jteineme  Saufe  »ber 
9>  rang  er*  ju  bemerfen, 

2fu$  wirb  bie  90?ttte  be$  me&rerwä&nten  tyUfy*  bur$  ein 
vierecK^e*  fteinerne$  SBafferbe^äftnifl  mit  einem  Spring 
brunnen  gegiert;  beffen  reine*  unb  frtfcfye*  Ciueflwaffer  au$ 
einem  ©efajje,  ba*  bie  in  ber  S0?itte  be*  Söc^dtter^  aufeertcfa 
tete  Statue  be*  $eifigen  glorian  in  ber  J?anb  $5ft,  reid^lid^ 
fceroorquiflt.  * 

JWebft  biefem  jlnb  no<$  unweit  ber  Äirc&e  eine  fletnerne 
Äretfjfäule,  wobei  bieSKaföafer  ifcreSobten  abzufegen  pflegen, 
bei  ber  legten  SWityle  eine  Sodann e^ -Station,  wofrin 
vormaf*  jctyrlufy  eine  feierliche  $>recef|!on  geraten  warb  unb  eine 
flfeid&e  Statue  näd&ft  bem  Spitaf  vorfcanben. 

3n  biefem  SWarfte  befinben  fi<$,  wie  jum  S^eif  f$on  er« 
wafcnt,  eine  t  f.  $oft,  ba*  9tatfc&au$,  3 '®afk'$&u{et 
worunter  bat  ju  ben  3Äronen  ju  rühmen  ift,  eine  Äpotfcefe, 
eine  Sparcaffe,  eine  L  t  2Beg*9)?aut&,  bie  bürgerfid&e 
Scfriejjftabt,  ferner  2  Sfctrurgen,  ill&rmat&er,  i  Seifenfteber, 
±  Sifcfcfermeifter,  1  SKiemer  unb  Sattfermeifter ,  me&rtte  9totfc* 
flM'ev , '  J^anbeMleute  i  £uff4>miebe,  fBAdbr*  unb  gfeifc&fcauer* 
meifter;  babet  no<&  vier  99?u^(en ,  von  benen  eine  j>on  vier 
©ängen  vom  ©offer$ba4>e,  bie  anbern  aber  von  brei  unb 
jwei  Jansen  bur^>  bie  fcier  fo  retc|$aftigen  JBrunnenq  ueQen  ge* 
trieben  werben. 

Unter  ben  obgfeicfr  ni$t  bebeutenben ,   bo<&  ben  fanMidfren 


54 

SRetj  ber  (&egenb  ungemein  erfrofcenben  95ergen  treten  ber  £ir<fc 
unb  @ai*berg  fo  wie  ber  fogenannte  ©atgenberg,  festerer 
jatiäc^ft  bem  norbwejt(i$en  Snbe  be*  SRarfte*  gelegen  frervor, 
welker  af*  ein  jiemti$  frofrer  ringsum  abgerunbeter  ipügel, 
einfi  jum  £o$geri$te  bei  Canbgeridjjt*  @onnberg  btente. 

SU  auf  einigen  ben  Ort  jum  2#eil  umgebenben  85ergen 
gelegenen  IHabel*  unb  Caubfcofjwalbungen  liefern  ben  £inwo$nern 
ben  nötigen  Jpoljbebarf, 

3m  ©anjen  (at  biefer  Ort  viel  Xnmutytge*  wa4  vorlag* 
lt$  in  ber  gutvertfreilten  Abwertung  jwif$en  SBein»  unb  Xtfer* 
lanb,  jwiftyen  SBalbgebirg  unb  fruc&trei(&en  glasen  liegt  #  unb 
woju  bie  jafolreic&en  im  SRarEte  befinblic^en  großen  Obftgärten, 
tue($e  auf  ber  SBeftfeite  be$  Orte*  fo  wie  bie  baran  grenjenben 
SBtefen  von  betn  großen  @oller$ba<&e  bur$f$nitten  werben , 
Dielet  beitragen. 

Sie  3agbbarfeit  ber  Jperrfäaft  jujlagbtg ,  wirb  gu  t  unter* 
galten  unb  liefert  JÄe&e,  #afen,  Jpttyner  u,  bgl.  £>a$&ltma  ift 
gefunb,  ba*  SBajfer  vorjugli<$  gut. 

Oberfcollabrunn  wirb  fübfi$  von  Stafcfrala  unb  @onn> 
berg  in  viertel«  unb  &atöfWnbtger,  wejtltcfr  von  Obersgeflabruun 
in  ganjjtiinbiger,  oftlicfr  von  SDJagerSborf  in  vierteljtunbiger,  norb* 
oftli*  von  2Btefel$fe(b  unb  Sttariat&al  in  fralbjtunbiger,  norbli$ 
von  ®uttenbrunn  unb  2Mper*borf  in  fcal&fMnbtger,  unb  entließ 
von  ®4>6ngrabern  in  ganjjtünbiger  (Entfernung  begrenzt« 

gerner  werben  $ier  na$  atfer$o$ften  Privilegien  vier  3afcr* 
märfte  unb  ein  wo$entIi$er  ÄornermarEt,  auf  wel$em au$ 
33ie&,  ©emüfe,  Obft  u.  f.  w.  verfauft  werben,  abgehalten. 
Gabrilen  beftnben  fiefr  tyerfefbjl  ni$t» 

SHocfr  bürfen  wir  ni$t  unterlagen  anjufäfrren ,  baß  in 
Oberfcollabrunn  einft  ba*  f^onfle  &apuciners£lo(ie€ 
in  Oe(ttrrei$  beftanb.  £)a*felbe  warb  im  3«&re  ±665  vom  ba- 
maligen  KeftQer  ber  Jperrföaffc  ©onnberg  nnb  Jpotlabrunn 
l'eopotb  SRaria  ©rafen  von  £)ietri$fteiu  unb  feiner 
©ematyin  (Slifabet^  gonftantia,  gebornen  greifran  von 


55 

Üueftetiberg  geftiftet,   unb  im  Safrre  1667  t>on  9D?artin 
2Bei^bifcf>cf  ton  3>afiau  eingemei&t. 

2>a$  no#  je$t  af«  9>ru>at&au*  mie  fdfron  ermähnt,  befte* 
fcenbe  onfe^nltc^e  Ä(ojler*(Sebäube  fiegt  auf  einer  Tfafrofre 
an  ber  Dflfette  be$  SKarfte*  unb  mar  fammt  bei;  Äinfce  mit 
einer  10  ®cfru&  fro&en  ÜÄauer,  bie  no$  ertfttrt,  umgeben ;  wo- 
bei ber  rütf  märt*  ber  Ätrd&e  gelegene  ©arten  fdfjone  SBeinlaub* 
unb  Saumgänge,  mit  SBälbdfren,  fttfcfyttity,  (Springbrunnen , 
äMumen  unb  Objtpflanjungen  enthielt,  lind)  mar  eine  eigene 
®eitencapefle  »orfranben,  unter  melier  in  einer  von  tynen  anges 
legten  ©ruft  bie  @tifter  biefe*  Äfojter«  rufren* 

@>o  beftanb  biefe*  Älofter, .  beffen  ÜWoncfce  mo$entli$  93rot 
unb  faß  alle  2e6en$bebüifniffe  oon  ber  Jperrfcfraft  (Sonnberg 
erhielten,  bt$  $um  3af>re  1784/  in  welkem  beffen  Äbjtiftung 
erfo(gte#  morauf  1786  bie  3*fcn  abgebrochen  mürben.  Sie  fe&r 
geräumige  £ir$e  faufee  ein  ©aftmirtfr  unb  üermanbelte  jte  in 
SBofrnjimmer ,  bie  Pforte  warb  ebenfalls  ein  9>rioat$au*  unb 
dtf  biefe  2trt  marb  bat  ©anje  an  fünf  oerföiebene  Parteien 
»ertfreilt, 

2>a(j  übrigen*  Dber-Jpolfabrunn  juben  älteflen  Ort* 
f<f>aften  biefe*  93tertel$  gejagt  merben  barf,  gefrt  nid>t  allein  au« 
bem  bei  ber  bajtgen  Pfarre  (Erwähnten  fonbero  au$  no$  barau« 
fceroor,  baß  einer  jebo$  unjuoerburgenben  Sage  na$,  frier  urfprüng* 
lidfr  bie  Sränfe  für  ba*  93iefr  ber  in  biefer  ©egenb  jafrlreicfren 
Wirten  (in  ber  gemeinen  2fu6fpra$e  Jp  alter  genannt)  gemefen 
unb  barauf  fpäter  eine  Jpütte  jur  Unterbringung  be$  93iefre$ 
frier  errietet  morben  fei  P  näcfrft  biefer  entjtynben  balb  mehrere 
•$utten  al$  SGBofrnungen  jafrlreicfrer  Jpirten,  morau*  bann,  ba 
bie  guten  Srunnen,  viettetefrt  bie  fefron  beim  Serge  auf  xotU 
dfrem  bie  Ätrd>e  ftefrt,  ermahnten,  ber  Anlaß  biefer  balb  immer 
großer  merbenben  Änfteblungen  waren,  benfetben  ber  97ame 
Spalten  (Jptrten)  Brunnen  gegeben  marb,  morau*  bie  Sufatn* 
menjiefrung  im  SWunbe  be$  Sanboolfef  balb  ^ollerbrunn 
geftaltete,  für  melden  2tnla#  ber  ©rünbung  auty  ba«  SSSappen 


«• 


56 

l 

be*  OTarfte*  fprid)tf  ba  in  bemfetben  ein  Springbrunnen  mit 
einem  SBafferbetf cn  ftc^tbar  ift,  in  welkem  eine  ©an*  fefymimmt. 

fflacfc  ipueber  erfc^eint  ber  Ort  im  3afcre  1256  nntet 
bem  tarnen  Jftolabrune,  jebocfr  finb  feine  früheren  &&)\d? 
fale  unb  99eft$er  fo  wie  bie  3*it  feit  welcher  berfelbe  mit  ber 
Jperrfdfraft  ©onnberg  vereinigt  ift,  in  Dunfel  gefüllt. 

Tili  geftfri(£t(i(fr  intereflant  formen  mir  jeboci)  anfuhren ,  baf? 
im  3a&re 4683 ju  Ober*J?olfabrunn  ein  Sfoeit  ber  Sruppen 
bei  Äonig*  3o&ann  @obie$ft>  von  $>o&len  (ag  ,  bevor 
er  fte  bei  ©roßmugf,  nac^bem  fte  bort  im  93eifet)n  bei  Spen 
jog$  von  Cot^ringen  gemuftert  worben  waren,  jufammenjog,  um 
mit  i&nen  'fobann  über  £u(n  jum  gntfafce  be*  oon  ben  Särgen 
belagerten  SBien'*  anjurücfen. 

SBa&renb  ber  frangofifc^en  (Einfälle  in  ben  Sauren  1805 
unb  I8O9  mußte  Ober*J?olfabrunn  buvfy  SBranb  wie 
9>lönberung  frart  leiben,  jumat  ba  ei  im  festeren  3afrre  $um 
Sr;ei(  ber  ©cf>aupfa$  eine*  frartnacfigen  ©efecftte*  groifd>cn  ben 
ficfy  juröcfyte&enben  Oefterreicfyern  unb  ben  granjofen  war«     ** 

3n  betreff  be*  alten  JRittergefc&fec&tt*  ber  £0 Haren* 
prunner  oerweifen  wir  auf  bie  näd&ftfofgenbe  Sarftettung  bei 
Ovtei  9iiebersJ?ollabrunn,  weil  folffyei  bort  feinen  @i$ 
fcatte  unb  ba&er  bie  ©lieber  biefer  alten  gamilie,  fo  oief  baoon 
aufgefunben  werben  konnten,  audj  bafelbft  angeftyrt  erfreuten. 

b)  #oUabtunn  (^lieber*)* 

Sfti  tyfarrborf  von  126  Käufern,  mit.  ber  näAfteu  9>oft« 
(tation  ©tocferau  unb  jugfetc^  eine  eigene  iperrf^aft. 

&ir<fye  unb  @4>ule  beftnben  ftcfr  im  Sorfe.  Saoon  gebort 
ba$  ^atronat  ber  Jperrfcfyaft  9?ieberfrolfabrunn,  bie  Pfarre 
in  ba*  Secanat  am  9Bi<&aef$berge  (jefct  Decanat  ©todFerau). 
Ser  SBerbfreW  ift  bem  ßin.  3nf.  JReginu  SWr,  4  juget&eilt. 
©runb&errföaften  gibt  ei  frier  ttufcrere,  a\i:  9iteber(ofla< 
Brunn,  ©tift  Äfofterneuburg,  9Wailberg,  ©treitborf,  3>r&un*f 
berg  1  bie  ^pfarre  ©nabenborf  unb  bie  £ir$*  &u  ßaurenj 
altyier. 


57 

Canbgeric&t  i|t  bie  ^crrf^aft  Äreujenflein  ju  Ceobenberf; 
Ort**  unb  (TonfcriptionSobrigfeit  aber  SHeberfyoUabrunn. 

Ser  Ort  unb  refpecttoe  bie  Jperrfc&aft  j<fy(t  145  gamilien, 
354  mannte/  377  weibliche  9>erfonen,  ÜO  (c^ulfa^tge  Äins 
ber;  55  $ferbe,  157  Äüfre ,  238  @#afe,  16  3"S<n,  250 
®<&weine,  138  3o$  $errf<&aftU$e,  261  3o<fr  prtoat  SSSafber, 
112  3o$  SGBiefengrftnbe ,  lipo  3o$  Tfcferfanb  unb  118  QSiertet 
SBeingarten,  tfufcerbem  be(i$t  bie  J?errf<fyaft  167  3o$  639  ö 
Älaftcr  eigene  ©rünbe,  tnib  t^eUd  ganje  tf>et(ä  jt^et  Drittel 
Se^ente  in  ben  -Serfern  Slieber&oUabrunn,  9iieberfefla* 
brunn,  Sörubernbbrf,  ©treitborf,  i?afelba$,  Ca$$felb,  Äarna* 
brunn,  iperjogbirbaum ,  SBeinftetg,  £e$mann$borf,  SRaittir* 
bäum  unb  ©änfernborf, 

Sie  fcietfgen  Siuwefrner  af$  ©anjfe&ner  mit  einigen  20  3o<fr 
aW  Srefoiertefle&ner  mit  15  —  18  3o$  ©runbbefKftung ,  — 
ftnb  Canbbauern ,  welche  [ify  me&r  mit  bem  Äcfer*  a($  SBeinbau 
befestigen,    weif  ba*   etwa*    rau&e   übrigen*    ober    gefunbe 
Ättma  (euerem  nic&t  befonber*  jufagt;  >auc^  ftnb  t^re  ©rfinbe 
gtei$  wie  von  ben  übrigen  am  9fti<fcaef*berge  gelegenen  Sorf* 
föaften,  an  fi<&  felbft  wenn  gt?i<&  vortrefflich   be<&  f^on  von 
(älterer  Äefd&affenfceit  unb  fte  bauen  auf  benfelben,   ba   fotd^e 
e&nebieß  mefcr  bergig  al*  eben  Hegen ,    meifi  nur  Äorn   unb 
J?afer,  weniger  bagegeri  SBeijen  unb  ©erfte,  übrigen*  aber  au$ 
an   97ebenfru$ten,  3Kai*,  $anf,  grbfen,  Sinfen  ic.ic.  Sie 
ObfipfTege  ift  gering  unb  gebort  mefrr  jum  £au*bebarf  al*  jutn 
93erfaufe.  2*  gibt  fcier  unb   ba  au$  Sßienenjuctyt  unb   jubem 
treiben  fte,  jeboeä  unbebeutenb,  Sfinbtue^,  @d&afj  unb  geber* 
tne&jud&t,  weif  wenig  SBetbetanb  unb  SBStefen  bor&anben  ftnb.  — 
TIn  ^anbwerfern  befinben  tf<|>  im  Scrfe:  1  gfeifc&frauer,  1  Ä3a* 
efer ,    1  JJuffömieb  t    1  SBagner ,    1  SRiemer ,    1  ga&binber , 
1  ©c&Iefler,  3  Leinweber,  1  Stföfer,  1  Äürfäner*  1  SWütter, 
3  ®<$neiber ,  3  ®<fm$ma$er,  bann  ferner:  ISffifonbarjt,  2  Ära* 
mer,  1  Sabaftraftfant  unb  2  ©aftyäufer  mit  g>erfonal*»efug* 
niffen,  nebjl  weisen  bie  ©emeinbe  fefbft  bie  @$anfgere$tigWt 
für  tyrett  B3auwet»  beftfct. 


58 

.  2>er  Ort  9tieber*  ober  Unterfcollabrunn  liegt  norbs 
o|Ui$  in±i  ftünbiger  (Entfernung  oon  ®tocferau,  jroifc&en  S$a\tU 
baty  unb  SRieberfeltabrunn  ,  an  ber  oom  norblictyen  Snbe  be* 
SÄtcfcaelberge*  na$  festerem  Orte  (t$  fcinjiefrenben  Jpflgelfette  in 
proper  2tu*bet)nung ,  mit  einer  auf  ber  norbti$en  flnfcitye  pran* 
genben  fronen  Ätrctye  unb  fcerrfäaftlicfcen  ©(fcfoggebäube.  93on 
biefer  Änfoitye  au*  ifl  bie  gcrnftdjt  entyütfenb  fc&on  ,*  man  über* 
ftefct  gegen  ©üben ,  SBeften  unb  Sorben  eine  wette  g(ä$e ,  bie 
reicfrfi(£  mit  Ortftyaften  ^efe^t  ift,  begrenjt  von  fernen  blauen 
95ergen,  unb  in  ber  weitejten  gerne  bie  eiftgen  ©d)neea(penx 
Steiermark*,  wel^e  ftcfr  in  frpftallfarbiger  $>rac&t  un*  jeigen,  — 
Sei  fiterem  SSBetter  fann  man  au$  vom  @c&loffe  au*  ben 
©ottwetyerberg  fe&enj  unb  erfteißt  man  im  SKütfen  bie  l)o$fie 
<2>pige  oom  @<&lo|*berge,  fo  wirb  au$  ber  $errli<$e  @tep.)an*bom 
oon  SBten  ftd&tbar, 

2)a*  Dorf  fcat  vier/  im  SBittelpnncte  fi<&  bur<$freujtnbe 
©äffen  mit  beiberfeitigen  «Läuferreihen,  oon  melden  ©äffen 
jene  oon  Ojten  na$  SBeften  bie  au*gebe$nt*ffc  ift.  Sie  £aufer, 
unter  benen  einige  mit  ©tocfroerfen  verfemen  finb,  fcabeu  meifl 
@#inbelbäc&er ,  ftnb  aber  au*  rofcen  Material  ertaut  unb  alle 
ofcne  2fu*nafcme  affecurirt.  2>urc&  bie  fubü$e  ©äffe  be*  Orte* 
gegen  J?afe(ba$  ju,  fliegt  ein  ojt(i(^  im  Seingebirge  au*  me$* 
reren  jQuetten  entfpringenber  namenlofer  83  a#,  welker  fi$ 
norbroefilid)  na<fr  ©treitborf  wenbet.  93on  biefem  85a<$e  mirb 
bie  am  (fnbe  be*  2>orfe*  am  SBege  nad^  ObergSnfernborf  ge* 
legene,  nur  au*  einem  Srbgef^ojfe  beftefcenbe  unb  mit  2>tro& 
gebecfte  3Beißmüt)le,  auf  einen  ober fcfcla4>tigen©ang  gebaut, 
getrieben.  2Cuf  ber  ©ubfette  junäi^fl  be*  Orte*  beftnben  jtdfr 
abgefonbert  oier  Äleintyaufer  unb  barunter  jroei  für  bie  2trmen 
beftimmte  ©emeinbeMufer,  roofelbft  am SBege  na#  Bafels 
baty  aud)  eine  {(eine  alte  Sapelle  fte&t.  2>a*2)orf  SRieber* 
fcollabrunn  unterhält  bie  93erbtnbung  bur<&  gelbroege — auf 
beren  fahrbaren  @ianb  ber  J?errf$aft*beft$ec  ein  »orjftglic&e* 
Äugenmerf  rietet  —  uorbli$  mit  SRieberfeüabrunn  in  viertel 
ftünbiger,  norbn>eflfi<&  mit  ©treitborf  unb  fubweftfidj  mit  £afefe 


59 

bafy  in  fralb*,  bann  fubofitt$  mit  OSerganfernborf  in  ganjjiän; 
btger  Entfernung. 

SinS&eif  be$  großen  SRo&rwalbe*  (iegt  im  Be&irfe  üon 
SRiebcrfcoUabrunn,  ©er  &errf<&aftltc&e  2(nt^ei(  &ei§r  na$ 
öfter  Benennung  ^> f  offen &olj  unb  ifl  ein  gefdfjlojfener Sieben* 
roalb.  X)te  3agb  enthält  $o&e*  unb  niebere*  SGBilb.  ©egen  ©tri it* 
borfju  liegt  ein  bur<$  SRenföenfcä'nbe  in  unbefannter  QSorjeit  unb 
au*  unbekannter  Urfao^e  $ufammengetragener  J?üge(  mit  einem 
barauf  gefreuten  $  reu  je,  wefd&er  gemo&nlio)  Seeberg  genannt 
wirb» 

Sie  fcieftge  Pfarre  betreffend  roooon  bie  Ätra)e  norblufr 
außerhalb  be$  Dorfe*  an  einer  Än&itye  gelegen  iß,  fo  ijt  folefre 
uralt  unb  beftanb  f$on  im  XII.  3a&r$unbert  unter  ber  Be- 
nennung: @t.  Saurenj  im  Ztyale.  Sie  mar  urfprung(io) 
ein  Sif4>öflicf>  paflauif$e$  $>farrfe&en  unb  mürbe  na<£  bem  er« 
folgten  Eintritte  be*  oflerreic^ifc^en  £erjog$  griebriefcä  IL 
be*  Streitbaren,  eingebogen  unb  vom  Bifa)of  Bertfcolb 
ju  g>ajfau  feinem  Somcapitef  eitfoerleibt,  worüber  au$  mfytyev 
(im  3a$re  1277)  Äaifer  Mubolpfr  L  bie  Betätigung  ert&eifte* 
3u  biefer  Pfarre  maren  »ormatt  Jperjogbirbaum  unb  SWattbirr  ' 
bäum  einbezogen,  gittalorter  aber  ftnb:  öHeberfetlabrunn, 
Streitborf  unb  Brubernborf ,  unb  ei  wirb  ber  ©ottefc 
bienft  oon  einem  Pfarrer  nebfl  $wei  (Tooperatoren  oerfe&en.  Bei 
bem  erroiefenen  fco&en  littet  befijanb  bie  Äir$e  St.  Sauren) 
im  Sfcale  fc&on  ju  jener  3**^  ba  no<&  bie  bem  ^eiligen 
6 rjengel  3)ti$ae(  gemeinte,  auf  bem  gleichnamigen  Berge 
beftnb(i$  gewefene  Sapefle,  al*  einer  ber  alteften  %ifHic&en 
93erfammlung$6rter  ber  ganzen  Umgegenb  befugt  luarb ,  unb 
wonarf)  eigentlia)  bie  immer  me&r  angeworfene  Beoolferung 
bie  ©rönbung  ber&ir$e  inölteber&oUabrunn  notywenbig 
mac&fe* 

@o  maren  benn  fdfton  mehrere  3afyr$unberte  in  beit  Vttti 
bejtegenben  Strom  ber  3^en  abgelaufen/  rotyrenb  weld&er  bie 
uralte  gotfcifd&e  Äircfje  für  ben  Gläubigen  Segen  fpenbenb  (lanbj 
aHein  ouefc  fte  warb  wie  fo  Tßki  in  ber  SS5e(t,  oon  bem  jerfto* 


60      .    . 

renben  3a£n  ber  3*»t  ergriffen  unb  würbe  bei  ber  anerfannten 
©aufafligfeit  abgetragen.  2(nftatt  berfelben  würbe  im  3a^re  1718 
ber  SBau  ber  jefcigen  fronen  9>farrfir<fce  begonnen ,  folcfce  in  er* 
fcabenen  Stple  aufgefaßt ,  ber  bei  einer  £anbtir$e  neuerer  3*tt 
feiten  ju  treffen  tfl ,  unb  au$  im  Innern  burcfy  eine  fcofce  fdjjon 
geformte  SBolbung,  f Anflüge  ©efimfe  unb  Seitenpfetfer  au** 
gejetc&net.  Z)er  fe&r  fcofce ,  mit  einer  fronen  Äuppel  bi$  jur  fty* 
nen  Spifce  jufammenlaufenbe  weithin  ftcfytbare  $$urm,  weiter 
eine  U&r  unb  vier  ©focfen  enthält ,  ifl  auf  ber  SBeftfeite  vom 
©runbe  an*  aufgeführt.  3m  ^re^bpterium ,  wel$e$  mit  einem 
fernen  ©elanber  gefd&foffen  ifl ,  befinbet  ft#  ber  von  £oIj  er* 
richtete  J?o$altar  mit  einer  beriet  bi*  au  bie  See!«  $tnan  reis 
$enben  Sßanboerffetbung.  £r  ifl  mit  oergotbeten  Statuen  unb 
fonftigen  Verzierungen  veifyüd)  auägeftattet  ,  ja  beinahe  flberfa* 
ben,  unb  oben  an  ber  Spifce  mit  ber  aUer&eiligflen  ©rei* 
f  altig  feit,  in  ber  SRitte  be*  Äftar*  aber  mit  ber  vergolbeten 
Statue  be*  ^eiligen  Caurentiu*  a\i  Äircfcenpatron ,  unb  ober 
bem  $abernafe(  mit  einem  ÜWarienbtlbe  »erjiert*  2fuf  betben 
Seiten  be$  ^Predbpterium*  befinben  fi<$  bie  alt*  unb  neue  Sa* 
criflet)  unb  über  benfetben  jwei  Oratorien.  Tfuf  ber.  regten  Seite 
weiter  jurutf  ftnb  bie  rei$  verwerte  Äanjel  unb  in  ber  ÜWitte 
bei  Skiffe*  jwet  fcofjerne  &ofce  SeitenattSre  mit  jwei  gro* 
fett,  aflerbing*  fänfWerifcfren  SBertfc  ent&aftenben  2ttrarb(ättcrn, 
bie  ^eilige  2(nna  unb  ben  Zeitigen  3o^ann  oon  SRepomutf 
barftetlenb,  angebracht*  Sben  fo  flehen  gegen  ben  auf  jmeiSSo« 
genpfeif  ern  rufrenben  9Rufi£$or  ein  bem  ^eiligen  3ofep$  ge* 
weiter  Seitenaltar  unb  ein  einfacher Ä re uj alt ar.  Sowohl 
im  3nnern  ber  Äin&e  alt  auf  bem,  biefelbe  umgebenben  Sei« 
dr>  e  n  t>  o  f  e  befinben  fi<^>  auc$  mehrere  übrigen*  unbebeutenbe 
©rabfleine,  beren  Snföriften  jebeer)  f$on  grofjtentfceifc  unEenn* 
bar  geworben  finb. 

Auf  ber  Vorbereite  ber  £ir$e  gegen  SBefien  (fließt  ber 
grieb&of  bie  S$ute  unb  rfitfwSrt*  gegen Oflen  benSpfarr* 
fcof  ein. 

Stecht«  i>on  ber  uStivtfye    abwart*  gegen    JRieberfeflabrmm 


•  Ol 

liegt  tttvai  tiefer,  bat  ein  ©tocfwerl  $ofce  unb  mit  @<fuubefn 
gebeerte  einfad?«  ®d{>lo  ftgebäube,  beftejjenb  au*  jmei  gegen 
SBejten  unb  ©üben  jufammen  getarnten  grpnten ,  an  welche  ftcfr 
auf  ben  .beiben  anbern  ©eiteu  bie  2Birtf)fc^aft^fl eb.au? 
be  anfliegen  unb  fo  mit  bem  @<frloffe  im3nnern  einen  gro« 
ttfff,;<&efraum  bifbem  X>a*felbe  wirb  gegenwärtig  pon  bem 
£errföaft*beft$er  Sofepfc  SHitter  »on  ©Treiber*  unb 
ber  wenigen  2)ienei*fcfcaft  bewohnt,  ba  jugjc«&  burcfr  tyn  felbfl 
bie  Jperrftyaft  vermaltet  wirb,  unb  melier,  barin  feinen  f^öiu 
(lei?  €o(m  finbet,  bur$  Ku*öbung  ber  erforberlWfren  $)flic^teu 
mit  regen  gifer  für  ba*  SBofct  feiner  Unrettbaren  |u  fc^en, 

TM  ber  aUe  9>farr£&f,  roe($u*' vor  3*ittn  allein  ba* 
@4>lojü  au*ma4>te,  niebergerijfen  unb  #1  bem.  gegenwärtigen 
$errf4>aft(i$en  Äorner^cfrüttfajHtr  eingerichtet  mürbe, 
fanb  man  mehrere,  au*  ben  Betten  a(0  bie  ©cfcweben  &ier  fcau* 
ften,  {jerrü&renbe  Äugeln  unb  geuergeföofle  #  fo  wie  Heine 
@Übermtinjen  oerfd&iebenen  (Gepräge*,  mit  ber  3a$re*jafrl  1629» 
Swifc&en  biefem  @c&üttfaflen  unb  bem  '2ei$*n&ofe  beftnbet 
fi4>,  ein  $iemli$  grofie*  SJierecf  einfc&liejüenbe*,  oerfaflene*  9Rau* 
erweif,  baran  tibi)  bie  Äogenfenfter  unb  ©$i*J3f$arten  $u  fe* 
&en  (tnb,  unb  ba*  al*  ein  merfwurbiger  Ueberrejt  ber  alten 
83urg  ber  bitter  oen  Jpolarprunne  oom  XII.  3afcY&un* 
bert  gezeigt  wirb.  —  Hu  einem  fernen  (Sebalfe  ber  großen 
gru4>tf$eune  unb  auf  einer  äußeren  SDacfomauer  be*  @>#lojfe* 
beftnbet  ftc£  bie  3a&r*jafcl  169?  eingezeichnet.  2fud&  finbet  man 
an  ber  Mufjenfeite  ber  2Birtfcfc&aft*gebaube  einen  {(einen  @tei» 
mit  ber  Snfärift:  H.  O.  II.  R.  MCCCCCLX.  repa. 

£er  Ort  IHieber&oUabrunn,  jum  Unterf$iebe  be* 
uorbeföriebenen  Oberfcoflabrunn  feiner  natürlichen  *8age  wegen 
alfo  benannt,  (taub  f$on  im  3a(>re  1002  unb  foll  eon  ÄaU 
fer  J? einriß  IL  auf  feinem  £eere*juge  burcfc  Oejterrei$  be* 
ru&rt  morben  fepn.  £)erfelbe  gebort  bemnac^  ya  ben  afteften  Ort« 
fcfraften  biefe*  giertet*,  b!e  unter  bem  üWarfgrafen  Ceopolb 
bem  ®r laugten  au*  bem  93abenbergif$en  Jjaufe  entftan* 
ben»  2*  mar  au$  ein  abelige*  <$)ejty(e$t  t>or$anbeu,  welche* 


tiefe!  Flamen  trag,  wie  wir  f$on  oben  erwtynt  fcaben;  e«  Cum 
«kr  ntyt  artgeforföt  werbe«,  ob  fotye*  ben  Ort  gegriinbet  nfe 
tes  tarnen  £o(farenprnnne  nub  ft$  fefbjl  biefe  Seneas 
«mg  gab,  ober  ob  e«  fpater  ta«  2)orf  al«  €igen$am  an  fi$ 
braute  «ob  baoen  fo  nannte.  93en  tiefem  Stamme  erföeisen 
joerft  im  3a^re  4**3  in  bem  Saa!bn$e  be«  Stifte«  itlofbrne»* 
bürg  Stern o  anb  g>nr$arb  oon  JpoUerinbrnnnen;  — 
am  biefelbe  3*it  bei  einer  anbern  S$enlnng  al«  3enge,  Adel- 
ramas  de  Hollarenprunnen ;  —  um  ba«  3a^r  llöO  @ifeta 
de  Hollerepronnen  ol«  $>erto(b«  äBitwe  uob  befonbert 
S8Bo$(t£äterin  be«  oorgeba$ten  Stifte« ;  —  «nb  im  3a^re  1171 
Gig(o$u«  nebjt  feinem  85ruber  Otto  de-£oUarbrun- 
n  e  al«  erbetene  3*ugen  in  einet  St$enfang«nrtunbe  (ÜÄar.  §i* 
f$er  Urf.  85,  2.  2&.).  Xuper  biefen  werben  nn«  feine  mt$c 
biefe«  Siamen«  nnb  Stamme«  befanrft,  me($alb  aut>  |u  ur* 
tyeilen  iß  ,  ba  jj  biefe«  eMe  ©efc^Iec^t  fefrr  {eitli$  wieber  erio* 
fc&en  fepn  mag.  Unfere  93ermut^ung  wirb  am  fo  me^r  begrün* 
bet,  ba  nm  biefe  3"tbie  Ferren  oon  (Serlog,  we($erei$ 
begütert  unb  na$  benen  oon  85ert$ofb«borf,  Jtämmerer  in 
Oefterrei$  waren,  al«  Sigent$umer  oon  £  oll  ab  rann  erf$efe 
nen,  wovon  wir  gran  Sftargaret^,  (Ennrab  oon  ©er« 
(oß  SBitwe,  faben,  we($e  im  3%e  1198  ber  £ir$e  Unfer 
Sieben  grauen  Ju  Äloflerneubnrg  ein  belaufte«  ©nt  C^num 
Mansum)  fc&enfte.  $Wa4>  biefer  gamilie,  wooon  aber  bie3*it 
unbetannt  ift,  erhielt  ba«  33i«t&utn  $ajfan  ben  Ort  SRieber* 
$oltabrunn,  unbefannt  ob  bur$  Äauf,  Sanf^  ober  Ök* 
f$enf  t  wä&renb  bem  ba«  paffauiföe  £omcapitel  ba«  9>atronat 
oon  ber  $farrtir$e  befafj.  Späterhin  (atte  ber  $>apft  biefen 
«Pfarror t  berSombet^antep  ju  $>  a  f  f  a  u  feierlich  ineorporirt, 
bei  we($er  er  bt«  jur  Jfuflaffung  be«  «$o$jtifte«  $affan  oer* 
blieb.  9ia$  bem  n.  0.  jtanbtfäen  ©ilUnbucfre  (am  bie  £err* 
fä^aft  SRieber&ollabrunn  im  3abre  1810  an  ben  f.  t. 
Gameratfonb;  im  3*&r«  1813  im  Slamen  be«fetben  an 
bie  t.  t.  Staat«güter*Äbmimftration  >  in  bemfelben  3a^re  bur<fr 
Äauf  an  ben  Hauptmann  3o$ann  oon  Säulen;  im  3a$» 


63 

re  1815  an  bte  Äana  9»aria  unb  i&ren ©atten  flnton 
@irf#  unb  im3afrtel819  an  Sofepfr  bitter  *on  @dj>rei* 
ber*,  ber  biefe  #errftyaft  ne#  gegenwärtig  Mtyt- 

@4>töj#c|>  bemerfcn  mir,  baj|  aufjer  JKieber^olta« 
brunn  fonfl  fein  Ort  $u  biefer  #errföaft  gefrort,  bagegen 
aber  beftyt  fle  Untertanen  im  9Wa*fte  Slieberfettabrunn  unb 
in  tien  Dörfern:  »rttbevnborf,  ©treitborf,  ^erjogbtrbaum, 
©änfewborf ,  «#efcmauri$bovf,  ©ebman»$  uttb  Obers  91uf$« 

#'.0:t  n  ffc  e  i  tu; 

(Sine  Ortfd&aft  in  30  Käufern  befie&en*«  2>ie  n4$fte 
f>o|tflation  ift  STOatffau.  x 

Der  Ort  ift  jur  Äiwfre  unb  @4>ufe  na$  @ett*borf  ein« 
gejeicfrneti  ber  SBeribejirf  gefrort  bem  8m>  $nf*  9ttgim.  9fa\4» 
JDa*  Sanbgericfrt  i(t  bie  £errfcfraft  gimberg.  —  ©runbobrigfeit 
bie  frier  belaufte  Untertanen  befigt,  ift  bie  £errf<frafc  Unter? 
bftrnba$  allein ;  ©rünbfrolben  frabeu  aber  nebjl  berfelben  aucfr 
bat  Dominium  S9?aiffau  unb  bie  Pfarre  ©etttborf.  —  Ort** 
unb  £onfcription*obrigfeit  ift  bie  Jperrfcfraft  Unterbfirnbacfr* 

Die  a3e*olferung  von  biefem  Orte  befielt  in  31§amifien, 
69  männlidfren,  71  weiblichen  «perfonen  unb  22  ®cfrulfinbertu 
Der  SHefrftanb  umfaßt  3  $ferbe,  18  Süfre,  46  ©dfrafe  unb 
tf'^Mfrweine* 

Die  Sinwofrner  jtno  burcfrau*  £*uerMeufe,,  inipafb*,  (Bier* 
tefc,  Äcfrteflefrner  unb  £leinfrau*fer  get^etft ,  unb  $aben  einen 
£uff<frmieb ,  einen  ®$ufter ,  einen  ©cfrneiber  unb  einen  83in* 
ber  alt  ipanbwerfer  unter  ft$*  J?anbe(  treiben  fte  feinen,  jebo^ 
ift  nebft  bem  Corner«  unb  ©afranbau  ber  SBeinbau  ein  Dorjögs 
liefet  Sweig  ifrrer  25etriebfamfeit  unb  bei  Srwerbe*.  Sie  ®at* 
tung  bei  frier  gefedfrften  SBeine*  ift  von  oorjflglicfrer  ©Ate  unb 
Derbient  ben  ©ebirg*roeinen  angeretfret  ju  werben.  Ofrne  Obft* 
garten  ju  fraben,  bauen  fte  blt*  SBeijen  ,  JRotfen  unb  £afer, 
unb  rvte  fefron  erwähnt ,,  auefr  Safran,  wefcfr'  festerer  gut  ge* 
beifrt,  wenn  auet)  glei(fr  bie  ©runbe  im  Dur<frf<frnitte  von  fei« 
ner  gar  guten  83efcfraffenfreit  f1«^  weil  fte  bei  ifrrer  bmäcfrtlp 


64 

$en  2(bba$ung  vitlmait  ©ementarbefcfräbigungen  erfeiben;  jt» 
bo$  werben  bie  SBeingarten  ganj  befonber*  forgfältt^  gepflegt. 
Die  SJiebjucfrt  ju  erwähnen,  fo  ift  foicfce  mit  bin  geringen  25e# 
(Kftungen  im  23er&a(tniffe ,  von  feinem  S&elange,  jebo$  wirb 
frier  bte  ©taflfütterung  betrieben« 

Sie  Ortföaf*  Jpolnftein  (iegt  t)cn  ber  ^orner^o|i(tras 
ße  reefct*  ab  ganj  flac^  am  gufje  eine*  Jj>ügeM  »bte  9>lat* 
ten«  genannt  unb  $at  im  SKucfen,  nacfc.Often  jy,  ben  }iem(i$ 
^  fcefcen  Äronberg,  welker  mit  SBeingdrren  bepflanjt  ifl.  Die 
nacfrflen  Ortföaften  berfefben  ftnb  Öetffborf,  grauenborf  unb 
ga^nborf.  3"  ber  Qltyt  be*  Orte*-  befindet  ftcfr  bie  dommerciaf* 
Straße,  welche  von  Ober  *  Jpodabrunn  na$  Ärern*  fä&rt.  Die 
Käufer ,  fe^r  unregelmäßig  »erteilt ,  ftnb  mcifl  mit  ©trofr  ge- 
bebt. Sin  gefunbe*  Slima,  ein  flutet  reinem  SBaffer  unb  eine 
abwecfrfelnb  fefcone  2bi6fi$t,  meiere  ft(fc  bi*  in  bte  weite  gerne 
erflrecft,  finb  bie  befonberen  93orjuge  tiefer .  ©egenb« 

Der  @c&mibaliac& ,  welker  &art  an  bem  Orte  »orbeitäuft, 
enthält  Ärebfe  unb  ©runbefo.  ©ein  2Ba(fer  treibt  feine  9Rufc 
ten,  wofcl  aber  ffifrrt  Aber  benfelben  eine  SBrucfe*  Die  3agb* 
barfeit  ifl  wegen  ber  für  ba*  2Bi(b  ni$t  befonber*  günjligen 
Sage  nid)t  au*gejei$net  #  tinb  e*  gibt  b(o*  Jpafen  unb  SRfb* 
frityner« 

DerOrtipofnftein  ifl  fe&r  alt  unb  ber  J?errf$aft  Unters 
D&rnba$  f^on  feit  vielen  3afcrfcunberten  einverleibt,  pne  bieg 
baä  vorfranbene  ilrbarium  betätiget«  SBofcer  ber  9}ame  abgelei* 
tet  würbe  ifl  aber  ungewiß  ,  i*bo$  ftnb  mir  ber  Meinung ,  baß 
oor  Älter*  an  bem  J£>ugel,  an  beffen  guße  ba*  Dorf  fttuirt  ifl, 
ein  frofrfer  gelfen  ober  Stein  jur  Ortabcnennung  grunbli$e  5Qer# 
aufaffung  gegeben  fraben  fcürfte, 

Dioct)  bemerken  wir,  baß  in  bem  gegen  Offen  gelegenes 
iiemfi$  froren  jironberge  fräuftg  verfeinerte  Waffeln  anfge* 
fnnben  würben,  worauf  man  urteilen  barf,  baß  bie  ganje  frie* 
ftge  @egenb  einfl  einen  See  gebilbet  fraben  mag« 


65 


ein  Sorf  *on  34  Rufern,  ein*  &albe  @tunbe  von  ©ro£ruf$ba$ 
gelegen,  Sie  na#e  g>o|tftation  ift  (SaunerSborf  in  einet  €nt* 
fernung  r>on  2  i  @tunbe. 

Sie  ©emeinbe  ift  jur  £ir<$e  unb  @4>ufe  nadfr  ©ropruf*ba<fr 
fiewicfen.  Ser  SBerbftei*  gebort  bem  Citn  3nf.  SKegim.  SWr,  4* 

L*anbgerid&t ,  Ort*«  unb  (SonfcriptienSobrigteit  ijl  bie  £err* 
f#aft  SHieberfreujftetten ,  ber  au$  bie  Untertanen  nnb  ©rutib* 
falben  jugefcoren,- 

Sie  ®eefenja$l  betrogt  60  gamilten  mit  177  mfinnlid&en, 
89  met6lic$en  <perfonen  nebfl  13  fcfrulfS&igen  Äinbern ,  welche 
einen  IBie&flanb  t>on  30  uferten ;  47  Äu&en,  71  ©$afen  «nb 
42  ©^weinen  beft$en. 

Sie  Sinwo&ner,  beren  lanbnurt&föaftltcfje  $Öefc$4ftJgung 
SSBein-  nnb  2(cf  erbau  ftnb,  befte&en  au$  12  ©anj*,  6  Jpa'lb* 
4  83iertefle&nern  unb  9  Älein$au$fern.  Auf  tyren  ©rutfbftütfen , 
welche  im  ©anjen  mittelmäßig  genannt  werben  tonnen ,  Bauen  *jte 
mit  2lu$nabme  bec  ©erflc  #  ade  übrigen  Ä  Untergattungen,  vor# 
iug(td)  gebebt  bier  ba*  Obft,  Sie  SHefauc&t  ift  jfl$r  titelt 
bebeutenb,  aber  allgemein  ift  bte  ®taUffitterung  eingeführt* 

i?om*burg  liegt  am  abfange  be$  itreit^roafbe* 
gfeicfrfam  in  einer  @c^fud)t,  umgeben  von  SBalbungen  unb  2(n* 
fco&en.  Sei*  Ort  bilbe*  eine  unregelmäßige  ©äffe  unb  beflen 
Käufer  ftnb  beinahe  bunfrge&enb*  mit  @tro$  eingebest,  Sie 
benachbarten  Ortfcfcaften  ftnb  9tuj?ba$,  SÄifcenborf  unb  Jpaufjen« 
borf.  SU  ilmgegenb,  wecfcfelt  mit  ^ugeln  unb  Salbungen  ,•  flbrU 
gen*  $errf$t  ein  gefunbe*  Ältma  unb  ei  ift  gute*  SBaffer  vor« 
$anben.  3"  bem  &reit$n>a(be  melier  betr  Ort  begrenjt  ift 
bie  3agb  frerrfcfraftltcfr  ünb  ben  #errf#aften  JCreujjtetten,  Aar* 
nabrunn  unb  SEBürni?  angefc&rtg. 

Unfern  bem  Sorfe  auf  einem  £üge(  ftnb  no$  bte  Ueberreffe 

.  einer  efcemaf*  beftanbenen  83  u  r  g ,  met$e  in  ben  frttyeften  3eiteti 

föon  jerftort  roorben  fepn  muß ,  unb  von  iwf$er  o&ne  3**eifeC 

ba<  Sorf  feinen  SRamen  elften  $a$m  bfirfte*  fflBir  $aben  wr* 

5 


66 

gebe**  aaa)  ben  §£eftgera  reo  <£cra*bar0  aacfcefbrftyt,  fc 
»ie  an$  aa$  ben  Scfcttffalea  ber  Seite,  fctefemnatfr  lajjt  fi$  aer* 
mat$ea,  tag  feiere  nie  ten  einiger  £ebeatfamEeit  gewefea  fei, 
mÜ  wir  fonjt  benn  bo<|>  irgenbwo  9ia$ri$tea  baron  aafgefaabea 
fcabea  würben. 

£ütteni>orf, 

ein  Ätnfrborf  wel$e*  100  £aafer  ja&lt,  mit  ber  atyften  $cft? 
ftatton  SBilferfborf. 

£ir$e  unb  ®$a(e  befinbea  fi^>  im  Orte ;  erftere  gehört  in 
ba6  £>ecanat  J^an*Kr$en  unb  baä  9>atrcnat  bem  95araabite ns 
Cofleginm  $u  9R$elba<ft.  Ztn  SBerbfret*  befi(t  ba*  8tn»  3af, 
SUgim.  9ir.  4.  —  £anbgert$t  $  bie  £errf$aft  9>aa*btrf.  3« 
biefem  Orte  fcaben  mehrere  Somiaiea  be^auße  Uater$aaea  M : 
bie  Jperrftyaft  9>aa6borf ,  ba*  25araabitea-<&oIIegiam  in  9Ri(tefe 
ba$,  ba5  ÜÄtnorirra*  £o&eginm  &u  Bfparn  an  ber  3aia,  bie 
J^errföaften  fiabenberf  nnb  Staa$#  bie  9>farre  JRieberlei*, 
SRailberg  f  SBüferibcrf ,  3ifrerfb*rf  #  $aa*borf  aab  ba*  £>om* 
eapitet  ja  SBiea. 

£ie  95e*o(feraag  aeft  <$ätteaberf  Seftt^t  ta  14?  8«mfc 
fiea  mü  291  männlichen,  341  »etblufcen  $erfeaea  aab  120  ®  ifrat* 
fiebern.  2>er  SJie^anb:   in  34  $ferbea  ,  133  Ätyea  aab  159 

Sie  £iam*$aer  ftnb  fttablaaera  mit  einer  mittelmäßige» 
$ranbbeftiftang  aab  fcaben  bie  aotliaeabigea  J£>anfcwerfer  aater 
fä.  2m  beifügen  fö  mit  Seim  aab  gefbboa  aab  aeifaftct* 
ifcre  fy&utu  jam  Skrfanfe.  €*  werben  raeift  Seiten,  Jtaa, 
fytfti,  ttmti  (Derfte,  9RaU,  £eibefera,  5rbfea  aab  giafea  gt* 
t+*i,  mttß  bie  (btfabt  gut  jiab,  bie  puaeifea  ober  aem  <$«§<(* 
«*ü*r,  fri*  t&mß&tUu  bagegea  aem  grafc  betreffen  werben* — 
V<*W  in  ai^i  aetebenteabea  ObfojCtge  wirb  oa^  bie  Swe^a^c 

6flient#rf  liegt  noa  ber  93rbuw3$effiira§e  fiafl  tft 

**♦«  U<  $<*4Lvtiw  »afertbtrf  etwa  ±J  @taabe  gnfraege* 
4#****>  ^i1<^»  **»  fctifcta  SBirftea  aftwni  ob  ber  3«* 


G7 

3Rifte(ba$  in  einem  angenehmen  Sftafe,  moüon  ftbeuborf ,  San* 
jenberf  unb  bie  Jperrföaft  3>aa*borf  bie  anbcrn  näctyte«  Ort* 
ftyaften  finb*  £>a$  Dorf  i(l  fefrr  nett  nnb  reinlt$ ,  in  j»ei  tan* 
gen  SRetyen  Käufern  ,  bte  eine  breite  ©äffe  bitten ,  gebaut  imb 
bie  Käufer  mit  2u*na$me  einiger  3i*d<lbä$ee  sneifi  mit  ©trofr 
gebebt«  2>ie  fetter,  $re($aufer,  Rennen  nnb  bebentettben 
Obßgärten  beftnben  ji$  Gintec  ben  2B*$ngebäuben. 

2)ec  Seitab  ad?  fliegt  im  dürfen  bei  Orte*  neben  nnb  bnr$ 
SBiefen;  an  biefem  flehen  brei  friet&er  gehörige  Wühlen,  näm* 
lt$  bie  Qränbergerr,  gelbs  unb  Ort$inü$le.  Unfern  vom 
Orte  iji  ber  fogenannte  £fltt  enborfer^Kerg  nnb  ber  Jpute 
tenborfersSBalb  gelegen,  n>e($e  beibe  fe&r  betra$tli$  finb 
bie  3*dbbarfeit,  ein  <£igent$um  ber  £errf4>aft,  ijt  jebocfc  ni$t 
»on  Selange,  fte  liefert  nur  ipafen  unb  9ieb$u(ner  feiten  einige 
Ste&e,  — -  ©efunbe*  Älitna  unb  gute*  SrtnfoaflVr  ftnb  frier  vov* 
fcerrföenb,  Sie  nötigen  93erbinbung*jtra£en  ju  allen  na$barfc 
<fren  Dertern  befiefre^  in  gelbroegen. 

Äußer  ber  frier  ftefrenben  $>farrfir<fre,  bem  «pfarrfrefe 
unb  ®<fr  ulfraufe  gibt  ti  fonft  feine  bemerfenäroertfren  @e* 
genjtanbe.  2)iefe  beflnbetjitfr  rücfroart*  ber  Käufer  Jbe6  £>erfe$, 
ifl  ein  ©ebäube  neueren  Kauftyfe*  gewöhnlicher  2frt  mit  Sie« 
geln  gebeeft,  frat  aber  einen  fronen  mit  Äupfer  gebeerten  Sfrurm 
mit  einem  im  geuer  vergolbeten  Äreaje,  einer  Ufrr  unb  tier 
gut  geftimmten  ©locfen.  £ier  innere  ®<frmutf  berfelben  befielt 
mit  einem£o<fraltar  unb  jroei@eitenaltaren»on£olj  mit 
Dergolbeter  »ilbfrauerarbeit  gegiert  /  wo  auf  erjterem  fiefr  bai 
93ilb  ber  freiligen  Barbara  in  ?eben*große  alt  Äirtfrenpatro* 
nttt*  brfinbet ,  bie  anberti  beiben  aber  jn  Sfrren  ber  freiligen 
Unna  unb  be*  freiligen  Florian  geweifrt  jinb.  9ßerf*9urbig* 
.  feiten  ftnb  teine  oorfranben,  aud?  gebort  berOrt^Attewborf  nur 
allein  )u  biefer  Pfarre.  £>er  ©otteflbienft  wirb  von  einem  <pfarree 
allein  »erfefren* — ©er  8ei<fr*nfrof  Hegt  aujjerfralb  bem  2>orfe, 

SWan  fennt  ba*  7(lter  unb  bie  ©efrief fale  berfelben  niefrt ; 
eben  fe  au<fr  oomDorfe.  3nbeffentfi  e4  außer  allem  Sweifif/  baf? 

Jpüttenborf   ftfron  im  XII.  3afy$i»bfrt  e'#irt  &abe#  ®w 

5* 


68 

Slam*  te$f littet  f$on  an  ft$  fefbft,  baß  anfangt  nur  einig* 
ipätten  ba  (tanben  ,  bie  bann  ju  einem  ISorfe  anwürfen,  ©e&r 
|eitig  gafr  e*  au$  ein  ebte«  ©efcfrtecfrt,  wef(M  ben  Ort  befafj, 
ft$  baoon  nannte  unb  färieb.  SBir  finben  in  Oefterrei$  jwci  «er* 
fcfoiebene  ritterliche  ©ef(fcte<|>ter  tiefet  SRamen* ,  tie  aber  *eib« 
Wngft  erfoföen  ftttb.  93on  bem  erjtern,  welche«  £üttenborf 
befeffen  &at,  erfc^etnt  ju  Anfang  be$  XII.  3afrr&unbert*  Adel- 
Bero  de  hittendorf  in  einer  Urfunbe  be*  Stifte*  Xlofters 
neuburg  unter  ben  3*ugen.  Dom.  Ulricus  de  Hittendorf 
wirb  in  einem  2>ocument,  fo  eine  Öettxfyrfeiftung  Kertofb*  »cn 
Sngelf4>afi<&ete*lb  an  bie  beutfcfce  Drben*  <£ommenbe  in  3Br, 
{Reuflabt  enthält,  im3afcre  1260  unter  ben  3eu^en  gelefen  (Reim. 
Duelii  Hist.  Ord.  Equil.  Teut.  P.  III.  Cap.  3.  Num.  9  fol. 
81).  £>erfelbe  war  mit  SB i Ibirgt«  gebornen  von  Strebt 
(Srofj)  oerefclu&et»  welche  im  3a&re  128?  ben  Johanniter  *0r« 
ben6;9iitfern  ju  SWailberg-bret  ©runbflücfe  bei  2Bulje*&ofei)  unb 
©nabenborf  mit  fc$6  Talenten  (Einkünften  vermalte  (ex  col- 
lect. Rev.  D»  Can.  et  Commend.  a  Smitmer).  ©unrab 
ber  ÜBaife  oön  Jpüttenborf,  ma^rf^einii^  ein  ®ofrn  Ul* 
r 1 4> ^ /  wirb  in  einer  Urfunbe  ber  romt|'$en  jtonigin  Slifa* 
betfca  ,  Aber  einige  ju  ber  Jj>ofcapetle  gejliftete  (Einfünfte  im 
3a£ie  }312  am  ^eiligen  ^ftngfltag  unter  ben  3euflen/  0nfle5 
fü^rt  (Philib.  Hueber  Aust.  etc.  Lib.  I.  cap,  8.  fol.  46)* 
£>ietri<fy  von  Jpüttenborf  unb  93raib  feine  £au6fran 
fauftert  amSWontag  na<|>  (Sferoaji  1389  von  bem&afparfpraun* 
florfer  von  Slejrenborf  einen  Sentit  bei  Ober*2)urnbac&  (Can. 
a  Smitmer)* 

2>iefer  ijt  ber  U$U,  welker  au«  bte  fem  ©ef$le$te  in  aU 
ten  ©Triften  gefunben  wirb ,  unb  fomic  föeint  biefe  gamttie 
ju  Snbe  be*  XIV*  3a(r(unbert*  auSgeblüfrt  ju  fraben.  9}a$ 
ben  no<&  oor^anbenen  SigiUen  fürten  jte  in  tyrem  SOBappeo 
einen  mitten  langft  £erab  geseilten  ©c^ito,  beffen  oorberer 
Sfoeil  fccfräinal  förag  föwurj  unb  gelb  balfenwetfe  burc&ftreift 
i|t.  Sie  anbere  Jpälfte  fcat  in  ber  *D?itte  einen  jQuerbalfen* 

^üttenbtfrf  war  immer  ein  eigene*  ©ut  mit  einer 


69 

/iänbiföen  Sinfage,  wir  bcbauew  ttu?,  bie  barauf  gefofgten 
SSejtyer  natfr  2(u*fter&en  ber  obigen  Herten  von  Ratten* 
b  o  r  f  ni$t  ju  fennen ;  fo  pief  ijl  aber  gewiß ,  ba&  bec  Ort 
attbami  ein  fanbe*fur(Wdj>e*  Cefrengut  warb.  TM  foltfrc*  erhielt 
ba$fel&e.3o&tfnn  Sfrriftopfc  grei&err  oon  grtiberg  #i 
{Rieb eben  ungefähr  um  ba*  3a^r  1631/  nacfr  bem  er  vor* 
frei;  bie  fyxxfötft  $>aa*borf  an  ft<fr  gebraut  batte.  3la$  bem« 
fefben  erfc^etnt  Sodann  0*walb  #artmann,  bec  fi# 
»on  unb  ju  J?üttenborf  f^rieb,  im  3a£re  1684.  «wi*  ben 
porfrtn  tanbe$fürjtli$en  93icebomiföen©utern  unb  @u(ten  *$  ft  t* 
tenbofcf,  ®#ritf  unb  ©eifelberg  begütert,  welche  er  vom 
Äaifer  Scopol b  I.  feiner  SQerbienfte  wegen  erhielt  unb  ju« 
gfetc£  in  ben  dtitterfianb  mit  bem  obigen  $)räbtcate  erhoben 
würbe.  3$m  fo^te  fein  Sofcn  3o$ann  SSaptifi  93o((mar 
Hartman  n  oon  #üttenborf  im  85ejt$e  unb  verkaufte  bieß 
@ut  an  ben  ©rafen  Staimunb  ron  tyexiai,  we($er  au$ 
jugtei<&  bie  JJerrföaft  9>aa*borf  befaß ,  im  3afcre  1726  >  im 
3<$re  1741  erlieft  baffelbe  fein  @ofcn  granj  erbweife j  im 
3a&re  1777  Garf,  unb  im  3a&re  1810  So&ann  ©raf 
von  <))erU*,  bec  Jpüttenborf  fammt  bec  Jjerrftfcaffc  tyaai* 
borf  no$  gegenwärtig  beftfct. 

Smtttettbprf* 

Sin  ^farrborf  von  146  Käufern  unb  jugfeiefc  eine  eige* 
ne  #errf#aft  mit  ber  nä$fien  jtpei  @tunben  entfernten, 
9>ofiflatipn  O.ber&oHabrunn. 

Äircfce  unb  ®c^u(e  befinben  ft$  im  Orte,  unb  erftere  fle* 
frort  in  ba*  ©ifcenborfer  £ecanat.  2>a$  $>atronat  beftyt  ba$ 
©ttft  Welt  unb  ben  friefigen  SBerbbejirl  ba*  Sin»  3nf.  SKeginn 
JRr,  4»  —  8anbfleri<&t.4(l  bie  #errf<fraft  ©unterdborf,  Ort** 
unb  (EonfcriptionJobrigfeit  aber  3mmenborf,  .  mettyef  •  nebft 
ben  Dominien  SButlerJborf,  Aabotj  unb  SKailberg  frierort*  be« 
frauße  Untertanen  bejtfct.  . 

2>er  Ort  enthält  207  gamtften,  457  minnfid&e,  509  wei6< 
fi$e  «perfonen,  uub  160  @$u(tinber,  ©et  83ie$|lanb  umfaßt 


70 

80  $ferbe,  2  0$fen ,  137  Ättye,  830  @$afe,  SO  3^8«»  trab 
100  @<&tveine. 

Die  ^teft^en  (Eimvofcner  ,  von  wetzen  30  aW  dauern , 
46  aW  £auer  uttb  70  a(6  Ä(ein$au$fer  befltffcet  finb,  ernähren 
ficf>  me^r  von  SBein?  at*  Äornerban,  @ie  fe^fen  von  tyren  gu* 
ten  tiefgrünbigen  r  jebocfc  fo  mir  i&re  wenigen  SBiefen  ju  oo§ 
gelegenen  SIecfern  olle  vier  ©etreibegattungen ,  na$  bem  £)rei* 
fe(bers25irt&f4>afWf9ftem,  unb  erhalten  befonber*  von  ben  flehen 
SWailberg  'nnb  J?aug*borf  ju  gelegenen  Steingärten  föon  einen 

i 

me&r  aW  mittelmäßigen  Canbwein.  Die  Obftpflege  tft  nnbebeu» 
tenb ;  bat  Älima  nnb  fo  auty  —  alt  fe$r  bewunberntwerty  — 
ba*  SB  affer  gut  nnb  gefunb,  wetc&e*  aller  2Ba$rf$euili$feit  na$ 
von  ben  norblidfr  angrenjenben  bergen  jufliefwt  muß. 

Dcr^farrort  3mmenborf  mit  bem  $errf$aftlt$en 
©djloffe  von  bem  an  ber  3«<*ittw*^Poftftrajje  gelegenen  ©im* 
terflborf  in  geraber  oflli<|>er  Stiftung  eine  ©tunbe  entfernt,  tft 
—  man  fonnte  beinahe  fagen  —  in  eine  fumpflge  Siefe  fctnge* 
Baut ,  bie  ber  gegen  Often  nnb  Starben  fi4>  &erumjie$enb'e  toaU 
bige  %u$berg  mit  bem  ft$  norbweftlicfc  abba^enbeni  @pi$* 
wafb  unb  <&$affrerg,  bann  bie  gegen  ba*  ffibli$e  SButtert* 
borf  wellenförmig  ausgebreitete  £flgelfette,  glei$fam  g«  einem 
Äeffel  bilben,  au*  welkem  3ttimenborf  faum  bemerkbar 
hervortritt;  bejteigt  man  jebocfc  bie  rücfwärt*  be*  ©ctyojjgar* 
ten$  fanft  ft<$  er&ebenbe  2fn&o$e,  fo  wirb  man  $o$(t  Aber* 
rafät  burdfr  ba6  flefc  fcier  au$breitenbe  föone  Panorama  ber 
na&e  umliegenben  Ortföaften ,  wovon  Äaflaborf ,  @$attaborf , 
SBullerSborf  unb  Oberftinfenbrunn  bie  näcfrften  bei  3mm  en- 
borf  finb*  @o  öffnet  ji<$  an$  gegen  ©fibwefl  über  bie  male* 
rif$  wecfcfetnben  gluren  eine  pitoretfe  $ernfi$t  na#  bem  Be* 
watbeten  SDfan&artÄerge,  unb  weiter  $tn  gegen  ©üben  fömetft 
ber  ftannenbe  SBItcf  Aber  @pi§en  von  formen  unb  Sergen  bit 
an  bie'  fdjneeigen  tflpen  (Steiermark»  <&6  ift  in  ber  $$at  ein 
üppige*  großartige*  SStlb,  wertfr  von  bem  greunbe  ber  SRatnr 
gefefcen  unb  benmnbert  ju  werben  J  — 

Der  Ort  3  mm  en  borf,  weiter  na$  ber  unter  ben  85e* 


71 

ipofcnern  no$  jefct ^errföeuben  @age ,  in  frÄ&ejteri  3*ton  Öani 
von  SBalbern  umf$(offen  unb  feiner  oorjügtictyen  &ienenju4tf; 
wegen  berühmt  war ,  ba&er  audj>  eigentlich  unb  mit  (Srunb  »83  i  es 
nenborf«  $ießv  befle&t  in  einer  breiten  von  ©ftbenftatfy  9]or< 
beu  bi* jur$>farrf trd^e  unb  bem<3$(ojfe  ficfc  fcinjiefcenben  ©äffe 
mit  jwei  #äuferrei$en ,  roofelbjl  [\§  folc^c  jn  einem  freien  9>(a* 
$e  ausbreitet,  in  beffen SWitte eine  fteinerne  SRarienjiatue  fic|) 
fcefinbet;  2>ai  oon  bem  &errf4>aftti<$en  @d()fo§teic&e  abgeleitete 
SBaffer  fliegt  in  jwei  ju  beiden  leiten  ber  Strafe  in.  erhobe- 
nen mit  SBeiben  befefcten  ©raben  bur$  bai  Sorf,  Söom  e^fi*- 
befaßten  fMafce  fttyrt  no$  eine  Heine  f$ma(e  ©äffe  ju  einem 
[anglichen  f}Ma$e:,  wofelbfl  eine  fteinerne  ©tatue  bei  Zeitigen 
$  fortan  aufgehellt  ifl,  Jpier  tfceilen  ft$  brei  <$afcr»ege  na$ 
ben  rce{Hi$  gelegenen  ipaugiborf. unb  2ttbcrnborf  unb  na$  bem, 
norblid)en  Jpabreij  ju  welchen  £orff<tyaften  bie.  Entfernung 
mefir  ober  weniger  a\$  1J  ©tunbe  beträgt»  gerner  fufyrt  ein 
SBeg  nad;  bem  fübojtlic&en  i@tunbe  entfernten  .@4)allaborf 
bei  ber  abwärt  oom  ®$foffe  jtefcenben  jteinernen  3  ofepfc* 
fta tue  vorbei/  unb  eben  bafcitv  ein  folget  oom  fnblufcen  Snbe 
bei  £orfei;'2>ann  ffi&ren  ho$,2B*ge  na$  SJtairbeva  in  ganj* 
ftüubiget  unb  oom  fublicfcen  Dorfenbe  na$  ben  in  tiefer  Stidfc 
tung  litgeriben  Ortföaften  Ötoggenborf  unb  .SBufleriborf  in 
fyübftftnbiger  (Entfernung,  jwift&en  welken  beiben  teueren  2Be* 
gen  ft$  eine  beinerne  ©tatüc  bei  ^eiligen  3^^annei  oon 
JWepomucf  befinbet.  tttte  biefe  SBege  ftnb  bei  ^Regenwetter  be* 
fonberi  im  grirfrs  unb  @päti*$re  f$le$t,  obgfei$  ber  85e(J$tt 
ber  #errfc$dffc3mmenborf  mit  wirHidfr  raftlofe»  S8e|Ueben 
auf  beren 'bauernbe  93erbefferung  Einarbeitet. 

.  llebrigeni  ift  ber  Ort  3mmenborf  an  ff$fef6jigar  ntdfrt 
anfrtunMi$,  fonbern  anmutig /gelegen,  er  entfrfitt  au$  meto* 
re  £aAbwetf en ,  ali:  2  #uffömiebe,(  1  Setntyeber,  i  ftleifty 
$auer,  i  SBagner,  1  ®d>rein#r,  1  ©d^offer,  1  gagbinbecj 
i  2)re<&ifet ,  1  »Wer ,  4  ®$u$ma$er  unb  2  ®$neiber.  Si> 
beflnbet.  fl#_  au$  fcierfelbjl  ein  oprmaW  a(*  eine  $errf$aftfi$e 
Saoerne  beftanbenei  83irt$t$au*j  fo  wie  bie  #errfc$aft  bie 


72 

fcalbjtyrigo  ©(fcanfgered&tigfeit  von  ©eorgi  Vit  SOH^aeli  bt* 
tffct*  — -  gerner  ifl  ber  Ort  mit  einem  £abaft>erf$(ei$e,  einem 
Ärjt  unb  einer  Jpebamme  verfemen« 

Die  &ier$er  gehörige  SBalbung  ifl  unbebeutenb,  fcmit  &e# 
flefct  autfr  mir  bie  niebere  3fagbbarf  eit  in  Jpafen  r  IKeb^ü^nern 
unb  Sftrc&tetn.  —  83ei  ber  93ie&ju$t  wirb  bie  ©tallfutterung 
atogemenbet. 

JDie  bemerfenJwertfcen  ©egenflanbe  in  Smmenborf  jlnb: 
bie  ^farrlirc^e  unb  ba6  $errf$aft(i$e  @$loß,  «el* 
<fc*  am  Snbe  be*  Orte*  beibe  einanber  gegenüber  Ütgtä*  Sr* 
flete  ifl  ber  ^iligeu  Äatfcarina  geweift,  ba*  £ir$engebäu* 
be  aber  nid&t  gar  groß  unb  ni$t  fyod),  jebodfr  liefet  nnbtrotfen. 
An  ber  93orberfette  gegen  ba$  ^rettpterium  fle&t  beroom  (Smnb 
taut  aufgeführte  vtereefige  unb  überaus  mafftoe  Sfcurm  mit  einer 
lt(r  unb  nieberti  ©c&inbettuppe! ,  ein  tyotytt  2ttter  oerfunbenb. 
Sii^t  geringer  tfl  ba*  aftgotfciföe  9>re$bpterium  mit  einfachen, 
©pißgewolben ,  bie  aber  babur$  unfenntli^  werben,  weil  bi# 
©pifcgurten  unb  gelber  mit  mobernen  ©tuccaturfcfcnorfeln  Aber* 
legt  ftnb.  2>a*©$ifT  ber  Äirc&e  ifl  neuern  ganj  einfachen  ©tyt*, 
£>er  J?o#a1ta4:.fle&t  frei,  in  rimifc^en  ©tple  erbaut/  mit  für* 
jen  beriet  ©«inten  unb  Cefenen  gegiert,  einigen  Sngeln  oben  am 
Ttttatt  unb  ben  ©tatuen  9>etnr*unb  9>aulu$  ju  beiben  ©eis 
ten  be£felfcn»  Sin  f4>wor$braune$  9K  a  r  i  e  n  b  i  l  b ; .  glet$  wie 
jene*  von  SBaria  $otf$  ifl  ober  bem  Sabernafei  angebracht 
unb  am  3Ötar  felbfl  flehen  vier  größere  unb  jwei  Heinere  von 
«#oIj  gebre$*e  unb  pofirte  fieuefcter.  3"*  Sinfen  "t|l  bie  Reine 
Äanjel  unb  jur  JÄe<$teti  fte(>t  ein  ©et ten altar.bfo*  mit  ei* 
nem  ffrueifir'.  Tln  ben  ©eitenroanben  fangen  bie  geiftaften  Ret* 
nen  ?eiben*<latipn$sa3ifber,  bie  aber  fe^r  f$(e$c  ftnb.  Der  €$or 
ifl Tmtt  einer  Keinen  Orgel  oerfefcen,  wooon  ber  jierfufce  Äajlen 
aftr  nid&t  angeflridj^n  fonbern  rio<&  rofo  im  £clje  iflw  3u  bei* 
ben  ©eiten  be$  J?o$attar*  befinben  ftcfr  SBanbgemälbe ,  eine* 
eine  t&rfiföe  ©$Ia$t,  mit  83ejüg  auf  einen  babei  mitfe$tenbett 
General  (trafen  Soca  teilt ,  unb  bat  anbere  bie  9$e (Ijeit  vom 
Safrre  1713  -wrflettenb.  —  SBetm  man  fo  bie  fc&rftige  unb  uns 


73 

pajfeöbt  ©nricfctung  biefe*  ©otte*fraufe$  betrautet,  wel<&'  ein 
©c&meragefü&l  wirb  ni$c  erregt  in  fre  *  frommen  (Triften  gtfu* 
big,en  ©emüt&e?  -^  Ser  (>ter  in  bem  2f»ba$t$orte  feine  Seele 
fo  gern  mit  &immlif4>en  ©ebanfen  ftarfen  möchte,  (eiber  aber 
bei  feiger  bem  Reifte  fegar  (torenbea  ärmlichen  2(u$f$mücf ung 
nur  geringen  Vufföroung  ju  ben  fcöfcern  Sphären  fraben  fann. 
SERit  Suoerft^t  burfen  wir  jebodf>  hoffen,  bajlba*  (>o<f>w.  9>farr* 
patronat  einen  ÄlidB  =  auf  biefen  leibten-  Umftanb  rieten  unb 
abhelfen,  wirb  r  bar  $  tme,  bem  Sentpel  be$  £errn  angemeffene 
Einrichtung«    ■•:,■/:.. 

.  .3"  bem  &$(?ffer  rot($<$  jur  Steckten  im  SRucfen  M 
2>orfe*  gelegen  tft*»:  gelangt  man  oorerft  burety  ein  »ormat*  jur 
3)erc$erbigung  fejfr  geeignete*  93orwer£üb#r  eine  gewölbte  83  o* 
gen  b  r  u  cf  e ,  ba  ringsum  im  Söieretf  ficfc  ein  tiefer  breiter 
SBaffergraben ,  ber  fi$  gegen  ben  3Dorfpla§  ju  einem  $ei$e 
au*befcnt  ,'  um  ba*  0<|>tojj  jie$t*  SBie  no$  bie  (Spuren  {eigen, 
teftanb  vorntaf*  eine  Tlu^ugbrücfe;  fo  mit  gegenwärtig  biefe* 
©toefwerf  mit  einem  S^ftrmd^n  ju  einem  ©ebaube  umgeflatt et 
tft,  worin  ft$  bie  ^errf^aftti^e  3mt^^(ei  beftnbet«  JQon 
fcter  iau6  betritr  man  bie  ■  ba$  ©ctyojj  nmgebenbe  $8a|Ui,  t>on 
welker  eine  gleiche  «sgenbruefe  über  beji  Reiten  mit  SBa-fffC 
gefüllten  fBurggrÄbea  ju  bem  .©cfrloptfrore  füfrrt,  ober  welkem 
*ine,  3Warieu;jtat.tte.,¥on  Stein  in  einer  Olifcfce  angebracht 
#♦  ?(uf  biefer  Seite*  alt  ber  #auptfront*:be*  @4>loJTea,,  be? 
ftnbet  flcfc  an  ber  ®tfe  gegen  ba*,93orwerf  ein  fefter,  burefr 
jtaefe  Strebepfeiler  gefügter  unb  mit.  \brei  getfnföen  genjterg 
wrfefcener  fG3arttf>item /' uab  an  ber  entg*gengefe$ten  Seite  ber 
für  ben  .  £errf<&aft*beji§er  neu  $erge|Wlte  -  S4>loß#*il  #  ber 
g(et(^  wie  ber. S&artt^urm.  einen  93orfpnung  bilbet,  unb\g(ei$ 
b*r  Aorbttyen  Sttyoßfeite  mit.3i*g«fo#  alle*  übrige  aber  mit 
4D4>fofr«to  $ebecft>  ijty  2>iej*  S^loßgebiube  enthält  jw*i  nie? 
J&ereStotf  werfe,  unb  war,  wie  man  im  2fanern  noefr  beui!ic$' 
fu$t,  in  ber  gorm  ^tjrt.fpanifd&eit  Äreöje*  urfprfingticfr  *r* 
baut,  we($ej  "■«#  in  fp.dter^c  Seit,  burejj*  Jjufäfce  mefcr  $u#ge/ 
füllt  Worten  i(t  3m  Innern  tölbet  ba*felbe  einen  «einen  #of 


m  hm  tiftm  etttfc,  md+tt  breijetn  ©em4o}er  en$o(t, 

«  *et  »erb*,  Oft*  mb  »cffectr,   i*  Jtwir«  fctorfe  aber, 

***  «*)t  3«mtr  sab  einen  Äaol  entb&t,  nur  an  beiben  er* 

Acren  leiten  mit  einer  offenen,  anf  Pfeifer  gefragten  ©atterie 

**rfeben,  beren  ©inge  mit  ^irfagewetyen  gef$mäcft  finb*  3ra% 

erteo  State  btftnbet  fö  ion&W*  ***  SBartt&nrmel   bie  fe&r 

Heine  @d)fo|ca»eUe  mit  gwei  Oratorien   unb  einem  9Ru= 

fff#er  cm  tarnten  @tocfe,  An  ber  oftert$ftmlu$eu  Xitaroer&ei* 

bang  ift  ein  9Rartenbi(b  nu$t   o^ne  f unßleriföen  SBerty 

angebracht;  ubrigeul  wirb  in  tiefer  Sapette  fein   ©ottelbienjt 

we&r  gehalten«  Bn  ber  OWeite  bei  <3$tof$ofel  fte$t  eine  SBaf* 

ferletamg  mit  einem  fteinemen  Werfen;   unb.  neben  berfelben 

tfl  ber  (Eingang  in  bie  in  ben  93urg$n>inger  fm)renbe,  mit  oer= 

fo)tebenarttgen   <0taf$etn  nnb  a(ter  fc$on  verbleichter  9Ra(erei 

*erfe$ene  ©rotte. 

2>er  0#ofMJ?atiptfröttte  gegenüber  ift  auf  ber  Saftet  noo) 
ein»  gegenwärtig  .all  &orner*@$üttfaften  gugeri$tetel 
<$ebäube,  gefegen  nnb  bur$  bie  Andere  SBattmauer«  mit  beut 
föorwerfe  oerbunbtn/—  5Dal  @<|)(oß  umgibt  ber  ringsum  bur<|> 
eine  SOtaner  eingefriebete ,  mit  fronen  fcofren  SBaummaffen  m& 
Ierifd>  gruppirte  *pavt,  in  meinem  ein  tftrKfifcer  Jpafelnufjbaam, 
ber  bit  fettetie  JJofce  unb  <2>tarfe  ber  f$onften  <Si$e  erreicht 
$at,  befonberl  ermähnt  ju  werben  oerbient.  Unweit  bel©$lof* 
fei  liegen  o(ifi#  bie  fcerrföaftlid&en  9Birt$f4>  aftlgeban« 
be,  *>on  benen  bie  SttitberftaHungen  mit  Siegeln,  bie  ©Retinen 
nnb'* @><$af(laflungett  aber  mit  @df)tnbetn  $ebetft  flnb,  Sie 
#errföaft  beftftt  au  »inbern  30  @tüc?  unb  6<X>  ©cfrafr'att 
©ettoiefc  oon  oerebefter  9ta$e.  - 

•  •'  •  JRa<fr  tiefer  furjen  »eföreibung  bei  frerrf<$aftli<fren  @$fof* 
fei  ju  Smmenberf  wirb  ber  geehrte  Sefer  leicht  bie  lieber« 
jeugumg  fc^opfen  fouuett,  bafl  biefel  junt£$ei(  ro>$  a(teety&mc 
!io)e  ®<frloji  mit  feinen  Umgebungen  gewiß  ni<$t '  nnintereffant 
tjt,  befonberl  ba  nnferm  Urteile  na$,  bal  fBerwat  unb.  bec 
SBattt&urm  gang  fielet  anl  bim  XIII«  unb  XIV«  3a$r$nnbert 


75 

flammen  burften ,  in  benen  bie  Ferren  Den  Smmenborf 
ne$  im  ä3eft$e  btefer  93efle  (tanbetk* 

©er  Ort  i|t  ungemein  alt  unb  tommt  f#on  im  Safcre  1108 
unter  ber  Benennung  §)nijinborf  t>or,  wenn  ba&er  berfetbe 
von  fetner  bebeutenben  SBienen jud^t ,  ein|tmaf*  SBienenborf 
wie  no$  bie  ®a^e  beftefct,  ge&etgen  frabe,  fomujj  biefe  »enen* 
nimg  no$.»or  bem  Safcre  1108  im  <§cbrauc$e  geroefen  fepn,  nnb 
bat  2>orf  fonttt  ein  friere*  Tttter  fcaben*  <2<fcon  ju  Anfang  btf 
XIII.  Safcrfcunbert*  etfcfceint  ein  ritterliche*  ©eföle^t  ,v  mel<fce$ 
$ier  feinen  ©if}  £att*»  unb  {i$3mmenbotf  förieb  nnb  nannte» 
SBir  werben  bie  ©lieber  baw>n  bei  ben  J?errf4>af£*befl§ern  .am 
©^Inffe  gegenwärtiger  {Betreibung  auffityren«  —  Dec  Ort, 
beffen  ©tfritf fale  in  3)nnFef  liegen  ,  mag  oor  2ttter*  me&r  95e* 
beutfamfeit  ge&abt  ffabät,  ali  gegenwärtig,-  au$  foücn  t>er 
150  Sauren  $ier  no$.  eine  ^robflei  nnb  fefcr  geitlidjf  f#on  eine 
Pfarre  sorfcanben  geWefen  fepn,  ba  im  Sa^ft  1314  X)tetri$ 
Don  3mmenbotf  friift  im  ©erfe  eine  <£Q4>e((e  ftiftete,  wo* 
jü  wegen  be*  ^atVenat4  ber  &bt  Von  äRelf  unb  ber  gange 
(Tcnoent  feine  ^inwtUigttng  ga6  f  weil  *or$e&  bat  2>orf  na# 
8Bufl«r*borf  eihfcepfarrfc  wäv\  Unb  fo  follen  i£r  an$  von  btefec 
*We,  e&emal*  fcier&er  gehörige  ©rünbe  unb  befonberi  ein  be* 
bentenber  SBalb  entgogeti  Wärben  fepn»  9}b^  geigen  bie  (Sie* 
meiribeätteften  ftie  ^4tifer<  9fc  99  unb  100,  m  weisen  bie 
(SeifWid^eh  wo$hfetf  uftb  jene*  Sit.  13  af*  batfno<&  gegenwir* 
tig  fo  benannte  Ä5eheftcwfen  &an*,  .    ' 

.'  Uebrigen*  tft  t>cm  btefVm  Ort  fonffc:  tütyf  SWerf wurbige* 
angufä&ren,  a(f  baft  a«$  $ter  bie  fut$efif$e  8efcfe  (Singang 
gefunbvri,  im  3afcre  1713  bie  $efi  darf  gewütet  unb  in  ben 
Sauren  1770/1787  nnb  1808  groge  $euer*britnfte  Statt  ge* 
funbeh  §aben,  bei  welfy  festeren  au$  ba*  @$(oß  fammt 
®irt&f$aft*gebinben  ein  SRaub  ber  glammen  würben« 

Smmenbdrf  i|t  ber  fei$  ber  gleichnamigen  \£err* 
f^aft  unb  biefe  «efUffc -in  ben  Dörfern  3m*teiib*rf, 
@$a(räborf,~#arb>  Öhrunb,  öbcrfttinaborf,  bann 
im  OTaperfcef  unb  9lejren$of< 


76 

Sie  ©efammtfumme  beträgt  482  gamilien,  £089  tttdnnltc^e, 
1179  weibfid&e  g>erfotien ,  163  uferte  ,  10  0<&fen ,  377  Äü&e, 
1718  @4>afe,  40  3'uQ*nf  250  ©c&weine  #  25i|3o<&2Ba(ber, 
575  3M>  SBiefen,  4535  3o$  «tfertanb  unb  990  Viertel  2gein* 
fiarten. 

Sie  Jperrfdjaft  3tnmenborf  liegt  t>on  SSßien  lieben  9)?ei* 
fen  unb  oon  Ober$ottabrunn  al*  ber  n4#(ten  ^cflflation  eine 
SWeife  entfernt.  Sie  Sage  ber  £errf$*ft  ifl  M>,  ba*  Mma 
gelinb  unb  angenehm,  ba$  SBajfer  gut  unb  gefuub* Sie  (Erjeug* 
niffe  finb  Äarnergattungen,  al6  2Beijen,  Äorn  unb  ipafer  unbes 
beutenb  ©erfte ,  oorjuglicfc  aber  SBein ,  ber  aW  ein  befpnber* 
euftioirter  wirt£föaftfi<frer  3n>etg  erft&eint.  Sie  Obftpjlege  er* 
flrecft  fi^>  nur  auf  btn  £au46ebarf,  unb  bie  ajiefcjudfot  barf  mittel 
mäßig  genannt' werben,  ba  metft  bie  SStaDfütrerung  angewenbefc 
wirb.  —  Sie  gelbgrunbe  finb  fe^r  gut,  Wobei  bie  Sreifelber* 
wirt&föaft  Sfnwenbung  finbet.  —  &(o*  b»r$  bat  einzige  Sorf 
Ökunb  füfrrt  bie  *#äuptftraße  oon  SBien. na$  $>rag,  iß  aüen 
übrigen  Seilen  ber  <$errf$aft  befielen  bfo*  gelbwege.  jur  ,58er* 
binbung  ber  Ortfcfcaften. —  gfüffe  obev  ^ac^e,  5Wü^[en  ober 
gabrifen  befielen  (eine;  unb  eben  fo  tau4>.  genießen  bie  Sirfer 
feine  befonberen  greibeiten  ober  SWarfte,  >-r>  Die  oor^anbtnea 
Salbungen  ftnb  unbebeutenb ,  bafrer  fann  bl$$  bie  gelbjagb  er- 
mahnt werben-,  welche  i»  £afen,  SKebfytynern  unb  SBa$tefn  &** 
ftefct.  IM  befonbere  (Segenftanbe  finb  bie  Q)f arrH,r4>e,;  ba$ 
berrfcfraftlic&e  @4>(oj5  ju  3mmenborf  unb  jwei  3iegeU 
öfenf  einer  ju  3mm*wborf  unb  ber  jweite  bei  9iejrenfcof# 
bann  in  jebem  Strfe  ein  3Birt$0^au6  $u  erwähnen. 

Sie  elften  U3efi§er  oon  3mmet>borf  unb  refpextioe  ber 
Jperrfefräft  waren  bie  SRitter  von  3mmenbprf,  welche  aflec 
$8at)x\fyeinlid)Uit  na$  ben  Kamen  com  Orte  entfernten  unb  .jtdj> 
bafelbjt  autfr  ein  ©efofoß  ober  eine  SJefle  erbauten«  Ser  (SrfU., 
welker  un6  oon  tiefem  eMen  ©efc^le^te  befannt  wirb ,  war 
Guntherus  Miles  ab  Imindorf,  bepvin  einem  @>$en£ung6briefe 
*#eimi4>$  oou  ©eefelb  an  bie  3o$amuter;dtitter  ju  SMailberg 


\ 


77 

im  So^re  1267  aW  Senge  erföeint  Cex  Collect.  DipL  Mscp. 
R.  D#  Can*  et  Commend»  ä  SmitmerO 

2>ief«m  fofgte  Oeutfrofb  von  3mmenborf,  welcher  im 
3.  1278  von  bem  9We(fer  2(bte  Sfrunrab  L,  in  einer  Sauft* 
nrfunbe  eine*  £ofe*   in  Stuprecfrrt&ofen  ««  3euge    erföeint* 

Dietericüs  de  Immendorf  Miles  strenuus,  war  ber 
@tifter  ber  Sapette  in  3mmenborfim  3*&r*  1314,  berfefte 
wirb  aujjfer  bem  no$  in  mehreren  Urtunben  gefunben  (Hqeber 
Auslria  L.  L  Cap.  8  et  9  fol.50  et 59).  ®ein  ®ofrn Stein« 
pre^t  3mmenborfer,  ber  ehrbar  SRitter  unb&raib  feine 
£au*frau,  be*  ©erfoße  Softer,  tauften  im  Sa&re  1334  »an 
&ietrt$  von  Sbert&at  vier  ©runbflutfe  bei  .#ajmanne*borf 
(Ennenkel  T.  H.  Fol.  199)* 

^einrid)  «tfitter  vonSmmenb&rf  wirb  im  3«$«  1330 
in  einer  S3erji$t9ur£unbe  Jperwicfr*  von  ©runb  getefen, 
nnb  im  3«fcre  1367  noc^  mit  feiner  ©attin  Dorot&ea  auf* 
gefunben  in  bem  ©tiftvbriefe  ber  (taptü*  ju  JJietfenborf  (fceut 
ju  Sage  niefct  mefcr  *or&anben)  (Philb.  Hueber  Austria  L. 
I.  fol.  67  et  68). 

SRitUt  unb  SBotffcarb  bie  3menborf«r  empfangen 
im  3«&re  1385  von  Ulri<£  unb  griebriifc  £errn  von  Sßalfee 
verriebene  3efcente  ju  fie&en  (Ennenkel  T*  II.  fol.  289)* 

£>a*  Sappen  biefer  mit  bem  Snbe  be*  XIV.  3a^un* 
bert*  audgejtorbenen  gamilie,  enthielt  in  einem  mitten  lang* 
fcerab  geseilten,  frafb  rochen,  &alb  blauen  ^efoifbe  eine  au*  ein* 
anber  gefpreijte  ©<$aff4>ere  unb  eine  fofe^e  oben  auf  bemJ?e(me> 

9ia#  biefen  erfc&eint  bie  gamilie  J?erting  ober  #<fer* 
tinger  im  ^3e(i§e  von  3mmenborf,  bie  fiefr  au$  Qtxs 
tingfr  von  3mmenborf  förieb,  Savon  empfingen  2B i t» 
$e(m  ipertinger  von  3mmenborf  unbU(rt$  unb  J?er? 
mann  feine  ©o&ne  von  U(ri$  von  SBalfee  im  Safcre  1379 
einen  ipof  $u  9ie;ring  nebjt  ben  ©etreibje&enten  bafelbft  unb 
ju  SGaföenborf  (roa&rf4>einli$-  ba*  obige  ni$t  me&r  vof&anbene 
9?etfenborf)  i«  &&en  CArch.  Stat.  num.  2799). 

£>a  biefe  gamifi*  ju  einer  3eit  erf^eint,  in  ber  bie  obigen 


78 

Ferren  von  3mmenberf  ebenfalW  au$  no$  Übten,  fo 
tonnen  wir  m$t$  anbetet  vermuten,  4M  bafi  bie  Kttter  von 
Smmenborf  tyre  £errf#aft  an  bie  von  J^erttng  nacfc  ber 
£5tfte  be«  XIV.  3a&rfrunbertS  verlauft  fraben  muffen,  benn  baß 
erftere  benStamen  Jperting  angenommen  $aben  fottten,  ijt  f$on 
bejtyalb  unwa&rfc&einliifr,  weil  bat  ©eföfety  ber  #ertinger 
ein  ganj  anbere*  Stoppen  a(6  bie  Timmen borf er  führte. 

3m  3afcre  1390  wirb  ber  SHitter  Hermann  % tt ting 
ju  3tnmenborf  in  einem  alten  @tift$briefe  ja  einer  ewigen 
S)?e|fe  ju  SBuIberftorf  (2Builer*borf)  befannt  (Philb.  Hueber 
Aust.  ex  Archiv*  Mellic»  illust.  Lib.  L  C.  13  foL  93)* 

SWicfcael  Jperttnger  von  3tnmenborf  wirb  im  3*(s 
re  1401  in  einer  93erjt$erung0utfunbe  fflr  feine  Sfcewirtfoin 
©ertraub,  geborne  von  getlabrunn  befannt (93aron Strein 

CoUect.  Mscr.  T.  VIII.). 

SBoIfgang  von  J^erting  }u  3mmenborf  vatte  im 
3^re  1498  »raiba  (»rigitta)  von  SRofen&arbt  jur 
Sfre  (Archiv.  StaU  num.  3882)  unb  war  ber  lefcie  feine«  9ta* 
men« ,  welker  im  3<*yre  1505  verftarb ,  wie  ber  ifb$  vornan* 
bene  ©rabftein  im  Stifte  ©Rotten  in  SBien  beweifet. 

£>at  SBappen  beftanb  in  einem  na$  ber  Singe  mitten  ge* 
teilten  Sc&ilb,  recfct*  mit  einem  blauen  unb  linM  mit  einem 
ftlbernen ^Jelbe  mit  brei  rotten  falben  SWonben  befegt,  wel$t 
mit  ben  @ pigen  abwart«  gelehrt ,  einer  über  ben  anbern  geftedt 
finb.  Oben  auf  bem  geföloffenen  Jpelm  erf$eint  ein  gef^tojfe* 
»er  glug  mit  ben  brei  SJfonben. 

3*0$  ben  Söorjtefrenben  erfd&einen  im  n.  3.  (tanb.  ©uften* 
bwfce  na^folgenbe  85eftger  von  3mmenborf*  im  3*  1550 
Spani  ttbam  @<&rott;  im  3*  1588  £an*  ©eorg  9tie* 
berer  von  $aar,  bur#  Äauf.  von  SBtlfcelm  unb  Syrern 
retcfr  gretyerrn  von  $^annyaufen,  im  3*  1598  #an* 
SBilyelm  von  Sleubetf,  burcfr  Äauf  vom  SJorigen y  im  3* 
1614  ©uftav  3Mtf yart  von  £aj?(au  bur$  Äauf  von  93ori* 
gern;  im 3r  1614  ©eorg  <E$riftop$  Stauber  ju  9i(einej|g, 
bur$  Äauf  von  Vorigem;  im  3.  1626  3»fUutan  £*$en* 


79 

berger  oon  Aronberg  bur$  Äauf  t»on  9$eit  ©djinbert, 
iitt  3.1653  3ultana  $at$arina  greiin  oon  £3$enberg 
*on  ifrrem  ©ema&f  3ufttnian;  im  3*  1657  3°^Qnn 
Srttjefl  gtttyerr  oon  Jjafcenberg,  von  feiner  SDhttter  3u* 
fiana  Äatfrarina,  im  3.  1717  beffen  @o&n  3ofepfr 
.(Srneft,  im  3. 1720  9Maria  granci*ca  Antonie  (Gräfin 
oon  Socatetp,  geborne  grettn  oon*£i$enberg,  bunfc  Srb*. 
fäaft  von  i&rem  Grübet  3*>fep&  Srneft,  im  3.  1725  fyt 
@ema^C3o^ann  ttnton  ©raf  von  ßocateit),  im  3«  1758 
beffen  @ofrn  3ofcanti  2tttton  i.  3*  1787  beffen  ©o$n  3o* 
U?fy>  u  3-1819  ^ermann  ©raf  oon  Socatelp,  welker 
no#  gegenwartig  93efl$er  ber  J?errf$aft  3  »meu bor f  tjh 

ein  »erebetei  X) o rf ,  wei$e6  im  SWar<$fetbe  im  JBfjtrf  ber  Pfarre 
"SBetlenborf  gelegen  war. 

•  @cf>on  im  3a^re  1115  Fommt  tiefer  Ort  unb  fo  mehrmals 
in  ben  aften  ©tift  9Wetfer*Urfunben  cor»  Won  fennt  bie  genaue 
Sage  wo  ber  Ort  jtanb  ntc^t  me&r,  eben  fo  wenig  ijl  befannt, 
&u  welker  Seit  unb  bei  töe!$er  Gelegenheit  fotcfyer  ju  ©runbe 

3n?etSi>otf 

au<$  <£nge(0borf  genannt;  ein  f feine*  in  11  Jpaufern  beftes 
(enbe*  2>orf  am  @<$mtbaba$e,  wovon  2Beifer$borf  in  einer  Snt* 
fernung  oon  einer  falben  ©tunbe  bie  nacfcjte  ^poflftatton  ift» 

3ur  Ätrd?e  unb  @^nle  iffc  bie  fcieftge  Beine  ©emeinbe  nad^ 
©tettelborf  gewiefen ,  unb  ber  SBerbbejtrf  hem  Sin»  3nf*  itfegnu 
SRr.  4  euige}ei$ntt. 

&a*  Sanbgerttfrt  berflefct  bie  £errfdf>aft  ©rafeitegg*  —  Ort** 
unb  <Eonfcrtption$o6rigfett  ift  bie  JJerrfcfcaft  @tette(borf,  welker 
auty  bie  frier  belauften  Untertanen  unb  ©tunb&olben  angeboren. 

£a*  2>orf  jtyu  12  gataflien  (worunter  25  mänrili$e ,  35 
weibftyeqperfonen  unb  11  fd&ulftyige  Sinber  begriffen  ftnb); 
ber  93ie(ftanb  umfaßt  10  $>ferbe,  24  Äitye  unb  30  Schweine. 


ZU  »emofruer  finb  mit  18  bi*  20  3o<6  guten  (Srilnben  befliftete 
?anbbauern,  terra  fywptbtfö&fugang  Tider  unb  Sßeinbau  ift. 
Crfteren  betreiben  fte  jmar  bfo*  för  ben  eigenen  SSebarf ,  mit  fe$* 
terem  aber  ber  ibr  bebeutenbfter  SBirt^föaftyroeig  unb  am  mti* 
Ära  eintraf  ift,  treiben  |Te  einen  £anbet  na<f>  SBien.  93et 
tfrrer  S3iebjtt<bt,  mefcfre  nur  auf  ben  £au*bebarf  befcfcrinft  ift, 
»irb  5te  ©taüfutterang  augemenbet*  2>ie  Obftpflege  ift  }iemli$ 

8Ba*  bie  ?age  von  3nfernorf  betrifft,  fc  ift  fof$e 
mefrr  tfralformtg  unb  neu  jtemlicfrer  2(nne&m(i4tfeit,  au$  ^rrfc^ert 
frier  ein  gefanbe*  Ältma  nnb  ein  gute*  SBaffer.  £er  Ort  ift 
jerftrent  gebaut,  unb  bie  <$aufer  tfyeil*  mit  @trofr  t^eil^  mit 
©4>inbeln  eingebecft,  35fr  @<&mib  abacfr  burtfcfliejjt  ben  95urg* 
trieben ,  nnb  treibt  bafeibft  au$  eine  9)!a^itiu^(e  mit  einem 
unterfertigen  ©ange.  £rro<tynenlroert&e  ©egenftänbe  finb  fyev 
feine  üorfranben.  Sie  3agb  ift,  ba  jutn  biepfeitigen  93ejirfe  webet 
iBerge  no$  SBafber  geboren,  pon  {einem  Söefange  unb  liefert  bfo* 
Jjafen  unb  SUb&ityner, 

Sie  n<S$ften  Umgebunden  »on3nfer*borf  finb  J^ipper** 
borf,  Saufenberg,  Siefentfral  unb  Statteiborf,  ju  meldten  bie 
nötigen  33erbinbung*wege  führen. 

£>a*  TXIter  fo  'wie  bie  ^bfiammung  be*  Ortnamen*  finb 
unbefannt.  2Bie  wir  fc&on  oben  erwähnt  fcaben,  fofl  oor  2fa^ 
ren  ber  Ort  Snge(*borf  genannt  worben  fepn,  für  beffen©e* 
wifytit  mir  jebo$  feine  Belege  fca6en. 

ein  bebeutenbe*  9>fatTborf,  wefd&e*  171  Jpaufer  &ä$(t,  unb  3Bil« 
fer*borf ,  jebotfr  in  einer  Entfernung  bon  jwei  ^tunben,  jur  näcfH 
flen  9>ofiflation  $at. 

Äircfre  uub  @$ute  beftnben  fid^>  im  Orte;  baton  gebort  ba* 
$>atronat  bem  Stifte  3wetl,  bie  Pfarre  aber  in  ba*  JDecanat 
£au*fir$en.  ©er  äßerbbejirf  ifl  bem  8in.  3nf.  Steginu  9lr.4 
jttget&eift. 


81 

Canbgericfct  ift  bte  J?errfd&af*  3tfter*borf*  Ort**  unb  ffon* 
fcripttoirtebrigfeit  bie  @taat*$errf4>aft  2Botter*borf,  welker  au$ 
bie  5>ier  belauften  Untertanen  jugefcoren.  SBefcaufte  ©runbfcolben 
hingegen  befi§en  bie  J^errfc&aften  3tfter6borf  ,  3ebcnfpeigen  unb 
£urnfrutt,  ~ 

Die  @inmo&nerja&l  belauft  fi<&  auf  195  gamtrten ,  barunter 
finb  430  männliche,  471  n>etbli<&e  $erfonen  unb  115  fc^ulfa^tge 
Äinber.  2>4r  »tefcftanb  umfaßt  66  $ferbe,  160  ätfye,  800 
©$afe  unb  20  ©(fcroeine. 

3)er  fcifjige  Sanbmann  beföäftigt  ft$  mit  SBetn  5  unb  ©e* 
treibebau,  unb  mit  erfterem  bec  au$  fe^r  bebeutenb  ift  #  treiben 
fie  einen  J£anb«(  na<&  2Bt*n.  Äußer  einigen  ©anjle&nern  feilen 
fi$  bie  übrigen  in  £alb*  unb  93terteUe$ner ,  unter  roetyen  mefcs 
rere  Äletn^äutfler  fo  wie  au$  bie  erforberttc&en  ©eroerbäleute  be* 
fielen,  ©runb  unb  SBoben  finb  gemiföt  unb  Den  mittelmäßiger 
€rtrag«fäfrigfeit  ,  unterliegen  aber  häufigen  £age(f<£[ag*  Die 
93ie^ucf?t  tft&ier  fe$r  im  Smperfommen  unb  ftefct  auf  einer  mit* 
tetmäßigen  Stufe,  autty  ift  bereit*  bie  ©taflfütterung  im  ©es 
brause,  nur  ift  ber  ©cfcfag  be*  Jporntn*^*  {fein» 

©roßinjerflborf  liegt  von  ber 85rfinners9>oftftraße  rec^td 
cA,  &roif$en  ben  beiben  $oftftationen  ©auner*borf  unb  2Bi(* 
ferSborf  in  einer  jroeiftunbigen  (Entfernung  von  benfefben,  in  einem 
fanften  3$a(e,  umgeben  von  mäßigen  mit  Steingärten  bepflanj* 
ten  linken,  in  oftmeftlHfjer  Stiftung  oon  Sifteräborf,    Die 
benachbarten   Orte   finb   3tfter*borf,  ©aifef&erg ,    £)firnfruttf 
3ebenfpeigen,  a3fument&at  unb  CotbeSt&al,  $u  meldten  geroo^n* 
Tic&e  3Serbinbung$roege  führen.  £>er  Ort  i|t  länglic^  jebo$  regeis 
mäßig  gebaut,  unb  beffen  Käufer  finb  mit  ©d>inbel-  unb  Strof): 
bädjungen  oerfe&en.  Straßen,  außer  jenem  gelb  weg,  ber  von 
ber  Jpauptjtraße  00m  2>orfe  @<|>rtcF  u6er  3Mument$a(  in  einer 
®  tunbe  tyierfcer  fttyrt ,  @en>äfler  ober  fyofye  ©cbirge  gibt  e$  fcieir 
nic&t,  beffen  ungeachtet  ift  bie  Sage  be$  Ort*  anmutig,  ba*  Äfima 
gefunb,  unb  au$  ba4  Sßaffer  gut»  Sie  fcter  beftefyenbe  2fagb  liefert 
nur  niebere*  SBÜb. 

£)ie  Air$e  außerhalb  be$  Ort*  auf  einer  mäßigen  2(n$o$e# 

6 


82 

junäc&ft  bem  »cm  Stifte  Swetl  erbauten  $)farr&ofe  unb  bem 
etwa*  tiefer  Iiegenben  S  4)  u  l  &  a  tt  f e  fituirt ,  ift  jur  Sfore  ber 
'  fceil.  JRofalia  ^etvei^t,  im  Safcre  1731  auf  Soften  ber  faefigen 
©emeinbe  im  neueren  (eigentlich  romiföen)  Stple  erbaut ,  unb 
au$  auägefdjjmücft  werben  ,  unb  gewährt  mit  bem  ifcr  im  3a$re 
1762  angebauten  15  Älafter  fcofceu  unb  mit  einem  roofrfgeform* 
ten  S$inbelba$e  oerfe^enen  Sturme  ein  fyübfött  2fnfefcen.  Xa$ 
X>ai)  ber  Äirdjje  hingegen  ift  mit  Siegeln  gebeeft.  93cn  außen  an 
ber  Äirctye  ftnb  Jpalbpfeiler  mit  ftarf  ^ervorragenbem  ©efimfe  ans 
gebraut.  Sine  niebere  93or&aHe  fttyrt.fu  beren  innerem«  welche* 
ein  weitgefpannte*  auf  jiemlic^  fcervorfte&enben  Seitenpfeilew  ru* 
$enbe6  ÖJewolbe  beeft,  litfct  unb  geräumig  ift  unb  einen  «§  oftaU 
tat  unb  jn>ei  Seitenaltare  enthält 5  biefe  ftnb  von  marmo* 
rtrtem  Jpolje  unb  befonber*  erjtereä  mit  reiefc  vergolbeten  Q3er^ie- 
rungen  unb  mehreren  Statuen  gefetymueft.  93on  ben  Seitenaltä* 
ren  ift  ber  eine  bet  fogenannte  Äreujaltar,  ber  anbere  bem 
&.  Sodann  von  9?  e  p  0  m  u  cf  gemeint ,  ift  mit  beffen  SBilbmfJ 
gejiert.  SStterfroitrbigfeiten  befi$t  biefe  Äinfce  gar  feine,  bad  93üb 
am  i?oc$attar,  bie  fc.  Stofalia  vorjteflenb,  ift  jebo$  wp&l  fc^on 
ju  nennen/  aber  von  feinem  fftnftterifötn  SBertfce*  Uebrigen*  ift 
bie  Äird^e  rei$  an  fronen  ^paramenten  unb  beftgt  au$  mehrere 
reiche  unb  gefdfomacf  volle  (Tafele.  Seit  bem  3a&re  1783  ift 
bie  gegenwärtige  Ätvdje  jur  Pfarre  erhoben  unb  feit  tiefer  Bett 
ein  eigener  Pfarrer  vom  Stift  Broetf  aufgehellt  tvorben,  welker 
ben  ©otteSbienft  verfielt;  vorder  mar  bie  ©emeinbe  na$  3ifto** 
borf  eingepfarrt ,  ließ  aber  feit  Srbauung  i&rer  Ätrcf)e  auf  eigene 
Äoften  buvd;  einen  von  3ifter$borfe.rcurrirenben^riejier  an  Sonn* 
unb  Feiertagen  im  Orte  ©otteäbienft  abgalten.  *   N 

2)er  8ei<$enfcof  ift  mit  einer  9Rauer  umfangen ,  unb 
nur  wenige  Stritte  von  ber  Äir$e  entfernt. 

93efenbere  9D?erfnwrbigfeiten  be|t$t  ber  Ott  feine;  er  ift 
von  froren  Tiluv  unb  fctyeint  von  ben  sperren  von  3nje$* 
borf,  bie  im  XII.  unb  XIII.  3afcrfcunbert  lebten,  gegrunbet 
worben  ju  fepn,  bie  aber  ntcf)t  l?ter  fonbern  auf  tyrem  Stamm« 
gut,  bem  ©orfe  3n$er$borf  am  SBienerberge  58.  IL 


83 

SB.  993,  tyren  @i$  fatten.  —  Sie  @4>icffale  tfrettt  berfelbe 
mit  ber  na$e  gelegenen  @tabt  3ifl*r*borf. 

Sin  Warft  t>on  141  Käufern  unb  au$  bie  gleichnamige 
^errfc^aft  an  ber  9)?ar$  gelegen  mit  ber  9>oflflation  ©auner*? 
borf  in  einer  Entfernung  von  3  ©tunben. 

&ivö)e  unD  Schule  befinben  ft$  im  Orte;  ba*on  gebort  ba* 
9>atronat  ber  J?errf4>aft  3  e  b  e  n  f  p  e  i  g  e  n ,  bie  Pfarre  aber  in 
ba*  £>ecanat  na$  @4>ricf  aufer  ber  J?o$leiten.  2)er  3Berb# 
frei*  ifl  bem  Sin.  3nf.  SHegim.  Sir.  4  jugetfreUt.  —  2>a$ 
?anbgeri$t ,  bie  ©runb* ,  Ortfc  unbJJ>nfHriptton$o&rigf  eit  ifl 
bie  £errf$aft  3ebenfpeig  eti. 

Der  SRarft  enthält  in  189  Samilien*  331  mannte, 
432  weibli^e  9>erfonen  nebfl  124  @df>ulfinbern  >•  an  93iefrflanb: 
96  9>fevbe,  4  ß$fen,  180  Äitye,  1696  @t&afe  Cbarunter  finb 
aud)  bie  ^errf4>aftlid>en  oerflanben)  unb  1Ö0  ®c$n>eine. 

£>ie  Söeroofcner  finb  Jpalb* ,  93iertefe  unb  2lc|>telle&ner  mit 
einer  geringen  33efliftung,  bann  Älein$au$ler,  unter  n>el$en 
[\ä)  atify  alle  notfyroenbigen  Jpanbroerfer  befinben.  Sie  fcaben 
ftelbr  unb  SBeinbau,  wovon  festerer  einen  fefcr  bebeutenben  Sr- 
werbSjroeig  bittet,  inbem  ber  fcier  gefec&fle  rot&e  SSBein  ju  ber 
guten  ©attung  gebort»  93on  erfterem  erhalten  fie  bei  bem  jiem* 
li#  guten  ©runbflanbe  SBei&en,  Äorn/  ©erfle,  £afer,  9)?ai$ 
k.  ic.  Dbflgibt  eS  bagegen  fefcr  wenig  unb  bie  93ie&ju$t ,  ob/ 
fd)on  tfceilrueife  bie  ©taUfutterung  eingeführt  ifl,  fle&t  frier  nod^ 
auf  ber  unterften  ©tufe. 

2>er5Rarft  3*benfpetgen,  weiter  offen,  o(ne  mit  ei« 
ner  SRauer  eingefangen  ju  fepn,  in  jwei  Läuferreihen  gebaut 
ifl,  unb  motton  bie  Älein&aufer  rütfroarrt  auf -bem  83erge  jer* 
flreut  liegen,  bie  meifl  alle  mit  @trofr  gebebt  finb,  liegt  na* 
fre  an  bem  5Rar$fluffe  (etwa  1000  Schritte  baoon  entfernt) 
in  einer  Vertiefung  oon  beiben  Seiten,  norblicfc  mit  füblidfr  von 
Mnfrityen  eingefc&loffen  in  einer  angenehmen  ©egenb ,  in  ber  ba* 
Ältma  unb  ba*  SBaffer  gut  unb  gefunb  fiub,  Sie  3)?arcfr  trennt 

6* 


84 

tiefe  Ortföaft  oon  Untern  im  Angeflehte  roo  ©ro§;@<£u$en 
(Nagy  Levard)  ,  wef$e*  f aum  f ine  ©tunbe  oon  frier  entfernt 
liegt.  (£6  befinden  ft$  mehrere  Auen  an  bem  SRarcfrfluffe  nnb  tun 
ben  SRarft  wie  f<J>on  gefagt ,  mehrere  Anfroren.  2>te  gif^eret 
gebort  bi*  jur  ÜKitte  be*  Siuffe$  ber  -#errf(|>aft,  woran  au$  (»et 
nacfr  3*benfpeigen  gehörige  9R  ü  fr  1  e  n  flehen,  unb  bie 3agb* 
barfeit  tfi  mittelmäßig  in  Jpafen,  SKebfräfrnern  nnb  3ugwifb  bejte* 
frenb*  —  93qn  ©auner*borf  nnb  @<frri<f  au*  fufrren  gelbmege , 
erftere,  über  Slieberfulj,  ©pannberg,  SBeibenborf  nnb  Z)ttrrns 
frutt,  (entere  über  Öberfuf j,  £oibe*tfrat  nacfr  bem  SWarfte  3  e  b  e  n= 
fp  eigen»  —  3afrr-  ober  SBocfrenmärfte  werben  feine  gehalten, 
weil  ba*  alte  9>rioiIegium  nicfrt  erneuert  würbe  nnb  fomit  a(*  er* 
fofcfren  angefefren  wirb, 

Sie  befonber*  merfmurbtgen  ©egenftänbe  frier,  ffab  ba*  fr er v* 
f<fraft(i<fre@cfrlo$  nnb  bie  5>f arrfircfre  mit  bem  $farrs 
frofe  nnb  0<fru(fraufe* 

Sine  »uffcfrrift  be*  ©<frto§tfrore*  enthalt  bie  3«frre*|afrl 
±±(ß,  fomit  (lammt  btefe*  ®<frlofj  au*  bem  XII.  3«frrfrunbert 
oon  bem  uralten  ©efcfrtecfrte  ber  Ferren  oon  3bungfpeigen 
(3*benfp eigen)*  2)a*felbe  tft  oon  alter  maffioer  95auart, 
enthalt  aber  im  3onern  nicfrt*  @efren*mertfre*  nnb  wirb  aucfr  feit 
fange  oon  ben  £errf<fraff*befigern  nicfrt  mefrr  bewohnt,  jebo$ 
ift  ber  nocfr  oorfranbene  ZtappelfeBer  ein  oor jugficfr  merfmurbtger 
Ueberreft  au*  früheren  3afr**frunberten ,  wafrrfcfreinficfr  an*  bem 
XIV«  unb  oerratfr  beutlicfr  eine  ftaunen*wertfre  Arbeit  unb  3fo; 
ftrengung,  bie  beim  ©raben  be*felben  angewenbet  würbe;  aucfr 
ftefrt  bafetbft  nocfr  ein  alter  brauchbarer  $ref?banm  mit  ber  3<*fr* 
re*jafrl  1584« 

Sie  Äircfr  e ,  welcfre  mitten  im  SRarfte  auf  einem  unbebett* 
tenben  -£ügel  gelegen  ift ,  fcfretnt  minbeflen*  an*  ber  3«itperiobe 
oon  1330  bt*  1360  ju  (lammen ,  wenn  nicfrt  nocfr  oiel  früher,  ba 
ein  ©rabmal  oom  Safrre  1360  oorfranben  ift ,  welcfre*  bem  frieft* 
gen  Pfarrer  SBolugau*  betrifft.  Diefer  merfwttrbige  ©rabßein 
befielt  au*  einem  7  ® cfrufr  langen ,  bei  3  ©cfrufr  breiten  unb  1 
@4«fr  tiefen  rot$en  ^Armorfletn  mit  gotfriföet  3nfcfrrift  nnb. 


85 

ift  n£$ft  bem  $e$aftart  beim  SMejjopfertifcfr  aufgefüllt.  Dorcfr 
tiefet  (Srabbenfmal  wirb  f$on  ber  25ewei6  oon  bem  froren  Älter 
bec  Diepgen  Pfarre  geliefert  ,  wobei  e*  fi4>  natfirfi$  benfen  lägt, 
baß  im  XL  ober  XII«  3a$r$anbert  f$on  eine  &ir$e  oor^anben 
gewefen  fepn  muffe»  £a*  f>re$bpterimn  (lammt  no$  unoerinbert 
au*  jenen  frühen  Seiten  in  feiner  gotbiföen  gorm  unb  au#  ber 
Zfyuvtn  bi*  an  bte  ©ewolbe,  ber  obere  ££ei(  aber  würbe  im  3afc 
re  1697  neu  aufgebaut ,  wooon  bie  3^re^a^(  oor^anben  ijlj 
ba*  @<friff  ber  Äinfre  hingegen  warb  ju  Snbe  be*  XVI.  3a{>r* 
frunbert*  neu  fchtjugefügt  unb  ift  beSfcalb  netteren  95au|lple$, 
Sie  Äircfre  ift  bem  fettigen  85if$of  SR  artin  ju  gfrren  ge* 
weifrt,  enthält  einen  Jpoctyaltar  unb  $wet  ©eitenaltare, 
bereine  jum  fettigen  Ur^an,  ber  anbere  jtmt  (eiligen  gran* 
c  i  $  c  u  $  oon  Ä  f  f  i  f  i ,  mit  gewöhnlicher  Verzierung.  SWertofir* 
bigfeiten  ober  fonfl  b*merfen$mert$e  ©egenftänbe  gibt  e*  außer 
ben  nac^fle^enb  angeführten  ©robmälern  Feine,  <Diefe  jtnb  ber 
fd)on  ermahnte  $rab(tein  be$  fpfarrer* ,  bann  bat  (§rabma(  ber 
Cubmtüa  £agin  oon  Nürnberg,  ©attin  bei  $ie* 
ronpmu'Jpagen,  welker  ein  95ruber  be$  93ejt§er*  oon  3e* 
benfp/tgen,  SBU^elm  Jpagen  oon  Sürnberg  war,  f 
ben  30.  October  1570 ,  mit  sioc^  brei  ©rabjleinen  tyrer  Äinber 
3oa$im,  Unna  unb  3o$annj  ba$  atxi  weijwt  Marmor 
mit  erhabener  SBitb^auerarbeit  beftefrenbe  pracfrtooHe  2)enfma( 
be*  «2>epfrieb  greiberrn  oon  Sollonüfd),  Hauptmann  über 
ein  gabntein  beutföer  Äriegflfeute  £U  gorefrtenftein  unb  Sifen* 
(labt,  bann  Jperrf$aft6befi$er  oon  fy'uv  nebfl  fetner  @ema$(in 
SRaria  $elena,  gebornen  greiin  guety*  oon  gu<$*berg 
erfterer  ben  10. Xuguft  1599  l?nb  ^^tere  ben  25«  3ufi  1589 *er* 
ftorben  ;  jene*  oon  rotten  Warmer  an  ber  @>eitenwanb  ber  aU 
ten  &ir$e  ben  ©eifrieb  gretyerrn  oon  ÄoUonitf4>  betreff 
fenb,  wet^er  faiferlkfcer  Hauptmann  war  unb  ben  20>  3u(t  1594 
oerftarb ;  unb  ba$  (Srabmal  M  $  a  n  $  83  a  r  1 0  ( 0  m  e  greifcerrn 
oon  Äoflonitf  d),  Jpoffirieg$rat&  unb  commänbirenber  ©ene* 
rat  in  Ober-Ungern  f  ben  3.  Sunt  1<$02*  Siefe*  Senfmal  ift 
oon  weißen  ÜMarmor  unb  fteflt  ben  Verblichenen  fnienb  oor  beim 


\ 


86 

Äreuje  be*  fterbenben  £eilanbe$,  S$  ift  oon  einer  SWeifler^onb 

gearbeitet  unb  in  jeber  33ejiefcung  meifwürbig. 

Mußer  bem  9Harfte  Sebenfpeigen  gefrort  fonft  fein  Ort 
jnr  frieftgen  Pfarre.  —  2>er  (Sottedbienft  wirb  *on  bem  fyf&tf 
rer  allein  perricfrtet. —  Der  alte  Ceicfrenfrof  ift  um  bie  Äir# 
$e  angelegt,  ber  neue  beftnbet  fid>  aber  feit  bem  Safrre  1784 
außerhalb  be*  VJlavttei. 

9todj>  ftnben  wir  im frieftgen  Schlöffe  bie<£apelleju  erwafrs 
nen ,  welche  bie  ©rünber  beflfelben  geftiftet  fraben,  3n  biefer  beftn* 
bet  ftcfc  ein  i?  o  cfr  a 1 1  ar  aufgerichtet  mit  einem  portale;  aucfr  be* 
ftefrt  ein  bifcfröflid&er  (Tonfen* ;  allein  gegenwärtig  wirb  gewitynlidfr 
fein  ©otte$bienft  mefrr  gehalten. 

£>er  Ort  Sfebenfpeigen  ift  fefrr  alt,  befonber*  wenn  wir 
bebenden ,  baß  f$on  im  3afrre  1194  ein  Schloß  oorfranben  war, 
wie  wir  oben  bemerft  fraben ,  welche*  von  einem  angefefrenen  ©es 
fcfcled&te  gleite*  Sttatnen*  erbaut  würbe  unb  r*et$e$  wir  bei  2faf* 
jäfrlung  ber  33eji§er  anfuhren  werben.  £>iefe$  angefefrene  altabc- 
lige  ©efcfclecfrt  ftnben  wir  in  alten  Urfunben  unter  ber  83enen* 
nung  §)bung4peugen  ober  2febung$boigen,  welchen  JWa« 
men  aucfc  ber  Ort  trug ,  unb  ber  wofrl  in  ber  bamaltgen  alten 
2(u*fpra$e  ba*  SBort  9iieber*berg  bebeutete,  welcfrt  95es 
nennung  oon  ber  natürlichen  OrtSlage  genommen  würbe ,  ba  Uz 
SWarft  jwifcfren  jwet  2lnfrofren  (ober  nieberen  Sergen)  gelegen 
ift*  3n  Betrachtung  beffeti  ifl  ber  gegenwärtige «9iame  3eben$ 
fp eigen  ofrne  allen  ©runb  oerftümmelt,  gleichwie  oiele  anbere 
OtfSnamen;  benn  ber%  Sßarf t  follte  eigentlich  SttteberSberg, 
ober  nad)  bem  uralten  Sprachgebrauch ,  worin  nodfr  ctfttf$e 
Splben  enthalten  finb,  §)bung$peigen  genannt  werben»  — 
Jfticfrt  mtnber  gefcfrid&tlicfc  berühmt  ift  unfer  SRarft;  in  feiner 
9?ctye  gefcfrafren  jwei  &5($ft  merf würbige  Scfrlac^ten,  burcfr  beren 
erfte  am  13»  3u(i  1260  ber  »o&menfonig  Ottofar  gegen  Äo* 
nig  23  e  f  a  IV,  oon  Ungern ,  wobei  oon  Seite  ber  (entern  Aber 
4000  im  SWard&ftufle  ertranfen  unb  me$r  benn  12000  burcfr  ba* 
Scfrwert  ber  Sieger  fielen ,  einen  überau*  gtanjenben  Sieg  unb 
barauf  wieber  bie  Steiermark  oon  Ungern  erhielt,  au$  baburcfc 


87 

» 

feine  Stegierung  In  Oeftetretdjj  fc&r  befejttgte;  6et  festerer  aber 
am  26»  Muguft  1279  fle5en  -Ratfer  SKubolpfo  I.  von  i?ab$* 
bürg' feinen  fco&en  ©lang  af$  99?onar$,  —  ja  fein  Ceben  oers 
lor.  3ebenfpetgen  war  3*ug*  biefer  großen  unb  Mutigen  2r* 
eigniffe ,  benn  ba$  giemticfc  breite  gelb  feine*  »urgfrieben*  bot 
für  ben  ritterlichen  Sturm  9iaum  unb  Gelegenheit  genug.  3m 
XV.  Sa^r^unbert  bei  ben  innerlichen  Kriegen  mafcrenb  ber  9tt* 
gierung  Äaifer  griebricfc*  IV.  waren  jwei  trüber  von  betn  ®** 
fc&lec&te  ber  §)bung$peugen  namtfcfc  3&rig  unb  Jpolofer* 
ne^,  mit  bem  verrufenen  3>antra@  von  @f  ali$  $u  ungern 
ver6unben,  bie  gleich  bem.  bekannten  gronauer  t>iele  (Jrpref* 
fungen  an  ben  Untertanen  unb  ben  Flößern  ftcfy  erlaubten  unb 
fctyrecflicfc  fcaufeten,'  auf  Jfnorbnung  ber  ofterreidfoifc&en  (Stäube 
würben  fle  im  3a£re  1448  in  tyrem  <2>4>tojfe  belagert ,  baäfeibe 
warb  genommen  unb  $um  Styeil  jerftort,  fte  aber  würben  verjagt.  — 
3nben  fpätern  3eiten  mußte  ba$fefbe  no#  öfter  fcart  bieSinf&fle 
ber  Ungern  empfinben ;  befonber*  bejammernswert^  wegen  93er« 
wüftungen  famfjene  Spocfce  (1704  unfclYll)  genannt  werben« 
in  wetzet  ber  berüchtigte  Sfcago.cjp  bie  gadPel  be$  3(ufru^r4 
au$  bem«  uagriföen  öiactybarfanbe  in  unfer  friebltc^ed  Defter* 
reicfc  f^teuberh  wollte.  Aber  fcier  würbe  biefem  grevet  bie  ©tirne 
geboten  unb. gut  fraftooflen  Söert^eibigung  würben  öerfd&aftjun* 
gen  unb  ©turmgrdben  aufgeworfen,  wovon  no$  jefct  bie  Ueberre* 
fte  jicfrbar  |tnb.  2Cuc^  ber  f>roteflami*mu$  fanb  bei  ben  ^teftgen 
93ewo$nern  Singang,ber  fic^  jebod^  ttaä)  Sauren  wteber  ver* 
lor  ,  ba  bat  fciefige  93olf ,  ju  ben  95e  jferen  auf  bem  Canbe  Qttyfo 
renb,  balb  barauf  ju  feiner  angebornen  fat&olifctyen  SReligion  ja* 
rftcf  t  e&rte. 

3)ie  gange  J?errfc$aft*  3«benfp eigen  befielt  nur  au* 
bem  oorbefcfcriebenen  ÜÄarfre  unb  bem2)orfe  ©prnbarf,  bann 
einem  9Weiec$of,e,  ber  »SBimmerfcof«  genannt,  jwei 
9Birtf>6f)&u\ttn,  eine*  mit  einem  ©torfwerf  verfemen  ju3e- 
benfpeigen,  ba*  anbere  ju  @$rnborf,  unb  einem  Siegel 
ofen.  Sie  ÖJefammtfumme  beträgt  297  Samifien,  556  männli- 
$e#  685  weibliche  ^erfonen,  138  $ferbe,  4  0*fen#  279 


88 

Ättye,  1869  ®#afe  (barunter  ftnb  bie  $errf<|>aftU<f>eu  begrif- 
fen) 269  @<frwectie ,  46  3ocf)  ^errfc^aftttd^e ,  3  3oc^>  ©ernein* 
be  *  SSalbungen,  194  3o<&  liefen ,  2760  3o<&  Äfferfanb  unb 
606  Viertel  SBeingarten. 

2)ie  8age  bei;  Jperrfctyaft  ifl  t&eiW  in  einer  fronen  (Ebene 
unb  nur  bur$  ben  9War$fluß  von  Ungern  getrennt,  t$ei(*  auf  et? 
ner  mäßigen  2f  nfc&fce.  <£*  &errf#t  bafelbfl  ein  milbe*  Älima .  unb 
gute*  SBaffer* —  ©runb  unb  SSoben  fonnen  jiemltd^  gut  genannt 
werben ,  meiere  bie  SBefcanMung  na$  ber  2>reifelberwirtfcf$aft 
unb  93ra$e  erhalten.  S$  »erben  barauf  SBetfen,  «Rom,  ©er? 
fte  r  #afer,  9Wei*  unb  Änoflengewäcfrfe  gebaut*  Sin  $orjfigli$ev 
(anbwirt^>fct>aftft4)er  3n>eig  tft  ber  SBeinbau  frier,  welcher  beben? 
tenb  unb  ber  gefe^fle  rotfre  SBein  t>on  oorjuglitfrer  ©üte  ijt.  — 
2>ie  SSiefrjucfrt,  außer  jene  ber  $errf$aft(i$en  Schafe,  ift  ni$t 
bemerfettäwertfr*  —  ©tragen  befielen  feine  itn  83ejirfe  biefer 
Jfjrerrfcfraft ,  Mot  ein  (£ommercia(weg  fü^rt  frier  burifr  von  SWafr* 
ren  nadfr  SBien,  —  lieber  ben  üRarcfrfluß  befielen  eine  83rficf  e 
unb  an  bemfelben  jwei  (gxfyiffxn&fyUn.  —  35ergefanben  wir 
feine ,  fonbern  bfo*  namentofe  linken  unb  eine  Xu ,  tt>e($e  jlcfr 
lang*  ber  9)?ar<fr  frinjiefrt,  Sie  gifc^eret  in  ber  fralbe«  9Rar<fr  unb 
bie  Sagbbarfeit  flnb  Regalien  ber  J?errf<fraft.  —  gafrrifen  beftefren 
feine;  auefr  wirb  fein  auSfcfrließenber  £anbel  getrieben,  unb  fo 
gibt  e6  auefr  feine  befonbere  greifreiten  ober  abiufraftenbe  SRärf* 
te*  —  £er  fefron  oben  bemerfte  frerrfefraftfiefre  SReierfrof  ijl  eine 
SJiertelftunbe  öffclict)  00m  SKarfte  gegen  ben  SJtarcfrfluß  ju  gefe* 
gen ,  wofelbjl  vor  Seiten  eine  ganje  ©eineinbe  beflanben  frabeu 
foQ,  beren  SBofrnungen  unb  ©fiter  aber  in  ben  fiurmifefreo  93or* 
Jetten  bermajjen  jerjlort  würben ,  baß  fte  fldfr  au*  ifrren  Krümmern 
ni$t  mefrr  ergeben  fonnte»  Stücke  ©puren  ber  äBofrnungen  ftnb 
jebocfr  noefr  ju  feiern  Oberhalb  Sebenfpeigen  eine  fralbe 
©tunbe  {lebt  ba*  frerrf<fraf  tlicfre  3<igerfrau$,  ber  Som- 
mer £of  benannt,  welcfre*  von  bem  9Jet)ierjager  bewohnt  wirb« 
)  ©0  wie  wir  ben  Warft  ju  Anfang  be*  XII.  Safrrfrunbert* 
in  einer  Ätofterneuburger  Urfunbe  im  ©aalbuefre  unter  ber  85e* 
nemtung:  »£tebungi*puigen«  finben,  eben  fo  war  ju  ber 


89 

Bett  f$on  ba*  rttterlM&e  ©ef$It$t  t  bat  benfetben  Kamen  fü&r* 
te  unb  ben  Ort  famrat  ©cfyoß  befa§  ,  eor^anben ;  allein  bie  er- 
jten  ©lieber  ba*on  finb  und  ni$t  Mannt  geworben ,  fonbern  bie 
@cammretye  beginnt  erfl  im  XIII*  3afrrfcunbert*  £>at>on-er* 
fd&eint  juer|t  S?  ab  mar  ber  aftere  *on  3bung$fpeugen,  öt* 
ten*  ©o&n,  melier  »on  ber  SWargaret&a  £urß  t>on  Staufrenecf 
in  einem  93erfauf«briefe  einiget  ©runbft&tfe  im,3a$re  1295  tyx 
Snfel  genannt  wirb  (Ä.  Ä.  J^offammer^rcfcu)). 

Leupoldus  de  Idungspeuge  erf$eint  al6  3euge  in  *** 
nem  ^rioilegium  SBerfcarb*  93if4>of^  ju  9>a{fau  an  ben  Äbt  unb 
ba*  Sonvent  be*  @>tifie*  ju  fO?ell  #  im  Safrre  1312  (Phil.  Hue- 
ber  AusK  L.  I.  fol.  44). 

Ceupofb  oon  3bung6peugen  unb  SRargaretfc  fei- 
ne Jpauäfrau  oerfauften  tyre  3^ent  in  $>raitenfelb ,  fo  fte  $um 
fye'ü  00m  ©tifte  9Rel!  ju  Sefren  gehabt  Ratten  an  ben  bitter 
ipaug  8  a  freu  unb  feiner  ©attinn  Äbelfretb  am @t. 9?ic(a*tag 
im  Safrre  1332  (®benbafelbfl  Cap,  10.  foL  67  et  seq.)* 

Otto  t)on  3bung6peugen,  Jpabmar*  93ruber  unb 
fein  ®o$n  ^abmar  ber  j&ngere  unb  beffen  ©attin  2Cgne$, 
werben  im  Safcre  1338  in  einem  Ce&enreoer*  an  Utri$  J?errn 
ton  SBalfee  (autenb,  gelefen.  (Eiuienkel  Mscr*  T.  L  fol.  285)« 

91U(q6  {Ritter  wnt  3bung$peugen  unterzeichnete  nebft 
<£$riftian  -  »on  Sabenborf  M  Seuge  eine  Urfunbe  ber  SBttroe 
Äunigunbe*  ocn  f>eöenbbrf  unb  tyre*  @o&ne*  £an$  von  Speßen* 
borf  im  3<*M  1363»  &erfe(6e  unb  J?an*  Don  3ebung$* 
peugen  erfefyeinen  a(6  Saugen  mit  tyren  Snftegefa  in  einem 
93ermadS>tni|ü  be*  $annfen  t>cn  Sperna,  £ubmetfter$  in  Cefter- 
ret#  unb  SHunjmeilter*  ju  SBien ,  14  $>funb ,  14  2>enar  SSBte- 
nermäng  Sinfftnfte  ,  M  Stiftung  ju  ewigen  SURejfen  für  feinen 
93ater  in  ber  85&rgerfpita(6tir$e  ju  SBien  6etreffenb ,  im  3afc- 
re  1396  am  99iitti90$  in  ber  $Pftng|lwo#en  (Enneukel.  Coli. 
Mscr.  T.  I.  fol.  177  et  218*  Item  Ex  TabL  Hospit.  Civi 
Vieitn»  Collegit  Rev.  D.  Can. '  et  Commend.  a  Smitmer 
p.  m.). 

£*n*  ber  i&ngere  oon  3bung<peugen,  ein  @o&n  be$ 


90 

oben  genannten  £an*  empfängt  in  golge  be*  (et  ber  t.  f. 
£ofEammer  oorfcanbenen  £Reoer6  am  greitag  vor  Urbani  im 
3<*&re  1393  einige  lanbe^furfUic^e  Cefren  unb3e$ente  bei£>ro$tng, 
2>urnErutt,  Coffein  ic.  k. 

(Seorg  ober  3$rig  oon  3bnng6pengen,  ein  €>o&» 
be*  oorfte^enben  £an*  &atte  1421  Sftartfca  bie  $e0enbors 
ferinn  jur  Sfre  mit  100  9>funb  Jpeirafleuer  (Bnnenkel  T.  II. 

foU  179). 

«tpan^Sbunglpeuger,  mar  um  ba$  3a^r  1421  mit 
9Rargaret$a  oon  J?unb$&eim,  SBittoe  oon  <5ber$art  $rn$* 
feg  oon  @cfceu4>eujtein  oere^lidfoet  nnb  fcat  mit  berfelben  mehrere 
Äinber  erzeugt ,  roooon  bie  SRamen  jebo$  nic^t  begannt  ftnb 
(Kaltenegger  Coli.  T.  L). 

SBaltfcafar  oon  3bung$p engen  lebte  in  ben  3a$ren 
1420  unb  1427  mit  Anna  oon  (Sraben  oere$(i$t,  feine 
©ityne  toaren  Soacfrim,  3&rig  unb  Jpoloferneo1*  SBeibe 
Untere  waren  bie  f$on  oben  erioa&nten,  n>e($e  ft#  mit  Span* 
fra$  oon  <2>talifj  ju2(nger  oerbanben  unb  große*  Un$ei(bnr$ 
Srprejfungen  anrichteten  (Gtyronif  be*  S^oma*  oon  J?afe(ba$ 
unb  9>rroen&uber). 

Spant  oon  3bung6peugen  SKitter,  melier  na$  Ba- 
cellin 08  Angabe  in  feiner  St emmatographiae  Germ,  etd  @oftn 
0c*  Jpofoferne*  oon  3bung*pettgen,  na<$  anbern  ein 
@o$n  3oa<f>im$  geioefen  fepn  foB,  warb  oon  Äaifer  SRarts 
nüfian  I.  aW  <Sr$&er$og  &u  Oejterrei$,  mit  ben  oormafigen 
Siobauner  ju  ©tebea^irten ,  Salzburg,  StefingK.  tc.  Im  3*&* 
re  1497  belefcnt,  unb  f^eint  au$  no<$  (Eigentümer  00m  @>$(ojfe 
uub  ber  Jperrfd&aft  3e6ung6?eugen  geioefen  ja  fepn, 
er  mar  breimal  oernutylt,  mit  Sftärgaretfca  oon  Wartung, 
Umalia  oon  ©lojadf)  unb  Äatfrarina  oon  ©in^enbotf 
mit  ber  legten  um  bat  3<$r  1520. 

©ein  @otyn  (Seorg  oon  3bung*peugen  befa§  bie 
i?errf<&aft  ni$t  me&r,  benn  fein  SBater  oerfaufte  feiere  im 
3^re  1524' an  3<>&ann  grei&errn  oon  Camberg»  Derfelbe 
fratte  93  a  r  b  a  r  a  oon  0ta  b  t  jur  (Efre  unb  oerfaufte  fein  €>$tof? 


9i 

unb  $errf$aft  Mobaun  im  93.  U.  2B.  SB.  im  Safere  1569  an 
3oa(^im  von  ganbau  (gtfcfyeräberg  9Mfcr.)  ©eorg  unterlief 
fünf  ©ofene,  nämfi<&:  £an*  g&renrei^,  G&riftopfe, 
2>avib,  ©eorg  Äbam  unb  Sfeeoboridfr  ober  eigentlich 
SBolf  SHetricfc  nebft  fteben  Softem  :€  v  a,  STOargaretfra, 
Subita  ©abina,  Barbara,  gmereiijtana  unb  ©es 
nigna,  von  tiefen  fttib  Sva  unb  2mer*njiana  jung  unb 
unvemutyft  geworben  s  9!Rargaret£a  würbe  mit  (Efe'ri(lopfe 
gretyerrn  von  $rag,  @  ab  in  a  mit  3acob  von  ©fojacfc  ,  3ip 
bitfe  mit  Jpannfen  von  £elfenberg,  83  e  nigna  mit  ©eorg  von 
2i(ten$au6,  Barbara  aber  juerft  an  ©eorg  greifcerr  von 
©#rattenbadf>  unb  jum  jweitenmaf  an  Cferenreicfe  von  SReg'al 
ju  Äraincfrfefb  verefelicfet. 

£an$  Sferenreicfc,  ©eorgKbam,  Dav  ib  unb£iefc 
r i $ ©ruber von3bung$peugen  feaben ben  10. JWo  vember  1589 
einige  von  iferer  verdorbenen  SWutter  93arbara  von  @tabf 
ifenett  erblich  angefallene  ©üter  in  9Weber6jlerrei$  unb  Steter* 

jnart  unter  ftd)  getfceU*  (EnnenkelT.  IL  fol.  471«)*  ®ie  M<n  öW- 
*ann  in  ©teiermar!  gelebt  unb  ftcfy  aufbort  verheiratet,  aW: 
Sfyrenrei$  mit  geltcita*  von  ßicfytenberg,  ©eorg  2(bam 
mit  ^3eatrtjr  von  Srautmannflborff,  2)avib  mit  <S(eonora  vtfn 
fteutf$a$,  SBotf  2>f  etr  i$  mit  SBenigna  von  £>ornfperg. 

2>avib  von  Sbungip engen  hinterließ  einen  ©o&n  3** 
fcannSeonfearb,  von  beffen 93erefefi$ung  ni$t*  6efannt  i(i.  — 
©er  ©ofen  be*  Sodann  2fbam  mit  Siamen  Sodann 
griebricfe  von  3bung*peugen,  Mte  im  3a^re  16 11 
Jpetenavon  @dj>ni$enbaum  jur  Sfee,  aber  mit  ifer  feine 
Äinber  erzeugt. 

SBil&elm  &tetri$  von  3bung$peugen,  ein  ©ofcn 
be6  SBotf  3)ietri$,  mar  1617  mit :  SRaria  ©atome  greitn 
von  #.erberftein  ju  ©utten&ag  verefetid&et,  unb  tri*  ber  lefcte 
©proffe  biefe*  ritterlichen  ®ef$(e$te*  no$  im  Safere  1629  am 
Ceben. 

2)a*  SBappen  entfeilt  einen  lang«  feerab  mitten  gereiften 
©cfeüb?*effeir' vorbei  #dlfte  ein  teere*  geib/.bie  anbere  Raffte 


58 

jnr  Stuten  ein  grüne*  gelb  entyttt  nnb  ift  in  ber  SRitte  mit 
einem  (Hbernen  CtuttbalUn  belegt.  Oben  auf  einem  offenen  ge* 1 
fronten  £eün  flehen  jioei  &äjfet*£orner  mit  einem  (Ubernen 
93anb  belegt,  jebe*  anteärt*  aber  mit  9>fatienftbern  bewerft. 

9ia#  nnferer  bereit*  gemalten  93emerfang  oerlanfte£an* 
oon  Samberg  greifcerr  ja  €>$auenftein  ungefähr  nm  ba* 
3a$r  1524  bie  £errf<fraffc  3*benfpeigeu,  weiche  im  3*1541 
3ofep$  gretyerr  oon  Bamberg,  an*  ber  Ortenefiföen  nun 
erlogenen  Nebenlinie  ja  Oicfrtenmalb  erhielt.  IRadfr  bem  n.  o. 
ftanbiföen  ©nftenbmfre,  erföeint  im  %  1570  3ofep&  £a* 
gen  oon  £ärnper$  a(*  »eftfcer  berfelben.  3m  3*  1578  befaß 
(Eonrab  gretyerr  oon  9>appen$eim  9tet4*marf$att  mit 
feiner  ©atiin  £at$arina,  gebornen  grenn  oon  Camberg 
bur$  Äauf  oon  bem  8anbmarf$att*geri$t  bie  £errf$aft  nnb 
SJejte  3eben*peigen,  welifre  er  im  3»  1583  an  ©eorg 
©eifrieb  gretyerrn  oon  &o((onitf$  oerfanfte*  9la$  be** 
fetten  Sobe  nnb  gemalten  93erg(ei$e  mit  feinen  Srnbern  fiber* 
natym  ber  ältefte  ©o&n  ®eifrieb  IL  biefe*  9lamen*  am  2, 
Sanner  1604  bie  £errf$aft  3eben*peigen  allein.  9t*  fernere 
»eftyer  erf$einen  baoon  im  3*  1635  Stegtna  oon  9?enbegg 
nnb  gräuUin  Knna  SRaria  oon  ®$menbs,  bnr$  lieber? 
gäbe  oon  £an*  griebri$  gretyerrn  oon  @onbtrnborf» 
im  3»  1667  Sfrrenreicfr  gretyerr  oon  Slenbegg*  im 
3«  1675  £einri$  Sari  ©raf  oon  Aotlonitf$  bar$  (Erb* 
fc^aft ,  im  3«  1678  beffen  ©o&n  3o$ann  ©eorg,  im  , 
3- 1698  beffen  ©o&n  3ofrann  £einri$,  im  3-  1723  beffen 
@of>n  3o^ann  »bam;  im  3»  1724  (Eleonora  ©rafia  oon 
£ononitf#  bnrcfr  Srbföaft  oon  tyrem  »ruber  Solans 
2fbam$  im  3.  1731  SabUlau*  ©raf  oon  Äotlonitfifr, 
bur#  i?eirat&  mit  (Sfeonora,  ebenfatt*  gebornen  ©räftn  oon 
&oUonitf$,  im  3«  1747  ©igmunb  ©raf  00»  ÄoHo* 
nitfdfr,  im  3*  1755  Sabi*tan*  ©raf  oon  ÄoUonitfcfr, 
burdf)  Srbjtyaft  oon  Vorigem,  ein  9lboptiofpro§(ing  biefer  ga* 
milie  burdfr  feinen  Setter  ben  $o$oere$rten  Carbinal  nnb  (Er)» 
biföof  oon  g$ien    3tgi*mnnb  ©raf  oon  &otfonttf$# 


93 

unb  Unfoerfaterbe  aller  Äpöonitf4)ifd)en  iperrf^aften  unb  ©fi- 
ter, ba&er  ©tamra&err  ber  je$t  Mttyenbeu  neuen  ÄoBonitfcfyifäeti 
Cime;  im  3afcre  1782  <£arl  ©raf  von  SoUonitfcfr;  im 
3afrre  1810  beffen  @efcn  8abi*fau$;  im  Sa&rc  1828  eben« 
fall*  2abi$(au*  ©raf  von  Äollonitfcfc;  in  bemfelben  3afa 
re  SWajrimilian  ©raf  t>on,  ÄoUonitf4>,  melier  no$  ges 
genwärtig  gibeicommij*  *  SBeftfcer  bet  i?errf$afr  3  e  b  e  n  f  p  c  i= 
den  ifh 

a)  StbletftbDtf 

aucfr  Gjrojh3ebler$borf  genannt,  ein  £tvcf>bovf  üon  81 
Käufern  unb  jugfeicfr  bie  £errfd()aft  gleiche*  Kamen*,  wo* 
ücn  SBien  bie  näcfrjte  9>ojljtation  ift. 

Sie  ÄirdK  unb  ©4)ufe  beftnben  firf?  im  Orte;  bat  2>es 
canat  ifl  9>iHi$$borf  unb  ba*  9>atronat  beftßt  bie  Jperr- 
föaft  3ebter*borf,  n>el$er  nur  allein  bie  friefigen  Untertanen 
Quoten,  fo  rote  au$  fte  Catibgeridjjt ,  Di;tö-  unb  (Jonfcriptionfc 
Obrigkeit  ifl.  Der  SBerbbejire  ifl  bem  Sin.  3nf*  Stegmt.  9?r.  4 
jugewiefen* 

£ier  roofcnen  in  ±30gami(ien,  253  männliche,  282  weib* 
li$e  9>erfonen ,  unb  109  fc^ulfd^ige  Äinber,  Der  Söie&ftanb  be* 
trägt  67  9>ferbe ,  82  Äü&e  ,  144  @*afe  unb  120  ®$weine* 

Sie  £auproa&rung$jiueige  ber  frieftgen  83ewo&ner  aU  dau- 
ern in  93ierteU,  £alb*  unb  ©anjfe^ner  nebjt  Äleinfcdutfern  be^ 
fle&enb,  flnb  ge(bs  unb  SBetnbau ,  bei  (enteren  Snctualten^anbel 
na$  SBien,  fte  erzeugen  auf  t&ren  jroar  guten  jebo<f>  ben  lieber» 
föwemmungen  ber  na&en  Donau  aufgefegten  ©runben  alle  4 
Äornergattungen ,  babet  fraben  fte  fcfcone  unb  beträchtliche  SBein* 
garten  unb  treiben  aud)  öbjb  unb  @pargelbau. 

Sie  SQie&judjjt  ifl  ofcae  SBebeutung  unb  nur  auf  ben  *$au0; 
bebarf  bef$ränft. 

Der  regelmäßig  gebaute  Ort  enthält  nur  in  Srbgefcfcoffen 
befte&enbe mit  ©cfcinbeln  gebecfte  Käufer,  jebocfc  fcaben  Äircfr  e, 
g>farrtt)o(>nung,  ttmt^au*,  @<$ule  unb  SBadf^au* 
Siegetbac^ung. 


04 

£ier  gibt  Je*  weber  SBäfber  ne#  Serge ,  ba  bie  ©egenb 
ganj  ffad>  ifl,  jebocfr  geniest  ber  Ort  wegen  ber  tyn  berüfcrenben 
»runner  *  g>oftftrajje  einige  geb&aftigfeit, 

£>ie  fcieftge  nur  »iebre*  SBilb  liefernbe  3ogbbarfett  ift  taU 
fertig. 

Ä(ima  unb  SBafler  ftnb  gut. 

Die  ©roß-3ebler*borf  junä<$ft  gelegenen  Ortföaftetr 
ftnb  glortbäborf ,  3ebler*borf  am  ®pig,  Seblefee,  @treber*b6rf, 
tetammerdborf ,  ©eraäborf,  Ceopolbau,  meiere  alle  bur$  gelb- 
wege  in  33erbinbung  flehen. 

Obgleich  wie  fefcon  ermahnt  bte  fcieftge  ®egenb  fe$r{la$  ift 
unb  tyr  bie  Tlbwec&Slung  burefr  23erge,  SBälber  ober  ©ewäfler 
mangelt,  fo  erhält  jte  boefr  burefc  ben  ben  <$intergrunb  ber  ©egenb' 
einfaffenben  Söifamberg  unb  bie  jenfeir*  ber  2>onau  fceroortretens 
ben  fronen  ©ebirgSjuge  be*  SBiener * SBalbe*  einen  eigenen 
9tei$* 

£)ie  fcieftge  bem  fceU-  (TarlSBorromSu*  gemeinte  Ätr^ 
cfce,  melier  man  oon  2(ufüen  a(4  au$  oon  3nnen  tyre  allmäfylige 
Vergrößerung  anfielt,  jeigt  im  allgemeinen  einen  neueren  33ati? 
jtnt,  fte  liegt  mitten  im  £)orfe,  ba&er  burefr  f4>tnale  ©äffen  ge* 
trennte  Läuferreihen  fi<$  an  iforen  beiben  ©eiten  ©orüberjie&en. 
@ie  enthält  einen  fernen  Jpod^altar  mit  einem  ni$t  tunftlo* 
fen ,  ben  Äircfrenpatron  oorftellenben  greScogemälbe  unb  einem 
©nabenbilbe  ber  fömer^aften  SWutcer  (Sottet ,  beflen  Äftarttpfr 
Don  fa)war$en  Sftarmor  e&ernal*  bem  aufgehobenen  graaenffofler 
ju  Suln  angehörte;  ber  ganj  &6ljewe  Seiten  altar  enthält  tU 
nen  gleichen  £aberna!el  unb  ein  einfaches  Äreuj  ofcne  £eHanb** 

2ln  SRerfwurbtgfeuen  ober  fronen  ^>aramenten  $at  bitfei' 
©otte$fcau$  nic&t*  aafjuroeifen ,  ba  feit  ber  feindlichen  3'noafton 
im   3äf?re  I8O9  alle  jum  ©otteSbienjte  gehörigen  ©egenftönbe 
nurmu^fam  unb  aUmäfclig  von  ber  ©emeinbe  unb  anberen  3Bo(f« 
Jätern  angefcfyafft  werben  fonnten* 

3ur  Pfarre  3*bler*borf  gebort  ba$  giliale  Äleiiu 
3*bler$borf  ober  ber  fogenannte  @pi$  eine  fcalbe  @tunbe 
entfernt 


95 

©otte*bienft  unb  ©eelforge  t>erfiefct  nur  ein  Pfarrer, 

2>*r   8ei$en$of  fcefinbet  fi$  norbwe#li$  außer  bem 
2>prfe. 

Die  heutige  Äird&e  beftanb  juerft  oW  eine  im  3a^re  1713 
Don  bei*  fcieftgen  ©ejneinbe  erbaute  frötjerne  Sapelle,  bei  brr  im* 
mer  jteigenben  (Sin wo&ner$a$  warb  fie  barauf  in  ben  Sauren 
1748  unb  1764  wm  Stein  erbaut  unb  erweitert,  fobann  im 
3afcre-1783  oon  Saifer  Sofepfr  II.  jur=  qpfarrfircfce  er&oben, 
juib  mit  einem  S^urm  verfemen ,  ba  fie  bU&er  eine  giliale  oon 
ber  eine  (Stunbe  entfernten  Äird)e  $u  Äagran  unb  unter  ber 
Jperrföaft  be*  grauenflofter*.  $u  Sufo  gejtanben  war*  3m  3afc 
re  1804  warb  wieberum  eine  SSeranberung-  in  biefer  Äitc^e  unb 
jwar  eine  SBergroßerung  M  (ätyore*  bür<&  bie  ©emeinbe  Borge* 
nommen». 

..Daß  ©roth&ebfergborf  ein  fe&r  alter  Ort  fep  ge$t 

barauf  ^ecvor,  weil  berfelbe  fcfron  unter  bem  tarnen  Urlin* 

geät.orf  in  einer  Urfunbe  be*  Stiftet  Älojhrneuburg  au*  bem 

XII. 3a^unbevt  erf^eint t  worin  ein  3>ert$olb  oonUrfin* 

ge*torfnebjl  feiner  £au*frau  2lbelfoeib,  »or  einer  ju  begins 

nenben  Jpeerfafcrt  einen  SBeingarten  $u  $)tfamberg  *  ferner  J?er* 

Jpg  £  einriß  HI*  fcon  SHobling ,  ber  jweitgeborne  €5öfcn  Jpers 

jog*.  Jj?  einriß  3afomirgott*  einige  unweit  Urlioge** 

borf  gelegene  Sonauinfeln  bem  2Htar  ber  fyc'xU  SKaria  im  ges 

bauten  Stifte  t>ermadj)en,  gerner  ftnben  wir  nocfr  bafefbjt  ein* 

Urfunbe,  laut  meW&er  am  19.  üftarj  1260Ä6nig  Ottof  ar  von 

SBitymen  burdj)  (Tonrab  i>on  3e#ing  einen  ©renjflreit  jwifcf>en  ben 

Säuern  ju  Urleng efbo  rf  unb  benen  }U  Supeltau  beilegen  läßt. 

2>o4>  mußten  im  Saufe  ber  3* iten  bie  eben  angeführten  5Be* 

nennungen  tiefe*  Orte*  wie  bei  fo  vielen  anbern  in  Oefterreic^, 

ber  fo  beliebten  3ufammen&ie$ung  im  SWunbe  be*  ßanbmanne* 

weisen  unb  fi<&  frier  ju3*bler*borf  gehalten ,  beffen  © rün* 

bung  aber  ofrne3weifel  jenem  <&efd> fechte,  $on  welkem  nur  ber  eins 

jige   $>ertfrolb  ooriommt.  m\\>  ba*  bafrer  aufy  nid^t  lange  ge* 

bliifot  fraben  ipag  ,  ju$uf<&retben  ift. 

Ungewiß  ift  ob  unb  wann  Ort  unb  £ervf$aftein  Sigentfrum 


96 

be*  grauenflofter*  ju  £ufo  mürben;  nadfr  beflen  ttbjtiftung  bie* 
fetten  im  3^re  1790  an  bie  M*  6taat6gtkters  3bmini(tration 
tinb  &on  berfelben  wie  fpater  erwähnt  werben  wirb,  an  privaten 
übergingen* 

2(n  gef<fri<frt(ufren  Sreigniffen  ftnben  wir,  ungeaäfrtet  fee* 
betracfrtli<fren  2ttter*  bed  Orte*,  aui  Mangel  afler  Urfnnben  not 
biefe  ju  erwähnen ,  baß  berfelbe  im  3afrre  1713  oon  ber ,  einen 
großen  Sfreil  Oefterreidfr*  bamat*  oerfreerenben  fßejtfeudfre  frart 
mitgenommen,  fo  wie  im  3*&re  1748  Don  einer  großen  geuertf« 
brunft  faft  ganj  »erfreert  warb,  fo  wie  aucfr  bieUeberfcfrwemmung 
im  3a$re  1787  ebenfalls  fefrr  bebeutenben  ©cfraben  frier  anrieft* 
tete.  SBäfrrenb  ber  zweimaligen  fetnb(i<fren  SinfaUe  in  ben  3a fr* 
ren  1805  unb  1809  war  3ebfer*borf  ebenfaB*  einer  fajt 
gänjlicfren  3erflorung  freigegeben ,  bie  leibcr  burcfr  ben  fflrtfrter* 
liefen  SUgang  wäfrrenb  ber  SRa<fct  vom  28.  gefrruar  {um  1. 
SWärj  1850  für  biefe  oor  anbern  bemfelben  am  meiften  au^ge- 
fe$te  Drtfd^aft  wieberfrolt  werben  foQte ,  wobei  von  ben  armen 
93ewofrnern ,  bie  mit  ber  größten  €Ue  ft^  Faum  auf  £)a$boben 
unb  Säume  ju  retten  oermoefrten,  (eiber  jefrn  berfefben  in  ben  reu 
ßenben  glutfren  ifrr  (Srab  finben  mußten. 

2>a  ©roß*  3ebler*borf  bie  £errfcfraft  bilbet ,  wogit 
außer  biefem  unb  3*b(er<Jborf  am  ®pi§  fonft  Feine  ort* 
fefraft  gefrort  1  fo  bemerken  wir  frier ,  baß  bie  ©efammtfumme 
181  $ami(ten,  358  männfiefre,  395  weibfiefre  Sinwofrner,  "80 
$>ferbe,  94  Äüfre,  144  ©*afe,  140  0^ meine,  904  3o<frJWer* 
lanb  unb  18  i  3*4>  SBeingarten  beträgt  - 

Sie  Sage ,  Srjeugnijfe  unb  anbere  Stubrifen  finb  burdfr  bte 
2)arjteßung  ber  betben  Crtfdfraften  3«bler$borf  gefefrilbert, 
weßfralfr  e$  frier  nidfrt  mefrr  notfrig  wirb ,  fclcfre  ju  erwäfrnen. 

SBtr  jweifeln  übrigen*  nidfrt,  baß  3ebter*borf  ein  8b 
gentfrum  ber  Jperren  oonllrlingeäborf  im  XU«  unb  XIIL 
Safrrfrunbert  war,  SBann  biefe  gamilie  au*b(ufrte ,  ifl  un*  jebocfc 
unbefannt,  eben  foatt  bie  3«t  unb  auf  welcfreMrt  biefe  £errf<fraft  an 
bie  Älojterfrauen  in  Sulu  (am ,  bie  folefre  bi$  ju  ifrrer  WfHftung 
im  Safrre  1790  frefaßen*  8*  liegt  jwar  barfiber  Wne  Urfiwbt  vor, 


91 

f$eint,  >ajj  fie  ben  Ort  3ebter^borf  bei  ifrrer  Stiftung 
im  3afrre  1280  von  Äaifer  SÄubofpfc  L  oon  £ab*btifg  er* 
<  galten  fcabem 

3m  3a^rel790  übernahm  bie  J?errfdf>affc  3ebler,*borf 
bie  1 1  Staatsgüter*?!  bmintjlration,*  im  Safcre  1808 
erlieft  jie  SBenjef  Summer  bur$  Äaufj  im  So&re  1827 
nebft  biefem  3of*P&  ©pringer  unb  im  3afcr*  1832  Ic^te^ 
ier  allein ,  ber  au$  no$  je$t  ^>errfc^aft^6cft§er  ijt. 

b)  SeMetö&otf  (ÄfeinO, 

ober  au$  3eMer5borf  am  @pi$  genannt,  tltt  2)dtf  mit 
19  Jpäufern,  wovon  SBien  bie  näcfcfle  Spojljlation  ift* 

©ng*pfarrt  ijt  biefer  ort  na$  <Srojh3*&ftr$borf  unb  eins 
geföutt  na^>  bem  na&en  gforibSborf*  33e$aufte  Untertanen  be« 
ft|t  frier  blo*  bie  ^errfd^aft  3«bler$borf  #  bie  au$  allein  8aub* 
geriet ,  ort**  unb  <£onfcription$frerrf<&affc  ijt* 

£>er  SBerbfrei*  gebort  bem  Cin*  3nf.  SRegtm.  9?r.  4. 

^)ier  wohnen  in  51  gamilien,  105  männliche,  113  metb* 
Ctd^e  $erfonen  unb  30  fcfrulfä&ige  Äinber.  2>er  93ie&jtanb  enthalt 
13  $ferbt ,  12  $ttye  unb  20  Steine* 

Sie  frieflgen  Stnroobner  finb  -Äleinfräuäfer ,  welche  fein 
2(tferlanb  fonbern  nur  Objtgarten ,  aber  oon  guter  33ef$affen* 
freit  bejtfcen ,  bie  aber  leiber  ben  Ueberfcfrwemmungen  ber  naben 
2>onau  fefrr  au$gefe$t  ftnb.  @ie  erbauen  in  benfelber  jtemltcfr 
viel  Obji  unb  ernähren  fttfr  tfreil*  oon  »erfcfriebenen  ©ewerben 
tfreil*  uom  Sagfofrne  ober  SJictualienfranbe!  nacfr  SBien«  2>i< 
frieftge  93tefrjucfrt  tft  bur$au*  von  feiner  ©ebeutung* 

£>tefer  jufammenfrangenb  gebaute  nur  (Srbgefdfrofie  mit  @<fr  tn* 
bdba^ungen  entfraltenbe  Ort  liegt  ganj  flaty  t>on  ben  §*tbmar* 
fen  ber  junaifrft  gelegenen  Ortfcfraften  Stoviböborf ,  3eblefee 
unb  x3ebler$borf  umgeben  t  J«>tf$en  ber  ^rager*  unb  SSrün* 
t?er*<pojtftra(|e,  ba  wo  felbe  fic^  in  bie  nacfr  SBien  füfrrenbe  oer* 
eimgenb  eine  @pi$e  bilben,  von  melier  Sage  ber  Ort  ben  9?a* 
men  3eb(er^borf  am  @fri$  f«frrt- 

SBalber  unb  83erge  ftnb  wie  gefagt  feine  oorfranbtn  unb 

7 


98 

fcic  Sagbbarfeit,  welche  jebocfc  nur  niebere*  SBilb  liefert,  i(t  (aü 
fertig. 

Da*  £lima  ijt  gefunb ,  ba*  SBajfer  gut. 

Uebrigea*  beilegt  tiefer  auf  ©rauben  berJperrföaft  3eb* 
leräborf  erbaute  Ort,  erjt  feit  bem  3afcre  1786/  unb  (at  ba* 
(er  aucfc  mit  biefer  jtet*  gleite  33ejiger  gehabt.  2fm  meifien  na$ 
©rojj*3ebler$borf  litt  £lein;3*bler6borf  am  @pi$  in 
jener  unglücf liefen  @turmna(&t  im3a$rtl830bur$Ueberf$wem* 
mung  unb  gewaltige  Silmatfen ,  welche  au$  tyier  12  9)?enf<$en 
ben  £ob  brauten.  SSßte  jtarf  biefe  Ueberftatfcung  war,  mag  bar* 
au$  erfefcen  werben ,  ba  oom  ganzen  Orte  nur  jwei  Käufer  un* 
befefcabigt  blieben,  alle  übrigen  aber  meift  einfiürjten,  fo  baß 
200  99?enf$en  in  ber  außerfren  Pebeu$gefafcr  fdfrwebten,  bie  boefr  - 
jum  ©lüde  oor  bem  äugen f4>einli$en  £obe  gerettet  würben. 

Hn  SDferfwürbigfeiten  ijt  Diepgen  Orte*  bur$au6  ni$t6  por* 
$anben* 

SeMefee  auefr  3*&e*fc** 

Sin  IDorf  oen  04  Käufern ,  unb  eine  für  ft$  befie&enbe 
gleichnamige  iperr f 4>aft ,  eine  unb  eine  fcalbe  Stunbe 
von  SBien  an  ber  fogenannten  fc&warjen  Cacfe  ju  Anfang  bei 
2D?ard?fdbe4  gelegen* 

2)aoon  ifl  Cangenenjeraborf  bie  na$jte  «jpofifiation. 

Äircfce  unb  ®$ufe  befielen  im  Orte«  X>ai  $>atronat  biefer 
Cocalie  gebort  bem  jeweiligen £errfd&aft$beftger,  unb  erflereinben 
£ecanat*be$ivf:  ©totferau.  —  2>er  SBerbfrei*  ifl  bem  Sin.  3nf* 
JHegim.  dlt.  4  jugewiefen. 

£>ie  9^e^te  eine«  ?anbgeri<fcte*  verwaltet  SBifamberg.  Ort** 
unb  £onfcription$obrigfeit  i(l  bie  £errfd&aft  Seblefee,  ber  au$ 
bie  fcier  belauften  Untertanen  unb  ©runbfcofben  allein  jufiäns 
big  (inb. 

3  e  b  1  e  f e  e  allein  alt  Jperrföaft  betrachtet,  ba  fonft  fein*  Ort* 
fc&aft  baju  gebort,  jä^lt  nad^Stagabe  ber  fcerrf#aftlidt>en93er»altung 
146  gamilien,  333  männliche,  345  weibliche  ^erfonen  unb  136 
®$uifinber,  30  uferte,  80  Dc^fen,  96  £%,  150  ©<fraf*#  100 


99 

©$meine,iq3o$  474Ö  Äfafter  &ertföafttidbe$»albungen,'4  3oc& 
813DÄlaftcr  SBiefengrAnbe  unb  li93ocfr  502  Q  Älafter  Hcf  erfand 
Unter  ben  fciejfgen  ßanbbauern  gibt  e*  viele  ^)rcfef(ioniften 
unb  Sagwerfer ,  wovbn  erftere  ftdfr  mit  bem  Anbau  tyrer  gelber 
befc&äftigen ,  bie  anbern  vom  (Betriebe  tyrer  ©ewerbi  unb  vom 
Saglofcne  leben.  3"  ben  lanbwirt&f$aftli$en  9>robucten  gieren 
Äom ,  SBeijen ,  ©erfte,  (Srbapfel  unb  J?AlfenfrA$te.  Der  flauen 
(tage  iforer  ©rfinbe  wegen  fann  $ter  fein  SB  ein  gebaut  werben, 
bagegen  &aben  fie  fefcone  Obft*  unb  ©emüfegärten ,  utlb  in  er- 
(ieren  pflanzen  fte  befonber*  viel  Äprifofen,  wel$e  fie  fo  wie  bie 
©emufe  jum  SO?arfte  natfy  SBien  bringen«  Uebrigen*  ftnb  bie 
©rAnbe  ni$t  nur  von  guter  83obenbef<$ajfenfceit ,  fojibem  au$ 
bei  einem  mäßigen  Sommer  von  reichlicher  (Srtragäfä&igfeit,  nur 
wie  ade  anbern  ber  2>onau  $unä$ft  gelegenen/  ben  Ueberfdjjwems 
mungen  aufgefegt.  Sei  ber  83ie$jud[>t,  welche  nur  für  ben  ßau& 
bebarf  ver&anben  ifl,  wirb  beinahe  burdj>ge$enb$  bie  ©taufAttes 
rung  betrieben» 

Sie  Jperrfdfraft  Seblefee  liegt,  wie  fd&on  gefagt,  ^anj 
flau)  im  anfange  be$  SMarcfcfelbe*  an  ber  fogenannten  f  4>  w  a  x* 
jen  gadfe,  einem  Sonauarme,  umgeben  von  ben  Ortfcfyaften 
3ebler«borf,  gloribttorf ,  ®treber*borf,  Snjeraborf  fo  wie  von 
bem  jenfeit*  ber  Donau  gelegenen  Wußborf*  2)er  Ort  ift  regefmä* 
ßig  erbaut,   bilbet  eine  Jpaupt*  unb  ^wn  ©eitengaffen,   bejfen 
Käufer,  welche  größtenteils  affecurirt  ftnb ,  fi$  im  beften  bau* 
liefen   Buftanbe  unb  beinahe  burd&gefcenb*  mit  ©cfcinbefn  ge*  , 
beeft  beftnben.  Witten  burety  ben  Ort  fttyrt  bie  $Prager;J?aupt* 
poft(traße ,  welche  bemfelben  nid&t  nur  in  commercießer  Jpinjtcfct 
große  93ortfceile  gewährt,  fonbern  er  gewinnt  au$  baburefc  fefcran 
Cebfraftigfeit.  ©urety  eine  ber  ©eitengaflen  gelangt  man  jwifd[>en 
ber  £ir$e  unb  bem   #ertfcfcafW&aufe  vorAber  \u  ber  Aber  bte 
fcfcwarje  Satfe  fufcrenben  großen  &&fjernert  93rArfe,  welche  für 
bie  Aber  fltfußboff  na$  SBien  befie&enbeJHot&jtraße  gebaut  würbe. 
2>afelbfi  befinbet  jt$  aud)  ein  2ferarialsSÜ?aut&fd[Kanfen, 
2)ie  fd&warje  t'aefe  ijl  ba6   einige  im  bießfeitigen  SBejirfe 
befte&enbe  ÖJewäffer,  unb  bie  gtfcfcerei  barin  ifl  gemäß  eine *  93er* 

7* 


100 

gleite*  innerhalb  be*  Ort*bejirfe*  (Eigentum  ber  J?errf4aft 
3«blefee,  aufcerfcalb  be*felben  aber  oermeg  eine*  alten  bi*  auf 
bie  j<$igen  Seiten  banernben  ^rimleginm* ,  gefeit  feiere  bem 
Stifte  Afofternenburg  an*  £ie  3agb  in  ben  ben  Ort  umgeben* 
ben  &onau*  nnb  fömarjen  ?acfen;3nen  tft  ein  (Eigentum  be* 
f.  f.  aaer^o$ften  Jpofe*. 

Xit  ^tejtge  ®egenb  bietet ,  ba  fie  bnr$au*  fladb  ifri  ge» 
rabe  wenig  2fbwe4*lung  bar  nnb  nnr  bie  an  ber  £enau  nnb 
föwarjen  ßatfe  jtcfr  $in}ie$enben  2(nen,  nnb  ber  ba*  biepfeiiige 
glurengebiet  berifyrenbe  Sifamberg  verleiben  biefer  ?anbföaft 
einige  3nmu$.  Äefonber*  fefren  bagegen  gefaltet  fi<fr  bieltn** 
fic^t  gegen  ben  benachbarten  ?ecpolt*s  nnb  Stoltenberg  nnb 
beren  ©ebänbe ,  fo  wie  auf  einen  Sfceil  ber  großen  (Ebene  bei 
g(ei$fam  mit  Ortföaften  befaeten  3Har$fe(be* ,  nnb  «qf  einen 
S:^^  ber  angriffen  ©ren^gebirge.  SBa*  ba*  Jttüna  betrifft, 
fo  iffc  ber  Ort  ungeachtet  ber  nt$t  feiten  oortommenben  £onan* 
Ueberfömemmuugen  hierin  bennoefc  fe&r  begiinftigt,  au$  ba* 
SBaffer  obg(ei$  mei$,  ift  boefr  gefnnb  nnb  gut 

2>ie  95auart  ber  am  SRanbe  bei  Ort*  $nna$(t  ber  föwars 
jen  ?acfe,  anf  einem  föattigen  mit  Obftbänmen  bepflanzten 
SEiefengrnnbe  fte$enben  £ir$e  ijt  gan|  einfachen  Sepie*;  bte» 
felbe  würbe  M  eine  (Eapelle  im  3a^re  1712«  wie  an$  bie 
im  99 tiefen  ber  £ir$e  angebrachte  3^^e*ja^I  beweijt,  von  ber 
bamaligen  J?errfc$aft*bejtgerin  grau  Antonio  Senate  ÖrJU 
ftn  von  »uquop  geb.  ©raftn  oen  (£}efuin  erbaut  nnb  fSr 
einen  eigenen  S3eneftriaten  botirt,  nnb  jn  (Efcren  SRaria 
Soretto  geweift«  £er  Wintere  nnb  gewölbte  £$ei(  ber  Sfixfy 
würbe  erft  im  3a&re  1779  daf  ^ften  be*  Sparen  ©toerf 
erbaut;  bei  betnfefben  jtefrt  ein  Keine*  $o(}erne*  ntft  Einern 
rot$angefiri<$enen  93le<&ba$e  nnb  jwei  ©toefen  nerfefeene*  S^ürra* 
d?en,  über  mef$e*  aber  ba*  um  viele*  $tyere  3i*g*(b*$  ber 
£ir$e  fctnau*ragt*  93er  bem  (Eingange  in  biefe  Jtir$e,  $u  wek 
efeem  man  von  ber  gluj?  feite  gelangt,  i(t  eine  ©tatue  be*  frei!. 
3o^ann  non  SRepomucf,  bte  von  einem  auf  eifernen  ©tau* 
gen  ru$enben  gut  gearbeiteten  9Me$ba$e  gebetFt  wirb« 


101 

3m  Stottern  biefer&ir$e  beflnben  ß$  außer  einem  J?o<$* 
a  U  a  r  e,  auf  welchem  hinter  einem  eifernen  ©itter  bie  colorirte 
©tatue  ber  Patronin  berÄird&e,  t>on  jwei  ebenfalls  in  Jpolj 
gearbeiteten  aber  oerjtlberten  Cherubinen  umgeben  ,  angebracht 
ijl, — au$  noefc  jwei  ©eitenaltire,  welc&e  bem  ^eiligen 
9>eregrin  unb  bem  Zeitigen  2(ugujtin  ja  Sfcren  gewet&t 
ftnb,  beren  93Übniffe  noefc  anbere  Statuen  ber  Jpeiligen  f$ratb 
den.  Sie  Jtltarefmb  von  marmorartig  jtafftrten  ^o(je,  unb 
beren  Sifcfce  aufgelegte  SRarmorarfceit. 

Senfmale  ober  anbere  SWerfwürbigfeiten  fceflft  biefe  Äir* 
i}t  niefct  unb  bie  oor&anbenen  9>aramente  ftnb  fromme  ®e* 
fc&enfe  »on  fciefigen  Untertanen ,  in  melier  83ejie$ung  folefce 
tt>o&(  ermähnt  ju  werben  oerbienen«  £)er  ©otte$bienft  wirb  oon 
einem  Socalcaplan  oerri$tet  —  Ser  Ceicfcenfcof  ifl  außerhalb 
be*  Orte*  angelegt. 

3m  ERädfen  ber  &ir$e  fte^t  bai  ein  ©totfwerf  fcofce 
9>farrgebaube  nebji  Schule  unb  biefem  gegenüber ,  ba$ 
unbebeutenbe  nur  au*  einem  (5rbgef$of?  befte&enbe£errfcfcaft$s 
gebäube,  mehrere  3immer  ent&altenb,  hinter  bemfelben  beftn* 
bet  fidj  jebo$  ein  (>übfd)er  Äüc&en*  unb  Siergarten. 

2(ujjer  ben  jwei  fyier  befte^enben  (§aß$  au  fern,  tterbient 
nur  no$  ba$  grogartige  unb  oon  bem  SBiencr  publicum  aufy 
fcaufig  befugte  ,  in  feinen  innern  (Einrichtungen  £od&(t  fefcente 
wertfce  $Brau$au*  einer  befonberen  (Erwähnung,  ipier  werben 
monatlich  über  10,000  (Eimer  93ier  gebraut,  welcM  eine  jäfcr* 
licfce  SRente  oon  me^raK  100,000  fl  SB.  SB.  einbringt.  Deffen 
Jpauptgebäube  befielt  in  einem  frönen,  ein  Stotfwerf  fco&en 
Jpaufc  junacfcfl  an  ber  Jpauptftraße ,  welkem  {1$  bie  übrigen 
Sube^orungen  in  großem  Umfange  anreihen* 

»efonbere  gretyeiten  beftgt  biefe  iperrfefjaft  (ticfrtt  aud) 
befielen  fcier  feine  gabrifen  ober  fonftige  £anbeW$weige. 

Die  erlittenen  ® $icf fale  oon  3  e  b  ( e  f  e  e  betreffend,  fo  t&eift 
*6  folcfte  mit  allen  in  ber  Umgegenb  gelegenen  Ortföaften ,  wor- 
unter aber  namentlich  bie  Ueberfc$wemmung  imf  3a^re  1830  ge* 


103 

frort,  beren  ©eranlaffre  ©dfrretf ntffe  Sei  ben  frieflgen  Sinmofrnern 
no$  in  frifd>en  2fnbenfen  jtefren. 

Sie  ©rünbung  fo  wie  bie  Hbflammung  be$  Orttnamen*  an* 
befangenb,  ftnb  fol$e  wegen  9J?angel  an  ©orfranbenen  Urfunben 
bur$au$  unbekannt/  wofrfmag  ober  (euerer  oon  ben,  in  ben  frie* 
(igen  Sonau^SHieberungen  beftefrenben  ©ewajfern  unb  barau* 
gebübeten  {(einen  Seen,  uacfr  bcr  bamafigen  alten  ÄuSfpwdfr*  mit 
ber  Benennung  3  e  b  1 e  f  e  e ,  frergeleitet  fcgn, 

SRacfr  alten  Urfunben  ju  urteilen  ift  e*  gewiß,  baß  ba$ 
©ttylofü  unb  ©ut  3eblefee  fcfron  por  3afrrfrunberten  fceftanben 
frabe,  aber  ungeachtet  alle*  SHadfrforföen*  waren  mir  nicfrt  ©er* 
nugenb  beflen  2Xfter  genau  ju  erfahren ;  eben  fo  fennen  wir  bie 
»eftfcer  bi*  ;um  XVII.  3afrrfrunbert  nic&t*  9?a#  SBißgrill* 
SBerte  fo  wie  bem  n.  o.  ©üftenbwfre  jugolge  lernen  wir  3  o  fr  an  n 
grieb'ricty@raf  pon2tttem$  aW Söefiger  pon3*blefee  {en* 
nen ,  berfelbe  erf^eint  im  3afrre  1626.  3m  3afrre  1664  braute  e$ 
SBilfrelm  ©raf  pon  ©tarfremberg  burcfr  Äauf  uon  85ar* 
tfroloma@dfrle$eran  fidfr. Sarauf  erfcfreint  im  3afrre  1691 
3ofrann  ^3 a p t i ft  greifrerr  oon9>ergen,  an  welchen  e*  burdj> 
Äauf  pom  3ofrann  SBilfrelm  ©raf  .pon  2(ben$perg  unb 
Sraun  fantj  im3afrre  I696  erfrielt  e$  albert  ©raf  oon  Bu- 
tjuoy  ebenfalls  burdfrÄauf  oon  Vorigem 1  ©onbiefem  fam  3*b> 
lefee  anbellen  ©emafrltn  Antonie  JKenate,  $eb.  ©rafin 
von  Sjernin  im  3afrre  1713 ,  weldfre  ba*  ©ut  im  3afrre  1733 
ben  $.  $>.  ffajetanern  inj2Bien  af*  3Jerma<fctniß  frinterlief* 
S3on  biefenfam<$  in  ber  gofge  an2(b  a  m  2(1  oi$  ©raf  pon  Strafe 
beim,  wafrrfcfreinfidfr  burcfr  Äauf,  ber  folcM  im  Safrre  1743 
feiner ©emafrlin  SWariagrancUca  erblicfr  jurutf  ließ.  Siefet* 
bebrac&te  e$  burcfr /">etratfr  an  *pfriltpp  (£bfen  oon  2>idFweiler 
im  3afrre  1751  >  im  3afrre  1766  tarn  e$  burcfr  Äauf  an  9J?  a  r  i  a 
Sfrerefia  ©raftn  oon  Äfreoen  früller,  geb.  ©räfin  von 
SRottfral;  im  Safrre  1774  an  3ofranngranj  <Eao.  2fn* 
ton  ©raf  oon  Äfreoenfrtlller  burcfr  (Jrbfcfraft  oon  SJortger; 
im  3^frre  1770  an  Änton  greifrerrn  oon  @tor?  burcfr  Äaufj 
1790  an  3ofepfr3flnajoon ©regtet  burdfr .Rquf pom 93ort- 


103 

gen;  im  3a$re  1810  oh  Gart  ÄTrjtroanecf  aU  Äaufer,*  im 
3afcrel823  an  9K  ax imitia  n  ©raf  oon  D'Orsay  ebenfalls 
burcfc  Änfauf  ,•  von  biefem  tarn  ber  Ort  im  3a&re  1829  an  ben 
gegenwärtigen  J?c  rr  fa)aft$beft$er  (T^riftianJ?  einriß  ©Otts 
frieb  $>  lattenfteiner ,  ber  biefe  Keine  Jg>errf4>aft  noa> 
beföt. 

©er  Ort  mag  feit  feinem  33efie$en  fa)on  manche  Jfrerbe 
<Z<$)id\aU\i)\aQe  empfunben  fcaben  >  eine  befannte  traurige  Spod&e 
war  bie  Seit  ber  i?uffitif$en  Unruhen,  benn  a\i  biefe  im  Safcre 
1428  big  an  bie  £)onau  sorbrangen  unb  \p  ber  dltye  t>on  3*b* 
(efee  ifcr  Säger  auffctytogen,  um  ba$  gegenüber  liegenbe  Jttuß* 
bouf  ju  begießen  ,\jerf#lugen  fie  alle  Würfen,  unb  nacfcbem  fte 
alle* geraubt  unb  auägepfünbert  fcatten,  jogenfte  nad)  ©totferau 
,  fort»  ?fua)  bie  $)eriebe  im  franjoftfcfren  Kriege  im  3afcre  1809 
warb  für  bie  fciejlgen  Untertanen  eine  roafor&aft  quafoofle  3eit. 

S  e  t  ö  t>  0  x  f  / 

etn&oi'f  »on  50  Käufern,  mit  ber  nad[>|ten  ^ojtflatton  Äir<ty* 
berg  am  SBagram. 

2>erjDrt  gebort  jur  Pfarre  unb  @<$ule  naa)  ©rafenroortfc  , 
unb  ber  SEBerbbejirB  bem  2in,3nf.  Sttegutu  Kr. 4« 

Canbgfericfct  ,  fo  n>ie  aud)  Ort^  unb  (£onfcriptiontfobrigfeit 
ifl  bie  J^errfdbaft  ©rafenegg. 

33efcaufie  Untertanen  unb  ©runbfcolben  beft§en  bie  *$err* 
fa)affcen  ©rafenegg  unb  $$ürnt$at  ,  fo  wie  bie  Stifte  Sürnfiein 
unb  SBilfcering. 

Sp'uv  (eben  in  69  Samifien ,  189  tnännü$e  >  153  wtlblityt 
^erfonen  unb  54  fc&uffä&ige  Stnber ,  n>el$*  einen  93ie&(tanb 
Don  13  $ferben,  18  Oa)fen ,  60  AJfyai,  22  Schafen  uftb  28 
©dfrroeinen  beftfcen.    - 

2>ie  fciefigen  Sinroo&ner  finb  naä>  i&rem  33eft£(tanbe  Der* 
f$teben  befUftete  Canbbauern,  unter  melden  aufler  einem  @$nei* 
ber ,  einem  @<$u$maa)er  unb  einem  gifd&er  feine  anbern  ©e* 
werbMeute  befte&en,  Sie  ©rünbe  (tnb  gut ,  nur  wie  «fle  in  ber 
9la$e  von  ©eroäflern  fla$  gelegenen,  häufigen  Ueberfa>wemmun* 


104 

gen  »omÄampftaffe  unb  ber  JDonau  au*gefe$t  2>ie  Srjeugniffe 
be$  ^teftgen  ganbmanne*  ftnb  Äorn,  £qfer,  etwa*  ©erfte,  btfon« 
bfrl  aber  ©ein  ,  aucr;  bie  Obflpflege  ifl  ni$t  unbebeutenb,  £ie 
SBeingarten  ber  fcieftgen  Sinwo&ner  beftnben  ftcfc  ip  ben  entljgen: 
ften  (Segenben  be*  «ejirW,  —  2>te  93te&ju$t  ift  fcier  jwar  gut, 
inbeffen  wirb  bat  93iefc  no$  jur  SBeibe  getrieben» 

S$M*borf  liegt  fe&r  fla#  »on  ber  Äremfer*@traße  unb 
ttm  SBagram  linfy  hinweg  oftti4>  jn>ei  ©tunben  t)on  Ärem* ,  in 
einer  fe&r  anmutigen  burcfc  g(ütTe  unb  33ä$e  &o$jl  belebten  ©e* 
genb.  Denn  in  fübwefllidjer  Stiftung  burdjfließt  biefen  Ort  ber 
2Jf  ö  $  1  b  a  $  au$  £  1  e  i  n  e  Ä  a  m  p  genannt,  außerhalb  br gelben 
flromt  in  geringer  Entfernung  ber  g  r  o  ß  e  Ä  a  m  p  ,  unb  eine  Heu 
ne  fcalbe  ©tunbe  »omSDorfe  entfernt  berührt  beffen  glurengebtet 
au$  no<f>  bie  ©  o  n  a  u*  2(m  großen  Äampflufle  befielt  au$  eine 
Srücfe.  Sie  gifc&erei  in  biefen  ©ewaffern  ifl  jeboc^  unbetri$t* 
ltc&.  3et*borf  befielt  aut  unregelmäßig  gebauten*  jerjlreut 
liegenden,  mit  @tro&  unb  ©c&inbetoacfyungen  serfefoenen  Käufern  > 
bie  benachbarten  Orte  ftnb  ©rafenwortfr  unb  Samp,  @#foß©ra* 
fenegg,  SBagram,  @t.  3o£ann,  Ober-  unb  Unter -Sebarn, 
©acfcfenborf ,  bann  Äelleräbovf ,  wo&tn  überall  bie  nötigen  93er? 
binbung«njege  führen*  2>ie  3«flb  ifl  in  ben,  an  ben  glfiffen  gele* 
genen  Keinen ÄusJÄemifen  »on  feinem  befonbern  Gelange,  lie* 
fert  jebodfo  9tefce,  Jpafen,  gafanen  unb  SHebfrü&ner,  Älima  unb 
SBaffer  ftnb  gefunb, 

83emerfen$wert&e  ©egenflfltibf  (inb  frier  feine  anjufttyren; 
fo  wie  feine  gilialfircfre  im  Orte  ftcfr  befinbek 

2)te  ©rünbung  fo  wie  bie  @d>icffa(e  von  3et$borf  ftnb 
unbef annt ,♦  aber  fo  viel  ifl  gewiß ,  baß  ber  Ort  fcfron  feit  beut 
2fa(>re  ±278  ein  (Eigentum  ber  J?errf$aft  ©rafenegg  ifl;  wo* 
burcfr  baß  frofre  2(lter  be$felben  erliefen  wirb. 

3e|e(3botf, 

ein  Äird&borf  unb  jugleidfr  bie  fünfte  ^oflflation  an  ber  t>on  SBien 
na$  $>rag  fufrrenben  Jjauptpoflftraße. 


\ 


105 

See  geneigte  Cefer  beliebe  bie  Sarftellung  ba»on  beim  ?(n^ 
$onge  im  gegenwärtigen  33anbe  nac&juf$lageu. 

©t  3oN»  n, 

ein  Sorf,  wefcfce*  30  Käufer  jä&ft,  unb  Äirc&berg  amSGBagram 
jur  näctyften  $>o Ration  M»  x 

Sa*  Dorf  ift  jUr  Pfarre  unb  @$ufe  na$  Örafenroortfr 
gewiefen;  unb  b$r  SBerbfrei*  bem  8in.  3nf»  SRegim.  SWr*  4 
eingezeichnet.  N 

Sanbgericfyc,  Ort**  unb  (£onfcription$obrigfeit  ift  bie  £err* 
f$aft@fafenegg,  welker  au$  nebjt  £$urntyat  unb  ben  ©tif*^ 
ten  Surnftein  unb  SBil&ering  bie  ^ter  belauften  Untertanen 
unb  (Srunb&olben  jugefcoren, 

Sie  Söevolferung  umfaßt  43  gamilien,  91  männliche,  100 
weibfic&e  $>erfonen  unb  33  f^ulfa^iße  Äinber  ,  biefe  befiffen  an 
93iefrftanb  4  9>ferbe  ,  34  Äü&e  unb  24  ©^weine. 

Sie  Simt>o$ner  ftnb  naefr  tyrem  93efigftanbe  »erfefcieben  be* 
ftiftete  ßanbbautrn,  welche  außer  einem  @$u$ma$er,  einem 
©djneiber  unb  einigen  gifdjjern  feine  anbern  ©eroerbäleute* unter 
fic&  foaben,  Sie  "audfcfyließenbe  ©eföäftigung  ber  fciefigen  Canb* 
leute  ift  ber  gelbbau ,  unb  ju  ben  Srträgniffen  feihet  ©rünbe , 
welche  »ori  mittelmäßiger  SBefcfraffen&eit  aud&  Ueberfctywemmun» 
gen  au$gefe$t  ftnb/  geboren  Äorn,  ©erfte  unb  etwa*  J?afei\ 
SBeingärten  beftgen  fte  feine ,.  hingegen  ift  bie  Obftpflege'  nietyt 
unbebeutenb,  Sie  93ie$ju$t  ift  gering  unb  genießt  bie  SBeibe* 

@t* Sodann  liegt  $iemli$  ftodj)  auf  bem  linfenSonauufer, 
in  einer  Entfernung  von  einer  SKertelftunbe,  junäd&ft  bem  SKarf  s 
te  ®raferiwort&  unb  ben  Sorfern  Ober«  unb  Unters  @ebarn. 
Ser  fleine  JUmp  (SDJtylbacb)  fließt  in  [üblicher  Stiftung 
na&e  am  Sorfe  vorüber.  Würfen  befielen  jebo<t>  feine  an  bemfel* 
ben  unb  bie  gifc&erei  ift  imbeträ$tli$.  3n  ber  an  ba*  Sorf 
grenjenben  @  anbei  au  trifft  man  einige*  Jpocfywilb,  ipafen  unb 
gafane,  —  Sie  Suft  ift  fcier  feu$t  ,  unb  ba*  SBafler  nid&t  jum 
beften. 

SWerfwfirbigfeiten  beftyt  b*r  Ort  feine;  Sie  gntftefrung  bei 


106 

2>orfe*  ifl  jwar  ni$t  genau  fcefannt,  aber  fo  viel  ift  erliefen, 
bafl  baöfeibe  f$on  im  3a£re  1278  jur  J£>errfdj>aft  ©rafenegg  ge* 
tyorte ,  mithin  beffen  (jofce*  2flter  außer  allem  3weifel.  3m  Dor* 
fe  eriftirt  roeber  eine  gilialfircfce  nocfc  eine  Gapefle ,  beffen  un* 
geartet  fc&eint  e*  bo$ ,  baß  in  früheren  Seiten  eine  folcfre  vors 
$anben  gewefen  fet)n  muffe,  bie  jutn  <3t.  Sodann  genannt  rour* 
be,  wo&on  unfer*  £ra$ten*  ber  Ortsnamen  abgeleitet  roorben 
fepn  burfte. 

Sin  @<|>fog  be*  gräfli$  Jparbeggifcfren  £öufe*  *u  @tet* 
telbcrf  oberhalb  ©totferau  gelegen.  Siefe*  fdfrone  (Schlaf  $at  ben 
Kamen  von  feinem  Srbauer,  bem  hiferltcfcen  Dberjtyof*  unb 
8anbjagermeifter,  ©rafen  3ofcann  3ufiu*  t>on  £arbfgg 
erhalten,  weiter  baöfelbe.im  3afore  1705  auf  ber  Stelle  be* 
alten  @3>lojfe*  auffuhren  lieg. 

Sie  nähere  93efcfcreibung  baocn  beliebe  ber  geneigte  Cefer 
bei  ber  Darftellung  oon  ®tettefborf  ju  entnehmen. 

a)   Ä  a  b  o  J  $, 

ein  Dorf  uub  jugleicfr  eine  ^ervfd^aft. 

SBegen  oerfpäteter  Sinfenbung  ber  ftati(tif<fren  97cttjen 
k.  k*  tft  bie  23ef$reibung  baoon  am  Snbe  be*  gegenwärtigen 
83anbe*  im  SRacfytrage  enthalten,  atlwo  ber  geneigte  Cefer  f!e 
aufjuftnben  beliebe. 

b)  Äabolj  fÄ/eut*), 

ein  Dorf  wetc&e*  28  J^aufer  hfyk  unb  Oberfroflabrunn  in  einet 
(Entfernung  oon  brei  ©tunben  jur  nä$ften  ^oflftation  fcat, 

3ur  Äird)e  unb  ©c^ule  ijl  ber  Ort  nacfc  £njer*borf  im  $#a* 
U  angeroiefen;  ber  SBerbfrei*  be*  fcieftgen  SBejirfe*  ifl  bem  Sin* 
3nf.  Slegim.  9?r.  4  jugeroiefen.  —  TM  fanbgeritfct  tft  bie  £erW 
fcfcaft  Äreujenftein  aufgefteflt,  ©runb* ,  Ort**  unb  (Tonfcriptionfc 
obrigfeit  i(l  bie  £errf$aft  <?njer*borf  im  S$ale. 

Der  Ort  enthält  eine  <?ee(enja$f  wn  38  Samilien,  70  mann* 


107 

Ict&en,  75  rcet&Iic&en  tyerfonen  unb  36  ft&utfä&tgen  Äinberm  2fn' 
«ie&ftanb  beföen  fte  ±2  9>ferbe#  21  Sü&c,  30  ©$afe,  16  Sie- 
gen unb  38  Qfywtine. 

2>ie  Diepgen  Sinroe&ner  ftnb  af$  ©anj*  unb  £alble&ner 
nur  mittelmäßig  befiiftet,  elftere  mit  24  bi$  30,  (egtere  mit  12 
bi*  16  3*<&  ©rünben,  @ie  befc&aftigen  jt$  Wo*  mit  SBein--  unb 
gelbbau,  einige  au#  mit  Solls  unb  Sodbrennen,  roefdje  fte  in 
ber  Umgegenb  verlaufen.  Jpier  ftnb  von  ©eroerbtfeuten  nur  ein 
@c^uf)mad)er ,  ein  SBebcc  unb  ein  SBirtfo  vor&anben* 

93on  tyren  ©rün&en,  welche  t&eil$  ße&ms  t^etfd  ©anbbo*. 
ben  entölten  unb  bafcer  nur  mittelmaßig  genannt  werben  bürfen, 
fe$fen  fte  SQBeifcen ,  SRocF  en ,  Jpafer  unb  nur  wenig  ©erfte* 

2>er  SBeinbau  unb  bie  Obftpflege  ftnb  unbebeutenb;  an<&  ift 
bie  33ie$ju$t  &ierort$  fc  wenig  blityenb  a\6  in  ben  übrigen 
Ortfc^aften  biefe«  Äreife«. 

Ä(ein*Äabolj  Hegt  mit  feinen  großtent&etf*  jufammen* 
fcangenb  gebauten,  mit  j3tro$  gebeerten  oäufern  in  einem  Keinen 
S&ale  /  red^tna^e  bei  Snjeräborf  im  $&ale,  welc&e*  von  beut  ©als 
gen-  unb  fp a u te  ober  grauenberge  gebilbet  wirb ,  an  einem 
unbebeutenben  83a<|>e  ofone  tarnen,  welcher  oberhalb  be$2)orfe$ 
entfpringt  unb  ft<|>  bei  ber  fogenannten  SBiefenmü&te  in  ben 
©olleräbadfj  einmünbet*  —  SWitten  im  3Dorfe  ftetyt  eine  $o(jerne 
23  etcapelfe  mit  einer  ©locfe*  —  Sie  naefrfte  Umgebung- bilben  m 
,gegen  ®fiben  £njer*borf  im  Ztyaie,  gegen  heften  Ttttcnmarft  unb 
Jpailaty,  gegen  Sorben  Älein  -  ©iemborf ,  .Äammer$borf  unb  $>as 
$ent&al  unb  gegen  Often  bie  Snjeräborfer  SÖBafbungen.  Die  t>teft^e 
©egenb  ift  febr  anmutig  unb  lieblich,  au$  finb  gefunbe*  Älima 
unb  vortrefflic&e*  Srinfroaffer  vor&anben.  —  Die  fe&r  lebhafte 
(Tommercialftrajje  von  ©todferau  naefr  SKaforen  fü^rt  burc^  ben 
Ort ,  unb  $u  ben  übrigen  £)orffc$aften  befielen  bie  nötigen  93er* 
binbungäroege* 

2$  gibt  (>ier  nur  einzelne  25at^rmvalber,  übrigen*  aber  lie- 
fert bie  3agb  SRe&e ,  J&ofen  unb  9teb&ityner* 

lieber  bie  Sntfte&ung  be$  Orte*  unb  über  fein  Mfter  |1nb  fei- 
ne verläßlichen  SHattyrid&ten  vorpanben ,  botfc  f$eint  fold&er  ff&on 


N 


108 

mehrere  Sa&rfrunberte  ju  eriftiren,  weil  ba$  Dorf  Äobol  j  im  &U 
teflen  $errf4>aft(i$en  ©runbbu(&e  vom  3a&re  1560  enthalten  ift, 
unb  ftdf>  badfelbe  bei  biefem  Orte  auf  ein  no$  alteret  @runbbu$ 
beruft,  welche*  aber  nicfytmefcr  vorfcanben  ifl*  Der  SRameÄab  ol j 
(im  alten  ©runbbutfce  Äarfco(j)  fdjjeint  in  gofge  ber  erhaltenen 
Kutfünfte  von  bec  löblichen  £errf#aft  SnjerSborf  im  £&afe,  von 
feiner  Sage  amffinbe  ber  Salbungen,  wo  ba$  4?olj  gar  ijt, 
fcerjurubren,  ba&er  bie  alte  Benennung  Äarfcolj.  Snbejfen  fonn* 
te  e$  au$  fepn,  baß  tiefet  Dörfchen  von  bemfelben  ©rünber  anges 
legt  fepn  bürfte,  welker  £ ab ol$  bei  <5eefe(b  gelegen,  gegrftnbet 
$at ,  weil  biefe  beiben  Ortsnamen  ganj  g(eid&  ftnb* 

Diefe*  Dorf  gebort  erfl  feit  bem  3a&re  1724  jur  £err* 
fdfraft  Snjerflborf  im  Sfcafe ,  meiere  betreibe  von  ber  J?errfdf>aft 
Crnftbrunn  für  ba*  Dorf  9)?ai$birbaum  eingetaufc&t  fcat.  3n 
früheren  Seiten  war  e$  jur  J?errfd&aft  3mmenborf  einverleibt , 
von  wo  e$  im  3a£re  1692  ebenfalls  bur$  Saufd^  an  bie  $err* 
fd)aft  (Srnftbrunn  £am« 

&  a  $t  an. 

ßtn  ^farrborf  mit  65  Käufern,  unb  jugfeidfr  ein  für  fldfr 
beftefcenbe*  ©ut  bem  ©tifte  Äfojterneuburg  gehörig,  eint 
unb  eine  £albe  ©tunbe  oftwe(Uid(>  von  SBien  im  SWarc^felbe  ge* 
legen  ,  wovon  and)  SBien  bie  nad&fte  9>ojtftation  ifh 

Pfarre  unb  @d)ufe  ftnb  im  Orte,  unb  geboren  in  ba$  De* 
canat  spiUicfyäborf ;  bai  ^atronat  von  erfterer  ijt  (anbegfurfMi$, 
Der  SBerbfrei*  ift  bem  Sin.  3«f*  SKegtm.  91r,  4  juget&ettt* 

3um  Canbgericfyt  ift  bie  ©emeinbe  na$  SMarcfcegg  gewte* 
fen;  ©runb*,  ört$*  unb  <£onfcription*obrigfeit  aber  ift  bie 
©tift^berrfd^aft  Älofterneuburg, 

Die  95evö(£erung  von  fcier  umfaßt  220  männliche  unb  241 
weibliche  ^erfonen  unb  42  ©(Jmtfinber.  Der  S3te$ftanb  jä&ft 
100  $>ferbe ,  103  Ättye  unb  192  ©*afe. 

Die  Sinwofcner  jftnb  93auern  mit  vergebener  ©runbbe* 
(tiftung  unb  ben  notbigften  J&anbwerfern  verfemen.  Die  ©rünbe 
ftnb  jwar  gut/  unb  für  beb  Äornerbau  fe^r  gftnftig,  nur  ben 


109 

Ueberfcfcwemmungen  ber  Donau  unterworfen,  Ob jt  wirb  wenig 
erbaut;  £)ie  93iefc$utt)t  wirb  gut  betrieben  unb  allgemein  befreit  ' 
bie  SEBeibe,  ba  in  ben  benaa)barten  Sonau»2(uen  bie  fcfconften 
SBiefengrönbe  liegen. 

£>ie  ginwo&ner  treiben  aua)  einen  J?anbel  mit  hörnern 
ganj  »orjüglidfo  mit  gemafteten  (Seflügel  unb  nod[>  mit  »erf$iea 
benen  anbern  ^robucten  nacr>  ber  SReftbenjftabt  SBien,  ba^er 
tr)re  (Sjiftenj  gut  genannt  werben  barf» 

Äagran  liegt  ganj  flafy,  auf  bem  (infen  2>onauufer, 
o(l(td^  pon  ber  großen  Saborbrücf  e ,  jwifcfren  Seopolbau ,  J?irf$* 
(retten  unb  StaMau ,  ber  Ort  ift  regelmäßig  in  jwei  Jpauferrei* 
$en  erbaut,  unb  beffen  Raufet  finb  größtenteils  au*  gutem 
SWateriafe  unb  nett  aufgeführt,  unb  burcfcge&enb*  mit  ®d&in* 
befba$ungen  verfemen.  Straßen,  außer  jener,  bie  fcier  buro) 
unb  fofort  burd[>  @tabt  ©roßenjeräborf  nadfr  Ortfr  für>rt ,  gibt 
ei  r>ter  feine,  eben  fo  wenig  83erge  unb  SBatber,  fcnbern  nur 
2(uen  lang*  ber  Donau,  in  welken  für  bie  2fagb  bM  £afen 
unb  wenige*  SBajfergeftög'el  »orfommen.  Unweit  vom,  £>orfe  fies 
$en  an  ber  £>onau  mehrere  ®c&iffmu&len. 

2>ie  biefige  ©egenb  an  unb  für  ftd)  M  ba$  fornrei$e 
9Kard&feib  mit  wenig  Abwertung  unb  (anbüken  Steij  ge* 
fdfrmücft ,  machen  $iet  bod)  bie  umliegenben  2(uen  freunblia)  unb 
angenehm;  audj>  Älima  unb  SBaffer  ftnb  gefunb*  Sie  93erbins 
bung  mit  ben  benachbarten  £)orffa)aften  wirb  nur  burdj  einfa* 
$e  2anbti>eQt  unter^aften« 

T>a$  2flter  ber  $ieftgen  $Pfarrfird[>e  fft  jwar  m$t  ge* 
nau  anjugebfn  ,  aber  fo  9te(  ifl  na$gewiefen ,  baß  biefeibe  fa)on 
im  XII.  3a$r$unbert  errietet  war;  bamal*  jlanb  fie  aber  nocfr 
in  ber  ©egenb  oon@tabtau,  wo  fie  aber  ber  aflju  großen  bura) 
gewaltige  Ueberfd^wemmungen  erlittenen  93ef$äbigungen  wegen 
um  ba*  3afcr  1458  abgetragen  unb  auf  tyren  gegenwärtigen 
9>fag  außerhalb  bei  £>orfe$  verfegt  würbe*  @$on  im  Safcre 
1160  fommt  bie  ^farrfircfte  in  ©tablau  oor,  wo  eine*  Udal- 
ricus  Sacerdos  de  St.  Georgio  ju  ©tabfau  Reibung  ge* 
f$ie$t.  —  2>iefetbe  ifl  bem  freif.  SWartprer  Öeorg  gewebt  > 


110 

unb  in  got&ifd&en  @tpfe  erbaut ,  fcat  einen  £&urm  mit  4  ®(o- 
den  unb  ein  fpig  julaufenbe*  SMe^badfr.  3m  ©anjen  gewährt 
biefelbe  ein  fe^r  fcübfc&e*  2tnfe£en. 

£>a$  innere  tiefet  ©ottee&aufe*  i(l  einfach ;  e$  wirb  nur 
von  einem  «^>od^attat:  unb  jwei  ©eitenattären  ßejiert* 
Cin Defgemalbe  über  elfterem  (teilt  bie  aller&eiligfte  X>rei* 
faftigfeit  cor,  neben  biefem  ifi  eine  (Statue  be*  $>a* 
tron*  ber  Äirdje.  Son  ben  jwei  ©eitenaftaren  ,  wel#e  wie 
erfterer  beinahe  o$ne  alle  Bitrbe,  nur  von  marmorirten  $olj 
errietet  flnb,.  beftefot  einer  bem  Reuigen  SBenbetin,  ber  an? 
bere  ber  ^eiligen  3ungfrau  9Magba(ena  ju Sfcren.  3uaJ$ft 
bem  £odj>altar  beftnbet  jt$  bie  @acrtflei  #  über  weiter  ber 
$£urm  angebracht  ift.  SBefoubere  SKerf wurbigfeiten  ,  bemerken* » 
wertfoe  £>enfmale  ober  rei<tye  ^aramente  beftgt  bie  Äir<$e  rittet. 
—  2)er  ©otteäbienft  wirb  burd^  einen  Pfarrer  oerfefcen,  2>er 
Ceidf>en£ofi|t  bermalen  no$  um  bie  £ir$e  angelegt. 

3ur  Diepgen  Pfarre  geboren  noefr  ©taMau  unb  J?irf$(tet* 
ten,  wooon  festerer  Ort  eine  confecrirte  (Eapelie  beftfct,  roe(« 
4)e  ber  unbefleckten  Jungfrau  geweift,  oon  ber  bor* 
tigen  ©emeinbe  in  guten  3uftanbe  erhalten  wirb.  3n  berfelben 
wirb  bei  anfcaltenbem  Regenwetter,  burd)  einen  2tu$&iff$*9>rie* 
jter  an  @onn-  unb  geiertagen  ®otte$bienfl  gehalten* 

Siocfy  bemerken  wir,  baß  inÄagran  fi$  au$  ein  gr  ei* 
$of  befanb,  welker  perfcfyiebene  SÖefiger  fcatte;  biefer  würbe  im 
3afcre  1773  oom  Stifte  -Rlojterneuburg  au*  ber  Stywafbiföen 
9}?ajfa  erlauft,  bann  im  3a&re  1800  ber  fcieftgen  ©erneute  $in* 
bangegeben. 

2>a|?  ber  Örttfagran,  börmatt  ©agran  au$  Äago* 
ran,  fefcr  froren  ?ffter$  ift #  unterliegt  feinem  Sweifel;  bem  tu 
o.  ©ültenbucfc ,  fo  wie  aud)  SBiggrifl*  2(b,  8er.  ju  golge  ftnb 
un*  bie  %efi§er  tiefet  ©ute*  fcfjon  vom  XII*  Sa&r&unbert  an  U* 
fannt,  welche  bie  Jperren  t>on  Sfcagaran  waren,  wooon  aber 
nur  einer,  namfic^  9>ur#mann  von  (T&agaren  im  3afore 
1199  erfd^eint,  ($i(gram);  barnadjj  folgten  bie  2anbe$ffirjteii 
unb  bann  befaß  e*  ^>erjog  griebri$  II.;  von  biefem  braute 


111 

I 

e*  im  3afrre  1243  <£onrab  von  £intberg  bunfr  Saufö  ei- 
niger  SBtefen  unb  ©runbjtütfe  bei  Jpimberg ,  an  fi$. 

93on  ber  gamifie  #intper#  fam-Äagran  an  tyre  na* 
fren  93errvanbten  bie  Ferren  von  Sberäborf,  wovon  no$ 
ber  legte  ©proffe  SSigmunb  von  SberSborf  (fl556)  unb 
feine  Srben  ft<$  in  bejfen  Siejige  befanben,  2)arauf  waren  2eon> 
fcarb  gnnenBel  von  TUbrec&Hburg  bi^  1584,  bannHfb* 
re4> t  Snnenfel  von  2Clbre cjjtaburg  (Eigentümer  von  bie- 
fem  ©ute,  wovon  (euerer  badfetbe  im  Safcre  1Ö06  an  ©eorg 
€5$i'ott(  von  ®#rottenftein  verkaufte;  im  Safcre  1627 
erhielt  et  So&ann  Söaltfcafar  Öraf  von  £o^o$,  bur$ 
Äaitf  von  ben  Srben  be$  93origtnj  nadfo  biefem  Sodann  9Pi* 
jenen;  im3afcrel650  Sodann  griebricfc  ©raf  von  Ute 
tem*}  im  Sa&re  1663  SWaria  granci$ca  ©räfin  von  Hu 
tem$,  geb.  ©räftn  von  ©trojji  von  i&rem  ©ema^f  grieb* 
tiä);  im  3a&re  1674  ba$  Stift  Älofterneuburg  bur# 
Äauf  von  JÄubofpfc  gretyerw  von  Siefenbac&j  von  biefem 
erfaufte  ei  £an$  griebricfy  Prasicani,  bei*  e*  im  Sa^re 
1680  fetner  £o$tcr  SRaria  @ufanna  verehelichten  $peu* 
ger  vererbte;  im  3^re  1699  3ofcann  g r i e b r i^>  Meißen* 
f4)lag;  im  3^re  1719  Maximilian  Smanuel  £ille* 
pranbt  von  Kranbau,  burdf>  Äauf  von  93origem;  im  3a&5 
re  1729  SWaria  grancUca  ©räfin  von  Camberg,  gcb* 
greiin  von  ©iUetl;  im  3a£re  1755  gerbinanb  ©raf  von 
Bamberg  unb  grau  3J?aria  grancidca  ©räftn  von  fam- 
berg;  im  Sa^re  1765  Serbin anb  ©raf  von  94appac^  unb 
bejfen  ©emafofin  SrnefHna  geborne  ©räfin  von  Camberg; 
in  bemfelben  3a^re  notfc  gran.j  ?fnton  2>tjwafb;  imSa^re 
1778  ba*@tift3Uojtemeuburg,  bur$  Äauf  von  ber  X>y* 
malb'föen  Waffe ,  weichem  au$  gegenwärtig  no$  ber  Ort  uns 
t  er  tranig  ift, 

£>ie  gefd&idjtflid&en  Sreigniffe  fowofcl  älterer  alt  neuerer  3«t 
ftnb  bei  Äagran  biefefben  ivie  bei  fämmtfittyen  benachbarten 
Ortfd^aften  be$  SDJar#felbe$,  tvet$e,  au$  bei  ber  SBefc&reibttng 
vom  3Rar$fe(b  umjtänbti$  aufgeführt  werben» 


112 

2>0r$  Ueberföwemmungen  1>at  SLa&v an  vcn  je$er#  f<$on 
»ermog  feiner  nafcen  Sage  an  ber  Xtanau  fe&r  viel  gelitten ,  nnb 
nocfr  je$t  wirb  tiefe  ganje  Qegeub ,  febalb  biefer  ©trom  ober 
feine  Ufer  tritt ,  gan\  unter  SBajfer  gefegt ;  jebo<&  eine  ber  groß* 
ten  nnb  fur$tbarfien  Ueberflutfmngen  war  jene  am  1*  ÜRärj  1830. 
(Sie  f$recf(i$  oer^eerenb  bie  glutfr  für  -Sag  ran,  wenn  fle 
auty  g(ei$  fein  9)?enf$en(eben  raubte ,  boefr  aber  gegen  be$ 
Dorfbewohner*  netfcwenbigften  SBeburfniffe,  §ru$tfefber,  9Bo$iu 
Käufer ,  3Birt$f$aft6gebaube  unb  9iu$tyiere  gewütet  frabe ,  bas 
für  mag  alt  95ewei6  bienen  ,  baß  von  65  Käufern,  bie  größten? 
t$eU6  al6  große  2Birt$f$aft6gebaube  befianben,  nur  36  £u$en, 
28  3immer  unb  19  Stallungen  brauchbar  blieben ,  aüti  übrige 
aber  von  ber  SButfr  ber  SBeüen  unb  ber  ungeheueren  Siämaffea 
nebfl  38  ^ferben,  110  Äü^en  nnb  Sälbern ,  38  0$weinen ,  312 
@<$afen  unb  Lämmern,  1513  ®tüc!  geben>iefr,  bte  t$eU6  bur$  ben 
Sinftur)  ber  ©täfle  erfragen ,  tfrcii*  bur$  bie  wilbe  gfotfc  um 
rettbar  ertranfen,  —  jerftort  würbe« 

£  a  n  a  t>  0  t  f , 

ein  £>orf  von  80  Käufern,  jwifdfren  ($)unter$borf  unb  SBuKerf* 
'  borf  gelegen ,  oon  hH\ä)tm  OberfcoUabrunn  bie  nä$fie  gtoftjta* 
tion  ift. 

2)er  Ort  ift  gegenwärtig  jur  Pfarre  unb  Schule  na$ 
3Bufler*borf  gewiefen,-  ben  SSBerbbejirf  beftgt  ba$  Ctn.  3nf,  9tegU 
Sir.  4* 

£anbgeri$t,  ÖJrunb*,  Ort**  unb  (£onfcription6o6rtgfeiC  ift 
bie  ^errfd^aft  @unter*borf* 

©runbfcolben  befigen  bie  ^Dominien  3Bufler6borf,  3mmen# 
borf,  SRailGerg  unb  bie  >prebiger*Orben$&errfcfcaft  SÄefc«. 

Sie  ©emeinbe  bi(ben  103  gamitten,  243  männliche,  262 
weibli^e  ^erfonen  unb  35  fc&ulfäbige.  £  in  ber,  2fn  SJie&jianb 
biftfcen  btefe  30  ^>ferbe  #  7  0<frfen,  7l£ä$e,  173  ®#afe/ 
35  3t*fl*n  unb  113  S^weine. 

Sie  »ewofcner  ftnb  Canbbauern,  unter  welken  au$  ver* 
föiebene  9>rofeffioni(ien  leben,  jene  fiebern  i&re  S^iffcenj  bur$ 


113 

ben  betrieb  tyrer  ©e  werbe.  2)ie  ©runbbeftiftung  bef  fcieftgen 
Canbrnanne*  iji  jürei^enb,  au$  &i«  Srtrag«ftyigteit  tyrer  ©rün* 
be  tft  gut ,  nur  finb  biefe  häufigen  Sfementarbefdjäbiguugen  un- 
terlegen. £te  £auptfe$fungen  auf  benffefben  jinb  Äorn,  5Beijen> 
£afer,  enid  Werfte  f  Obft  utib  SBein.  Sie  2}ie&ju<$t  tft  n>e* 
gen  Mangel  an  Rätter  auf  einer  Bietern.  ®tyfe,  unb  geniest 
bie  SBeibe« 

& a Ciabor f  liegt  von  ber  3>rager*9>o|tjhüge  reefrt*  ab  etil* 
93iertelfiunbe ,  }iemü$  flau) ,  in  einer  mefcr  fumpftgen  alt  ge* 
funben  ©egenb  ebenfatt*  i  ©tunbe  oon  ©unterSborf  unb  SBut 
leräborf,  unb  \  ©tunbe  oon  3mmenborf  entfernt.  X)effen  J?äü* 
fer  finb  jerftreut  gebaut,  unb  btir(foje$enb*  mit  @tr6&  gebedft. 
35er  im  bießfeiti^en  OrWbejirfe  liegenbe  ©pigwalb  gehört  ber 
Orttyerrfdfraft  mit  94  3*4>  800  QÄlfr.  unb  bem  ©tifteüRet! 
mit  4  3o<&  750  D  -ftlftr.j  erftere  aber  bejt$t  ba*  3agbregale, 
beffen  Srträgnijfe  jebo$  ni$t  bebeutenb  finb ,  unb  ft$  bM  auf 
SÄefce,  wenige*  ^lieber*  unb  geberwilb  erjlrecf en. — Älima  unb 
SBajfer  finb  wie  e*  f$on  bie  Sage  bei  Ort*  mit  ft$  bringt 
ni$t  ganj  gut« 

3m  XII.  3af)r£unbert  V**%  ***  Ort  Gfcelcfrborffj  unb 
natfr  £ueber  im3<>M  1315  S&ftic&borff,  Qtwtynlid) Sab 
läborff  genannt.  5Da$  &o$*2ttter  t><5rt  biefem  gegenwärtig  gro* 
ßen  Orte  wäre  $ierna#  auger  aflen  3weifel  gefegt ,  unb  e$  ift 
£ar  niefct  unwa&rf$einlid[>,  baß  e&ebem  fcier  einige  Ä  eil  er  t>or< 
fcanben  waren ,  ba  überaß  in  biefer  ©egenb  SBein  gebaut  wirb 
unb  früher  no$  viel  mefcr  gebaut  wm'be  äff  gegenwärtig,  an 
bereu  ©teHe  ber  Ort  entjianb  unb  ben  Kamen  »Äellerborf* 
erhielt ,  wie  bieg  au$  in  ber  alten  celtifd&en  Benennung  beut* 
tiefr  au*gebrücft  wirb,  je$t  aber  ganj  falfd>  ben  Kamen  Äal* 
(aborf  trägt 

Kammern, 

einSorf,  Weisel  au*  47  Käufern  befielt,  wovon  Ärem*  in  et* 
ner  <£ntf*rnun0  oon  jwei  ©tunben  bie  nä$fie  $o|t|iation  ifl. 

8 


•    114 


See  Ort  ge(Srt  jur  Pfarre  unb  ß^ufe  na$  £äber*borf , 
ber  SGBerbftrei*  tfl  bem  Ctn*  2fnft,  SRgmt*  9?r*  4  juget^e ttt. 

Sie  D?crf>te  eine*  Canbgericfctl  übt  bie  Jperrfcfraft  ©eafenegg 
öuI  ,•  Ortl*  urib  (Tonfcriptionlobrigfeit  ifl  bie  £errf$aft  ©obeW* 
bürg. 

£*  gibt  fcter  mehrere  ©runbfcerrfdfoaften ,  welche  belaufte 
Untertanen  beftgen ,  nämü#  ©obellbtfrf,  Jpeinborf ,  Sangenfotl 
unb  Sfcborf, 

£>at  2)orf  ja&lt  72  gamifien ,  170  männliche ,  173  weib* 
li$e  $>er fönen,  44  fd^u(fä^t^e  Äinber,  64&u$e  unb  94  ©c&weine. 

2)te  85ewo&ner  ftnb  größtenteils  Jpauer ,  worunter  ftcfy  nur 
einige  ©anj*  unb  Jpafbfe^ner  beftoben*  3&re  23ef4>afti^üng  ifl 
namentlich  ber  SBettfbati ,  ber  $ier  aufy  t>or^üg(i^>  gebeizt  unb 
einen  befonber*  guten  SBein  liefert ;  ötrtfr  bie  Obflpflege  tfl  fefr 
bebeutenb,  £)er  Tief  erbau  hingegen  ifl  gering ,  benn  außer  Äorn 
fedjfen  fte  feine  anbere  ©etrei&egattung,  Sie  ©rünbe  bei  SBeins 
gebirgel  ftnb  gut ,  nur  wirb  bei  an$a(tenben  Regenwetter  ton  ben 
hochgelegenen  bal  beffere  £rbrei#  abgef$wemmt.  Sie  93te$ju$t 
cerbient  faum  einer  Srroafcnung* 

Sommern  liegt  £art  an  ber  ©renje  bei  93*  O.  9Ä.  83., 
welche  fciev  ber  Äampffuß  bilbet,  jiemti^  ffadj)  in  einem  fronen 
von  SBeingebirgen  gebildeten  Sbafe,  jwifd^en  ßangentoil,  Jpaberls 
borf,  (Straf?  unb  ©abeftburg  (erflerer  unb  festerer  Ort  fmb  im 
83.  O*  SM,  33.  gelegen).  Der  Ort  ifl ,  ofcne  t>on  einer  SRaaer 
umfangen  ju  fepn,  gefefctoffen  gebaut,  bie  meiden  Jpaufer  finb  mit 
©cfyinbeln,  wenige  nur  mit, Siegeln  gebetft. £>er  große  £am$e 
flu ß,  welcher  außerbalb  bei  £)orfel  oörüberfUeßt,  betreibt  etfc 
9tf  A^dorrf*  Siegiföerei  in  bemfelben  ifl  jebocfc  tmbeträc&tftck 
SmSöejirfe  befielen  leine  angelegte  ©traßen^bte  Dor&ambenen  SBe* 
ge  ftnb  bloße  gdbwege.  Sben  fo  wenig  gibt  el  $ier  SBälber,  benn 
bereinige  fcier  befle^enbe  ©ailberg  iflganj  mit  SBeingarten 
bepflanjt.  Sie  3agb  ifl  bafcer  unbebeutenb  unb  liefert  nurJpafen. 
£>a$  ÄUma  in  ber  fcieftgen  ©egenb  ifl  gefunb ,  bat  SBaffer  abet 
wegen  bei  benachbarten  Äampftuffel  nur  mittelmäßig. 

£>er  Ort  Kammern  ober  Äami'ng  —nur  $@tuhb  e6m 


115 

9>farrborfe  J?aber$borf  entfernt  —  welcher  urfunbli$#f($on  im 
Safcre  1100  eiriftirte,  war  von  je^er  ein  Bern  Stifte  Swetl  ge* 
&6rige$  6)ut  unb  fo  befigt  autfo  ba$felbe  ben  fcieftgen  greifcof 
bur#  ^fblofung  von  Sra*mu$  Spfer  feit  bem  3afcre  £53^ 
3Ba$  bie  frühere  ®ef$tc&te  tiefet  £>orfe$  betrifft ,  fo  maß  fle  uns 
bebentenb  fepn,  unb  e*  bürfte  wofyl  bie  2>(f>itf fale  mit$aber*borf 
gereift  fcaben*  gu  Äammer  n  befittbet  jtcfc  ein  ®<$loß  neb|t 
einem  fronen  großen  ©ar#n,  ebenfalls  ein  Sigentfcum  bei  @ctf» 
te$  Swetf.  Jpurt  an  ba*  @$loß  gebaut/  ftefct  eine  uralt*  got&i* 
f$e  Sa  pelle,  worin  von  ben  <3tift6geijtii$en  au$  3wetl,  wenn 
jte  ft$  fcier  in  gerien  ju  ©obeläburg  ober  Kammern  auffiel* 
ten ,  SWeffe  gelefen  'würbe, 

3m  3a£re  1784  brannten  ©4>lo§  unb  Sapelle  ab;  fetlbem 
flehen  beibe  leer  unb  öbe,  nac^bem  aud?  fange  3eit  bie  Sac^ung 
gefegt  (atte.  93iele$  würbe  vom  <25$lofle  abgebrochen  unb  att 
^Baumaterial  »erruft.  S$  wo&nt  je$t  in  btefem  nod)  bcbeutenb 
großen  ©ebaube  ein  93iefcmeier  unb  e$  jte$t  ju  hoffen ,  baß  bie« 
fe*  ®$loß  rtod>  einmal  ^ergefleflt  wirb ,  befonbertf  ba  trog  bet 
©nflüffe  ber  SGBitterung  bie  SBo&nungen  in  jiemlic^  guten  93au* 
flanbe  jtnb,  / 

grüner  war  biefer  Ort  naclj  <g$borf ,  feit  1760  aber  t(f  fol* 
cfyer  na$  J?aber$barf  eingepfarrt.  3m  vorigen  3a&re  würbe  auf 
2fnfucfcen  ber  fyieftgen  ©emeinbe  von  ©uttfcatem  mitten  im  Orte 
eine  (Ja  pelle  erbaut,  wel#e  ju  Sfcen  bei!  Reuigen  SR-agbq* 
lena  geweift  ifl,  tmb  in  ber  ft$  ba*  f$one  Bltarbilb  aut  bec 
atten  ©c&Ioßcapelle  aufgehellt  befinbet*  X>iefe  SapeHe  ift  nur  af* 
ein  ©et$au$  $U'  betrauten  ,  weil  anbere  gottetfbienfHM&e  SJer* 
'  ri^tungen  barin  nic^t  abgehalten  werben  bürfen. 

itommesftb'otf» 

ein  Sßfarrborf  ber  iperrföaft  Äabolj* 

SBegen  verfpiteter  Sinfenbung  ber  angefügten  fhtifHfdfrert 
JWotijen  tc.  ic.  beliebe  ber  geneigte  Cefer  bie  SBeft^reibung  im  2fa* 
fcange  gegenwärtigen  SBawbe*  ju  entnehmen« 

8* 


106 

£>orfe*  i(l  jwar  ni$t  genau  Mannt,  aber  fo  viel  ifl  ertviefen, 
baß  badfeibe  f$on  im  3afcre  1278  jur  £errfdj>aft  ©rafenegg  ge* 
£6rte  ,  mithin  beffen  fyofyet  Älter  außer  allem  3^eife(.  3m  £or* 
fe  eriftirt  roeber  eine  giliallirdfoe  no$  eine  (Tapete ,  beffen  un* 
geartet  fc^eint  e*  boc$ ,  baß  in  früheren  Betten  eine  fotc^e  vor« 
$anben  getvefen  fepn  muffe,  bie  {um  <2t.  Sodann  genannt  wur* 
be#  wovon  unfer*  Sracfrten*  ber  Ortsnamen  abgeleitet  worben 
fepn  bürfte. 

2)te  SuHuaburg- 

Sin  @  d)  I  o  0  be*  gräflich  Jparbeggiftfren  £aufe*  *u  <Stet- 
telborf  oberhalb  ©tocferau  gelegen.  2>iefe*  föone  ©c&faß  fcat  ben 
SRamen  von  feinem  (Srbauer,  bem  faifer(i$en  Oberftyofs  unb 
Canbjagermeifler,  ©rafen  3ofcann  3u(iu£  von  £arbfgg 
erhalten,  wefc&er  baäfelbe.im  3afcre  1705  auf  ber  @tefle  be* 
alten  @d)(offe5  auffuhren  Heß. 

Sie  nähere  95efc&reibung  bavon  beliebe  ber  geneigte  Cefer 
bei  ber  ©arjleflung  von  2>tettefborf  ;u  entnehmen, 

a)   &  a  b  to  l i, 

ein  2)orf  unb  jugteidj)  eine  Jperrfctyaft, 

SBegen  verdateter  Sinfenbung  ber  ftatiftifc&en  D?ottjen 
k.  ic«  ifl  bie  23ef<fcreibung  baoon  am  Snbe  be$  gegenwärtigen 
33anbed  im  SKac&trage  enthalten,  atbvo  ber  geneigte  Cefer  fle 
aufjuftnben  beliebe. 

b)  Äabolj  (^fein*), 

ein  Dorf  welche*  28  J^aufer  ja&ft  unb  Oberfcoflabrumi  in  einer 
(Entfernung  von  brei  ©tunben  jur  nä$ften  $>oflflation  &ak 

3ur  Äir$e  unb  @<frule  ifl  ber  Ort  na<&  2njer$borf  im  Zfya* 
(e  angemiefen;  ber  SßerbfreU  be*  fciefigen  83ejirte$  ifl  bem  Sin- 
3nf.  9legim.  Sttr,  4  jugetviefen,  —  TM  Canbgeridfot  ifl  bie  #err* 
fcfcaft  Äreujenflein  aufgeteilt,  ©runb* ,  Drt$z  unb  (Tonfcriptionft* 
obrigfoit  ifl  bie  £errf$af(  @n$er$borf  im  5#a(e. 

Der  Ort  enthält  eine  Seelen  ja&t  von  38  gamirien,  70  mann* 


117 

Serge  no$  SSBälber,  unb.  bie  Sagb  ift  ba&er  auf  £afen  unb 
Steb^ityner  6cf4>ränft. 

Sefonbere  50?erfwärbigfeiten  gibt  e$  fcier  feine« 
S)te  6ntfte$ung$jeit  be$  Orte*  ift  unbekannt  ,  jebcd)  g<* 
&5rt  fotd^er  fc^on  feit  bm  3o$re  1278  jur  O^errfd^aft  ©rafen* 
egg  unb  ift  ba&er  von  fcofcem  Älter;  beffen  Benennung  aber 
betreffend  fo  mochte  folcfce  &6<fyft  wa&rf4)eintidj>  t>on  bem,  ben* 
felben  begrenjenben  Äampffajfe  hergeleitet  fepn« 

Äämpfenborf 

befielt  au*  20  Älein&aufern ,  jmiftyen  CeopolbSborf  unb  Dberfie* 
benbrunn  im  SRardjtfelbe  gelegen, 

£)at>on  i(t  ©roj?enjer$borf  bie  nac&fte  ^Poftftation. 

2>iefe  ©emeinbe  gebort  jur  Pfarre  unb  ©c&ule  nac^  Sees 
pofbSberf  j  mit  bem  SBerbbejirf  ift  biefelbe  bem  Sin«  3nf.  9te* 
gim.  dlv.  4  jugewiefen,  unb  jum  8anbgerid[>t  naefr  9)?ar<$egg. 

©runb*,  Ort**  unb  <£onfcrtption$obrigfeit  ift  bie  J?en* 
fd&aft  SeopofbSborf« 

£ier  leben  20gamilien,  worin  50  mannlid&e,  55  roeibs 
li$e  ^erfonen  unb  17  fcfculfafcige  Äinber  flnb*  2tn  93ie£jtanb 
beflfcen  biefe  2  ^ferbe,  25  Äüfce  unb  14  @cfrroeine. 

£>ie  93en>o$ner  ftnb  fdmmtlicfr  Ätein&5tt$ler  unb  $errf$afs* 
fid^e  2>refd)er,  meiere  vom  Saglo&ne  ftd^  nähren,  ©runbbeftif* 
tungen  fcaben  fte  feine  #  fonbern  nur  einige  UeberlÄnbgrunbe  im 
Ceopolb*borfer  unb  D&erftebenbrunner  Surgfrieben ,  auf  welchen 
fie  bie  für  i&ren  Unterhalt  erforberlid&en  grüßte  bauen«  2>a< 
nur  für  ben  notyigjten  SBebarf  aor&anbene  23ie&  wirb  geroeibet. 

Äampfenborf  wirb  burd)  jtuei  Steigen  regelmäßig  ge* 
b auter,  niebriger  £au$dS>en,  bie  mit  SKofcr  einige  au$  mit 
©cbinbetn  gebetft  ftnb,  gebilbet.  2)effen  Sage  mitten  im  SWardfo* 
felbe  ift.burd&au*  flad> ,  jenfeit*  be$  9tu§bad(>e$,  fe^r  na^e 
bei  2eopotb$borf  unb  nur  burefy  ben  befagten  83a<&  baüon  ge- 
trennt ,  bann  jnufc&en  Unter«  unb  Oberpebenbt nnn ,  *u  roefefc» 
legerem  ber  SBeg  burtfr  ba*  £>orf$en  fü&rt;  andfr  bte  ©trage 
na<f>  ßaffee  jie&t  frier  vorüber.  £)a*  Ältma  ift  milb,  aber  bat  SBaf; 


120 

# 

£anbroerfer  unter  fid£>  unb  beföäfttgen  |i$  mit  gelb*  Raupte 
fäc$Ii<$  aber  mit  SBeinbau  unb  »erlaufen  ba*  Obft  na$  SBien. 
—  Die  ©rtlnbe,  roel$e  meiit  mit  Äorn  unb  £afer>  viel  n>e= 
niger  mit  2&et$en  unb  ©erfie  bebaut  werben,  flnb  jwar  nur 
von  mittelmäßiger  SSeföaffenfceit,  fte  tonnten  jebocfc  burefr  jweef* 
mäßige  ©efcanblung  ju  bebeutenber  ^probuctionJfäfrigfeit  gebracht 
gerben,  —  £>ie  93ie$jud(>t  anbelangenb ,  fo  i|t  folcfce  gering. 

35er  Ort  liegt  pon  ber  SJrünner  -  $o|tjtraße  in  roeft(i$er 
Stiftung  ftber  jwet  @tunben  entfernt,  in  einer  Siefe  ata  guße 
be*  fe&r  fcofcen  Äircfcberge*  jnnfefren  ObePÖWnfernborf  unb 
2Be$lein$borf  in  einer  außerft  romantifc&en  ©egenb  mit  ber  SBaffe 
fa&rtöfircfre  auf  jwm  83erge  unb  bem  frerrfc&aftlicfreti 
@4>loffe  prangenb.  2>ie  anbern  pa$tn  Ortföaften  flnb  £e$* 
mannSborf,  SBeinfteig,  ©roß«9tußbacfc,  6a$*fe(b,  SWiebepgefc 
(abrunn  unb  lieber  *  £oflabrwiw  t  woju  nur  gelbwege  befielen , 
bie  bei  ungfinfliger  SBitterung  fefcr  \d)Uä)t  werben.  Aar  na* 
brunn  f)af  feine  regelmäßigen  ©äffen,  fonbern  feine  Käufer 
jtnb  t  in  ©ruppen  auf  £figeln  unb  unter  ben  üppigften  ©Arten 
verfteeft  gelegen,  bie  fcier  unb  ba  freunbli$  $erüorf$tmmern 
unb  bem  2>orfe  einen  fcod&fl  maleriftfcen  2fnblitf  gewähren. 

£$  (inb  fcier  mehrere  Caub*  unb  Sttabetyoljwälber  oor&an* 
ben,  bie  beträchtlich  ftnb,  unb  mooon  ber  Ritty  unb  £irfcfc 
berg  eine  befonbere  Srroäfrnung  serbienen.  Sie  3flgb  ift  fe$r 
gut  j  fie  liefert  manchmal  im  SBec^fel  £o<$nulb,  geroitynli$  aber 
JSe&e,  Jpafen,  gafane,  {»ebener,  2>ad[>fe,  güc&fe,  9War* 
ber,  ic.  jc* 

Unter  ben  aSewofcnern  befielt  bie@age:  baß  ber  Ort  oor* 
mall  ein  3)?arftf[erfen  gemefen  fegtt  fofl,  roe($e*  it»o^f  mi)  ber 
noefr  opr&anbene  oranger  ju  betätigen  föeinf,  wenn  nl$t  et« 
n>a  berfelbe  au$  bem  ©runbe  f>ier  aufgehellt  ift,  weil  bie  £errs 
fdjaft  Äarnabrunn  bat  Sanbgeric^t  ausübt, 

ßarnabrunn  $at  an 9D?erfn>tirbigfeiteu  ba<  fcerrf^aft- 
\ii)e  @dj)loß  unb  eine  fd^one  3>farrfirq>e  auftumeifen.  Sr# 
ftere*  ift,  nrie  bie  Äupferftid^Äbbilbung  {eigt,  in  italieniföen 
©tple  folib  erbaut  unb  mit  einem  SBattgraben  umgeben  1  wtU 


121 

<$er  an  feinen  vier  Stfen  mit  rnnben  platten  $&&rmen  verfemen 
tft,  bie  no<&  vom  vorigen  alten  Stoffe  fcerjtammen*  2>a$fe(be 
umgibt  ein  mit  (Eremitagen ,  Cujt  *  unb  jroei  ©laStreibfcfiufern 
gejierter  ©arttfn,  von  ber  @ub*,  SWorb*  nnb  SBeftfeite*  2fadjj 
enthalten  bie  SBofcnjimmer  fd&one*  Sfteublement  unb  ber  im 
©cfrloffe  befinblicfre  frerrl^e  Sßeinfelfer  t>alt  bei  10,000  Simer 
©ebünbe*  Sie  ©«frUfccapelle  ift  im  Safere  1685  am  2. 
September  von  bem  päpftficfcen  Cegaten,  bem  Sarbinale  unb 
Uprima*  von  Ungern,  Ceopolb  ©rafen  von  ÄoUonttfd^  &u 
ßferen  ber  Dreieinigkeit  eingeweiht  worbenj  mit  2(u$nafeitfe 
ber  Sonn-  unb  geiertafle  wirb  tägticfy  Weffe  barin  gelefen,  unb 
fte  bient  au$  wegen  (Entfernung  ber  frodfrliegenben  ^Pfarrftrd&e , 
jur  Aufbewahrung  be$  Tfflerfceiligftem 

£)er  Ort  mar  von  fetner  €ntjtefrung  an  bi*  jum  Safere  1686 
nadfr  9?ieber*^?oflabrunn  etngepfarrt,  in  biefem  3«^e  aber  ließ 
ber  bamaltge  J?errfdf>äft$beP§er  von  Äarnafrrunn,2lu{tu$ 
8riebricfe@raf  v.SButcetini,  auf  bem  fetneitt'@d&to jfe  benams 
bartenbie  ganje Umgegenb  befeerrföenben  jeft  genannten Ätrcfe- 
berge  ein  neue*  ©otte4feau$  ju  Sferen  ber  feocfeften  ©reiei* 
nigf eiterbauen,  wefc&e*  voll  SNajeftat pranget ,  unb  gfeid&fam 
auf  bem  SSBipfet  be$  bunfeln  gorfte*  ju  fcfcweben  f$eint.  9J?an 
genießt  von  ber  Jpofee  be$  Sfeurme*  biefe$  ©otte$feaufe$  eine  rei* 
jenbe  2fu$ft#t  auf  bie  umfiegenbe  ?anbf$aft ,  in  ber  gegen  ©ü* 
ben  bie  Sonau  a($  ein  breitet  ©Überbanb  glanjt,  bann  bie 
Stifte  von  Äfofterneuburg  unb  ©ottweig  fidfetbar  werben,  unb 
bie  im  ©anjen  ein  reiche*  üpptge*  $8ilb  vor  ?(ugen  (teilt, 

Sin  breiter  ©ang  von  80  Stufen  füfcrt  ben  frommgtäubigen 
SBafler  ju  biefer  Äirdfee  feinan,  bie  von  einem  eferwurbigen  £ai* 
ne  umgeben  ift,  unb  welche  nur  jutn  Steife  mit  bem  ©eb&ube 
unb  bem  f$i>n  geformten  Äuppeltfcurme  jtcfetbar  ijt.  X>&6  Äir* 
dfeengebäube  felbft  ift  in  fronen  ©tple  aufgeführt  unb  berSfeurm 
fcfeließt  ficfc  an  ber  ©Abfeite  an  ba$  $>re$bpterium  unb  @<&iff 
ber  &ir$e  an ,  barin  befinben  (1$  5  fearmonifdfe  gejtimmte  ©fo* 
tfen,  wovon  bie  größte  18  Sentner  fdjjwer  ijt,  bie  gar  freuriblidfe 
ben  anbäd&tigen  GT^rtffcen  jum  @otfe$bienfte  einlaben.  £>a$  3«- 


* 


122 

tiefe  ift  ergaben,  bat  9>re$bpterium  ganj  marmortrt  unb  ber  u6# 
rige  Stfreit  gefcjjmatfoott  gemärt«  3m  3afrre  1782  mürbe  bet 
Jfpoc&altir ganj  neu  von  SMarmor  (ergejiettt  unb  mit  einem 
93Ube,.bie  &eilig|te  Sreteinigteit  barfteflenb  von  ®tei* 
ner  gemalt,  gef$mucfc  2Ba&rfcfceinlic&  ift  an$  ba$  fcier  be* 
ftnblic^e  on^  rotfc  geaberten  Sföarmor  bejte&enbe  ©peifegetönber 
von  ber  SamalbufenferKrc&e  am  Äafytenberge  erfauft  tvorben, 
Tlußerbem  beftnben  jicj)  bafelbfi  no$  jivei  ®e  iienal  tare, 
meldte  tvo&l  von  Jjofj  aufgerichtet,  aber  mit  großen  funftvoOen 
Silbern  gegiert  flnb,  tvovon  jene*  auf  ber  (Evangeliumfeite  bie 
©rablegung  <X  ^>  r  t  ft  i  #  vom  9>rofeflbr  93incenjgif4>er, 
unb  ba*  an  ber  Spifielfeite  bie  ©eburt  be*  £ei(anbe*r 
vom  3>rofeffbr  3  o  &  a  n  n  S&rijHanSBranb,  vorließen  UebrU 
gen*  ftnb  jtvei  Oratorien  vorfcanben  unb  vier  £ir$eneingänge* 
83emerfen*ivert&  ifl  ütxtfy  bie  an  ber  Svangeliumfeite  angebrachte 
Äanjef  von  rot$(t$ten  SOfarmor,  unb  tiefer  gegenüber  an, bet 
SBanb,  bie. in  SRarmor  gegrabene  3nfd?rtft,  tvelc&e  auf  bie  €r* 
bauung  unb  Simvetyung  ber  Äircfye  93ejug  fcert*  ferner  beftnbet 
fi$  in  ber  Witte  ber  Äin&e  bie  feit  bem  Sa^re  1755  frergefteHte 
©ruft  ber  früheren  J?errf$afl;$befi$er ,  bie.  aber  nun  burdfo  einen 
großen  marmornen  ©ruftjtein  ofcne  Sfrförift  gefdjtfoffen.  ift.  — • 
Sie  ©ebeine  be$  ©tifter*  ber  Äirctye  rufcen  unter  bem  «#o$aItas 
re.  —  £>ie  ^paramente  fiub  fcfyön ,  babet  ermähnen  wir  aber  U* 
fonber*  eine*  9Refjf(eibe*  von  ©olbftoff,  tvet$ed  bie  fromme  Rate 
ferin  Wlavia  S&erefia  eiflcnfcanbig  geftieft  unb  ber£ir<fre 
gefefcenft  fcat. 

3ur  fcieftgen  Äird&e  geboren  nebft  bem  Orte  $arna* 
b  r  u  n  n  au$  no$  bie  Ortfcfrafien  SBeinjteig,  Jpefcmannfborf  unb 
8a$dfe(b ,  welche  ffarfe  |  @tunbe  entfernt  finb*  —  ©egenivars 
tig  verfielt  nur  ein  Pfarrer  ben  ©otte$bienfl ,  obwohl  eine  eU 
gene  Stiftung  für  einen  Sooperator  befielt. 

2>ie  fcieftge  &irc£e  alt  ein  SBaflfa&rtäort  wirb  von  ja&l« 
reiben  ^Jroceffionen  befugt,  ganj  vorjÄglitfc  aber  affjä&rrt4>  am 
^eiligen   ®$u(enge!fejte  jtromen   au*   ber  ganzen  Umgegenb, 


123 

fetoft  von  Sien,  befonber*  au*  ber  eeepdb|tabt  in  Saufenbeu 
bie  SBafler  gerbet,  um  frier  ifrre  3lnba<$t  ju  »errieten.     ... 

Arn  Kerge ,  auf.  bem  falben  SBege  $ur  Äirifce  fü^rt  eint 
f$att*nret$e  Meei).on  Rappeln  ju  bem  anmutig  gelegenen  un-b 
mit  einer  SMauer  umfangenen  g  rieb  fco  f,  worin,  fufr  aufier 
ben  gewöhnlichen  <$>rabftatten ,  ba*  großartige  SRaufoleum  be* 
einzigen  J?errf$aft*befi§er*  8ubwig  £b(en  t>on  Haque  be* 
fmbet.. 

2)ie  Sfbjtammung  be*  Ort*namen*.  Äamabrunn  £amt 
ntcfrt  genau  angegeben  werben*  dlafy  ber  fcefa&enben  SjotNfage 
fotl  ber  alte  Käme  Särnaprunne  (Äornerbrunn)  wegen  bem 
f$oh  in  frühen  Betten  aflba  bejtanbenen  bebeutenben  .Sornerbau 
unb  ba  ba*  S^af  gleich  einem  Äejfel  (t$  bUbet,  .bemOrte  gegeben 
worben  fenn ;  un*  fdfreint  tiefe  Sage  ganjftdj)  unrichtig ,  unb  wir 
glauben  vielmehr,  baf?  ein  Jlufjiefrtrunnen  jum  Srefren  bejtan* 
fcen  fraben  burfte  ,  welken  SJrunnen  man  imWtertfrume  ben  Sias 
men  Äarrenbrunn  allgemein  gab  unb  ber  auefy  bem  ©orfe, 
roe($e$  wafrrfcfreinlity  um  ben  Brunnen  frer  erbaut  würbe,  mitg$s 
tfreifc  warb»  3)a*  £>orf  ift  oou  froren  2((ter  unb  f$on  bejüfralb 
merf  würbig,  weil  bereit*  im  XIL  3afrrfcunbert  eine  abelige  gas 
milie  aorfranben  war,,  welche  fiefy  ein  @$(of*  erbaute,  ben  Ort** 
namen.gefüfrrt  frat  unb  aiic^  ofrne3n>eifel  83eft§er  be*  Ort*  war* 
SBir  werben  tiefe*  ©efcfclecfrt,  foweit  bie  ©lieber  baoon  un*  be* 
Jannt  geworben  ftnb,  bei  ben  SBeft&ern  ber  Jperrfd&aft  Äarnas 
brunn  aufführen,  vorder  aber  bie-  ganje  Jperrföaft  in  Äurje: 
befdfrreiben. 

Sie  SSeftanbtfreife  bieferiperrfefraft  bifben  bie  £>orfer:  Aar* 
na  brunn  unb  2ad)$felb  mit  bem  ©Ute  SB  e  in  jte  ig  unb 
2>orf  J?e$mann*borf.  Siefe  enthalten  103  Samilien,  217 
männliche,  235  weibliche  ginwofrner,  57  ^ferbe,  91  Äüfre,  647 
Schafe  (worunter  aber  500  ©tue!  $errf$afüi$e  oon  »erebelter 
Mbfunft  begriffen  ftnb),  35  @* weine,  50$  3o#  frerrfcfraftUd&e 
Salbungen,  74  3o#  Riefen,  1144  3o#  Werfonb  unb  264 
3o$  SBeingärten. 

Sie  J?errf$aft  liegt  am  guj5e  be*  (t$  norbofWi^  frinjie&ens 


» 


124 

beii  £in(berge0  in  einer  pra$tooUen  Qegenb  mit  gefunbeu  Ä!i* 
nia  unb  oortreffli$eu  Safer  verfemen.  <E*  werben  alle  oier  ®e* 
tretbearten,  Srbfen  fo  wie  autfy  Äuoflengewac^fe  gebaut,  unb 
ein  guter  SBeiu  unb  fefrr  gute*  öbft  gewonnen.  —  3ie93ie$* 
{n$t  ift  ni$t  von  Belange*  unb  fo  ift  benn  au$  feine  ©taUfätte^ 
rang  eingeführt.  —  £>it  @runbe  ftnb  oon  mittelmäßiger  ©fite  f 
jebo$  jn  einer  beffern  Srtragdfa&tgfeit  geeignet ,  wenn  fte  oon 
bem  Canbmanne  mit  me&r  Sorgfalt  befeanbelt  würben ,  welken 
SJorjug  man  bei  ben  '$errf$aftti$en  fogletifc  ernennet ,  ba  fo($e 
me$r  gweef mißige  Be^anbtung  unb  beffere  Düngung  erhalten,  teei 
beriperrföaft  ift  bie  grud&twecfrfelwirt&föaft,  *«  &«»  Untertanen 
aber  bie  2)reifelberwtrt$f$afr  eingeführt* 

grüffe #  93ä$e,  9Wu&len,  ©tragen,  Briefen  ober  Watt* 
t&en  befielen  feitie  in  biefer  £errf<&afc  —  2>er  $tr$berg 
unb  ber  £irf$berg  bei  Äarnabrunn  ftnb  mit  2aub*  unb 
SWabelwalbern  befegt  *  wooon  (entere  aber  feine  befonberen  OTa* 
men  frabeu*  —  2>ie  Sagbbarfeit,  ein  ©gentium  ber  £errf$aft, 
ift  fefcr  gut,  benn  fte  liefert  einige*  9f otywifb,  bann  9te$e,  £a* 
fen,  gafane,  Kebfrü&ner,  gfic&fe,  2>a#fe,  SBarber,  it.  tu- 

3u  Äarnabrunn  fcat  bie  £errfcfraft  im  %a$vt  1803  ei« 
ne  Branntweinbrennerei  errichtet #  welche  (t>ieUei$t  bie* 
fer  litt  bie  einjige  in  Ocfterreidfr)  mit  einem  Sampfbeftittirappa* 
rät  verfemen  ift.  --  Befonbere  gretyetten  ober  abju$altenbe 
9K5rfte  ftnb  feine  uorfcanben.  2>a$  &errf$aftfid(>e  3r$h>  en$ift 
an  allen   merhtmrbigen  Urfrtnben  blöd  mehrere  ?e$enbriefe  au* 

bem  XVI.  3a&rfrunb*rt. 

3u  ben  befenberen  ©egenftanben  in  biefer  Jperrfäaft ,  au# 
ßer  ben  Dorfern,  geboren  bie  f$one  ^farrftre^e  mit  9>farr* 
$of  unb  &d)ü\\)au6  in  Äarnabrunn,  bat  £errf$aft? 
t i 4> e  ©tylop  mit  ben  jweef  mäßig  eingerichteten  SBirt$* 
fdj>aft$gebfiuben,  bie  oben  befproefcene  Branntwein« 
trennerei  unb  ber  £errf$aft(i$e  Steinbruch  ffir 
9Bauer(teine  unweit  ber  Ätrerje  auf  bem  Äircfcbevge* 

£>ie  elften  Befifcer  oon  Äarnabrunn  unb  oietteit^t  au$ 
Örünber  beäfelben ,   fo  wie  bie  Erbauer  bei  oormaligen  alten 


/ 


125 

®fyof[rt  mar  ba*  uralte  unb  eble  ©efd>te^>t  ber  Stitter  von 
(Tfrernerprunne  (Äarnabrunn),  wovon  bie  meiden  in  beti 
jtvetlifc&en  2lnnalen  vorkommen« 

9?o$  früher  aber  att  in  ben  vorerwähnten  Xnnaten,  er« 
fd&eint  in  bem  @tift  Älofterneuburger  ©aatbuc&e  ein  J?ertvi$ 
von  Ghernerbranne  al$  3*ug*  nebfl  -mehreren  ©liebern 
von  ben  angefe&enjten  unb  ebenen  o(lerreid)tfd>en  ®e\$U<fy? 
tern.  Ulricfc  von  (£fcernerbrunn  erfc&emt  ebenfalls  M 
3eugc  ungefähr  um  ba*  3afcr  1246* 

Albertus  de  Chernerprunne  genehmigte  ben  abgefcfylof* 
fenen  £auf$  be*  SEBeid&arb  oon  Smjenborf  mit  bem  Älofter 
Sibetl,  mehrere  be$  SSßetd^arb  angefcorige  ©uter  betreffenb  j  ge* 
f^efcen  ju  SBien  1258.  Steffen  trüber  £  einriß  von  Sfcer* 
nerbrunne  ivüb  im  3afrre  1279  *n  eiwer  Älofterneuburger 
Uvfunbe  gelefen. 

$)er$te  oon  (£&3rnaprunne  beurfunbet  fammt  feinen 
©ofcnen  SBernfcarb,  ^raune,  (95runo)f  Otto  unb  £ert- 
nib,  unb  feinen  Softem  Slfbetfc  unb  ©eifel  (glifabetfr 
unb  ©iefela),  ben  93erfauf  tyre* Sigent&um*  au*  freier ^anb 
von  XIV.  Shilling  ©ult  unb  31  gjfunb  SESiener  Pfennige  an 
£ietri$  ben  J?äu$ler  unb  feine  (Sattln  ©ertraub,  welche*  an 
ber  Steinwanb  bei  bef  alten  SBurg  gelegen  ift  !Ber  93rief  ba* 
von  ift  ausfertigt  tvorben  ju  SSBteti  tmSafcre  1313  (P.Just. 
Kaltenegger  Collect.  Chart»  T.  L  folv  1  et  2)*  iDiefe  oier 
SSruber  befagen  audfr  im  3a$re  1330  verfdfnebene  J?o&enbergU 
fcfce  ßefcenje&ente  unb  ©nmbftucfe  ju  50?otlan$borf,   @ebarn, 

93on  nun  an  ecföeinen  »o$  mehrere  ©lieber  blefergami* 
lie,  aüein  alle  führen  ben  Kamen  ber.Sfrrindfr  (©rietfce)  nebflfc 
i&ren  ©efölec&tdnam^n,  SGBir  glauben  ni$t  mit  Unrecht  ju  oer* 
mutzen,  t>a§  einer  oon  ben  Äarna brunnern  mit£er$og  8eo* 
polb  bem  ©lor reiben  na$  ©riedffcnfonb  unb  9>alaftina  ge* 
jogen,  fl4>  #  ölei<&#ie  fein  frerjogfic&er  ©ebieter  (1$  bie  fefrone 
unb  tugenbfrafte  Sfceobora  au*>#  grie$if#en  Äaiferfraufe 
etfo&ren,  audjr  eine  ©attin  t(afelbfl, genommen  fcabe,.unb  ba# 


128 

3m  3a&rel628  erföeint  <£&riftbp&  SBilfrel*»  $ern* 
fltorf f er  von  poppen  at$  23ejt$er  biefer  Jperrföaft;  allein 
am  legten  S0?ai  be*fefben  Safcref  no$  ver(larb  berfelbe,  unb 
Äarnabrunn  würbe  unter  feine  jrvei  Softer,  grau  Regina 
€üfabetfr  vere&Uc&te  ©teger  unb  Barbara  3u(iana 
geseilt.  Severe;  meiere  (Td>  injnufdjjen  an£an$€frrenreic| 
©  e  9  e  r  von  Ojterburg  Dermale ,  tief?  am  19*  October  1635 
tyren  Hnt&eif  für  tyren  ©ema&l  allein  an  bie  ©ült  übertragen, 
morau*  errettet,  bajj  jie  au$  ben  f$tt>efterfi$en  Jfnt&eU  an  fidfr 
gebraut  fcabe. 

9?ad^  bem  $obe  be$  befagteti  £an$  Sfyre  nrei#  ©eyer 
von  Ojterburg,  feilten  ftcfr  feine  jivei  Softer  2lnna  83  ar* 
bara,  bie  ebenfalls  an  einen  ©epervonO|ierburg  vere&fic&t 
unb  iperrin  von  Dfler  bürg  mar,  unb  Sfenora  vermi&fte 
9tott$a(inÄarnabrunn*  (Späterhin  verkaufte  bie  Unna  3Jar* 
bara  von  Ofterburg  tyren  2fntfcei(  an  3o^ann  £&ri(topfc 
gretyerrn  von  Stott^af  tvoburcfc  Äarnabrunn  bemfelben  als 
(ein  angehörte.  —  3m  3<*&re  1667  am  6.  3«ti  verkaufte  berfet* 
be  biefe  feine  £errfc&aft  an  3ofcann85aptijtfpineU. 

2)en  26*  September  1670  erfaufte  3uliu^  $rtebtt$ 
03 uce U in i  grei&err  von  9tei$enberg,  ber  im  3^re  1683 
in  ben  9teitfc$grafenflanb  erhoben  würbe,  bie  £errf$aft  Äarnas 
brunn  von  ben  Srben  be$  verdorbenen  3o&an  n  85apt*  tyi* 
ntU.  £>iefer  braute  anfy  im  %a$re  1704  ba^  ©ut  SBeinjteig 
bur$  Äauf  an  ft$,  tveld&e*  feit  biefer  Beit  mit  Äarnabrun  n 
einverleibt  ju  fepn  fcfcetnt,  ö?a$  feinem  Sobe  ererbte  beffen  jus 
ruef  gebliebene  ©emafclin  2fnna  üWar-garet^a  <E I tf  abttfta 
geborne  greiin  von  ©tojjing,  famrntfic^e  «£errfc$aften,  unb 
a(*  aud)  biefe  ben  7*  2Juguft  1717  i&rem  ©atten  in  bat  ©rab  folg* 
te,  erhielt  Äa  rnabrunn  unb  Sßeinfteig  im  3<t$re  1718 
bie  grau  gjt&er  Unna  SÄegina  greiin  von  Dgilvr;  getonte 
©rafln  von  SBelj  bur<&  Svbt&eÜmid- 

hierauf  Eamen  na$  ben  be(ie&enben93otmerfungetr&e*  n.  5# 
ftanbifc&en  ©ultenbudfre*  nad&fotgenbe  S5'efi$er:  im  3«&re  1721 
3©&ann£arl  ®bler von@eum** bttrcfrÄaufvo»  ber  93t* 


129 

rigen;  im  Sa&re  1759  Neffen  @*$n  2Cnt o n j  im  %atyt  1766 
Cubwig  Stier  ton  -§Aque,j..bW$  Srbföaft  »on  93otigemj 
im  Safrre  1804  3t  n  tonia  greitn  von  fßolja,  geborne  ©rafln 
»on  @totf$ammer,  buuft  ,6fbf(&afti  im  3a£re  1828  3o- 
fc p^  Öraf  oon  23olj-q  i#fe  Än^onia  ©rafta.^on  $at$i* 
onp,  geborne  ©räfin ton  93oljas  in  bemfelbe»  3fa$re,  3u# 
liu*  grei&err&on  SRebU 

Äa$  etöbot  f. 

• . « +  » 

€in  Äircfrborf  von  129  £*"f«ro*  weoon  $ot*borf  in  hit 
Sntfernung  son' einer  unb  ein«:  falben  Sftnbe  btc  näcfcjte  9>o|b 
jiation  i(h  ,  ,         ,       ^ 

Äird&e  nnb  @#ute  ieftnben  ft$.  im  Orte,  unb  geboren 
gum  Secanat ,@cau§r  ba*.$attoaat  oon  er(tero ,  Jbejtfct  bec 
fouoeraine  güvft  oon  unb  ju  8i$ttnjiesii,  £er  &fy bfrei*  von 
frier  i|l  bem  Sin«  3nf,  SKegt«  SRr.  4  jugetbeift. 

£>ie 9ted^te  eine*  ßanbgericfrrt  vc rfie&tSJaoeuUburg ;  ©runb-, 
Ovti*  unb'  (£onfcriptionfobrig!eit  ift  bit  J^erxfdfoaft  §efb*berg. 

€$  werben  frier  174  gamilun ,  379  männlic&e ,  365  meib? 
licfre  sperfonen  unb  195  f<frulfä&ige  Äinber  ;  70  uferte,  2  Ocfr* 
fen ,  110  Äufre ,  150  @<frafe  unb  8Q  @<frweine  geja&lt. 

£>ie  $Beroo&ner  bef4>aftigen  jicfr  mit  Äornec;  unb  SBein* 
bau*  unb  fe<frfen#auf  ifrren  meijt  mittefmafUgen  ©rfinben  alle 
»ier  ©etreibegattungen ,  nebflben  geroo&nücfren  Änoflengewacfrs 
fen  unb  einen,  SBein,  ber  fcfron  jur  beffern  (Sattung  ber  öfters 
rei<frifcfren  Sßeine  gerecfrnet  werben-  barf*  Sie  Obftpffege  ifl  uns 
bebeutenb  ,  aucfr  bie  93iefrju<|t  wirb  nur  mittelmäßig ,  ofrne 
©taflfutterung  betrieben. 

Die  fcierortigen  Canbbauern ,  finb  meift  aW  #alblefrner  mit 
22  3o<fr  JpauSgrünben  befiiftet*  93on  ©en>erb$feuten  finb  frier 
nocfr  anfäjjig  3  ©cfrneiber,  4  ©cfrufrmacfrer,  1  23inber,  l£if<fr> 
(er  unb  2  ©cfrmieöe. 

ÄageNborf  frat  feine  Sage  am  2fbfrange  eine*  23erge* 
unb  beließ  in- unregelmäßig  gebauten,  meift  mit  (Strofc  gebeer- 
ten Käufern,  Keffer  gehalten  fi<fr  beffen  n5cfrfte  Umgebung«! 

9 


128 

3m  3^rel628  crföeint <E&rij*bi>&  SBilfrel»  g>crn* 
ftorffer  von  poppen  6t*  93eji$er  biefer  £errf$aft;  allein 
am  legten  9Rat  beffelben  3a^re*  no$  oerftarb  berfelbe,  uub 
äarnabrunn  würbe  unter  feine jioei  Softer ,  grauSRegtna 
€(tfabet$  oere$ti$te  ©teger  unb  Barbara  3u(tana 
flet&eük  Severe/  welche  f!#  in|nuf4>en  an£an*S&renrei# 
@  e  p  e  r  oon  Ofterburg  »ermatte ,  lieg  am  19.  October  1635 
t&ren  Unheil  für  i&ren  ©emafrl  allein  an  bie  @A(t  übertrafen , 
worau*  errettet,  baß  fte  au$  ben  f^weflerli^en  2fntfreil  an  jt$ 
gebraut  fyäbe. 

97a4)  bem  $obe  be*  befaßten  Spant  6r>rrnrei<$  ©eper 
oon  Oft  er  bürg,  feilten  ftd?  feine  jroei  Softer  2(nna  83  ar* 
bara,  bie  ebenfalls  an  einen  ©eper  oon  Öfter  bürg  oerefclicfrt 
unb  Jperrin  oon  Öfterburg  war,  unb  Sienora  oermä&lte 
Stott&altnÄarnabrunn.  Spateren  oerf  aufte  bie  Unna  Bar- 
bara oon  Ofterburg  i&ren  Tintfyeil  an  Sodann  (E$rt  (topft 
grei&errn  oon  SRottftal  rooburdfo  Äarnabrunn  bem  fr  (ben  alt 
(ein  angehörte.  —  3m  3aftre  1667  am  6.  3uli  oerf aufte  berfefc 
be  biefe  feine  Jperrfcftaft  an  Sodann  JBaptift  fßinell, 

2>en  26.  September  1670  erf aufte  3ulU**  g rieb  rieft 
Jßucellini  greifcerr  oon  9tei<ftenberg,  ber  im3aftre  1683 
in  ben  JKeicftägrafenjjtanb  erhoben  nmrbe,  bie  £errf$aft  Jta  rna? 
b r u n n  oon  ben  Srben  be*  verdorbenen  3oftann85apt,fpi* 
nell.  £>iefer  braute aneft  im  %af>ve  1704  ba*  ©ut  SBeinfteig 
bureft  Äauf  an  (!<ft>  toelcfte*  feit  btefer  Seit  mit  Äarnabrun  n 
einverleibt  ju  fepn  fc&eint.  Wacft  feinem  Scbe  ererbte  beffen  jus 
rftcf  gebliebene  ©ema&lin  Anna  SRar-garetfta  €ltf  abetfta 
geborne  greiin  oon  ®tojjing,  fämmtlicfte  «£errf<ftaften ,  ««& 
a(*  aueft  biefe  ben  7*  21  uguft  1717  i&rem  ®atttn  in  ba*@rab  folg* 
te,  erftielt  Äamabrunn  unb  ä&einfteig  im  3aftre  1718 
bie  grau  Sjtfrer  Unna  SÄeginagreiin  oonOgilo^  geborne 
©rafln  oon  SBelj  bureft  gvbt&eilttrtd.  ' 

hierauf  famen  natft  ben  befte&enbetv?Öormerfungenr  M  n*  &♦ 
(Wnbifcften  ©iiltenbu(fte*  nacftfclgenbe  ©efifcer:  im  3«ftre  1721 
3oftann£arl  £bler  oon  @  e  u  U  e*  n  burc^  Äauf  oon  ber  93t* 


129 

rigen;  im  Sa&re  1759  Neffen  @»$n  Buton;  im  3afrre  1766 
Cubw.tg  Sbler  von  J?Mue^  bu;<&  Srbföaft  ton  33origem; 
im  3a&re  1804  An  tonia  grfün  von  83 0 (ja,  geborne  ©räfla 
von  @to  «flammet,  buo$,  ,ÖTbf4>aft;  im  3«M  1828  3 02 
f ep^  ©raf  von  23o(£q  *#b  2(ntonia  ©rafia ,j>o»  %>atf)U 
an  9,  geborne  ©rajin  ton  SBoija;  in  bemfelben  3a$re,  3w 
( i  u  *  grci&err  von  9t  e  b  U 

Sin  Äirdjborf  von  129  £*uf«ttr  wovon  $oi*borf  in  ber 
(Entfernung  von* eiltet  unb  einer  falben  @ttinbe  bie  nä$fie  3>offe 
fiation  ifh  .■'.-,    *     ,  ;  / 

Äirc&e  nnb  Schule  ieftnben  ft$  im  Orte  ..unb  geboren 
jum  2>ecanat  ,@taa$  r .  ba* .  $>atronat  von  etfierer  Jbe^^t  bee 
fouveraine  gürffc  von  unb  ju  8uj>tenfleiu.  2>er  äBepbfrei*  von 
$ier  ift  bem  Sin.  3nf*  9t*flk  9fo  4  jugetfceUk 

2>ie  Sterte  eine!  ßanbgericfct*  verfielt  9taveu*burg ;  ©runb*, 
Ort**  unb1  £onfcription*,obrigfett  ift  bie  £errf<jfraft  §elb*berg. 

£*  werben  fcier  174  SamW«n  t  379  männliche ,  365  weib* 
\\i)t  ^erfoncn  unb  195  f^ulfab^e  Äinber  j  70  9>ferbe,  2  0$* 
Ten ,  110  Äu&e ,  150  Schafe  unb  80  ©c&tveine  gejafrft. 

£>ie  SBetvofcner  befc^>afttgen  fic^>  mit  Äorner*  unb  SBein- 
bau,  nnb  fec&fenfauf  tyren  meijl  mittelmäßigen  ©rfinben  alle 
vier  ©etreibegattungen  /  neb  jt  ben  gewo&nüc&en  -Rnoflengetvacfc 
fen  unb  einen,  SBein,  bec  fcfcon  jur  beffern  ©attung  ber  öfters 
reü$if<$en  SBeine  geregnet  werben  barf,  Sie  Obftpflege  ifl  uns 
bebeutenb  ,  au$  bie  93ie&ju<frjt  wirb  nur  mittelmäßig ,  o$ne 
®taflfütterung  betrieben« 

2)ie  fcierortigen  ßanbbauern ,  ftnb  meift  a(*  £a(6fefrner  mit 
22  Socr;  £au*grünben  befliftet*  93on  @ewerb*leuten  ftnb  $ier 
no$  an  f dp  ig  3  ®$neibef,  4  @$u$ma$er,  1  SBinber,  l$ifc$# 
(er  unb  2  ®$miebe, 

Äa$e(*borf  fcat  feine  Sage  om  abfange  eine*  Serge* 
unb  befielt  in- unregelmäßig  gebauten,  metfl  mit  <Stro&  gebeer- 
ten Käufern*  SSefler  gehalten  ft#  bejfen  nä#e  Umgebungen 

9 


130 

bie  einetffeUf;SBefn$ögeJ7  anberfeit*  ber- fogenannte  £:a$el$; 
torfers  2Bölb  Wlben,  tofjtere*  bigfntficfc  ein  S^ier^arten  i|l 
etngef^tebe^,  unb  «ht&ält  bitf '  ^rfd^te^e'rfflen  ©attiingen  SEBilbj 
bofelbft  befmbet  Hd)  audf>  etri'Win&-3*gbf<&fog.  3>ie  nadj>* 
Wh  UmgeSiHigeti  be*  0rt$  fuib^  @$teintfca(  unb  @#cattenberg \ 
•we^tn  nur  Canbmegefü&itou  (Sin  (SommünicationStoeg  fü&rt  *o» 
(rier  über  ^c^mifc^frut  auf  bie  &rütriier.ipauptftrc$ev 

2)a$  Ältma  ift  J^ier  jiemitcfe  gxfunb ,  au$  ba$  SGBaffer  gut« 
(Stn  fixerer  »emcte  Mftrt  Iffter*  t>on  äaftelt  borf  ift 
'eine  in  -ftr-Stfk'te  be*  Ott*  auf  etnita  freien  9>fa$e  bem  ©a(l- 
^attte' jjegertüber  fte^enbe  merfrourbige  (lein  er  ne  ©Süle, 
an  welker   nocfr  beutlidfr   bie  3afcre$$a&(  12J)0  ju  erfefcen  ift* 
1  ©leiten  'Sftir#*bürfte  bie  in  «ber  SBitte  be*  Dorfe*  auf  ei- 
ner pbfd^eir  2fn^o^e'ftttttrteitnb  im  älteren,  aber  bim^  mefr« 
mafige  ^Reparaturen  beinahe  ürtferitttlic&en  ©tpfe  erbaöte  Ätr* 
$  e  fepn*  OHUify  fefte  im  3a$re  i'693  erft  jur  fefbftftänbigen 
Pfarre  erhoben  tbnrbe,  fo   ffnben  mir  (te  bo$  lange  oor^er 
f$on  aU  eine  |$ihrafe  t>on  gfetbäberg  tinb  bärfte  mehrere  3a^r« 
fcunbette  ad  eine  (Tapefle  geftonben  fepn, 

£>a$  3fen'ere  biefer  Äirc^e  ift  einfa$  unb  f$mucF(o4f,  ben» 
auger  einem  ju  S&ren  M'tyit'Hvofttli  83art&olomau$, 
aWgpatroh  ber'Äir^e'  beftetyenb'en  #odp»a(tar*  unb  jroei,  bem 
^eiligen  Sodann  t>on  Jrteponiurf  unb  ber  freitigften  3ungfl 
fr  au  9J?aria  geweiften  @ettenalt3ren  entbehrt  biefetöe 
afle  3i^e,'unb  beft$t  au$  fonft  feine  brtnerfen$roert&eh  ®P 
genftanbe.  Sie  (Sorge  für  ba$  ©eefenfceif  ber  $ier  ei^farr» 
ten  ©emetnbe,  ift  fitt  bem  3ä^re  1693  einem  Pfarrer  übep 
trägem  —  2Iußer  Äa§eI$borf  gebort  fonft  fein  Ort  jnt  $ie* 
ftgen  Pfarre,' 

25er  g  r  i  eb&  0  f  beftanb  bi^  iiim  3a£re  1831  um  bie  &ir* 

•  •  •*■    «         • 

$e  fceruffl,  in  welkem  3abre  aber,  wegen  Uebeffülfürig  bei  ab 
ten  mit  25erftorbenen  an  ber  23re$ru£r,  ein  neuer  außerhalb  be$ 
Srtfl  angelegt  würbe* 

S)er  Ort  £a$e($borf  erlieft  ofrrie  3  weifet  biejen  9?*» 
men  t>on  feinein  ©tifter,  unb  £iefc  ba^er  früher  ff^djiUnt^ 


131 

borf.  ©nen  Hermann  oön  <E$ejitini*b6rf  finben 
wir  na$  Sttajr,  gifcfcer*  Urf,  83*  fc&on  im  3afrre  1135  ,  wo  et 
af$3*uge  in  einer  Urfunbe,  oermoge  weld&er  9Karfgraf  2eopofb 
IV,  bem  Stifte  &(ojteweuburg  ben  Sefcent  oon  Äfoflterneuburg 
juröcfgibt1,  erfd^etttt«. 

2ftißer  bitfem  wirb  jebocf)  feiner  biefe*  9?artten$  fdnjt  befannt/ 
worauf  $u  oermut&en  ift,  baß  biefe*  ©efdjKec&t  fe&r  jeitficf*  wies 
ber  au$gebtÄt)t  fcaben  mag*  SBenn  wir  ben  Farnes  £  &  e  j  i  1 i  n  i  U 
b  o  r  f  in  ^Betrachtung  jie&ert ,  fo  finben  wir ,  baß  folget  nid&t 
t»on  ber  örtlichen  Sage  genommen  würbe ,  fonbern  er  i&n  wie 
fcfron  erwähnt ,  oon  einem  @pro(fen  tiefet  gamitie  mit  SWamen 
<T£eji(in,  ermatten  frabe,  brt  biefen  Ort  grünbete, 

®erdEK$tfL$e  Sreignijfe  ftnb  un*  oon  biefem  Orte  nid&t  bes 
fannt  geworben.  SBä&renb  ber  im  3fa$re.l831  aufgebrochenen 
epibenüfc$en  »red&rufcr,  würben  frier  in  futjer  &tit  u6et  100 
SWenfcfren  ein  Opfer  biefet  @eu$e< 

«Äautenbotf/ 

ein  2>örf  mit  52  Käufern,  unweit  @taa$*  baoort  ifl  $oi*borf 
in  aribert^albflftnbiger  Entfernung  bie  näctyfie  9>oftfltation. 

3ur  Pfarre  unb  ®tfru(e  ifl  ^it  (Semeinbe  nacfr  @taa$  ge* 
wiefe«  unb  mit  bem  SBerbfreiS  jum  8in„  3nf.  SRegim.  9lr.  4. 

ßdnbgeritfrt,  Ort**  unb  <£onfcription$obrtgfeit  i(l  bieiperrs 
$errfc$aft-  @taa§,  welche  au$  nebft  ber  ^robjtei  unb  Mttfyt 
@taa$  bie  frier  belauften  Üntertfranen  befifct. 

Nietens  (eben  63gamilien  mit  128  mannten,  140  weib* 
tiefen  ^erfonen  unb  51  fcfruffSfrigenÄinbernj  biefe  galten  einen 
93iefrftcmb  tfon  48  >pferben ,  105  Äüfren ,  1330  ©cfrafen  (meifl 
frerrfcfraft(icfren) ,  10  Siege*«  unb  80  ©cfrweinem 

X>i*  »fpauptbefcfrdftigung  ber  friejtgen  Sinwofruer  befte^t  in 
Mcfer*  unb  SBeinbat^  woju  ©runb  unb  &oben  meifi'günftigf 
unb  fyityft  fetten  ©lernen  tatbefefräbigungen  au*gefe$t  ftnb,  Sin 
großer  Sfreil  ber  SBeingarten  liefert  aber  feinet  norblicfren  Sage  we<- 
gen  fauren  SGBeitu  SWebft  ben  oerfefriebenen  ÄiSrnergattungen  wer* 
Un  frier  auefr  Jpülfenfiüc^te  unb  etwa*  Qb(l  gebaut.  Sie  93iefr* 

9* 


132 

jntfct  tfl  mittelmäßig,  bei  ber  £errfd&aft  ober  bebeutenb,  roofelbft 
au$  ©taUfütterung  betrieben  wirb. 

2)er  Canbbauer  tfl  af$  ©anjfefrner  mit  25  bi*  30  3o$  i  <>t* 
^alblefcner  mit  14  —  18  3ot&  unb  alt  aSiertellefrner  mit  10^12 
3o$  befliftet,  Äußer  einigen  Äletn&äu$fern  leben  frier  all  $>rofef* 
ftoniften  1  ©c&nwb,  1  SBagner,!  »acfer,  2  ®#neiber,  ±@4w* 
fter ,  2  Siföter  ,  1  ©reißler  unb  1  ©aflmirtfr* 

Dte'StnwoSner  treiben  au$  mit  i&ren  (anbnnrt$f$äft(i$<n 
9>robucten  einen  Jpanbef  nacfr  SWafrren  unb  SSBien. 

Äautenborf  liegt  auf  ber  ofllicfren  @eite  am  guße  be* 
©taafccrberge*,  imif$en  ©taafc  unb  (Snjerlborf,  an  ber 
nacfr  2aa  unb  SJlafrren  füfrrenben  (£ommercialftraße* 

£>ie  frieftge  Umgegenb  tfl  jwar  angenehm,  aber  ber  Ort 
felbft  entbehrt  allen  lanblic&en  ©djmutf,  unb  entölt  nur  jerftreut 
unb  fcfrtec&t  gebaute  mit  @tro&  gebeerte  Käufer.  2>a*  einjige  frier 
beflefrenbe  ©eroaffer  Ift  ber  frerrfefraftlufre  Setcfr,  »Sgelfee* 
Seid)«  genannt,  ber  mit  Karpfen  befegt  ift,  unb  alle  pet  3afr* 
re  eine  bebeutenbe  Ausbeute  gibt  2(n  SBälbern  tfl  frier  bloß  ein 
t leine*  jefrn  3fo$  fraltenbe*  SBalbdfren,  bieÄautenborfer* 
21  u  e.  Uebrigen*  tft  bie  Sagb  gut ,  unb  liefert  eine  beträcfrtlicfre 
Mnjafrl  £afen,  au<&  JRefre  unb  gfafane. 

£u  ben  bemerfenäwertfren  ©ebäuben  im  Sorfc  gefrBren  tin 
großer  folib  gebauter  frerrf<fraftli<frer  SWeterfrof  >  melier 
nebft  verriebenen  anbern  UJiefr,  beinahe  anbertfralb  taufenb 
©tue?  @<frafefaßtj  bann  eine  feit43afrren  frier  beftefrenbe  3 «» 
tftr*9taffinerie,  in  weiter  täglicfr  über  30  ^erfonen  he- 
fd>aftt^t ,  unb  jSfrrlitfr  au*  ungefähr  20,000  Zentner  JRunfetrfc 
ben  Surfer  erjeugt  unb  tfreil*  'tw<fr  SBten  unb  93rftnn  *  erführt, 
tfretl*  audfr  in  ber  Umgegenb  verkauft  wirb.  X>it  IfbfSHe  ba* 
bei  werben  tfreil*  jur  ^Branntweinbrennerei ,  tfreil*  jur  StaBfut* 
terung  ©erwenbet* 

©efcfricfrtlicfre  (Sretgniffe  fmb  von  tiefem  Ort  feine  begannt. 


135 

Äetlaebtunn, 

ein  2>orf  »on  146  Käufern  nä<$fi  ber  eine  93iettet{tnnbe  ent* 
fernten  ^oftftatton  SBifferlborf* 

&\v$t  unb  @#ufe  befinben  ftdfr  im  Orte,  bal  2>ecanat  i(l 
Jpaulfirc&en ,  bal  9>atronat  gehört  bem  gurjlen  3oM"  8idj>s 
tenffci».  »efraufte  Untertanen  beftfcen  fcier  bie  Jperrföaften 
SBaitertfirtfcen  unb  SBHferdbevf ,  mlfy  teuere  J?errf4>aft  au$ 
baf  6anbgeri$t ,  bie  Ort**  unb«  (Toufcriptionlobrigfeit  ifi* 
©er  SSBerbbejirf  gebort  bem  8in.  3nf.  EKegim.  VRu  4* 
Xer  Ort  ent^ft- 1«  187  gamtlten ,  395  männliche,  434 
weibfidfre  9>erfonen  unb  70  fd^ulfa^ige  Äinber.  2)er93ie&ftanb  be* 
fte&t  «ul  59  $ferben,  171  Äu&en  unb  1213  ®$afen  unb  210 

®4>weift*ft. 

-  -2)it  m$t  junt  6e(t*n  befttfteten  Sinwofcner  ftnb  Canbbauern, 
welcfje  nur  bienotfcwenWgftarJpanbwerfer  unter  H4>  ^^n  unb 
ftdjj  oon  2(cfer-  unb  SBetnbau  nähren»  Sie  erbauen  auf  i&ren 
mtttefm^tg  ju  nennenben  ÖJrunben  SBeigen,  Äom ,  ©erfte  unb 
<$afer,  Der  Obftbau  fo  wie  bie  93ie$ju$t  ftnb  ganj  unbebeu* 
tenb ,  babei  ftnb  au$  bie  Diepgen  ©runbe  uorjäglicfc  bie  SBein« 
gebirge,vben  £agelf(|>äben  aulgefe$t. 

2>äl  Dorf  Äettalbrunn,  wie  erwähnt,  ungefähr  eine 
SSierteffhlnbe  Don  ber  »runner  *  fpoftftraße  gegen  Often  gefegen, 
ift  }tem(t$  regelmäßig  gebaut ,  feine  Käufer  ftnb  gemauert  unb 
meift  mtt€5trofc  nur  wenige  mit  3tege(n  gebetft.  Sin  Keiner, 
eine  $a(be  ©tunbe  vom  Orte  im  SGßalbe  entfpringenber  namen* 
(ofer  85a$  bur^fHeßt  einen  £&ei(  bereiten  in  ber  Stiftung  ge* 
gen  SBilfer^borf  unb  munbet  ficfc  bann  in  bie  3a9a« 

Die  im  9tuc!en  bei  Dorfel  ftd)  $injie$enbe  mit  Mecfern 
unb  Steingärten  befegte  ^ügert ette  #  fo  wie  ber  gegen  Oßen 
Jefinbüd&e  aul  SJlabeT^olj  bejtetyenbe  ni$t  unbeträ^tlicfce  SBatb 
geben-  tfer^  Diepgen  ©egenb  ein  anfprecfcenbel  länbficfcel  tfnfe&en, 
wobei  au^'  nocb  ber  nafre  9Rarft  SBÜferlborf,  bie  über  bie 
SBergwolbungen  nod)  oörragenbe  Äircfce  bei  SRarftel  9»iftet^ 
ba$ ,  bie  (ängd  bei  SSacfcel  jerftreüt  liegenben  Wühlen  unb  bie 


134  . 

Abwertung  ber  Betfer  mit  ben  Steingärten  ben  9teij  berfelben 
bebeurenb  er&ityen, 

Sic  bem  Orte  pinä$ft  gelegenen  Ortföaften  ftnb  J?hUv$; 
borf/  ®4>ricF ,  93lument&al  unb  3Kau$tränf  ,  mit  benen  mittet* 
mäßige  gelbroege  bie  93erbinbung:  unterhalten»  SBmcFen  f!nb  fei* 
ne  porfranbem 

Die  ^teftge  3agbbarfeit  liefert -4?afen,  SKebfcu&ner,  3te&e 
unb  gätfrfe*  2>a*  Alima  ift  gefunb,  ba*  SBaffer  gut,.  . 

2>ce  jiem(i$  in  ber  Witte  be*  £>orfe*  auf  «einer.  2fnJ>6&e 
gelegene  Ä i r $ e  ifl  bem  fretL  SWartyw  SebajH*n  greifet, 
in  neueren  ttalienifcfren  jebo$  einfac&e*,  Style  ertönt.  §>ie  ift 
mit  Biotin  gebecf  t ,  &odj>  ,  gemolbt  aber  o&ne  Pfeiler ,  unb  ge* 
frort  unter  bie  größeren  unb  gef^macfopQerenSanbfirc^en  Oeften 
rei$*.  Der  über  i&re  gronte  ficty  er&ebenbe  jiemfid?  frofre  3$mnt 
frat  eine  Ö3tec^fuppef  unb  enthalt  eine  fefcr  roofrltonenbe ,  wafrr* 
fcfreinlicfc  au*  ben  früfrern  Seiten  ber  (fcrtjtltcfren  3«i*re$nung 
fcerftammenbe  ÖJlpcfe. 

93or  bem  £aupteingange,  $u  meinem  eine  au*  3iwJ*  ge« 
mauerte  breite  Stiege  fttyrt ,  flehen  ju  betben  Seiten  jroei  jtei* 
nerne  SBilb faulen,  re$t*bie  be*  fceil,  g  fortan  unb  l'wU  bie 
be$  fceil.  3ofrann  oon  SJiepomutf* 

Diefe*  fd&one  wegen  feiner  fro&en  Sage  »on  brei  t>erfd)ie= 
benen  Seiten  mehrere  Stunben  weit  $u  erfclicfenbe  @otte6frau* 
enthalt  außer  bem  §  o  fy  a  1 1  a  x  jnm  S  e  i  t*  n  a  1 1 4  r  e*  Srjlerec 
ifl  gemauert  mitüKarmor  überwogen  unb  enthält  in  etilem  roertfr* 
ooBen  mit  ßeinernen  Säulen  umgebenen  ©emälbe  ben  ^eiligen 
SebqfHan  in  lebensgroße  oon  unbekannter  Jpanb  gefertigt» 
Sie  ju  Anfang  be$  Sßreäbpterium*  ftefreuben  jwei  Seitenaltäre 
finb  nur  oon  Jpolj  aufgeführt  o&ne  ©emäfbe,  auf  bem  jur  JRedj>* 
'  ten  ftefrt  bie  frofierneSöilbfäule  be$  freil.  glorian,  auf  bem  jur 
Sinfen  be*  freil*  3ofrann  oon  9?epomucF,  welken  ,J?eiligen 
fie  au$  gemeint  (Inb.  3uc  lurfen  Seite  be*  £o$altare*  oberhalb 
ber  Sacrifltei  ift  ein  Oratorium ;  aucfr  oerbient  bat  Sfror  tiefer 
Sirene  eine  Srmäfrnung ,  ba  e*  in  jiemlicfrer  $ifye  angebracht , 
fefrr  breit  unb  bo$  oon  feinen  Pfeilern  gefiugt  ijt         -  %  v- 


435 

•  Stabes  $iefigen  $ftira*.flt$to~  mhn#w€  $ifttfe  uo$  ift 
auf}j^b$m;*i»e, Mb*  ©tutibfc  ^n-  t«tr  öeifg^ettifu^llic^^öt^ 
tenftcüjiföen  @  $  «  f  e  r bof:t  eut»  aftbeaer  fl>t#bafcifc  ci?g*pf arrfc 
ÖotleflwnflLjUib'  @e*ffßr#  .oc^t.eitt;^fon«r;t^tieM€üope? 
rator.  .'..,  -.  "•.',':  ;•*.■.,.:; ';.:-.i:   ,.    £*  .«-.vm:. •)■•.■&*/■.    ■   * 

.  ©er  .irrt  3>a&re  17<)47ft»Mkgtt  :.£**&*■$  •$#j*rei$wiJ 
b«rt  ®%it*^  vom  pm.fleflerl^beo.:^^.  ?,o  d::n  wc::r':- 
D&ne  übet  bie  Seit  tbet;;;gnt^^g;fi«b  bi^/^d^rffafe  wo 
£  e  t  la^b  mm  n  ,  nnl^e4  fbr  kt^t  Äiaitd^ir  Ö<t  l«ät  betf^errs 
rtaft»8§ttfer*borf  etnve.ri»6i:4fti!mu^ffl.anfitt.oaicrta^ui  tm 
f^tagaiben  --{RjMfpic&ttii^ftnMl  mttf^eÜfn  $u,fot)n<toj  ttmogcn 
wir  bfof5  ,ia  Jpuiftctyt  ter  $iefig**,ifii*4)e  ABftufu$repv>$c$$UfMfet 
ft&on^otf  betn  XVI;  34$$tttoeft  por^nben  itw.  3m  3«&re 
1544  brannte  ber  $farr£of  ab  unb  bie  Ätrcfye  blieb  einige  Seit 
o$ttf;£toftyS>*r  / ..meiert  ,9m«ft£rc.l634  unb  ß$»e&  Aefc  Bei- 
ten  ber  oer^eerenben  9>ejtfeutf>en  etiT-fytaflg  btfu(&fc«t^#BaWaJH*** 
ort  toa\,r m\)t\!  aueft  baf;£iä§&öermogen  emftonN^fe^tflmo^. 
2Ö4byeiibbff3ö()re  1645  bif.  1648,  al*  bie  ^we*e»'>itr£>*feec* 
reiefc  Ruften,  ftaqb  fte  nne betmn  ütriaffen  utib  mwaUcftfrXtffcfcitte 
na#  #tt«i  Söerwujtupgeit  -pro*::gegcben,  3m  Safer*  1718  buwfr. 
geuer ..jerftotf*  warb:  fte,  bai;auf  au*  etgenem\^erm§geft:  grSfttr 
unb  fdjjtoner  wieber  erbaut, >Vin.  melier  (äeffcatt- <feiefr  £ir$e  je* 
bo(b  nurfec&ä  unb  fedfoig  Safae1  6i$  1784  ftoob, :mo  fle  t^ciU 
wegen 234ufäßigl!eit ,  tfy'tii  weil; $t>  für  fetr  fobtutenb .  »ertnefy:*- 
te  Stnwofcnerjal^l  ju  ftetn  war,  ganj  abgebrochen  warb,  worauf 
nodMu  beftifelbeu  3fa£re  bie  .(^ruubflein(egiin^:fu  bem  heutigen 
©otte*&aufe  jtatt  fanb ,  welc&e*  1789  eingeweiht  wurt>e*  3(ud^ 
wafcrenb  be*  feiten  frattj6jif4>en  (Einfall;  im  3ä$re  1809  mufc 
ten  fowo£C  Ort  a(*  Äir^e  burc^  ^ünbÄrung,  SSerwttftuug  unb 
SRutfewillen  «Bec  Art  tnele» 'Saaten  erleibeiü 

&  e  %M  8  t>  0  f  f  1 

ein  Dorf  mit  7 8 Käufern,  t>on:  welkem  ^o^borfrbu  nä#(te  ei- 
ne ^albr  ©ttinbe  entfernte  $ojt|tatiof)  ift 

3ur  Äir<^e  gehört  baäfelbe  uadfr  8Baltertfir4>«n,  bie  @4>«2 


136 

(e,  van  metyer  ber  Pfarrer  jff  $Balter*Kra)en  ba*$atronat  $at, 
beftabet  (Jcfc  im  Orth  »e&aufte  Untertanen  beftyen  ^ierfelbft 
bie  £errfä)aften  SBilferfborf  unb  3Ba(ter*f  ir$en ,  fo  wie  auä) 
bie  x9>farr^mf^aft  ©arcer^Kn^en.  &mbgeriä)t,  Ort**  unb  (Eon* 
fcriptionJo&rigfeit  i|l  bie  ^errfc^aft  2Bi(fer$borf. 

£ier  fefcn  ja  99  gämitten,  188  mSnnric&e,  196  weibticfce 
9>erfonen  nnb  35  faulige  £int*r  j  ber  SSiefrftanb  g£$tt  20 
9>frrbe#  97  Äü^e/.224  :®c^afe  4inb  140  Scheine.  -■  \  '■ 

Sie  <£i»ibo$uei?  00»  äegeflborf  finb  mittefotifHg  b** 
fitftet«  Sanbbauern,  mela)e:  nur  tie  unentbehrlichen  ipanbmets 
{er  outet  ffy.^aben;  (formen  auf  tyren  guten  Den  Siemens 
tatbeföabigungen  wenig  aulgefegten  ©runben  8Öei$en ,  Äorn , 
©erfte  unb  £afer ,  auä)  etrpa$  turfifä)en  SBeifcen  (9ttai$)  unb 
SBein. 

Z>*  Ö6jl&aü  {ft  nia)t  ju  erahnen,  fo  wie  auä)  bie  Sörefa 
|«<>t  Mä-Ieinem  SSefange  ift. 

-  I>ec~'x>om  9>opbacfce  burä)fc&mttene  Ort  ifl  übrigen*  res 
gelmifKg  erbaut,  bte  Jpäufer  finb  jebod)  blo*  mit  ®tro&  gebecft, 
feine  Sage  iß  jwa?  eben ,  bietet  jeboa)  gegen  9>op*borf  mehrere 
ma(erif$e  $)unete  bar«  Sie  bemjVIben  angrenjenben  Orte  finb 
f83a(tertfirä)eu ,  -  £errnbaumgartei^r  Srbberg  unb  ^pityäborf. 
©tragen  finb  $ier  feine ,  fonbern  bloße  gelbwege?  welche  mit 
ben  genannten  Orten  bie  Söerbinbung  unterhalten.  \&lima  unb 
SSßaffev  finb  wegen  ber  fumpfigen  %a&t  bei  Orte*  nicfct  gut  ju 
nennen.  '       ' 

2fa$  ift  bie  friefige  Sagbbarfeit  in  feiner  »rt  erwä^ 
nen$wert&. 

3n  gefä)ia)tlic&er  £infiä)t  fann  von  Äe$el$b0tf  nnr  ans 
gegeben  mecben,  baß  ba$fefbe  fä)on  feit  unbenfliä)en  3"ten  ein 
35eftanbt&eU  ber  £errfa)aft  3Bilfer*borf  iffc.  Hucfr  muffen  wir  be* 
merfen ,  baß  ber  in  eine?  Älojlerneuburger  Urfunbe  Dorn  Safcre 
1135  (SWajr.  gifä)er*  Urfunben  »ua>  5.  »ernfr.  $ej.  cod. 
dipl.  I.  coU  314)  unter  ben  Beugen  erfa)einenbe  J^errmann 
fwon  <£&ejilini$borf,  obgleia)  berfelb*  wa&rfä^einli^  im  oben 
bargefteUten  &a$el*borf  feinen  @i$  fcatte,  boa>'  biefleio)t  aud) 


137 

Örünbet  bttfe*  imPaufe  bet  Seiten  atttf  SfrtjiliniSborf  ju 
bem  fettige»  $e$el*borf  geworbenen  Orte*  war,  welche 
©ernwt&unfl  bur#  bie  fajt  gfeicfce  Benennung  &eiber  £>orfet 
«i<$t 'grunMo*  erföeint* 

JHbUW 

ein  Heine*  3)orf  von  25  ^)äafcrnf  juiiA$jtdto$rta$  unb  gafcns 
borf  gefegen* 

2>a*fetbe  fcat  ffitffertborf  in  ber  Sntfesnung  von  ij  ©tun* 
b«  jur  tlfid)^n  g)oft(lafeion. 

3at*  &ivä)e  unb*@4>ule  tjt  tiefe  ©etneiitbe  näcfr  JRofrrbacfr, 
^m^&rribgeri<f>te  na<&  Cimberg  gewiefen.  iDe*  SBerbfrei*  oon 
J^ier  6e(t0t  ba^  Sin,  3nf*  JWegim.  91r,  4* 

Ort&unb  (Tonfcription$obrigfeit  £(l  &£er  bieJjerrf4>aft2Bf§* 
borf,  wel<fce  au$  hefefl  ben  Somimen  @£$en6brf ,  Oberjtocfftatt 
unb  9ta$ef$ba#,  bann  ben  &ir$en  9to^r6ad^>  ga&nborf  unb 
@c§borf  bie  befcauftetr  Untertanen  beftfct. 

3m  Orte  jafcfc  man  28  gamilien,  worunter  56  männliche, 
91  »eibüc&e  3nbmbüenxunb  25  @cfrutftnb'er  flnbj  biefe  Ratten 
einen  SHe&jtanb  oon  10  9>ferben,  36  Ääfren  *  50  ©cfrafety  2 
3ftfl^n  unb  54  ©(fweinett; 

Die  »ewo&ner  fwb  vom  Viertel-  bU  $ttm  ©anjlefcner  be* 
fliftete  Sauern  unb  Jpatifr,  unter  melden  mehrere  Älein&äuMe*, 
von  ©ewerbäfeuten  aber  nur  ein  ©einrieb  ficf>  befinben.  2fdfer* 
unb  Sfreinbau  ffnb  i^re  ^uptfad)lid()(len  ^rwerb^wet^e,  unb  bie 
meifl  mtttefmajHgeft  ®rflnbe ,  welche  ]ebo$  fc&iftg  Slementarbe* 
fcfyabtgungen  unterließen,  werben  befonber*  mit  &orn,  £afer, 
©erfte  n.ic.  be|teflt.  @ie  fcaben  au$  etwa*  D6|t.  —  2)ie  93te&* 
jud)t  befc&rönft  fid^  |>tet  nur  auf  ben  #au*bebarf,  übrigen**  ift 
bo$  bie  ©taflfüttcrung  in  Mnwenbung, 

.  Äiblifc  liegtre$t*  von  ber  £ornet*$>oftftrafje  t>on  3iw** 
borf  au*  i  ©tunbe  #iiweg ,  in  einem  von  jiemlidi>  §o$en  aber 
tiamenlofen  »ergen  eiflgefötoffenen  Sfytte,  in  einer  walbreMfren 
unb  bur$  bie  Sage '»oft  SBeingebirgen  triebt  unfreunb(i$en  @e* 
genb,  Sie  ipaufer fwbjteir  an  einander  gereift  aber  uuregdwia* 


138 

»ig  gebaut  unb*  jrieift  'mit  ©d&tnbefo  ßeberft,  £>te  Whojfy&arten 
Ortföafttn  fittb-SSo^rbad^ ,  gafcnborf , Oberifrer^  .unb  J©ifr#n? 
borf,  roofyiu  nur.  gtroofrnfid^  g-elbweje  fähren.  (Sewäffci:  ftfib 
teine  oor^anben.  Sie  3agb  ift  aber  in  bicfer  n)ölbr<i#en.attb 
gebirgigen  ©egeub  fefcr  bebeutenb,  unb  liefert  £o$it>Üb,  «#afen 
unb  SKebfcityner*  Älima  unb  Sßaffec-  ftnb  gefunb. 
*?. -:  ,$3emerfen*wert$t; <&egenftanbe  $eft#  fcer  Ort  feine,:  au$ 
tcmmt  in  gefd&i$tli<£er  SBejiefcung  fciec  ni$r$  ju  ermahnen*    •- 

•■  3*>te  <$ntfte£ungl$eii  oon  Ätferrfc  fitmm  wir  roegenJSWan* 
gel  an  allen  fcieju  erforberlicfcen  ^Belegen  .jWar  nic^t  genau,  ange* 
Jben.,  ater  bb^-fatuel  iflr  begannt;  baß  berfelbe  t>orfflal$£fible$ 
ge^eifen,  ttnb  feit "mehreren  üja&rfcunberte»  $M>n  bff  .«&ewf$flf$ 
3Be$borf  angehört.  .  .  ./,;.:..: 

,„  ,         .MimmexUin$t)9tf, 

«in-  9>forrberf  im  SQfar^felb  gelegen,  fiefce  §ranjten*borf,  .-. 

•a)  ä ttc&i&e* ö  (am  iföjtgram); 

ein  SRarft  uon -48  Käufern,  an  be*.@Hwijte -na#  Artmliefc 
gen  unb  jugfeiefc .  .J)ie.^oftfl;atipn.   .        :■    j  ■   ,  *  .:■•.■ 

<£oroo&l  Äirtfre  al$  Schule  beftnbeu ..0$  im  9Rarfte|„ba* 
$atr onat  baoon  gebort  ber  £errf#aft  Oberjiecf jtatt ,  bie  Pfar- 
re ober  in  bat  $afetrfborfer  Secauat am  Äamp.  £>*n  SBerbbes 
jkrbejißt  t>ai  2inv  3nf  «egttm  £Rr<<  4* 

■  Sie  Sterte  eine*'Sanbgeri<&te$  werben  »pn  ber  ^errfdfraft 
©rafenegg  au^eübt;  (£runb*,  Ortfc.  Mnb  £onfcriptian*QJirtgfeit 
i|l  bie  £errf<fraft  Ober(*ecffaö- 

£ier  (eben  in  99  garoilien  185  ttf*imtf$e ,  233  n>etblic^c 
9>erfonen  unb  89  föulfä^ige  Äinber.  See  93te&fianb ,  jtyft  32 
9>ferbe,  5  0$fen,  68  Sü&e,  30  @<&w*ine, 

Sie  fcieftgen  Sttiwefcner  ftnb  burdftgtfcettb*  ©ewerbtfeute, 
bmn  ©eföäfte  fufr  lebigü#  auf  ben  öctfbtebarf  unb  ben.bet 
na<frft«n  Umgebung  befc&ranfen ,  efrtff  aOe  ©runbbeftiftung  unb 
bleiben  bie.  SSjtrtfcfc&aft  nur  aW  Stt{ben(a#e,  tnbem  fte  frerr* 
föaftl'dfK  ©rünbun  $>a#*  ne&men.  3uf  jbiifini  werben  aOe  <8at? 


139 

tungen  Körnerfrüchte  au$  SB  ein  unb  06(1  getaut;  nefc(l  bem  i(t 
ber  ©afranbau  in  ber  Umgebung  nicfyt  unbebeutenb,  Sie  93jefc 
^ttc^t  aber  ifl  ganj  gering,  obftyon  bie  ©taflfütteirung  angewen* 
bet  wirb»  ♦ 

\  ©er  Wavtt  Ätrd&berg  liegt  jnm  SfceiMjn  ber.im  Safcr* 
1924  neuerbauten  ©trage  naa)  Ärem$,  ber  grojjte  £&eü*  atamf 
einem.  83erge ,  auf  bem  fogenannten  3&a#raut ,  umgeben  wo 
ben  Dörfern:  Sngelmannäbrunn ,  Ober;,  9Äirtcr-  unb  Unftt* 
(lo^daB  f  Ottentfcal*  3>orfl,  SWalion  unb  £&ürnt&aL  2>ie  ^tefi^ 
ge  ©egenb  fann  in  jebem  SBetraa)re  fe&r.,fcfcon  genannt  werbe», 
ipdä)e  ftberbieß  ein  gefunbe*  Ätima  unb  »ovtreff($e6  Srinfwqf* 
fer  enthalt»  JRieblia)  i|t  bie  2a&t  ber  wenige»  Jpäufer,  weiche  am 
guge  be$  SBagram*  fttuirt  ftnb.,  bie.  buca)  bie  an  bec  anberw 
Seite  ber  Straße  beftnblia)en  großen  Obflgärten  no$  me&r  »e** 
fd&onert  wirb,  majeftätifty  aber  jeigt  fta)  ber  auber*  Z$e\l $e$ 
SWarfte*  am  83erge,  bep  mit  feiner  fcerjlic&en ,  Äir<$e  $0$  -am 
SBagram  gelegen  unb  of^etv  gebaut  ijfc.  £r  ijl  ntd^t  regelmäßig 
angelegt  unb  man  gelangt  aua)  &u  bemfelben  .bur$  #o&lwege 
»on  ber  Seite  oon  Ober*  unb  SKtttelftocf  jtftfl  foer.  2tn  ber  fübti* 
4en  Seite  prangt  bie  fpfarrfir^e  mit  einer  SKauer  umge? 
ben  unb  vor  tyr  ein  mit  f&äumen  befefcter  anmutiger  $Ma$ ;,  tu* 
ndc^it  berfelben  fielen  ba$  ,@  $ul£au$,  tie  äBe^miugrbt* 
S  a)  u  1 1  e  &  r  e  r  $  unb  ber  9>  f  a  r  r  $  0  f,  ein  eigene*  ©anje*  MU 
benb,  3«näa)|t  biefem  an.  ber  we(Hia)en  Seite  liegt  ber  freund 
fid^e  SSRarft  mit  feinen  nett  gebauten  meijimit  Sa)inbelbaä)un* 
gen  oerfe^enen  Käufern,  :wooon  meiere  ein  Stocfwerf  en$* 
galten*  ?Xuf  bem  $la$«;  fte&t eine  föone  ?>reifaltigfeiMs 
faule  unb  in  geringer  Entfernung  ba&on,  wo.  ber  Jpefclweg  be* 
ginnt/  bie  Sföarftfäule  mit  ber  eine*  gefcarnifcfcten  9tttter4> 
glüfie  finb  fcier  feine  oov&anben,  unb  bie  frena$barten3Rä$* 
len  werben  oon  ben  unbebeutenben  93äd|)enr  welche  ben  bergen 
entquiflen,  getrieben.  ~  3)ie  fcierfcer  gefcorigen-SBalber  finb  bei* 
na&e  anbert^alb  ©tunben  oon  frier  entlegen.  2>je  3agb  ift  in  ber 
Umgebung  ba&er  nur  auf  £afen  unb  9?^ü^uer  bef^ränft.  — 


140 

2>er  Warft  enthält  bat  9>rioilegtum  jur  Haltung  oon  jwei 
3o^rmarften. 

ÜRarh  nnb  &ir$e  ftnb  uralt,  festere  aber  nocfc  After  alt  bec 
Ort  fetbft ,  benn  ber  9?ame  Äirctyberg  oerrätfc  f$on,  baß 
efcer  aU  ber  SWarft  gegriinbet  warb,  (ier  eine  Äud&e.ftanb.  2>ie 
gegenwärtige  £ir$e  mürbe  ben  11«  9E)?ai  1626  von  bem^paffaufe 
fdj>en  gflrflbif<^of  3ofep(  X)omini{  ©rafen  oonßamberg 
eingeweiht,  @te-warb  auf  Sofien  be*  ^poffauifdjen  £>omcapi> 
te!6,  welche*  bi$  ju  feiner  Äuffofung  ba$  9>atronat$re<(t  ftbtc 
biefe  (pfarre  f  fo  wie  über  ac&t  anbere  befaß ,  erbaut ,  mefd&e* 
au$,  ait  barauf  ber  £&urm  abbrannte,  fe(ben  au*  feinen  SRit* 
teln  wieber  (erließen  ließ.  9?eben  biefer  Äirc&e  bejlanb  auf  bem 
SBege  nac(  beut  Sifiafborfe  99?ittef|locffl:all  eine  burcfr  2BaU(fa(r* 
ten  berühmte  üWariencapelle,  wooon,  M  fofc(e  unter  Äaifec 
3ofep(  H.  abgebrochen  werben  mußte,  ba$  fteinerne  Warten- 
bifb  in  bie  $>farrfirc(e  übertragen  würbe ,  fo  wie  bie  .Ranjel  unb 
ba$  fid>  gegenüber  beftoblidfj*  Stanbbilb  be$  (eiligen  3o(an* 
ne$  oon  9?epomu<f»  * 

£>ie  gegenwärtige  9>farrKr<(e f  wel<(e  bem  (eiligen  Ste- 
phan geweift  ift,  Befielt ,  wie  fle  ft<(  oon  Süßen  jeigt  in 
me(retfen  £(eifen  ober  Stauten  unb  bilbet  im  ©anjen  genom- 
men ehi  langet  @c(tff  mit  jwei  ber  Sänge  tta$  angebauten  Sei* 
tent(eifen.  ©er  impofante  unb  folib  gebaute  oieretfige  $(urm 
fte(t  an  ber  wel|tlic(en  Äirc(enfeite ;  er  ift  32  Klafter  (oc(,  ent- 
(alt  eine  U(r  mit  oter  Sifferblättern ,  niebli<(  angebra<(te  3a- 
fouften  unb  fünf  ©foefen  oen  30,  12,  4,  2  unb  einen  Sentner , 
welche  ein  wo(ltonenbe$  großartige*  ©eläute  bilben,  beffen  £6* 
ne  ergaben  unb  (iebß$  eben  fo  in  weiter  gerne  gebort  werben, 
gleichwie  ber  $(urm  felbft  weithin  f!t(tbar  tjt ,  bann  eine  jierli*  - 
$e Äuppel  mit  3Beißb(e<(  gebeert. 

SBeim  Eingang  jur  Äir<(e  fte(en  jwei  ©Ratten  fpenbenbe 
Stoßfafianienbäume ,  am  *p(a$e  eine  (ubfc(e  (leinerne  ©dule 
mit  ber  Statue  ber  f<(merj(af  ten  ©otteSmutter,  ba* 
neben  eine  offene  Sa  pelle  mit  einem  ffrueipr,  im  (Eingänge 
aber  ju  jebec  Seite  eine  gan&  oergolbete  lebensgroße  Statue, 


14i 

recfct*  ben  ^eiligen  Garoln*,  linf*  ben  ^eiligen  SWarfgrafen 

geopolb  barjteüenb.  ^Betritt  ber  ©laubige  bann  ba*  Snnere 

t>oii  biefem  Tempel  be*  £errn,  fo  wirb -er  billig  in  Staunen  ver* 

fegt  über  feine  9>rad&t,  benn   alle  Mitare  fm*  f<fr6n  *efteibtf# 

grau  marmorirt  unb  veiä)  vergolbet,   befonber*  bie  rei#   unb 

jierti*  flef^muefte  Äan^et.  2>urd&  ben  beiberfeitigen  3ubau  ift 

ba*  3nnere  in,  einen  breiten  Jpauptgang  unb  Seitengänge  ge* 

t&eift,   bie  burety  brei  gemauerte  Pfeiler  geftüfct  werben»  6in 

freunblicfye*  Si$t  umftra&lt  bie  ^eiligen  Mtare  unb  ber  Mautn  ber 

^Äircfre  ift  geeignet  2000  SWenf^en  ju  faffen.  Da*  $re*bptertum 

ift  fcalbrunb  gewölbt  wie  ba*  Schifft  mit  Spi$felbern  verfemen 

unb  biefe  SBoibung  auf  joniföe  ?efen*n  geftellt.  ftie  SBänbe  beim 

Jpodjhrftar  ftnb  blauvioletr,  jene  im  Scfctffe  fteingrau  übertüncht, 

welche*  bei  bem  Stimmer  unb  ©lanje  ber  vielen  83ecgolbungen 

von  ungemein  &armoniföer  SBirfung  ift,  SRebft  bem  J?  ocjmlta* 

re  ftnb  uo$  fünf  Seitenaltäre  vor&anben;  erfterer  ift  in 

romifdjjen  Stpte  aufgeführt  unb  enthält, in  bem  von  <£arlo 

Sarloni,  einem  SHailünber,  vortrefflich  gemalten  unb  bur$ 

feine  (Sompofttion  ft#  au$jeidbnenben  2lltarblatt   ben  ^eiligen 

Stephan*  Unter  bem  Wtarblatit  ift  bie  Statue  ber  ^eiligen 

Jungfrau  mit  bem  Äinbe  jur  93eretyrung  au$geftettt#  )tt 

wfclc&er  au<$  fcauftg  SBallfafcrten  gef4>efcen*  3nuf4>en  ben  Sau* 

len  ftnb  bte  Statuen  ber  ^eiligen  2fpoftel  §>eter  unb  $>aul  an- 

gebracht.  See  Sabernafel  mit  feinen  beiben  glügetn  entölt  bib* 

lifcfce  Scenen ,  bie  von  funftferttger  SMlb&auerarbeit  ftnb«  53cn 

ben  Seitenaftären  ftnb  bie  jwei  erften  £U  beiben  Seiten  be»  Sei* 

tengange,  einer  ber  feligften  Sungfrau  SDtaria,  ber  anbere 

bem  ^eiligen  2lntontu$  ju  S&ren  geweift/  unb  bie  fronen 

Mltarbtlber  vor  einigen  Sauren  von  güger  gemalt  worbenj  au$ 

ift  ein  jeber  biefer  Altäre  mir  einem  Speifegitter  vtrfeben*  2>ie 

anbern  brei  ftnb  an  ben  SBänben  aufgerichtet  unb  bavon  bU  jroei 

reefrt*  ber  SÄofalia*  unb  Sofepfcu,  ber  UnU  fte&enbe  aber 

ber  unbeflecften  93?acid   Smpf ingnijjaltar   benannt«. 

53orjügti$  fc$6n  ftnb  ber  Gtyor  unb  bie  Orgel  mit  jwei  Sei* , 

tenflügeln  unb  einem  9>oftti*,  wovon  bie  Äaften  grün  fiafftrt 


142 

Mb  wrgofbet  fhib.  Sflebflbem  o^ne^ttt  reiben  innern  ©cfrmudF 
ber  Air$e  fanben  Mir  aucft  fed)5  fe&r  fd)6nc  gähnen  aufgehellt, 
wovon  einige  ben  3unften  angeboren ,  jene  aber  ber  gleif4>$auer 
bte  größte  unb  fcfconfle  ijt.  — 

2fn  ©rabfleinen  ftnb  im  3nnern  bret  »orfcanben,  bte  nufct 
tterfwttrbtg  (tnb,  unb  worcn  einer  bett  Sfuftu*  9>fa(erbe* 
trifft,  ber  ©tabt&auptmann  in  Cinj  war«  ®#oner  unb  au*ge* 
jet$neter  ftnb  aber  bte  an  ber  rechten  Seite  an  ber  äußern 
£tr$rnwanb  angebrachten  ©rabfteine  tm  SSRarmor,  baoon  jwei 
ben  JBeftfcern  ber  ^errfc^aft  SBinfelberg  unb  Siiebent&al,  bem 
3gna$  unb  £&abbäu$  g-ournier  unb  einer  bem  J?aupt= 
mann  Vlejranber  Bogdanovitz  vom  beutf$s6anatifdj>en 
SRegunente  angeboren,  lind)  beim  Jpaupteingang  Hegt  am  So* 
ben  ein  groger  unb  atter  ?ei$enfiein  oon  rotten  9Rarmor  mit 
Sappen  unb  gotfcif$er  Umf$rift,  bie  aber  (eiber  f$on  au$ge* 
trete»  unb  babur$  unfeferltd)  geworben  ift.  SÖenn  man  flbrt* 
gen*  t>on3nnen  bie  Äirc&e  betrautet,  fo  glaubt  man,  baß  bte*  - 
fette  ganj  neuen  83au(tple*  fei,  allein  oon  2(ußen  jeigen  ftcfy  bei 
näherer  Betrachtung  einige  fe&r  alte  Strebepfeiler,  ber  mittle* 
re  S&eil  be*  ®4>ifF*$  fammt  bem  ^reSbpterium  erfc^eint  bem* 
na$  all  ber  ältefte ,  ba  bie  Seitenteile  erfl  fpater  $tnju  ge* 
baut  warben  fepn  mögen,  woburdfo  bie  Äircfje  eine  wefentlic&e 
Vergrößerung  erfrtelt."  —  Siefe  -Sirdjje  nimmt  unter  benen  ber 
Viertel  einen  ber  erfien  $Ma$  e  ein,  0b  tyrer  Bebeutfamfeit  unb 
©dfronfrett, 

Sticht  minber  6ef!|t  biefel6e  f$8ne  <parafflente  >  n^ju  eine 
ton  bem  Sftid&ael  öe&lfen,  So&n  eine*  bürgerlichen  SBein* 
feänbler*  in  SBien  &ier(jer  gefc^enfte  fünf  ^fitnb  fernere  ftlberrie 
SRonftranje  befonber*  geregnet  werben  barf,  nebft  jwei  ftl* 
fernen  Äeld&en  oon  fcfconer,  ganj  oor$ügtid&  aSet  einer  oon  gi* 
tigranarbeit 

Von  bem  Äir<$  berge  au*  eröffnet  jf$  eine  lp$nehbe2fu** 
<«&t  gegen  ba*  V,  O.  SB.  SB.  in  bie  $evr(i$jie  ©egenb  nac£ 
£ollenburg,  ©ottweig  n.  tu 

Tlußec  biefer  $tr$e  ifl  im  @pitale>  welche*  an  bet  Ärem* 


143 

fer;@traße  neben  bem  3Birt&*&aufe  fte£t,.eine  Sa  pelle  jbem 
betligen  $au£u$:#tW$tf;  «nb  in  ben  gilioßrtern  SBinfel, 
'  Ottent&al  unb  9ieufttfc  flnb  gilialfird&en,  jum&et%n3Hs 
c;o1cfli#;;;ttrbönn$  ttnb'  ©ebaftfan,  »or&dnben,  in  benen 
©ottedbtenft  gehalten  wirb,  nnb  beren  Stifter  bie  (Semeinben 

wareto;c" 

;  Swipfarre  Äir^berg  dm  SB  a  gram  geborten  oorma« 

22" OttWäften ;  ba  aber  ju  Äaifer  3 ofep^   Seiten   in  eilf 

berfelben  eigene  Pforten  errietet  würben  unb  *ine  bie  SDfeffer* 

<j>farve  Stiebent&a'l  jtfget&titt  erhielt,  :fo  iepfctbie  Pfarre  no<$ 

gegenwärtig  neun Ortfd&afteu,  nämli#  auger  bem  SWarft  Äir$* 

berg/Ö$^feu9Witter*  unb  Unterjfocf (Kall  in  einer Snt* 

fernung  oon  ein*r  93t*rtel(hwbe ,   eben  fo  2)  Brf I  unb  SO?  at^ 

Ion,  -bann  Shgef mann* brunn,   SReujHft,  SBinfel  unb 

Otttntfral  in  breft>tertel(turtbiget  (Entfernung.  —  2)er  ÖJofc 

te*bitnft  nrirb  von  einem  Pfarrer  unb  jwei  Gooperatoren  verfem 

$en.  —  2>er  Seiten ^of  beftnbet  ftdj>  frinttr  bet  Äir#e,  unb 

.  ein  S^eit -be^friben  an  bem  abfange  be*  Äir^berge^  * 

fftä<$  bec  Angabe  be$  $o<fcw.  Jperrn  $>farrer$   3gnaj 

©feiger  $at  bie  Äircfee  in  ben  &rieg$jeiten  ferne  befonbern 

greigniffe  erlitten.  53or  3  bi*  4  3afcren  ift  fie  büttfr  gerammelte 

Seitrage  von  SBofcltMtern  bnr$au$  fd)on  renooirt  wbrberi ,  fo 

baß  berfelben  tiid^t  fei$t  eine  anbere  üanbfirc^e  entgegen  geftettt 

werben  fann  ,  unb  bieg  fpri$t  ganj  beutli$  bie  raftlofe  lobend 

wert&e  2#<5tigfeit  ber  fciejtgen   fcod&würbigen  getjtlid^en  Ferren 

aui,  meiere  ei?  fi$  wafcrjjjaft  angelegen  fepn  liegen,  biefeäGfot* 

ttfyan*  feinem  fcofcen  SBertfye  entfprettyenb  fcerjnftellen. 

Tluger  bem  Vrmenfpitale  gibt  e*  fcier  fonft  feine  ath 
bern  bemerfenflwert&en  ©egenftanbe.  Sie  frühere  $errli$e  ®tifs 
tung  oerforgte  bie  Xrmen  mit  allem  9iot$wenbigen ,  allein  bie 
Sinfänfte  finb  ftyr  gefd&malert  werben,  bafcer  gegeumartig  nur 
fe&r  Arme  barin  oorfcanben  ftnb  #  welche  fonft  nic£t$  erhalten , 
alt  t&Qlity  oier  Äreujer  SS.  SB.  unb  bte  unentgeltiche  Unters 
fünft. 


444 


■^  >t.     . 


(Sin  2>orf  von  ip  Jpaufirn  ,  wel$e*  ßberfcoUabriwii  jur 
ni$fttn  $oft|tation  $at» 

3ur  Ätrc&e  unb  ©<$ufe  gehört  ba*felbe  na$  ©igejiborf, 
©er  SBerbfrei*  ifl  bem  2in.  3nf.  SRegim.  9}r,  4  juget&eift 

Sie  9te$te  eine*  ?anbgerid&te$  öerftefct  bie  •$errf$aft..®is 
Jenborf  ,  bie  au$  CTonfcrtption^eri*fd)aft  tfo  Ortfobvigfeit  fcin* 
gegen  ift  bie  £errf$aft  Jporn  unb  Mofenburg  im  93.  0„  SfK.  ». 

©runbfcerrfd&aften  ftnb  ^ter  Jporn  unb  SÄofenburg,  welc&e 
8  behäufle  Untertanen  unb  3  ©runb()olberif  bann  ©igenberf, 
welche  8  Untertanen  unb  mehrere  ©runbfcolbcn  beftfct. 

£>er  ©eelenftanb  umfaßt  24  gamilien  mit  53  männlu 
<$en,  67  roeibfid&en  9>erfonen  unb  11  ©$ul£inber,  JDer  93U^ 
ftanb  ja&tt  6  $ferbe,  1  Öcfcfen,  33  Äü&e,  65  Schafe,  4  Sie- 
gen unb  16  @4>wetne, 

Die  Sinroo&ner  ftnb  aW  ©andrer  mit  30  3o<£,  al* 
ipalble^nec  mit  12  3o$  f  ol*  SHertelle&ner  mit  beiläufig  4  3ocf; 
©rünben  beftiftete  Canbbauern  nebjt  einigen  &lein&au$fern,  ei* 
nem  ©c^u^mac^er  unb  einem  ©c^neiber*  2>en  Jpaupterroerb  ge* 
wahren  2fcFer*  unb  SBetnbau.  Sie  ©rünbe  ftnb  je  .  na$  t^ret 
Sage  von  guter,  mittelmäßiger  au$  fdjjlet&ter  S3ef$affen$eit, 
unb  bie  am  @4>miebabacfre  (iegenben  SÖBtefengrünbe  bei  an* 
fraltenben  SRegengüffen  ben  Ueberföroemmungen  unterwerfen* 
Sie  2Being5rten  befinben  tf<$  im  »urgfrieben  unb  umfaffen 
41  3o<$  1179  to  ü  &l*ftt*  9  M*  Obftgarten  563  G  Älafter. 
Sie  93iefou$t  wirb  jroar  mit  ©taflfütterung  beforgt,  (te  ift 
aber  »on  feinem  Gelange« 

Äletn*Ätr<&berg,  na&e  an  ber  t>on  Ärem*  na$  Wah- 
ren fu^renben  ff ommercial  s  ©trage  gelegen ,  frat  eine  ffo(&e  £a* 
ge  in  einer  angenehmen  ©egenb ;  fubwefiücft  eine  fyaiU  Viertel- 
ftunbe  baüon  flnb  ber  9D?arft  ©tffenborf,  bann  bie  Ortfc&aften 
grauenborf  unb  ffHeberf$Ieini§,  £>en  Ort  bitten  jwei  Stfeifren 
regelmäßig  erbaute  mit  ©trop  gebecfte  Käufer,  welche  bw$ 


145 

eine  brei  Stlafter  breite  ©äffe  getrennt  werben«  See  <2>$mie* 
baba#  bur$flteßt  beti  S&urgfrieben  i  über  melden-  au$  eine 
83  rfttfe  erbaut  tjt;  bie  giföerei  in  bemfelben  ift  aber  fefrr 
unbeträ(frtfi(£*  Auf  ben  im  bießfeitigen  OrtJbejirf  vorfommeu* 
ben  83ergen,  wooon  ber  eine  ©a|4*  bev  anbere  SMu^lberg 
genannt  mirb ,  jlefrt  ein  31  3o$  511  D  Klafter  umfaflenbe* 
J?o(frs  unb  SRiebefinatb,  in  meinem  «$afen  unb  dtebfr&fc 
ner  eine  gute  3agbäu*beute  geben»  —  2>*t  Älima  ift  gefunb 
unb  bä*  SBaffer  gut« 

33emerfen6roert$e  ©egenjtanbe  fommen  frier  feine  t>cr ,  unb 
bie  €ntftefrung$periabe  fo  wie  bte  etroaigen  ©cfricf fa(e  ftnb  jntcfrt 
befannt.  Sie  216ftammung  be*  Drttaamen*  anbelangenb,  fo 
dürfte  folcfrer  frocfrft  wafrrfdfreinlidfr  von  bem  alten  ©efdfrledfrte 
ber  Äircfr6erger  gegrunöet,  unb  nacfr  jbiefem  benannt  werben 
fein f  weil  eine  ertliche  Sage  für  bie  Benennung  &it<fybev& 
unfern  SBiffen*,  foroofrf  frttf  all  in  ber  Umgebung  nicfrt  oor* 
franben  ift. 

Sermalen  ifl  Älein*Äircfrberg  ein  SSeftanbtfreif  ber 
gräflict)  Sodann  Srnjt  £opo$'f$en  fideicommiss-Jperr- 
fd^af  im  53.  O.  9»,  ».  (®tanbif#e  Sinlage  3ir.  440 

(Sin  Dorf  oon  49  Käufern  unb  juglei$  bie  £errfd)aft 
glet<fre$  9iamen$,  wo**tt  bie  nacfrfte  9>o|tflation  Mihi*: 
bürg  in  9D?afrren  tft* 

3ur  Pfarre  unb  @<frule  gebort  ber  Ort  nacfr  SReuborf.  93e*  ■ 
Raufte  Untertanen  frat  frier  bloß  bie  £errf<fraft  Äircfrftetteaj 
Canbgericfrt  ift  »urg  2aa   ju  Poo*borf ;   Ort* *  unb  $onfcrip* 
tion*frerrfcfraft  aber  Äirtfrftett««*  Ser  SBerbbejirf  gefrort  bem 
Cin.  3nft.  SKegimt.  Kr.  4- 

Sa«  2)otf  entfralt  in  645amilten  114  männlitfre,  ±33  weih* 
li<Sfre  a&eroofrner  mit  35  ©dfrulKnbern.  2>en  Söiefrfianb  bilben  23 
$>ferbe,  2  0<frfen,  73  Äufre,  135  ©*afe  #  12  3iegen  unb  150 
@tfrn>eine. 

10 


146 

Sie  Sinmo^rter  ftnb  Caubbauern  mit  geringer  SefKfauig* 
bie  an  QanbwerUtn  6lo*  bie  not$»*nbigflen  unter  {JdMafen. 

3$re  ©r  unb*  9  welche  gr&ßtefrrtfreil*  »09  öuter  »efefraff en« 
^eit ,  jebe$  ben  ßlementarsSreigniffen  juweileh  au*gefegt  ftnb, 
bebauen  fte  mit  SBeijen;  Äorn,  ©erfle  unb*«f>arfer,  wobei  au$  tyr 
SBeiitfanb  im  ©ergfeiefc  mit  ber  <SrBße  be*  Orte*  beträchtlich  ifl 
nnb  gute*  ©ewäc^*  liefert  f  wa*  S&nen  <ro<&  ntbjt  bem  2(tfeeb«tt/ 
ba  fte  fonjl  feinen  JJwibef  treiben,  ben  einzigen  Srwejrb  ft#ertr 
inbem  auefr  ber  Obflbau  nur  für  ben  eigenen  Sebarf  fcinreic^ 

£>a*  93ie&  genießt  bloß  bie  SBeibe ,  unb  nur  bie  iperrfcfyaft, 
bie  jtt  Äirctyfletten  einen  SWeierfcof  fyat,  bringt  bie  ©taU/ 
futterung  in  Mnwenbtmg. 

S er  Ort ,  beffen  Käufer  fi<$  in  jwei  SÄei&en  an  einanbet 
fließen ,  bie  außer  wenigen  fämmt(i$  mit  ©trofc  gebedt  ftnb , 
iftjiemüdSf  regelmäßig  gebaut  unb  liegt  jwifctyen  bem  ©tabte^en 
8aa ,  <&taa%  unb  ga(f  enflein ,  in  einer  eben  fo  angenehmen  al* 
fruchtbaren  gegen  Offen  von  bem  fogenannten  J?au*leitfcner* 
SBatb  begrenzen  urib  bur$  mehrere  jebo#  namenlofe  SBerge 
gefämücf  ten  ©egenb,  Sfcn  burc&ftteßt  nur  ein  namenlofer  ®a<$, 
welker  in  ber  Kafce  be*  erwähnten  J?an*Ieit&ner*3Bafbe*  ent* 
fpringt  unb  in  einer  Entfernung  von  etwa  ^unbert  (Schritten  bie 
fogenannte  »Ärampfeljleiner*  9Bu$le«  einen  ©ang  ent* 
tyaltenb,  bann  bie  weftlttty  00m  Orte  einige  $unbert  ©drittelte* 
genbe  ebenfafl*  eingangige  $>el$mü&te  treibt  Srflere  ifl  ein 
gurfl  2ic$ten|feüuf$e*  Cefcen  unb  wirb  im  Sefcenbrtef  »9föü&lc 
oon  SBellabrunn«  genannt» 

2(ußer  Wenigen  Stehen  unb  gafanen  liefert  bie  Sögbbarfeit 
^jafen  unb  Stfebfcu&ner  in  großer  lin^U  2)a*  Äfima  ifl  fe&r 
gefunb  t  allein  ba*  SBaffer  im  Orte  felbfl  faum  genießbar..  £>a* 
gegen  beftnbet  ft$  eine  93ierte(flunbe  00m  Orte  an  ber  ©renje 
sonÄirc^flett  en  unb  9?eurupper*borf  eine  öuefle,  beren  SBaf* 
fer  fefyr  gut  ifl  unb'bur$  SRofcren  in  ba*  $errf4>aft(i$e  Schloß 
geleitet  wirb,  womit  äuc£  bie  Sinwo&ner  be*  Orte*  »erfefcen 
werben. 

S)er  Ort  Äirt&fletten  grenjt  norb(i$  mit  SBilbenbfirn* 


147 

baty  unb  9?eurupper$bocf }  6fHi$  mit  ^atCenflein  unb  bem 
mefcrertva&nten  2Balbe,  fübltc^  mit  Stobern  unb  **jtii$  mit 
SReuborf.  ... 

Jfußer  ber  na$  Slifottburg  in  Wahren  füfcrenben  dorn* 
merctalftrage,  wef$e  in  geringer  Entfernung  von  £  triftet* 
ten  von  {Reuborf  nad)  3Bifbenbilrnba$  fic|>  fcinjte^,  ftnb  feint 
anbern  Strogen  ,  vielmehr  bloße  ju  ben  angrenjenben  Ortföaf* 
ten  ge&orenb*  gelbtvege  voffranben« 

£)a*  ^ier  beftnbiicfce  &errf4>aftlicf>e  ®<&lej5,  über  bef» 
fen  Srbauung  au$  ÜÄangel  aller  Urfunben  nic^t*  erwähnt  »erben 
fann,  bilbet  einten  Ojlen  mit  einet  SSKauer  gefd&loffene*  $ßieretf, 
entlieft  in  früheren  Seiten  einen  S$urm ,  unb  fcatte  bei  allen 
vier  ScPen  fietne  $ur  93ertbeibtgung  bienenbe  33onverfe,  um  bic 
ftc^  ber  mitSBdjfer  abgefüllte  SBallgraben  jog,  übir  roeUfyen  eine 
Sugbrucfe  führte;  badfelbe  tjt  feit  mehreren  Sauren  von  3Ma* 
t&ia*  Stittervon  ®uttner,  ber  bie~J?errf<fcaft  ju  einem  gi* 
beicommig  erfcob,  in  neuern  ®tpl  umgeanbert /ivorben,  unb 
enthalt  a!5  vorjügticfc  bemerfen*tveirt&  #  einen  jwar  ni$t  gro* 
flen  aber  fefcr  gefcfcmacfvoflen  mit  vielen  gamiäenbilbern  ge* 
gierten  ©aal*  greunblicfce  unt)  rei<fcbelaubte  Anlagen  in  engli* 
fd)en  (Seft&madf,  einen  fronen  ©arten  bilbenb,  nehmen  $um- 
Steife  jefct  ben  $>la§  ber  ehemaligen  83efeftigungen  ein»  3m 
@d?loffe  beftnbet  ft#  au$  bie  ^errfc^aftli^e  2(mt$fanj(ei,  in  ber 
jebocfc  feine  befonbern  Urfunben  vor^anben  ftnb. 

Sie  fcteftge  gilialfird&e  ber  ^eiligen  ©reifalttgFeit 
gemeint f  enthält  nebfl  bem  J?o$altar  no$  jroei  ®eiten* 
altdre,  ber  eine  mit  bem  %Übe  ber  fd&mer  jfcaften  ÜKui* 
ter  (Sötte*,  ber  anbere  mit  bem  Äreujbilbe  gejiert.    , 

©locfen  ftnb  brei  vorfcanben ,  wovon  bie  größte  mit  ber 
3a&re*jafrl  1555  verfemen  ift. 

Die  Srbauungäjeit  biefer  £ir<$e  fann  jwar  ni$t  angegeben 
werben ,  bo<fr  bürfte  biefelbe  ifcrer  altert&umlid&en  SÖauarj;  wtQtn 
füglicfc  ben  ältejlen  (Sotte^aufern  biefer  (Segenb  jugej<ty(t  wer* 
ben;  gegenwartig  bient  fte  nur  ju  ben  wesentlichen  ?(nbac$t** 
Übungen  ber  SBewofcner  von  Äirtfrjietten,  »ei  bem  Sorfe  U> 

10  * 


148 

ftnbet  ftdj>  nod>  ein  $errf$aftfi$er  Sieseiofen,  wo  aber  nur 
ter  3i*g«tbebarf  ffir  bie  Jperrfdfraft  erjeugt  wirb. 

@on)o^(  über  bie  SntftebungSperiobe  be*  Orte*  ali  über  feine 
erlittenen  @d)icffate  ^errfd>t  Dunfet ;  jebo^>  t(l  nadfr  2Cn$fage  bcr 
dfteften  Urbarien  unb  nadb  SBUgrtH  felber  föon  fefrr  alt  unb 
erfäetnt  auc^  oon  jefcer  fc&on  unter  bem  je|igen  SRamen,  ben  er 
aflem  SBermutben  nacfr  bem  &ier  juna^ft  entftanbenen  ©ottefc 
fcaufe ,  meinem  jt$  in  ber  gofge  erfl  SBo^mmgep  angereiht  &a* 
ben  mögen,  v$u  banfen  $at.       ' 

3u  bem  bie  ^>errfd>aft  &ir$(tetten  btfbenben  »ejirfe 
geboren,  außer  bem  eben  bargefteflten  Orte,  uo$  bie  ©orfer 
SBtfbenbürnbatty  unb  ©utenbrunn,  bann  ber  ^errf^aft« 
tt$e  SWeier^of  »9D? itcer^of«c  genannt» 

Diefetbe  jafclt  bemnatty  in  566  gamilien,  734  mannlidbe 
unb  814  roeibltdbe  ^erfonen,  nebft  einem  93te$flanbe  oon- 164 
$ferben,  12  O^fen/383  Äüfcen,  I8O9  @d^afenf  32  Stegen 
unb  748  ©(^weinen. 

Der  fammtlic&e  ©rünbejtanb  beträgt:  196  4  3o# frerrfd&aft* 
tity,  2  3o#  prioat  Salbungen,  122  3o<fr  SBiefen ,  3826 3o# 
Mcfertanb ,  25  3o<$  Seiche  unb  245  3ocfr  SBeingärten. 

Die  ^errfdjaft  bot  norbfidfr,  füblidfr  unb  wefkiity  eine  ebene 
Cäfl*,  i(f  jiemüd^  gefdStfoflen ,  nur  ba$  baju  geborige  Dorf  ©u* 
tenbrunn  ift  burd&  bie  ba$n>if4jen  liegenben  SBejirfe  @teinabrunn 
unb  fßoiäbrunn  getrennt.  Diefer  wejllidjje  $&ett  *>tt  J?errf$aft 
$at  eine  bergige  Sage»  , 

Der  Mcferbau  auf  ben  im  Durd&fönitte  mittelmäßig  ju  nen* 
nenben  ©rünben,  liefert  SBetjen,  Äorn,  ©erjle,  Jpafer,  SRai* 
unb  aui),  in  geringer  Cuantitdtf  £irfe.  9?od&  beftefct  $ier  bie 
Dreifelbewurtbfd&aft.  2(uf  ben  SBeinbau  wirb  viel  9)?übe  uermen* 
bet ;  Objtyflege  wirb  ebenfatW  getrieben ,  jebo<$  nur  irini  Spant* 
bebarf,  aufgenommen  in  bem  Orte  ©utenbrunn,  bejfen  SBewofc 
ner  tyr  Obfi:  jum  93erfaufe  na$  9ltfo(*burg  tragen.  @ta0fütte* 
rung  befielt  nur  bei  ber  J?errfd&aft ,  aHe*  übrige  93iefr  wirb  auf 
bie  SBeibe  getrieben. 

»erge  oon  JBebeutung ,  gTuffe  f  gabrifni,  WfyUn  außer 


149 

ben  angeführten ,  «privilegiert  u.  f.  w.  (inb  ni$t  «orfcanben  unb 
bie  Mo*  vom   ßfctreib&anbet    utfb  SBetnbau  lebenben  »ewofc 
ner  verföfrren  i$re  Corner  auf  bie  3Bo<J>enmdrfte  na$  2Kijtlba# 
sunb  8aa. : ;.*:■ 

2>a$  Ältrna  tjt  im  3(fgemeinett  jiemli<&  gefunb ,  ba*  SBaffer 
auger  im  Orte  &tr$fiettea,  gut« 

93on.bem  alten  unb  mit  mt  fe&en  fe&r  jafrf  reichen  ©ef$(e$$ 
te  betet  von  Äird&jtetteit,«  bie  geunfj  tyren  ®i&  in  biefem 
Orte  Ratten  unb  oon  benen  an$  ba$  @<&loß  erbaut  roorben  fe$n 
mag,  erf^eint  }uerfiUbaIr»$  *onÄirt#fiettin  aW  3euge 
in  einem  ttn  3afrre  1161  gefertigten  SBermad&tnifcbriefe  an  ba* 
Stofler  SBitytring  (Snnenfet.  I.  6l)  unb  in  jroei  Urfunben  be$ 
©tifte*  Äfofkrneufcurg  au*  ben^a^ren  1168  unb  1178;  na$  bem* 
felben  im  3a^rell83  Ortolff  von  &ir$fietten  in  einem 
©eac^tÄfpwic^  £erjog  8eo*ofb*  VI.  für  ba*. Stift  Jpeüigen* 
freu*  -.  (Btr«..:$t|.  Cod.  Diplom.  IK  43);  9Uedf&e?r  ober 
Midj>a*b  Ät*(&ftetter  Pfleger  ju  @taa$  unb  tfnna  feine 
£au*frau- oermad&en  in  ifcrem  festen  SBiflen  ber  q>farrfird&e  ju 
@taa$  eine  <$offtatte  unb  einen  üdtv  im  3nfce  1253  (Smitmer 
Collect)".  DieferÄnnaerfcfreintüÄ  3afcre  1330 :an  Otto  gn* 
nenfet  verheiratet;  £i*po(b  von  Ätr^ftetten  fommt 
im  3nfcre  1341  in  ben  8Biener«s  234rgerfpita(*  *  Urfunben  unb 
1349  *n  "Rem  @tiftbrtefe  an  bie  Muguftiner  baftlbft  vor*  ®e* 
org,  25errifrar&  unb  $>eter  bie  Ätrd&fietter  empfingen 
1378  von  3o&ann  £errn  von  ßf$ten(tein  verfd&iebene  ßic&tenftei- 
nifcfce  8efcen  b*i  £urren6a$ *  im  Safcre  1399  wetben  $  «  n  n  *  unb 
93eit  Äirdfrjtetter  von  SWat&ia*  Jperrn  von  Ctdjjtenjtein  ju 
9ttfoWburg -ebenfaO*  mit  einem  befefcnt*  1409  fommt  obiger 
93eit  mit  Äat^arina  §l5gt  vere&Uttyt  vor*  Sva  von 
itircfrjtetter  fcatte  einen  im  3*$re  1428  verdorbenen  Ärieg** 
oberftenSobofu*  J?aufer,  melier  bei  ben  SWinoriten  in  ©ien 
begraben  ift  *um  Öema&I (Snnenfef  II).  Obiger  J?ann*  Äircfc* 
jtetter  pt.' Äir djjjlet ten  unb  ©utenbrunn  erfd^eint  im  3«fc 
re  1409  nebfl  feinem  »ruber  93  et t  in  einer  @$enfung$urfunbe 
ber  Sfcefrau  be*  erjlern  an  bie  (Tforifferinnert  in  SBien  unb  lebte 


150 

nod?  imSa&re  1421;  fein  ®o$n  erfter  S&e  wat  Äafporrau* 
ber  jwetten  Sbe  3ob  ober  3ob(t,  Ziffer  Änfpa'r  £atte  int 
Safere  1447  Mgne*  Sog  ober  Sogen  jiir  grau,   welche«  „ 
©efefete<$t  mic  unter  bie  anfefenficfeften  SBiener  ®ef$le$cer  be* 
Witterfhmbe*  gehörte,  bie  tym  ein  große*  Vermögen  jubrac&te* 
©eine  einzige  mit  tyr  erzeugte  Softer  Xgne*  war  an  ©es 
erg  von  2frberg  vtrmäfylt.  3ob  ober  3ob#  bitter,  @ofen 
be*  obigen  ^onni  ^irc^fletter,  autf  jweiter  ®fre,  wirb  aß 
Beuge    in    einem    93er$i$Wbrtefe    vom    3afcre   1436   gefefett 
(S3aron  @trein  NotabiL)  unb  empftng  ba*  <fe(te  i$a*i*  Ätrefc 
fteften  mit  oller  Suge^oc  von  Äonig   Sabiflauf  *aW  Srj* 
fcerjog  von  Oefterreid),  ju  regten  99?anne*le$tt  (4,"f;  •QofCam* 
mer  s  Hrcfeiv),   ff  feri (topfe  anb  @eorg  von  Äircfeftettec 
famen  in  einem   im  So^re  1507  aufgefaßten  8eJ£enbriefe  äH 
3eugen  von  (£*  f.  £of Jammer .* Mrdfriv).  ©eor#  von  Jtrrcfe* 
(letten  unb  ungern  unb  Äatfearina  feine:  £aa*ffcau:  «er* 
kauften  1531  einen  J?of  unb  einige  Untertanen  £U  £>urrnfrüt.\ 
Sofe^nn  SirdfeftetM*  SHitter  unb  be*  n.  o.,ganbmarf<fealW 
©ericfetfbetftfcer  vermafefte (Mfe im 3*fere  1535mfrÜRatgaretfea 
Jpüttenb  orfer  in  au*  SBien,   nnb  featte  miKb'erfelben  vier 
®6fene:  3aeob,  ©eprg,  SRicfeäel  unb  3o><rtin,  beren 
©ormunb  im  Safere  1552  bei  ber  faiferlicfeen  Jßoffammer  batf 
2lnfu<feen  maefete,  jur  SÖejafelung  vieler  väterlicher  @$ntben  ei* 
nige  väterliche  ßefeen  verkaufen  &u  bürfen.  Sferiftopfe  Äirdfe* 
ftettf?  be*  obigen  Öeorg  @ofen  war  ©eccetir  -  Sei ber  n.  6. 
Äammer,  verefelidfete  ftdfe  im  Safere  1602  mit  <£*a  <fta$(e* 
v i  n,  warb  im  Safere  i6i2  von  Äatfer  93?  a t  ^  i a^  in  ben  libtU 
ftanb  erhoben  unb  feinterliejj  (naefe  SBipgrill)  eine  einjige  Zoty 
ter  SERaria,  bie  im  Safere  1627  naefe  feinem  Sobe  ben  Soa* 
efetm   Snjmuller  &♦   &♦  SÄegierung*  *  Ö>ecret5r  feeiratfeete, 
welker  fpaterfein  bei  feiner  (Srfeebung  in  ben  #errnjtaub  all 
greifeerr  unb  ®raf    von  SBinbfeag  bA*  fpäter   ju   bt* 
[(fereibenbe  alte    Ätrdfe(letterif#e    3Bappem  mit ; f  aiferli* 
cber  ©ene^mi^ung  bem  Peinigen  einverleibte  (l  t  ^offammer- 
2<r*iv), 


151 

;:9to$  im*  wfiegenben  fc^viftfi<^en  99Htt^9ttgen  tiefe  r  gami* 

Uc,  au*  benen  mir  afle  9}ad&flte£enben  entnommen  fyabert,  £atte 

§  fcr  i&o  p  fc  &ird&  (t{  t tftg  jtit$  MfavYit[tv$;tfytx  n»$  einen 

@9N3  P  .fc.a  *n£.$  rjfl  i:?  &pfw$ii<b  ft  e  tu  r,  ber  Süchte  £>op 

tot  |inb  i>on  4(fö9  bi$  1Ö8Ö  ^»pefener  Spnb^u^ber.Hnioerfttat  yi 

SBien,  &erna$  bi*  an  fein  gnbe   t.  t  Statt)  unb'iürc&ru&H*, 

belfert*;  ftarb    im  3afcre  4.700.   3o^ann  -granj    SMer  oon 

#ir &ft.e uer.be*  J&*  r.  9ki$*  unb  ber.firtfonbe  Witter, ge* 

boren- 1644*  war  470(j.faif*rli#er 4?oflammers3iat&  unb  lebte 

np^:1718.  gerbiivanb  oau  $ir<fr(letten  ein  ®ofcn  be* 

.obigen  (££ciftcan/ f,  g^atyrtmann,  tarn  im  3a£re  1705  bei 

einem  Sauerqauffiatrb  ju.Sßurf  Raufen  um*  ?eben.  3&&ann2(ns 

ton  von  Äjtd^jl^ttettrf&ruber  be*  erma&ntett3o&ann§ran$ 

mar  ^ofric^ter  unb  comntanbirenber  Hauptmann  ja  9Kol£  mä^ 

:iX.ub  bef  SBefagerung  be^fefben.burc^  bie  $iir|cp .. im.  3a^re  1683 > 

ein  aoberer  granj  oon  .2 i ruftet ten^u^)  ein  trüber  3o*  ^ 

Jftnn;;?C«,ftpni  ,  war  im  3afcre,  1683  fianbi{#er.  ©.ecretur  ju 

?tnj,  (EngeUett  t>on  ^irc^(l,et ten  ge6oren  1Ö81  ju  SBien, 

matyrföeinlicfy  be*  flnton  @o^n,  mar  Sprofeffor  ber  gp^tfofop^ie 

utiibi.&fyeologi«  $u  ÜRoff,  fcamv  Pfarrer  ju  SBuitertborf,  fpäter 

•^rofeffpr  ber  Geologie  4m  .©tift  SKaigern ,  barauf  3>rofeffor  ber 

33ene&ctitter  oon  SRontferrat  ju  SBten,  ju(ef}t  ^ttoermatter  im 

SSRotfer, 4&ofe .411  SBien,  uw>*er.l742#arb,  unb  feine  Stu^eftatte 

bei  ben-@4>QUen  fcat*  3o$aun*9Kat&ia*  Sbler  von  Äirdf>* 

frett^n  3o£ann  Jranjen*  @o$n  mar  1725  n.  c.  9?egte* 

w«ig*»:a$f  bejfen  ©o^a:3o^ann  3ofep$  geboren  1721,  mar 

t.  f«  Regierung**  unb  Jg>offymmev  23ice * SKegifaator  unb  fcatte 

brei  ©o£ne;  Sofepfr  £ar(  geboren  1749. n»  6.  Regierung** 

©ecretar  unb  £anbre#t*  s  SXe^igrator  ju  SBien  geftorben  1809  > 

3. o f e p t>  Sari  7X1  o i^  geboren  1752  Hauptmann  in  t.h  X)ien- 

ften,  an  feinen  SBunbe»  .g*|torben  ju  SRaitt}.  1795;  3ofep4> 

SSRaria  £  a  rl  J,  ungarifcfyec,  &udj>&afterei  *  9tot&  in  SBien,  ge* 

boren  1755,;  geworben   1809*  5Der  @ofcn  be*  jtwiten  biefet 

»ruber  Kamen*  griebriefr,  geboren  1786/  biente  im  f.  t 


•<  •  ■  ■«*■/. 


152 

Sftilitär  mit  3u6jei$nung  tsnb  jtarb  ju  85rob  in  @iatonien  an* 

»erefclic&t. 

Jflebfl  biefen  S3or(ie$enben  ift  nn<' au$  no$  Bnton  CMet 
t>on  £tr$  jte  tt  ern  befatmt,  toeWfoer  ft<fr  gegeiiäArtig  4(t  83er* 
»alter  ber  £errf$aften  be*  ^o^n  beutföen  SRttter*Otbttit  in 
SBien  beffobefc  ■     ■  ■  "* 

£>a*  SBappen  tiefet  ©efäfetfrte*  Ift  ein  quer  geteilte? 
@4>ifb  ,  worin  oben  etn  Maut*  gelb ,  in  meinem  ein  aufzeigen: 
ber  golbener  ©reif  mit  ausgebreiteten  $ffige(n  nnb  einer  gofbenen 
Ärone  auf  bem  Äopf '  ft<fr  jetgt ,  ber  ein  frafbe*  ebenfatf*  golbfcne* 
Äamprflb  mit  beiben  äralltn  vor  ft$  $alt.  JDie  untere  <$A(fte 
be*  @<$ilbe$  ijl  ein  rotfre*  gelb  mit  brei  ftfberuen  förog  t>ön  ber 
Werten  jur  Cinfen  üegenben  »alfen.  lieber  bem  ©$fifbe  ftefrt  auf 
einem  gekrönten  offenen  £elme  ber  gefronte  (jolbene  ©reif  mit 
bem  fragen  Äamprab  junftfcen  "jwei  93flffeW&ornern ,  beren  fed&* 
te*  oben  blau  unten  fllbern ,  ba$  (inte  obeji  mei§  unten  retfr  ift 
2>ie  £etmbetfe  ifi  rec&t*  ©olb  unb  blau,  KnW  ©ilber udb  rotfr 
gemiftyt  3n  altern  Siegeln  biefer  gämilie  erf<$eint  jebo<$  Mein 
ber  ©reif  mit  bem  fcafben  Stabe* 

TtU  erjler  »efi|er  ber  £errf#aft  Ä  i  r  $  ft  e  1 1  e  n ,  bfe-w«$r* 
f<f>einti{&  au$  üon  biefem  juerfl:  dW  fcfc^e  gegrünbet  wiiVbe  >  er? 
fäeint  na$  883i*grifl$  »bettlejricon  V.  160.  (taut  f.  f.  £oftam* 
mer?2lr$i3)  ber  föon  beiÄufjJ&fohgter  gamilienglieber  erwähnte 
Sobft  Äird&jletter,  melier  im  3afrre  1456  baf  fefte  £au* 
Ate 4) fetten  mit  allem  Sugefcor  *on  Äonig  8  ab Ü (au 6  al* 
Sr^erjog  oon  Defterreicfc  ju  regten  SOTannfe&en  empfing»  Do$  mo* 
gen  er  ober  feine  9?a$fommen  nid^t  lange  in  85eft$  biefer  £err* 
fd^aft  geblieben ;  »ielme&r  ba*  ©efälecfrt  berer  von  $Ba($  an 
bie  ©teile  erfterer  getreten  fepn/ba  föbn  im  Sa^re  1530  3o* 
fcann  ber  Vettere  von  8empa$,  von  bem  ©efd&led&te  SBalcfr 
ba$  @$(of?  unb  ©nt  Äirdfrftetten  burd)  grbföaft  «$*«**  unb 
dm  5.  'Kprit  1531  üon  gTerbirianb  !♦  bamit  belehnt  ttarb; 
na$  biefem  erhielt  e*  ebenfalls  bur$  Srbfd&aft  im  3a^re  1566 
So&ann  von  Cempac^  ber  3fingere;  barauf  waren  laut 
n.  o.  jHn.  ©ultenbud&e  »eßger  baaon  folgenbe:  1577  fiuftatfr 


153 


$rep$trr  Von  3tt$ann  bunfc  Äauf  von  8e|tflenannten ;  1602 
Sodann  SSa'pttjl 3ufia4  grepfcer*  von  SU^attct  von 
feinem  83ater  <Eufta$>  1638  ^ofrann  <£u|io$  ©raf  von 
Xlt&ann  von  feinem  Spater  bem  Zotigen;  1676  SBilfrelm 
Sofatin  2fnton  ©raf  *o« Dann  bimfr-ig&ir&fnnfl  wn  beut 
©rafen  *en  SBitibfrag  im  SRamen  fehler  ©ettwfcün,  einer 
geb.  ©räfta  von  Mltfranui  ito6SBiri#  Sp&ilip*  Sorenj 
©raf  von  Daart  von  feinem  SJater  bem  Vorigen;  1744  8e** 
po(b  ©unbadfer  von  ©uttnern  bur$  Jtäuf  von  ben  flpäfc 
licfc  X)aün'f^en  Srbeu;  175$  33incen{?  tat  ©utf  nern; 
1798  83incenj  von  ©uttttern  unter  iBtrmatibföaft;  iß!2 
tiefet  af*  gblrr  von  ©ttttttern  adeim  1829  ©ufta*  9tU# 
ter  von  ©uttner  unter  Sovtmtubftyaftv 


■ . 


Älfr*  t>-  4>  1?  fL : 
-  Shr&orf  mit  «S^4nfeeir#  wotnn  OtexlyottiAttmn  bteJiäd^ 
ften  ^oftftötton  ift  ■'■>  -     '  *,  ',    ■  ...,.* 

2>er  Ort  gebort  $tit  JKrt&t  jmb*@d^(t<iM^  SBreUenmeiba , 
unb  mit  bem  3Berbbe$ir8  jum  8in»3«ft.  Stegimt  3hv4; 

8anbgeri$t  iffc  ©untec^borf ;  Ort*5  unb  <£onfcription*ob; 
rigfeit  bie  £errf<&aft  ®tfcttetb#f.  '         * 

'  '$bmnuen,  wetetye  $m  belaufte  Untertanen  unb*  ©runb* 
gelben  beftyen ,  ftnb  ©tettefbbrf ,  ©cfconborti  unb  bie  Pfarre 
©tefjenborf. 

S*'  leben  fcier  23  gfattriften ,  48  mannlid&e ,  43  weibliche 
$erfonen  unb  18  fdNtfä^  Äinber*  3>it  »i^ftanb  ja&tt  5 
^ferbe  f  24  Äüfce,  29  @df)afe  nnb  26  ©<&n>einev 

2)ie  »etto&ner  treiben  Wer*  unb  ÖBetnbutt,  unb  Jlnb  mit 
fünf  M*  fftnfjefrn  3o$  ©rAnben  beftiftet  /  »efc&e  aber  im 
£>ur<bfd)mtte  von  fötee&ter  $3obeflb*f$affe»#eit,  -nnb  6ei  fldcs 
fen  Megcngfijfen  ifcrer  abhängigen  Page  wege«,. ben  (Erb  *Äbtta* 
gungen  au*gefe|t  ftnb«  3u  be*  frteflgen  Sanbmanne*  fanbn>irt$* 
f^aftfufren  ^robneten  ge&Jren  Äorn ,  ^wfec;  Sßei|en  nnb  ©er* 
fte  för  ben  £au*bebarf ,<etnw*  SBBein  unb  06fr» Sie  93ie^n^t 
wieb  *rbentlidj>  ^triebet*,  UftyfaU  fWjp  aber  wtr  auf  ben  notfrig* 


154 

den  »ebarf ,  bo$  i(t  bie  ©taBfßtterung  etogefö^rt.  ©ewerbfleur 
re  fraten  bie  ^tifigen  Stnwo&ner  leine  unter  (id). 

Äleeboff. liegt  eine  f  ©tunbe  $on<ber  9>rager*9>oft(trajje 
linW  abwärri:ii.<  einem  engen  Sfrale  jwiföen  ben  Sörferu  9>ucfy, 
»reitenwetb«  j  2&t<r#fcorf.  unb  gurtf).  —  gluffe  unb  Sftac&e  ftnb 
feine  tfotfymben,  twb  tie»  benachbarten  Söerge.  fufaeu  6eine.be* 
fonberii  Kamen«  •  3»  bett/  jur  @emeinbefretyeit  gefrojigen  unbe* 
beutettben  (gi^Walbe  tfl  au$  feicSagb,  »on  feinem  Gelange 
unb.  liefert  nur  nieberef  SBilb. 

£>teferßri$iftet  *in*  regelmäßige.  ©ajfe,  meldte,  oon  @ü= 
beu  na$  Starben  jitfrt, . beten Jp/anfjer.ganj, von Obftgarten  umge* 
b^n,  ftnb  grtßrtn  SfceiW  mit  @trofrbac$ungen  oerfefren.  2>ie  ^ie^ 
ftge  ©egenb  bietet  jtemlic&etfnne&mlic&fait^bar,  au$  i(l  ba*  Ali* 
ma  gefunb  unb  baö  SBaffer  gut. 

©efcfrid^tlidfre  92a$ricfcetf  fttib^  oen*  biefem  Orte  Seine  ttor* 
franben?  ati$  iflj>efi>n  Tiittv  fo  wir  biei2Wammung;tyS:Ort$' 
namens  un6efannt,  Snbeffen  ift  et  faum  ju  bezweifeln ,  ba§ -ber 
9lame&ei  ©ruhfeang  bjtt  Sorfcf tetoi  bfn  lÄlcewtefen  ibgenoim 
men  würbe«   ..•»  ,,     .  -/_  ■    *.  ;|  *.. 

:       <Jin  S>off:«nl>  eine  eigene  ßecrf$aft  auMl  -Oäu- 

fertt.beftefrenb,  mit  einem  <$$ lo  ff e>unb  einer  Säuim,  roej* 

i)ti  ©auner$borf  jur  na<b(ten  9>ojtftation  frat. 

?  :3«r  Äircfre  unb  ©cfrul*  ge&o.rt',b*r  Ort  nacfc  Oberleib; 
t?aubgertcfrt ,  ©runb&errfcfraft ,  Ort**  unb  (Tonfcriptiotitabrtgfeit 

i(l  bie  £errfi$aft  grn  jtörunn, 

."•::.    ©et  SBerbbejirf  gefrort  bein  8ia.  3nf,JKegmt.  3fr,  4* 
....     £ier  teb<u  ip  ,73  Samilien .143  männliche,  184  weiblidje 

9>«rfonen  .  unb  ,  40,  f<6ulfäfrige  Äinb^r*  2>er  93iefr(lanb  beträgt 

29  9>ferbe,  ST.ÄÖ&f,  710  ®(fraf*#  81  @<&weine  iwb  einifle 

Siegen. 

;.J    2Scui  b*n,al*  Sattofrauern  bejtifteten  ßinwo&nern  werben  auf 

i^rem  etrod*  falten  ttcferlanbe ,  welche*  von  ben  umliegenbtft 

»ergen  frerab  feci  9tegeug&(fen  oi^:  felm  Ueberföwemtmtngetr 


155 

erfeibet,  nacfr  beut  £>retfeCbtr?  Aftern*  $aaptfa$!ty  nur  £ora 
unb  Jpafer,  fettener  9B*i$en  unb  Öer#e  gebaut;  bei  ben  frecr* 
f$aftfi$ea  ©rünben  nürb  jebe$  »ortfrettyafter  gnx)t»e$fel  mit 
Sittbau  in  Xumeubang*  gebraut-  r  • 

:  2fu6ge|ei$net  ftnb  bie  im  Diepgen  Sejtrfe  oof  bei  SBergta 
befinbli$eu  SBeiben;  mrf$e  b«r<fr  b*t  fcocfne  gefmbe  AräuttP 
futter  befouber*  nwifcityafrfur  ba*  ®$af»ie$  f«fr  «igata »  «»b 
ouc^  auf  bie  ÜBofle  beo  gunfügften  Surftet!  fabe*. 

Uebrigen*  jlnb  bie  (iejigen  %en>c$ner.ui$t  in  bea  Jbefttn 
SSer^aftni  jfea ,  ba  fte  tyren  magern  ©rimben  I anm  fnr  $$  beo 
Sebertunter^aU  abgeminaen  nnb  bafar.  f einen  Raubet  «U^ 
bucten  treiben  Sonnen  ,  inbem  fcier  ber  ß<$  weiter  gegen  Storfcen 
fcinjie&enbe  n>iräi$  febr.  (liefmütterlic^f  Äoben.  beginnt,  n)ej$a(b 
au$  nur  nnbebentenbe«  Obftba«  frat^finben-  lau»,  fo  *k,'.W5 
gen  ber  Stau^eit  M  Mtmai,  awfy  *er  op  Mb  ffc  ficfr  fcfcon  je- 
ringe  SBetnbaa  immer  me&r  in  93erfaK  geratfo. 

TM  J?anbn>erfec  Werten  fcier  i  SBagner ,  1  Jgmffcfcmieb, 
1  gajjbinber,  1  *$ä<fru  1  gleif^ner#  Ä  4&$u$ma$er,  1 
©$neiber  getroffen;  fo -wie  ;au$;  ei|K.&ämef  tobe  «ab  -eine 
Sabaftraftf  »or^anben?  fS?b.       -       .;.-:: 

£>a$  Sorf  Ä(e»err>t  liegt  in  -  einem  .gegen  ©üben  unb 
Offen  üon  bem  (i$  weiterhin  in  fanfjte^4gei  obba^enben Ober- 
lei fer  ^43  erge  begrenzen  £&aCe  nnb  ;b.eft#&t  nur  anf  tmt 
vom  guge  bei  @c&Io£berge*  fi$  norb(ü&  frinjie&euben  ©äfft, 
au*  ben  im  f$fe$teft#A  3«ff^nbe  befia#i#en  an  einanber  fielen* 
ben  Käufern  gebiibet*  ,fämmtli4>  <M  x$bm  2Rale«afr  erbaut 
nnb  mit  ^trofc  gebecfr*  ,._•• 

Tlufov  einem  deinen  namenfofeit.fi3<M&e#  meiner  au*  btm 
beim.  @<$Ioffe  abfjieftenben  jQueflmaffer  unfern  ber  Statin*  -jM& 
fammelt  nnb  ben  Ort  bnnfcfliejjt,  fmb.  $i*r  feine  ©emajfefcnor* 
franben.  * 

2>a*  © $lo#,  am  fAbmeftü^en» Snbe  be*  Dorfe*  gelegen, 
befielt  au*  einem  arten  ein  SJierecf  büb*nbüi"<3ebaube  mit  einem 
@tocf  werfe  mit  eiiten*bn>ärt*  gegen  ben  £pf  (aufenben,  >@cfcttts 
belbac&ung,  fo  &ap  ft*$e  non«  ber  #orberen.€>eite.  uicfct bemerk 


156 

bar  ift.  2fnf  *er  Oftfekfc  flefct  man  baran  brei  gro^e,  tief  in 
ber  ÜWauer  flecfetibc  ©eftjntyfugelnj  mity  no$.  au*  ben  Seiten, 
M  bte  &$roeben  biefe  ®*genben  befefct  fragen,  frerrttyreh  foU 
feil  ,  glei$mte  au$  bie  ®age  gefrt ,  baß  frier  eiufi  ein  ^eiftüc^cr 
Drben  feinen  @i$  fratte,  »efcfre  S&rmutfrung  babur(fr  einigen 
Örunb  erfrjft,  baß  atff  ber  SJBeftfeite  brefed  @cfrfoffe*  nocfr  eini* 
fle  jittorarttge  3imtf*er  oerfranbeft  fktb ,  auger  benen  jebocfr  *on 
ber  alteren  Söanart  narn^  eine  gewölbte  SJorfrafle  im  obern 
<&efcfr+$t  Äbrig  tjt.  ♦ 

©eguiro  Artig  wirb  bie  fr*  ©ebaubr  *on  bem  frerrfcfraftliffren 

SBirttfdfraftlbeaiqtfci ,  bem  iKeoierjagerutib  einiger  2>ienerf<fraft 

bewohnt,  v        .  -■/■  ~ 

2>ie  MörfTeite  beffelben  ifl  in  eine  gemelbte  ©dfrafjlafe 
long  tmtgeätibert  werben  i  •  fo  wie  eine  folefre  tfreitt  mit  Bugein 
tfreiW  mit  ®<frinbeAi  gebeert  rtebft  anberii  SBirtfrfcfrafWgebauben 
auf  ber  Oftfeite  angebaut  fwb,  unfern  welchen  gegen  ba*  2>orf 
i|u  bie  gemauerte  mit  ©trofr  gebetfte  ®cfreune  jicfr  befinbet* 

83or  beut  Stoffe  gegen  bie  Saline  liegen  bat  ein  @totfwer! 
fr*fre  mit  @trcfr'gebecfife'<Sdfifra**/  vier  Reine  Jpaufer  unb 
bie  frerrfefr  afrtiefren  £6rner*@<frutt0äften,  ferner  ftefr  t  frier 
aiKfr  eine  ftetnerne  3ofrartne*i@tat«ie, 

0ßbmefHi<fr  wm  ©Stoffe  in  einet?' Heirtej  (Entfernung  fle* 
fre»  auf  einem  jiemli<fr  fcfrrojfen  gegen  beftt  O&erfeifer*  83erg  ft<fr 
frinjfefrettben  «$figetbte  fefrr  geringen  Stejle  ber  SU  u  ine  be*  alten 
@4Kojfe*  Giemen  j;  ffufer  einem  größeren  ilnb  jmei  Heineren 
SMauerfWcf  en ,  bertnin  biestigen  faflctobe^uhgewofrnlicfre  geftig* 
feit  wafrrenb  a0e$  Uebrige  ber  einzigen  töefte  unterging,  allein 
bi$fr*r  bem  3äfr**  btfr  3*it- tro()te ,  unb  an  wekfr'  erjlerem  bie 
tfeberrefte  einer  wafrrftfretiifficfr  jum  Hufjug  ber  SBrätfe  gebienten 
rauben  SBolbung  hoefr  ftcfrtbar  ftnb,  ifl  oon  berfelben  nidfrt*  mefrr 
vorfranben,  (Sie  mag,  obwohl  oon  geringen  Umfange,  bwfrr  fefrr 
»ftjt  jgtroefen  fepn,  imb  e*  (äffen  ftcfr  auf  ber  ©ubfeite  berfel* 
ben,  ba  fte  »an  frier  au*,  ber.Sbene  megen,  teiefrter  angegrifc 
feil  werben  fonnte,  bie  SRefle  eine*  tiefen  unb  breiten  Starggras 
bei*  unb  |»ei  Heinere  Saufgraben  no$  beutlicfr  mafrrnefrmen. 


IST 

*    £>ec  Ort  Äl erneut  grenjtfnbli$  <m  Oberteil  nnb.Srnfc 
brnnn  in  oiertefc  unb  ganjftünbiger  >  ibann  norblia)  mit  $ty$v*  - 
unb  2i<$enbrunn  in  ^alo*  unb  einjtünbiger  (Entfernung,  bttr$  §& 
wo&nlicfre  gelbtoege  mit  tynen  oerbunben. 

2>a#  btefer  Ort  ober  wa&rf<&eintfc&  bo«j>  ^**  ehemalige  Sfcffc 
in  fe&r  früher  Seit  fcfron  oor&anben  mar  ,  gefrt  barau*  $* roor  ,, 
weil  oon  festerer  fa)on  im  XUL  unb  XIV.  3<w>r$unbert  ein 
übelige*  ©efa)le$tf  bie  Jperren  oon  Clement  oberste/ 
menj,  ben  tarnen  führte  unb  jweifeMofrne  bafeftjt  feinen  @i$ 
$atte  ,  wlfyt  jeb*$  ber  @a)ttftfteHer  g>reoen&ubertrtir 
beneri*  ootv.9>aumbgarteu*in  öejterreicfr  für  ein  @efa)Ie<&t 
fcalt,  roatf  fta)  aflerbing*  ou$  wegen  ber  ©(ei<$eit  tyre*  SBappens 
fcfrilbe*  nia)t  ofrne  ©rnnD  vermuten  faf5t. 

Sson  fciefem  fommen  oor  Sfrafcofb  oon  ^Jaumgarten 
unbJpabmar  fein  93 ruber,  genannt  (Clement,  in  einem 
©d[>enfung$brtefe  Jperjog*  griebrt^  IL  jn  Oe(terreidj>  unb 
©tetjer  oom  3a$re  1242  an  ba*  Alofter  £eiligenfreuj.  3>et** 
gleiten  erfa)einen  in  einem  ©$en(ungfbriefe  Dietmar*  oon 
$>aumbgarten  an  gebaute*  Äfofter  vom  ^aforel&fe,  al* 
3eugen  feine  93erroanbten :  SBtjccarbud  be  $>aumbgarten 
unb  3(bertu*  be  Clement  (Bern.  Pe«.  tocL  dipL  IL 
fol.  146). 

3ann*  oon  (Hernen*  wirb  133?  nnb  1352,  nebft  fei- 
nen jtt>et  ©ofrnen  Spannt  bem  längeren  unb  Jpertnieb 
ermähnt  (9>reoenfcuber  Collect«) 

Srenfrieb  ber  Clementer  unb  fein  @o$n  Jj?ann$ 
erfd^einen  in  einem  Kaufbriefe  vom  3a$re  1357  unb  91  icl  a6 
ber  dementer  in  einem  ßefcenbriefe  oomSäfcre  1401  (<£ben; 
bafelbft). 

£>iefe  beiben  ftnb  jebodj)  bie  legten  biefe*  ©ef$(e$te6,  tvtU 
d>e  in  Urfunben  ermahnt  werben,  na$  benen  toa&rfQ)eintic&  aucfr 
ber  Ort  in  onbere  «#4nbe  Um,  ba  in  (naa)  fEBiägriU  L  148) 
?W&tenfteinif<$en  Sefcenbriefen  von  1469  un&  M71  unb  bei  9>re- 
oen&uber  «#err  ©eorg  oon  2f  rberg  M  33ejiger  oon  £fe* 
ment,  Jjperrnleiffc  unb  ©utten&runn  oerfommt*  &**  SBapjw» 


158 

bec  ölten  Ferren  »on  (Element  war  noc^  oor&anbenen  Si- 
zilien ,  ein  fc&wärjer  <S4>tlb  mit*  iQuerialfen ;  über  ben  #efm 
fte^t  ein  93aum  empor« 

53 on  merfrcärbtgen  Sreiflniffen  ober  fonfl  erlittenen  ©tyicfs 
fateii  tiefet  Orte*  fotyien  nur  blo$  ermahnen,  baß  er  von  ben, 
nxtyrenb  be*  brepfHgjä^rigen  Äriefle*  in  Deflerrei^  eine  Seit 
lang  ^aufenben  ©darneben  beinahe  ganj  »erroäjtet  unb  au$  bei 
bedeuten  franjoftfc^en  Snoafton  im  3a$rel809 frart  mitgenom- 
men würbe.  2fud(>  fcerrföte  fcier  oor  ungefähr  70  Sauren  eine 
bebeutenbe  SKtnberpejl ,  auf  mel$e  ft$  ein  ttnrceit  bttf  3>otf**: 
errichtetet  fcofjerne*  Äreuj  bejie&t*  -  •  - 

£>ie  83efi$er  von  &  lement  waren  na$  bem  n»  o.  ftarib. 
©ültenbucfye  unb  SBifyjrifl  oomSafcre  1492  an  fcfgenbe:  tm  er* 
mahnten  3>a$re  SBenebict  oon  <£6er*borf,  bwr<$  Jpeiratfc 
mit  feiner  grau  ^Barbara;  im  3a$re  1S1Ö  ©igmunt  von 
<£&er*borf  ©raf  ju  $(>ierfiein,  von  feinem  93ater  5&*ne*v 
biet;  1565  »arbara  ©rafin  S&ierftein^oon  i&rem  ©es 
ma&l  ©iflmn,nb;  1572  granj  grei&err  von  ©era;  1594 
2fmonb  gretyerr  von  ©era  von  feinem  99ater  granj;  1600 
Sodann  £einrid&  grei&err  von  £ueiiri§;  1603  £&ri* 
flian  glorian  grei&err  von  Äitenrig  nnb  3o&ann 
%ern^arb/  von  i&rem  SJater  3ofrann  #einrt$;  1607' 
3acob  granj  gretberr  von  Jperberftein;  1613  3uliu$ 
greiberr  von  £erberftetn  von  feinem  SJater 3a c ob  granj; 
1649  3°&  ^ artmann  greiberr  von  SBefc  bureb  Äauf  von 
grau^ob^nna  von  £o&enfelb  gebornen  von  ©era;  1662 
Sfcubolpfc  ©raf  von  ©injenborf  von  Sterilem;  1677 
Sfceobor  ©raf  von  ©injenborf  von  feinem  93ater  91m 
bolpfc;  1711  ©iflmunfc  9tubolp&  ©raf  von  ©injeiu 
borf  bur$  <5rbfc&aft  von  feinem  S5rub#r*S^eobor;  1754 
3Benjel®raf  oon®inje.nborf  burd&£r&f$aft;  1775 9>ro$* 
per  gürft  oon  ©injenborf  von  feinem  3>ater  SBenjel; 
1828 ^ e i n r i 4> gurfl  $u  9teujhÄ6fl;ri$  bur$  Srbfc&aftvon 
SQoriflem,  melier  biefelbe,  alt  jur  gibeicommi|#errf<&afc  Sm(l» 
brunn  gehörig ,  no$  beftfck 


«r 


&  o  1)1  e  n  b  tu  n  ». 


au$  &a$teflbrunn  insgemein  ÄoUafrrimii  genannt,  rta 
£)orf  von  pi  Käufern,  von  ber  nä$ßcn  3>oßfiatton  ©aanetrt* 
borf  nur  «ine  93ierfef|htnbe  intferiit. 

2>er  Ort  gebort  mit  *er  *tr<$e  Mab  ®$uU  na#  Styra* 
tvarty,  mit  bem  SBeibbejirfe  |um  ffin.  3nf.  SKegtm»  9fr,  4# 
unb  mit  bem  ganbgeric&te ,  band  mit  ber  Ort**  tmb  Coafcrip* 
tion$obrigfeit  jur  @taat$&errfc&aft  2Bolfer*borf,  welche  fi$  aucfr 
nebfl  ber  J?errf$aft  Oberffebetfbrunn  im  93etf$e  von  ben  be$an* 
ften  Untertanen  unb  ©runb^olben  beflnbet, 

S$  (eben  fcier  99§ami(ten,  in  melden  203  männliche,  248 
weiblifye  fpetfonen  unb  48  föutf<tyige  Äinber  befreien.  £>er 
Söiefrjianb  beweiben  betragt:  44^rbe,  129«ü&e,  173@c^afe 
unb  20  @$ weine. 

2>ie  Simvofcner  (tnb  aW  ÖJanj  *,  £reivtertet*  ,  £alb*  unb 
«Gtertelle^ner ,  bann  <l(*  ÄfeinfrauMer  unb  £offtitter  beftifret; 
fte  fcaben  nur  wenige  Jpanbwerfer  unter  fity  unb  (eben  9/om 
gelb?  meift  aber  von  SBeinbau,  af$  tyren  eirtjiged  {Wa&rungte 
geigen»  5Som  erfteren  fecfyfett  fte  Äorn,  ©erfte  unb  ipafer,  SBet* 
jen  jeb#od(>  wenig.  £>ie  ©rtinbe  fcierju  ftnb  nur  von  mittelmäßig 
ger  £rtrag$fä£igfeit  unb  unterliegen  ben  öfteren  ä3ef$äbigangen 
burrf)  Jpagelfc&läge  unb  ben  Ueberf$roemmungen.  Objt  ftnbet 
man  fcier  fe&r  wenig;  eben  fo  ifi  bie  93ie£jü4>t  nur  mittelmäßig 
bef^affen ,  biefe  genießt  jebo$  bie  ©taUfutterung, 

2>er  Ort  Äofcfenbrttnn  liegt  an  ber  »rünner^oftftraße 
etwa  10  Minuten  wefimärt*  von  $>9rawart$  in  einem  engen , 
^erjformigen  Zfyaie  ,  tvtltyei  nur  fo  groß  unb  im  Warf en  ge* 
föloffen  ijt,  um  bie  J?äofer  be*  Orte*  faffen  ju  tonnen.  £>ie 
Umgegenb,  bei  ber  JWäfre  von  ^prawartfr  unb  ©duner&orf, 
iffc  anmutig  ju  nennen»  3m  Orte  fte&t  ein  Ärmenfcau*  mit 
einem  3$ftrm$en  ganj  neu  erbaut;  bie  Käufer  liegen  unregef- 
mäßig  im  ZfyaU,  einige  an  einem  refytt  ber  3>ojiftraße  ftd>  er* 
fcebenben  £ügef  /  unb  unterhalb  be*  Sorfe*  munbet  ft$  ber 
badfelbe  burcfjffießenbe  fogeuatmte  $j>rawart$er*SBiIbbacfr 


160 

in  ben  äBeibenba$,  an  wct$«m  erjteren  eine  9Wü$Ie  mit  jwei 
©angen  jte&t.  Sie  Sagb  ift  nnbebeutenb ,  ba  feine  SBalber 
no$  »erge  »or^anben  jinb  j  (ie  liefert  alfo  bfojj  Jpafen  unb  9teb* 
$ttyner» 

See  Ort  itf  übrigen*  von  fcofcen  2Cfter  #  unb  ber  {Raute 
be^felben  von  einem  juerft  frier  geftanbenen  SBrunnen  abges 
leitet  worben.  93on  geftfric&tüt&en  (greigutffen  ift  von  Xofrlens 
brunn  ni$t6  befannt  geworben* 

ÄoHetSbotf. 

Sin  Scrf  »on  53  £aufern,  unweit  ber  Sonau,  mit  ber 
uä$ften  9>ü(l(taticn  Äinfcberg  am  SBagranu 

3ur  Äirtfce  unb  Schule  ift  ber  Ort  na$  Hltenwortfr  ge# 
liefen*  Sen  SBerbfrei*  befi$t  ba*  £in.  3nft,  SHegfmt.  JRr,  4* 

Canbgeric&t ,  Ort**  unb  <£onfcription$obrigf eit  ift  bie  Jjperr* 
ftyaft  ©rafenegg* 

®runb|errf<fcaften,  welche  belaufte  Untertanen  fraben,  ftnb 
©rafenegg,  ©enftenberg  unb  $(urntf>a(, 

3m  Sorfe  leben  77  gamilien ,  156.  männliche ,  168  weite 
li^e^erfonen  unb  34  föulfafrige  Äinber.  Siefe  befi$en  anSSiefc 
ftanb  28  uferte,  2  Ddtfen,  83  Ättye,  36  @$afe  unb  44 
@$weine, 

Siefiinwofrner  ftnb  t>erf<f>ieben  beftiftete  Canbbauern,  wet$e 
an  ©ewerblleuten  bfo$  einen  ©cfrmieb,  1  @>$neiber  unb  i 
®<&u$ma<&er  unter  ft$  fyaben.  Sie  Jpauptbefc^äftigung  bei  frie* 
ftgen  Canbmanne*  ift  ber  Tläeviaw,  woju  bie  ©runbe  {war  gut/ 
aber  ben  Ueberfd&wemmungen  ber  Donau  autgefegt  ftnb.  Sie 
SBeinfe^fung  ift  unbebeutenb,  ba  bie  ©runbe  tyrer  flauen  $a&t 
wegen  auefo  gar  ni$t  baju  geeignet  ftnb.  3(uj|erbem  erhielt  man 
ttwai  Obft  Sie  93iefrju$t  wirb  gut  betrieben  ofrne  ©taöfut* 
terung, 

ÄollerJborf  liegt  eine  fralbe  @tunbe  von  betr  Sonau 
entfernt  ,  in  einer  flauen  aber  angenehmen  ©egenb,  umgeben 
von  ben  na&en  Ortföaften  ©adfrfenborf  ,  JReuftift  unb  XU 
tenwort^  Str  Ort  ift  regelmäßig  erbaut,  ftat  eint  #aupt* 


V 


161 

unb  eine  ®eitengaf[e,  unb  beffen  Käufer  fmb  tfcetl*  mit  @$tn* 
betn  t&eiW  mit  ®trofr  gebetft;  Sie  im  OrWbejirfe  beftefcenben 
SBege  finb  bfo$7gewo$nfi<&e  Smbwege,  gär  bie  3agb  gibt  et 
$ier  außer  Jpafen  unb  Stebfcitynern  fein  anbere*  SBilb.  —  Ältma 
unb  SBaffer  ftnb  gut« 

SSefonbere  ©egenfWnbe  unb  2Kerfwufbigfeiten  gibt  e*  fcier 
(eine»  SBie  aber  au*  einer  Urfunbe  bei  Äfo|terneuburger*@aal* 
bmfce*  ju  erfe^en  ift,  fo  beftanb  ba*  Sanbgut  £&ote$borf 
fd)on  im  XII.  3a&r&unbert,  bamatf  befaß  e$  9War <frart»on 
SB  erben,  Ministerialis  be$  »iftfcum*  jpaffau,  weld&er  für 
bo5  £eif  b«r  Seele  feiner  in  ber  SRiwenburger  (Älofterneubur* 
ger)  Ätrc&e  begrabenen  SWutter^) et riffe,  ba*  ©ut  Cfrole** 
b  o  r f  biefer  Äircfre 'l  fc^enf tu 

3m  3afrre  1270  geborte  ber  Ort  Äo((er4borf  f#on  ber 
«#errf$aft  ©rafenegg ,  wie  tafelbfl  nad[>gewiefen  tft» 

Sie  etwaigen  erlittenen  ©c&itffale  ftnb  »on  biefem  Orte 
,ni$t  Mannt ;  awfy  mögen  fte  wenig  gef$i$tli$e*  3»tereffe 
barbieten. 

a)  ÄöniöSbrutttt. 

(Sin  ^farrborf  von  65  «Käufern  am  2B  agram  gelegen/  wo« 
oon  Ätrcfcberg  am  SBagram  bie  nä$fie  9>oftftation  tft 

Sie  Äirc&e  unb  Schule  beftnben  fidfr  im  Orte»  Siefe^ge* 
froren  in  ba*  Secanat  £aber*borf  unb  bat  Spatronat  oon  erfte* 
rer  ifTtanbe*fürfHi$.— SerSBejirE  von  frier  gebort  jumSBerb* 
frei*  bei  Cia*  3nft.  SRegimt.  9iro.  4# 

?H*  Sanbgericfrt  ifi  bie  J?errf$aft  ©rafenegg  aufgefaßt; 
€onfcription*  *  unb  Ort*obrigfeit  ijl  bie  Jjperrfcfraft  9?euatgen, 
Siefe  befifct  aucfr  frUrort*  belaufte  Untertanen,  nebft  berfeiben 
aber  aucfr  nocfr  bie  Sominien  :  ©rafenegg,  SBintfelfrcrg  unb 
©tettelborf* 

Sie  friefige  »eootferung  beilegt  in  96  gamilien,  204 
männlichen ,  250  weiblichen  Sperfonen  unb  $3  ^frttlßnbern. 
Ser  »iefrftanb  jafr(t46  $ferbe,  118  &ttye,  228  ©cfrafe,  Ö««r 
beiläufig  500  ®tucf  @cfrwet»e. 

11 


162 

Die  (Sinwofcner  ftnb  meift  rcof)l  beftiftete  Canbbauern  unb 
bie  wenigen  £ier  6epnbltd^cn  Äfein&äudler,  Jpanbwerfer*  @ie  be* 
fd)oftiöen  jtcty  mit  tiefer  *  unb  SBeinbau  unb*  fcaben  aud?  iiemttcfr 
me(  Obfh  93on  ben  Äornergattungen  ehalten  fte  SBeijen,  SRotfen, 
£afer;  fo  wie  bie  Stebenpflanjungen  am  SSBagram  einen  jroar 
nbtyt  oerjügfic&en  SBein,  jebofy  einen  fiebern  (Ertrag  liefern.  7Xucf> 
bie  ©rünbe  ftnb  größtenteils  gut,  unb  unter  benfelben  ift  ba$ 
auf  ber  fübltdjen  ©eite  be$  SBagram*  gelegene  ÖJießfelb  ba*  vor« 
jüglic&fte/im  ©anjen  ift  ber  83obert  fe&r  fruchtbar  unfc  wenig 
€(ementarbef(frabigungen  au$gefe§t*  SWebft  biefen  lanbwivt&Jftaft* 
fielen  Steigen  betreiben  bie  SBewofcner  au$ .©afranbau,  ber 
vorjuglity  ift.  —  Sie  93ie^u<^t  ift  bogegen  nur  mittelmäßig ,_ 
unb  e$  wirb  wegen  fanget  fcinlängUd^er  SGBeibe  #  bie  ©taflfut* 
terung  betrieben*. 

Der  fpfarrort  &ontg*brjin.n  lutgt  fübli<&  am  guße  be* 
Bagram  J  ©tunbe  von  Unter*  ©totf.ftafl  unb  Jj?ipper*borf  unb 
l  ©tunbe  von  Äircfcberg  entfernt,  an  ber  von  .©totferau  nad> 
Äremä  beftefcenben,  äußerft  lebhaft  befahrenen  fpoftftraße,  io 
einer  überaus  anmutigen  gefunben  ©egenb,  bie  bei  ber  vor* 
fcerrföenben  gru$tbarWt>  ©dfoon&ei*  unb  vorjügficfc  wegen  gus 
ten  SBaffer  au$gejet$net  ju  nennen  ifl»  £>a4  Dorf  ifl  größten? 
t^eitt  fefcr  f$on  gebaut;  e$  ^)at  onfe^nlic^e  Käufer,  welche  meift 
in  jwei  fortlaufenben  Steigen  ju  beiben  (Seiten  ber  ©trage  rie« 
gen  unb  junt  S^eiJ  mit  Siegeln ,  großtent&eild  aber  mit  @4>in* 
beln  gebeeft  ftnb  unb  wobei  bebeutenbe  Obftgirten  fi$  beflnben. 
3n  ber  9)?itte  be$  Ort«  bei  ber  Äircfee  lauft  ein  ffeinet  »a$f  ein 
frpftaltyeUe*  SBaffer  vom  Sßagram  fjerab,  bei  welkem  ft<&  eine 
SWü&f  e  befinbet  mit  einem  oberfätötfrtigen  SBa&lgang;  —  93on 
QSergen  ift  fcier  Mo*  ber  SB  agram  ju  erwähnen  ,  welker  nirb* 
ttd)  vom  Orte,  ben  großen  unb,  Keinen  *$au6berg  bann  ben 
»runnberg  bitbet,  in  wel$'  legerem  fi<$  viele  SBetnfeßer 
beftnben. 

Die  befonbern  ©egenftSnb*  tiefet  Orte*  ftnb  bie  anf  einer 
«einen  VnWerfty  im  SRütfen  ber  Witte  be*  Dorfef  et$ebe»be 
g>farrfir<$e,  rechter  $anb  na^e  bei  berfelfeen  ;bet  $-fart* 


163 

$öf  tttb  ftnft  bei*  &$nt$ats*,  bamrber  »rutinett  ruef* 
wärt*  ber  &ird[>e ,  von  meiern  ber  Ort  ben  SRamen  «reiten  \}at4 
Sinftmaf*  —  wa&rf$ttnHe$  im  X*3a&$unbert  —  ^dtte  aiif  Der 
3)ttr$reife  ein  Äonig  au*  tiefem  Brunnen  einen  (abebben  Srunf 
t)cn  biefem  fror trefflichen  SBafler  getfran,  von  welker  Seit  an 
berfel&e  <£$unige*prunneti  (Äonig  *brt\nn)  genannt 
würbe5,  uftb  we($e  Benennung  au$  bet  Ort  bei  feinem  öntfte* 
$en  betam* 

93or  mehreren  3a$r$unberten  f$on  war  $ier  )u  8$ret!  be* 
^eiligen  3d^ann  eine  (Eapltte  »orfcanben/  weld&e  im  83efl§* 
mehrerer  ©ruubfMcfe  war»  SfflSa&re  1755  würbe  bie  0e$enwar* 
ttge  Äirc&e  auf  bem  3>fä$e  ber  uralten  got^ifc^en  <£apelle  au* 
bem  Äirc^en^ennoflen  erbaut,  nnb  biefetbe  im  3ö&re  1783  jut 
9>farrNr#e  fik  bie  bret  ©emeiriben  £oniä*brunn,  Jpipper** 
borf  unb  SottfTett^^^  beftimmt  unb^  ein  eigener  Pfarrer  ernannt/ 
wäfcrenb  jle  früher  nur  einen  »eneficiaten;  $atte.  93or  tiefer  «es 
ftimmung  waren  bie  fetrei  ®f meinber)  na$  Äirc^ber^  am  SSagram 
eingepfarrt.  r 

2)ie  ^farrtir^e,  welche]  wie  f$on  *rw5$rnt,  ffir  fic|> 
allein  auf  einer  {(einen  ünfyfyt  am  fogenannten  Sß^ram  fle^t  $ 
ifl  in  neuern  ®tt)I  ganj  einfad)  erbaut  unb  ni$t  von  bebeuten? 
ber  @ro|}e  mit  einem  wlrecftgen  mit  einer  Kuppel  oerfefcenen 
Sturme,  93efonber*  niebrig  ifl  ba*  9>re*bpterium  mit  bem  SBtlb^ 
nijfe  be*  ^eiligen  3 o ^ a n n e *  be*  Säufer*  am  J?o$alta* 
al*  $atron  ber  Äidfoe,  SRebfl  biefem  finb  jwei  Seiten  altare 
sor&anben,  ber  eine  ju  S^ren  ber  MUer^eiligfien  £re.t* 
einicjJeit,  ber  anbere  ju  S&ren  ber*  f$  merjfraften  SWut* 
ter  ©  o  1 1  e  *  geweift  j  biefe  beibe ,  fo  wie  bie  Äanjel  ftnb  t>ot» 
£ofy  jebotfr  gan$  oermobert  unb  unbrauchbar,  unb  e*  ifl  ju  tyof? 
fen  rbafi  von  bem  Äirtyem>erm60en  bafb  2We*  neu  fceraeflefl* 
werben  wirb.  —  SWerfmurbigfetten  ober  fonft  f$one  $>aramente 
ftnb  feine  »or$anben.--*2>err  ©otte*bienfl  wirb  bur#  einen  |>far* 
rer  *erfefcen*  —  ©er  aUt  2eie$en£of  war  bei  ber  Äircfye ,  feil 
bem  3*$re  1797  ifl  aber  ein  neuer  gricbfcof  auf  einem  tij 

il  * 


164 

t&uitttid&en  ÄircfyenacFer  errichtet,  welc&er  (!$  eine  Weine  $8iertef* 
jiunbe  vom  Orte  auf  bem  gelbe  beftnbet. 

£>er  Ort  Äonigflbrunn,  welker  von  fcofcem  Filter  tft, 
war  von  jefcer  ein  eigene*  ©ut  unb  fcatte  ein  ©d&loß,  welche*  ntt^t 
me£r  criftirt ,  fo  rote  ber  Ort  mit  einer  eigenen  jtanbifd&en  Situ 
läge  verfemen,  f$on  feit  vielen  3a$ren  jur  £errfd&aft  9leuaigen 
gebort  ©e&r  {eilig  f$on  war  and)  ein  .eble*  ©efdSrtecftf  mit  Ä  o* 
nig*brunn  begütert,  wVfytt  ftcfy  ben  Kamen  vom  Orte  beilegte* 

£>ie  SJvrattew  von  biefem  ölten  Jjerrngefcfctedfote  fraben 
^rimbfd)  geheißen  ,  fie  ftnb  au*  Springen  emfproffen  unb 
feit  britt&alb&unbert  3a&ren  bann  fpäter  in  Steiermark  gefejfem 

©djjon imSafcre  1165  erfcfoeinen  93ett unb  Stephan  bie 
»rüber  9>  r  i  m  b  f$  auf  bem  Surniere  ju  3M>«  $>  o  p  p  o  ber  britte 
83ruber  von  biefen,  fonft  au$  9>rimf$  von  ©nag ge  Ovafcr* 
f^einitd^  von  einer  »eftjung  fo  genannt)  jog  na$  Oefterrcidfr 
mit  feinem  So&nellbalrid[>,  unb  befaß  bie83efte<£&  uninge** 
prunne  am  SBagram  in  Oefterreid&#  3n  einer  llrfunbe  be* 
£erjog*  2  e  o  p  o  1  b ,  bem  Stifte  £eiligenfreuj  im  3a fcre  1188 
au*ge|tellt,  erfdjjeincjn  beibe  f$on  al*  Beugen  unter  ber  83enen* 
uung  :  Üb a Ir i <fy  von G(> u ng e * b r  u n  ninit  feinem  93ater  ty  o  ps 
p  o  (»ern,  9>e$)* 

Ubafri$6  9?a$£ommenf$aft  f^etnt  jebcd>  in  Oejterreicfc 
balb  tvieber  erlogen  $u  fepn,  benn  außer  ©eorg  von  Gfcü* 
fiinge*brunnen,  welcher  au*  Oefterreid^  im  3afcre  1326  ju 
bem  Surniere  na$  Bamberg  sog,  erfc&eint  feiner  me$r  von  tie- 
fem Stamme* 

3nbejfen  fcaben  fiä)  bie  ^rimbfd&e  in  S&fitingen  fort« 
gepflanjtj  tva^rf^einü^  jur  3ei(  ber  Deformation  unter  (EarlV. 
jinb  fte  nad).  (Steiermark  gebogen  unb  foaben  flcfo  mit  S.cfrnib* 
tegg  unb  Äonig*bmnn  (vermut&lid&  burcfc  fte  fo  benannt) 
am  ©lajbad[>e  begütert«  Sie  trieben  ausgebreiteten  Jjpanbel  unb 
erwarben  ft$  großem  Vermögen  unb  einen  be&eutenben  SRuf; 
fie  waren  aucfc  faiferüd&e  Canbrid&ter  unb  %ärgermeißer«  £a« 
von  würbe  ©eorg  von  9>rimbf<&,  ber  feine  93orfafcren  in 
Oe  jterrei$  bnr$  ben  JWamen  <£$uninge*brunne  begannt  maty 


165 

te,  vom  Äaifer  geopötb  [♦  burcfr  ©ipfom  vom  10,  Septem- 
ber 1685  für  f!$  unb  feine*  S3ater$  e$efi$e  2)e$cenbenj  unter 
S3eftatiö«ng  be*  angeerbten  2fl>eW  mit  bem  Bnnamen  von  Ä  o* 
n ig 6 (tun n  in  ben  Tfbelftanb  erhoben,  33 on  biefem  au*  fcat 
jicfc  bie  no$  je$t  bfu&enbe  ja^frei^e  gamilie  ber  grei&errn 
von  Äonig$&runn  gebübet,  bte  £i$tenfiein  unb  geijtrifc 
in  Oberfieier  beflfcen,  jebo$  ba$  alte  ©tammgut  tyrer  SGoraf* 
tern  Äonigdbrunn  am  SB  agram  ni$t  me&r  bur$  Äauf  an 
(ld)  brachten. 

Vlaty  Um  TlüiU&tyn  bcc  oflerrei^if^en  Sinie  ber  &ö* 
nigdbrunner  fäeint  ber  Ort  tanbe$furfi(i$  geworben  &u  fepn, 
ober  bato  bürften  wieber  anbere  9>rivatbe(I$er  gefommen  fepn, 
bie  wurmest  fennen.  Srjt  vom  3afcre  1583  beginnt  ivieber  bie 
ununterbrochene  Reihenfolge  ber  83ejt$er  von  Äöniglbrunn, 
bie  wir  natfrfofgenb  eben  fo  aufführen  wollen,  wie  jte  im  n.  o. 
jWnbiföen  ©uttenbn^e  vom  Safrre  1571 ,  ±667 ,  1702 ,  1731 
unb  1755  angemerft  finb,  3m  3afcre  1583  befaß  ba *  ©  u  t 
Äonigäbrnnn,  3ona$  von  Jpetjflbergj  im  3afcre  1611 
fein  @ofcn  3*na*$  im  Safcre  1631  3  o  $  a  n  n  Söaptift  grei* 
fcerr  von  SBerbenberg  bur<&>  Uebergabe  von  feinem  23 ruber 
bem  Vorigen;  im  3a$re  1685  Sodann  gerbinanb  granj 
®raf  von  Enkevoir t ,  burcfc  Äauf  von  3  *  &  a  n  n  $  &  i  ( i  p  p 
©raf  von  SBerbenbergj  im  3afrre  1725  fein  @ofcn  SGBtn» 
jel  Äbrian;  im  3a&re  1743  SKaria  Antonio  ©rafln 
von  Stott^af  geborne  ÖJraftn  von  Enkevoirt,  burd>  grb* 
fc&aft  von  tyrem  Sßruber  SBenjef  Mbrian;  im  3a&re  1755 
SWaria  g.ranci*A  3ofep$a  ©raftn  von  Sreunner, 
geborne  ©töftn  von  9t Ott fcal,  von  i&rer  Wutter  SRaria 
Hntonia;  im  3a&re  1773  Sari  ©raf  von  »reunner  von 
feiner  SOfutter  9Karia  grattci*ca  3ofipfca;  im  Safcre 
1801  3ofep&  ©raf  von  ©reunner;  im  3a$re  1814  Äu* 
gu.fi  ©raf  von  '83  reu  nn  er  unter  ber  SJormunbfc&aft ,  feit 
bem  3afcre  1819  aber  al$  majoren  allein* 


166 


ein  2>orf  fron  46  Käufern ,  meldte*  ®tamtrier*berf  in  einer  8nt* 
femnng  *t>n  einer  ©tunbe  $ur  nackten  ^poUftatiori  (at* 

35er  Ort  gebort  jur  £ird[>e  unb  ©djmfc  nad[>  Snjerftfeib  * 
nnb  ber  SBerbfret*  tym  8fa»  3nf.  Steginu  Öir,  4. 

£a$  ßanbgerid&t  verfielt  bie  J^errfc&aft  Stfamberg;  be(au* 
fte  Untertanen  (aben  (ier  ba*  ©tift  Äfotterneuburg ,  bie  2>o* 
minien  9)?aiffau,  @tammer$borf ,  9>tUi4>*bjDrf  unb  fiabenborf, 
von  welchem  erftere*  bie  Ort**  unb  (£onfcription*(errfd&aft  tfl. 

Den  ©eelenftanb  bilben  224  männlid&e  unb  116  weiblk 
$e  9>erfonen,-  ben  93ie(jianb  22  $ferbe,  6l  0$fen  unb  116 
®4>afe. 

2>ie  Sinwofcner  befd&fiftigen  ft$  mit  gefb*  mb  SB  ein  bau 
unb  geboren  bafcer  ju  ben  Canbbauern  ,  unter  melden  au$  bie 
unentbefrrfid&ften  9>rofef(Ionifteu  (eben*  Sie  ©rfinbe  jtab  gut» 
Sie  93ie(judj>t  treiben  fte  aber  bfo$  jum  £au*bebarf  unb  o$ne 
©taflfutterung. 

£a$  2)orf  Äonigflbrunn,  beffen  Jpfiufer  regelmäßig  ge* 
baut  unb  burc&au*  mit  @tro(bÄ<(ern  verfemen  finb,  liegt  eine 
(albe  @tun*e  linfd  abwart*  von  ber  &runner*$>eftfhrajje,  jwi* 
f#en  Jpagenbrunn  unb  <£nje$felb,  in  einem  £(ale  am  Abfange 
eine*  93erge$ ,  umgeben  von  ben  übrigen  nafcen  Dörfern  jftein*' 
SnjerJborf,  gfommborf,  ©tetten  unb  ®rojh<£6er$borf,  ju  roel« 
$en  bie  nötigen  93erbinbung$|traßen  befielen. 

g(üffe,  befonber*  erwa(nen$wert&e  SBerge,  SEBilber  ober 
andere  ©egenftanbe  befielen  in  biefem  OrtJbejirEe  ni^)t,  außer 
einer  f$on  oor  300  Staren  uorfcanbenen  Reinen  Gapelfe  ju 
S&ren  ber  (eiligen  3D?ag4ba(ena  gemeint t  bei  melier  no$ 
gegenwärtig  eine  fromme  Stiftung  auf  mehrere  (eilige  9Re|fen 
*e|le(t, 

3>er  Ort  ift  oon  (o(en  Älter  unb  fd&eint  von  jenen  Ferren 
Don  Chunigesprunne  (Äontg  $6r  upn  n )  gegrüntet  wor* 
ben  $u  fepti,  iwetd^e  in  bem  $>farrborfe  gleiche*  SWamen*  am 
SBagram  begütert  unb  attbort  anfafjig    waren,  —  3n  fWtyejten  ' 


167 

Boten  gefr8rte  nebfl  anbern  83eft$ungen  ber  ©etreib*  uab  SBein* 
je^entton  mehreren  Cefcen  in  Ä6nig*brunn  £ier  bem  (Eon* 
rente  $u  93ormba$  \  tiefem  erfaufte  ^ropft  gOetec  L  gefenf>o; 
fer  oon  Ä(o(tenieuburg  im  3a£re  1395  unb  fegte  bamit  ben 
@i'atit>  jur  na$$ertgen  gänjlfdjien  93eftgna$me  be$  örte$  bur$ 

ba*  befaßte  ©tift, 

•'  ••■-'..  ■  ■    • 

ein  2) orf  von  41  Käufern  (  »on  weitem  SBien  bie  näcfyfte  ^pofb 
jtation  »unb  gn  ÖJroßenjeräborf  ber  93rief  s  Eufgab*ort  ijh 

3ur  Pfarre  unb  @$ufe  gebort  ber  Ort  na$  Sdfartöau, 
©runb^erfftyafi,  Canbgericfct,  Ürt$*  unb  donfcriptionlobrigteit 
ift  bie  f.  I»  gamilien  s  Jptrrföaft  Scfarrtau  pt  Oxt%. 

2>er  SBBerbbejiirf  gebort  bem  2in*  3nf.  Stöeginu  iftr.  4. 

2>ie  .fciefige  ©eelen  jafrl  betraft  in  56  gatnilie a  126  mann? 
lic&e ,  133  n>ctbttd>e  9>erfonen  unb  33  ft&uifa&ige  Äinber«  2)en 
93ie#anb  biCben  71  9>ferbe ,  U  Dd&fen,  78  Ättye,  50  ©c&afe, 
60  ©c&roeine. 

Sie  au*  Äcferbauern  mit  jiem(idj>  guter  Belüftung  befielen? 
ben  Sinroofoner,  unter  melden  au$  bie  not^i^flen  ipanbroerfet 
oor^anben  ftnb,  beföaftigen  fid>  mit  Ttd erbau  unb  93ie&$uftyt# 
wobei  (te  bie  Srjeugniffe  üon  et  (lerem  t>or^u^(ic^  2Bei$rn  unb  ©er* 
fte,  weniger  Äcrn  unb  Jpafer  unb  etwa*  Srbäpfel  unb  Jpanf, 
metft  nacfc  ©ro§en$er$borf  jura  93erfauf  oerfttfcren,  festere  jeboty 
nur.  mittdmafjig  unb  ofcne  ©taüfujtterung  betrieben  wirb. 

3f)re  ©runbe  ftnb  im  ungemeinen  gut,jebej$  ben  ütelfifc 
ttgen  Ueberfcfyroemmungen  ber  2)oimu  au$gefe§tj  au$  ftnb  bie 
fcier&er  gehörigen  am  SKuftbaty*  gelegenen  SBiefen  fnmpfig. 

Ser  Obflbau  ift  *fciie  S&ebeutung.  SBeinban  .ftnbet  gar 
nic&t®tatt. 

£>er  Ort  Ä  e  p  f  ft  e  1 1  e  n  befielt  in  jwei  Steigen  mit  @tco& 
unb  Slofcr  gebecfter  Jpaufer ,  im  ÜRardfjfelbe.  in  einer  im  2(flge* 
meinen  ^var  flauen  aber  tiefen  unb  fnmpftgen  Gage  jwifcfcen  ben 
Ortf$aften8ftimev$borf,  Saffee ,  ^aringfee«,  9>frama  unb^XScfartfc 
au,  mit  benen  Canbroege  bie  SSerbinbung  unterhatten. 


168 

Tluger  bem  erwähnten  9tußba$e  finb  in  btefer  etwa*  einfor* 
migen  ©egenb  feine  ©en>affer  fo  wie  oud>  feine  SWttylen  ao$ 
SBatber  unb  93erge  vorfcanben, 

SieSagb  ift  unbeträchtlich  unb  befielt  nur  in  bem  jur  £err* 
fd^aft  Scfartäau  gehörigen  gelbreoiere  unb  jwar  in  £afen  tutb 
SÄebbttynern* 

2>a$  Älima  ijt,  ungead&tet  ber  Cage  be*  Orte*,  wegen  ber 
*orfcerrf<i)enben  SBinbe  bo#  gefunb  unb  bat  93runnenwajfer  gut» 

TIn  bemerfen$wertfcen  ©ebauben  inÄopfftetten  i|t  blo* 
bie  auf  einer  Weinen  Jfnfco&e  frei  (iegenbe  gilia(fir$e  anjus 
fuhren ,  von  wo  auf  man  einen  großen  3$eit  be$  9Kar$felbe$ 
überbliesen  fann. 

2Diefe  Sini)*,  weldje  in  früheren  Seiten. eine  eigene  <Pfarr- 
finfce  gewefen  fet>n  foü,  ijl  von 'einfacher  aber  fefter  Bauart 
unb  fo  wie  ber  ©locfentfcurm  mit  ®$inbefn  gebeeft.  2)ie  innere 
2fu$ftattung  ift;  gefd&macf  fo$  unb  bunt.  Schon  feit  lang«  $er  wirb 
jeben  britten  Sonntag  bur$  einen  ©eiftlicfyen  »on  2dFart$au  fcier 
©otteSbienft  gehalten. 

2fu$  befielt  $ier  ein  eigener  vom  Orte  getrennter  gegen 
Often  liegenber  &egräbnij?pf a$. 

2>erOrt  Äopffteeten  fommt/laut  »ertt&tbec^errfd&aft, 
f$on  in  ben  alteften  Urbarien  berfelben  vor,  warb  jebo$  wty* 
renb  ber  verwüftenben  (Einfälle  ber  Ärujjen  ober  Äreujbruber  ja 
Tfnfang  be*  XV«  3a$r£unbert$  gän&ti$  entoolfert ,  worauf  ba* 
felbft  Kroaten  ft$  anftebelten ,  weß&alb  ber  größte  £$ei(  ber  (>ies 
ftgen  (Einwohner  von  btefer  {Ration  finb,  unb  no$  jefct  tyre 
Straft ,  Sitten  unb  Spraye  beibehalten» 

Pilger  ben  erwähnten  unb  bem  Orte  bur$  bie  franjofifefcen 
ipeere  in  neuerer  Seit  wieberfa&renen  @$tcf  fafe ,  $at  berfelbe 
von  jefcer  burd)  vielfältige  £>onauuberf$wemmungen  leiben  muf* 
fen,  unter  welken  ft$  jene  vom  2>a£rel830,  welche  au$  3 
Käufer  be$  Orte*  in  bie  glut^en  ^inabrig ,  befonber*  jerjtorenb 
bewies ,  obf^on  feine  SWenföen  babei  umfamen  unb  ba*  93t^ 
föon  früher  auf  bie  fro&eren  §>uncte  in  &Utfger  ©egenb  aerrttet 
warben  war« 


169 

Ä  6'p'f  5  t  &  al 

2>iefet  ©orf  (ag  bei  SO?aiffauf  &ie§  im  34"  1110  G$op* 
p(>ejla((  (£ueber)  tinb  ift  feit  3a&rfcunberten  »erobet ,  fo  baf» 
ber  9?aate  nur  allein  übri^  geblieben  ijt* . 

SWan  lennt  übrigent  bie  Sreigniffe  unb  bie  3^tt  nic^t,  bur$ 
wel#*  biefer  Ort  ju  (Srunbe  ging« 

Sine  fanbetfürftlid&e  Stabt  oon  228  Käufern ,  jwei  SRei* 
ten  von  ber  .#aupk  unb  SÄefibenjflobt  SBien  entfernt  ,  in  ber 
Slafce  bei  linfen  Sonauufert  gelegen ,  mit  ber  nä$fien  9>o|tfta* 
tion  ßangenjertborf.  —  Sie  i(l  ber  ©iß  bet  f.  I.  Äreitam* 
tet  be*  83.  U.  SW.  33.,  ber  SamerafsSöerwaftung  unb  ei* 
ner  t.  f.  ©af  joerfilberung, 

£)ie  ©tabtpfarre  aUein  otrftefct  gegenwärtig  ben  (Stattet* 
bienjl  unb  bie  ©eelforge*  2>tefe  gebort  in  bot  Secanat  ©tocfe* 
rau,  unb  bat  ^atronat  baoon  bem  Stifte  Äfofterneuburg.  £>tt 
SBerbfreit  von  ^ierift  bem  ?in.  3nft.  SHegimt*  Kr*  4  jugewiefen,— 
2)er  SOVagtilrae  verfielt  bie  ritterlichen  Sterte  fowofcl  in  pofiti* 
f<fcen  alt  in  (£riminafsSHedj>rt  Angelegenheiten  unb  i(t  von  Äaifer 
3ofep^  II;  im  3afrrel785  nac^  ber  %t  wie  in  ben  übrigen 
mitfeibenben  ©tabten  organiftrt;  er  befielt  namlidfr  aut  einem 
SBurgermeifter,  einem  ©pnbicut  unb  brei  SRagiftrattratfcen, 

£>ie  »eoolferung  umfaßt  478  gamttien,  919  mannli^e, 
1059  weibli^e  ^erfonen  unb  323  föulfa&ige  Äinber.  2)iefe 
befifcen  122  g>ferbe,  135  Äüfre  unb  38  ©cfrafe. 

93 on  ben  Stnwofcnern  jinb  J  93ürger  unb  ©ewerbtfeute,  bte 
übrigen  f  Jpauer ,  meiere  ntd^t  beftiftet  ftnb ,  inbem  ber  ganje 
83urgfrieben  aut  freien  Ueberlanbgrünben  beilegt.  £)tv  SRagiftrat 
beföt  503od^2luen;  übrigeut  beilebt  ber  ©runbflanb  in  5j3o$ 
SBiefeügrunben  unb  916*  3o#  2(tferfanb.  darauf  werben  aU 
le  vier  Jg>aupt*Äornergattungen  gebaut,  jebo<$  SBeiften  nur  we* 
mg.  -^  3m  ßäbtif$en  SBejirfe  beftnben  ft$  feine  SBeingarteji , 
Tonbern  in  fremben,  eben  fo  gibt  it  in  Äorneüburg  felbft  nur 


170 

wenige  ÖbftgJrten ,  twb  bie  ©arten  überhaupt  erflrerfeti  fi#  Mo* 
auf  jene ,  roe($e  im  alten  SBaügraben  fi(&  angelegt  beftnben. 

f  2>a*  Sitelfupfer  im  gegenwärtigen  S3anb  jeigt  frem  aerefcr* 
ten  8efer  bie  £aupt*2fafi4>t  biefer  (.  f*  ©tabt,  »on  ber  ®to* 
tf erauer  ©eite  &er  mit  bem  »ifamberge  im  £intergrmibe  ,  wn 
melier  wir  na$  ber  beftefrenben  anatogiföen  Orbnung  *uer(l  bie 
puore*!e  83ef$reibung  mit  ben  bemerfen*roert$en  oor^anbenen 
QJegenftanben  bann  bie  ©efc&ic&te  liefern  werben. 

@o  rote  ft$  bie  ©tabt  gegenwärtig  bem  2fuge  jeigt,  roirb 
ber  SBanberer  al^bato  roafcrne$men ,  bag  folefre  me&r  runb  a!6 
hn  93iered£e  angefegt  unb  mit  {Ringmauern  umgeben  ift,  bie  mit 
»ier  Sporen  «erfefcen  ftnb. 

Die  IWatur  bilbet  frier  ein  meift  fto<&e*  mit  Äornfelbern  reufr 
befefcte*,  man  fonnte  fagen  runbe*  Sfraf,  ba*  oon  ber  norbfiefren 
(Seite  burd)  ben  83ifamberg ,  norbwejilicfj  von  einer  fanften  <$&? 
gefreite ,  we(l(icfc  von  ber  Äreujenfteiner  *  93ergf ette  geftfrloffen 
roirb ,  von  ber  füblicfren  unb  ojitfd&en  (Seite  aber  frei  bi*  jur  2>o# 
nau  frin  au*laaftj  in  biefem  Sfrale  liegt  bie  ©tabt  &orntu* 
Burg  mefrr  gegen  ©üben  unb  D|1en,  alfo  nur  £  ©tunbe  oon 
ber  £>onau  entfernt  /  beren  Ufer  mit  2(uen  befe$t  ftnb ,  mit  ber 
fid;  bur<&$ie&enben  Jpauptjtrafle/  welcfre  na$  ©totferau  von  ber 
SÄeftbenjftabt  au*  füfrrt  ,  ft<&  aßbort  aber  in  bie  Äremfer* ,  £or* 
ner*  unb  ^ragers^)o(t(traße  feilet»    v  ' 

Sie  um  bie  ©tabt  faufenben  dauern  jtnb  frier  unb  ba  vier 
Älafter  unb  noefr  mefrr  r>oc^> ,  großtentfreit*  eine  Klafter  bidF,  unb 
ifrr  rotfrüdfre*  (&eftein ,  fc^eint  —  fenberbar  genug  —  mit  jenem 
ber  SHuine  von  Äreujenftein ,  au*  einem  Steinbruche  genommen 
roorben  $u  fepn,  fle  fraben  an  ber  ©ette  be*  oftltd)  gelegenen 
SBienet^Sfrore*  mehrere  ©efriegfefrarten  unb  geigen  von  Snnen 
bie  efremaf*  angebrachten  ©turmgSnge;  an  ben  meiden  Steilen 
jfnb  nun  bie  J?dufer  frart  an  bie  SWauer  angebaut;  bie  oierSfro* 
re  bilbeien  oieredfige  jtarfo  niefrt  gar  frofre  Stürme ,  wefefre  jur 
SSertfreibigung  befonber*  bienlicfr  gewefen  fepn  m&gen,  gegen»*** 
tig  ftnb  baoon  ba*  SBtener-  unb  ©tocferauer^Sfror  ofrue 
D&frer/ofren  frio*  platt,  ben»  fte  würben  in  ber  2>ur<frfafrrt  für 


17i 

f 

bie  ferneren  eft  fcocftgepacf* en  CaftmSgen  er$o(t;  bie  übrigen  jmei, 
tiäm(i$  ba*  norbrtc^  jte^enbe  ßaaer*  unb  f&bfi$e Gaffers 
t  \)  o  r  fraben  meretf ige  anb  fpt$  julaufenb*  Sdj>tnbefbä$er.  Ober* 
halb  ben  jwei  erfteren  ift  bie  3nfcfcrift  angebracht:  La:F«  St» 
Korneuburg  MDGCGX.  £>at  Caaer  sS&or  enthält  gar  feine 
lieber förtft,  ba*  SBaffertfcor  aber  ein  93ow>erf  ,.  roelc^ei  in  &mei 
$ert>orfpnngenben  (>albrunb'en  äRauern  ünb  einem  bamtt  verbun* 
benen  £$ore  befielt  unb ,  na$  ber  3nf4>rifc  von  Äaifer  Sd  us 
bolpfr  II.  im  Safcre  MDCI1I.  aufgeführt  würbe«  Ober  berfefe 
ben  ift  ber  Eatferltd^e  £)oppe(ab(er  unb  an  beiben  Seiten  bttf& 
ben  ber  ofterreitfcifctyf  föinbenföilb  angebracht.  Sa*  unten  fte* 
frenbe  SWauerjeicfceu  fte&t  einem  <£♦  ntc^t  unä{>nlid>.  £>iefe*  Sfror 
ift  wa&rf4>einli$  ju  ben  Seiten  ber  Unruhen  ber  ungrifc&enSWig* 
»ergnügcen  fcergefteflt  roorben,  beren£aupt  Stephan  SBotfcfc 
tai  mar ,  unb  bie  im  3<*&re  1604  au*bra<$«v  im  3a£re  1606 
aber  enbigten* 

Äußer  jwri  ^la§en  für  Simmerleute  beflnben  fidf>  an  ber 
©trage  auger  bem  SBiener-S^ore,  befonber*  linU,  einige  Obfts 
gärten  bie  eingepfanft  ftnb ,  baneben  fte&t  von  ©ufjeifen  au* 
SRarta jett  eine  fc^one  Statue  ben  ^eiligen  So&anne*  von 
Stfepomucf  »orfteflenbj  zetyi  &art  an  ber  Stabtmauer  ift  bie 
Scfyiegftatte  angelegt,  rooju gleidfr  neben  bem  äBieners3:&or  beV 
Eingang  fu^rt,  TIu  biefer  Seite  flnbet  man  audj>  in  ben  Stabt* 
mauern  mehrere  kugeln  oon  Stein  unb  von  »ergebener  ®xh 
ße  eingemauert  au*  ben  Seiten  mehrerer' feinbli^en  Sinfäfle, 
93on  fcier  angefangen  jiefrt  ft#  ein  10  bi*  12  Äfafter  breiter 
©raben  um  bie  Stabt,  ber  gegenwartig  niefct  mefcr  tief,  unb 
wie  [cfyon  oben  ermahnt ,  meift  ju  Obft*  unb  Rasengärten  vers 
wenbet  ift,  in  früheren  3'tten  aber  mit  SBaffer  angefüllt  mar. 
—  2fn  ber  norblid&en  Seite  flehen  mehrere  ben  Stabtbewofcnern 
jugefcorige  Äornerfcfyeunem 

Soor  bem  Caaer* 3#or  befinbet  fldf>  eine  93ie£fc$wemme ,  bie 
jur  Sommerzeit  jebo$  öfter*  gäty(t$  au*trotfnet.  S3ei  bem 
StocFerauer* Sfcor  rorfcfre*  bem  385iener*$$or  ganj  a^nf»4>  ift, 
ftefrt,  wenn  man  £inau*  ge&t  re^t»  ein  in  SRariajeÄ  *«* 


172 

fett  Stoffen«*  f$6ne*  große*  £reu§  mit  bim  in  geuet  vergol* 
beten  <E(rifiu6,  burcfr  SBofcltfcäter  unb  gefammelte  ^Beiträge 
Pen  ben  0.  t.  SSefcorben  unb  bec  fBürgerfc&aft  errietet,  ba&ec 
ba*  angebrachte  Chronographicum :  MaglstratVs  aC  ClVes 
CorneohVrgenses  DeVotl  pllqVe,  unb  weiter  oben:  Per 
Signum  Crucis  de  inimicis  nostris  libera  nos  Deub  no- 
ster.  Sunäcfrft  bemfelben  iu  Keinen  3wifcf)enraumen  ftefren  }tt 
beiben  Seiten  bec  Strafe  in  gemauerten  (FapeHen  bie  Seiben** 
ftationen  be*  £eilanbe*  mit  gut  erhaltenen  barauf  öejug  fya* 
beriben  Oelgemälben  verfemen.  2fn  ber  linfen  Seite  ifl  bat  ©e* 
bäubeber  ht.  »efcfcäler,  blo$  auf  einem  firbgefc&oß  6efle« 
$enb,  unb  weiter  oorwärt*  an  tiefer  Seite  an  ber  ©traße  tft  ber 
§rieb&of  gelegen*  33on  tiefem  »efcfcäfgebäube  bi$  jum  S53af* 
fer*$fcore  ijt  eine  einfache  fcfcattenrei$e  liüeevon  SÄoßfaftaniett* 
bäumen  angelegt,  —  £>er  äußere  Umfang  ber  Statt  beträgt  ei« 
ne  fcalbe  ©tunbe.  3m  2Tngeftc$te  berfelben  jie&en  fic£  an  tiefer 
Seite  in  ganj  geringer  Entfernung  bie  Sluen  ju  ber  Sonau  f)in, 
wo  auefc  ba*  Suttenborfl  mit  bem  Suttenfcof  gelegen  ifl*  —  2>ie 
nä^fle  9>oftftation  Cangen jerdborf  ifl  von  ber  Stabt  4,  ba$2)orf 
»ifamberg  i ,  Suttenboif  4  Stunbe  bann  bie  in  Spa\btt$U  um 
Äorneuburg  fcerum  gelegenen  Drtfcfjaften  gfanborf  *,  Stet* 
ten  |,  Ceobenborf  unb  £re*borf  1  Stunbe  entfernt, 

Jjntem  wir  bie  äußere  (Sejlalt,  L'age  unb  Umgebung  ber 
®tabt  gefdjjilbert  fcaben ,  wollen  wir  nun  bat  innere  berfelben 
betreten  unb  barßetten* 

93om  SBiener*  bi$  jum  StocFerauer  *  5#or  bilbet  |t$  eine 
jiemlic^  breite  gerabe  Strafe  a(ö  bie  fcter  burctyfü&renbe  9>o(l* 
(traße,  welche  jur  Metten  baburdj  unterbrochen  wirb ,  weif  tf# 
oon  biefer  Seite  hinein  ein  großer  länglicher  §Mag  gejlaltet',  wo 
bie  3afcr*  unb  SBoctyenmärfte  abgehalten  werben  unb  worauf  ne« 
ben  einanber  iwti  ©runnen- flehen,  eine  ^eilige  Sreifal* 
tigfettJfäule  von  Stein  mit  vielen  $igurengruppen  gejiert, 
ber  uralte  äußerft  maflw  »on  Stein  aufgeführte  $o$e  StabP 
t^urm,  we%r  im  3*$re  1444  an  bie  einjtige  St.  9?ico(at'£a* 
pe0e  angebaut  würbe ,  umgeben  von  mehreren  Reinen  Käufern, 


173 

bie  eine  8Ba$tfhiBe ,  mehrere  geiiföoften  nnb  rutfwart*  He 
gleiföbänfe  enthalten ,  bann  btefem  gegenüber  eine  ©rtftppe  £in* 
fer ,  waburtfc  ber  9>(a$  fein  eigentliche*  regelmäßige*  nnb  föone* 
2(nfe&en  vertiert,  2fn  ber  regten  Seite  an  ber  Stfe  .  be*  <JMa$e* 
ftefct  ba*  9tat$$au*  ein  ©torfwerf  (o$  mit  einem  Sfrürm- 
4>eu  unb  vier  aufgemauerten  über  ba*  £)a$  reicbenben  gronti* 
fpicen.  3m  dürfen  biefer  regten  3>la$feite  (lebt  frinter  jwei  ©afc 
fen  $art  an  bernorbütfcen  ©tabtmauer  bie.&tabr;9>farrfir* 
$e,  woju  man  burcb  ein  fcfcmale*  (Säjföen  gelangt  unb  jtinäcfcft 
berfeften  ber  ein  ©torf  $obe  $farr$of.  (Beim  ©torferoaer- 
Sfror  jtefrt  bie  vormalige  Kugujtiners Jtir$*#  nnb  in  bem 
baranftoßenben  Äto  jlergebäube  beftnbet  fic$>  jefct  ba^  f .  f.  Ä  r  e  i  ** 
a  m  t  com  93.  IL  $Jl.  95.  mit  ber  SBofctrung  be*  £errn  Ärei** 
Hauptmann*  ,  btefem  gegenüber  ba*  83  ü*  g  e  r  f>  i  t  a  (. 

Äußer  ben  im  (Eingange  gegenwärtiger  95ef$reibung  ermctyn* 
ten  83e&orben  befielen  frier  n6$  eine  f •  f.  Jjpaupt*  unb3n* 
bufirtes@4>ule,  bie  &ir$engebaube  ber  3ugufHner; 
(Eremiten  unb  (Eapuciner,  welche  aber  na$  ber  $(ojier# 
auffrebung  ju  anbern  3roerfenin  neuerer  3eit  verwenbet  würben, 
ein  wofrleingericfctete*  23urgerfpital  unb  anbere  7(rmen* 
unbÄranf  enanftalten,  bann  eine  üpotfyete,  ein93r£n* 
(au*  unb  mefrrere£tnfefrrwtrt&*fraufer  bie  raeijt  alle  an 
ber  linEen  Seite  ber  Straße  ft$  befinben.  2)iefe  enthalten  bie 
Sd&ifbe  jum  Camm,  Äreuj,  £irfcb,  Moßel,  SBolf, 
@trau$  unb  2(b(er,  bie  bei  ber  (tarlen  9>ajfage  frauftg  be* 
fuc^t  werben,  unb  worunter  wir  früher  jene*  jnm  Äreuj  ge* 
gen wartig  aber  beim  2B  0 1  f  ber  guten  Äojt ,  be*  $ran!e*  unb 
ber  »orjüglicfren  SReinlicfcfeit  wegen  a*5  ba*  95e(te  ju  erfenneu 
glauben.  —  »efe&t  ift  bie  Stabt  ungemein  ber  fefron  ermafrn* 
ten  9>o|lftraße  wegen;  biefelbe  bat  au<b  ein  frennblidfre*  2fafe* 
$en,  enthält  in  ber  Straße  unb  am  9Ma$e  n>o$  t  Spins 

fer  mit  Stotf werfen ,  bie  von  Außen  unb  3nnen  tyr  $ol 
ter  bureb  i&re  SBauart  ju  erlernten  geben;  e*  |    r| 
Ältma  obföon  meiji  SBinb,  weil  ba*  gan|  el       :' 
SBeftfeite  am  wenigfien  bur$  £ityen  geföu&r 


174 

Srinfwajfer  >  jebo$  finbtfi  f!$  in  ber€>tabt  nur  einige  ©Srten 
bei  ben  Käufern» 

3)ie  gntftefcungtfperiobe  unb  nähere  »eföreibüng  ber  bes 
merfen$wert&en  ©egenftanbe  ber  @tabt  Äornruburg  frettef* 
fenb,  fo  wollen  wir  mit  ber  9>farrfir(fye  bafetbfl  beginnen« 

2)en  $>la$  fowofol  worauf  bie  Äircfce  jte&t,  a(*  jenen  ton 
einem  2$eil  ber  @töbt,  melier  norbücfcer  @eit*  vom  fogenann* 
ten  ®tetterweg  bi*  jur  alten  $>farrgrenje  von  Sttievenburg 
(Äloflerneuburg)  reifte,  $at  9>robjt  2>ietri<&  9>ur* 
ger  von  Äl  oft  erneu  6nrg,  von  Jperranb  bem  Pfarrer  )u 
Üeobenborf  mit  ©enefcmigung  feinet  ^atron*,  ©rafen  2)iet* 
rieb*  von  SB  afferburg,  gegen  einen  Untettyan  ju  Jpermaun** 
borf  eingetaufefct ,  unb  folgen  jur  Srbauung  eine*  S&eil$  ber 
@tabt  unb  ber  9>farrfir<|>e gegeben«  £>iefe  würbe  aufholten 
ber  @tabtbflrgerf$aft  erbaut ,  unb  (tanb  im  3afcre  1212  vollen* 
bet  (SSajr.  giföer  Xixh  ».  ®.  164.).  3N  altgot&ifcfre  »üuart 
jeigt  fid>  f#on  von  klugen ,  nnb  e*  ift  ein  fefcr  fennbarcr  Untere 
tfefueb  beö  @fi>W  jwiföen  bem  ganj  einfachen  fycfytn  9)re*bpte* 
rium  unb  bem  me&r  verwerten  ©cfciff  ber  Äirctye«  Srftere*  gebort 
ba&er  ungejweifelt  #u  bem  urfpritnglic&en  SBau  vom  3a$re  1212« 
lefctere*  aber  nid^t  /  fonbern  na$  ben  gotfcifd&en  reichverzierten 
gt  nfterformen  in  ba*  XV.  ober  XVL  So^urtbert.  2>arftber  ftytii 
nen  aud^  bie  jweian  ben@pi§bogen  noefc  enthaltenen  3aM*a&fen 
1487  unb  1491  und  vollige  ©fivt^eit  Ju  geben.  <£*  i(l  ju  bebau* 
ern,  bog  wir  bavon  feine  Urfunben  befifcen ,  tvef$e  bie  93ergrisße* 
rutig  tiefer  &ir$e  enthielten.  2>a$  9>re*b0terium  i(l  um  viele*  $0* 
$et  al$  ba$  Schiff,  beibe  Zweite  aber  fammt  bem  untern  &ir$* 
t&urmt&etle  ftnb  au*  puren  ö.ua  ber  (leinen  aufgeführt  unb  wie  bei 
allen  bergleiefcen  Äir^en  mit  Strebepfeilern  verfemen.  £)iefer  Sem« 
pel  geW(ü^rt  von  3nnen  ein  fd)one*  ma  jefWtifd&e*  21  nfe&en  j  f^abe 
nur,  baß  bie  atyt  flarfcn  Pfeiler  im  @#iffe  "bie  fpi$en  ©urten* 
gewelbe  nid)t  me^r  tragen,  weil  wifrrenb  ber  Belagerung  bet 
@$weben/  wir  wir  bei  ber  ©efefcicfyte  anfuhren  werben  f  bur$ 
ben  Sthftur-j  be$  Sturme*  biefe*  ©ewolb  eingetragen  wnrbe. 
SWan  befaß  im  XVII..- 3afrrfrmbert  ni$t  me£r  bie  Ä«tt#  *ie> 


Mu- 
ri Mir*t  st^t  gfc  aa*  rtiaät  tft,  wmU  Um  fcw 
fi§ea  Sc  ¥cf f  *iai  i*  &n  pwit  aafc  tir#  ■*♦  b«a 
luartrfra  gpi  afafiimiaj  »Saatc  @?  f§ea  ^fctr.«  Sefrr 
ftra  fffahct  ■*  irr  £rür*«**c  £e**ltar,  toMM 
ta  bie  gwiiaaff  aaj  n*  £cit  «jtf^fafri  oft  a*e}  3S«irs 
mtaat  iafet  ü.  Äf  feeai  f^&xsrai  b*#  Ärar*  Ar^ca  tter 
grepe  na**  €«afea ,  ba§aMf$ea  aaf  ber  €*aa$tiisaif<tf*  He 
€tadMB  be#  fceiüaca  $l*rsaa  sab  &raaci*ca5,  aaf  btr 
SfüHfmr  jrceber  fcntiaea  Sttfalta  «ab  3at»a,  Hefe  wer 
@taabbffber  «ab  tea  jpeS;  ia  &b*ai$rr£t  «ab  vets  ftafikt. 
jDer  ZaieiBaftl  4  f4nw|  aunaerirs  aab  rergafrft.  £a$ 
tatttfere  §rc#e  ÄtariUtt  enthalt  ba$  (Seaulfee  be*  feettisea 
Ubalrica*.  3er  ttere  2$eil  bei  HUatt,  oU  da  eigeaerlfc 
faß  f  rn£t  etarfall*  aaf  vier  Siofea  aab  littet  He  Stafaffaaa, 
twa  beai  £äbe  be*  «Stin}eaftatrcn*  Xegabiai, 

3m  ©<Wfe  ber  Än&e  ob  ber  aoftyr  htm  ^Orrtfytfrwtc 
beftefrenbea  äaenaaab,   <tab  »ter  ©eiteaaftare  aagebraefrt 
notnlü^   aaf  jeber  Seite   oebea  etaoaber  eta  großer  aab  Hei* 
nerer.  2*r  oaf  ber  reellen  6eice  ftefceabe  gregere  2fftar  iß  *£»» 
gemauert  aab  aiarmorirt;  ein  r$cne*  (5*aio(be,  bea  ^eiN1^ 
wie  er  bat  XSeabma$r  erafe$t,   •erffctUnb,  jiert  beaf* 
nebft  bea   jmei  vergafbetea   Statuen  ber  €r{emje'    4flf 
tsab.  Ülaf^atl  »af  bea  %tar  fte^t  bit  gefönt»-    " 


176 

(totue  99? artete IU  ©er  f feinere '  baneben  ftefyenbe  Hitat  de? 
jte&t  ju  Sfcren  ber  ^eiligen  Barbara  ia  feinem  Sftarblatte 
unb  ober  bemfefben  ifl  bie  oergofbte  Statue  2tt  aria  (Empfang 
n  t  £  angebracht*  2>e r  auf  ber  ftnfen  Seite  ftefcenbe  großer*  EU 
tar  föeint  älter  ju  fepa  alt  ber  uorbeföriebene  unb  iftaud)  bei 
weitem  ni$t  fo  fefcon ;  er  enthält  ebenfalls  oiet  marmorirte  ©diu 
leti,  ein  2(ftarblatt  9)? arid  Smpfangitiß  barfteflenb,  ober 
bemfefben  ba$  »ilb  be*  freifigen  So&anne*  be*  Saufer*, 
unb  jmiföen  feinen  jmei  Saufen  bie  Statuen  be*  ^eiligen  3oa* 
$im  unb  ber  ^eiligen  Anna  nebfl  mehreren  anbern.  Der  t feine 
Altar  auf  biefer  Seite  ifl  ebenfafM  oon  £ofj  mit  bem  83ilbe 
be$  Seifigen  2f  n  t  o  n  i  u  $  gejiert. 

2>er  Gtyor  enthalt  eine  gute  Orgel,  unter  roef<$em  ber  ei* 
gentlufce  Jpaupt  *  (Eingang  befielt;  ber  naefc-  bem  <äebrau$e:>e* 
XV.  ober  XVI.  Sa^unbetW  niebrig  gebaut  ifh  »efonbere 
SMerftuürbigfeiten  fraben  mir  fonft  feine,  gefunben;  jebodfr  gibt 
e*  mehrere,  man  barf  fagen,  über  50  alte  ®rab(ic ine,  bie 
auf  ein  $o$e6  Jffter  beuten  unb  an  bie  «$rrofirbige  93orjeit  er« 
innern.  £>ie  meiden  ftnb  leiber  jur  iPflafterung  M  Äird&enftijJ» 
boben*  berwenbet  roorben  ,  unb  bafcer  fo  ausgetreten,  baß  we* 
nige  me$r  ganj  entziffert  werben  tonnen.  2)er  dltefle  baoon 
fc^eint  un$  jener  $u  fepn,  melier  junä$(i  bem  Gtyor  finfer 
Jpanb  Dom  Jpaupteingange  liegt,  unb  auf  meinem  bfo*  bie 
3aM^(  MCCO  ....  no$  teferii*  ift.  2fu*  bem  XIV. 
unb  XV.  SSafrrfcunbert  gibt  ti  mehrere  ,  bie  metfi  ben  Surger« 
gefälltem  oon  Äorneuburg  angeboren.  SJor  bem  jegigen 
©ottedfeicfcenaltar  neben  bem  Gtyor  fiegt  ber  Stifter  M  St. 
SBolfgang* s  SBeneficium* ,  Sfroma*  @n>ert$,  ber  au*  feiner 
einfügen  dapeUe  fcie&er  übertragen  würbe,  ber  bort  beftnbfijt^e 
Ceid&enftein  de  Anno  Domini  MCCCCXX  (1420)  beurfun« 
bet  biep.  —  Xtte  biefe*8ei$enfieine  föeiuen  au*  bem  alten 
SBegrabnipplafc ,  ber  einfl  um  bie  Äircfoe  angefegt  mar,  genom* 
men  unb  frierfcer  gebraut  morben  ju  fepn.  Sie  Seit  i(t  fo  fern 
nic^t  me&r ,  in  ber  fie  enb(i$  ganj  austreten  unb  unkenntlich 
fepn  werben,  unb  fo  wirb  benn  bie  9Ia$roeft  »tefleufrt  f»$ 


17? 

erf ernten,  baf;  bie  (Steine  einftmaW  ©rabbenfmate  gewefen  fepn 
burften  —  weiter  aber  wofcf  mdjtf* !  —  &*  ift  gewiß  ftymer}* 
!ic£  überall  wa&rne&men  ju  muffen  /  wie  man  gteicfcfam  mit 
$(eiß  trautet,  afle*  2ttte  unb,  S&rwürbige  $u  oerni^ten,  befon* 
.  ber*  oon  frommen  Stiftern  unb  anbern  benfwfirbigen  fperfoneu. 

Bur  (ieftgen  9>farrKrc^e  gebort  nebfl  ber  @tabt  Aorneu: 
bürg  ba$  |  <2>tunbe  baoon  entfernte  Suttenborfcfcen  mit 
bem  fHft*&errföaftli(&en  SKeterfcof  £  u  1 1  e  n  &  o  f. — Die  ©eetforge 
unb  ber  ©otte$biehft  werben  von  einem  Pfarrer  unb  jwei  (Tooperd* 
toren  ,  g>riefter  au*  bem  Stifte  Älojlerneuburg ,  oerfefcert'.  Der 
neue  Cet^en^of  würbe  im  Sa&re  1785  auf  2(fler&oc&ftfn  35e* 
fe&l  auf  ba*  3D?udFerauerfeIb  jur  3o$anne6  -  (Tapctle  redest. 

3u$  gab  e*  ^ter  12  SSeneftcien ,  welche  wir  in  Äurje  am 
fuhren  wollen. 

1)  Da*  fettige  Ären ^»eneficium,  eine  f.  t.  2t* 
£en ,  gegiftet  auf  jwei  5Bo<t>enmefien  unb  oerfe^et^  mit  83urgs 
red^t^jtn^ ,  fEBeins  unb  ©etretbejefcent  unb  einem  J?au$.  2>n 
fpäteren  Sauren  matten  fl$  baSfcfbe  bte  Ferren  von  ©in- 
jenborf  alt  95ejt|er  ber  £errf<f>aft  Srnftbrunn  an.  ©owofcf 
ber  Stifter  aW  au$  bie  3*it  ***  Stiftung  jtnb  unbefannt.  Da . 
bie  geflifteten  üWeffen  s  93erbinb(i$feit  ntcfct  mc&r  erfüllt  würbe, 
fo  warb  ti  üon  ber  Jperrfdfoaft  (Srnflbrunn  eingebogen. 

2)  Da*  St.   3o&ann  SöaptiftsfÖeueficium,   eine 
(Ja peile  oor  bem  Stocferauer  Sfror,  wo  ber  jeflige  Ceicfcenfcof 
gefegen  ift ,  bie  bur$  bie  SBo&lt&atigfeit  93ieler  errietet  luurbe. 
Da*  fco&e  TTfter  berfelben  Kann  barau*  entnommen  werben ,  baß 
tfe  5Kau$  in  feiner  öfter,  ©efd&ic&ce  ».  3.  S.  219- ,  in  einer 
Urfunbe  t)om  Safere  1259  «nfu^rt,  \>\xxi)  wetd&e  bargetfean  wirb, 
baß  nebfl'  anberm  Q3etf$e  «u<&  ©üter  ju  JHoferbacfe  ju  biefer  (Ea* 
pefle  geborten*  Diefe  ftanb  bt*  jum  Safere  1787  ,  fte  würbe  bann 
entweiht  unb  bem  ßcfeenJfeerrn ,  bem  Söürgermeifter  von  £  o  r« 
neu  bürg  übergeben,  aWbann  aber  verlauft  unb  tuebergeri* 
üWit  biefer  3ofeanne*  *  Sapefle  war  fcfeon  im  XVI.  3aferh 

ba*  fofgenbeSBeneftcium  vereinigt. 

3)  Da<@t.  <peters23eneficium  würbe  f< 

4v 


178, 


re  1334  Don  einem  gc  wiffen  ^>ete r  93ej-unb  »on  feiner  Spante 
frau  Jpilb,  auf  bem  St  Meters  unb  Ceonarbäaltar  in  ber  Ca* 
pelle  auf  bem  G^arner  (griebfcof)  ju  Äomeuburg  auf  eine 
tägliche  SKeffc  geftiftet ,  woju  fte  ein  fyalb  3io4>  SBetngarten  am 
Steinberg  ju  SRufjborf  gelegen  Dermalen.  Späterhin ,  namlid; 
im  Safcre  1429  erfetyetnen  bie  jwei  ^riefter  (£&rifiopi&  tl(= 
vityitirfyet  unb  Sigmunb  Sauber  ali  neue  Stifter, 
wel^e  baäfelbe  mit  Steingärten,  23urgre$t$jin$  unb  mit  einem 
ipaufe  begabten,  welche*  ber  alte  9>farrfcof  fcteß.  ' 

4)  2>a$  St.  TInna  *  £3*ncficium,  2)aüon  war  ber 
Stifter:  35?ei(ler9Ric&ael  Scfcricf,  berühmter  Sörmfcarjt  unb 
93ürger  t>on  SBien  ben  18*  3uni  1431  (naefc  einer  anbern  ?fuf* 
jeicfynung  ddo*  17«  3uni  1471).  211$  $8ebedPung*fonb  befaß  er 
ein  Spaui  $u  Äor neu  b  urg,  4i  Viertel  SBeingarten,  6  ®txU 
ben  jäfcrlid&e  &urgre4>t$jinfen ,  bei  &i$ter  unb  SKatfc  ber  Stab* 
Äorneuburg  b^ftenb,  mit  150  ©ulben  guter  ff.  9K,  abjutofen, 
12  ©ulben  jäfcrltdj)  auf  ba*  Stift  ©Rotten  »erfuhrt  mit  300 
©ulben  guter  ÜKunje  abjulofen,  8  (Bulben  ©uvgre^tjinfen  auf 
Käufer  juÄorneuburg  unb  einem  SBeingarten,  welken  &ai* 
fer  griebridj)  IV.  im  3a$re  1465  baju  ftiftete,  in  melier 
Sctyenfungäurfunbe  bie  S$ridfifc$e  Stiftung  erwähnt  wirb* 

5)Unfer  lieben  grauen  *  Söeneficium  an  ber 
23ürger  fpital*  *  ffape  fte.  Unftreitig  ift  bie  Sapelle  im 
33ürgerfpitalbie  äftefie  unb  erfte  ffapefle.  £>ie  ältefte  Stifs 
tung  an  berfelben  mar  au$  eine  tägliche  SWeffe  mit  8  3o$2fecfem 
Den  bem  reiben  Ceopolb  2)ietric&  in  ÖBien,  nebft  einigen 
anbern  9>erfonen  feit  21*£)ecember  1294.  Serner  ftiftete  ffon* 
rab  Äufcbein,  iöurger  *on  Äor  neubttrg  ben  12.  9War$1363 
werje&n  ^>fVinb  ©ult  auf  Jpaufer  unb  SBeingarten.  Sen  5.  3J?aj 
1363  würben  von  Drtolpfc  S3urgerfpitaW Kaplan,  ber  SBein* 
garten  J?eugftberg  unb  ben  22.  2(pril  1390  »on  3o&ann 
©d&ober,  regulirten  fffcor&errn  be*  Stifte  Älojterneuburg  unb 
Pfarrer  juÄorneuburg  bret  Sag  werf  SBiefen  bei  ber  Schleif* 
mttyle  am  Scfcloiferberge  baju  gegiftet.  Snblicfo  im  Safrre  1504 
würben  Dem  Äorneuburg er  €tat&$bürger  tllri<&  SBitti$ 


170 

3  Giertet  ©eingarttn  ju  <£njer$fefb  ju  biefer  Stiftung  beftirtunk 
—  3m  3<>&re  1531  waren  bereit*  6  SSiertet  SEBein^ärten  vor* 
fcanbett,  unb  fowo^t  biefe,  aW  SBiefen  unb  83urgre<$t$jinfen 
waren  bergonb, 

6)  %>ai  @t  &«t&c*rinens85eneficium  in  ber  $fart* 
ftr^e  ja  Äorneuburg,  Sxiefed  ftanb  unter  ber  Cefcenfd^affc 
mehrerer  Ferren  inÄorneuburg  unb  würbe  in  gofge  ®tifW* 
bviefe*  \>em  3«fcre  1448  von  2f  nbrea*  gaif^l  unb  ©eorg 
9totar#,  beibe  9>riejhr  r  nebjt  ©eorg  Stofetft&aler, 
fBftrger  juÄomeuburg  unb  feiner  (Sattin  3nna  begrunbet* 
Unter  anbern  Suge&wwngen  geborte  auc£  ein  i?au6  auf  betti 
grieb^of  jur  Stiftung;  beffen  ungeachtet  aber  war  Meß  &ene* 
ficium  im  3afcre  1558  f$on  fo  gering,  baß  e$  ber  ^3ür^erf4>aft 
in  Äomeuburg  ofcrie  baruber  SKec&nung  legen  ja  bmfen, 
übergeben  würbe.  3m  Safrre  1576  erhielt  e*  bie  Stabt,  von 
ber  e$  jur  bejfern  (Spaltung  be*  0pttaW  unb  ber  @$ufe  ver* 
wenbet  würbe.  -    < 

7)  £)o$  ©otte*fei<f>nam*  s  SBtneficiuffi   an  ber 
@tabtpfarr!tvd)c.  £>tefe$  »eneflcium  ift  *on  ber  TfaguftinerHo* 
fter--©otte$Iei4>nam$|ttftung,  wef$e  bur$  bie  bekannte  £ofUen« 
gefd)td)te  gegrünbet  würbe ,  wo&f  ju  unterf$eiben,  g*  warb  otn 
SBolfgang  SBeifjenburge  r,  oan  SBrutf  an  ber  feitfra,  wtU 
ü)<t  Gtyormeifler  bei  ®fc.  Stefan  in  SBten  war,  mit  160  uugrifcfren 
©ufben,  weldbe  bie  ®ubt  Airneuburg    von  $m  autfgefie* 
$en  unb  wofür  er  einen  3*&*nt  unb  ein  33ergre$t  am  Sötfatro 
berge  erEaufte,  im   3«N   1467  gegrünbet,  bamit  an  jebem 
£>onnerftage  ein  (£orpu$s(3tyvifUs2{mt  gehalten  unb  au  jebem 
greitage  um  11  U&r  mit  ber  großen  ©lotfe  geläutet  werbe  jum 
Änbenfen  be$  Sfetben*  unfere*  £ei(aribe$,   wofür  bem  Pfarrer 
lä^rtic^  7  g>funb  SBiener  Pfennige  au*beja&tt  werben  foöten, 
2)en31,  W?arj  1516  lüftet*  ber  $rie(ler  S&oino*  (S&eofralb) 
SBienner,  Söeneftciat^iefer  Stiftung,  no$  ein  »ergibt 
»ifambtfrge  #n$u,    2>iefe  ©otte*lei$nam*ft$tung  nannte 

«u$  bie (Kaplan*  ober  Sopperfttors@tiftung  - 

12* 


180 

alt  Gooperator  unb  Äate^et  angefaßte  ^riefter  biefe*  SBeneft* 
dum  jum  ©enufi  fcatte; 

8)  2>a*@t.  SRargaret&ensSSenefictutmDer  ©runb 
jur  Stiftung  warb  fd&on  im  3afcre  1424  bur$  Sartyotomäut 
SXuetafler  gefegt*  £>ie  eigentfidjien  Stifter  aber  waren  fett  5. SWai 
14^4  ©regor  unb  SRargaret&a  Sc&weUer,  2(n  gonb 
fcate  ba*felbe2|  gelble&en  Ueberlanb  ju£itamerlein«borf,  SBie* 
fen  ju  SBomamrtborf,  1  ©arten  t>or  bem  Jpafnertfcor  in  Äor* 
neuburg,  4  93iertel  SBeingarten  ju  JBifamberg,  4  9>funb  ®üfc 
auf  einem  ipaufe  $u  Äorneuburg,  be6gfei$en  14  $funt> 
@ü(t  auf  bem  Stifte  ©ottweig,  wofür  no$  ber  ©etreibeje^ent 
ju   SRoggenborf  83.  U*  50?.  SO*  verbrieften  würbe  (10.  3uli 

1494)- 

0)  Da*  St.  2J?tc|>ael**»eneficium.  JDiefe*  befaflbie 

Stabt  Äorneuburg    unb   mürbe  von  Stticta*  Seitgeb, 

Pfarrer  ju  93te(borf  (£uttelborf),  ber  frier  feine  ©rabjWtte  faub, 

unb  Safpar,  Straßer,  Kärger  ju  Äorneuburg  im  3<*&re 

1496  auf  wer  ewige  Steffen  auf  bem  0t*  SOH^aeWaltar  in  bec 

fpfarr£ir$e ,  von  benen  jebocfr  eine  auf  bem  St«  Ceonfrarbaltar 

berfelben  Äircfre,  auf  bem  »Äerntner«  (neben  bem  Keinfraufe) 

getefen  werben  foflte.  £>al  ganje  (Einkommen  be(ief  tfcfr  fpätet 

etwaä  über  15  $>funb  Pfennige  unb  würbe  fe  gering,  baji  {ein 

g>rte(ler  mefrr  baJfefbe  ferner  verlangte*  9?a<bfrer  erhielten  biejj 

Kenefictum  burd)  Äatfer  9Wajrimifian  IL  bie  Kurger  Äor* 

neuburg*  jur  beffern  (Erhaltung  ber  Schule  unb  ifrre*@pitas 

(et*  Der  Sonb  bejlanb  in  einem  oerobeten  ^aufe  juÄorneu- 

bürg/  in  Sßeingärten  unb  Werfern. 

10)  £)a$St,  9Wagbalenen#85enefictum  bejtanbfeit 

1»  3<"wer  1500,  unb  würbe  bur$  £an$  Öfterer  unb  feine 

©attin  Slifabetfr,  bann  feinen  Setter  3$aj  opn  83erg 

nebft  beffen  grau  SWargaretfra,  beibe  Kärger  ju  Äorneu* 

bürg  gegiftet«  S$  war  fe&r  reicfr  gejtiftet ,  woju  au$  bie  2fo 

in  ©olbecf  geborte  unb  ber  erfte  aWftciat ,  ©eorg  Obre^t 

im  Safrre  1512  aucfr  ben  nod)  abgängigen  $$ei(  frierju  erkaufte. 

—  2>ur$Äaifer  SMarimifian  II*  warb  e$ ebeufatW,  glei$ 


181 

i 

wie  vorgenannte*,  ben  $ieffgen  83firgern  jur  (Erhaltung  ber@$u(e 
unb  tyre*  ©pitafe*  jugewiefen. 

11)  Da*  @t,  2BoIfgang**25eneficiuin  würbe  im 
XV*  3a^r^unbert  von  bem  Jtorneuburger  Bürger  Sfco* 
ma$0wer$  unb  feiner  ©attin  ©arbara  «efttftet«  SmXVL 
3a&rfcunbert  befaß  baSfefbe  berjeweif  ige  Pfarrer;  unb  im  2fa£re 
1576  warb  e*  auf  »efefrf  be*  «atfer*  SRarimitian  IL  nebft 
bem  nad^jte&enben  93eneftcium,*ber  ©tabtpfarre  einverleibt. 

12)  Unfer  Sieben  grauen  s93eneftcium,  flanb  nnter  ber  ?e; 
fcenföaft  be*  Stifte  &tofterneuburg ,  wovon  im  Safrre  1421 
jum  erjten  9Kafe  Werbung  gef$ie&t.  SJerfc&iebene  ©eifHicfce  be# 
faßen  foldM  im  Saufe  ber  Seiten,  fpaterfrin  aber  fraften  ei  bte 
frieftgen  fpfarrer  a(6  Sinfommen  unb  Suge^orung  jur  Pfarre  iune 
gehabt,  wet$e$  tyrien  bur$  ben  $>ralaten  von  &fofterneu6urg  gegt* 
ben  mürbe«  3n  ber  golge  vermengte  (tdfr  ba*  (Erträgmß  be*  93e* 
nefteium*  mit  jenem  ber  Pfarrer ,  bafytt  ti  au$  tarn ,  baß  im 
3afore  1558,  M  tein  9Renf$  rae&r  im  6>tanbe  war,  beiber 
(Sinfommen  ju  [Reiben ,  fefbe*  alt  gering  unb  f$(e$t  verrufen 
würbe.  €>o  viel  ift  jcbodfc  begannt,  baß  ber  gonb  für  beibe  fes- 
tere ©enefteien  ht  ©ülten  auf  Käufern  unb  ©arten  ju  £utten* 
borf  unb  Jpofen  be(tanb,  burd^  geinbe  unb  Sfementarereignijfe 
aber  langjt  )u  ©runbe  gerietet,  ba&er  auefr  fd)on  von  Äaifet 
99?arimi(ian  IL  im  3afrre  1575  voflftanbig  mit  bem  9>farr* 
vermögen  vereiniget. 

Sie  (Kapellen  von  ben  S&eneficien  11  unb  12  waren  bei  I 
©tabtpfarrKrc^e  hinter  ber  Orgel  angebaut;  biefelben  f< 
fc&on  im  XVL  3a&rfcunbert  cafllrt  worben  ju  fenn;  g  r 

ifl  an  biefer  Stelle  ein  ©arten  befinbü^ 

9?o$  bemerken  wir  gerbet,  baß  auä)  l  m 

ger   SKatfabürger ,  SSKattfcau*   ©tampft         f 
1  ein  (Kapital  von  1000  fl.  $u  7  ^rocent  (egirte , 
ejfen  bavon    r;alb   jur  beffern  (Erhaltung   b*<  ( 
jtate$eten  unb  $ur  Raffte  für  ben  ®4>ul     rer 

Bußer  biefen  vorjie&enb  angeführten  S 


182 

anbete  Stiftungen  unb  no$  je$t  befielen  einige  au*  bem  XV* 

2fa$rfcunbert,   bie  ben  regen  llntfytii  ber  iBewo&ner  für  2fu*bils 

bung  unb  2Biffenfc$afc  betulich  ju  ernennen  geben.  £)at>on  »erbie* 

nen  ermahnt  ju. werben  bie  fcieftgen  &  fyulftif  tunken  t    bie 

fowofcl   bei  ber  f.  t.  Jpauptfcfcule  in  Äorneuburg/  alt 

anä)  an  ber  2Biener*U*ii&erfität,  jur  leichtern  gertfefcung 

ber  @tubicn  für  arme  ©tubenten  benimmt  ftnb.  2)at>on  i\\  bie 

ältffi*  bie  SRofenburgifd^e  @tubiens®tiftung  t>om 

3afcre  1447  für   jwei  an  ber  SOBiener  J?o$f$ule  (tubierenbe 

fl3ürger$fityne  von  Äomeuhrfl,  ober  in Srmanglung  feiger, 

ür  anbere  Stubenten,  mit  jafcrlicfcen  60  ©ulben,  woi>en  fo* 

wo$l  al*  wie  bei  allen  übrigen  ber  fcieftge  SWagiftrat  ba*  fprä* 

fentation$s  ober  Otomtnationflrecfct  befi&t.  —  Sine  jweite  ®tu* 

bienjtiftung  würbe  t>om  fcieftgen  Jperrn  »eneficiaten  unb  2)om* 

fcerrn  SRicolau*  (Engelfcarb,  im  3a&re  1550  ebenfalls  für 

jwei  fcieftge  IBürgertfinber,  ober  in  baren  Abgang  für  jwei  33&r* 

ger*fofcne  oen  SBien  mit  ja&rlid&en*  34  (Bulben  gegrünbet.  2)ie 

brttte   würbe  oem  <E$ri(lop&  Äfcaromann  1592  ebenfalls 

für  jwei  an  ber  oben  gebauten  Unfoerfität  ftubierenbe  So r neu* 

bürg  er  »ürgerSfo&ne  mit  jctyrlic&en  12  ©ultjen  in  ba*  2>a* 

fepn  gerufen  ,   welche*  Stipenbium  in  Srmanglung  t>on  Stubie* 

renbeh  na$  bem  SÖillen  be$  Stifter* ,  bem  fcieftgen  83ürgerfpi* 

tal  jufließt.  —  2>ie  vierte  Stiftung  würbe  t>on  Sari  Äro$er 

im  Sa&re  1751  für  jwei  »ürgerlfofcne  bon  Äorneuburg  mit 

j%licf>en  40  ©ulben  gegrünbet ,  welker  betrag  aber  in  gofge 

einer  SKegierung*  -  Bewilligung  vom  3afcre  1814  nur  für  einen 

Stubenten  beftimmt  würbe.  —  Sin  jeweiliger  2)e$ant  be*  SSBie* 

ner  £)omcapitef$  verletzt  biefe  Stiftung. 

Subita  befinben  fi$  fcier/nocfy  mehrere  Stiftungen 
ber  vormaligen  Stabt»  unb  gegenwärtigen  Jpauptföule,  bie  feit 
bem  Safcre  1745  ju  einem  Kapitale  Don  4080  (Bulben  ange- 
wachsen jtnb  ,  beffen  jegt  abfaOenbe  Sntereffen  für  getiefte 
unb  arme  Schüler  Derwenbet  werben.  3u$  befifct  nodfr  ber 
fcieftge  Sc^ulfonb  anbert&alb  Sagwer?  SBiefen  .unb  tfeefer, 
welche  ifyvlify  112  ©ulbet*  30  Äreujer  abwerfen,  unb  bi>  wty* 


183 

fd&einlicfc  ebenfalls  Stiftungen  oon  I5ngfi  verdorbenen  frommen 
2Bofcftr)atern  (Inb. 

?(nbere  nocfc  nid^t  ermahnte  Stiftungen  {Inb  folgende:  1) 
3o&ann  9J?it$ael  Soc&tnger  funbirte  ben  5.  Dctober  1747 
bie Spaltung  ber  £>retf  alt  ig fett $ faule  am  $>(a$e  unb  bte 
Befeuchtung  am  ©amflage  unb  grauenfefc3*orabenbe,  2)  @  tts 
fanna  SB  e ( f e  r  grünbete  ben  6. 3ugu(l  1733  bte  Stiftung  jar 
(Spaltung  ber  fünf  oon  tyr  errichteten  2  e  t  b  e  n*(£  $  r  t  jt  U0 1  a  t  i  os 
nen  oor  bem  Stocferauer  $$ore«  3)  3ofcann  frommer  unb 
feine  S^egatttnn  JA  o  f  a  I  i  a  machten  unterm  16.  9Wai  1741  eben? 
faflä  eine  Stiftung  jur  (Srbauung  unb  Spaltung  ber  fßaffionl* 
@*atue  vor  bem  ©totferauer  $$ore,  roel$e  bie  2fbna$me 
3efu  ££rtfti  opm  äreuje  rorfteflt» 

2>er  jeftge  $>fatr$of  tft  nacr;  ber  großen  geuertbrunfi, 
bie  am  15.  OTarj  1751  gemutet,  neuerbtng*  erbaut  roorben, 
naefcbem  er  vorder  im  3afcre  1747  faum  oottenbet  mar« 

93on  ben  übrigen  bemerfen6tmt$en(Segenjtänben&orneu' 
bürg*  ,  nämltct;  ben  beftanbenen  unb  noc£  bejteftenben  ffap ei- 
len, ©pitalern  ober  93erforgung$  *  tfnftaften  bann 
ehemaligen Ä  (öfter  n  wollen  mir  natfjjtefcenb  ben  geneigten  2efer 
in  Äenntniß  fegen* 

£>al  große  S3  u  r  g  e  r fpitat,  welche* am ©totferauer Zf)ote 
(ter)t ,  wirb  fetyon  im  3a&r«  1300  ermahnt  X)arin  beftanb  eine 
£  a  p  e  1 1  e  mit  bem  oben  ermahnten  fogenanntett  grauende* 
neficium,  welche  aber  fc^on  lange  in  ein  bürgerliche*  SBo&n* 
gebaube  umgeftaltet  mürbe»  Sarin  beftnben  |!d&  im  Srbgefd&oße 
jwanjig  alte   arme  Bürger  unb  Bürgerinnen ,  roooon  ein  jebetf 
täglich  20  Äreujer ,  aüjar^rlid)  bte  benotfcigenben  £ftibung$ftücf  e, 
unb  ba$  Äocfc  unb  2Binterf;ol$  erhalt.  3n  Äranffreitifallen  wer* 
ben  fte  von  bem  ^iejtgen  ÄreiSarjte  unentgeltich  be^anbelt,  unb 
it)nenaucf;bie  erforberlicfyen  2fr$eneien  bargereic^t.  Um  ^Borgen  v 
6  bitlltyr,  VmttaQi  oon  11  bi*12U&r  unb  2(benb*  oon  .« ' 
6  Ut)r,  werben  bie  oorgefcfyriebenen  lebete  für  ba$  ®eelr 
tyrer  SBo&ltfcater  in  einem  etgenb*  baju  bestimmten  9** 
oerrtefctet.  S*  ift  i&nen  in  ben  3wtf4^n(lunbcn  v 


184 

burefr  Heine  unb  leierte  Jpanbarbeiten,  bie  tynen  &u  veVridt>ten  nocfy 
möglich  werben,  p^  tyren  Unterhalt  &u  verbejfern.  —  (Eine  eigents 
Ifye  Stiftung  befielt  für  tiefet  »ürgerfpitol  jwar  nidjjt,  fort* 
bern  bte  Soften  werben  von  ben  bürgern  ber  @tabt  unb  bur$ 
milbe  Beiträge  be|trittem  Hugerfcalb  tiefer  93erforgung  erhalten 
tioi)  58  anbere  9>erfonen,  bie  wegen  Kiter  unb  ©ebrecfclic&feit  ji$ 
nid[K$  mefcr  verbtenen  aber  wegen  Keinen  SÄaum  im  ©pitalc  felbft, 
ba  baä  obere  ©totfwerf  von  einer  Hbt&eilung  be*  ben  fcieftgen  25e*. 
jirf  innefcabenben  vierten  Infanterie  SÄegimente*  eingenommen 
ift,  ni#t  untergebracht  werben  tonnen,  naefy  2frt  i&rer  Surf- 
tigfeit  20,  10  unb  7  Äreujer  tägliche  »etfceifung,  worüber  ein 
Ȁrger  aU  93erwafter  bie  2fuffi$t  pat.  9Jebft  biefem  gibt  e$ 
no$  jwei  2frmeh$aufer,  in  welken  12  $>erfonen  beiberiet 
©ef$le$te$,  bie  arm,  fränftiefc  ober  <*#  ah(V  **ine  Bürger 
ftnb ,  unentgeltiche  Unterfunft  genießen,  na$  »efc&affen&eit  i&* 
rer  Dürftigkeit  von  bem  erwähnten  2frmen  *3nftitute,  met$e* 
üud)  fcier,  gletcfrwie  an  anbern  Orten  befielt  unb  Jpaularme 
betreut ,  eine  tägliche  $>frünbe  genießen ,  ober  auefo  bur$  ver* 
fd&tebene  Dienftteiftungen  i&re  tägliche  9la&rttng  erhalten.  3liti)t 
minber  verbtent  ba$  Äranfenjimmer  für  Dienftbot&en  eine  <£r* 
wä^nung,  welche*  von  bem  frieftgen  ebefbenfenben  »ürgermei* 
Her  granj  Xaver  ®c$erj  unb  bem  erjien  SWagiftratSrat&e,  An* 
ton  ?Ibenbrot&,  bürgerlichen  Tlpot&efer,  errietet  warb.  Diefe* 
ber  leibenben  SWenfe^eit  beftimmte  3immer  ift  mit  brei  Set* 
ten  unb  allen  9?ot$wenbigfeiten  verfemen,  bann  finb  jene*  3""* 
mer  unb  bte  &ücfye>  welche  baran  fto^en  für  zwei  Äranfenwar* 
terinnen  benimmt. 

SBenn  man  fo  bie  Änftalten  in  Äorneuburg  überblicft, 
fo  Eann  e*  bem  SMenfc^enfreunbe  nic^t  entgegen ,  baf;  bie  $ieji« 
gen  (Einwohner  voll  von  ernften  ©inne  für  2Bo&lt&atigFeit  (tnb 
unb  fo  gern  JpUfe  fpenben,  wo  e*  ftdj>  franbelt ,  ben  2(rmen ,  xotU 
d)em  leiber  ber  2Bo&flaut  be*  Beben*  verfagt  ift,  aU  SWitmenfcfr 
ju  betrauten,  im  (Sinne  be$  SBprt*  unb  mit  wahrer  ebler  ©üte. 

Dem  vierfcunbertj%igen  Sturme  am  $la§e,  gleich  einer 
Jelfcn faule  in  vierediger  »auform  }i<fy  etvpor^ebenb >  ber  baju 


i  - 


185 

benimmt  gewefen  ju  fepo  f<$eint ,  ntc^t  nur  bie  S3ert$eibigung 
ber  Stabt  gegen  fceranpraflcnbe  geinbe  beften*  ju  nnterft&^en , 
fonbern  von  i&ro  &erab  au$  fettig  genug  von  ber  hereinbrechen* 
ben  geinbe$gefa$r  bie  (jEinwo&ner  ju  (ettac^ctc^ttgcti  #  mar  vor 
Betten  bie  gfe.  fflicolaicapelle  angebaut,  wouon  bai  Beine 
©ebaube  no$  beftefot.  93on  tyrem  Urfprunge  miffen  wir ,  baß  fte 
ba*  erfte  Äir^lein  bei  Anlegung  ber  Stabt  gewefen  feon  foQ  unb 
baß  in  berfefben  ba$  vorerwa&nte  St.  Sana  *  Seneficium 
berauben  £abe. 

3n  ber  Stabt  JCorneuburg  be(tanben  nebfi  ber  9>farr* 
Hrd)e  au$  noefy  jwei  £f  öfter,  nämlicfy  bie  2fugujiinersSre* 
miten  mit  weiten  (Ermein  (de  Jarga  manica)  unb  bie 
Gapuciner.  —  2(n  bem  9>fa$e  ber  noc&  jte&enben  ttugujtiners 
«Kirche  befanden  fi$  e^emaf*  3uben$äufer  ,  aaefc  foflen  bie  &ie* 
(igen  3uben,  ber  befte&enben  Sage  jufofge  ,  im  3ö^re  1301  ober 
1506  am  2Bei&na<fytfefte  eine  confecrirte  J^oftie  von  einem  t^rift« 
lid&en  Sagfo&ner  erfauft  unb  biefe  fpottifty  mijftanbelt  fcaben, 
£>ie  beiben  Später  biefed  grevel*  Sc&o(a(ticu$  unb  3erf  linu* , 
würben  entbeeft  unb  verbrannt,  bie  übrigen  3uben  aber  fort* 
gejagt.  Sie  ^eilige  Jpoflie  warb  auf  einem  Steine  in  einem 
83runnen  in  ein  £u$e(  eingewickelt  gefunben  t  ba&er  bann  aW* 
balb  an  ber  Stelle  biefec  Unt&at  eine  Sa  peile  errietet  würbe , 
bie  man  *um  $  eiligen  93  tut  nannte,  an  welker  ein  eigener 
%eneficiö;  aii  (Ja plan  angejtettt  war.  JHic&t  lange  barauf  (im 
3a&rel338)  berief  £er$og  Otto  ber  gro&lid&e  einige  Xugu* 
(liner-Sremiten  au*  tyrem  Älofter  juSBaaben  im  93*  U.  SB«  SB», 
&ier&er,  überließ  tynen  mit  Stimmung  be*  $>ropM  9t  üb  w  in 
von  Sfojterneuburg  bie  (Sapelle  unb  fünfte  i&nen  nebjtbei  einen 
^}(a§  ^ur  (Erbauung  eine*  Älofter* ,  unb  gab  in  vereinten  SBil* 
len  mit  feinem  &er$og!i4>e»  35ruber  Äl brecht  IL  bagegen  ,  ba* 
mit  ba*  ®tifc  Älofterneuburg  burdfr  biefe  Abtretung  feinen  S4>a* 
ben  erleiben  möge,  bie  gang  von  SWarmor  aufgeführte  (£ape"' 
be*  &eil.  Sodann  be*  Säufer*  |U  $(oftemeubur*  '• 
befagten  Stifte  aW  ein  (Eigent&um.  £erj*gOtto  jiarb  j&- 
näd&ftfolgenben  SRonat  fa)on#  allein  beffen  trüber  >Kl 


186 

übernahm  bie  2fu*fttyrung  ber  Stiftung  unb  fd&on  im  3«&rc  1339 
war  fefbe  uoflenbet*  aBafcrföeinlidj»  ber  große  3ufo«f  wag  fcfcon 
im  3a&re  1417  eine  23ergr6ßerung  notytg  gemalt  fcaben,  weil 
im  Safere  1459  ber  SBeifebifdfeof  oon  ^>affau  in  fcieftger  Ä(o* 
jtetf  ird&e  beti  £o$aftar  ju  Sferen  be$  gro&n(ei$nam$  unb 
ber  ^eiligen  SWagbalena,  fo  wie  Brei  anbere ®eitenattäre  ein* 
wltyete»  £>ur(f>  jwei&unbert  Safere  blieben  bie  2(ugufHner  im  ru* 
feigen  &efi$e  i^re6  Älofter*  unb  (impften  in  festerer  Seit  fcfeon 
außerorbentlidfe  mit  ber  2>ürftigfeit,  fo  tarn  e$  benn  immer  mefer 
unb  mefer  in  93erfafl,  baß  julefct  nur  ein  einiger  Orbenäbruber 
nodfe  anwefenb  war,  ber  faum  trotfene$  Sorot  genug  jur  Sfiafe* 
rung  featte,  2)ieß  benüfcte  ber  SHatfe  »on  Äorneuburg  unb 
bat  ben  romifcfeen  Äonig  gerbinanb  1.  im  3afe™  1554/  baß 
er  ifem  tiefet  Äfoffrr  $ur  Unterbringung  armer  Scute  einräumen 
möge,  welcfee  »itte  au<fe  mit  bem&emerfen  gewährt  würbe,  baß 
fofcfee*  über  f urj  ober  lang  wieber  bann  jurud?  ju  (teilen  wäre , 
wenn  tiefet  Älojtec  wieber  mit  DrbenSperfonen  befegt  werben 
foQte»  Unb  in  ber  $feat  nadfe  ftebjig  Saferen  (1623)  befegte  ber 
tätige  DrbenJ^rooinjial  ^*  ^iloefter  ©tigler  iu  SSBien 
mit  Unterftüfcung  be£  9>rop|te$  2(«brea$  Don  Älofterneuburg  bte* 
fe$  oerlaffene  Älojter  mit  feinen  Orbenlbräbenu  Äaum  aufge* 
bfüfet,  äfdfeerte  eine  geuertfbrunfl  im  Safere  1634  batffelbe  ein» 
Seiber  war  nun  wenig  2lu$ficfet  mefer  »orfeanben  einen  neuen  S3au 
$u  beginnen,  jeboefe  9>rop(t  Söernfearb  L  von  Älofterneu« 
bürg,  weldfeem  ber  Unglücksfall  gu  «fperjen  ging,  trat  feclfenb 
feerpor,  unb  übergab  ben  2lugujtinern  im  Safere  1635  auf83afe; 
re  bie  Pfarre  von  Äorneuburg  gegen  jäferlicfee  400  ©ulben 
an  ba$  ©ttft»  Jjierburdfe  legte  er  ifenen  einen  ©runb  ja  erneuere 
ten  Huffommen,  weldM  fidfe  audfe  fegenJooU  bewährte,  benn 
auefe  bie  latetnifefeen  ©dfeulen ,  welche  bie  Tfuguftiner  eifrigft  be* 
trieben ,  bie  naefc  ber  oben  erwähnten  geuer$brunjt  aber  aufgefeo* 
ben  würben ,  waren  wieber  eröffnet  worben. 

HU  tieftet-  unb  Äircfee  burdfe  bte  Sänge  ber  3«t  fe$r  bau* 
fällig  geworben  waren,  würbe  bur<fe  eigene  oeranftaltete  ®iftnm* 
fangen  ein  neuer  gefdfematfooller  unb  foliber  93au  vorgenommen , 


187 

worauf  bte  fcerrlidbe  Ätr#e  am  18.  3nli  1773  bunfr  ben  »if<M 
von  fcefflpe  unb  SEBtencr  35om;(£ujlo*  3ofep&  granj  ©rafen 
t>en  ©onbola  fetertic^ft  eingeweiht  würbe.  2>iefe  Sir$c  fte^t 
ttocfc  gegenwärtig  in  ber  ©cflalt,  fo  tute  fie  Dor  6o3<^ren  bte 
jwar  einfache  aber  fd&one  Kauform  er&iett  mit  einem  ober  bem 
Jpaupts  (Eingänge  angebrachten  Sturme  mit  üierecfigen  fpifcen 
Äuppefbacfye.  711$  eine  befonbere  Sterbe  barf  ber  nocfc  »or^anbes 
ne  prächtige  J?o$altar,  bat  lefcte  3beubma£f  unfer* 
Jj>  e  r  v  n  serfteöenb ,  ein  funftootte*  $re£cogemä(be  oon 
Sßaulbertfcfy,  angefe^en  werben,  welche*  bte  gange  hinter« 
wanb  be*  Spresbpterium*  einnimmt  X)er  J?o$altartif$  ftefct  free 
unb  wirb  oon  vier  cofoffafen  @>äu(en  umgeben,  ün  ben  leiten; 
altaren  befinben  (tc^  bie  wer  ©tatuen  ber  fettigen  9>eftpatr*2 
ne:  <£arf,  Mec&u*,  SRofafta  unb  ©ebafttan.  3<ber  from* 
tue  ißefuc&er  biefe*  ©otteltempel*  wirb  von  ber  @$on$eit  bet 
Qofyaltavt  uberraföt  werben«  —  (Gegenwärtig  ift  an  biefer 
Äird^e  ein  Söeneftciat  angefteflt,  welker  an*  ben  Renten  ber 
aufgehobenen  2(uguftiner  jctyr(t$  250  ©ulben  <L  9R.  von  ber 
©tabt  aber  J?o(j  unb  SBo^nung  erhält. 

£>*r  neue  23 au  war  pottenbet,  aber  balb  barauf  traf  bie 
33ruber  ber  XugufUner^Sremiten  bat  2ooi  ber  ünfih 
fung ,  bte  tyre  geringe  %a\)i  oon  Orben$g(iebern  unb  bie  &6<fyjt 
ujigünfligen  cconomtfd?en  Umftänbe  im  3afcre  1808  herbeiführte« 
Sie  Äirc&e  blieb  wie  e$  jefct  au$  no$  geföiefrt,  bem  (Sötte** 
btenfte  einer  täglichen  SNejfc  geöffnet ,  bat  Äloftergebanbe  aber 
wirb  gegenwartig  oon  bem  1. 1.  £rei*atme  eingenommen«  SWerf* 
würbtg  war  einft  jene*  fcier  aufbewahrte  £  unfein,  in  weitem 
bie  oon  ben  3uben  mi§^anbelte  Reffte  eingewickelt,  unb  wunber* 
bar  mit  SBfut  benefct  war.  @c£on  einmal  war  biefe  Reliquie  in 
Serfufl  geraten ,  würbe  aber  wieber  aufgefunben ,  in  eine  ftiber/ 
»ergofbete  SRonjtranje  eingefroren  unb  foldje  bem  anbaut 
93offe  bei  feierlichen  $>roceft!onen  ober  anbern  ©eleg       iteo 
Äuge  bargefretefct,  uad>  ber  Euf&ebung  bei  JUofier*      be» 
f)of* gebraut,   wo  fel&e  wafcrenb  be*  franjofiföen 
3a&re  180p  neuerbtng*  in  Söerfajt  geriet^. 


190 

unb  M  tJ.  ä3atiCaf.-3nfpcctori>  mit  ben  baju  ge&origen 
©emäcfcern  bejtimmen  ließ»  ©egenwäftig  beftobet  ftcfr  bie  t:  f  ♦ 
Sattteralterwattung  barin. 

3fnbe m  nur  nun  $ur  Sarfreflung  ber  ©efdj>i<$te  von  £  o  r* 
neuburg  f^reiten,  tonnen  wir  sticht  unterf äffen,  @r.  Jpo$? 
würben  bem  J?errn  (Engelbert  0  toprfegulirten  Gtyor&errn 
be*  ©tift*  Älojterneuburg  unb  gewefenen  @tift*ar$h>ar  unfern 
innigften  £>ant  für  bie  gütigfl/  eingefenbeten  wertvollen  23eU 
träge  ju  er  flotten,  unb  gern  würben  wir  au$  bie  2fafftärüng 
unb  Berichtigung  über  ben  in  &or  neuburg  Statt  gefunbenen 
Sieneficienftreit  in  ber  gegenwärtigen  ©eföreibung  bem  gangen 
Umfange  nad)  aufgeführt  fca&eti,  wenn  ntc^t  ber  Staunt  unfer* 
SBerfe*  ju  geraeffen  wäre,  anberfeit*  biefer  Streit  au#  ofcne* 
biejü  nur  jur  Äir#engefc&it$te  be$  Ort*  gefrirt, 

SBie  bet  geneigte  8efer  au*  unferer  na^folgenben  ©efdj>i$te 
ju  erfe&en  belieben  wolle,  fo  würbe  biefe*  beutige  Äornen* 
bürg  erft  ju  Anfang  be*  XUI.  3a$r£unbert*  gegrünbet  unb 
fte&t  gegenwärtig  622  3ar)re.  93iel  früher  aber  fefcon  eutjtanb 
eine  2(nfteblttng  bei  ber  Statt  Älo(lerneu&urg,i  bie  bur$  fernere 
(Elementar * Sreignijfe  zweimal  ju  ©runbe  ging,  unb  wehfre 
bie  9Seranlafiung  würbe,  baß  Äorneubtrrg  beu  no$  jefct 
einnehmenden  $la$  erhielt.  £>ie  Cntftefruug  ber  erftett  2(nfteb* 
fang  war  folgenbe. 

SBie  wir  wiffen  ftanb  auf  bem  9>la$e,  wo  freut  ju  Sage 
Äloflerneaburg  ftefrt,  ba*  fegenannte  ffinum  ber  SKomer, 
wel<$e*  von  Äaifer  «£abrian  um  ba*  Safrr  138  na<&  (ItyrifU  ©es 
burt  erbaut  würbe,  in  welkem  bann  Antoninus  Pius  ein 
Collegium  Flaminium  (ein  ^Priefter * doflegium)  errötete, 
welche*  ater  bei  ben  (Einfällen  ber  norblicfren  jöolfer  (barunter 
geboren  vorjugftcfr  bie  i&uaben  unb  SRarcoraarten}  in  bie  ximU 
f4)en  ^rosin^en  ,  glei$  ben  anbern  romifc^en  9J?unicipien  ..unb 
Kolonien  an  ber  £>onan  von  ©runbe  au*  jerftort  würbe,  fo 
jwar,  baß  im  VIIF.  3«W»"*ert#-«W  Äaifer  Sari  ber  ©ro* 
$e  bie  »oaren  au*  unferm  heutigen  Oejterrei$  vertrieben  tytetf 


189 

feinen  @tabt *  Gommanbanten  tJonÄorneuburg  (Topi  ben  Sib 
von  ben  SBftrgern  unb  <£itiroo$nern  ber  ©tabt  abjunefcmen  befahl, 
baß  fie  nam(i$  fünften  nur  bem  Äonige  von  ©  Sweben  bienft* 
bar  unb  gefcorfam  fepn  foKtetf,  würben  au<&  bie  Sapuciner 
fcierju  aufgeforbert ,  bo$  nacktem  ber  bamafige  Orben$provin* 
etat  g>.  8 üb w ig  ben  beiben  fd&webifcfren  ©eneraten  föriftlidfr 
vorteilte,  baß  ber  (&apuciner?Orben ,  welker  bfo^  von  ben  HU 
mofen  wo&It&atiger  üRenföen  bie  Sriftenj  fyabt ,  fi4>  nie  in 
weltliche  ©efc^afte  mengen  würbe  ,  unb  ba&er  anfüge  ,  tyn 
fammt  feinen  93rfibern  be*  Sibföroure*  gu  entheben,  fo  fanb* 
btefeäMtte  bei  Serben fon  geneigte*  Ö5e^6r  in  ber  SKutffufrt, 
weit  biefer  Crben  6&tjebie§  fein  ©runbeigentfcunt  befafje  unb 
bafcer  nic$t  fc&aben  fonnte.  Somit  blieben  tiefe  9>riefter  vor 
ben  feinbficfcen  @ofbaten  rufcig  unb  unangefochten*  batb  barauf 
warb  Äorneuburg  von  ben  £aifer(i$en  ©enerafen  von  85re* 
$aim  unb  ©rafen  von  €>u$e<  belagert  unb  bie  Schweben  mujM 
ten  bie  ©tabt  verfajfen* 

,  93on  nun  an  traten  griebe  unb  Stufce  ein,  Mi  $ur  Seit 
be$  jweiten  Sürfwftiege*  im  Safcte  1683»  bei  wete&er  ©efegen* 
fceit  im  ,  erften  anfalle  be$  ©$retfen*  bie  frommen  50äter  auf 
einige  Sage  ftd)  von  ber  ©tabt  fcinweg  begaben,  aber  aftbafb 
»vteb er  jurücffe&rten  unb  mit  boppelten  Stfer  tyrem  Orbenflbe* 
rufe  oblagen,  inbem  fie  bie  ^reb igten  an  ber  ©tabtpfarre  ab* 
gelten  unb  i&ren  jungern  DrbenSbrübern  Unterricht  in  ber  S&eo* 
logie  erteilten.  —  g*  waren  nun  bereite  164  3*$"  in  ben 
Strom  ber  Vergangenheit  abgelaufen,  alt  au$  bie  (ieffgen  <£a= 
puciner  im  Safcre  1783  ba*  ßoo*  ber  Aufhebung  traf,  Von  bie* 
fer  3*it  an  betraten  wieber  bie  ^riefier  an  ber  ©tabtpfarre  atxi 
bem  Crben  ber  regulirteto  ßtyor&erren  in  Ä(o(terneu6urg  bie 
Äanjel;  bie  Äircfye,  fammt  £(o(ler  unb  ©arten  famen  aber  im 
SBege  ber  Verweigerung  att  ein  Sigent&um  an  ben  Ä  o  r  n  e  u* 
b  u  r  g  e  r  8eberermei(ter  £  i  r  f  $,  von  beffen  (Srben  biefe*  ©runb? 
befi^um  im  Safere  1822  bat  t  l .  Tltv  avium  erfaufte,  wefc 
$e$  £ir$e  unb  Ä(o|ter  umbauen ,  erftere  $u  einem  Sali*  »' 
ö^iin,  le§tere*  aber  ju  Sßofenungen  ber  ©aljb** 


190 

unb  M  t.t  töatitaUSnfptttoTi ,  mit  ben  baju  ge&origen 
©emäc^ern  bejtimmen  ließ«  ©egenwartig  beflnbet  ftcfc  bie  t;  f. 
(Ja meralverwal tun g  baiin. 

3fnbem  wir  nun  $ur  Sarfteflung  ber  ©efdj>i<$te  von  Äor* 
neuburg  [freiten,  tonnen  wir  sticht  unterfaffen,  @r.  Jpo$? 
warben  bem  J?errn  Sn.getbert  0 tot^rte^ulirten  ötyorfcetrn 
be*  Stift*  Älo(lerneuburg  unb  gewefenen  ©tift*ar$h>ar  unfern 
innigften  £)ant  für  bie  gütigfl,  eingefetteten  wert&ooflen  SBeu 
iräge  ju  erjtatten,  unb  gern  warben  mir  au$  bie  2fufftärüng 
unb ©erid^tigung  Aber  ben  in  &or  neuburg  Statt  gefunbenen 
25eneficien|treit  in  ber  gegenwärtigen  93ef$rei6ung  bem  gangen 
Umfange  na$  aufgeführt  fcaben,  wenn  ni<fct  ber  SRaam  unferl 
SBerfe*  ju  gemeffen  wäre,  anberfeit*  biefer  Streit  au#  ofcne* 
biejü  nur  jur  Äirc$engefc&it$te  be$  Ort*  gefrärt, 

SBie  bet  geneigte  Sefer  au*  unferer  nacfcfofgenben  ©efdj>i#te 
ju  erfefcen  belieben  wolle,  fo  würbe  biefe*  beutige  Äornea* 
bürg  erft  ju  Anfang  be*  XIII.  3afcr|>unbert*  gegrfinbet  unb 
fte^t  gegenwärtig  622  3a$re.  93iel  früher  aber  fefcon  entjtanb 
eine  2(nftebltwg  bei  ber  ©tabtÄfo|lerneu&urg,ibie  bur$  fernere 
(Elementar * Sreignijfe  zweimal  &u  ©runbe  ging,  unb  wet$e 
bie  9Seranfafiung  würbe,  baß  &orneubtrrg  ben  no$  jefct 
einnefcmenben  9>fa$  erhielt.  Die  Sntfte&ung  ber  erftett  2(njteb* 
fang  war  fofgenbe. 

SBie  wir  wiflen  ftanb  auf  bem  9>fa$e,  wo  freut  ju  Sage 
$tof*erneaburg  ftefrt,  ba*  fogenannte  ffinum  ber  Sttomer, 
welc&e*  von  Äaifer  £abrian  um  ba*  3afrr  138  na$  (T^rifti  ©e* 
burt  erbaut  würbe,  in  wef$em  bann  Antoninus  Pius  ein 
Collegium  Flaminium  (ein  ^riefter * Eoflegium)  errötete, 
wetcfye*  ater  bei  ben  Einfällen  ber  norblicfren  SSolfer  (barunter 
geboren  vorjugfiefr  bie  Äuaben  unb  SRarcomarten}  in  bie  roml* 
f$en  ^rosin^en  ,  gleicfr  ber)  anbern  romifc^en  9J?unicipien  unb 
Kolonien  an  ber  Sonau  von  ©runbe  au*  jerftort  würbe,  f* 
jroar,  baß  im  VIIF.  2fafrrfrunbert,  af*  Äaifer  (Earf  ber  ©ro* 
$  e  bie  3(oaren  au*  unferm  heutigen  Oejterreidj)  vertrieben  $atte7 


191 

frier  gar  feine  Spuren  einer  tttenf$fi$tn  SSBo&nung  auf  biefem 
3>(age  mel;r  aufgefunben  würben, 

3n  9?i9enbur$  (neue  SJurg)  welche*  eben  bur$  gart 
gegrünbet  warb,  ftiftete  berfelbe  in  beut  heutige«  untern  ©tobt» 
t(;eile  eine  £ir#e  jum  J&etligen  SWartin,  bie  ganj  gewifc 
gu  jenen  jwolf  Pfarren  gefrort ,  bie  bei?  bam^lige  granfenf  iwig 
jur  frommen  (Srbltifrung  be$  Gfrriftentfrum*  in  Oefterreicfr  erfrob. 
Siafcfr  bauten  tf<b  um  biefe  $farrfu  $e  \iefe  23ewofrner  an ,  ba§ 
faum  ein  SKaum  an  bem  regten  [finalen  Ufer  ber  2>onau  mefrr 
übrig  6Ue&  für  »a<frlommenbe  Jlnfieblftv, 

2(flerbing$  mögen  ©Ziffer  unb  gif<frer,  inbem  bamaf*  wegen 
SWangef  ber  Sattb  *  uno  Jpauptftrajjen  ber  Jpanbel  meijl  mit  £i(f* 
ber  glüffe  getrieben  würbe ,  bie  größte  3afr*  &**  Sinwofrner  ge* 
frilbetfraben,  bafrer,  M  uodfr  immer  neue  Änfiebler  frierfrerfa* 
men ,  entfefrfoffen  fidfr  jene  ifrreji  neuen  iSRitburgeru  9?fa§  jt*  ma* 
<fren,  unb  ifrren  2(ufentfralt  auf  ber  nafre  im  2fngeft<frte  tiefet 
Ufer*  gelegenen  3infel  ju  nehmen  ,  bie  jur  Betreibung  ifrred  ®e* 
fefräfte*  au$  bem  ©runbe  geeigneter  tag ,  weil  vor  berfelben  bie 
niajefrätifcfre  £)onau  »pröberftromfe,  unb  biefe  2fufef  nur  burefr 
einen  ganj  deinen  Tlvm  biefe*  gluflfe*,  in  meinem  große  ©(frijfe 
aller  SSermutfrung  naefr  nidfrt  einlaufen  tonnten,  oon  ifrrer  9>farr* 
f  irefre  unb  ber  Ü6rigen  ©emeinbe  trennte.  —  Sine  SBrudfe  über 
ben  {leinen  SBafferarm  moefrte  ifrren  SSerfefrr  mit  Sftieoen- 
burefr  fefrr  erleichtert  fraben,  fo  wie  bie  3n fei  felbfl  von  nam* 
fraften  Umfange ,  jebotfr  nidfot  fo  breit  af$  lang  gewefen  ju  fein 
fd^eint  f  weil  ftcfr  viele  SWenfcfren  auf  berfelben  nieberliegen ,  Spans 
fer  erbauten  unb  einen  lebhaften  £anbel  trieben.  2>aburdfr  mar« 
be  biefe  3nfel  jum  9D?ar  ftplafce  gemalt,  auefr  bie  BoQbeants 
ten  fafren  fiefr  veranlagt  aflfrier  be$  Jpanbel*  wegen  ifrr  2fmt  £if 
üben  $  ja  M  bie  ben  Jpanbd  unb  bewerbe  treibenben  €inwofrner 
na 4)  unb  na<fr  alle  auf  bie  3nfel  jogen,  fo  fanb  bie  Obrigfeft 
e$  angemejfen,  ifrr  ©eritfrt  niefrt  mefrr  auf  bem  feften  Sanbe 
ju  verwalten  fonbern  auefr  auf  bh  Snfel  ju  uberfefcen,  wefjfralb 
man  tiefen  9>la$  Forum   INivenhurg  ober   allein  fo- 


192 

rum( f3ericf>t*ort )  nannte.  93i*$er  alfo  ge&orte  bie  Snfel  ju 
91n>en&ur$. 

Jpier  bringt  j?$  jebo$  bte  mistige  $rage  auf/  °&  ^H  ^n' 
jtebtung  auf  ber  Snfel  jur  3ett  <£arf*  be*  (Srogen  ober 
na$bem  Ceopolb  ber  (Erlaubte  ber  erfte  SSKarfgraf 
»ou  Oefierret$  au*  bem  SBabenbergifcfcen  Jpaufe, 
ben  Ungern  tyre  Sifenburg  (ba*  heutige  9We(f)  gegen  Snbc  be* 
X.  3abr$unbert*  abgenommen,  gefc$e$en  fei?  —  SBtr  fcegen 
bie  fixere  Meinung  für  (entere  3ett ,  weil,  nutyrenb  bte  Uns 
gern  tiefen  €3tridj>  8anbe*,  fo  wie  ba*  ganje  93.  U.  2B.  SB. 
bi*  SWelf  befajjen ,  an  ein  beriet  Äufbtöfcen  unb  bem  »efte&en 
einer  ^rtftüc^en  ©emeinbe  mit  Stec&t  gejweifeft  werben  barf , 
unb  ftdf>  bie  ©renjen  erft  unter  ßeopotb  be*  (Erlaubten 
Regierung  auf  biefer  regten  Uferfeite  nur  bi*  jum  Äatyenberg 
$tn  erjtrecften,  bagegen  bie  beiben  jenfeit  ber  Sonau  gelegenen 
83iertel  ß.  unb  U.  SD?.  83.  unter  Ceopolb  ju  Oejterreicfr  ges 
fcorten,  beffen  ©renjen  gegen  SÖobmen,  Wahren  unb  Ungern 
bamat*  fc&on  g(ei$  wie  jefct  beftanben. 

Ungefähr  120  3afcre  fc&eint  betrlnac^  biefe  an  nnb  für  {t$ 
föon  anfe&nlicfce  Snfef.-tfnftebfung  beftanben  ju  fcaben,  a(*  bie 
Sinwefcner  jum  erjten  SWafe  bie  erföretfenben  SBirfungen  be* 
tütfifc&en  (Element*  lernten  lernen  mugten.  (Sine  furchtbare  lieber; 
fcfrwemmung ,  bie  |?<&  ju  Anfang  be*  XII.  Safcrfcunbert*  er* 
eignete,  mar  e*,  meiere  fte  jroang,  tyre  SBofcnungen  ben  gfu« 
tben  ju  überlajfen.  Sttan  fennt  au*  ber  @ef$i$te  ober  fonfl 
einer  Ueberlieferiing  jmar  ni$t,  wie  groß  biefe*  UngfäcF  geroes 
fen  fepn  mag  unb  wai  eigentlich  babet  ju  ©runbe  ging;  fo 
wie  ob  bamal*  fog(ei$  ober  erft  na$  unb  nad)  bie  Snfet  oon 
bem  Strome  ganj  weggefpityft  mürbe,  mooon  gegenwärtig  Üb 
ne  ®pur  me^r  oor&anben  ift  ©anj  gewiß  ift  e*  batytr  anfy , 
bafl  bie  £>onau  mä^renb  bem  83e|tanbe  ber  Snfel  einen  grogern 
Jfo*bug  gegen  bie  flache  Sfcalgegenb  f)\n  »on  bem  heutigen 
Äorneuburg  au*  gehabt  fcabe,  ber  jebodr)  niefct  fo  (tart  feyn 
fonnte  al*  mehrere  anbere  @4)riftfteller  angeben  ,  befenber* 
wenn  man  ben  Sali  ber  &onau  $ier  in  genaue  Betrachtung 


-§ie$t.  Uebctgen*  6e#e&eti  feine  fo  großen  2lu*buge  im  S?aupt*$\u§* 
bette  ber  Donau  ,  unb  et  tonnen  aud)  naturli$etroeife  in  flachen 
©egenben  feine  befielen,  fonberitf  biefe  ftnbet  man  nur  an  folgen 
®teflint#  roo  bie  ©ebirge  $u  Seiben  Seiten  ft&arfe  Ärümmun* 
gen  ber  naturfi$eu  Sage  geben  nnb  ben  reißeuben  ©trorn  mit 
©eroalt  eingingen  |  bann  würben  aui)  bei  einem  fo  roefentlicfc 
berinberten  Saufe  wete  Dorfer  genpß  ni$t  fcaben  uor&anbert  fepn 
fonncn,  bie  im  X.  unb  XL  Safcr&unbert  aber  wlvtlity  in  ber 
ffiafce  oom  heutigen  £  orn  e  u  b  ur  g  gegen  bie  Dettau  fcin  fcfcon 
(tauben.  — 

Diefe*  fcerbe  Ungtu d  mochte  bte  armen  Snfelbewo^ner  roofyf 
in  bie  größte  93erfegen$eit  gebraut  $aben,  benn  fo  oiele  gamüien 
beburfcen  neue  SBoftnungen ,  unb  jwar  na$  i&ren  ©eroerben  att 
ftiföev,  Schiffer  nnb  Äauffeute  nafce  an  htm  Ufer  ber  Donau  $ 
unb  biefe*  mar  um  tyren  «Spfarrfprenget  oon  @t*  SRartin  bereit) 
beootfert;  anberfett*  tonnten  fte  ft$  auf  bie  Sinken  ni$t  tyn* 
lauen ,  weil  bur$  grofje  (Entfernung  oom  Strome  ber  betrieb 
i$re$  ©efcfc&fte*  jtarf  gelitten  frafcen  würbe,  beß&afb  mußten  fte 
(i$  entfließen ,  ft<&  in  einer  anbern  ©egenb  an  bem  Donauufer 
öhju|iebetn* 

JRtcfct  fange  jauberten  fte  fi$  einen  9$fag  fcierju  aufyufe§en 
unb  fo  bauten  fte  benn  au$  no#  oor  ber  Jpalfte  be*  XII*  3o^rs 
$unbert$  tyre  neuen  SBofcnungen  fcart  an  ba$linfe  Ufer  ber 
D*rt  au,  ber  e$ema($  von  tynen  bewohnten  ^nfel  gegenüber« 
Der  JRame  Forum   Nwenburch  mürbe  au#  je$t  nocfc  beibe* 
galten  unb  fo  erf$eineti  in  mehreren  UrEunben  oerfcfciebeue  Sßaw 
teien  bie  fi$  im  neuen  Orte  anfaßig  befunben  fcaben  mögen»  Rodvi- 
nus  de  neunburgensi  Foro  mirb  mit  feiner  ©attin  Chuni- 
za  wf unblicfc  im  Safcre  1156  M  SBo^lt^ater  be*  Stifte*  £  ( o* 
jtertteuburg  befannt,  wobei  jugreicfc  Willebrecht  unb  Me- 
ginhart,  sutores  (Sc^u^mad)ev)  de  foro  aU. geugen  aufgeführt 
flub.  tflocfc  mefcr  für  ben  wirf  lid&en  SÖeftanb  ber  neuen  tfnftebfang 
«m  linfen  Donauufer  fpric&t  eine  Urfunbe  oon  einer  geroiffen 
Heilca,  bie  eine  grau  vom  jenfeitigen  Ufer  mar  (ex  altera 
parte Manubii)  unb  bem  Stifte  ÄU  jte.rneuburg  am  Sage 

13 


194  ' 

ber  bortigen  Sinfteibun^  ifrre*  ©o&ne*  IDtetridS),  um  ba^ 
3a$r  1160  eine  93efi$ung  (Curtile  unum)  in  bem  unterhalb 
be* gütigen  ^orneuburg  gelegenen unb  fd^on  längft  uerobeten 
£>orfe  Jörnen  (£ofen)  machte*  2((*3eugen  biefer©d[>enfMng  wer* 
ben  un*  Chunrad,  Rakkeleub,  Conrad  t,  Rüdiger,  Alram, 
Gerunch  unb  Rüdiger,  bi  omnes  de  foro  ex  altera  parte 
danubii  (fämmtlt$  Ceute  oon  bem  jenfeüigen  SWarfte  9?euburg) 
Befannt* 

®e$r  bafb  fd^eint  betr  Ort  bebeutenb  geworben  #1  fepn , 
roef$e6  um  fo  leidster  burefy  bie  Äreujjuge  im  XL  unbXH.Sa^rÄ 
$unbert  fer>n  fennte,  ba  wafcrenb  berfelben  ber  Raubet  auf  ber 
JDonau  fe^r  groß  war,  ba*  alte9leub-urg  —  wie  nodj>  baburefr 
fcerü&mt—  blo*  SBein  baute,  in  unfern  JReuburg*9Rarft* 
fcalben  aber  fi$  ber  @>t$  eine*  bebeutenben  Jpanbel*  fce- 
fanb,  ber  fi$  über  t>tc(e  Swetge  au*befcntej  —  unb  Jperjog 
£einrt#  3afomirgott  nennt  um  ba*  3ta$r  1171  in  einer 
@$enfung*urfunbe  folgen  eine  Stabt  {civitas).  Tluty  war  um 
tiefe  Seit  eine  eigene  Ätr<$e  oor&anben,  bei  welker  ein  Pfarrer 
war  ber  00m  ©tift  Älojterneuburg  $ier$er  tarn,  we!$e* 
baburd^  erwiefen  wirb,  weil  e*  in  ber  eben  erwähnten  Urtunbe 
au*brücftid[>  fceißt:  barrochianus  noster  sedet»  Somit  be* 
ftanb  fd&on  ju  ber  3eit  bie  Äirc&e  al*  eine  eigen»  Pfarre» 

Ceiber  war  au#  biefe  jweite  3nftebelung  ju  gewagt  an  bie 
na$e£onau  Eingebaut  worben,  benn  e*  fcfyetnt  niefct,  baß  ber  Ort 
Forum  Niwtenburcb  fcunbert  3a$re  geflanben  fcabe,  al*  er 
bie  erneuerte  2But&  be*  reißenben  £>onaujtrome*  £art  empftnben 
mußte*  £>er  weidjje  Cefcmboben ,  worauf  bie  ©tabt  ftanb,  würbe 
tfceifweife  fammt  ben  barauf  geftanbenen  58efl$ungen  oon  benfcer* 
anftürmenben  gfot&en'&inweggeriffen  unb  fo  mit  Snbe  be*  XIL 
3a£rfcunbert*  abermal*  oon  ber  £>onau  »erfd^tungen. 

2Ba*  bie  (Einwohner  ber  2fnfel  frttyer  erfahren  Ratten ,  ba* 
mußten  nnn  tyre  9?ad&fommen  ebenfaU*  empfrnben,  —  fdfjwer 
empftnben  burdfr  ben  33ertu(i  i&rer  bebeuteubften  ©fiter ,  nämh'cfr 
tfcrer  Jpaufer  unb  ÖJrunbe.  {Htm  fcatte  ba*  (Sprichwort:  »baß 
man  bur$  Schaben  ffug  wirb«  au$  tyitr  feine  töm&b* 


195 

rutig  gefunben,  fcenn  bie  ungtärf flehen  ©nmofcner  mieten  je$t 
eine  ©teile  $u  tyrem  britten  neuen  SBofrtiftfce,  bie  weiter  00m 
Stoffe ,  entfernt  (ag  unb  anfängliche  ©ic&er&eit  »or  jafrer  lieber* 
ftfrmemmung  bot. 

£>ie  von  fcen  Sinmo^nern  gewägte  ®teBe  be*  Jjetfttgen 
Äorneuburg  mar  um  fo  mefcr  für  tyr  Aufblähen  ©ort&eityaft , 
af*  föon  bamatt  bie  Straße  fcier  vorbei  na#  83o$men  führte 
unb  von  fcier  eine  anbere  naefc £)6erofterretd)  ging,  ba  #u  ber3**t 
bie  Mottle  ber  heutigen  J^auptpoftftraße  nod^  nic^t  beftanb,  Sie 
erkauften  alfo  ©runb  unb  SBoben  unb  erbauten  ft$  i&re  neuen 
3Bo$nftge  bergejtatt,  baß  in  ber  Witte  berfelben  ein  großer  freier 
3>fa$  ju  Abhaltung  ber  S0?ärfte  blieb«  3uerft  entfhnb  bie  livFe 
Läuferreihe ,  welche  auif  jefct  00m  SBtener  $  Sfcor  an  &i$  $um 
©totferauer  Sfror  bie  #auptftraße  bifbet.  93ei  ben  oflgemalteten 
äußer(t  günjtigen  23er$aftniffen  be$  £anbef*  unb  i&rer  befugten 
SWarfte  er^ob  unb  vergrößerte  fi#  biefe  neue  ®tabt  dußerorbent* 
\i<$)  fcfcnefl,  Sie  trug  auety  jefct  notfr  ben  tarnen  Forum  Ni- 
wenburg  roegen  bei  £ier  anmefenben  (äeri$te£ ,  von  bem  Canb* 
manne  würbe  fte  aber  f<$on  weift  SKeuburg  Äornfett*  ge* 
nannt,  weif  fof$e  ganj  oon  Äornfelbern,  gfeidjj  mie  gegenmirtig, 
umfangen  mar.  £*  fofl  auc£,  naefcbem  fi#  ber  J&aupt  *  2>onan* 
jtrom  me&r  re$t$  gegen  Äfojtertieuburg  natfy  -ber  $ur$mu&* 
lung  unb  feCtfcerart  ganjlic&en  J|?inmegfpu&tong  ber  3"fct,  gemen* 
bet  fcatte,  fcierfcer  in  fcafbrunben  2fu*bnge  ein  deiner  £onauarm, 
etwa  600  Stritte  von  ber  Stobt  bur$  einige  fcunbert  Safcre  bet 
flanben  fcaben ,  ber  für  tyrrn  #anbe($uerfe&r  recf>t  bequem  mar. 

dlaty  mehreren  @(^riftfteUern  fofl  f^on  im  legten  £eten* 
mum  be*  XFL3aWunbert$  in  ber  SDtftte  be*  #la$e$  ber  neuen 
®tabt  ein  Äircfclein  mit  einem  niebrigen  runben  Sturme  er* 
baut  morben  fepn,  mefefre*  }U  Sfcren  be$  ^eiligen  0ticolau4 
eingemetyt  rouirbe  unb  aW  $  f  ar r  l ir $ e  beflanb.  Siefe*  Äircfrfem 
mare  alfo  bie  notfr  jf&t  am  $Ma$e  ftefrenbe  ölicotaicapene, 
moran  ber  @tabtt&urm  angebaut  i(i  unb  bei  biefem  merfwärbigen 
llmfianbe  märe  fie  au$  mo&(  mertfr:,  M  GapeU*  eingerichtet 
au#  für  bir  Bu(»nfl  fertjubefle^eol — 9ta$  fiebje&n 

13* 


3afrren  war  bie  95eoo(ferung  ber  ©tobt  fä)on  fo  bebeutenb,  bafc 
bie  ersterwähnte  SRicolatfinfte  mit  bem  fte  umgebenben  griebfrofe 
viel  ja  {(ein  mar,  bafcer  $>robft  Dietrtä)  $)urger  von  Älo- 
fterneuburg  einen  9>ta§,  bet  vom  fogenannten  ©tettermeg  bU 
jur  alten  9ßfarrgrenje  oon  SReuburg  reifte,  von  Jperranb  bem 
Pfarrer  oon  Seobenborf,  mit  95ei(timmuug  be$  $>f  arrpatron* , 
©rafen  2)ietriä)$  von  SB  affer  bürg,  gegen  einen  Untertan 
oon  £ermann$fcorf  eintaufä)te  unb  folgen  jur  Srbauung  eine* 
Zfytili  ber  ©tabt  unb  ber  neuen  9>farrlirä)e  gab,  3m  3a&re 
1212  ftanb  bemnaä)  bie  ganje  ©tabt  nebft  tyrem  ©ottetfeaufe 
beinahe  voflenbet ,  wovon  teurere*  im  3afcre  1214  ju  ß&ren 
bei  ^eiligen  2fegpbin$  eingeweiht  ,  bte  vorige  Heine  9>farr* 
firc&e  ©t„  SHicotou*  aber  al$  eine  giliale  benimmt,  unb  oon 
berfelben  au$  ein  35eneficium  verfemen  mürbe  ,  in  neuerer 
3eit  warb  bieg  uralte  ^farrgebäube  oon  ber  ©tabt  erfauft  unb 
bilbet  je$t  ba$  ßangfcau*.  —  2)ama($  beftanb  bat  fcfrmale  Airs 
$engij?ä)en  noa)  nia)t,  fonbern  man  ging  oom  $Mage  au*  in 
bie  neue  ^farrfträ)*  meijt  buro)  bie  bamatige  ©tetter*  je$c 
£afnergaffe. 

2fua)  bie  3uben  jubelten  fto)  in  ber  neuen  ©tabt  unweit 
bem  heutigen  ©tocf erauer  s  Ztyov  an ,  bte  befonber*  oon  £er$og 
griebria)  bem  ©treitbaren  fe&r  begfinftigt  tourben;  fte 
vermehrten  jtä)  flarf ,  famfnelten  ftd)  bura)  ©parfamfeit,  $#a* 
tigfeit  unb  Älugfoeit  anfe&nlicfje  9teia)t&umer,  oon  benen  fte  oft 
bie  Stegenten  mit  (Selb  untersten,  ba&er  fie  benn  auä)  S3e* 
günjtigungen  unb  Privilegien  bura)  @elbfummen  ftä)  erfaufen 
fonnten. 

Um  ba*  3a^r  1260  ivurbe  in  ber  bamaligen  £oä) (trage 

(je$t  Jpauptftrajje)  junääjfi  bem  @tocferauer*$$orr  ein  Bürger« 

fpital  mit  einer  im  Safcre  1261  ju  S&ren  ber  Opferung 

artend  eingeweihten,  mit  einem  S^urmd&en  verfe&enen  unb 

ri?      aufgehobenen  unb  jufammengeriffenen  (Jap  eile, 

%      fictum  unfer  Sieben  grau  beftanb,  oon  ben  85ei* 

r.  SBurger  errietet« 

IftfteKer  fanbe»  wir  auä)  bie  2toga6*>(  bafc 


197 

bie  neue  ^PforrKdfre  im  3o£re  1262,  ba  fle  ju  {(ein  war,  ein* 
gerijfen  unb. ber  altere  S^U  be*  $re$bpterium$  fte&en  gelajfen, 
ba*  @<^iff  bir  &ir$e  aber  ganj  neu  au*  jQuabern  erbaut  wor* 
ben  fepn  fott,  wie  tt  nod?  je§t  wrfcanben  ift  3n.  biefer  2fa* 
gäbe  erblitfen  wir  eine  Srrung ;  e$  l ann  n>o$f  möglich  fepn  f 
bog  ein  3ufau  baiqaW  gefd(>a&,  wefftatö  eine  neue  ßinweifcung 
©tatt  fanb,  allein  ba$  feurige  ©c&ijf  ber  Ätrc^e  ift  niefct  naefr 
ben  gotyif4>en  ©auformen  be$  XIIK,  fonbern  na$  jenen  be$ 
XV*  3afcr&unbert$ ,  wie  wir  bei  ber  SBefäreibung  ber  9>farrs 
firc&e  bereit*  berietet  fcaben,  unb  wir  kennen  nur  hierbei  ins 
nigjl  bebauern,  baf?  ber  93erluft  beiilvtymi  biefer  alten  ©tabt 
fin  unerfeglicfcer  ©dfrabeu  für  bie  fcieftge  <23efd>i4>tc  ijt,  ba  bie 
auf  triefe  (Sretgntffe  &e£Ug  ^abenben  Urfunben  gan  jli<fr  mangeln. 

3m  3af>re  1272  wie*  0-ttof-at  Äonig  von  »itymen  unb 
bamal*  «$errf$er  in  Oejterreicty,  feinem  Cieblinge,  bem  au$  Un* 
garn  geflüchteten  ©rafen  21  e  g  p  b  i  u  #  bie  Orte  8  a  a ,  9t  e  u* 
bürg  ÜRarffcfcalben,  ©totferau ,  .Rreujenftetn  k,  tc,  jum 
jlanbeSmäßigen  Unterhalt  an,  ber  j<tyrü$  me&r  att  2000  SWarf 
Eojtete* 

Jfta^bem  f#on  auf  ber  Snfel  unb  jenfeit*  ber  £>onau  bie 
©erid&t*barfetfc  tyren  @i$  fratte,  fo  folgte  au$  biefe  in  bie 
neue  Stobt  unb  fölug  tyren  2fmt*fi§  bafelbft  auf.  (5*  ift  bar* 
aud  Kar  ju  entnehmen ,  baß  biefer  Sfreil  ber  üornefcmfte  von 
9t  eu  bürg  gewefen  fepn  mußte,  in  meinem  bie  angefe^enfien 
unb  vermigenben  (Einwohner  ft$  befanben,  unb  baß  nur  in  bem 
anbem  Steife  (namlid^  in  bem  heutigen  .Rio  fterne  üb  arg) 
meifl  SBeriigKirtenbefifcer  unb  Bauersleute  uberfcaupfcs  fid)  befuns 
ben  $aben„  £abur$  alfo,  baß  ber  ©i$  be*  ©eriefct*  oon  9ieu* 
bürg  Älofterfcalben  fo  weit  entfernt  war  unb  ba*  £>afyim 
gelangen  burtfc  bie  lieb  erfuhr  auf  ber  £)onau  nidjt  feiten  &t* 
fahren  au*gefe£t  war,  autfc  ba*  befagte  Ü?euburg  Äf öfter* 
falben  nun  fettfl:  an  anfe&nfi$en  Sinwo^nern  unb 93ergroße* 
run'g  bie  ftd)  Aber  bie  Tineen  fcinjog,  w%enb  be*  XHF. 
3a$r$unbert*  außerorbentfiefc  juna^m,  fo'btwogen  biefe  .mfafM 
tigen   ©runbe  ben  $er$og»  3(lbre$t  f.  t>W  D*|te,rtetc& 


198 

Äaifer  {Rubolpfc*  L  @o&n ,  Seibe  9lenb*r  g  e ,  bie 
bWfcer  obfcfcon  oon  einanber  getrennt ,  bennodj  einen  Ort  hiu 
beten ,  am  <5t*  2fgat$a  -  Sd^e  ben  5.  gebruar  12p8  bur<&  Ion» 
be6£err(i4>e  $o$eit  ju  trennen,  unb  jebe$  berfefben  ja  einer  eis 
genen  tanbeäfurjMic&en  2>tabt  ju  ergeben,  bann  jeben 
berfetben  mit  einem  eigenen  Stifter  unb  SÄatfc  ju  verfemen ,  ber 
au*  einem  ©tabtrid&ter,  ©tabtfc&reiber  unb  au*  einem  Statte  oon 
jwoff  ber  oernünftigften  Bürger  bejtanb ,  unb  beffen  ©eri$Wbar« 
feit  in  i&rim  vollen  Umfange  ficf>  innerhalb  be*  fMbtiföen  &urg* 
frieben*  bejtyränfte.  Bon  tiefem  2fugenb(itfe  an  mar  biefe  @tabt 
Äorneuburg  felbjlftanbig,  unb  fcatte  im  Anfange  be*  XIV. 
3a$r^unbert6  bie  ^öd)fte  ©tufe  an  2fu*be$nung  unb  SBo£(ftanb 
erreicht*  — 

S*  beftanben  jmar  feine  93or(l5bte ,  jebocfr  $atte  bie  ©tabt 
felbfl  eine  weite  2fu*be£nung  unb  ]  au*  bem  SKittelpuncte  berfe(* 
ben  waren  na$  allen  umliegenben  mistigen  Örtfdj>aften  $tn ©af* 
fen  gebilbet,  roooon  no$  begannt  ffnb:  bie  Wieners  ober  meift 
Ungergajfe  genannt;  bie  .$0$;  ober  J£of  jflra§e  (je$t ©toeferauer* 
gaffe);  ber  Moßmarft  an  ber  23ifambergergaffe  (je§t  ©auranb); 
bie  ©tettengajfe(je$t£afnergaffe) ;  bie  2)enau*  ober  ©tytffgaffe; 
unb  außerhalb  berfelben  gegen  ba*  Suttenborß  fcin  bie  giföerjetfe ; 
jwifd&en  berfelben  unb  ber  SBienergaffe  bie  £owengafpe  (<$ofra* 
gaffe)  >  bann  bie  Saaergaffe  natfr  2aa ,  buvty  roe($e  bamaM  bie 
©trage  nadj>  23runn  ging,  bie  fefcr  befahren  mürbe,  (auptfäc${i$ 
wegen  be*  2Betne$,  ©afje*  Unb  Sifen*.  £>aju  t am  noefc, .  baß  bie 
unbebingte  greift  jur  Ausübung  jeber  Jpanbfung  unb  jebe*  ©es 
werbet  ben  Srieb  jur  Sfcatigfeit  anfpornte*  —  Sie  Stuben  $at* 
ten  f4?on  am  (inten  Sonauufer  in  SHeuburg  ja$lrei($  gewohnt , 
unb  bilbeten.audj>  jegt  in  Äorneuburg  ein  eigene*  Habens 
©tabtoiertet  t  weUfce*  ft#  bort  befanb,  mo  &eut  ju  Zo$t  bie  ab* 
geftiftete  2fuguftinerRr$e  bei  bem  ©todf erauer  -  Sfcore  fit^t»  Sit 
Ratten  bofelbft  tyre  eigene  Reine  ©pnagoge  in  einem  £aufe  (ge* 
nau  auf  bem  9>fa(Je  ber  $ir$e)  wel#e*  fc&oa  im  3«&re  1200 
bem  reiben  3üben  3  er  fei  ober  8 et f  Unu*  geborte,  ber  m» 
mut$li#  ber  Rabbiner  mar.  SJpn  biefem  unb  bem  3ttbe«*<NN? 


\ 


metfter  ifk  au$  frtftorrfö  Mannt  bie  gkfötyte  »ms  3*fcr*  13M 

wegen  ber  von  tynen  mi£$aabefttn  fettigen  £oftief  weUfee  95t? 
gebenfceic  jicfr  ttn£aufe  be4  erftere«  jutrug  unb  ben  Untergang  ber 
85e tben , .  inbem  ber  64>wünetjler  auf  bem  @$eiterfcmfen  ntn 
bem  bunfr  biefe  £$at  aufgeregten  SSotfe,  ber  {Rabbiner  3  er  fit? 
n«6  aber  im  ipanfe  be* iöürger*  gonrab  SRepß,  worin  er 
verborgen  bleiben  fcttte  ,  auf  bie  grä ß(t${te  3Be ife  um  ba6  Beben 
gebraut  würben,  herbeiführte«  Z>ie  übrigen  3uben,  wela)e  fm) 
verwerft  Rieften,  mußten  binnen  brei  Sagen  für  immer  bie  @tabt 
*er(ajfen.  Die  fe&r  umft4nbli<fre  »eföreibung  biefe*  (Sretgntjfet 
iß  in  jenem  33&$(ein  nqcfaufcfen,  welche*  oon  einem  ttuguftiners 
©eiftli^en  jum  fehlten  SStal  im  So&re  £746  in  £>rucf  (eranfe 
gegeben  mürbe*  Diefe  &o$jt  feltfame  <Sefc&i<$te  erregte  große* 
Jfuffefren,  bafyer  benn  aua)  £erjog  Otto  ber  $ro$(i$e  im 
3a£re  1305  burdj>  feinen  eigenen  JHotar  unb  anbere  sperren, 
uebfl  Sujie&ung  be*  $rop(ie$  Stubger,  be*  £>e$ant*  3aco6 
bann  ber  beiben  (Efror&erren  23ernfcarb  unb  grtebrtcfc  oon 
Jtfojicrueuburg ,  bie  ®a$e  ftreng  unterfu#en  ließ,  wooou  ber 
Srfofg  jeigte ,  baß  man  glauben. burfe  an  bie  2Ba$r$eit  bei  ®e* 
fä)e$enen ,  ba  ani)  oon  ber  gei(t(t$en  unb  mehligen  »e&orbe 
gemattet  mürbe,  au*  bem  J?aafe  be*  3uben  Serif  inu$  eine 
Gap  eile  ju  errieten/  in  welcher  bie  Mutigen  Reliquien  ber 
fceiligetfJpeftie,  bie  bisher  in  ber  ^farrfirefce  waren,  aufbewahrt 
würben.  *—  Die  greigebigfeit  M  frerbeiftriSmenben  Rottet  wat 
beträchtlich  ,  unb  bieß  oeranfaßte.  au$  ,  baß  an  berfefben  ein  Sie* 
nefteiat  geftiftet  warb« 2fn biefer  fogenattnten ©ottlei<$nam$* 
ca pelle,  bie  na$  einiger  %eit  burefy  bie  oiefen  SBaUfafcrJen  }u 
Kein  mar,  ftiftete  £erjog Otto  bie  ÄugujttnersSramiteu  im 
3«&re  1338,  worüber  wir.  bie  nähere  &ef$reibung  f$on  oben 
bei  bem  Älofter  ber  Äugtiftiner  eiftgeföaftet  fraben; 

S*  ift  wofcf  ni$t  &u  läugnen,  baß  na$  2fu*rottung  ber  3u- 
ben  bie  (ieftgen  Sinwo&nertn  ffierfegen&eit  gerieten,  weif  fle 
jenen  bie  bargeliefcenen  ©elbfummen  afSbalb  juridfja&len  muß- 
ten, jum  »etrieb  be*^aubeW  nid&t  mefrr  bie  vorigen  Kapital 
bejianben,  (Erwerb  unb  ©jrtaitatieirtgeift  fomit  oevf<fr  warben 


«00 

tlf  ftduflg  be ftanbentn  Äom*  unb  ©aljmagajine,'  vetye  »eift 
bin  3uben  gefrftrten,  in  SirfaÜ  tarnen*  3ebo$  fottte  So  nie  a* 
bürg  in  bltyenben  3uflanbt  oerbfeiben;  benu  bie  gunftigegagt 
ber  ©tabt  in  ber  flW&e  ber  £onau  aob  bie  Unentbe^riicfefett  be* 
©alje* ,  *$o(je*  unb  (betreibe* ,  af*  ber  oor|&g[i$ften  £anbett* 
arti(e(,  warm  fflorjfige,  bie  ni$t  eine  jebe  ©tabt  befaß.  3)ajn 
»erliefr  ifrr  Äaifer  gr iebr ict>  ber  ©djone  im  3afrre  1527  bie 
befoubere  @nabe,  ba$  (eine  SRieberfage  ober  änfötsttung  {wif$ea 
Aorneuburgnnb  Aretn*,  weber  jn©totferau,  Sriebenfee  110$ 
anberlmo  befielen  burfte,  M  in  tiefer  ©tabt.  25iefc  9>rioÜe* 
ginnt  warb  auc^  im  3afrte  13%  erneuert  ton  .^erjcg  211brec^t 
bem  Seifen  betätiget.  Wecfct  balb  ftanb  Sleubnrg  VXattt* 
falben  (fo  friefi  ber  Ort  an$  je$t  noc&)  in  gfänirnben  £anbe(0* 
t>erf  efcr  unb  bie  i&eoötferung  vermehrte  ft(fr  ft$tbar,  ba  im  3afr*  ' 
re  1330  bei  400  £äufer  »orfcanben  waren,  unb  bie  £afy  ber  €tn*_ 
wo&ner  ftcfr  auf  4000  ©eefeu  betief,  worunter  fi$  viele  oermogro? 
be  JjpanbeW*  unb  @ewerb*(eute  befanben, 

3u  Anfang  be*  XI V»  3<*Wunbert*  mar  bie  ©tobt  tio$ 
nidjx  mit  SRauern  umfangen  ,  e*  beflanben  aber  an  ben  äußerfte« 
Snben  i&rer  in  ba*  greie  ftcfr  weit  Jnnau*$ie&enben  ©äffen  fefcon 
2&ore,  bie  gefperrt  werben  tonnten  unb  felbjt  bei  geinbe*gefa(* 
gute  Sienfte  (eifleten* 

3m  3afcre  1331  erhielt  bie  ©tabt  vom  £erjoge  3(bre$i 
ba*9te$t,  jä&r(i<ty  vier  3a&rmärfte  galten  ju.bürfen,  nebft  mei* 
eben  ofrnebieß  bie  großen  Äernmärfte  beflanben ,  tvtltfyt  in  jeber 
SBod&e  am  2>enner*tag  abgehalten  würben« 

2)en  16.  Sänner  1364  «w  ber  Srj&erjog  Stubofpfr  burefr 
brei  $.a&t  in  Äorneuburg;  otfn  fcier  au*  befugte  er  bie  Söefif 
Äreujenftein  unb  ba*  ©ttft  Äiefterneuburg.  . 

3«  einer  Urfunbe  oom  30.  3uli  1386/  weh&ebie  neuerlü 
4>e  3ncorporation  ber  fcieftgen  ©tabtpfarre  an  ba*  ©rift  Afoflers 
neuburg  enthielt,  wirb  bie  ©tabt  jum  erften  3Me  »Sernen* 
bürg«  genannt. 

©c  wie  überall  in  biefen  3a&rfrnnber&n  ber  ftnftere  36erglan* 
be  t>iel Unheil  fliftete#  foteföafc.t*  au^jttÄorneubttr.iv  3»H 


201 

3afce  ±3$3  würbe  is&mfty  bu«#  beugen  erwtefeti,  b<t£  limäRit» 
ternacbttu  (Seftalt  f  leiner  2*lifel  unbmit  .Äe&rbefen  bewaffnet 
üiec  grautnjimmer  unb;  jwet  SNanntyerfonen?  biefen  ©putf  mi 
ben  9?au<bfangen  trieben  4Mb  in  bteSuft  flogen;  fte  würben  begs 
balb  gefängli<&  eingesogen  ttnb  90m  ßtnbtgerkjue  ,  aW  ber  i?e* 
jrerei  föuMö*  $um  Scheiterhaufen  oerurtfceilt,  auf  welkem  jt* 
langfam  verbrannt  mürben«.  /     .■•.,.,'    \ 

■  9ty<b  bem  Sobebe«  Jpterjog*  SBit^etm  im  3a(>re  1406, 
brauen,  $wtft$etf  ben  beiben £er*ogtn  £eopolb  itnb  Smfl, 
wegen  ber  93ormuubf<fcaft  über  711  breche: V..  gro£e  @treitig{ et/ 
Jen  auf/  :bie  viel  Ungfütf  über ßefterrei$  brauten/  nnb  fo  autfy 
bie  &abeunb  ben  SBobfftanb  Äorneuburg*  flotten.  Anfang; 
lujj  febienen  fte  jwar  in  &hte  betgelegt,  alt  ficb  aber  für  beibe 
<#erjoge  Parteien  ge&Übet Ratten ,  brauen,  fle  mit  größerer  &*fc 
ttgfeit  au*  7  aft  jtwor.  fieopolb  bei? :@ to(#r  ^acte  ben  ojlerreU 
4iRbft»  SKttterftanb ,  «ruft  bet  (Eifemie  bie-ganb$errn  auf 
feiner  Seite ,  babec  ancb.felbfl  bie  tiSt&lü  bato  mit  btefem  ba(b 
mit  bem  anbem  Jperjogt  fyititew,  je  nadbbem  eäberlBort^eitunb 
bie  @>kberbeh  tyre*  ©geutbwtf*  ober  bie  Uebermatbt  er^etfc^» 
ten.Sffiäbrenb -biefe$  b&$(* ««rberllUbea  3wiffet$  lagerte  fi<b  «£er* 
$og  fiLrnfi  in  Älofterneubtirg ,  waer  baiga^e  Sonauufertwf* 
rammelte  unb  ben  feften  Zfyutüx  ober  ber.  3punbd£cfcle  jur  93er» 
tbeibiguhg  erbauen  lisfn<$er|p£  ßeopolb  {am  bagegett  ju  ?{n* 
fang  be*  Safcre*  1408 ,  mit  bem  f riegeriföen  ©iftfcofe  $8  e  t± 
tbofb  oon  greifing  feinem  Statte  unb  Äanjter,  mit  ©raf 
Sodann  oon  SMapbburg^anbegg),  bem  Cid) tenfteiner 
unb  anberen  Gittern,  nebffc  bem  beruhigten  3o£ann  ®  oef  &af 
(@ ofal) ,  einem  mabrifcbim  {Raubritter  ncitfy  Äorneuburg,  allwo 
(fejjlib  einige  3eit  aufweiten;  fiefcterer  befonber^TWir  ein  ©ebre* 
Sendet  biefigen  »firgerföaftr  ba  er  a(* •fBtfrbMtaber  ber  Äor* 
neuburger  83efa$ung,  nid)t  nur  fowofrt  #** '-aW  in  fcer  Um* 
gebung  bawfffl  raubte,  unb  bie  flnbängrer  be$  £erjeg*  Send 
rein  ÄuSpIfinberte,  fonbern  aud)  bU  Urfa^e  war;  bog  Äorn  e  u* 
bürg  fe^nefl  befefligt  •merfcen  mußte,  w*ftya(b  oiefe  Käufer  weg* 
geriffen  mürbem  2>ief*:erjte  »efejtigung  beftanb  blxü  aM  «öem 


202 

tiefen  ©raben  imb  freien  CrbwaOe ,  ber  mit  gyattifaben  befeflt 
war  unb  einen  »eitern  Umfang  £atte  aW  bie  3f  ntfbeftnung  ber 
n*$  gegenwärtig  jiefrenben  ©tabtraauerm  £ie  über  ben  (graben 
$inau*  befmb(i$en  Jpaufer  mit  tyren  vielen  unb  großen  ©arten 
Hieben  flehen  unb  bilbrten  glei$fam  bie  öorftöbte  £orne«: 
bürg*. 

SBar  gfei$  bat  Slenb  fc^on  grop  genug,  fo  tarnen  beffennu* 
geartet  uberbt  ep  no$  Urningen  nnb  9Rij$ettigEeiten  |u  Sage 
jmifefren  ben  frieftgeu  83&rgern  nnb  jenen  jn  ©toeferau ,  wegen 
be4  21  nföätten*  nnb  2fa|ie$en6  (barnnter  werben  bieSßieberfagen 
unb  ba$  Xnfanben  ber  ©$iffe  oerßanben)  nnb  3ofl  nnb  9Rau$, 
meiere  bie  »ärger  ton  Sfteuburg  SRarftftalben  »on  ben 
SBärgern  ju  ©toeferau  nehmen.  hierüber  entföieb  enb(i$  £er* 
}eg  ü (brecht  V.  in  einem  eigenen  ©prn$briefe ,  baf»  er  nur 
feinen  belauften  Jpolbeu ,  9t»  beut  Pfarrer  nnb  beffen  belauften 
»SBibenfrotben«  }n  ©toeferau  gefeffen,  bai  9te$t  be*  An* 
flutten*  unbBnjtefren*  tyre* © etreibel,  SBeine*  unb  Jpofc 
je*  auf  ber  £)onau  bei  ©toeferau  bann  bie  ^Befreiung  t>ou  Gbar 
(3ofl)  unb  STOautfc  ju  Äorneuburg  unter  gemiffeu  SeförSn* 
fangen  juftefrere,  au4brficfli<(  aber  bie  ©toeferauet  antföliefje» 
2>iefer  Sörief  ijt  gegeben  ju  SBten  am  ©onntog  vor  ©t.  3«»&* 
tag  Apostoli  Anno  Domini  1414* 

2)a  au$  biefe  ©treitfa$e  geenbigt  mar,  fo  [(freineu  bie 
äorneuburger  93urger in £intra$t.$anbel unb SBanbef getrie* 
ben  |u  $aben ,  bodfr  balb  follten  fie  au*  biefer  glucRi^en  3***  &* 
riffen  werben,  benn  bur$  eine  im  3afrre  1417  aufgebrochene 
fe&r  grofle  geuertbrunji  würbe  beinahe  bie  ganje  ©tabt  Äor* 
neu  bürg  ein  Staub  ber  glammeu,  fo  baß  au$  bat  9ta$^an6 
am  6rf  ber  ©$ijfgafle,  famrnt  allen  Urfunben,  grefyeitJbriefea 
unb  gef$i$t(i$en  SRa$ri$teu  oerbrannte.  95M  bie  fretgeftanbes 
neu  £ir$en  blieben  oerföont.  2>at>on  berietet  tin*  bie  Reine 
Jtlofterneuburgcr  (Efrronif  folgenbe* '  »3»»  felben  3<*r  Bra«  Cor- 
neuburg  gar  na^ent  aBe$  auf)  renbt  (Ergebt  jicfr  (ba*  gener) 
bei  ein  2>ratfer*«  —  9}a$  biefer  fcfrrerfücfren  geuerlbnmfl  *** 
be  bat  Statin*  gegenüber  in  bat  an#  abgebrannte  fHfeer; 


203 

©pitafyau*  flberfefct,  wo  ?*  nö$  heutige*  Sage*  Befielt  f  wefc 
$e*  bamat*  gan£aftertframfi$  mar,  unb  efft  na$  ber  fäwebts 
fdfren  Belagerung  wleber  gan$  neu  aufgebaut  würbe*  £)iefe*  ^>Ü> 
ger*£ofpitaf  würbe  f$on  im  3a^)re  1195  mit  einer  (£apeöe  am 
9Ma$e  erbaut,  gina/naifr  bem  €nbe  ber  £reuj)uge  ein,  worin 
bann  3in<(eute  bi*  jur  Ueberfe(ung  *e 4  Sfat&fcaufe*  ba^in,  wo^n? 
ten.  -—  3n  btefec  Seitperiobe  waren  überhaupt  bie  Käufer  in 
.Sorneuiur  g  ganj  leidet  gebaut ^  unb.  wenn  audfr  bie  auf  bem 
$Ma(e  unb  in  ben  Jpauptgäjfen  geßanbenen  (Sebäube  nur  au* 
einem  ©todfwerfe  beftanben,  fo  Ratten  j?e- bennodfr  nad[>  tom& 
ligef  Sitte  meijt  ffeine,  biämeifen  einen  Söorfprung  bitbettbe 
gen  (fr  t  mit  et  fernen  ©ittern»  2)ie  ©emadjrer  Ratten  feine1  oe» 
bentlitfce  ^Reihenfolge  4Mb  ba$  innere  war  großtent&etf*  von  Jpoty, 
weif  nur  von  2(ußen  au*  Steinen  @<fcilb*  ober  Vormauer  auf« 
geführt  waren  >  bie.  ein  buffrre*  üfnfefren  t^ten;  unb  am  obern 
€nbe  mit  bem  3)a$e  auMuufenbe  ©pigen  in  aftgot£if<$er  ©e* 
ftaft  enthielten  ,  wie  überhaupt  bie  äußerlichen  Jpäuferüerji*ruh# 
gen  gewo&nlidfo  in  got&tfäen  »anformen»  beiftanbem  SRebflfrei 
tyatte  beinahe  ein  jebe$  $aui  jmei  weit  von  ben  £)ä$erti  $er* 
vorragenbe  froljerne  ©abrinnen*  9%aturlty  ift  e*  bafcer,  baß 
bei  fold^er  SBauart  fefcr  oft  unb  jtarfe  geuertbrunjte  Statt  f  tu 
ben  mußten»  —         • 

;  3m  3af>re  1418  om  1.  3uli  erfdpien  bie  93erorbnungf 
baß  von  SBten  auf  SKiemanb  Saufefn  ober  Koben  von  Äoif* 
neuburg  ju  ?anb  nacf>  Ungarn  führen  bftrfte«  99?an  beabficfy* 
ttgte  mit  biefer  83ef<dj)rtatan0  eine  größere  SBo&tfeityeit  cm 
SBeinfäffern  für  bie  Umgebung  SBientf,  ba  bteSOfärfte  mit  fofe 
t&em  gaß$ofje  inÄornenburg  bamaW  fe&r  bebeutenb  »waren* 
£>er  SHeligion* txu$  ber  *$ufßten  ^atte  in- Kommen  bereite 
einen  ernffrn  Gtyaraftec  angenommen  unb  f$recfti$  waren  bie 
barauf  erfolgten  (Sinfätfe  betreiben  in  Oefterreidfr.  2tn  ver&fcfen 
©raufamfetten  überboten  fle  ft$,  vörjügfidjj  bie  £ufjUen*2fnfu&* 
rer  Zizka  unb  bie  beiben  Procope»  £iefe  SJorfdÖe  matten 
mut  bie  äußerten  Knftrtugungen  jur  ffiettfceibiguug  Oefterreidfr* 
unb  ber  Jjauptjtabt  SBien  im  %a$rt  1421  not&wenbig.  Äor 


204 

# 

neu  bürg-  föittt  fcierju  oM  eia feiler ^(a(#  ber  ebenen  Sage  nadjp 
fe&r  geeignet,  {inefraftootte&ert^eibigung  im  9?ot$fatte  entgegen 
ja  fr  gen ,  benn  ei  tonnte  bie  ganje  fibene  be&errföen ,  oen  ben 
ju  weit  entfernten  tlntyofytn  au*  aber  ui$t  beftyoffen  werben/ 
bierburefc  Äfojlerneuburg  unb  SBien  gegen  einen  etwaigen  lieber« 
gang  ber  ÄSb01«*  über  bie  2>onau  fcbu(en  unb  bot  au$  einen 
fiebern  .Suflu^t^ort  ber  2a u bleute  bei  2fanä$erung  ber  geinbe»  — 
2)a  bie  S&efeftigung  von  Jtorneuburg  fefcon  im  Safrre  1408 
angefangen  aber  bie  Fortführung  berfclben  unterlagen  worben* 
fo  befaßt  nun  ^perjog  albert  V.  Äorneuburg  anf  Äoften 
be$  Staate*  ju  einer  na$  bamaliger  Art  ooflfommenen  Seftung 
ju  macben  unb  babet  aud>  alt  jroeiten  93ert$eibigung*punct  bat 
nabe  ©cfrfoj?  Äreujenftein  me^r  ju  befejtigen.  Aorneus 
bürg  warb  alfo  na$  feinem  no$  gegenwärtigen  Umfange  mit 
einer ,  eine  Äfafter  biefen  unb  jiemfi$  fcofcen  SBauer,  bie  Styießs 
föarten  unb  Stnrmgange  enthielt,  bann  einer  (weiten  Reinen 
SRauer,  einem  breiten  Kraben  unb  einer  Srbfcfranje  gur  83e* 
beefung  ber  niebrigern  SWauer  umgeben ,  woju  ba*  rot^tic^e  ©es 
flein  meift  au*  ben  95röcfcen  bei  £Sffein  Aber  ber  Sonau  fcerbei*1 
geföafft  worbenfepnfoöj  unb  inberSfrat/  wenn  man  bie  Steine 
sonäorneuburg*  dauern  unb  jeneoonberStuine  äreujen* 
flein  betrautet/  fo  jie&t  man,  baf?  e*  einerlei  ©efUtn  ift  unb 
tu  gleicher  Seit  au$  einem  93rudj>e  genommen  worben  fepn  mäfie* 
An  biefer  23efeftigung  arbeiteten  wo&I  mehrere  fcunbert  9W*nf<ben>  | 
jebo$  war  bie  @tabtmauer  Saum  ju  ifcrem  achten  Steile  ber  fyo* 
be  aufgeführt,  aJ*  bie  (Einfalle  ber  *$nffiten  in  Cefterreic^  g<* 
töafyen;  man  mugte  fid)  ba$er  auf  bie  feftnette  Vergrößerung 
be*  ©raben*,  beffen  33ewafTerung,  unb  auf  (Errichtung  mehrerer 
flarfen  grbfdjjanjen,  mit  ^aDifaben  befefct,  bef^rinten. 

S*  wax  $o$ft  not&tg  fi<fr  bem  (Einbringen  ber  £ufj\ten  tnU 
gegen  ju  (lemmen;  Jperjog  2Ube*FV,  jog  tynen  bafrer  na$ 
SWtyren  entgegen  ,  unb  forberte  jur  95eftreitung  be*  3uge*  von 
ben  Prälaten  unb  Statten  ein  Darlehen  oon  60,000  ÖMben, 
wojuÄor  neu  bürg,  welc&e**  matt  tonnte  fagen,  feit  ber  (r^ 


20^ 

tot  ghvaltigen  geuerflbrunfl  verarmt  warrben*ö$  2000  (Bulben 
vorfäofj. 

SWit  biefem  3»fle  war  tnbejfen  wenig  gettyan,  benn  bie  gein* 
be  branden  unaufgefralten  in  ba$  norblic&e  Oefterrei$  ein. Dal 
gönje  gegen  jte  aufgebotene  £tee  fotte  ftcfyaaf,  ba  be*  £eiVö* 
@olboten  {1$  auf  @#redfen  vor  ben  Jpuffiten  vertiefen  unb  Jptt' 
jog  2über*  ftcfr  enbli#  genötigt  fafr,  fid>  jurätf  ju  jiefren.  SWufi 
lief)  ber  ^erjog  alle  waffenfähigen  SRänuer  von  16  bi$  70  3a^ 
ren  in  öejterreicfr  aufbieten  ,  bie  eine  ßanbwetyre  bifben  fottteit; 
allein  fte  tonnten  ni^t  me&r  bewaffnet  werben,  weil  no$  im 
nam(i$en  %cfyve  1421  bte  Jpufflten  in  bie  fcteftge  ©egenb  ein- 
brachen unb  unerhörte  ©raufamfetten  begingen.   Qltty  ja$frei<&er 
nnb  Ktyner  aW  #ivor  famen  bie^ufjtten  in  bem  barauf  folgenben 
3fa$re  unter  Zizkas  Hnfttyrung  wieber  na<&  Oefterreicfc  unb  jwar 
V16  in  bie  ©egenb  von  £reu$enftein ,   wo   fte  bie    vielen  um- 
liegenben  £)orfer  autfplunberten  unb  vorjuglid[>  alle   Äircfyen  $u 
©runbe  ri^tetem  3*«  Safcre  1425  warb  Oeflerrci^  von  bem  be; 
r  tätigten  Zizka  von  neuem  verheeret,  nid^t  nur  baß  er@to<ferau 
plünbern,  verbrennen  unb  beffen  83ewofcner  grofjtent&etl*  gran- 
fam  morben  ließ  #   brang   er  au$   auf  bev  ©trage  nad&  SBien 
vor,   beföoß  bie  SBefte  ßreujenftein ,   zertrümmerte  beffen  am 
SBeg  gelegenen  ®tetn  mit  bem  Äreuje,  weiset   ber  befogteh 
SBefte  urfprugli4>  ben  Kamen  Qabf  befd^ofj  hierauf  wafcrenb  fei* 
ne*  83orbei$uge$  auty  bte  Statt  Äorneuburg  unb  verbrannte 
beren  norblufye  unb  cftltd^e  SSorftabte; 

IM.  im  3a£re  1425  bie  Jpuffuen  wieber  bi*  Ärem*  vor* 
gebrungen  waren,  fam  «fperjog  albert  auf  feinem  SRuefyige 
über  Sreujeuftein  na<&  Äorneuburg,  befahl  bie  föfeutfigfte 
gortfe§ung.unb  Seenbigung  ber  begonnenen  SBefefHgung  unb  traf 
alle  möglichen  2(nfiaften  jur  2fu$bauer  einer  35efagerttng.  2>ocfr 
Jörnen  bie  geinbe  biegmal  nid?t  in  biefe  ©egenbfcn,  —  3m  3afcre 
1426  war  gebauter  £erjog  ber  »efejHgüng  wegen  wieber  in 
Äorneuburg  auwefenb,  wo  er  balb  bur$  <3ift  getobtet  wof* 
ben  wäre,  wel$e*  i$m  fein  2ru$fe£,  C&abo(t  von  Start** 
au  $eimli$  'beibringen«  wollte,       ^  : 


206 

3m  3a(re  1428  famen  bie  Jpufftten  unter  Tfnfu&rung  $)ro* 
hpß  öe*  ©rogen  bi$  an  bie  Donan  unterhalb  3*blerfee,  be* 
föoffen  SJugfcorf,  jerfcfrfugen  alle  Sttu&len,  ttnb  na<&bem  fie  aU 
le$  auSgeplänbert  fyatttn,  jogen  fie  na$  ©totferau  narpe  an  itor* 
neuburg  vorbei,  wo  fie  roieber  bur<£  Hbbrennung  mehrerer 
93orjtabtfcäufer  ifrre  93ertifgung*rout&  fügten,  jebo$  aufb£e@tabt 
felbjt  feinen  Angriff  ju  unternehmen  f\i)  getrauten«  2)ie  2(n# 
fünft  ber  #ufjtten  in  ber  9?a$t  am  22.  Suli  bei  befaßten 
3afrre*  mürbe  burdjjbiegrogenCagerfeuer  unbbie  tnSJranb  aufge- 
gangenen Orte  8*ngenenjer$bovf  unb  ÄÜamberg  furchtbar  bejei<$* 
net,  wobei  bie  Uumenf$en  alle  Sanbleute,  meiere  ftcfr  ntc^t  retten 
fomtfen,  graufam  motteten*  Der  @4)rec!en  barüber  mar  in 
Äorneuburg  um  fo  groger,  aU  man  fi$  bei  einem  Angriffe 
ni$t  lange  würbe  oertfceibigen  £aben  tonnen,  wetf  für,  bie  barin 
angehäufte  SWenge  Söolf'e*  ju  wenig  SRa^rutig^mittel  vor&an* 
ben  waren» 

3m  3*&r*  1434  war  ber  pufften* &rieg  geenbigt,  roäfc* 
renb  meinem  früher  im  3afcre  1430  unb  1432  no$  brei  Sin« 
falle  geföa&en t  bie  aber  nic^t  in  bie  ©egenben  Äorneuburg* 
reiften. 

©egen  ba6  3*fa  1440  mar  bie  fiarte  »efefh'gung  von 
Äorneub.urg  ganj  oollenbet,  Sie  beftanb,  wie  wir  fd)on 
oben  ermahnt  fcaben ,  au*  einer  fefcr  feften  afi$  Steinen  erbau* 
ten  9?ingmauer ,  mit  ©cf>ieg(6d;ern  unb  SBacfytt&ärmen  reiferen 
unb  fyatte  vier  fefte  Sfcore  mit  Stürmen,  Äugerfoatö  ber  ®tabt* 
mauer,  in  einer  Entfernung  ton  etwa  jwei  klaftern,  waren  an 
mistigen  Orten,  wie  $♦  83,  in  ber  Üläfce  ber  93farrfir($e,  nie» 
brige  dauern  für  ©ef#ü§  aufgefü^t,  bie  jugleicfc  jum  @4>u$ 
ber  fco&en  3D?auer  unb  jur  bejTern  %3ert$eibigung  bei  ©tobte 
grabend  beftanben,  Sunäd&fl  biefer  Vormauern  jog  ftc|>  ber  übet 
10  Älafter  breite  ©raben  um  bie  äugern  dauern  ber  @tabt, 
welker  mit  SGBaffer  au*  bem  £>onaugraben  verfemen  werben  fonn* 
te*  lim  äugern  SKanbe  be*  ©raben*  waren  überbieg  no$  (Erb* 
fcfyanjen  aufgeworfen,  bann  bei  jebem  S^ore  ein  gemauerte* 
fe|W  93orwetf  angebracht,  bie  ganjporjüglu^  jnr  ffiertfreibigung 


207 

geeignet  waren,  inbem  fte  ju  betten  Seiten  biegfonfen  beflrei- 
$en  konnten.  Da*  fefte  Schloß  Äreujenftein  ,  obgleity  in 
einer  (Entfernung  von  brei  33ierte(  Stunbe  oberhalb  Äorneu* 
bürg,  war  ein  bebeutenber  Sc&ugpunct  ber  ©tabt  von  tiefer 
Seite,  unb  biente  aucf>  jur  f^neflen  Xnjetge  ber  fceranna&en; 
ben  getnbe.  £ur  Ueberft$t  ber  ganzen  ebenen  ©egenb  aber  unb 
ber  gejtung  felbjl ,  würbe  auf  bem  9>la$e  fcart  an  bie  Slicolai* 
capefle  im  3afcre  1440  ein  fefter  fcofcer  Zfy\xxm  |u  erbauen  an* 
gefangen  unb  im  Safcre  1444  voUenbet. —  3m  dtat^aufe 
biente  ber  untere  unb  Wintere  £fcetl  aW  3*ugfan*  jur  3ufberoa$* 
rung  ber  SBaffen.  Sie  Surger  unb  anbere  wefrr^afte  Sinwofrner 
waren  na$  bamaliger  Hvt  miHtdrifd)  organijirt  unb  übten  ji$  im 
©ebraudjje  ber  SBaffen  auf  ifrrer  Sdfneßftatte  vor  bem  Sc&ifftfcor 
bei  ber  £>onau.  Sie  bur#  bie  vorgenommene  ä3efefttgung  auger* 
$alb  ber  SSRauer  niebergeriffenen  Käufer  betrugen  bei  200  an  ber 
£*$(,  ba  au$  fc^on  bie  übrig  gebliebenen  93orftäbte  wa&renb  be$ 
Jpufjitenfrie^*  ju  ©runbe  gegangen  waren.  9lur  einige  ©arten 
blieben  noä)  außerhalb  ber  Stabt  ftefren.  3n  ber  Stabt  felbft 
würben  viele  Käufer  burdjj  Sfceitong  verfeinert,  weil  fi#  bie  vori- 
gen %e|t$er  ber  93erfhbtgebaube  meijt  in  ber  ©tabt  JpauGtfoeÜe 
anfauften. —  ©er  £&eirt§ba<$,  welker  oberhalb  dornen* 
bürg  ft$  mit  bem  9£o^rba$e  vereinigte,  erhielt  eine  HWu 
tung  bit  weit  unterhalb  ber  Stabt  fcm,  um  battiit  ben  geftungfc 
graben  bewaflern  ju  (innen. 

2)afc  ft^Äorneuburg  au$  ferner  ber  fof tbauernben Ötonft 
ber  2aftbe$für|ten  erfreute,  bient  a\6  83ewei*  bie  S&eftatigung  be* 
Äaifertf  griebridj  IV,  im  3a^r e  1447 / nad)  welker  ben  $ie* 
(igen  bürgern  bat  au6f4>(ie§enbe  9te#t  ber  JRieberfegöng  unb 
2fnf$uttung  unb  alle  tyre  übrigen  gretyeiten  uftb  ®ere4ftfame  er» 
neuert  würben.  3Iu<$  burfte  bie  Statt  a\i  eine  nunmehrige  gefhing, 
tyr  a(te*  Sßappen,  welche*  in  brei  feflen  Spüren  an  einer  Sta^t* 
mauer  beflanb ,  fernerhin  beibehalten  unb  gebrauchen. 

SBBie  wir  f$on  oben  angeführt  $aben ,  würben  bie  Suben 
im  3a$re  1305  g4njtid[>  au*  £  0  c  n  e  u  b  u  r  g  vertrieben ,  beffen 
ungeachtet  gleiten  |I<j>  wiefeer  jWtywf  3«toi  im  XV.  3a$r$un* 


208 

bert  frier  auf  j  fie  Befahlt  aber  feine  ipSufer  ober  Synagogen 
«e&r  fonbern  Mo$  SBofrnungen  ,  unb  trieben  aud)  nur  £au* 
jierfranbef,  bi*  fle  lieber  von  Äouig  997at^ tatf  (Torvinn* 
vertrieben  würben. 

3m  So^re  1450  warb  Äorneuburg  aU  eine  (anbeut 
fürjUi<fre  geftung  erflärt,  worüber bie  (Eafteflane  ober$)fle* 
per  aufÄrrujenftein  jugfeufr  bie  2fuf(tyt  &atten,©ur$  biefe 
SJefcfrränfung  aW  geftungunb  bur^bie  nacfyfolgenben  33e(agermf* 
gen  verlor  Äorneuburgben  SReft  be*  früher  fo  btö&enben J?an# 
bei*  unb  2Bofrlftanbe$,  bogegen  erfrob  fity  ©terferau  immer  mefrr 
wnb  roefrr  ju  einem  ni#t  unbebeutenben  Warft. 

©o  wie  e*  Äatfer  griebridfo  IV.  get&an,  betätigte  au$ 
2abt$lau$  9>oftfrumu$  im  3a^re  1453  bie  greifreiten  ber 
Statt.  —  83ei  (Gelegenheit ,  M  ft$  legterer  na$  83itymen  bege# 
ben  unb  bort  jum  Äonige  fronen  l äffen  wollte,  mangelte  tfrm  ba* 
baju  nötige  @efb>fo  fefrr,  ba  »er  jicfr  gejwungeri.fafr,  bie@tan* 
be  von  ßefterrei^  um  eine  95etyi(fe  anjufu4>en*  3tyr$  Utri$ 
von  <Si§ing,  weiter  ber  freftiglte  ©egner  be*  Ulriifr  ©rafen 
von  <X i nt>  war,  warb  bem  jungen  gürften  bebeutet ,  ba(i  ber* 
gleiten  allgemeine  ©elbauflagen  nur  auf  einem  Sanbtage  be* 
flimmt  werben  tonnten ,  ber  o&nebief*  um  fo  nötiger  abjufralten 
fet> f  ba  wafrrenb  ber2Jbwefen&eit  be*  Dfregenten  bie  fQerwaltung 
Ui  Oanbe*  feftyufegen  wäre.  Jpierauf  warb  atfo  auf  ben  Septem* 
ber  1453  ein  Sanbtag  na<f>  Äorneuburg  angefertigt** 
tau*  verfugte  ft$  nad)  Äorneuburg,unb  in  feiner  95eg(eu 
tung  befanb  fld)  audj  ®raf  Ulrtdj  von  dillt),  ber  attd^  fei' 
ner  Jperrfcfrfucfrt  wegen,  mit  ber  er  ben  jungen  Äonig  leitete,  von  ben 
ojhrmdnfd)en  2anb|tänben  allgemein  gefaßt  war.  3n  ber  aflge* 
meinen  @tanbe*93erfammtung,  worin  üSer  be*  Äontg*  ©elb  an* 
gelegenfreit  berat&fälagt  mürbe,  er^  fi$  UCrtcfr  von  Siftng 
unb  begehrte  plo^lic^  bie  Entfernung  etned  3eben ,  ber  nitfrt  ein 
Oefierreic$er  wart ,  inbeni  bie  ©tänbe  ifrren  gftrjlen  unb  Qirtn 
allein  ju  fprecfcen  unb  wichtige  Singe  vorzutragen  wönfd&ten.. 
(Sraf  U(ri<&  unb  bie  übrigen  ttatftfnber  mußten  f!$  entfernen 
«af  be«  Äonig*  ©*$e4$;  tVurt  brattgeiei^g  er,  mit  meiern 


209 

üttt  ft&rigen  @tänbegtieber  Aber  tiefen  $>uncf  vereinigt  waren,  in 
einer  gut  bur$geba$ten  Stehe  fo  nacfrbrucflufr  in  bie  gänjti$t 
(Entfernung  be$  ©rafen  vom  Jpofe  ,  baß  au$  bie  ßbrigen  8anW 
ftanbe  vereint,  ben  jungen  Surften  ermutigten,  frenfelben  alfo* 
ba(b  in  SBien,  unb  ^toat  nod)  vor  ber  Jtbreife  na$  Sonnten, 
ju  enttaffen ,  wa6  tynen  audfo  ber  Äonig  verfpra<fc.  —  35er  ©raf 
unb  feine  ©efctyrten  mürben  hierauf  wieber  in  ben  93erfamm* 
lüng$faa(  jurücf  berufen;  Sab  Ufa u$  ließ  bie  Unterfudjjung  fort* 
fegen,  wie  man  ba$  SÄeifegeCb  eintreiben  unb  ba*  Canb  wty* 
renb  feinet  Äbwefenfreit  verwarten  tonnte;  bo<&  über  alle$, 
toai  ben  ©rafen  von  SUIp  betraf,  warb  tiefet  @ Zweigen 
beobachtet.  —  Äurj  baranf  würbe  ber  Canbtag  gef$(ojfen  unb 
ber  Äonig  trat  mit  ben  2fobern  feine  SRütf reife  na$  Sßien  an« 
@o  enbete  biefer  merfwürbige  Sanbtag  in  Äorneuburg,  ber 
bie  2(bfegung  be$  ©rafen  vonffinp  jur  gofge  fcatte. 

Äonig  Cabifllau*  ftarb  in  9>rag  im  Safrre  1457  >  nacfr 
beffen  Sobe  wegen  feiner  93ertaffenfd>aft  $wifd[>en  Äaifer  grieb* 
rid)  IV.  unb  feinem  ©ruber  2f  tbred)t  bem  93erf<I)wenber 
unb  ibrem  Söetter  2>igmunb  von  Sirof,  wovon  ein  jebec 
ba$  einzige  nod)  übrige  ©tammgut,  ba*  &errli<$e  Oe|tewrei<$, 
beftgen  wollte,  ein  blutiger  9Sruber$wift  entfprang.  £>od)  au<fr 
bkfer  3wifl  würbe  batb  ausgeglichen  ,  inbem  Jperjog  ©tg* 
munb  mit  einer  Summe  ©elbe*  abgefertigt  würbe,  unb  HU 
bre^t  in  gofge  ©ertrage*  vom  Safcre  1458  auf  SUeben 
oflerrei^  unb  auf  bie  Statt  SBien  33erji$t  leiftete  ju  ©unftea 
Äaifer  griebrt$f.  Sagegen  aber  er&ob  |t$  wieber  ein  neue* 
Uebel  fowofrl  für  ba*  Sanb  M  au$  für  Äomeuburg.  £er* 
jog  7t  ( b  r  e  d)  t  VI.  namüd) ,  weitem  bie  Sreue  be*  U 1 r  i  $ 
von  (Siging  verbacfettg  fd>ten,  fie§  nod)  w%enb  be$  oben  tr* 
warnten  Srbftreite* ,  benfelben  plogUcf)  gefangen  nehmen  unb 
tyn  in  ein  gtmeine*  ©efangnifl  fegen«  Seine  SSrüber  unb  ans 
gefefoenen  Änverwanbten ,  felbjt  ju  fc$wa$  ben  £erjog  be^alb 
$u  besiegen,  fugten  Jpülfe'bei  bem  neu  erwarten  Könige  ©e* 
org  von  Kommen,  ber  tynen  aud)  g(ei#  feinen  SBeiftanb  ju* 
Teerte.   @4)bn  Anfang«  2(ugu|t  1458  fiel  ein  Raufen  bofrnu* 

14 


210 

föcr  ßcfcner  in  Defterrety  ein ,  nnb  brang  bi*  &nm  Qtaftt 
GelerJberf  anf  ber  $rager  Strafe  wr,  «wfrfftfl  Ä*  &**$  »•* 
bie  Umgegenb  auf  bie  fc(recfyafie0e  Seife  30e*  verheerte«.  Jfrm 
jeg  31frre$t  farameUe  |o  £ornenbnrg  f$nett  gegen  fte 
Srnppen,  nrcna$  bie  93o$men,  att  fie  kitfei  vernahmen,  nn* 
ter  bem  S<fra$e  einer  fiarfen  Sagenfrnrg,  (ei  5000  Wann 
fbrf,  an  15-  üuguft gegen  üornenbnrg  $eranjtgen  nnb  bei 
£etbenb*rf  unterlaß  £renjenftein  bnr$  brei  Zage  fbftes  Mies 
ben.  SRit  einmal  f$ienen  fte  bie  gfnc^l  jp  ergreifen  ,  nnb  in  ber 
£$at  bräunten  fte  anf  tyrem  Sfiicfmeg*  btf  jnm  @cabü|en  Saa 
afle  Ortföafien  nieber.  £er}cg  Xfbre$t  mar  im  Segriffe  fie 
raf<$  jn  verfolgen ,  be*fr  erlieft  er  |n  feine«  Strafen  bie  9ta$* 
riefre,  ba$  Äcnig  Oecrg  mit  ber  eigeneren  2rmcc  im  £«* 
terftalt  (anre ,  nnb  i$n  ein{af4(ie£en  Sitten*  fei,  —  2)iefen 
Unreif  }tt  entgegen,  lehrte  er  fegfei^  mu|r4ttrnenbnrg  p* 
tud,.  lief  [eine  faxte  Xbtfcilung  ton  Stlbattn  nnb  einige  <SMe  }ur 
95ef a(ang  jnriuf  unb  eilte  über  Sien  na$  ber  Slenff  abt  ,  mt  er 
bem  £aifer  griebri$  bie  93oOma<|t  gab,  tter  ben  noefr  ge* 
fangenen  (Eigtnger  weiter  |n  verfngen. 

SLiaig  deorg  reo  Sonnen  brod}  barna$  fremr  nnbm* 
ftfgte  bie  2rn*pen  Xlbre$t*  Vi*  in  bie  ftiefe*  Oegenb.  <£r 
tagerte  jty  jwei  Sage  bei  £renjenftein  nnb  jpg  baan  gegen  bie  beu 
ben  Statte  Sivemi  nnb  Stein ,  beren  fBnrger  fty  aber  anf  bat 
tapferfie  verteidigten.  —  25en  beiben  Seiten  Mtbc  fcicranf  gn 
griebenJpnter^anblungen  geföritten  nnb  ei  feilte  beftott  eine 
3nfammenhmfr  }»if$en  £reu|enftein  nnb  Jtorncnfcnrggfs 
falten  werten  r  wtlti)t  aber  bnr$  verftiebene  eingetretene  Um« 
ftinbe  ni$t  ja  Stanbe  fam.  2)ageges  »arb  eine  anbere  Snfams 
menfunft  jn>if$en  bem  Aaifer  griebri$  IV.  nnb  Xtnijg  Qe* 
erg  von  Kommen  bei  ber  änderen  Senanbriufe  verabeebet,  al* 
*e  an$  wtrßty  am  25.  September  1458  ber  griebt  |»(f$e» 
i^nen  obg<fd?lcffen  marbe.  Ulri$  von  €i$ing  nrarte  ben 
26*  Orteber  von  X(bre<$t  bem  £aifer  ausgeliefert,  nnb  tan 
biefeat  anf  feine  £errf$aft  S$ratten$al  ternriefen. 

ZU  försbaneruben  Unrnftep  in  9IiebercfUrro$  »erurfa*trn 


211 

» 

Dtete  Unorbnuhg  im£anbeU  ©o  &attenf!<$  bie  ©totferaner  unte* 
fummert  ber  ^rioifegien  Äorneubutg*  eine  aHgemeine  ©e* 
treibnieberfdge  angemaßt,  bie  fogar  jum  Äaufe  ben  Sremben 
offen  flanb*  X)te  Bürger  oon  Äorneuburg  führten  barfiber  fo* 
gar  bei  bem  Äatfer  bie  Äfage,  worauf  im  3a$re  1459  oon 
gfriebrief*    eine   eigene  Urfunbe  erfc&ien  ,  meiere  ben  ©to* 
tferauern  verbot,  eine ©etretbnieberlage  ju  galten  unb  andlictat 
@ tpcf  b  ben  Auftrag  enthielt,  ba$  torfinbige  (Setreibe  int  9?a* 
men  be*  Jtaifer*  ju  confWciren  unb  fte  überbieß  no$  ju  (trafen» 
SBaren ''an$  bie  (Sinwo&ner  oon  dornen  bürg  btfnfr  biefe  tau 
fertige  SSerffigung  einerfeit*  gefc&ügt ,   fo  erging  ei  tynen  im 
(Sanken  bo<&  m$t  beffer  aW  ben  anbern.  ofierreic&tfc&en  Untert^ 
nen ,  mel^e  bei  ben  fort$errf$enben  inneren  S^ifligfeiten  fi$ 
verfaffen  fafren*  @o  fonnte  e$  benn  au$  gefcfce&en,  baß  ber  EKtfc- 
ter  (£onrab  gvoncruer,  wäfcrenb  bem  neu  aufgebrochenen 
Bwifle  ber  beiben  93 rüber  Äaifer  griebriefc  unb  $erjog  7t U 
brecht,  ungef<$>eut  unb   ungefiraffc  ;feine  Beunruhigungen  unb 
Zaubereien  oom  @d?loffe  Ortfc  au$  ,  im  93ierte(  unterm  9)?an* 
fcartrterge  fortfegte«  Sc  mar  ein  eifriger  Mn&anger  ?Ubre$t0 
unb  fcatte  ni<$t  nur  jum  Sfceit  bie  beiben  Viertel  ober  unb  unter 
bem  SGBtenerwafoe  mit  feiner  JRauberfcorbe  ficb  unterworfen  unb 
auSgeplunbert,  fonbern  au$  bie  beiben  anbern   Viertel  über  ber 
2)onau  fcattentym,  eingeflüstert  burefc  feiu  berfreerenbe*  raub* 
fu$tige*  Benehmen,  bereite  ge^utbiget;  ja  gronauer  $atte  fo 
Diele  ÄecF&eit,  fogar  an  beiben  Ufern  ber  2>onau  ©d[>anjen  ja 
errieten ,  woburefc  er  ft$  be*  Strömet  bermaßen  oerft^erte  , 
baß  o&ne  feinen  SBiflen  fein  @<$tff  t$  wagen  burfte,  benfelben 
)u  befahren,*  im  3a$re  1461  forberte  er  auefr  Äloflerneuburg , 
Äomeuburg  unb  ba$  ganje SulnerfeCb  auf,  <$erjog2f(bre$* 
tengefcorfam  ju  fepn,  wobeier  fe&r  große ®elbfummen erpreßte.  — 
Bei  biefen  bet(agen*wert&en  Serwurfniffen  hm  ti  fo  weit,  baß 
Äaifer  griebri<$  bur<f>  feinerf  ©ruber  2Ubre$t  unb  bie  res 
belüften  Bürger  ju  SBien  in  feiner  eigenen  SBurg  belagert  wur* 
be*  £>er  Ääifer  entfenbete  in  biefer  quafooflen  Üctge  Boten  an  ben 
Xonig  GJeojrgoon  Böhmen,  welker  alfogfeicfr  feinen  Öofcn 

14  * 


212 

93tctorin  mit  einem  namhaften  «#eerfcaufen  na$  SBien  ab* 
föidte ,  er  felbft  rutfte  mit  8000  ÜRann  ju  be«  Äaifer*  »e* 
freiung  fcerau  unb  tarn  mit  tiefen  ben  14.  Slovember  1462 
na$  Äorneuburg*  TMiaib  lab  erben  J?<r|og  3Ubre$t  jnr 
griebenJunterfranblung  *u  fic^  ,  ber  au$ ,  tvenn  gfeicfr  £o$ft 
ungern,  erföten,  einen  SBaffenjtiflftanb  abfd^Iog  unb  enb(i$ 
na$  mengen  unnu^en  3og<rn,  ben  grieben$vorf$(ägen  beitrau 

£)en  4»  3ecember  barauf  mürbe  ber  Aaifer  au*  ber  93urg 
enttaffen ,  unb  fu&r  na$  einigen  Sagen  vom  ©cfcloffe  Sieubegg 
(biefe*  flanb  ju  @t*  U(ri#  am  ^Hagl ,  gegenüber  ben  9Re$itari* 
ften)  über  SRußborf  gnm  Jtonig  von  93o$men  na$  Äorneu- 
bürg«  J£>ier  überhäufte  er  feinen  (Erretter  mit  2>anf *  nnb  ®na* 
benbejeugungen ;  er  ernannte  tyn  jum  oberften  SSortnnnb  feinet 
@o$ne6  9Rarimi(tan,  ert^eifte  be£  jtonig*  brei  ^rinjen  bte. 
SSBürbe  ber  SReic&$fürften,  upb  betätigte  unb  vermehrte  bte  9>rif 
vifegien  be$  Äonigrei4>$  »ofcmen.  Sarauf  begab  ft$  Äaife* 
grtebricfr  mit  bem  Äonige  na$  (Stabt  ©rcjjenjerflborf  in  bat 
3Rar<fcfelb ,  wo  fte  \iü)  brei  £a&e  $inbur$  mit  ber  3agb  unb  oiu 
bem  greuben  erregten,  nadj  beren&eenbtgung  ©eorg  nacfrSofc 
men  jururf fefcrte ,  ber  Äaifer  o6er  ft$  na$  Srudf  an  ber?eit(a 
unb  fpaterfcin  na$  feinem  geliebten  SBiener^SReuftabt  verfugte« 

3m  Sa&re  1463  f4>tcfte  Äaifer  griebr  i$  von  2Br.  JWen* 
(labt  au*  feinen  tapfern  Jpelben  lintvtai  93aumfir$ermit 
einigen  Gruppen  naefc  &orneuburg,  unb  tvie$  tym  an*  ben 
(Einkünften  unb  SRenten  ber  @tabt  6000  ©olbgulben  an,  wovon 
er  juxi  drittel  aU  93e$a&lung  ber  gemalten  ®4uU>en  anfe^en, 
ben  übrigen  betrag  aber  jur  8Jefrauptung  ber  @tabt  venvenben 
follte.  »aumfirc&er  nafcm  $8e(i&  von  ber  @tabt,  unb  er* 
baute  in  berfelben  fcart  an  ber  (gtabtmauer  unb  ber  9>farrfir$e 
junäcfcjt  ber  J?o$a(tar*rvanb,  roo  je$t  ba*  9>farrg5rt<&en  unb  ber 
9>farr&of  fte&en ,  eine  Surg,  mit  roefc&er  er  einen  Sfcurm  ber 
©tabtmauer  verbanb ,  bamit  er  unb  frie  ©einigen  bei  i&ren  ofte* 
ren  Streif ^ügen,  o$ne  Srrung  ber  »ärger,  au*  unb  eingeben  tonn* 
tem  2>iefe  »urg  ifk  ganj  verföivunben,  Vit  auf  ein  Keine«  &fi*t* 


213 

*  »  ■  ■ 

$en  tn  ber  Sftabtmauer  (et  bem  erwctynten  ©8rt$en ,  wtlfyei 
erjt  fett  et«  paar  S^ren  vermauert  ifh  x 

3m  3a^rel465  würbe  ju  Anfang  2)ecember$  wieber  in  &  o  r* 
neuburg  eine  3ufammenfurift  gehalten ,  in  Welker  £erjog  TtU 
brecht  von  @ad)fen  irnb  93ifdjof  IH  r  t  d^)  von  9>affau,  all 
©teHoertreter  Äaifer  Sriebrtc$$  IV.,bte  ®tänbe  jur  Sinigfeit 
unb  Än&fihgfwfcfett  an  tyren  rechtmäßigen  ftutbetffurften  ermahn- 
ten. 93ei  biefem  ßanbtage,  bei  welchem  aber  wlgen  'Zlbwefen&ett 
be$  9>ott*nborf  unb  &t<9teh(tein,  über  ben  Sanbfvieben 
«M&t  ge&anbelt  werben  f onnte ,  würbe  aud)  ber  (Segenjianb  we* 
gen  £eiligfpre$ung  be*  SWarfgrafen  Oeopolb  IV.  verfrans 
beft ,  unb  bie  fammtlid&en  «inwefenberf  ©tänbe  verlangten ;'  baß 
tiefet  föon  vor  fcunbert  Sauren  begonnene  ©efc^aft  fortgeführt 
unb  beenbet  werben  mochte ,  wa$  jebod)  erft  na#  jwanjig  3«fc 
«n  gcfc&afc,  —  3m  Anfange  3inn er i  1466  foHten  fcie  ©tanbej 
wegen  ber  battfatigen  2fawefen$e  ifr  ber  angefeßeneri  ärib  mutigen 
9>ottenborfr  unb  &t$teh$ein e  in&ortteuburg  wiebe* 
jufammentreten ',  wet$eff  aber  wegen  anbern  vorgefommerien  ©r« 
eigniffen  unterblieb*  »»■••■■-■*,.■ 

93atb  na&te  ft<fr  ber  <3tabt  Jtornettburg  eine  fätimme 
3«t,  fcerbetgefüfort  bur$  ben  Strleg  mit  bem  UtigertÄonig  Was 
tfcia*  Q>rvinu$*  Ueber  bie  3«t  ber  ^Belagerungen  £  o  r  n  e  u* 
burgd  burcfc  ÄonigSWat&ia*  ftnb  bei  ben  trftetv©4itfftfteHero 
bie  wtberfpredjjenbflen  Angaben  ju  ftnben ,  jebocfr  ftimmen  einige 
barin  oberem,  baß  U  bte3tt&reMl477  ont  1484  gewefeh  feien,  in 
welken  9&?atfcia$  jebetatäfyr gegen  ßorneufcurg  freranjog. 

2J($ber  llngarnfonig  £ft'fterfei$$  Orerijett  im -*$ktyre  1477 
Übertritten  du<$  föon  mehrere  fefle  $Ma§e  bafelbft  genommen, 
fam  ein  ungrtföe*  £eer  au$  4&r  bäi  9War4>feto  ünb'  tfacGbeni 
*4  ©tammerjbbrf  erobert  trtib  in*  93e(i$  genommen  $atte,  wen-- 
bete  (\S)  balfelbe  ju  ben  SWafrf  üngeh  von  Äornen  bürg,  wofelbff; 
e*  ba*  gager  aufftylug.  2>ietri$  Snirenfel  «difer  $rieb* 
xiäfi  $e(bfcauptmann  unb  ein  tapferer  ^efb,  $atte  ben  Auftrag 
jur  SJertfreibtgühg  ftorneuburgS,  in  welkem  außer  ber  be# 


214 

wapetefi  mutfaoflen  SBflrgcrfd>aft  unb  bcn  (Einwohnern  ncc^  200 
©otbner  unb  60  Weiter  |ic&  befanben. 

2)ietri$  &att*  ben  übernommenen  Auftrag  $o$fi  e$ren* 
ooH  au$gefttyrt,  inbem  er  auf  ba$  tapferjle  bie  93ert$eibigung 
leitete,  allein  ein  i&n  getroffener  tobtfic&er  9>feilf$ug  führte  fc&on 
ua$  einigen  ©tunben  feinen  Sob  fcerbei«  Sur<&  biefe  traurige 
Gegebenheit  würben  bie  Gelagerten  mut&Io*,  unb  ergaben  ft<$ 
na$  neuntägiger  83e|turmung  an  Äonig  Sftot&ta«,  obföon 
Äaifer  griebrid[>  bur$  ein  eigene«  ©^reiben  von  Arem*  auf 
dd*  Sonntag  bei  ^eiligen  Äreujtage*  exaltotionis  a.  D.  1477/ 
SKtd&tern  unb  JRatfc  ernfWdj  gebot,  bie  @tabt  ni#t  }u  übergeben, 
fonbern  auf  feine  Jpilfe  unb  dtettung  }u  bauen* 

Äonig  9M  a  t  $  i  a  5  fcfrfug  hierauf  fein  Hauptquartier  in  Ä  o  r#  * 
neuburg  auf,  unb  fcfctcfte  fein  SÄaubgefinbe!  bur<&  ba*  ganje 
2anb,,  n?el4?ed  aQe  erbenfli<$en  ©raufamfeiten  unb  Verheerungen 
anrichtete«  geuer  Unb  ®<f>wert  würben  af$  3wangÄmittef  angewen* 
bet  t  um  bie  bur#  2(ngft  unb  ©Freden  eingeflüsterten  <£inwo$s 
ner  jur.2eiftung  be*  Sibe*  ber  Sreue  für  SWatfria*  ja  bringen 
unb  bie  Ungeheuern  Auflagen  ju  feiften.  gür  bieftmat  war  ba* 
traurige  @$itf  faC  ber  oflerreid^if^en  Untertanen  balb  wieber  ju 
Snbe,  benn  f<£pn  am  1»  Sec^mber  beJfelben  Safcre*  tun  ja 
Äorneuburgber  fe$nf  i$fi  erwflnf$  U  triebe  ja  ©tanbe ,  in 
föotge  beffen  alle  eroberten  Orte  wieber  an&aifer  &riebri$  fit* 
t&ä  gegeben  würben,  ,. 

<£*  ifi  ganj  beftimmt,  baßficfr  berUngernfontg  in  ber@tabt 
Äomeuburg  fammt  ben  ?tygefenbten  bei  Äaifer*  nnb  be* 
päpftü$en  Legaten  nebftbem  jD.oqiprob(te  oon  ffpnftanj,  £&o« 
ma*  oon  (£i(lp  wa&renb  ber  griebcnäoer&anbfungen  aufgehalten 
Reiben ,  man  fennt  aber  ntd>t  genau  bie  25urger4£aufer ,  worin 
fie  wohnten»  2>a  aber  no$  je$t  bie  auf  ber  (infen  @ette  be* 
9>la$e*  liegenben  fünf  £aufer,  alt  bie. ^genannten  Äaifer* 
&  auf  er  bejetd&net  werben,  bie  au$  im  Innern  fogar  burdfr  itf 
fonbere  Spuren,  ein  @auje$  bttbeten,  fo  oermutfcet  man  mit  ©raub, 
baß  fo($e  jum  Aufenthalte  biefer  fco&en  9>erfpn$n  fowo^f»  aW 
au$  ben  Canbeflffirften  öfter«  ^ter^u  gebient  (aben  mögen. 


\ 


215 

93et  bem  {weiten  (Stubrn^e  bcr  Untern  im  Safrre  1484  in 
Oejterreidfr  würbe  bte  ©tabt  Äomeuburg  vom  geinbe  no$ 
viel  ärger  bebro&t  al*  früher.  <£$  warb  ein  faiferli<f>e*  £eer  auf; 
geboten ,  wef$e*  flcfr  bei  ©totferau  (alerte  beim  2>orfe  Seijerfc 
borf*  See  #eerfu$rer  ber  Ungern  .mar  Tobetsch  von  TsernAso, 
weHfrertynen  entgegen  rücfte,  unb  ben  faiferfic&en  Sruppen  am 
SRittwocfr  na$  bem  ®t.  SJeiWtage  eine  ®$la#t  lieferte«  <£* 
würbe  blutig  gejtritten  unb  f$on  errangen  bte  £aiferti$en  Srup* 
yen  ben  Steg ,  inbem  ffe  bte  Ungern  in  bte  gtud>t  fölugen ,•  al* 
(ein  bte  gu^nec^te  rücften  nic^t  na<& ,  fonbern  fielen  Aber  bte 
fetnb(t$e  SBagenburg  $er,  wel#e  fte  ptunberten»  Sieji  erfe- 
fcenb,  lieg  Tobetsch  bte  ©einigen  raf$  (ufammen  rufen ,  unb 
teerte  mit  einem  tA$tigen  Raufen  ärieglvolf  erneuert  gegen  bte 
jerfireuten  £aiferfi<£en,  bte  bem  >  furchtbaren  2(npra0en  ber  §eittbe 
ni$t  ju  wiber(ie$en  vermögen,  X)a6  SB  Argen  unb  SRorben  er* 
neuerte  |t$  grfifiilic^,  wobei  ber  ofterret$if$e  JRitter  SB  off  gang 
von  0  ei  ff  en egg,  ber  bte  ©treitfa&ne  fAfrrtef  erfio$en  unb 
viele  anbere  Sble  nebjt  vielem  ÄrtegSoolfe  gefangen  genommen 
unb  erfdjjlagen  würben. 

tiefer  glucf  li$e  Anfang  jtetgerte  ben  9Rnt&  ber  Ungern  auf* 
<$o$fte,  ba&er  au<$  3Ratfrta$  fforoinu*  im  SBonat  5K&j 
be^fefben  3afcre$  jur  gaflenjeit  bie  ^Belagerung  ber  @tabt  Äor* 
neu  bürg  ju  beginnen  befahl*  3TOit  autfgejeidjmeten  STOutfr  unb 
JBefrarrlic&feit  oert&eibtgten  (tdjj  bie  (Einwohner  von  Kornett* 
burgf  inbem »tJgltcfr  geftArmt  unb  bei  ben  häufigen  3fu$faHen 
blutig  in  bem  Wallgraben  geftritten  würbe  j  ben  Sonner  ber  Sr 
oberung$maf4>inen  vernahm  man  bi*  2Bten,  benno$  fehlte  tt 
nid)t  riet ,  bc$  bie  ^Belagerung  aufgehoben  worben  wäre  \  weil 
ntyt  nur  fe^r' viele  Ungern  oerwunbet  würben ,  fonbern  felbft 
Stephan  Saoib  H&zyv  einer  ber  erflen  ^eerfö^rer  be$ 
König*  9R  atrial  um  ba$  8eben  Im.  2>er  Konig  war  jur  3ett 
ber  Belagerung  ni$t  gegenwärtig,  ba  er  ft$  ju  einem  3ttfl«  8*s 
gen  bie  2Baflad>en  rAftete,  aW  er  aber  auf  feinem  SRarföe  bafcin 
bie 9M>rt$t  erfcielfc,  bag  H $  il  1  e  a  unb  JR  eftor  al 6a  ftfron eins 
genommen  fepen,  lehrte  er  föueflüorKorueuburg  inrAtf  in  ba« 


/ 


216 

Cager,  unb  Betrieb  bie  93efagerung  au*  allen  Ärfifteu.  Cr  frabete 
fogfei<$  einen  Bbgeorbneten  an  ben  @tabt$auptmann  9>utr#* 
frarb  (T^ienberger,  mit  bem  auftrage:  ba(*  er  bte  ©tabt 
Aorneuburg  werbe  auf*  frnft(i$fte  angreifen  unb  bte  95ela* 
gerten  o&ne  alle  @<£onung  be^anbefn  (äffen ,  wenn  |fe  fi$  ni<frt 
ergeben  wollten!  Surcfr  jmei  nnb  jwanjig  9Bo$en  fcatte  fftfr  bit 
&o<J>geang(tigte  @tabt  wafrr&affc  ruhmvoll  behauptet,  tmb  alle 
Sturmangriffe  (raftooQ  jurütf  gemie fen ,  nun  fingen  bte  Äräfte 
aber  bereite  juföwinben  an,  ba  auefc  fdjjon  £unger*notfr  einriß  unb» 
9>ferbe*  unb  £a$enf!eifd[>  8etferbijfen  würben;  bie  3lot&  (atte 
auf  fold^e  2frt  ben  &5<fcjlen  ©tpfel  erregt,  ba&er  alfo  J—  na$* 
bem  au$  feine  fatfeificfre  i? ilf c  erföien  — mit  Äouig  9Ra  tfria* 
jur  Ue6ergabe  unter&anbelt  würbe ,  worauf  am  Sage  ua$  €5t» 
Änbrea*  (ben  1»  £)ecember)  bie  Uebergabe  wirffi$  erfolgte,  a(f 
im  entgegengefegten  gafle  fonft  wo$(  ade  (Einwohner  bnr$  £«1* 
ger  frätten  }u  ©runbe  gefren  muffen.  —  2H4  bie  Ungern  bavon. 
93eft$  nahmen ,  bot  biefe  ©tabt  ein  $er})erreißenbe*  SStlb  be< 
3ammer*  unb  Slenbe*  bar ,  welche*  bunfr  bie  argen  tBermfifhro* 
gen  be*  geinbe*  wa&renb  ber  oietfäüigen  ®turmanlaufe,  unb  burtfr 
bte  eingeriffene  9iot$  entftanben  war,  fo  baß  bie  abgematteten 
Sinwofcner   e&er  ©(frattenbifbern  alt    3J?enf(fcen  glichen.  Der 
SSu&m  au*  biefer  3etcpertobe  bleibt  ben  93ertfreibtgern  ber  (elbei* 
mutagen  ©tabt  M  ein  befonbere*  Ätetnob  in  ber  ©eföicftte  »er* 
{eignet !  —  Äorneuburg  erlitt  g(ei(^  ben  übrigen  ©tfbten in 
9liebero|terreid[>  ben  garten  Srucf  frember  £errfc$aft  bur$  f*M 
Safrre ,  bi*  im  Jafrr  149O  Äonig  SR  a  t  &  U  *  "»  SBtm  ff»  8m 
ben  enbete ;  bann  erfi  f  am  ganj  Oefierrei$  wieber  unter  bie  lang* 
irrige  Regierung  feinet  angeflammten  gurften  be*  Äaiferfgr  i«-b» 
vity,  ber  au$  bie  tief  geflogenen  SBunben  Aorueutrfvftt 
genau  f ennenb,  ni$t  fiumte,  fold?e  bur<$  neue  ©naben  unb  ©unftbe# 
jeugungen  mog(i$ft  batbju  feilen*  Daju  gebort  vorjftglty  bie'fir* 
Teilung  be*  Steigt*  an  bieSBürger,  nebft  bem  8Bo#ennrorf  te,  to* 
o^nebießfeitSa^r^unberten  an  jebem  Sonnentag  abge^teö  urtrb* 
einen  ^weiten  SBoc^enmarft  nnb  |war  am  SSontag v^4f ten 
iu  oürfen,  bamit,  wit  ba*  ^rioüeginm  (aotei:  *bt*  |eunH"Wis . 


ftirt  Statt  bei  baß  in'3iifne$men  tommen  mogY;«  öberbie^  bt* 
fa&I  er  Hütn  bie  Bürger  vönÄomeuburg,  tyre  (Erben  unb 
OTac&fommen  bei  biefem  Sfed&te  jtt  flögen ,  unb  baflfelbe  ru$ig 
ausüben  ju  (äffen. 

3m  Safrre  1490  fratte  e*  ft$  au<£  jugetragen ,  baß  eine  an* 
erhörte  SRenge  von  Statten  ft$  jetgte ,  bie  fftr  SWenfcfren  unb  SBiefr 
bro&enb  würbe«  2>er  2}ie&fralter  von  ber  ©tabt  Äorneuburg  wuß* 
U  biefe*  graßlid&e  Ungeziefer  mit  ©ift  ja  vertreiben*  bo<$  t&at 
er  fo($e*  unter  verfdjnebenen  pofftr(i(^en  ©prüfen ,  wobnrdfr  3*' 
bermann  ju  glauben  verfugt  würbe ,  bie  Vertreibung  Ver  Statten 
ginge  m$t  mit  regten  SHngen  ju  ,  unb  e$  muffe  eine  Qexerei 
Jörn  ©runbe  liegen  ;  inbeffen  gefdS>a&  bem  TÖie&fcalter  fein  2eib* 
93on  biefer  Gegebenheit  tft  no$  ein  rebenbe*  3eic^en  vorfcanben ; 
ei  befinbet  ficfr  nämltcfc  im  9>farrg5f?$en  rechter  #anb  na$e  bei 
ber  Äiafce  in  einer  J?au6mauer  ein  Reiner  vierecfiger  marmorner 
©reift  eingemauert ,  wef$tr  eine  auffteigenbe  Statte  mit  einer 
gotfrifdjjen  Umfdmft  nnb  3afrr*i«W  enthalt,  2)ie  Umförift  ift 
Verwittert  unb  unleferfidfr  ,  jebo$  bie  3a$re*ja&{  ijt  bi*  auf  bie 
gotyiföe  3a^(  »vier«  genau  ffd&tbar,  ber$Ma$  aber  wo  bie  3<*$t 
(tanb ,  ifb<  bergeftatt  ati$gefd[>fagen ,  baß  gar  (ein  3weife(  ob* 
waltet ,  (!e  muß  vier  geheißen  fcaben, 

gernere  ©uftfibejeugüngen  erlieft  Äorneuburg  au$  von 
bem ©o&neg  r i eb  r  i<$  4, Sfca  r  i  m  i(  i  a  n  I;2tM  er  vernahm,  baß 
bie  Gewogner  ©todFeratf«  twgeüd&tet  be*  f#on  früher  erhaltenen 
SJerbot*  bennocfc  in  ®W**lb  -  nnb  ©afjfranbel  fortfuhren  "btt 
Äorneuburger  $u  beeinträchtigen,  befahl  er-  im  3a^r  1495 
wieberfcölt  ernftlufc,  fotdfrfh  £anbe(  ben  erfteren  auf  feine  Ärfiinb 
Seife1  }n  geftatten;  unb  im  3<rfrre  1497  f<mb  jtdfr  SKajcütoi* 
lian  genötigt/  be«  altieli  ©pnwfrbrief  feinet  SJetter*,  £erjog 
Äfbrecfct*  V*  vom  STa^  1414  biefe*  JJunbett  wegen  ju  er* 
neuern ,  öamit  von  Sifetnanben  bawiber  ge^änbeft  werbe» 

Dbftfron  biefe  «treitfadfre  mHt©ertür^^®üttfted  ber@tabe 
Äorneuburg  entfcfrieben  H*ih  /  '^W^ldfr^t^  SJerfauf  von 
2<*3a$ren  eine  neue  ©Weitljfrtt  jwifd^liftÄW'bB^rn  Ut'fajft 
tu.  Ätf:tn^6urg  unb*  *öm  ¥iterrtlrfir^  jarJEtfttenbörf, 


818 

bie  mefrr  bei  £onbett  M  fosft  einer  Urfa$e  wegen  entftafeen  p 
fepn  ffiteint.  (Eineberiei  Streitfrage  »orte  föen  bnnfr  Ml 6 re^t 
ben  Seifen  im  3afrre  1339  gefaustet  nnb  *«  **  ^4»* 
$eit  warben  bie  Siebte  ber  betten  Parteien  genatrtefKmmt.  Aoii 
fer  30?  a  r  i  m  i  I  i  a  n  1.  beftotigte  im  3a*re  1517»  d*  biefe  Streit* 
Rage  vorfam,  ben  obigeu&pru^brief  in  feinem  gau$enllmfdnge,  nnb 
Befahl,  bag  ba*  £  o  r  n  e  n  b  u  r  g  e  r  Urfa&r  ntyt mefcr  all  12 3iU*n 
nnb  feine  großer  alt  jn  feeben  SRutfr  (aben  fo0e,  nnb  ba§  auf 
biefen  fein  mantybarel  ©at  f  mebbel  ju  beut  untern  Urfair  ge* 
(ort,  geführt  werben  bnrfe.  Vu$  feilten  fie  baranf  fein  anberl  Öe» 
treib  auf4utten,a(l  foJ<M  weichet  au*  bem  S5nrger-£aften  gerne  (Jen 
wirb  unb  auf  ben  fcofcca  SRartt  f ommt  2>a*  untere  Urfaftr  aber 
foK  feinen  eigenen  SOitQen  (aben,  g(ei$wie  ei  «er  Tflterl  gewtyn* 
(i$  mar,  unb  aUel  (Betreibe  wa*  man  meffen  will,  foB  mit  biefem 
SReften  gemeffen  merben. 

2>iefe  nnb  anbere  WHfötUi&Uiteu  banerten  fort  Bit  bie  \n* 
anna$enbe  Sürfengefa^r  bie  (Einwohner  mit  anbern  weit  mistigem 
Singen  beföaftigte.  2)ie  ©tabt  Jtornenbnrg,  me($e  eint 
von  ben  ftfiern  Statten  Oefierreufc*  mar,  würbe  fWrfer  *#$ 
M  früher  in  ieber  SSejie&ung  befeftiget  #  bann  von  600  Artef f* 
Inerten  befefct.  TM  bie  Surfen  im  3*fa  1529  ****«&  mit  *ß 
nem  großen  J&eere  in  Oefterrei$  einfielen,  nnb  wtyrenb  ber 
^Belagerung  SBien*  bie  nafce  gelegenen  ©egenben  mit  Ktamb 
unb  ÜRorb  bejei$nenb ,  bur^ftre  iften ,  warb  JtorneubMjrggt* 
gen  ben  KnfaU  ber  93arbaren  fe&r  tapfer  »trt(eibiget,  mttanrcfr 
bie  (Stabt  von  ben  ©ranfamfeiten  ber  Surfen  gtiUfttyerweiff 
©erföont  blieb.  —  ülafy  be*  Seinbe*  Xbjng  lieg  äonfe'&etfci* 
n  a  n  b  L  bie  wo$lt$atige  (Einrichtung  treffen ,  b<£  fünftigfetn  bei 
Dorfommenben  feinb(i$en  (Einfallen  .bui$  -angejänbete  Reiter  auf 
bem  Äa&lenberge  unb  bem  nä&er  gegen- Aorneuburg  Uegenbett 
»Wamberge,  bann  gSi^al^erge  bei  $af*lba$  im  93.lt>  SR.  85,, 
bie  bena$barten  gapbleute  (eiti$.  genug  bavon  in  Aenntnifi  ge* 
fefft  werben,  ba§  :.b<ft  giinb.  jm  gnpg  begriffen  fei  fRebfrwtfc 
<&en  3Raßrege((n  au$  n*$  ben  Sinmofeneiv  be»  SRarc&fefbef  »« 
bieg  angebettelt  wnrbe ,  ;ta$  fk  jnr  Seit  einer  getnbeliefitfr  %e 


21p      > 

JßaSftftgfetten  tia$  Äorneuburg  föaffen  f Stinten,  wofetbfi 
fte  oud>  für  i&re  ^erfon  @$u$  unb  <5t$er$eit  jtoben  würben,  — 
2>arau$  barf  man  urteile« ,  wie  fiarf.#or  neu  bürg  bamatt 
befeftigt  gewefen  fepn  möge  unb  melden  SSSertfc  man  auf  feineres 
fiigfeit  unb  93ert$eibigung  fegte;  ni$t  tmnber  gibt  biefe*  obige 
33erfafrren  un$  bie  Jtenntniß ,  baß  bie  Sinfafle  oft  fo  pfo$li$  ge* 
fcfra&en,  baß  bei;  Sanbmann  g(ei$fam  überrumpelt  rourj)e,  unb 
weift:  (ettie.  Seit  me$r  fanb,  weber  für  feine  *$abfeligfeiten  no<& 
für  feine  eigene  $>erfon  Sicfrerfceit  ju  flnbeu*  N 

TM  nun  au$  biefe  furchtbare  (Trift*  oorüber  war ,  fugten 
Äorneuburg*  Bürger  tyremJ&anbel  unb  SBanbel  eine  größere 
Ausbreitung  ju  geben ,  unb  bewarben  fiefc  bafcer  mit  bem  f$oa 
burd)  3a$r£unberte  betriebenen  SBetn* ,  ©etreibe-  unb  Jpof^an* 
bei  je$t  au$  ben  Safj&anbef  \\\  oerbinben.  Um  fld[>  a(fo  biefel 
fegtern  Jpanbett  füglic^er  bebienen  ju  f onnen  unb  bamit  bie  Sa(j* 
jitten  nä&er  bei  &orneuburg  antanben  tonnten,  fcatte  bie 
Stabt  Äorneuburg  burefo  bie  bem  Stifte  fifojterneuburg  ge- 
hörige SWargaret&en  -  Slue  bei  Coffein ,  ofcne  93orwijfen  beweiben* 
im  3afcre  1585  einen  tiefen  unb  (an§en  Kraben  jie&en  laffen  $ 
woburdfr  bat  SBajfer  von  ber  großen  £>onau  bur<fy  biefen  ©raben 
in  einen  näcfc(i  Äorneuburg  rinnenben  2(rm  (ließen  fonnte,  um 
fo  ba*  na&e  Mnfanben  ber  Skiffe  ju  bewerf jtefligen.  2>a$  ^ier* 
bur$  fe^r  beeinträchtigte  Stift  Äloflerneuburg  führte  hierüber 
Äfage  bei  ber  ganbelflette,  bie  alfobalb  ber  Stabt  Äomeuburg 
auftrug  ,  ba*  Stift  frierinfalW  ju  beliebigen.  Sie  Diepgen  »fir*  , 
ger  begaben  ftdf>  barauf/mit  ber  ©egenoorfteflung  r\ad)  SBBien, 
bajj  biefer  ©raben  nur  M  afl^enteinen  heften  wegen  unb  wegen 
ber  fräufig  oorbeifafaenben  Saljjillen,  bie  ,  l aum  mefr  bei  £  o  r* 
tieuburg  an(?uben  fonnten,  gebogen  werben  fei,  worauf  bie 
anbefohlene  Einräumung  bei  ©raben*  unb  bie  geforberte  Senate 
(ol^aftung  bei  Stifte*  unterblieb. 

£ieferSal$anbef,  weiter  ben  Äorneu&urgern  eine  neue 
Auette  be*  Srmerbe*  geworben  was  9 ..  *erurfa$te  aber  fpäter&in 
ber  Stabt  fe$r  viele  Unanne$m(i$fetteitt  ©nem  .alten  angemaßten 
©ebraudfr.ju  gotge  fratte  ofali$.«te  Statt  feit  tiefen  Sauren, 


220 

f<$on  von  jeben  30  ^funben  Saf|,  ein  $funb  für  fi$  Begaff 
ten,  ober  nacfr  brm  bamafigen  &od[>fl  fonberbaren  2fu$brurfe  »ver* 
fd&wclrjet« ,  meiere  fogenanute  9}erf$w4rjung  bur$  bie  Singe 
ber  3eit  bei  bem  Salj&anbef  juäorneuburg  bie  Jußerjt  be* 
beutenbe  (Summe  von  25000  ®ufben  bereit^  betrag ,  welche  nun, 
ba  biefe*  eigenmächtige  Quv&ifyalten  an  ben  Sag  (am,  von 
Seite  ber  Stabt  bem  faifer(i$en  Aernrio  erfe^t  werben  foUte. 
Da  bie  Stabt  Aorneuburg  tiefen  Safj&anbef  metjl  an  $>ri* 
vate  in  33e|tanb  verlaffen  ^attc ,  fo  fuc&te  nun  biefefbe  von  ben 
vorigen  93e|ianb$abern  einen  SrfaJ  ju  flnben.  3n  tiefet  Jfbflcfct 
foulte  ein  gewiffer  $au(  gribf,  ber  Stabtrictyter  war/  unb 
tiefen  Safjfcanbef  butety  brei  3a(re  führte ,  eine  Summe 
von  8426  ®ulben  jurflef  erfefcen.  X)iefer  war  jebo$  fpiter  alt 
CaienbruDer  in  bat  (E^or^errnftift  Äfofterneuburg  eingetreten 
unb  im  3a$re  1628  verdorben.  Sie  Stabt  Äomeuburg 
wanbte  jl#  alfo  an  ba$  Stift,  wettern  fein  rucfgelaffene*  SJer# 
mögen  jugefaflen ,  unb  führte  beJfcalb  Atage ,  weltfre  8  3a^re 
&inbur<$  bauerte,  roona$  bann  erft  im  Sdfyve  1656  ein  93er* 
gfeicfc  ju  Stanbe  fam ,  be#  beibe  Parteien  jufrieben  (teilte* 

Der  langwierige  Sdjjwebenfrieg  frat  in  feinen  gotgen  awfc  fit 
Äorneuburgein  großem  unb  fange  bauernbetf  Ungfäcf  &erbeig*# 
fü&rt,  benn  im  3a^re  1645  ben  6«  SKarj,  M  'bie  Schweben  an* 
ter  tyrem9Rarf$att  $or(tenfon,  na$  bem  Siege  bei  3anfau, 
in  Oefterretd^  etnbrangen  unb  bit  an  bie  Donau  vorrichten,  Aber* 
feien  unb  eroberten  ff e  auty  bat  unvorbereitete  ÄorneabuTg, 
wet$e*  burdj)  16  Monate  in  ben  JpÄnben  ber  S$w«ben  Miefe. 
—  SBerbie  Blätter  ber  fdfrwebifdfreji  £rieg*gefd&i<$>te  in  Oeften 
reiefr  burefcgefefen ,  wirb  ftcfr  von  bem  SBaften  be$  £etnbet  einen 
Klaren  begriff  magert  tonnen ,  welker  meift  von  blittben  tmb 
mitten  9?eligion$sganati$mu$  geleitet  würbe/  unb  fetber  viele  $ar* 
te  Ceibendftunben  fdjuf,  wefdfre  bie  armen  6inwo$nervon  Äor* 
neu  bürg  erbuCben  mußten,  inbem  au<$  Areujenftetn  befe$t  unb 
am  29.  SWarj  bie  nun  in  gfetnbel;.$anb  geratene  Statten 
fahren  mußte,  welche  reWfre»eute  tfrr  von  ben  geinben  geifert; 
men  würbe»  —  Sor(tenfen ,  obföta  rat  beften  SWannelalter  erft, 


221 

aber  bennocfr  von  ©i4>i  unb  dipperfem- tftqu&(t ,  befahl  von 
ber.  0Snfte.au*,  gleich  wie  er  meinen*  $u  jeber  @$la$t  t)ie 
Befehle  ert^eifte f  bie  iÖefffti^unö  Ät>rn*uburg$5  ernannte 
einen  feiner  Ober(ien,  SWamen*  Copi>  jum.  BefefrlJ&aber  ber* 
felben,  unbjog  bann  weiter  gegen  SBten  bi$  in.  bic  9Bolf*aur 
(Die  &eutige  93rigittenau),  au*  ber  er  jebe$  oem  Srjfcerjoge 
ßeepolb  SBilfrelm  wieber  vertrieben  würbe.  3m  barauf  foC» 
g?nben3^re  rürfte  ©raf  t>on  @tarfoemberg,  tSeneraf  unb 
S5efe$W&ab**  ber  feufertitfoen  2lrmee  »or  bie  flarC  befe(tigten 
dauern  Äorneuburgd  unb  begann  eine ernjtyafte Belagerung 
ber  ® tabt ,  wobei  fi$  aber  bie  @$me ben  fefcr  tapfer  wehrten, 
See  bi$  auf  ba*  auperjle  getriebene  hartnäckige  SBiberftanb  ber 
©cfcweben  frauc  naturfi$erweife  bie  fölimmften  gofgen  für  bie 
Statt,  weil  anbevfeit^  ber  (oroenfttyne  ©tarfcemberg  au$ 
utmbläffig  bafrin  trachtete,  bie  ©tabt  ja  nehmen ,  fofle  e$  mal 
e*  wolle.  Sa*  heftige  iiuau*gefe$te  Befc&iefcen  au*  ben  £rieg*ma* 
feinen  jerftorte  bie  mei(len  ber  85urger*&aufer,  wobei  ber  Statte 
pfarrtfrurm  befonber*  litt»  enbü$  ungtutfli(&erweife  gegen  bat 
@4>ijf*  ber  ^tre^e  einftürjte  unb  bie  ©ptfcgewolbe  be*felben 
einfefolug,  welc&e*  au$  bie  Urfacfce  war«  ba$  ein  platter  9>fos 
fenb  gebogen  würbe ,  wie  w(r  fcfyon  oben  angegeben  fraben*  — 
Surcft  volle  jefrn  SBoc&en  bauerte  tiefe  gräuliche  Belagerung 
bi*  enblicfy  ftc^  bie  feinb(i$e  Befafcung  am  26»  3uli  bur$  Mc* 
corb  übergab,  wafrrenb  welker  Belagerung  aber  au$  über  1200 
Wann  von  ben  faiferlwfren  Ärieg*oolfem  tfrett*  geblieben  finb 
tj)eil*  oerwunbet  würben« 

Sie  ©tabt  Äorneuburg,  weld&e  na#  biefer  &rieg*epo* 
$e  einem  falben  ®<&uttfraufen  <tynli$  fafo,  (atte  mehrere  3*fr* 
re  ju  tfoun,  bU  fte  alle  tyre  jerjtorten  Käufer  aufbaute  unb 
fi#  wieber  gan$li4>  erfcotte.  «Kaum  war  aber  2Me*  biefe*  gefefre* 
fren,  al*  ba*  ®(fcretfen*ia&r  1671/  in  ber  bie  grofce  9>eft  tyerrty* 
te,  au$  frier  feine  Opfer  nafrm,  unb  bann  t>a$  Safrr  1683 
neue  bange  Sorgen  wegen  bei  ginfalle*  ber  dürfen  in  Oefler* 
reufc  braute.  2>ie  StWen,  300,000  .an  ber3afct  unb  gfetdfr  ei» 
ner  wilben  glutfr  gegen  bie.  JJrnupt*  unb  Keflbenjflabt  SBien 


223 

t>om  3<*$tt  1715  toi  1721,  tfe  lernte  2Rarftfu(re  aud)  mit 
fremben  hörnern  na$  SBien  (aben  foflteft.  9la((  Sfcrfauf  bte* 
fer  .Seit  aber  follten  bie  #or  neu  burger,    nacfc  beliebiger 
23efKmmung  bei  2a«be$ffirften ,    mit  ganzer  ÄuSföließung 
ber  ®  toef erauer  50?arftfu$ren ,  bte  ftäftili^e  grei^eit  genießen* 
—  €0?tt  tiefer  Sntfdfreibung  waren  beibe  ZtyiU  ntc^t  jufrieben 
gepellt ,  bo  wenige  3a(re  nadlet  fogor  jur  93eenbigung  biefer 
Angelegenheit  eine  eigene  J^ofiffontmiffton  jufammen  gefegt  mut* 
be,  tot  enblicfc  im  3a(re  1723  oerfögte,  b&$  bem  Warfte 
©totfera«  jwar  erlaubt  bleiben  foöte,  w8$entfi$  jwei  OTaf 
mit  einer  9Rarftfu(re  unb  aufy  mit  fremben  hörnern  na$  SBien, 
aber  nirgenb  anber*  (in  ju  fahren  j  baß  aber  bie  ©totferauer 
für  tiefe*  £Re$t  ben  Äomeuburgem  25,000  Bulben  alt 
<?ntfc(abigung  geben  follten,  wel$e   @umme  jeboc^  in  bem 
8anb(aufe  frudfrtbringenb  angelegt  werben  mußte ,  um  von  ben 
abfattenben  Sntereffen  befto  feister  alle  Jto  r  n  e  u  b  u  r  g  tref* 
fenbe  Steuern  abführen  §u  ftnnen,  Außer  bem  follten  aber  bie 
©todferauer  ber  Unfoften  wegen,  Wet$e  bie  @tabt  dornen* 
bürg  bei  (Srbaaung  i(re*  ©e treibe -©^ütrtaftenö  (atte,  ber* 
felbed  3000  ©ulben  erlegen,  unb  fie   im  83efi$e  i(rer  hifytt 
ausgeübten    Urfa(r * ©ered&fcigfeit    ungef$mäfert  lajfem   Äor* 
neu  bürg  follte  femer  im  9te<ffte  verbleiben  mit  einer  beliebi* 
gen  2tnja(l  ©$ijfe  eigene  ober  frembe  Corner  anfd&utten,  na$ 
SBien  ober  an  anbere  Orte  ab?  unb  aufwärts  ber  £onau  oer* 
fuhren  ju  tonnen  f  ben  2fnjug  oon  SBeinen  wie  bi$(er  ju  be* 
f!$en,  eine  ßabftatt  jum  93erfaufe  be$  $5 au;  unb  S3renn(o(je$ 
ju  (aben ,  unb  alle*  Uebrige  nac(   bem  gret^ett^briefe  «$erjbg 
2(lbre$t$  V«  auszuüben»  —  ©egen  biefe  Sntfctyeibung  pro* 
teftirten  nun  bie  ©todferauer  neuerbing* ,  unb  erlangten  no$  im 
nämlichen  3a(re  (1723)  eine  jweite  £of  *  SRefolution ,  worin 
i(nen —  gegen  alle  (Erwartung   ber  Äorneuburger  93ur* 
gev  —  fogar  gemattet  würbe,  tyr  eigene!  93augut  unb  i(ren 
3e(ent,  au$  ba*  oon  tynen  erkaufte  ©etreibe,  i(re  SBeine  unb 
alle*  i?ol$ ,  auf  ber  2)onau  ju  ©totferau  anjufdjütten  unb  an; 
ju$ie(en#  baiqit  im  Canbe  (in  unb  (er  ja  fahren  unb  au$  bantic 


224 

franbeln  ju  fonnen,  £>ie  oben  erwähnte  Summe  von  25,000  (Sola 
ben  mürbe  auf  24/000  (duften  &eraS#ffe$t,  unb  ba*  9te^t 
jwei  Wal  bie  SBocfyfuut  einem  @$ijfe  nnb  mit  fremben  ©etrei* 
be  unb  SEaaren  na$  SBien  fahren  $u  bärfen ,  wieber&ol*  SefMtt* 
get.  3uglei$  mürbe  t^nen  bewilliget,  ba*  ju  tyren  KauliC&feiten  unb 
SBirt&fcfcaften  nötige  fBau,^  unb  SBreunfeolj  ju  @totferau  nieber* 
juftgen,  unb  mit  biefem  aucß  bie  ober  @totferau  liegenben  «#err* 
föafren  unb  Untertanen  moglidfrft  ju  üerfefcen.  Snblt^  foll  e*  no$ 
benen  an  ber  Sonau  »^inuberltegenben«  Ortfd&aften  unoerwe&rt 
bleiben ,  wenn  fie  mit  eigenen  3iHen  na$'43tocferau  um  Aorner 
fommen,  ficfr  t^ren  #au$bjebarf  aQborr  jiv  Faufen  unb  an)uf$ut* 
ten,  lim  ©cfrluffe  biefer  bo^ften  £of*SRefolution  waren  für  bie 
Äorneuburger  bie  9Borte  beigefe$t:  »im  übrigen  aber  fofle 
ti  bei  bem  2ttbertif#en  Sntfd&eib  oerbleiben#« 

Hut  biefen  erfe&en  wir,  baß  bie  @tabt  Aorneub  urg  Ja 
i^rer  £anbelfc&aft  unb  in  bem  baju  gehörigen  SWautfcwefen  fefc* 
befc^ranf t  warb ,  wobunfc  ber  fcfron  öfter  erfc&fitterte  SBofrfftanJb 
burd?  ^iieg$jeiten  unb  anbere  wibrige  Sreigniflfe  nun  immer  tie* 
fer  ju  ftnfcn  begann ,  bergefhUf  baß  von  ber  üppigen  SMiitfce 
be5felben  in  ben  früheren  3afrrfcunberten  unb  no$  für  bie  gegen* 
wattigen  nur  bie  ©age  baoon  befielt,  —  Snbejfen  fcaben  gleiß 
unb  ©parfamfeit  bei  ben  frieflgen  Söfirgiern  in  unferen  Sagen  bat* 
jenige  etfefct ,  na*  tynen  bur$  ©tocferau*  errungene  33ort&eth 
entzogen  mürbe,  unb  fo  gef4)afr  e$  benn,  baß  Ä  o  r  neu  bürg  jtt 
Jfnfang  M  XIX.  3a^r^unbert«  bur$  ©otte*  Jg)ilfe  aberntaM  . 
gtönjenb  unb  reiefr  in  Oefterrei$  prangt  SBie  geringen  fceftanb 
aber  aüti  irbifefce  ©iütf  &at#  mag  a\6  ein  »eifpiel  angeführt 
werben,  baß  im  3afrre  1805  bie  fo  ferner  erhaltenen  SBortfcett« 
burefc  ben  feinblicfren  ginfall  ber  $ranjofenaße  aufgeopfert  werben 
mußten ,  benn  bei  biefer  ©elegenfceit  n>u(be  bie  @tabt  bnr<fr  Sin« 
quartierung  unb  Verpflegung  ber  fetnblWfren  Sruppen,  unb  bur$ 
häufige  gorberung  jeber  livt  fo  faxt  beteiligt ,  baß  ber  33ermo* 
gentffhnb  ber  ©tabt  Äorneubur.g,  welcher  in  jener  3<it  un« 
ter  ben  (anbe0furfi(i$en  ©tabten  unb  Warften  beinahe  ber  groß» 
te  war,  ni$t  nur  ganj  aufgejefcrt  würbe  #  fonbern  aoc)  uberbieß 


/ 


225 

eine  ©d&ufbenfofl  von  10,000  ©ufbett  53,  3.  ben  f&Argew  er* 
tfm$$.  ©ludflitfcerweife  fcat  e*  übrigen*  aber  burd&  @<$la4>ten# 
©efed&te  ober  SBranbfegung  gar  feinen  ©d&aben  genommen.  Da* 
gegen  aber  brofcte  ber  @tabt6ej  ber  fetten  Snoafton  ber  gram 
jofen  im  Sfa^re  1809  ein  boppeft  große*  Ungl&cF  unb  eine  gin  j* 
fic&e  SinSfdjjerung*  ülafy  ber  ©d^Iacfrt  bei  SBagram  u&mlify  war* 
be  Äerneuburg  fogfeidfr  in  83ert$etbigung*jtanb  gefegt ,  um 
wo  mogli$  F>ier  ben  geinb  aufzuhalten ,  bamit  bie  o(terrei4>ifc$e 
Jpauptarmee  i&ren  SHutfiUg  geftdfrerter  fortfegen  foroie.  3«  bie* 
fem  33e$ufe  trat  bie  ganje  ©arnifon  unter  bie  SBajfen ,  bte  Sfcore 
würben  oerrammeft  unb  bie  übrige  oflterreidJKfd&e  Armee  bejog  bie 
9>ojttionen  auf  berSbene  unb  allen  Tfntytyen  im  dürfen  ber@tabt. 
Die  grarijofen  erf^ienen  wirfficfr  am  9.  2fuü  oor  Ä  o  r  n  i  u  b  u  r  g 
unb  attbalb  entftanb  gegenfeitig  eine  heftige  Äanonabe*  Da  mi|t* 
ferweile  ber  Stucfjug  ber  o(terreidf>if<&en  Mrme'e  angetreten  wor« 
ben  war ,  fo  würben  an  bemfelben  Sagt  2(&enb*  um  5  Ityr  bem 
geinbe  bie  Sfcore  geöffnet,  ber  au<&  erjflrnt  bur^  ben  veranlagten 
SBiberftanb  nid&t  faumte,  bie  @tabt  ju  plündern.  @d[>on  waren 
brei  unb  breiig  «fpaufer  auf  verriebenen  $>uncten  ber  @tabt 
ein  SRaub  ber  gtammen  geworben,  al*  auf  gemachte  bringenbe  Soor* 
jteflungen  be*  ^ieflgen  SWagiflrat*  ncfy  glutflidfrer  SEBeife  ber  fran* 
jo(1f(^e  Commanbant  jur  regten  3«t  erfcfcien  urib  biefem  Unwe* 
fen  ein  Snbe  machte. 

2fußer  allen  biefen  gef$t$tti4>en  ©reignijfen,  welche  wir  von 
ber  @tabt  Äorneubürg  feit  Ttblatxf  von  600  Sauren  bem 
93aterlanb*freunb  getreuft$  bargeftettt  fcaben ,  fyaUti  ft<$  bi*wei* 
!en  aud)  ^6d)ffc  ungänfttge  (SfementarfSfle  ereignet,  6ie  me^r  ober 
minber  Sinwtrfung  auf  Äorneuburg  äußerten»  @5o  war  im 
3a^r  1210  einige  9D?al  eine  Ueberfd&wemmung ,  inbem  bie  Do* 
nau  über  i&re  Ufer  trat,  unb  bie  ganje  @tabt  unter  SBaffer 
fegte;  e*  foflen  bei  tiefer  ©elegenfceit  viele,  bamal*  nur  vom  ro* 
fcen  Material  erbaute  Jpaufer  gelitten  fcaben ,  bie  einfielen«  Um 
ba*  Ungtütf  ju  vergrößern ,  war  ber  fd&nefl  barauf  eintretenbe 
SBinter  fe&r  ftreng. —  3m  3a&re  1252  fam  be^SBein  nid^t  jur 
Keife ;  unb  im  3afa e  1255  fratte  eine  fengenbe  £ige  eine  gänj* 

15 


226 

üdf>e  SOerborruug  aller  ©ewa^fe  p  8fofge*  —  3m  SRonat  SWarj 
1275  mar  in  ber  9?a$t  ein  beifpietto*  heftige*  ©ewitter ,  wor- 
auf eben  fo  große  SÄegengüfle  unb  Ueberföwemmungen  folgten, 
bur#  bie  viele  tSWenfd&en  an  ber  Sonau  um$  Ceben  famen*  2)a$ 
bann  gefeilte  (Setreibe  verfaulte  in  ben  Steuern  unb  fettfatn 
genug ,  jur  SBeinlefe  fiel  $o£er  @$nee,  —  £a$  3afrr  1280  ent* 
£ie(t  wieber  eine  ungemein  große  2>onauüberflut&ung  unb  ba$  am 

m 

2.  Muguflt  beSfelben  3afcre$  aufgebrochene  ©ewitter  mit  furchtba- 
ren £agcl  unb  3Botfenbru#  verurfad[>te  eine  folcfce  fiarfe  lieber* 
fd&wemmung  be*  2>onaujtrome* ,  baß  viele  9Renf#en  unb  Spiere, 
ja  fogar  mehrere  Ortfd&aften  an  betten  Ufern  von  Ärem*  bi$  jm?. 
<£inmünbung  ber  9Marc$  ju  ©runb  gingen«  —  Xai  Safcr  1295 
{eignete  fi<^>  bur$  eine  verfceerenbe  Srocfenfceit  au6^  unb  je- 
ne^ von  1297  lieferte  gar  fein  £bft,  weldfre*  bafcer  au<$  fefcr 
treuer  war»  —  2fu#  ba*  3afcc  1304  war  fo  außerorbentlicf>  tros 
den  unb  bie  Sonau  fo  feltfam  flein ,  baß  man  bardfr  biefelbe  an 
bret  prten  jwifcfcen  Ärem*  unb  Älojterneuburg  fahren  unb  reiten 
fonnte.  —  ©leicfjfam  ganje  2Bolfen#von  Ungeziefer,  welche  bie 
@ onne  verßnfterten ,  veroberen  im  3afcre  1310  alle  ©arten  unb 
SBeinberge  um  Ä  0  r  n e  u  b  u  r  g*  9Jidj>t  minber  mar  im  3a$re  1312 
gänjficfcer  2Kißwa<$$  unb  ba&er  eine  fe$r  große  Steuerung,  wd£* 
renb  welcher  ein  9)?e$en  SBeijen  ein  $albe$  $>funb  Silber,  bat 
Äorn  brei  Spillinge  unb  15  Pfennige;  bie  ©erjte  70  unb  ber 
Jpafer  60  Pfennige  Joftete*  Dagegen  Eoftete  im  3a&re  1313  ber 
9We$en  SBeijen  nur  6  Pfennige ,  bat  Äorn  4 ,  bie  ©erffc  4  nnb 
ber  £afer  2  Pfennige ,  eine  2Bo&lfeityeit  bie  für  bie  gegenwärtig 
febenben  SWenfcfccn  Caum  ju  begreifen  ift.  —  SBa$  würbe  wofcl 
bamat*  eine  üKunbfemmel  gefoftet  fcaben  ?  ?  —  X>a$  austreten 
ber  2>onau  im  3afcre  1316  verurfac&te  wieber  eine  fe&r  große 
Ueberf4)wemmung ,  we($e  ftcfr  über  bie  Maaten  weithin  ergoß, 
bie  meiflen  SBrudfen  jerjiorte  unb  fefbfl  mehrere  Sorfer  mit  Wen* 
f$en  unb  Spieren  in  bie  gfut&en  begrub,  —  traurig  war  bat 
3a$r  1317,  benn  e$  &errf#te  eine  große  Steuerung  worauf  bann 
eine  J?unger$not&  erwu$6;  aufy  gab  e$  feinen  SBein*  —  3m 
Sa&rc  1319  am  14. 2f ugujl  bra$  in  Ä  0  r  n  e  u  6  u  r  g  an  ber  €5ette 


227 

gegen  bie  2)onau  (in  geuer  au*,  we!$e*  tar$  einen  fttftifltn 
©übwinb  begünjttgt  80  Käufer  bi*  auf  ben  ©runb  oerje^rtt,  — 
£>a*  3a(r  1334  enthielt  and)  fcoefrft  contrafKrenbe  GlementarsSin* 
wirf ungen ;  fo  fiel  j,  93,  ju  Anfang  9)?ai  bergeftaft  &iel  ®$nee, 
baß  fcierburcfc  Maaten  unb  SBaumfrüctyf e  ju  ©runbe  gingen.  — 
2>ie  Safcre  1348 ,  1349/  1380,  1381  unb  1382  werben  bejety* 
net  wegen  großer  9>ejtfätte,  wobur$  ÄorneuSurg  gfti$  wie 
Defterrcic^  überhaupt  fe&r  entoölfert  warb«  —  3m  3<$r*  1338 
erföienen  im  Sommer  fcier  »iete  Jpeufd&redfen ;  fte  tarnen  atxi 
Ungarn  gebogen ,  matten  wä&renb  be*  Sage*  bei  günfiigen  SEBet» 
ter  einen  SBeg  von  1  bi*  2  SReUen ,  flogen  aber  gtei$fam  wie 
SMajfe  fo  bi$t  beifammen,  baß  fte  ba*  @onnenti$t  »erbanfetten, 
unb  fraßen  bie  gelber ,  wo  fte  fi$  nieberfießen  rein  <?uf ,  f4>on* 
ten  jebo#  bie  2Beingärten« — 3m  3^^el340  um38et$ufe$ten  war 
eine  fofc&e  SBarme  gfeidfr  wie  mitten  im  Sommer,  barauf  folgte 
im  gebruar  eine  für  Wenden  unb  Spiere  &6$(i  fd&äblid&e  Mite, 
nad^  bem  barauf  gefolgten  Tauwetter  eine  $>eji,  unb  borauf  ei- 
ne Ueberfd&wemmung ,  wel#e  oiele  SRenfctyen,  Jpäufer  unbSßein* 
gärten  an  ber  £>onau  ju  ©runbe  vifytett.  "Xufy  matten  bie  fo* 
genannten  £aferf$necfen  fe&r  großen  Stäben.  —  3m  Sftonat 
gebruar  1342  trat  bie  Sonau  beim  (Eingänge  fo  fyoty  über  ifcre 
Ufer,  baß  man  in  mehreren  ©äffen  -Sorneuburg*  auf  Skiffen 
.  fufcr.  —  3m  3«M  1343  war  gan  jlicfrer  SRißwadjj*  an  3Bein# 
unb  wegen  außerorbentlicfrer  SRäjfe  unb  Ääftc  eine  große  £&eu* 
erung* —  83iele  üRenfdjjen  in  &orneuburg  verloren  im^afcre 

1349  &ur(fr  b*e  &*$  $v  Mm#  welche  bamaf*  ber  »f$warje 
£ob«  genannt  würbe;  fte  burdfrjog  wä&renb  einiger  3a^re  einen 
großen  Sfoett  oou  Suropa,  fam  au*  Äffen  bur#  Stußlaub  nad[> 
Oefterreidfc,  unb  f$eint  ber  £ür{(i$  grafftrenben  oftinbifdjjen  ©re#* 
rufcr  (Cholera  morbus)  gtei$  gewefen  ju  fepn,  —  £a*  3a^r 
1353  ift  bamit  bemerft,  baß  um  $>fingjten  großer  @$nee  fief, 
unb  eine  fol#e  Aalte  war .,  baß  bie  SBaffer  jufroreu  unb  all* 
83aumfrüdj>te  ju  ©runbe  gingen;  bagegen  aber  gab  e*  gute*  ©e* 
treibe*  —  3$  Sa^re  1370  wütete  wieber  bie  $e(L  Sie  #e* 
volferung  na&m  fe&r  ah,  ba&er  würben  aud^  bie  2eben*mittef 

15* 


228 

fefcr  wofclfeif,  jebod^  *er  Brbeitrtofctt  groß,  darauf  gab  e*  viele 

9)?tfjja£re,  nidjjt  fo  fe^r  für  bte  Äornerfrfl<$te  alt  für  beti  ©ein, 

—  £)a$  3a{)r  1384  jeidfrnete  (i4>  burd[>  einen  überaus  jtarf  en  SBin* 

ter,  in  ber  gaftenjeit  aber  bur#  fold[>'  eine  ungewo&ntid&e  3B5r* 

tue  au*  f  baß  $egen  ®nbe  Kprif  ba*  (betreibe ,  unb  ju  Anfang 

SRai  ber  fSBetn  blitzte;  im  3<*&re  1592  war  bagegen  ein  fefrr 

fäfter  @ommer,  bafrer  au$   ber  9Bein  fe^r  faner«  —  2)ur$ 

große*  ® affer  ging  im  3afcre  1393  ber  nafce  bei  £ ot neu» 

bürg  gelegene  Ort  £ofen  ju  ©runb,  —  3m  3^re  1402 

richtete  bie  in  fty&nmenben  SBogen  fur$tbar  ba&er  braufenbc 

Donau  viele   93er$eerungen  an  ,    befonber*  im  Rainer  s  unb 

2Jfard[>felbe;  fo  beftanb  au$  ein  9)?ißwa$0,  bafcer  bie  äußerer* 

bentfi$e  Neuerung  bi*  jutn  3aM  14o5»  —  £a*  3«&r  1405 

braute  eine  ipungerdnotfr  wä&renb  welker  viele  9Renf$en  jlar* 

ben,  benn  ber  SReQen  Äorn  foflete  6  Safente.  SWan  mnßce  ba# 

SBrot  au*  93aiern  unb  93ofrmen  fcolen.  $>er  9)?e$en  SBeijen 

würbe  um  80 ,   ber  SWefcen  Jpafer  um  40  Denar  verlauft.  — 

3m  SBhiter  von  1409  auf  1410  fcerrfäte  fcier  in  Oejterrei$ 

überhaupt  eine  9>ejt ,  bie  in  Äorneuburg  jwar  wenig ,  ba* 

gegen  in  SBien  unb  Äfofterneuburg  vie(e  Opfer  nafmu  —  Um 

17.  gebruar  1439  trat  bie  Donau  bei  bem  8i*gange  bergeftaft 

$od[>  aber  ifcre  Ufer,  baß  ganj  Äorneuburg  gegen  3  ©4>ufr 

*  5>cdf>   im  SBaffer  ftanb,   unb   babei  mehrere  9Renf$en  fowefrf 

$ier  al5  in  ber  Umgebung  tyren  Stob  fanben.  —  Da*  3*fr* 

1442  braute  eine  fefcr  ergiebige  SEBeinlefe .  im  SRovember  unter 

bem  ©dfrnee.  —  3m  3a£re  1443  aber  gab  e*  $4ufige  (Sewitter 

mit  Jpagel  unb  ein  Srbbeben,  wobei  ein  bebeutenber  tfceil  be* 

83i$amberge*  oberhalb  ber  93i$amberger  Stirbt,  einfrürjte*  — 

Sine  peftartige  @eud&e  fe$te  bie  friefigen  (Einwohner  im  3ä^e 

1444  in  ©cfcrftfen,  barauf  wahrte  bur$  20  3«$re  eine  große 

Steuerung.  —  3m  Safere  1446  im  HprtC  unb  1448  um  9>ftag* 

fien,  tobtete  einefefrr  große  -Saite  beti  größten  2$ei(  ber  SBeins 

ft&cfe.  —  2fu<&  in  ben  nad^fofgenben  3«&*&twberten  ftoben  wie 

in  ber  Gtyronif  $orneuburg*  mehrere  große  Ueberfcfewem« 

mungeä,  ^ejlfaüe  uub  fernere  SUmentar^Sreigniffe  aller  Art.  — 


229 

3m  3a&re  1629  war  eine  brftcfenbe  S&euerang,  fo  baß  ein 
ßimer  Sein  25  ©ufben  unb  ein  9Äe$en  £afer  7  ©ulben  foftete, 
X)'u  5>e(l  im  Safere  1071.  nafem  au$  frier  jafrlreicfre  Opfer, 

Senn  man  fo  bie  fange  3eit  von  600  3a^ren  fiberblfcf  t , 
wä&renb  welker  Äorneuburg  vielfältig  oon  allen  mogl«&en 
Sreignijfen ,  gar  oft  fo  ferner  freimgefudfjt  warb ,  fo  um$  man 
billig  über  ben  SBec&fel  be^-  <Sd>i<f fatd  fiaunen,  nnb  tiefer  von 
mannigfachen  ®ef<$id£en  &eimgefud[>ten  @tabt  ben  aufri^tigen 
SBunfdfr  jollertj  e6  möge  für  bieSufunft  freunbli#  unb 
frell  ber  Stern  be*  $rteben*  itnb  (Sebeifcen*  Aber 
.ftorneubürg  unb  feine  $errli$en$turen  auf  jiefren, 
auf  baß  nimmermehr  bie  ©egenljeit  für  ben  S^ 
wofrner  biefer  fanbe*ffirfUic&en  Sjtabt  roo&U&ätig 
iu  wirfen  aufbore!  —  ■         '  * , 

Äreu$enfieim 

Sin  ehemalige*  jefct  in  Drummern  liegenbe*  93ergf$loß 
unb  jugleiifr  eine  *$errf$aft,  beren  @i$  unb  Verwaltung  )U 
Seobenborf  ifl,  weßfralb  fte  au#  ben  SRamen  #errf<fraft  Area* 
jenftein  \u  geobenborf  fttyrt  unb  ju  weiter  außer  festerem 
noc^  bie  Dörfer  ©ebarn,  Äleinrofc,  Oiergänfetnborf 
unbJ?ober$bo r f geboren ;  fte  jä&lt im ©efammtbeftanbe  in 384 
Käufern  484Samiüen  mit  1105  männlichen  unb  1212  weiblidfren 
83ewofrnern  unb  einen  93iefrfianb  von  182  uferten,  534  Ättyen, 
1392  Schafen ,  45  Siegen*  unb  154  <3$weinent  Der  fämmtjU 
c^  ©rüijbeftanb  beträgt  544  Socfr  frerrfcfraftlicfre,  317  3o$  prfc 
oat  SBalbungen,  365  Sagwerfe  SBiefengrunbe,  *4235  3o<|>  2Wer* 
lanb  unb  792  Viertel  SBcingärten.  * 

Die  93ef$ajfen$eit  ber  ©rünbe  im  ^gemeinen  i|t  fefrr  ver« 
Rieben  unb  im  Durc^fcfynitte  mefcr  mittelmäßig  alf  gut  ju  neu? 
nem  Der  na$  ber  Dretfelberwirtfrfcfraft  betriebene  2Werbaji  lie- 
fert Jtorn  unb  £afer ,  aber  nur  wenig  SBeijen  unb  ©erjttrber 
SBeinbau  i(l  von  <Sr$ebli$Eeit,  bie  Obftyflege  aber  fefrr  unbebeus 
tenb.  Die  im  Kejirfe  biefer  £errf$aft  gelegenen  93erge  finb  ofr- 
ne  befonbere  Benennung ,  bie  fEBalbnng  aber  unter  bem  Kamen 


23i 

eine  inaleriftyt  Cage  mit  bem  red)tl  j!d&  eri&ebenben  Sannemvatbe, 
welcher  af$  ein  33erg  gegen  bie  vorbeijiefcenbe  ^rager*^o(tjtrajJe 
ben  SSorbergrunb  bittet,  wie  bie  beifiegenbe  ÄtfpferjUcfysEbbik 
bung  beutltcfr  jetgt,  von  -Sorneuburg  au$  aber  gehaltet  {i$  ba* 
(Sebtrg  ganj  abgefonbert  jwifc$en  jmet  anbern  bebeutenben  £fi* 
getn  oben  von  allen  Räumen  unb  (Straud&werf  entblößt  Hn  bie* 
Ter  SMorgenfeite  ift  ber  untere  SfceÜ  be*  ©cfrtoßberge*  mit  üppi- 
gen Stebenpßanjungen  befefct ,  ber  norbli$e  S$eil  enthält  .fette 
SBiefen,  ber  weftlic&e  unb  füMid^e  2£eil  ober  nur  furje*  v*rWm* 
werte*  ©ra$.  2>ie  2(n|u&t  von  biefer  Seite  an  ben  3  ipfigefa  — 
benn  eigentliche  S3erge  fonnen  fte  ni#t  genannt  merben — geftaf? 
tet  ft#  r*$t  freunb(i$  mit  bem  jtir  Staaten  am  gujje  be$  brit« 
ten  J?ügel$  gelegenen  uralten  2>orfe  ßeobenborf*  Ä5ei  einer  fofc 
c$en  2(nfcfrauung  fc&eint  bie  9t  u  ine  vonßreujenftein  tie* 
fer  ju  liegen  att  bie  jit>ei  anbern  ^pügel  bieg  ift  jebodfr  nur  ei- 
ne Säufd&ung,  benn  wenn  man  fiefc  auf  ber  J?o$e  bei  ber  SKup 
ne  beftobet ,  überzeugt  man.  ft$ ,  baj}  biefe  SJefie  einfi  au$  bie 
anbern  Jpo&en  befcerrfd&te  unb  am  $o$ften  gelegen  fei*  .3«  ber* 
felben  fann  man  von  alten  Seiten  %  gelängen ,  bo$  wirb  biefe 
Stuitte  meifi  von  ber  SDiorgenfeite  junä<£ft  Seobepborf  betreten; 
e$  fu^rt  ein  SBeg  von  ber  Strafe  am  guge  be*  SRo&rberge*  vor* 
über  jum  ®(f>(oßberge  unb  ein  anberer  von  Äorneuburg  atö  bur$ 
,  bie  gelbmarfen  eben  ba$in»  83ei  einer  gemauerten  <£apette,  wo 
einfi  ber  grojüe  gfettblodf  lag,  auf  welkem  ein  Äreuj  ftanb,  von 
welchem  bie  SSejie  ben  97amen  na#  bem  alten  ©prad&gebraud&e 
»Öri&anftain«  (Äreujamftein,  Äreujenftein)  befam, 
fityrt  ein  nid&t  fe&r  angenehmer  SßBeg  jur  Stuine  fcinan;  @$on 
ber  erfte  forfc&enbe  Solid?  be$  SßBanbererl  gewahrt  an  ben  trau- 
rig in  bat  t ornreid^e £&al  fcerabftarrenben  dauern,  ba$  bie  93c- 
fte  etnft  groß  unb  von  93*beutfamfeit  gewefen  fepn  muffe*  2fuf 
beut  ©ipfel  ber  in  ©eftalt  eine*  runben  £ugeW  gebilbeten  2fos 
fce$e  jte$t  ber  einzige  9viefenbau,  nutvjn  formlofeSrfimmer  jers 
fallen.  2>er  Umfang  ber  QSepe  felbft  ift  no$  gegenwärtig  genau 
erfenntlidj) ,  weif  von  allen  Seiten  bie  Hauptmauern  fte&en;  fa 
bilbete  eine  gerabe  #auptfronte  gegen  €5ubme(t  unb  voq  biefer 


232 

aut  liefen  gwei  €>ettent(eile ,  mit  ber  <$auptfronte>4ebo$  ein 
©anje*  bifbenb,  fielen  SRorboft  im  dürfen  fcafbrunb  Rammen. 
An  ber  £anptfronte  ftonb  ber  gewaltige  unb  feile  ©treittburm 
mit  einer  froren  SB  arte,  vor  bemfelben  ein  unbezwingbare*  9Sor? 
werf,  wel$e$  im  3nn*n)  jroiföen  bemfelben  unb  ber  Haupt* 
fronte  einen  33erfammf  ungl*  ober  ©trettplaj  entlieft ,  von  wtU 
c^em  93 or werfe  fi$  ber  Hauptaufgang  gegen  Offen  fcinaujog , 
ber  mit  einer  feflen  9D?auer  gefd&ü$t  war  unb  jt$  beim  Singans 
ge  in  bat  3nnere  be*  ©dfrloffe*  an  ber  fcalbrunben  Wurf  feite  ens 
bigte.  Z)ie  Vorwerfe  jte&en  ni$t  me$r,  fonbern  nur  $ie  nnb  ba 
bie  gunbamente  bie  jum  Sfcetf  in  gelfen  de&aot  finb  ,  oon  bem 
Aufgange  für  Wann  unb  Stoß  aber  no$  tfceilweife  bie  flarfen 
SWauern,  Der  got&ift&e  Sfrorbogen  unb  bie  Hauptmauer  ber  SJe* 
(le  beim  (Eingänge  prangen  no$  unverfe^rt«  Die  Steigen  ber  tinfi 
beftanbenen  innern  @em4d[>er,  fo   wie  bie  ©turtnginge  tc,  *c» 
finb  gänjlic^  nerfaßen  unb  tyre  ehemaligen  formen  ni$t  mefcr 
KU  ernennen,  Mo*  von  ber  85urgcapefle,   bie  einen  abgefonber* 
ten  93orfprung  gegen  ben  innern  95urg$of  bilbete,  fte&t  noefr  bie 
Hauptmauer  be6  9>re*bpterium$  mit  bem  gotfcifcfren  froren  gens 
fterbogen ;  barau*  }u  urteilen ,  mar  bie  (Ztyetit  Hein ,  aber  in 
alten  getfcifdfren  @tpfe  aufgeführt  au$  bem  XIV.  Safcr&unbert* 
5Tfle  unterirbifdfren  ©ewof6e  finb  »erfcfcfittet  unb  man  fann  ni$t* 
weiter  bavon   erforfdfjen,   ba  ade  Zugänge  bur$  SteingeroKe 
terbeeft  (tnb.  Die  Jpauptmauern  biefer  dtuine  finb  metfl  eine 
Älafter  bie!  unb  beim  ©treitt&urme  jwei  Älaffcer, 

Die  Sage  biefer  85urg  war  in  ber  Sfcat  gut  gewäfrtt,  nnb 
man  a^net  ni$t  bie@$on&eit  ber  2fu*fM&t  beim  Hinanfteigen  ju 
berfelben*  3n  biefer  %ejte$ung  war  fte  atxfy  wi$tig ,  weit  fie 
ein  großem  Serrain  ringsum  be&errf($te  unb  mit  Stecht  all  eine 
@c$u$we$re  ber  @tabt  Äorneuburg  genannt  werben  t onnte  >  ba 
e*  bem  geinbe  auf  biefer  Seite  ni$t  mogti$  war,  gegen  bie 
©tabt  Ängrijfe  ju  machen,  bie  bafcer  au$  metfl  beim  SBiener* 
unb  @<&ifft&ore  gef$a&en.  Die  Vu6fic$t  ift  um>erglet<$fi<$  nnb 
mag  au*  bem  ^weiten  @totfwerfe  ber  (Qefte  no$  piel  f<$3»er 
gewefen  fepn.  (Segen  Starben  unb  Dften  überfielt  man  bal  gan* 


233 

je  gefegnete  5$al  worin  Äernenburg  liegt,  mit  ben  in  einem 
£albjirfel  liegenben  freunbfM&en  Dörfern,  gegen  Sflboft  ba*  Stift 
Älojterneuburg  in  feine?  ganjen  tytafytt  ttnb'gegen  Säbweft  ben 
Spiegel  be*  majeft&tif^en  2>onaujtrome*  trab  bie  f4>we|terli<fre 
öejte  ©reifenftein  am  jen  fettigen  Ufer.  3e  langer  ba*  2fage  bort 
forfcfyenb  oerweilet,  befto  großer  unb  fcerrlicfrer  entfaltet  fi$  bie 
gertiftd>t;  über  ba*  Stift  ©ottweig  $inweg  unb  bie  ganje  ma* 
lerifd&e  ©ebirg*gruppe  bi*  jur  blauen  gerne  lann  ber  föwelgen* 
be  83ltdf  umfoerfc&wetfen ,  bi*  enblicfr  ben  Jpintergrunb  ber  SRie* 
fenbau  be*  Oetfc&erf  fölteßt.  — 

So  überfletgt  benn  enblt$  ber  SBanberer,  naefrbem  er  Xtte* 
überfein,  geformt  unb  in  Betrachtung  gebogen  fcat,  bie  Svüm- 
mer ber  93efte £reu)enftein  nit&t  ofcne  ein  fdj>merjli<M ©efü&l, 
wie  Me$  in  ber  SBelt  einer  bereinigen  Störung  unterliegt  , 
unb  nebjf  bem  er  ftcfc  bie  ritterliche  93or$eit  oerjlnnltt&t,  fyat  er 
einen  Haren  93emei^  erhalten  »on  bem  SBalten  ber  Settereignijfe 
nnb  ifcrcn  Solgen* 

Serltrfprung  von$rtu)en{teiu,  wie  wir  oben  ermahnt 
fcaben ,  war  jene*  (letnerne  Äreuj ,  met$e*  no$  bi*  jum  3a$re 
1423  beftanb  unb  erfl  in  ben  &ufjttif<&en  Unruhen  zertrümmert 
warb«  SBir  ftnben  tiefen  tarnen,  ben  jeboety  f$on  imXLSafcr* 
fcunbert  bie  83eft$er  ber  85urg  gefufcrt  faben  foflen,  juerjt  in 
einer  ttrfunbe  be*  2qbt*t(>um*  $affau  vom  3afcre  1115 ,  taut 
toefdjjer  ein  ju  ©rijanltein  gelegene*  ©ut  gegen  gtwiffe  Se- 
hnte in  ber  Pfarre  SBeifenborf  gegeben  worben;  wobei  au$ 
Dietrich  de  Grizansteine  ait  ber  erfte ,  weld&er  [au*  biefee 
gamilie  vorkommt ,  al*  3«uge  unterfertigt  ifi  (^tyilipp  #ueber). 
Theodericus  comes  (®raf)  jde  Kricenestene  wirb  in  bem 
Urfunbenbu$e  be*  Stifte*  Älojterneuburg  um  bat- Saft*  1139 
ober  1140  gefunben ,  welcher  aber ;  wabrf$einli<fr  alt  bamaliger 
$>atron*fcerr  ber  ju&reujenftein  ge&orenben  Pfarre  be*  na&e 
gelegenen  Cebbenborf*,  fitfc  al*  ®raf  ben  tarnen  biefe*  St&loffe* 
beilegte ,  fo  wie  autfr  (in  monument  boie.  V*  3ßO)  im  Safrre 
11^8  in  einem  von  £erjog  Seopolb  VIII.  ootr  Oefterreufr  au** 
gesellten  ^Privilegium  ein  Dietricus  de  Griezzenstein  al*3euge 


234 

gefunben  wirb,  Jpeinricfc  £ru$fej?  ton  (Sreicenftein  ober 
©reitf$enftein  fommt  in  mehreren  UrEunben  Äonig  Du 
toEar*  von  95o$men  a(6  bamaligen  93e$errf$er*  von  Oefter* 
reufc  ,  wie  im  Safrre  1251  in  einer  Urf  mibe  für  ba$  Stift  Cams 
baefc,  in  einer  im  3afrre  1255  furba*  @tiftÄrera$miinfter(8am* 
6a$er  öfter«  3nttrreginm) ,  fo  wie  in  einem  greifreitJbriefe  be* 
Stifte*  ÜRelE  (£ueber)  oom  3afcre  1256  *>or,  welker  S? ein« 
r id^  et  t>ermut$fi$  au$  ift#  bem  im  3af>re  1255  bie  trüber 
von  ©$onberg  ba*  ©cfrloß  nnb  2)orf  gpurEertborf  oerEauffcen, 
SRaefc  ber  Witte  be*  XIIL  Sa&rfrunbert*  mag  Äreujenftein, 
wa&rfc&etnlicfc  naefc  2(u$fterben  ber  gamüie  gfei$e$  Planten*,  an 
ben  Canbedfurften  gef ommen  fepn,  ba  Äonig  0 1 1  o  Ea  r  bem  £am* 
tnerer  be*  im  3afrre  1272  oerftorbenen  Ainug*  @  t  e  p  &  a  n  von  Uns 
garn,  welker  naefr  beffen  £obe  }u  tym  fluttete  nnb  feine  (Sanft 
ju  gewinnen  wußte,  nebft  ben  (Statten  2aa  nnb  Äfofterneuburg  r 
aad)  ©toeferau  unb  Areu&enftein  übergab  (6amba$er  öfter» 
Snterregtum  unb  Chron.  aust.)  tiefer  balb  aber  wieber  (ans 
be6fürft(i$  geworbenen  85urg  würben  fobann  fogenannte  Pfleger 
ober  (Tafteflane  oorgefefct,  beren  einer  im  3a(re  1303  £iefc 
vi 4)  oon  $)ini<frborf  war  (Jpueber.) 

£erjog  2Ü  brecht  ber  SBeife  übergab  an  Äaifer  <£arl 
IV.  nebft  ben  ©tabten  2aa  unb  Sggenburg  au$  biefe  93efte  alt 
9>fanb  im  Safrre  1357  (Steyr.  Gomment.)  Tili  2Bolfgang 
tton9?o(>r&a$  Canbricfcter  von  Äreujenftein  (wie  $n*ßo* 
^eneef  nennt)  war,  würben  ber  SBiener93ärgermeifter  Star  (auf, 
unb  bie  Söurger  Xngerfelber,  SiocE  unb  fpotf,  bie  tt>4&* 
renb  ber  bürgerlichen  Unruhen  im  3a^re  1408  gefangen  »orten 
waren  unb  fpater  mit  bem  $obe  beftraft  würben,  fcierfcer  in£aft 
gebraut;  worauf  fceroorge&t,  baß  biefe  93efte,  welche  unter 
£erjog  Ttlbvetyt  V.  ju  Anfang  be*  XV*  Sa&rfcunbert*  in 
einen  no$  beflern  93ert&eibigung$$uftanb  aW  t>or$er,  gefegt  wor* 
ben  war,  bamatf  gewiß  eine  ber  bebentenbften  im  Canbe  gewe* 
fen  fetjn  mag,  wo$ia  fi#  au$  ber  wafrrenb  ber  Kriege  mittlu* 
gern  in  bie  Gewalt  Äaifer  griebri$$  IV«  geratene  aUt 
auf  fein  gfrrenwort  entfafffcne, Sann  C  a  b  t*  ( a  u  5  #  J«  (teilen, 


235 

I 

im  3a$re  144?  aB grtebe  gefc&loffen  warb,  verfprecfren  mußte» 
Statt  frier  au*  unterfranbelte  ©eorg  Spobiebrab  mitCabi** 
lau*  9>ofl$umu*.  SBa&renb  ber  Öejterreicfr  fo  verberblityeii 
geinbfeligfeiten  jwifd&en  Äaifer  griebricfr  unb  feinem  Araber 
2Ub  redf>t,  fam  ba*  @tyl<#  im  3afrre  1459  wieber  in  bie 
J?4nbejene*83ofrmenfonig$,  in  benen  e*  aucfc  bi*  ju  beren  batb 
barauf  erfolgten  <§nbe  blieb  (Roe.  Annal.)«  3m  3a$re  1525 
erlieft  @d&loß  unb  £errfdj>aft  Äreujen<lein,  über  bie  er 
früher  alt  Pfleger  gefefct  war,  ber  eble  unb  tapfere  dliclat 
©raf  von  @  a  l  m ,  SRatfr  ,  Äammerer  unb  ober  jler  Hauptmann 
von  Äaifer  gerbinanbj  beffen  (Radfjfommen  e*  im  3*frre 
1581  an  gerbinanb  trafen  von  Jparbetf  verkauften, 
bejfen  fammtlicfce  SBeftgungen  jebocfr,  al*  er  wegen,  vom  J?of- 
fritßtvafy  unnötig  befunbener  Uebergabe  ber  83eftung  SRaab 
an  bie  Surfen,  im  Safrre  1595  in  SBien  am  £of  enthauptet, 
fein  Seicfrnam  nacfr  Äreujenftein  gebraut  Mnb  nacfy  brei  Sagen 
unterhalb  be$  ©tfrlojfe*  begraben  worben  war,  bem  Äaifer  jus 
fielen,  worauf  btefe  iperrföaft,  wie  wir  weiter  unten  fe^en 
werben  9  wieber  in  $>rivatfränbe  überging.  ■     > 

2(1*  im  95eginn  be*  breijMgjafrrigfn  Äriege*  bie  93ofrme» 
unb  SBafrrer  im  3afrre  1620  in  Oejterreicfr  einbrangen,  überließ 
biefen  bie  bamälige  SSeft^erin  Äreujenflein*  bie  85urg, 
na$bem  fte  au*  berfelben  alle*  SBertfrvoHe  vorder  weggenom* 
men  ^atte ,  worauf  jene  von  biefem  fo  leidet  in  93eft@  genom* 
snenen  fejlen  $pia§e  burcfr  häufige  ©treifereien  ber  ganzen  ©es 
genb  ungemeinen  Schaben  jfufugten,  bi*  fte  enblicfr  von  ben  tau 
ferlid&en  Sruppen  barauf  Vertrieben  würben,  woburtfr  fte  wieber 
an  ben  Canbe*fürften  fiel,  ber  biefelbe  im3afrre  £523  anffarl 
greifrerrn  von  @t*  Jpifairfc,  weil  berfelbe  bie  jerftorte  93efte  mit 
vielen  Äoften  wieber  frerjujtellen  unb  bie  ganje  Jperrfcfraft 
ju  verfeuern  fi$  bemühte,  ffir  20,000  ®u(ben  eigentümlich 
überlief  2>o<fr  leiber  nafrm  ein  3afrr  nadfr  freffen  Sobe  am  27. 
SRarj  1645  ber  f$webif$e  ©eneral  Sorflenfon  bie  SJefte 
in  83eft$,  bie  er  ju  *  feinem  Hauptquartier  machte  unb  von  wo  er 
jwei  Sage  nadj^er,  feiuen  Sinjug  in  Äorneuburg  $ielt.  2>odj> 


236 

bafb  mußte  er,  jur  Belagerung  93rftnn<  jte&enb,  bie  ©egeitb 
«erlajfen,  wobei  eine  flarfe  85efa$ung  in  äreujenftein  ja* 
rütf  blieb  unb  att  im  SWonat  Dctober  biefe*  3a^re6  au$  biefc 
ab^og  ,  ließ  bec  SBefe&Mfraber  berfelben  ,  ba*  einfl  fo  fefte 
Schloß  mogli$jt  verwalten  unb  fobann  in  bte  Saft  fprengetu 
@o  jtarren  benn  fett  btefer  3eit  bte  etnfl  fo  mäßigen  SDtauern 
je$t  pim  jemff«nen  unförmlichen  Waffen  glei$enb,  in  bte  Cüfte 
unb  bienen  bU  nodj>  vor  furjer3*it,  ber£errf$affc  unb  benito? 
tert&anen  ju  einem  rci$li$e  Ausbeute  tiefenden  <3>teinbrudj> , 
wa*  jebo$  gegenwärtig  nicfct  mefrr  geföe^en  barf. 

Sic  ^3eftger  bec  iperrfd^afc  unb  93e(te  Äreujenjtein 
waren  na$  oor^anbenen  Urfunben  unb  bem  n*  o.  ftänb.  ©ül* 
tenbu$e  folgenbe :  im  3a$re  1115 ^>e  tnri4>  von  <£  $ r i f <& e us 
fiein;  na$  bem  Srloföen  biefe*  ©efd^led^tW  warb  biedert* 
f4>aft  fanbeJffirftlicfr  unb  von  Pflegern  verwaltet  ober  pfanb* 
weife  auf  einige  ßett  verliefen,  bi*  fte,  laut  ©öltenbucfc ,  wie 
f$on  oben  ermahnt,  im  3afcre  1525  von  Sfaifer  gerfcinanb 
I.  an  JHicolau*  ©rafen  von  @alm  gelangte«  9la$  beffen 
Sobe  im  3a^re  1541,  beerbte  benfelben  bie  gamilte  ber  Sgge 
ju  @alm  unb  Keubeg,  worauf  1568  Srf o  ©raf  }u  0alm, 
mit  &orbe$a!t  fur  fl<fr  unb  feine  Srben ,  bie  SQejte  unb  Jperr? 
ftfcaft  Äceujenftein  an  3o$ann  Sapttft  gretyerrn  von 
SBeber  ju  »ifaraberg  verkaufte  (f,  *•  2c&en^rc^to).  £>o$tam 
fte  Salb  wieber  an  erjlere  gamilie  jucitc?,  inbemSHclaJiSgg  j« 
@alm  unb  9?eubegOberfi  }u  £Raab  unb  Hauptmann  |u  |>ferb 
fte  1574  jurttdf  jebocfr  in  3a&re  1581  wieber  an  gferbtnanb 
©raf  ju  £arbecf  verkaufte,  ber  aüc&  im  3o^re  1585  oon 
Äaifer  Mubolpfr  H.  mit  ber  £errfc&aft  unb  allem  Sube^ör  bes 
(e$nt  warb,*  na$  beffen  im  3a$re  1595  erfolgter  oben  angefü&r* 
ter  «f?M"$tung  warb  (!e  wieber  lanbe*furfi(i$  unb  pfanbweife 
verliefen,  bi*  fte  im  Safrre  1607  auf  biefe  Ttvt  an  Utricfr 
Aren  von  Arenberg,  9lcid&*&ofrat&,  gefr*  Statfr  unb  *&of* 
langer  unb  nadj)  beffen  £obe  1616  an  beffen  SBitwe  SOTaria 
€>ufanna  gelangte«  211*  jebo$  fpiterfrin  bat  ©#loj}  wie  eben* 
fad*  in  bec  ©eföicfctc  oorfommt,  im  3a$re  1620  in  ti*  «$dnbe 


237 

ber  ©  Jörnen  unb  SiRtyrer  fleußt  war,  fo  nafct»  barauf  bec 
gi*cu$  »efi$  bavon  unb  gab  bie  Jperrföaft  erjt  im  3a&rt  1623 
an  £  a  r  l  greifrerrn  von®t*  Jpilaire,  ben  brüten  Oema^l  obt* 
ßer«  3n  biefer  gamilie  Blieb  Are ujenjt ein  einige  3*t*r  bU 
(autn«o.@ü(tenbu^im3a|rel6872(nna9tofa(iar3erfi»^a 
geborne  ©rafin  von  35$a$en$pe  r  g  ba$felbe  von  ifc««»  ©emafrl 
betn  ©rafen  ©ilbert  von  ©t.  Jjilaire  $rbte;  von  biefer  tarn 
ebenfalls  burcfc  Srbföaft  tyre  Softer  ÜWatia  Carolina, 
©räfin  von  SBilcjef,  geborue  ©räffy  von  @t.J?iIaire  in85e* 
fi$  ber  ^errfd^aft f  barauf  im  3%t  1739  3*fep$  SRaria 
Äa$par  ©raf  von  2Bi(c$ef,  von  feiner  SDtatter  ber  SJorfc 
flenj  1781  granj  3ofep&  ©raf  bon  SBUcjef,  von  feinem 
93acer bem ätarigen, ber aucfc no<|> 93efi$er vonÄ reujenftetn  ijt* 

a)  ßreugfietten  (£)bet*)- 

Sin  ©orf ,  rvdfyti  88  Käufer  entölt  unb  ©aunerlborf 
in  jmetfl&nbiger  (Entfernung  $ur  nä$ften  ^oftftation  $at. 

2)a$felbe   gebort    $ur   Pfarre    na<&  @rojjruf*ba<$   unb  jur 
@^ute  na*  3tteberfreuijletteh!  2>en  SBetbtrei*  beftft  ba#  Sin/ 
3nf.  SHeflmt.  JKr.  4- 

CanbgerM&t  ift  bie  J?errf$aft  Äreujenflein  $u  Seobenborf, 
Ort**  unb  ffonfcriptionJobrigfeit  bie  J^errföaft  ©roßrufübatf)* 

©runb^errföaften  jtnb  $ier  mehrere,  nämli$  ©ro$ruf?ba<$, 
£  r  e  u  j  ft  e  1 1  e  n,  SBolfer  $borf,  bie  Stifte  ©Rotten  unb  Älofterneu* 
bürg;  ©runb$errf4>4ften  über  freie  Uebertänb$runb|tÄ<fe  aber  bie 
2)omtnten  VLlvityitixtytn  unb  Äarnabrunn,  bann  bie  <J>farrfirc£e 
ju  ©rofjruf#adS>« 

£>ie  ©eefenjafcf  belauft  fi<$  in  105  Samilten  auf  229  mann« 
licfye,  245  roeibfit&e  ^erfonen  unb  95  föuffa&ige  Jtinber;  ber 
93ie^anb  auf  39  3>ferbe,  122  Ä%,  246  @$afe,  4N3ieflen 
unb  30  <3$nmne.  2>er  ©runbjtanb  ber  friejigen  ©emeinbe,  mit 
Sinf^lug  be*  berfetbcn  jugenriefenen  SngfoJfefbe*;  i»el$e*  mefc 
rere  ©runbfrerrfcfcaften  jä&ft,  unb  in  »ejie&unfl  auf  bie  ©ericfct** 
barfeit  ber  Jperrfd&aft  Srnpbrunn  (uflewiefen  i(t,  umfaft  1279 
|  3<>$  »tferfanb,  138  $  3*#  »Biefen,  31  i  3o*  ©artete , 


238 

135|  3o$  SBeingärten,  52  3oc^  Jputrcetben  unb  ($93o$  9?ie* 
berwatbungen. 

Die  95emo$ner  ffnb  Canbbauern ,  wet$e  vom  SSiertet  *  bt$ 
jum  ©anjle&ner  unb  J^offtattec  befttftet  fmb  unb  mehrere  &(ein*. 
$äu*(er  unter  fid[>  fcaben  ,  bie  t)om  Sagto&ne  unb  bem  Srträgniffe 
t>on  ifcren  Ueberlänbgrfinben  ftcfr  nähren,  2Cn  ^rofefjloniften  (eben 
fcier  3  ©cfcujier  ,  2  ©c&neiber ,  1  »inber  ,  1  Jpufftymieb ,  1 
(Turfd&mieb  unb  ein  83acfer,  welche  jugleicfc  au<$  (Srunbbejtyer 
jtnb*  2(ußer  %ätx*  unb  SBeinbau  wirb  $ier  fein  lanbwirt&föafts 
lieber  Sweig  befonber*  cüftioirt.Muf  tyren  ©rünben,  meldte  mite 
terer  €rtra^^fä^tgfett  jfnb,  fe$fen  fte  ade  4  Äornergattungen, 
au$  Jpülfenfrucfrte  unb  Obft  für  ben  J?au*bebarf»  Dal  SOSeitifle^ 
birg  ifl  ntc^t  unbebeutenb ,  aber  feiner  froren  Sage  we^en  öfter* 
Sfementarbeföäbigungen  au$gefe$t,  unb  liefert  nur  ein  mittefe 
mäßige*  ©ema4)6.  Die  aSiefoud&t  wirb  blo*  für  ben  J?au$be* 
barf  betrieben ,  unb  genießt  bie  SBeibe. 

Oberfre'ujftetten  ließt  »on  ©auner$borf,  ber,^ojtjta* 
tion  an  ber  83runners$poflftraße  wefWi<|>  ,  etwa  2  Ö>tunben  enfc* 
fernt,  in  einem  angenehmen  an  X&wed&dtungen  mancherlei  Art 
reiben  £^a(e  f  fcart  am  guße  eine*  SöefgeS,  norbwart*  unfern 
oon  (3roßrußbac|>  ,  unb  umgeben  von  ben  Ortf$aften  Jpipple* , 
J?errn(ei$ ,  StieberfreuiJtetten  unb  J?orn$burg ,  ju  wetzen  atten 
bie  nötigen  93erbinbung$wege  fuhren«  Der  Ort  befielt  in  un* 
regelmäßigen  bur$ge$enb6  mit  @tro&  gebeerten  Käufern.  — 
Sin  unbebeutenbe*  namenfofe*  33ä$fein  bur^fölangefc  bat  ZioL 
Unter  ben  bebeutenben  Tineen,  welche  fcier  Berge  genannt 
werben,  jeicfcnen  ft#  bur$  tyre  Qtyt,  ber  £e#reit&  unb 
Oc&fenberg  au$,  2tuf  tiefen ,  fo  wie'in  ben  ba*  Dorf  einer* 
fett*  begrenjenben  Salbungen  ift  ba$  Sagbregafe  oon  mittlerem 
Svtrage,  unb  liefert  SRe&e  unb  Jpafen*  Dal  Älima  in  ber  fcie* 
ftgen  ©egenb  ift  gefunb,  unb  ba*  SBaffer,  we($e*  größtenteils 
Oueflwaffer  au*  ben  benachbarten  ©ebirgen  ift,  fe&r  gut 

2foßer  einer  im  Orte  befte&en&«n  <£a  pelle,  in  ber  jebodfr  fein 
®otte*bienft  abgehalten  wirb ,  gibt  e*  frier  (eine  anbern  benter* 
fen*wertfren  ©egenftanbe. 


259 

Oberfreujftetten  »109  eben  fo  alt  fepn,  at$  bat  be* 
na<$6arte  Siieberfreujjietten ,  ton  welkem  e*  in  %e&ie$ung  auf 
£lei#e  »enennung  ftd?  blo*  bur$  feine  ortttifre  Sage  nnterft^ei- 
bet,  e$  fc^eint  ba&er  au#  von  berfelben  gamilie  acariufoet 
korben  ju  fepn,  weswegen  bat  JHctyere  hierüber,  fo  wie  beffen 
öef^idf)tlid)e  Sreigniffe  bei  Stieberfreujftetten  erfe&en  werben 
mögen, 

b)  Äreujjletten  (Stiebet*). 

'S 

Sin  ÄM&borf  von  132  Käufern  unb  jugteidb  ber  ©ig  ber 
gleichnamigen  £errf<&afk  SDavon  iß  <Sauner$borf  in 
jwetftünbiger  Sntfernung  bie  n&$f!e  g>oftfiation* 

Äirc&e  unb  ©4>ule  beftaben  ftd>  im  Orte  unb  geboren  jum 
©ecanat  9)iflidj>$borf,  ba$  $>ati'onat  ber  Pfarre  bejtgt  ber  je- 
weiltge  Jperrfc&aftabeflger*  —  ©er  SBerbf  rei*  ifl  bem  Sin*  3nf. 
Stegimt.  3Jr*  4  jugetfceilk 

©runb&errfcfcaften  gibt  e$  mehrere  #  namlicfc:  bte  Stifte 
Älojterneuburg  unb  © Rotten ,  bann  bie  i?errfd[>aften  ®ropru§* 
ba$,  SBolferäborf,  ßabenborf  unb  Siieberfreujjtetten, 
roet$'  tegtere  au$  ba$  ßanbgeri^t,  bie  Ort*-  unb  Gonfcriptionte 
obrigfeit  bifbet, 

3m  2>orfe  (eben  145  gamilien,  354  männliche,  313  rotiU 
rid&e  9>erfonen,  212  @4>ulfinber;  40  9>ferbe,  136  Äü&e, 
1164  ©$afe  (bie  $errf$aftli$en  mitbegriffen),  8  Siegen,  132 
@#weine  bilben  ben  83ie$flanb.  . 

£>te  83ewo$ner  befc&aftigen  ftcfc  mit  Jtörner*  unb  SBein- 
bau,  wovon  erjierer  ber  t>or$errf<frenbfte  fanbiuirt^fd^aftlic^e 
Sweig  i(i,  unb  auf  ifrren  meift  nur  mittelmäßigen,  aber  feiten 
Slementarbefäabigungen  unterworfenen  ©runben  fecfcfen  fieaUe 
Dier  (Setreibegattungen ,  nebjt  ben  gewöhnlichen  ÄnoUengeroac^ 
fen ,  unb  einen  SBein ,  ber  jur  mittlem  ©attung  ber  oflerrei- 
$if#en  Sanbweine  gebort.  2fud^  bie  Objtyflege  ifl  bebeutenb  unb 
bie  ©orten  ftnb  gut  Sfiebß  biefen  fcaben  (te  auify  ©eflügeljuc&t, 
womit  jie,  fo  wie  mit  ben  $robucten  ifcrer  gefbwirt&föaft  eihen 


240 

£anbef  na$  SBien  treiSeti«  Sie  93te$}n$t  wirb  (iemlty  90t 
unb  burcfaebenbf  mit  @tattf&tterung  betrieben. 

Sie  ©runbbeffiftung  ber  ^iejigen  (Einwohner,  welche  meifl 
£auer  (tob,  ijt  mittelmäßig;  unter  tynen  (eben  au$  bie  erfor*  # 
berufen  ©eroerblleute,  ein  TCrjt  unb  ein  iträmer. 

SRieberf reujftetten  ift  ein  jur  gleichnamigen 
£errfcfcaft  gehörige!  Sorf  mit  einer  alten  £tr$e  nnb  ei* 
nem  f$on  in  ben  frityeften  Seiten  beftanbetien  0c^[offer 
unb  liegt  von  ber  Srfinner  Strafe  unb  von  ©annerftborf  in 
geraber  ive|t(i$er  Stiftung  gegen  jtvei  @tunben  entfernt, 
jmiföen  ben  Ortfcfcaften  ©rofjrujjbadfr ,  £orn*burg;  ©traflng 
unb  Sltabau ,  in  einem  fe&r  anmutigen  mit  mannigfachen  2fb* 
tvecfytfungen  gef$mikften'2$a(e,  tve(c$e6  norblicft  bur$  bat  auf 
einer  mäßigen  Vn^ofte  t&ronenbe  ®$lo$,  o(ili$  bur#  einen 
bieten  Üannemvalb  »ber  SBatbberg«  genannt,  nnb  tveft!i$ 
von  fanften  wellenförmigen  Jpugeln  begrenzt  wirb«  X)er  Ort, 
efremafrl*  ÄroatenbSrfel  benannt,  befielt  in  jerftreut  lie* 
genben  von  Objigärten  umgrenzen  nnb  mit  ©trofr  eingebet 
ten  Käufern,  berfelbe  frat  brei  ©äffen,  von  melden  bie  na$ 
ßberfreujftetten  fufcrenbe,  brei  gemauerte  da  pellen  enthält» 
Sie  garije  von  ©üben  na$  Sorben  jie&enbe  Cänge  bei  Ort*, 
wirb  burcfr  ben  von  Oberfreujftetten  fominenben  fogenannten 
Sorfbacfc  burc&fönitten,  melier  na<$  Bereinigung  mit  bem, 
au6  bem  SlenMbrunnen  am  0teinberg  entfpringenbeu  na* 
menlofen  83ac&e,  alt  SKü&lbacfr,  bat  5$al  burc&fltept,  nnb 
bie  umveit  vomSorfe  beftnblid&e  Sorfmufyle  mit  oberfcfrläcfc 
tigen  ©ängen,  fo  tvie  bie  eine  5$iertel(tunbe  entfernte  @<frtot* 
tn u 5> I e  treibt,  wona$  er  feinen  Sauf,  ba*  S$at  entlang, 
na<f>  £au$enborf  nimmt«  83eim  Sorfe  beftnbet  fidfr  au<&  ber  fo« 
genannte  @<&lot*S:eid),  welker  mit  Äarpfen  befe$t  ijt.  3» 
bem.  trat  Sorf  begrenjenben  SBalbe  i(t  bie  3«flb  unbebentenb 
unb  beibe*  ein  Stgentfcum  ber  Jperrföaft* 

Um  norbltc&en  Snbe  be*  Sorfe* ,   auf  einer  badfefbe  he* 
frerrfäenben  tfn&o&e  fte&t  ba*  frerrf^afttüfre  ®^Iop,  *** 

i 


241 

wärt*  bte  Ätrcfje,  unb  biefer  junä$jt  ber  ^farr&fff  unb 
bie  @$ufe. 

Seit  wie  fielen  3a$r$unberten  biefe  &ir$*  befte^t  9  ift 
ntdjt  genau  befannt  f  aber  mit  fco&er  9Ba^rfd>«mli<^feit  bürfen 
wir  annehmen,  baß  fte  f$on  im  XII.  Safrrfcunbert  beftanb, 
iPie  tw#  fd)on  beten  got&iföe  Sauart  mit  fpifcen  ©ewolbeiii 
erbostem  3>re*bpterio,  fo  wie  ber  ebenfaü*  gotfciftfce  Eingang,  * 
bieg  bartfcutu  3m  2Sa$*e  1806  würbe*  über  biefet  Äircfce  ein  We» 
ferner  St)urm  mit  einer  Ufer  unb  *ier  ©lotf  en  angebracht«  SJor 
btv  Ätrd)e  (teilt  ftd>  ein  freier  $>'a$  barr  auf  welkem  fW&eine 
f4>on  ^alboerfaflene  @aule  mit  einer  baran  .fcangenben  (teinerneo 
Äu^ef  beftnbetjberen  Sebeuttng  aber  fci#r  unbekannt  ijt*  Unfe* 
re*  (grasten*  fdjjeint  biefe  &äufe  ju  bebeuten,  baß  lieber« 
f  r  e  u  j  jt*  1 1  e  tt  vor  vielen  3ektn  ein  SWarEt  war« 

£>a*  innere  biefe* ,  bem  ^eiligen  ?lpoße(  3äco&«b*«ii 
©roß er n  geweiften  <§>otte*$aufe*  fc&mfitfeti  ein  bemfelbeti $ft 
Sforen  beftefcenber  J?o<$«ltar,  unb  {weibem  heiligen  Jr-an* 
ci*cu*  unb  ber  f$metft$aften  SRuster  ©ttte*  ge* 
wetzte  ©ettenaltär*.  vDen  freifle^enben Jpocfcaltar  jiert  uudj^ 
no<$  ein  9J?arienbilb>  iO?ar ia  f>  t ff.  Sa*  Oratorium  ber^err* 
föaft  beftnbet  ft#  im  9>re*bt)terium ,  ebeubafelfy*  war  aud^  frü* 
$er  eine  ©ruft,  welche  aber  jk$t  serfcfrtlttet  ift.  £>enfmale  ober 
wertvolle  $>aramente  ftnb  ntc^t  oorfranbett,  benu  bie  för$e 
würbe  im  3a^>re  1809  »on  ben  granjofen  afler  i&rer  ©#a$e 
beraubt,  welche  bamal*  t>on  großen  SBert&e  waren»  Tfußer&alb 
ber  £ir$e  beim  Eingänge  würbe  im  3afrre  1806  burefr  M* 
wftorbene  2fuliana  3Be ber  eine  nieblicfce,  mit  Tupfer  ge* 
beefte  fc^on  oerjicrte  £obten*(Eapelle  erbaut,  welche  aud)  ber- 
malen  nod^  befielt» —  2>er  8ei<$enfrof  beftnbet  (1^  feit  bem 
*  3a$re  1818  außerhalb  be*  Sorfe* ,  am  J^aujenbovfer  SBege , 
auf  einem  ber  SEKufcladfer  benannten  £flgel,  unb  ijt  inbefc 
fen  nur  mit  einer  Umzäunung  oerfe^en«  —  J>er  ©ette*bienfi 
wirb  bur$  einen  Pfarrer  allein  serfe&en,         * 

Ob  biefe  Äirc&e  in  ben  frühen  gelten  fd)on  a(*  Pfarre 
beflanben  \d>t ,  tji  bei  bem  SRangel  an  ttrfunben  hierüber , 

16 


242 

ferner  ju  beurteilen,  bafi  fie  aber  in  ber  geige  Salb  jur  eigeneo 
Pfarre  erfroten  würbe ,  erfefren  mir  aal  einer  fpateru  llrfnnbe 
vom 3*&r«  1335, in weiter £ e i n r t $  oongrifacfr,  ol*9>far* 
rer  ber  uralten  Satebitixfye  |tt  Äreujeuftäbteu,  all 
@4ieb6ri$ter  einer  3*  frtntfhreittgEeit  jwiföen  bem  83if$ofe  »ob 
greifwgen  unb  bem  2(bte2>ietri$  ja  @eitenfiätten,  oorfomntt» 

3nr  9>fdrre  gefroren  gegenwärtig  anger  SRieberfrea)* 
ftetten  tie  gtlial-Drte  @traifing  nnb  Sieuban;  weoon 
erfterer  ein  nnattfe^nlicfre*  Setfra.a*,  (euerer  aber  eine  friib* 
fcfre,  mit  allen  firtytyen  $oramenten  »erfefrene,  benebicirte  Ca« 
pelle  be|i$t. 

£a*  frerrf$aftli$e  ©Afojj,  mefdM  wie  bereiter« 
wafrnt,  auf  ber  Korbfeite  ba*  Jiebtige  Sfral  föliegt,  ift  ein 
in  93iererf  aufgeführte*  |mei  ©tedwerf  frofrei  buftarei  ©ebans 
ber  wef$e*  £unä$fi  mit  einer  froren  nnb  faxten  SDtaner,  nnb 
äberbieß  mit  einem  tiefen  SBaffergraben  nnb  einem  SBafle  ums 
geben  ift«  3«  bemfelben  gefangt  man  auf  ber  Oßfeite  mittelft 
einer,  ftatt  ber  früher  beftanbenen  3ug6räcfe,  über  ben  ©raben 
gewölbten  »rüde,  burd^  ben  t leinen  SReierfrof  unb  bie  recfrtl 
befinb(i$en  öorwerfe  ju  ber  gotfrifö  gewölbten ,  fpty  julan* 
fenben  S&orfrafle,  unb  bnrcfr  tiefe  in  ben  innern  0tfrfojtyof.  J&ser 
beftaben  ftcfr  auf  ber  SRfttffeite  an  betben  ©tedwerfen,  alt  ber 
Aftern  83urgr  no$  jroei  jleinerne  (datierten ,  wel$e  no$  gan| 
bat  ©epräge  be*  grauen  2fftert$um*  an  fi$  tragen» 

93  on  ben  3immern,  welche  baffelbe'  enthält  /  befinben  fl$ 
wenige  in  bewohnbaren  3uftanbe,  bie  brau$Sareit  werben  oon 
ber  Ämttfanjlei  eingenommen;  bie  SBofrnuagen  ber  {Beamten 
aber  (tnb  0uf  ber  ffiorberfeite  gegen  bie  »rüde.  93or  bem©d?lcffe 
liegen  bit  weitläufigen  in  bejten  ©aujuftanbe  beftnbft$en  fcerr* 
f4>aft(i<fcen  2Birt&f<|>aft*gebäube  mit  ber  ©cfräferei, 
bat  3&ger$au$,  unb  bie  SBofrnung  be$  3r}te6;  bann  auf* 
wärt*  gegen  ben  SBalbberg  mit  bem  *$o$ge*i$ tflplafce, 
bie  $  o  f  b  i  n  b  e  r  e  i  unb  ber  au*  @totf werfen  befiefrenbe  fcerr* 
f(fraftli<fre  £ornerfc&öttta(ten* 

£>at  &errf$af«i$«  Hxfyiv,  wttfytt  früher  im  friefoe» 


243 

&4frfffc  waty  nnt>  •$  f«^e  rtt#$«1ri6  fl«  Urfänbeti  an*  ttn  iltt* 

fWie&eWreujIUtUifitft  $Oglei4>  eine  -^enföaft,  unb 
off  fokfr*  ji&tt  fk  in  327  ^äufim,  425  StHttöfen*  8Si  H&uu 
fi^e,  864  wHÖic^e  ^erfemtn ,  53a  ©c^irtfiabfr/  83T;jpfabef 
329  Äü^r  2005  ©dfrafe'^35  Siegen,  439,  ©cfytttine,  1020 
3od),1102  Ätafter  ^rrfd^aftü^e  Salbungen,  371 3o&4356#* 
Äfafter  halber ber  Untert&Aneh,  156  3o$,  67i5&  $(affrr  Sit* 
fen  ,  3568  3o$y  507,5  #fafu*arferlanb  im*  3M  3**  1828J 
ÄJaftct  SBcingarun.  Diefe  wirb  Wben  D&ferofBb&J  f  $  a  ff  in» 
SHeber  fcrttr&ftetten,  ^pt«ltu;r»i;,©n^iftng  unjb 
Sit g * trb oiv f •  gebübet ,  ,  weity*  ,  tefcteref  #i, J^ow^rg 'gefrort* 
unb  au$  eines  2ftütye  unbbffc  $frrf4>aftti4>tft  €5.<fräfts*i  bejfc&t, 
—  Da*  Älima  ijttm  3ffigeroeiR*n .  gefunb  ttnb  fo  awfc  ba*  SBa{V 
fer,  «aßet  in  eitrigen  Sftieberungen.gut. 

Die  €age  ber  J?errföaf*T  i(lt  gr$ßtent$etyt .fcugefig, o(nc 
bd#  eigentlich  Berge  Dor&anbßt  (tnb,  .unb  ber,$Boben  meift  t>an 
(e^miger  unb,  fcnbigec  jS&ff$afteu$eif,  Die.  ©rimbe  ftnb  in  3Qge* 
meinen- mittelmäßig  ju  nennen» 

Dte  Hauptbetriebe  finb  ein  Jpanbel  ber  (Einwohner,  mit 
tyrtn  €rjeugni|fen,  Ä&rner*,  Sein*,  jum  2$eil  «u<&  Ralfen* 
f rudp tenbatt  unb  Obftpflege.  9WU  befonberem  gleiße  nrirb  .ber  SEBein^ 
fo  nie  au$  ber  Obfibau  unb  bie  $öie&ju#t  metfl  mit  Stall* 
futterung  betrieben.  93en  ben  gelbgrunben  fann  ber  grojjte  tytit 
ju  ben  ertragfähigen  geregnet  werben,  wobei  bie  raetft  u&ü* 
$e  Dreifelbermirt&ft&aft  eingeführt  ift  Die  Gommercialfiraße 
t>on  SRiftettadfr  berührt  bie  Orte  SBolfpafftng  unb  ©traifmg, 
»el<$*  (lefr  bei  SBolfraf fing  mit  ber  »rönnersfpofiflraße  vereinigt« 

Die  3agb*  fowo&l  bie  frofce  att  niebere,  gebort  in  fämmr* 
li<$en  Salbungen  ber  Jperrföaft ,  eben  fo  bie  giftfrei,  wefifre 
fibrigen*  nur  in  Seiten  beilegt ,  ba  et  im  bieß&errfcfraftlK&en 
93ejtrCe  nur  unbebeutenbe  %>ai}e,  aber  teine  glüjfe  gibt  2fa<£ 
finb  feine  bemerfenätuertben  93rucfen  Dor^anben j  SRu&len  fcin* 
gegen  brei,  ^mei  ju  SHieberf  reujfletten  unb  eine  ju  9H* 
fcenborf, 

16* 


244 

gabrife«  ober  fonlttgtSBtrbgitteä  iit  bet  «^crtfcfiaft  Kfipe, 
eben  fo  bef!$t* feiner  ber  fünf  nntert^tägen  Orte  ?fcf  3ftM*<"&» 
9)rwtJegidät 'dbet^onbere  gretyeite«.  &a$  £tfe>er  war  im 
3a&re  iö64'  fJHttTer  freuj  ft*ttetr.  ein  ;9Barftf&tf*tts  au<fr 
SBötfßaffuig  mar  frfifrer  bajn  berechtigt  i'wtn  3a$wtiprft  abjit* 
haften , '  Wetiri  abet  biefe  ©eh^tfame  aufgeben  wiftftrti ,.  t(l 
unbekannt/ :  r  •    ..,.'■.■>>,*    " 

'■' Ottörib G$fo$,  wo&t au$  bte Pfarre jittb föon fefrr  *ft, beut 
berWame4bettjflett*tt  oberwiee*  frft&er  &ie#:J5:fr  fristen* 
ftetten,  erft^tnt  fcfron  in  Urfönben  be*  XIL  3afo$u*bettfs. 
$if4>:enJ-U*fcdbenbtt(&  ju  gofge  fefen  wir  föo» um  bo$3ä$fc 
142$  Adelfierttts  de  Gritsanstedfe  *T*  3euge.irit  eitfar®$'*' 
fitagfurftwb*  Art-  baf  Stift  Äfoftemfubucg«,  2>enfeiben  finben 
wtrebiro-bafelbfc  3m  3a^re  Ü28  mifte*  a(f  Setig*  in  einer 
@<fcenfung6urfunbe,  nnb  befoafr*  jarii4mlkSfcir:;3cit  tiftea  Act* 
aibero  de  grizanastede ,  au$ all  3*ugeif.  '$*»  jßcfcerflen 
JBeleg  filr  ba*  $o$e  Alfter  bc*  OrW/fo  iwr  f&r  bie  wrföie* 
benen  $Beff$er  beSfelben  liefert  eine  Urfnnbe  t>om  3afcre,ü87, 
bie  na$  War  5 i f c^> e i ^  Urfunbenbucfc  ©♦  82,S?r,  134 
folgender  3J&ife  beginnt :  dominus  Rudolfus  de  Chirchlin- 
gen  anno  incarnationis  dorn.  MCLXXXVII  tradidit  S. 
Marie  in  Niwenburg  iria  beneficia  Grizaerst«  ten 
posita  etc  worunter  juoetWfftg  nnftt  3Hebec;£reujf*ets 
ten  oerftanben  ift.  — 

SBie  fange  ba*  abetige  ©efcfylecfyt  ber iperrn *e«  &*ip 
«njtat ten  geblüht  §abt,  fonnen  wir  mit  33eftimtfc$etf:nt4t 
angeben,  bö$  glauben  wir  annehmen  ju  bürfen,  baf  föMM  ge* 
gen  Snbe  be*  XHI.  3«Wunbert5  erfoföen  fei.S*  tjtan$  föwer 
ju  beurteilend  ob  ber  Ort  ben  Staunen  biefer  gamifte,  ober  bie* 
fe  bie  Benennung  bem  Orte  gab,  für  we($e  festere  93er* 
mutfrnng  rorr  jliromen,  Uebriflen*  föeint  e*  unbejweifWt ,  baji 
von  einem  $reuje ,  wlfytt  bä  (Srunbung  be*  Ort*  an  ber  $eu* 
tigen  Statte  ftanb,  ba$  2)orf  bie  Benennung  $reu  jft  et  t*a 
erhalten  (abe  unb  wegen  feiner  Sage  unb  bem  anbern  Orte  Obers 
Aren jftetten  »KiebersÄreujjtetten«  benannt  wirb« 


/ 


»45 

SDie  eigentlichen  SBefi&fr  biefe*  Orte*  «n&  berganjen  iperrs 
fc^aft  jinb  im*  erjl  feit  bem.XV.  3aM>tmb«t  ber  Steige  nacfr 
beiannt,  unb  waren  bi*  $ur  gegenwärtigen  Seit*  laut  SB  igt 
grill*  ÄbeMlejricon  unb  bem  n.  o,  (iänbif$M.<3MWtenb«$t  f*l* 
genbe :  3m  3«M  1408  il  1  r  i  cfr  J?  a  r  r  a  f  f  #  r  ü  im  Sa^re  1479 
*$ann*  Jparraffen  im  3^re  1534  €afpor  9>ranbt* 
ner  ju  g>ranbtefj  im  3^re  1547  4?nnn*  von  ®orfc 
f$a$  an  melden  e*  bur$  .£eirat&  von  feiner,  gratt  SRarga? 
t e t & a i  verwitwete  $>ranbtner,  geb.  Sttuflwanger /  gelangte; 
imSa^re  d56i  Urban  von  @ortf$a$;  von  feinem  93ater 
£ann*,  M  Srbtfreif;  im  3<*N  1598  2>ietri$  SBel^er 
von  SQBelj,  ber  e*  fc^on  im  3W&re  1581 ,  na<fr  SBBif drill 
befaß;  tm^a^re  1626  3o$ann  a5altfcafäp®eorg  ©raf 
von  £opo*bur4>  Äauf  von  SfcrifHan,  ©eorg  unb  Sfr* 
renrei$  $rei$errn  von  805  et j,  ber  laut  6e£en4rever64m  3<*&re 
1628 ,  mit  ben  babei  befinbli$en  $affauif$en'  ge^enßncfen  nnb 
Sehnten  befefrnt  würbe»  5Jon  biefer  Seit  an  blieb  {Rieben 
freu&ftetttn  bei  btefem  gräf(i$en  $anfe,  nnb  {am  $ett  bar$ 
Srbföaft  an  folgertbe  ©liebet  be*felben:  im  Safere  1632  f  nb* 
tvig  3ofcann  ©raf  von  Jpopo^  von  feinem  93ater  3ofrann 
Saltfeafar  ©eorg;  im  Safere  1658  3ofeann  93attfea2 
far  IL  ©raf  von  #090*  bttrcfe  Crbfdjjaffc  von  feinem  Orabet 
Cubwig  3ofeannj  im  3«&r«  1681  granj  <£ar£von  feinem 
93ater  93altfeafar,#  im  3^e  1706  Srnjt  Subwig  burefe 
Srbfcfeafc  von  feinem  »ruber  granj  (Tarlstm  Safere  1718 
Sodann  (Jrnjt  Cubwig,  banfe  <£rbf(feaft  von  feinem  ©ettec 
grnfl  «ubwig;  im- Safere  1784  3ofean»  $fe'iripp'3** 
f*?fe*  nacfe*  beffen  Sobe  im  Safere  1807  an  ben  gegenwärtigen 
Äeflfcer  ®e*  Sjccellenj  i?errn  3o$ann  Srnft  ©raf  von  £o* 
po^Sprtnjenjtein,  Oberftyofmeiftec  @r»  SRajeftät  be*  ifin* 
geren  &onig*  von  Ungern  it\  ic. 


*  ♦  I      ,     r.        -  /•  ,     .  .    (| 


t  •  •     t  ■  * 


.  £  f  o  tt  b  c'r'a» 

Sin  tftofrborf  von  85  Käufern ,  mtfcfr*  25oUer«-fi*t  '«• 
€ntf«njufl0.ciotc  ®tnirt>e.  fuc  «äf^flen .$p(tft«tcon  &«*♦   ' 


-  K 


246 

SLxxtyt  unb  &(S)nU  flnb  im  Orte,  unb  gefc&ren  |um  Deta« 
nat  $iramart,  bat  $atronat  ber  Pfarre  be(l$t  ber  Canbetffirft«. 

Cattbgericfyti  Ort*;  anb  Sonfcriftionlobrigfeit  i(t  bie  $err* 
fcfraf*  Wric&*Kr4>en. 

Die  &ier  belauften  Untertanen  beftyt  bie  £errföaft  Üb 
ri$6fir$en  ,  bie  £errf$afi  äBolfertfborf  bagegen  beftyt  nur  einige 
©runbfeolben. 

Der  Ort  enthalt  106  gamifien ,  barunter  finb  200  mann* 
li$e,  259  weibliche  $>erfftnen  unb  70  f4>uifd^ige  Araber;  ber 
fflie&jianb  jä$(t  23  $ferbe,  86  Äu&e,  102  @*afe,  4  3"««» 
unb  50  Q$weine, 

Die  S3eroe$ner  finb  Canbbauern  unb  £auer ,  unter  melden 
(!<&  an  £anbwerfern  nur  ein  €>$neiber,  ein  @4>ufter,  ein  ÄMn* 
ber  unb  ein  @>$mieb  beftoben.  Die  ©runbbefiiftuug  erjterer  ift 
im  ©an jen  gut ,  au$  bie  £rtrag$fäfrigf eit  i&rer  ©rünbe  ift  rei$* 
li$  unb  nur  feiten  unterliegen  fte  (Sfementarbef$äbigungen. 

3u  ben  g*roityn(i$  jten  unb  atlgemeinfien  ber  (anbroirt$f$aftti* 
$en  95ef$aftiguugen  gebort  Sßeiiu,  Äorner*  unb  Obftcultur,  au$ 
jiemliefy  viel  Spargel  wirb  gebaut;  ben  .$auptna$rung*}meig 
bilbet  jebo<|>  elfterer,  unb  mit  beffen  ©ewä$0,  ba  ei  föonjur 
beffern  ©attung  ber  6flerrei$if<fcen  Sanbweine  gebort,  wirb  au$, 
fo  wie  mit  «ergebenen  anbern  $robucten  ein  £anbel  naefc  SBien 
betrieben« .  Die  93ie$juc&t  befefcranft  ft#  (mar  nur  auf  ben  für 
Jpau**  unb  gelbnrirtyföaft  nötigen  JBebarf,  wirb  aber  metft 
mit  ©taflfutterung  betrieben* 

Aronberg  liegt  in  einem  von  bergigen  3£erfanbe  unb  mit 
Steingärten  befefcten  £figeln  eingeengten  tydt  |  ©tunbe  tfeft* 
wärt*  von  ber  ©rfinners^oflfhrajje,  $wif$en  ben  Ortföafttn 
@$leinbad& ,  UnteroAernborf ,  Sraunfelb ,  Äletn  s  Sliebent&al  unb 
Wnti)itiv<tyin>  Der  Ort  befielt  in  jwei  Meißen  regelmäßig  ge* 
bauter,  t^eil*  mit  @>$inbetn  t&eil*  mit  ©tro&  gebeutet  <$äiu 
fer#  unter  welken  auty  ein  ber  ©emeinbe  gehörige*  ®aft$anS 
ift.  93om  Orte  au*  fft^rt  eine  jtet*  in  fahrbaren  3«ftonb  befinb* 
ß#t.  Strafe  aber  0?iebent$at  jur  £auptftraflt.  Sine  Heine  3$kr* 
teljhmbt  b#m>Orte  entfernt  ,  bi»r$0ie0t  beffen  »urgfrieben  ber 


Jtfußbad),  an  meinem  au$  bie  fogenamtte  ©ergmä&le  ein« 
SBeißmttyte,  mit  brei  oberf$tö$tigen  dangen,  tuib  eine  ®4g* 
tnu^i  befielen.. 

Sie  SBalbungen  jtno  tmbeträdfotlttfc  unb  bienen  feftener  brtn 
«OodfomilbeaM  bem  SWiebermilb  nnb  einigen  geberroifb  jum  Aufs 
enthalte. 

©a$  Älima  anbefangenb ,  fo  ift  fol$e*  berjett  feeffer  ad  t>or 
bem  3a^te  1812 ,  mo  ncd)  unweit  be*  £>orfe*  im  ©ebtete  ooti- 
®$feinba$  ein  großer  Sumpf  lag,  bejfen  2(u$biinftungen  bie 
ganje  Umgegenb  oerpefteten  ,  meburcfc  namentlich  im  grity  $  unb 
©pätja&re  bösartige  gieber  unter  ben  Sinmöfcnern  ein&eimifcfo 
mürben ,  meljfre  große  (Sterblichkeit  veranlagten«  (Seit  obgenann« 
ten  3a^re  aber  mürbe  berfelbe  unter  ben  J?errf$aft6beft$erit 
von  lilric&af ird&en  3  0  fc  a  n  n  unb  <£  ^  r  i  ft  o  p  $  gretyerrn  von 
»artenftein  au*getrocf net ,  »erfc^üttet  unb .  ju  fruchtbaren 
©runben  umgeftaltet,  feit  melier  Bett  nun  aud?  bat  Älima  tro* 
efener  unb  gefunber  ift,  Uebrigen*  aber  ift  bo$  auty  bat  Srinf  maf* 
fer  noeb  ungefunb«     ; 

©ubmeftlicfc  vom  Orte  fte&t  auf  einer  mäßigen  benfelben 
be&errfc&enben  2lnfrofoe  bie  ber  feiigen  3ungfrau9Nariage* 
meiste  Ä  i  reb  e ,_  meldte  mit  iforem  oorfpringeuben  auf  vier  9)fei* 
lern  rufyenben  Sturme  gleich  beim  erften  Xnfeficf  tyr  fco&eS  HU 
ttt  auger  Steifet  fe$t*  {eiber  finb  aber  meber  Urf unben  no#  fon* 
füge  alte  £ocumente  »orfranben ,  worauf  mir  $re  <Sntfte$ung6* 
periebe  mit  93eftimmt$eit  entnehmen  tonnten.  ,@tcfcer  bflrfen  mir 
iebo# ,  mie  auefc  fefcon  i&re  got&iföe  »auart  batf&nt,  ba*  XI IL 
3a{)r^unbert  M  bie  $>eriobe  i&rer  Sntf*efcun$  *twi^men. 

IDiefelbe  ift  t>on  Äugen  fomo&t  al*  von  3nnen  fcocfyfl  einfach, 
nnb  wirb  von  bem  mit  einer  SWauer  umfangenen  'griebfroft  ums 
gebender  Storni  mürbe  erft  im  3*&re  1682  erbaut,  ift  mit  et* 
nem  9Me$ba$e  unb  einem  beriet  $reu}e  *  unb-  vier  ÖHotf en  »er* 
fefren.  3)at  2>a$  ber  Äircfre  ift  nur  von  ©cfcinbeltu 

3fm  3nnern  befhiben  ft#  ein  ju  Sfrren  ber  feltgfteti  3t>ng< 
frau  OTarU&ejtefrenbet^ocfcaUar,  unb  |m*i  btntterje^n 
9lot$fcelfetn  fo  mie  ben  ^eiligen  bret  ÄBnigen  gemeinte 


243 

Seitenaft&re.  ©ammtfi^e  Tfltirt r  wo  fccm  ber 
frei  fle&t,  finb  alt  tmb  gUi$  wie  bit  abrißt*  ttSbmm 
Ubnlify.  2fuf  ber  (Eüangelienfeite  beftnbet  ft$  bie  Saaijiei,  et* 
bem  au*  einem  (Srmolbe  beftanben  nnb  per  oeilarpg  fufjpg  3*fr* 
ren  alt  fol^e  jngeri$ter,  bann  anf  brr  antern  Seife  et«  Ort» 
torium. 

Unter  bem  ^relbpterium  befanb  ftc^  efcemalt  aa$  eine  Ör n  f  t, 
we f$e  man  t>eat  411  Jage  bur$  eine  00m  gei$en(ofe  fecnabftymbt 
Ceffnung  bemerten  tarnt ,  bie  mit  vieler  Sobtcn  ©«Seinen  ange* 
fuUc  ift. 

Sie  ver^anbeaen  $arammte  finb  f$Bn  nnb  goftreu}, 

W?erht>ürbtge  £enfaafe  ,  fanftooOe  (Semifbe  ober  fonftige 
betnertentmertb*  ©egenftanbe  beiipt  biefe  £ir<£e  feine. 

Sie  Seter  bei  ftetrerininm*  ber  Jttrctye  findet  immer  am 
gefte  5P?ani  Geburt  ben  8.  September  Statt.  Seit  bem  Sdfore 
1784/  »*  bte  Jltr^e  jnr  eigenen  80c alte  erhoben,  wirb  ber 
Qottelbienft  bur$  einen  Pfarrer  verfemen« 

3ur  £iejigen  Pfarre  fiebert  anßer  ber  ©emeinb«  Aron* 
berg,  nur  no$  bie  Berufung  ber  eine  93teTteiftunbe  vom  35orfc 
entlrgenen  SBergmfifrle, 

Unweit  ber  Äir#e  am  abfange  be*  £ägeW ,  befinbet  tf# 
ber  im  3a^re  1786  erbaute  9>farr$of ,  ein  unanfefrnfoM  *ott 
f$te$tem  $Rateria(e  aufgeführte*  ©ebäube ,  mit  einem  Stotf* 
werte  nnb  einem  S$inbe(ba$.  tiefem  }nu£$fl  iffc  bte  einige 
3a&refr5ter  je*9$  aal  befferen  SWatertale  aufgeführte  S$ufe 
ebenfalls  ein  SlecfwerJ  frod&.  3«  biefer  ift  ber  na&e  Ort  Stieben* 
t{ut  mit  feinetfi'Jtiabern  gewiefen ,  jur  Ätr^e  aber  na$  Ufri$6* 
Kr^en. 

Auf  einem  "weftticfr  oon  ber  £ir$e  befinb(i$en  Don  feflen 
Sanbfteine  gebtfbeten  ^ftgef  beftanb  e^emat*  ein  @<&lof*,  von 
meinem  aber  außer  ben  tiefen  äBaffergttfben,  feine  anberen  Spu* 
ren  me&r  ja  fe$en  ffnb.  9Jor  beiläufig  fec&jig  3a$ren  foOen  <uo<fr 
frömmer  be*felben-  vorhaben  gewefen  fe»n#  meiere  aber,  auefr 
ma$rf$eiufi$  ju  beffern  3 werfen  serroenbet,   fcinroeg  geräumt 


249 

würben,  Sie  Strafe!  we($e*ftttpt  @><$foffe  fufrrte,  i(l  aa$  §*4 
einigermaßen  bemerf lUfy. 

X)iefed  ©$(oß  foU  etn(tma(6  bie  SKeftbenj  bet  Semple?  ge* 
wefen  feptü  2Iu4>  ein  ©pitaf  unb  eine  9>rie|tertwo&nnn0  foll  ba* 
mal*  beftanben  fcaben,  benn  bie  frieftgen  Sinwofrner  geben  ein 
noa)  fytat  jn  Sage  neben  ber  @<fru(e  befte^enbe*  einen  ©tecf  $o* 
$e6  unb  mit  ©cfrinbeln  gebecfte*  alte*  ©ebiube  alt  Urtext* 
an;  ba$felbe  ift  aua)  im  &errfa)aftli4>en  ©runbbuc&e  unter  bem 
9»amen  »alte  9>farrwo$nnng«  »orgemerft.  £ief  e  oon  ben  83örfa$* 
ren  auf  bie  heutigen  ©nmofr  ner  Abertragene  Sage  betätigte  tf4> 
in  fo  ferne  babtft$,  ba§  bei  Jpinmegnafcme  be$  alten  »oben* 
pffajtert  ber  Äirdje  ,  um  ein  neue*  gu  fefcen  ,  nt$t  nur  mehrere 
&a(boerwe|te  SWenföengebeine ,  fonbern  aua)  no$  jiemlufc  unoers 
fehlte,,  unb  na$  83efa)reibung  ber  bamaM  ©egenwärtigen ,  jenen 
ber  Sempier  ©ottfommen  gleite  Äleibnng6(tütfe  oergefunben  war* 
ben.  fiben  fo  fanben  bie  Dorfbewohner  im  Sa^re  1821  bei  ©ele* 
gen$eit  a(6  fte  an  biefem  $uge(  33aufieine  &erau$brac$en ,  nebjt 
mehreren  verföiebenartigen  ©erat^f^öften ,  (Hberne  ^Rängen, 
einen  tnafffoen  ein  Söiertefpfunb  fd&weren  fUbtrnen  ftarf  oergolbe* 
ten€>porn,  fol<$e$ferbegejäumjtutfeunb  brei  Reine  Äreuje,  fo  wie 
au$tyeifmeife  ein  größere*  filberne*  mit  feinen  Weiterungen,  oer* 
gotbete*  Äreuj,  bann  eiferne  ©pornraber,  $>feilfpi$en  u«  bgl.  me$r; 
bäPon  weifen  fte  befonber*  (entere  mit  ber  freuen  SBemerfung  vor, 
ba$  fofd^e  vergiftet  finb*  2)iefe ,  fo  wie  aua)  oerfa)iebene  anbere 
©egenftönbe  bejtgen  mehrere  biejtge  ©emeinbeglieber.  ülaä)  Huf: 
lofung  be*  £empeTritter*C>rben*  um  ba*3afcrl320foaen  ftd&bie, 
fe*t$e  Äornenburg  bewohnten,  au<&>i*rfh'eut,  unb  t&eilwcifc 
na$ bm  benachbarten  £>orfe  ©cbfeinbaeb  begeben  fcaben ,  benn 
bamaf*  foulen  gu  Äorn'euburg  außer  bem  bereit*  erwähnten 
©cjrtoßgebaube  nur  nod)  eine  @>$äferei,  ein  SReiertyof  unb  einige 
wenige  ^aufer  vorfcanben  gwefen  fepm" 

^'S&ann  btefe*  ©cjrfoß  gegrünbet,  unb  wer  bie  frieren  ör? 
f?9er  be*f*fben  waren/  i|t  *w*  nicfct  befcwnt.  (Erft  vom  3<i$re 
1404  fernen  wir  biefelben  in  bem  Archiv«  Stat.  num.  l608$u 
#c(g«  f  äinen ,  ju  welket  gnt  <£&ri(lopfc  vtft  <£t$4ttg  al* 


k 


250 

beffett  S3e ftyer  vorkommt ,  ber  vom  SBolfgang  Oiepbef^er 
ba*  fefte  £au*  (@<$foß)  Jt^ornberg  ffafli$  an  fi$  braute, 
imb  in  bemfetben  3^re  fot$e*  auf)  a\$  Cefreu  mit  aOer  3ube- 
$orung  teil  £erjog  VI  brecht  befam.  3m  3a^re  1592  taufte 
biefe*  ©ut  <£r  onberg,  3o^onn  3acob  £5$enberger, 
be*  Srj&erjog*  SRarimitian  Jpofratfr  unb  <Eabinet4*@ecrea 
tir,  von  ben  Ferren  von  Giengen,  mobur$  er  juglei<|> 
bat  $>ribicat  £ä$enberg  von  Aronberg  befam.  3o  bie* 
fer  gamilie  fc$eint  nun  bai  @ut  verblieben  ja  fepn  ,  bi*  ei  ben 
83eft$ern  ber  £errf$aft  Ulri$6fir$eri  einverleibt  würbe« 

Somit  erhielt  biefer  Ort  feinen  {Ramen  von  bem  efrematt 
befianbenen  @$(ojfe,  wef$et  benfeiben  von  feiner  natürlichen 
(tage  ermatten  fcaben  bflrfte,  ba  et  auf  einem  mit  Aornfelbern  be* 
festen  J?ügel  ober  Berge  ftanb ,  bafcer  beffen  urfprunglM&er  fla* 
nie  Aornberg  mar,  aber  wie  viele  anbere  Orte  burcfc  fehler» 
$afte  Benennung  nun  St  r  o  n  b  e  rg  genannt  wirb* 

Sie  früheren  ©c&itffale  ftnb  (war  nic&t  genau  befannt,  aber 
gewiß  litt  biefer  Ort  im  3a&ve  1458  bei  bem  (Einfalle  ber  SSitymen 
wegen  Befreiung  be*  bem  Jperjog  3(bre$t  VL  bamaW  verbat* 
tig  geworbenen  StQinger'tfrwe  ba*  benachbarte  U(ri$6fir$en  in 
flammen  gefefct,  unb  fo  wie  bie  äbrigen  an  ber  £>onau  ab* 
wart*  gelegenen  Ortfcfcaften  auf  bat  förecflic^fte  verw&ftet  wur# 
ben,  —  Kudfr  jur  3*it  bei  3>roteftanti*mu#  unfc  S&rfenfriege* 
blie6  baJfelbe  nit&t  verföent.  —  83e(onber6  &art  würbe  aber 
Aronbergim  3a^re  I8O9 bei  ber  frantoftf$en3nvafion  mitge* 
genommen,  bur^  mehrere  Za&t  würbe  ?t  gepf&nbert,  bie  (Einwog 
ner  würben  auf  bat  Unmenf$fi$jte  be^anbelt ,  jebo$  begnügten 
ftcfr  bie  geiube  bamit,  nur  bie  93ergmityte  in  83ranb  &u  ftecfen» 

$  a  a, 

eine  fanbe$fürftli<|>e  @tabt  von  209  Käufern  unfern  ber  2$*ia 
an  ber  mtyriföen  (Srenje  gelegen ,  wovon  SRitoltburg  in  SRty* 
ren  in  einer  Entfernung  von  4  Stauben  bie  na^jle  >$oftßa* 
tion  ifb  . 

2)te  0taN|>farre  bilbet  jugleiifr  ba*  JDetanat  £a*>  *o» 


»el$*  erfterer  bat  $ott*tK*  (ahbf*fib{t(i$  tjl.  «—  Der  SBerbf rei* 
ift  bem  Sin.  3nf,  SRegmt.  Sir«  4  juge»iefen*  —  Die  Siebte  et» 
ne*  Canbgericfcte*  »erben  wn  bem  SRagifirate  Co a  ausgeübt, 
welker  jug(eicj>  Ort$s  u»b *  (Tenferiptionäobrigfeit  ifh  —  Die 
@tabt  ?aa  erfdfreint  au$  a!$  ©runb&errfc&aft r  benn  fie  beftQt 
Untertanen  unb  ©runb$olben  fowofrl  frier  oW  $u  #anftfrai, 
(Sfrrendborf,  9>o§maun$  unb  Unterfcfreberlee,  $rembe  ©runb* 
fcerrföaften  fraben  nur  ©runbfrolben  allster  nnb  tiefe  (!nb :  ba$ 
83urgerfpital,  bie  Pfarre,  Äircfre,  ba*  Dreifaltigfeit*grunbbu<|>, 
bie  &urg  unb  ba*  (Scfyuflergrunbbudfr  ju  6aar  bann  biegen* 
ftyaften  <3tran$borf,  2oo$borf,  Unterftinf enbronn ,  ® tift  Äfo* 
fterneuburg  i  ^oi^brunn  uob  SWailberg. 

3n  ben  209  Käufern  ber  ©tabt  beflnben  (Mfr  328  SGBo^n^ 
Parteien«  Die  ©efammtfumme '  ber  ©eelenjafrl  befielt  in  641 
männlichen  unb  737  »eiblicfcen  fperfonen.  Hn  ^frftanb  »erben 
200  QOferbe #  36  Od&fen,  380  Äu&e,  400  ©i&afe,  20  Stehen/ 
300  Scheine  gejagt  j  an  ©runbjlanb  63o$  343  Ä  D  Älftr. 
ftdbtiföe,  98  3o$*  815  D  Älftr.  prtoat  3tieber»alber ,  2370 
364>#  1588  DÄlftr.  O&fc  unb  ©emüfegärten,  21 3e$,  293 
P  Älftr.  2Beingarten>  464  3o#  ,948  P  Älfrr.  £ut»eiben, 
bann  I94  3o$ ,  1101  □  Älaftr*  JRo$r»u<$$. 

Die  frieftgen  Sinroo&ner  ftnb  tfreiW  »ärger,  ©e»erb4Ieute 
unb  3nroofrner,  »elcfre  fid^>  g!ei$  ben  erjtern  mit  ber  §elb»irtfr* 
fefraft  unb  bem  Ätferbau  beftyaftigen,  oen  betten  viele  aber  aud^ 
»om  Sagfofrne  (eben*  Die  biegen  genannten  SBirtfrfc&afWbur* 
ger  fraben  bei  tyren  Käufern  in  ber  Siegel  ©arten  unb  SBiefen  * 
bie  meifien  au$  eine  S3efKftung  *6n  3  bU  15  öuanten  .(Änt^ei* 
len).  Die  ©rünbe  anbetangenb,  fo  i(l  bie  9)?efrrjafrl  gut ,  bo<& 
gibt  e*  barunter  au$  f$fe$te  ©runbe,  »e($e  wegen  ben  bitfye* 
rigen  Ueberfcfywemmungett  ber  £b*w  ni$t  gehörig  bearbeitet 
»erben  tonnten  unb  bafrer  feinen  fiebern  Srtrag  gewährten.  3b* 
re  93erbefferung  bunfr  2(b»enbung  biefe*  Sfementarbeföibtgu«' 
gen  tommt  nun  bei  ber  gefcfre&enen  Stegufirung  bH  Sfraiaffaffe* 
*u  erwarten«  ^ie  »erben  na$  ber  Dreifelbewirt&föaft  befrans 
beft  unb  alle  6  htofl'Safa  gebftngf.  Darauf  »erbest  SEBei^n , 


253 

nfebem  Ufer  getreten  nnb  $at  btc  wetten  Letten  SMo^ren*  unb 
&tfterrei$*  überfdfrwemmt,  babei  cuxty  bte gelungen  von  Die* 
(en  taufenb  3o$en  bernid&tet»  S* wwbe-bÄ&tr  ein  neue*  mefyv 
getabe  fidfr  &injiefrenbe*  DJinnfat  frergejteöt,  welche*  'SSerf  im 
Safcre  1853  beenbigt  warb  #  mobör^  än^  betrik^tfi^e  %i$afrf 
99tt  ©rflnben  tfretl*  gegen  @c|>aben  defc^u^t,  t$eiW  beurbart, 
t$*i&  ju  befferer  (Tultur  »erwenbbar  würbe. 

D6f4>on  übrigen*  wie  tote  oben  bemerft  $aben,  ber  #5bti* 
ffy  »urgfrieben  ganj  fladfr  gelten  iftr  mnb  man  ba&er  glauben 
Hunte,' ba|J  bte  ©egenb  bejtyalb  ni^  fretinbiity  fepn  muffe ,  fo 
gewähren  b*$  bte  jur  ©M&erftellung  be*  %r»nn^of}e*  mit  SSM* 
benbamnen  bepflanzten  ©arten ,  worin  fi$  mitunter  autfc  fad)* 
fUtnmtge  fSBalb&&ljer:,  a»  ftoppefov  »|>**i,  (Sieben/  Stuften, 
(Selen  u.  bg(.  beftnben ,  wie  au$  bie«  naty  VuJfäQung  be$  etnfl« 
inatigen  gejtungägraben*,  ring*  um  bie  mefi(i$e  unb  norbwefb 
Ütye  45tabtmauer  angelegten  ©emfife*  1tnb  Äanrngfirten  -ein*  ma* 
(trifte  unb  f$dttenret$e  Umgebung,  bie  angenehme  Sparers 
gänge  barbietet,  meldte  burefc  ba$  SRttyt*  unb  SSe^rwäffer/nne 
au$  bür<$  bunte  Ifbroed&ttungen  mit  SBtefen  unb  gefbern  an 
lieblicher  Mnmutfc  gewinnen ,  beren  Stet)  feur$  ben  melobiföen 
<&efang  Dieter  ©attnngen  ebler  93oge(  ne<$  er&ityt  wirb»  \ 
■'  :£)t*  nac^ftan  an  bie  ®tabt  greujenbeh  Ortfcfcaften  flnb 
Äinfcftetten ,  JHeuborf,  <3taa$,  2oo6berf,  Ungernborf,  %a\baty, 
($aubitf$ ,■  »aumgarten ,  J?anftyal  unb  3&u!je$$efen  in  Oefters 
reUI) ,  bann  Jpifetein ,  ©rafenborf  unb  ©räfctajar  in  SWtyren, 
ju  wetzen  allen  bie  nötigen  ^erbtnburig*f!rä$en  befielen.  - 

X)ai  Älima  i|t  gefunb  unb  ba*  ® affer  von  einigen  93ntti« 
nen  gut,  namentlich  jtne$  im  $fan$of;  —  ba$  Jfcatawäffer 
ober  at$  Äod&roaffer  gut  »erwenbbar.  —  2>a$  aixi  ber  Sfcaia 
abgeleitete  9KüfcIwaffer  treibt  bie  in  ber  Stabt  fte$enbe9Ra^fc 
mu&le  von  10  ©ängen,  bewäffert  bie  9tu&$efmfl&te  unb 
ergießt  jttfr  unterhalb  berfelben  in  bie  Sfrala*  2>er  <jputf  ab  aefr 
i(t  gleichfalls  regufirt,  unter  bem  SWttyfwaffer  burcfcgefityrt  mU 
<$er  fii)  4  ®tunbe  hinter  ber'  ©tabt  ebenfaW  in  bie  S^aia  er- 
giejfc  —  2>a*  fWbttföe  9te$t  ber  giföerei  befc^rdnft  fic^  ge: 


254 

gemvärtig  auf  bie  fcfraia  unb  ben  £nnt$altei$,  .»e($f 
Äarpfeu,  $e$ten,  <&$iUtf  @$arn,  45arben  unb  fttutyen  anb 
au$  fömactyafte  föone  Ärebfe  liefern.  Sie  3agb  ift  in  guten 
fluftanbe  unb  enthält  £afen,  Stebfrübner,  SBifbänten,  ©änfcj 
mitunter  gibt  e$  an$  Sterbe  unb  Srappen. 

Sie  @tabt  2a a  bilbete  vor  Safrrfrunberten,  ivie  man  no$ 
je$t  beutlicb  erfefren  f an» ,  unb  bie  äupferabbilbung  frier  jeiget, 
ein  SOieretf  von  }iemli$er  ÖJroße ,  eben  fo  ivie  SEBiener  *  SWetoftabt, 
unb  {wtte  einft  boppelte  SRingmauern,  ivtvon  bie  äußern  f$tfit 
feit  fängerer  3eit  gan)  abgebrochen  roorben  finb,  bie  innernta&etf 
jum  Sbeil  no$  flehen  in  tyrer  urfprflnglk&en  ©eftatt ,-.  tM$* 
meift  vier  Älafter  froefr  mit  großen  ®$ießf$artrn  verfefcen  f  f&f 
bie  Soffen  bamattgir  Seiten  fro$  genug  unb  vortrefflty  gut 
93ertfreibigung  waren.  SKan  ftefrt  beut(i$  no$  bie  angebracht  gf* 
tvefenen  ®turmgänge  unb  bie  93orgef4>oße  -tfl  Aufgänge  $u  ben« 
felben.  3m  beften  3ufi<*nbe  unb  in  ber  unveräuberten  Urgeftolt 
fielen  bieSRauern  größtenteils  auf  ber  norb!i$en  Seite- an  *er 
alten  Surg;  am  meiflen  finb  fte  bagegen  *n  ber  ffibofi(i$en  ©eifr 
verfallen*  Sie  ©tabt  enthalt  bret  Sfcore  nämfty  nirbti$  bat 
{Böhmer?,  ofllidjj  bat  ©taafcer*  unb  fublicb  ba*  #«nf» 
t$a(ev»£.  ftor,  roet$e  von  froren  TÜUt  (eigen ,  folib  etr 
baut,  unb  beren  85ogeu  au*  großen  Ouaberftürfen  jufammen  gfc* 
fe$t  ftnb* 

2>a*  3nnere  ber  ®tabt  entölt  fünf  geräumige  $Mä$e> 
tvovon  ber  £auptpfa$  ber  größte  jebo$  ni$t  regulär  ift.  .©er 
©ang  jurÄtrc&e  ift  gepuffert,  bie  übrigen  Steile  finb  t i  aber 
ni$t*  2>ie  Käufer  um  bie  .$läff  finb  meifi  mit  einem  @tocf* 
werfe  verfemen,  feinet  berfelben  ober  au*gejei$net  ober  f$on 
ju  nennen  unb  bilben  lange  gerab  laufenbe  ©äffen ,  jene  £äo* 
fer  aber,  tvelcfye  von  bem  £aupt  s  $pia$e  in  ben  ©äffen  ab* 
fett*  fielen,  enthalten  bloße  Sibgeft&oße  unb  @trofrbäcfrer,  ba* 
tyer  folcfre  Partien  einem  Dorfe  ui$t  unäfruli$  fefren,  2£uf  bem 
J?aupt*^la$e  flefrt  ein  ©ebäub*  mit  einem  Sburmc&en  mit 
einer  von  3Beißb(e$  gebeerten  Äuppel  unb  einer  ilfrr,  met$e* 
vormatt  bie  ®$ranne  mar,  gegenwärtig  aber  von  Parteien  be* 


255 

toofcut  wirb.  ©egenilber  bemfefben  jfcflt  >a*  JK af^a a *  t^on 
jwei  @ tocfwerte»  ,  am  9>la$e  bafelbft  eint  alte  ßeinerne  9ttt* 
ter*@tatueba$  ©rabtrety  anbeutenb,  boneben  ein  &it$* 
t rannen  mit  eifernen  ©etänber  tmb  etwa*  weiter  vorn  out 
einfache  3Warias£mpfangnijU©tatu*  wn  Stein«  Keim 
<25taa$er - £&or  iji  ein  {(eine*  Air  $  fein  mit$äfef$en  J&ftrm* 
$en  an  bat  35 urgerfpital  angebaut,  in  weitem  nur  feiten 
no$  SWeffe  gelefen  wirb*  ba  fein  ©eiftlicfcer  *or$atrben  ift  3« 
©pitale  felbfl  befinben  ft$  40  Xrme  in  bir  93erforgung ,  wobei 
ein  Äranfeujimmer  mit  6  Sitten.  2fufjer  biefem  ift  awfr  ein 
ftabttf$e6  Srmen^ati*  mit  einem  Äranfenjimmer  föt  ytfäßig 
erfranfenbe  grembe  »orfcanben*  femer  ein  {i&btiföe*  95rati* 
$au$,  ein  3te$elofcu,  brei  ©aftydu-fe**  roonmter  ein 
©4>ilbwirt&$&au$  begriffen  i(t  —  eine  unbefcfrifbete  ©aftfrau** 
gere^tigfeit  bei*  ©tab*  iaa,  feie  pon  eineiif  jebeltaalige« 
$ä4>ter  in  feinem  £aufe  ausgeübt  wirb ,  nnb  ein  unbeföitbete* 
SBirtMM"^  in  ber  JBurg  2aa.  JRebjt  liefern  wirb  au$  von 
ben  bürgern  in  einer  fejtgefefcten  SRetyeorbnung  ber  SBeinföant 
tttfgeubt. .  (Einen  öorjugücfcett  befonber*  b*merfeu#wevt&en  @e* 
genjianb  bilben  bie  im  nerb(i$en  S^eil  ber  ©rabt  gelegene 
$)farrfir$e,  junäcfyft  betreiben  bie,  mit:  vielen  meifier^aft 
an*  Stein  gearbeiteten  Zeitigen  *  ©tatuen  oerfe^ene  Drei'eb 
nigEeittfaufe  unb  ber  fa)cne  9>farrfcof  mir  ben  3Birt$* 
f dfraftdgebänben,  bie*in  .©tocfmerf  $e^e$farr*©$u* 
le,  weiter  norb!i$  bie  grofie  5fra^(njü^le  nnb  enb(i$  in. ber 
norMia)en  2tfe  ber  ©tabt  bie  alte  95 u rg  £aa, 

Sie  fcieftge  9>farrfir<fre,  |ugleia>  au$  ber  ©iß  bei 
&aaer$£>ecanat6,  i(t  angezweifelt  oon  fe&r  fcfrfrem  2ttterr 
iebocfr  fennt  man  bie  £ett  ber  firbauung  hia)t  ganj  bejtimmt. 
<£*  ijt  jwar  eine  Original  -  Urfunbe  x>em  romifdjjen  Äönig 
griebricfc  bem  ©«foonen  oom  3afcre  1307  in  fateinifdfoer 
Spraye  auf  Pergament  getrieben  oor ganten ,  jwel$e  bie  (Ton* 
ftrmation  ber  95efiiftung  ber  fcießgen  Ärccfce  (barin  wirb  fie 
Capella  genannt)  enthält,  allein  a(6  eine  Pfarre  fo)eint  bie 
Äir^e  no$  me(r  in  batf  graue  Altertum  jururf  ju  reiben* 


256 

2>tefe  fte$t  gottj  frei  ttnb  ifl  von  bem  ölten  Set<$en$of 
mit  einer  SJlauer  nmgeben,  @ie  $at  ein  fefrr  föone*  Enfefrett 
unbi  t(t  in  5orm  e*ne*  ^reuje*  erbaut,  fefcr  lang  aber  (#>ma(, 
unb  nnr  breiter  bu«$  bie  wie  e$  fcfceint  in  fpaterer  Seit  bat* 
an  gebauten  Steife  ju  beiben  fetten.  £>er  anfe&nlM&e  26 
älafter  fcofce  £$urm  bilbet  ben  Jpaupt  *  (Eingang  mit  einem  frei* 
nen  romifcfjen  portale  mit  beriet  Sefenen*  Sc  ifl  fe&r  mafftt 
unb  von  bebeutenben  Umfange*  95i6  •  jur  Jpälfte  ift  er  oieretftg 
ttnb  flarf  ,  bann  entölt  er  einen  a$te<f igen  2fuffa$  mit  einer 
Ufrr  unb  $o$en  fpifc  jufaufenbeu  3)a$e  tron  Siegeln.  Sie  bar* 
in  beftnblicjjen  ©fotfen  büben  ein  wrj4gli<&.  frarraenifö  ge* 
jlitmnte*  ©elaute ,  biefer  £$urm  ift  übrigen^  gan  j  au*  Cluo* 
berfleinen  aufgeführt,  unb  trägt  glei<f>  ben  übrigen  Äir<$enge* 
bäuben  bie  untrüglichen  ©puren  einfacher  gotfciftyer  SBauart  ani 
bem  XII.  Safrr&unbert  ,■  gleichwie  jene  Sixtye  in  SBiener  -  Oieu* 
(labt  ©anj  befonber*  fennbar  ift  bat  gonj  fleine  runbe  9>re$bj>s 
terium  von  Mußen  ,  alt  ber  altefte  Zfyeii  mit  bem  etwa*  erfcabe* 
nen  Cefenen  nebfl  bem  baranfloßenben  fcofce«  Streit  be4  9>re*bps 
terium*.  Ser  get&ifö*  »auflpl  ©on  biefem  fowofyt  att  com  fem* 
gen  Äird&enfctyiffe  -ijt  auffaflenb  g(ei$  mit  jenem  ber  SJERicfrdeM* 
tirfye  in  SEBien  unb  ber  tyfarvUrtyt  in  2Biener*Sfteaflabt.  2>a 
ba$  ©cbaube  von  Mufjen  gan)  ubertüntfct  iflr  fo  mag  ti  fftr.SSWan* 
fyen  au*  neuerer  Seit  erfd&einen,  •oflein  färben  Kenner  $at  ei 
ba*  auffattenbe  Seiten  eine«  $d&e»,2(ft«r$,  weju  *or}ägti$  ber 
fe$r  ntebrige  fiingang  mit  beh  ©ewolben  unter  bem  Sturme 
gehört.  SSon  3nnen  betrautet  ift  biefer  Zempel  be*  Jperrn  lang, 
$o$  unb  (i$t,  bie  SEBanbe  jtnb  ganj  weiß  fibertfinefrt,  unb 
mit  ©pifcgewolben  oerfefcen*  Seim  $pre*bpterium  jle&en  in  erfra« 
bener  Arbeit  ju  beiben  Seiten  ©nippen  von  gotfcifd&en  Säulen 
an  ben  SBanben.  Sie  jwei  ©eitent&etle ,  woburc^  bie  Äirc^e  in 
einen  Jpauptgang  unb  jwei  ©eitengange  geseilt  wirb,  flammen 
wie  wir  ftfcon  oben  bemerft  fcaben ,  au*  bem  XV.  Safrrfcunbert 
unb  würben  wegen  Vergrößerung  bei'  Äir$e  bem  ©cfcijfe  ange* 
baut.  litt  einem  Pfeiler  ber  ©eitenwänbe ,  bie  ebenfalls  einfüge, 
aber  ungeheuer  flarf*  ©pifcroolbungen  tragen  f  fte^t  bie  in  ©tri» 


25? 

« 

gehauene  bur<&  bat  Utterweißen  unfefedt<&  gtmorbent  gdtfcifö* 
3afrl  MCCGCLHL  (1453).  Huf  bem  «Aber«  Pfeifer  ifl  ein* 
Snf^rtft  in  Stein  eingegraben,  f eiber  aber  bur$  baSUebertfn« 
$cn  ganj  unleferlufc,  fo  riet  mir  jebo$  entziffern  tonnten,  fc^eint 
ber  »aumeifter  ba&on  ©ri^I  geheißen  ju  $aben» '—  2)er  # o <$s 
altar  mit  bem  95iCbtii{fe  be*  ^eiligen  93itil#,  all  $atrtfn  bef 
Äirc&e  gejiert,  ifl  wn  SRarmor  mit  romiföen  @  Juten  unb  meiert 
93er  jle rungert  von  Cttgeto;  unb  Statuen  Mn  fronet  Oip«ar6ett* 
S3en  ben  anbern  jmei  Seitenaltaren  junä$(t  bem  $r*Ä$* 
terium  i|t  ber  re$t*  fte&enbe  ber  ^eiligen  SKutter  ©cttel 
9Raria$itf,  ber  linB  jte&enbe  bem  fettigen  3dfranrt  oon 
ütepomutf  gewetyfc*  95efenbere  9)?erfro&rbigfeiten  ftnb  fettig 
*or$anben.  —  krümmer  von  alten  marmornen  ©raftfteinen  lie* 
gen  mehrere  anf  bem  griebfrof  um  bie  Äinfre  fcerum  unb  beim 
Sehen  *  Singatige  über  ber  ßuer  bvei  große  Orabff eine,  bie 
gleich  ben  übrigen  f$on  ganj  ausgetreten  unb  baburcfc  SBappen 
unb  S^rift  unlefertüfr  ftnb« 

£>ie  Stabt  C  a  a  ge  fc&rt  gan j  allein  |ütf  fciefigen  Pfarre. ©et 
©otteSbienfi  wirb  bur#  einen  Pfarrer,  ber  gegenwärtige  93ice*£>e* 
$ant  ift,  unb  jtuei  Soeperatoren  oerfe^en.  —  Sin  neuer  Seiten* 
^ of  beflnbet  fii)  feit  bem  Safcre  1830  außerhalb  ber  ©tobt. 

(£$  befielt  übrigen*  no<&  bie  Sage,  baß  iene.2Documente, 
welche  auf  bie  ©rftnbung  ber  ^tefigen  9)farrHrcfre  unb  tyr  HU 
ter  Sejug  fcaben,  fu$  in  bem  tergölbeten  großen  Änopfe  unter 
bem  Äreuje  am  Sturme  eingefötojfen  befinben  foflen. 

93or  Älter*  e.rijlirten  au#  in  ber  Ötabt  ?  a  a  ein  2W  t  n  o* 
riten*  unb  ein  9lennenf  lofler,  Wooon  bie  ©eifi(i<$en  unb 
Können  aber  bei  ber  in  ber  Stabt  eingerijTencrt  großen  $eft  entflog 
fcen,  unb  wona$  tyre  Älofter  eingingen.  Ölocfr  (ledert  beim  J^anf* 
tfcaler  -  £$or  Srummer  eine*  got&tf#en  ©ebäubel ,  tvef$e6  ba* 
grauenflefter  geroefen  ju  fepn  fcfreint. 

2)ie  alte  %urg  2  a  a ,  tfe($e  nun  eine  eigene  £errft&af 
unter  ber  Benennung:  »£err  fc&aftSöurg  2aa«  bilbet,  ift 
jur  Stabt  Ca a  unter  111  numerirt,  unb  unterließet  bem 
SOtagiftrate  in  Steuer  unb  Sonfcriptionl  *  Hngefegenßeiten,  ü&t 

17 


258 

aber  in  i&rem  @<|rfofjbejtrfe  bie  OrtJobrtgfeit  unb  ba*  $anbges 
rWfot  felbft  au*  unb  ift  bereit  mit  im85efi$e  ber  £errf#aft  2oo$* 
berf,  aflwo  bei  bereu  SBefc&reibung  au$  bie  «$errf$aft  93 urg 
2a  a  erwähnt  werben  wirb* 

Dtefe  befagte  83urg  ift  wie  bereite  ermahnt,  in  ber  Jtorbli* 
cfcen  ©tabt^Stfe  inner  ben  ©tabtmauern  gelegen  unb  von  ^o$en 
?flter,  ba  fo($e  f<fcon  im  XII.  Sa&rfcunbert  ver^anben  war, 
unb  jum  @d&u$e  ber  bortigen  ©egenb,  na$bem  bat  Stabt* 
$en  af*  ©renjfefte  wofctbefeftigt  warb,  biente.  SWan  fennt  ben 
©rünber  ber  93urg  nid^t,  benn  bie  93eftger  bavon  werben  un$  erjl 
vom  3afcre  1260  an  begannt,  2>iefe  Ösefte  enthält  einen  £aupt* 
fingang  alö  ein  93orwerFr  welche*  $um  SfceU  föen  verwittert  ift« 
©ie  war  mit  tiefen  unb  wetten  SBaflergraben  umgeben,  wie  jio$ 
je$t  ju  fefceu  ift,  unb  ber  Singang  ift  meift  »on  puren  ©eftetn 
aufgefubrt  unb  enthielt  eine  BugbrücFe*  Ober  bem.Singangeiftanf 
ber  regten  Seite  ba*  SBappen- ber  ©tabt  2aa,  tinW  aber  ein 
SSWarmorftein ,  worauf  jwei  beutfc&e.  9tirtcrtfreu}e  über  Scf  unb 
eben  fo  brei  £erjen  bann  nebftbei  eine  gotfoiföe  Snförift  ange* 
bracht  ftnb*  ®o  viel  man  baoon  entziffern  fonnte ,  ernannten  wir 
bie  SBorte:   J?er  mcfa$    3*PP    t>o.n   3tppftein    ultain, 

Hauptmann fcat.   ben"   erften.  Stein.  be$. 

g>aw$,(ieaue$)  gelegt  anno  dorn.  MCCCCXIIII.« (2>ief> 
fc^eint  natürlich  jt$  auf  bat  93orwerf  ju  bejie^en ,  benn  ^ie  ans 
bern  Steife  jtnb  oie(  alter),  2tn  biefer  Seite  be$  SSorwerM  $ie(t 
fid>  eine  Hauptmauer  —  man  tonnte  fte  eine  gronte  ber  SBefte 
nennen ,  —  bi£  jur  ©tabtmauer  fcin  in  einer  Jpo$e  oon  etwa  12 
Älaftern,  mit  wetten  ©cfyießfäarten  unb  ben  2(njei($en  ber  ©türm* 
gange  bte  r;ier  boppelt  waren«  Snner^alb  be6  erften  ifoore*  ftefct 
jur  llnf  en  Seite  ein  gewaltiger  runber  Sfourm ,  jum  Sfreil  jefct 
fdjon  S^uine,  ebenfalls  mit  boppeften  ©turmgangen  unb  oben 
auf  ber  beftanbenen  ^Matform  mit  ©cfcief$f(J>arten  oerfe&en.  £>a# 
innere  beSfelben  enthält  mehrere  ©emä$er  mit  einigen  außer 
©pmmetrie  angebrachten  genftern. 

SKebft  biefer  oben  befproefcenengronte  laufen  no^anberegfei« 
$e  brei  Steife,  bie  fid^  bem  runben  unb  bem  an.  ber  norblic^en 


259 

(Scfe  fte&enben  oieretfigen  fetyr  maffloen  ©treittfrurme  anf^lie* 
gen  unb  fo  ein  93ierec!  bifben.  Sie  unteren  SRauern  reiben  bit 
an  ben  $ter  oorbrijliefjenben  3)?ö&lbad|>.  £)iefe  93efte  mar  fomit  ber 
ftdr^fte  93ert$eibigung$punct  ber  @tabt,  inbetn  tiefe  au$  nur 
von  9)?abren  $er  auf  tiefer  Seite  angegriffen  werben  tonnte, 
weil  oftlicfr  unb  füb(i$  bie  Sfraia  um  bie  @tabt  floß,  bie  je$t  oon 
SBeflen  gegen  Starben  im  dürfen  ber  ©tabt  Eingeleitet  ift.  Sie 
95urg  mar  an  unb  für  ftc^  fe&r  feft,  benn  bie  Hauptmauern  ftnb 
ober  eine  Äfafter  bief  unb  meift  oon  @ tetn»  5in  Heine*  <J>fort* 
ifce»  Seifert  no$  gegenwärtig  ,  met$e6  jum  Wtylbafy  fuf>ft  unb 
jtim  2fu$gange  ober  Ausfall  biente*3*wer&alb  ber  oier  alten  ipaupt* 
mauern  jtefct  gegenwärtig  nityti  mebr  aui  ben  alten  Seiten,  blo* 
jwet  Qtodwext  fyotye  ©ebaube  au*  neuerer  Seit  fiofüen  an  bie 
Hauptmauern,  bie  oon  Parteien  bewohnt  werben  unb  wovon  ba$ 
eine  ein  3Birt$$$au*  enthält,  man  fann  ba&er  oon  ber  innern 
SSauform,  ober  ben  etwa  oorfcanben  gewefenen  ©«magern  biefer 
fejtert  &ürg  niefct*  me&r  entnehmen*  ©egen wartig  nähern  ftc^ 
biefe  Ueberrefte  immer  mefcr  unb  me&r  bem*33erfatte;  ju  tyrer 
Spaltung  wirb  feine  ®orge  getragen ,  vielmehr  f$eint  e«  un4  / 
baß  tyr  Verfall  burd?  ba*  Abbrechen  ber  innern  SWauerwerfe  tot* 
fentli#  herbeigeführt  wirb. 

Sflofy  bemerken  wir  f$tttf](i$,  ba§  bie  U  f.  ®tabt  2  a  a 
einen  SÄagiftrat  beft§t ,  nad)  2frt  ber  in  ben  übrigen  mitleibenbe» 
Statten  9?ieberojterrei$6  eingefeftt,  welker  au$  einem  &ärger* 
ifteifter,  einem  @pnbicu$  unb  einigen  SWagiftraWrätfcen  befleck 

Wlifyt  o^ne  SBefcmutfr  [Reibet  ber  93aterfanb*freunb  auf 
tiefer  ®tabtj  tyre  in  ben  frttyeften  S^f^unberten  gehabte  33e* 
beutfamfeit  ift  gänjlid^  oerfc^wunben  unb  mit  berfelben  ber  Aber* 
au*  belebte  Jpanbel  unb  SBanbel  ber  reiben  Bürger*  Sie  vielen 
Kriege,  welche  bt*  in  ba*  XVlf.  3afrrfrunbert  bii  jur  2>4>weteiis 
jeit  reiben ,  finb  Urfac^e  an  tiefer  fo  nachteiligen  93eranberung. 
@o  (am  e*  benn  auty,  baß  bie  jefcigen  Bürger  oon  8  a  a  bloße 
©irt&fcfrafrtbürger  ftnb,  welche  meift  ben  gelbbau  betreiben.  Sine 
<£ommercia!?0traf}e  fufort  £ier  ntc^t  burefc,  fomit  ift  oon  einemHatt* 
beltoerfefcr  audj  gar  fewe5tebe,unb  beftyalb  boppelt  wünf#en*wert$/ 
*  17  * 


261 

£)at  fycfye  Wter  ber  ©tobt  wirb  frierburcfr  !eine$weg*  ge* 
fömätert,  fonbern  ber  9?ame  uub  bie  21bftammung  berfelbeu  nur 
ber  SBabrfceit  ntyer  gebraut,  bag  bie  ©tobt  ganj  in  ber  glacfce 
gelegen  uub  fiebern  fo  nafce  an  bem  S^atafluffe  Sei  bcn  t»auft< 
gen  Ueberföwemmungen  leicht  eine  fuuipflge  Stelle  gehabt  Kä- 
fern mag.  —  2>ie  Seit  ber  ©ruftbung  be*  Ort*  fo  wie  bie  Sr* 
Hebung  $u  einer  Stabt  ijl  ganjlicb  unbefanntj  bieg  «Stäbtcben 
wirb  aber  bur<£  einen  bef  antuen  alten  Steint,  melden  au$  g  u  b  r* 
mann  in  ber  Beitreibung  ton  feinem  2Ut*  unb  9teu*3Bien 
apfufrrt,  f$on  vor  fo  viel  Sa&rfcunberteu  berühmt  ,  weiter 
lautet: 

g)pp$  unb  Snnß, 

Stein  unb  <£remb* , 

S3rfinn  unb  ^rag, 

SBien  unb  8aa 

Solln  am  Styein  , 

@epnb  ber.  fronen  ®t5bte  neun. 

Die  erfte  ©efejtigung  namlicfr  bie  dauern  ,  welche  man 
um  bte  @tabt  jog,  mag  füglich  uflter  Seopolb  l.  ben  (Sr* 
tauchten  gefcfceben  fepn,  benn  bajumal  war  man  eifrigjt  be* 
ba$t  jene  Orte,  welche  an  ben  ©renken  ber  Steige  lagen,  be|t* 
moglicfrlt  in  webrbaften  ®tanb  ju  fegen,  welche*  befonber*  bei 
jenen  gegen  Wahren  unb  93obmen  gelegenen  gefcfcafr. 

93on  ben  gef<$i4>tli$en  Sreignijfen  im  XI.  unb  XII.  3a$r* 
bunbert  erfahren  wir  von  2aa  gar  ni$t* ,  bagegen  aber  werben 
fot$e  im  folgenben  3a^r^)unbert  befannt.  —  @#on  ju  ber  Seit 
alt  £erjog  griebri<|>  ber  Streitbare  von  Cefterrei$ 
von  bem  Jtaifer  griebrt<$  auf  bem  5Reic&*tage  ju  Stegentburg 
ju  Anfang  3uli  1235  in  bie  9tei#*ac&t  erflart  unb  tiefe  3$t 
ju  volljieben  bemÄonig  SBenjel  von  Äofornen,  ben  <$er$ogen 
von  Satern  unb  Äarntfcen,  ben  S3if$ofen  von  9>affau,  ©am* 
berg ,  5Regen$burg  unb  greitfngen ,  •  bem  Srjbifcfcefe  von  @af  j* 
bürg  unb  bem  g>ama$en  von  Hquileja  aufgetragen  würbe ,  wat 


262 

.König  Sßenjet  ber  erjle,  wddjer  im  norblie&en  Oefierrei$  eur* 
fiel ,  bie  ganje  bortige  ÖJegenb  mit  bem  bamali  föon  moftfbefe* 
fttgten  ®tabt(fcen  6  a  a  in  83eft$  na$m  unb  ji(&  bii  an  ben  9Rar$« 
ftoß  ^iHjO^»  92a$bem  fi$  aber  im  3a&r*  1238  bie  3>tnge  füc 
anfern  lomenfitynen  <$erjog  gricbrtdj  fe&r  g(ucfß$  geftaftt* 
ten ,  unb  felbjl  bat  93ebenHi$fte ,  nämti$  bie  93eftf}na$me  vom 
norb(i$tn  Oefterrei^  burefr  ben  83o&menfenig  frob ,  ba  er  mit 
bemfelbcn  ein  griebenibünbniß  abföfeß ,  fo  gelangte  ber^rrjog 
audfr  n>ieber  }u  biefem  $&ei(  von  OefterreM[> ,  jebotfr  überlief  er 
ntxi)  immer  bie  ©tabt  8aa   bem  Äonig  ad   $fanb.  Jpeqog 
griebriefr  $atte  au<&  bei  bem  2fbf$fuffe  bei  obigen  Sänbnif* 
fed  an  SBenjel  bai  93erfpre<&en  get&an,  baß  er  $m  einen 
2:^ei(  oon  Oe(lerreid^  abtreten  werbe ,  ba  nun  unfer  <$erjog  fi$ 
mit  bemÄaifer  »oflfommen  auifitynte,  Äomg  SBenjel  aber  ber 
pap|l(ic$en  gartet  anfing ,   fo '  mußte  <$erjog  griebri^  bef&r$* 
ten ,  baß  ei  mit  ben  936$men  wieber  ju  geinbfeligfeiten  fom* 
men  würbe.  Unb  in  ber  Sfcat  fo  geföafr  ei  an$ ;  benn  Jtonig 
SBenjd  brang  auf  bie  Srfuflung  bei  frühem  33erfpre<$eni , 
unb  ba  fi$  ber  #erjog  bamit  entföulbigte,  baß  bie  Canbeitfcei* 
lung  o$ne  (Einwilligung  bei  Äaiferi  feine  ©üttigfett  ^aben  fonne, 
fo  fiel  befagter  Äonig  mit  einem  ftarten  *$eere  in  Oejterrety 
ein ,  unb  verwäftete  einen  großen  Styetf  beifelben $  erft  bei  beut 
fjerannafccnben  5B tnter  jeg  er  (\ty  jurfief,   worauf  fty  bann 
fd?neU  bai  ®  tabuen  8a a  an  ben  «Oerjog  ergab» 

®o  blieb  nun  2  a  a  in  ben  Jpänben  bei  ofterrei<$if$en  Can* 
beifurften  unb  wir  finben  ju  ber  3<i*  ben  flSern&arb  9>reuß(  att 
©tabtfcauptmann  üon  biefem  ©tabt^en. 

3u  Anfang  bei  3<*M  1245  &ielt  ftpifer  griebrtd^  eig- 
nen 9feid&itag  &u  S3erona ,  wobei  an$  £erjog  grtebrttfr  t>on 
Oe|terreid&  zugegen  war,  afi  aber  berfefbe  oerna^m ,  baß  £er$Qg 
Otto  ton  »aiern  afle  9Wüfce  anwanbte ,  ba*  oon  ben  Oejter* 
reihern  ben  SBalbetfern  entriffeqe  unb  in  feften  »eftfc  ge$attf 
ne  @$foß  Obernburg  wieber  }u  nehmen,  fo  eilte  £crjog 
griebrtc^  auf  bie  erfie  Äunbe  baoon  oon  Stalten  fcerju,  wo* 
pou  jebocfy  e$e  er  anCam  bie  Belagerung  aufgehoben  würbe,  £>a- 


263 

flegen  fanb  er  bte  SJofcmen  Mnb-Äarnt&en  auf  Xnfliften  be$  fiv* 
tilg*  83ela  von  Ungern  von  feuern  gegen  fufr  bewaffnet,  wo* 
bet  erjterer  bei  2aa  fein  Säger  auffc&liig.  9Nifc  ganj.  geringer 
3a&l  wollte 'Jperjog  griebricfy  unter  biegeinbe  jjturjen,  er  warb 
aber  von  berti  obgcbad&ten  @tabt&auptmanfl  ^uvücf  gehalten,  hi$ 
bie  -anbern  Siitter  mit  tyren  bewaffneten  anlangtet»;  alSbann  jejg 
er,.$bfdj)on  ber  geinb  an  3&&1  n>ctt  Aberlegen  war,  gegen  bie 
83<tymen  lo*  unb  brängte  fie  auf  allen  Seiten  jurücf.  £>er  Äönig 
von«  93itymen  fonnte  ft$  nur  mit  großer  9Kü£e  retten;  U(ri$  von 
jtärut^en  warb  uebjt  einigen  2(0eligeti  von  bem  J?erjoge  auf  ber 
glu$t  gefangen  genommen1  unb  na$  bem  nafcen  feften  @cbloffe 
€>taa$  in  93erwafcrung  gebracht*  Ungemein  tapfer  ftritten  Jpeins 
rt$  unb  95ernfcarb  bie  9>reupler  mit  ©epfrieb  unb  Äabolb  0^ 
rocf  vom  Äarnt£neri$en  ?lbel*  ®$  mürben  in  biefer  blutigen 
@$la$t  im  2(ngefidj>te  unb  unter  bem  @d>u£e  be6  ©tabtdfren* 
üaa  von  ben  bofcmifctyen  Äriegfvolfern  allein  13  Jpauptleute 
vom  $o&en  2(bel ,  500  Sieiter  unb  übet;  1000  ©olbaten  gefatk: 
gen,  o&ne  bie  große  Mnjafcl  berer,  welche  auf  bem  &ampfptage 
blieben*  £>iefe  @d)lac^t  mar  fcinreufrenb  g*nug,  ajäbalb  grie* 
benäunter&anblungen  gerbet  $u  führen,  in  wetzen  ber  Äonig  von 
Kommen  ben  ?Jnfpru$en  auf  ben  nörblid?en  £$ei(  von  Dejterreicfy 
gahf  entfagte,  bagegen.  J?erjog  grcebri^  mit  Jpintanfefcung 
be*  Tfnmerber*  be*  Äatfer* ,  bie  bef^tojfene  93ermafclung  ber 
ofterreid&iföen  ©  e  r  t  r  u  b  mit  SB  l  a  b  i  $  l  a  w,  £erjog  von  Wah- 
ren neuerbing*  bekräftigte,  bie  bann  au$  balb  barauf  wirflicfo 
voßjogen  mürbe*  —  3m,3fl&re  1246  ben  15.  Suni  blieb  ber 
eble  £er$og  in -ber  @4>fodj)t  an  ber  2eit$a  bei  2Br.  Sleujiabt  ge* 
gen  bie  humanen,  unb  tonnte  ba$  wn  t^m  gefügte  ©tabtd&en 
Saa,  welche*  ©elegetifceit  fcatte,  ben  J?elbenmut&  be* -4?erjog$ 
au  feinen  Sttauern  ju  bemunbern ,  vor  feinem  2obe  nid^t  mefcr 
befugen. 

85i*  1260  erf4>etnt  fein  befonbevet  Sreigniß  ,  roefd&ef  in 
Saa  vorgefallen  wäre ,  tn  biefem  3?&w  aber  im  SWonat  3ufi 
Um  ti  }U  ber  befannten  9Kard>felb^  *  &$htyt  }*if$en  bem  heu- 
tigen ®c$l*fftof  unb  SDfyrcfcecf  jwiföen  D  U  p  l  a  r  Äonig  vou 


\ 


m 

»ofcmen  unb  Aonig  85ela  von  Ungern,  in  goige  welt&er  Cefcterer 
an  ben  ©6&menfonig  ®teiermarf  abtreten  mußte.  JBeoor  jeboifr 
tiefe  perfiel,  waren  bie  Ungern  Aber  bie  £onau  gebrochen  unb 
bW  2(mei*  bei  ©taa$  porgebrungen ,  von  wo  bann  eine  grojje 
Sbene  gegen  i'aa  beginnt;  Ottofar  befanb  fi$  im  Stäbt* 
d)ent  —  93ieCe  taufenb  Ungern  nnb  galben  ((Tumanen)  Ratten 
(14>  bei  ®taa$  im  «$inter^aft  gelagert  nnb  fdjncften  am  frühen 
QRorgen  wo&l  fcunbert  ber  bellen  93ogenf$ä£en  au* ,  biejenigen 
®olbaten,  wel$e  au*  8  a  a  gutter  ju  fcolen  gingen,  unperfe$en  ja 
Aberfallen  *  wa$  tynen  au$  fefrr  gut  gelang*  £>te  fcierpon  in  bat 
®tabt$en  gebrungene  Älage  oerurfad&te ,  baß  bei  500  Streite* 
fcinaufyogen,  an  beren  ®pi$e  |I#  bie  ©rafen  Otto  oon  #ar# 
becf  unb  (£pnrab  von  $Heien,  bann  bie  fampfber&^mtra 
SBeifen  von  2>Arenfcolj,  nSmlicfr  Gabolt  unb  fein  »ruber  &e* 
fanben,  93alb  waren  biefe  mit  ben  falben  fertig ,  fielen  aber  in 
ben  £inter$a(t  ber  Ungern  unb  unterlagen  afle  ber  rollten  lieber* 
inacfyt*  3m  83abe  empfing  Ottofar  biefe  fcfcrecfyafte  »egeben* 
fceit ,  er  fprengte  in  großer  #aft  fcinau* ,  allein  ba4  treffen  map 
fcfcpn  porbeu  (Sr  fanb  bie  Sapfern  erf$lagen  unb  rein  aulgf 
plünbert.  Uebermannt  f$ien  ber  Äonig  oon  tiefem  traurigen  Ä** 
blicf  j  er  raufte  jl#  bat  £aar  por  ®<frmerj,  ein  fceifcer  Quell 
ergoß  jt$  au*  feinen  Bugen,  mit  fcodjfUr  SBefcmutfc  rief  er  |tt 
feinem  Qfyeim?  btt\  »ranbenburger;  »£a*  trag  i$  ni$t, 
i$  muß  fie  rächen,  bie  fcter  tobt  oor  un*  liegen  unb  gälte  H 
bie  Sfrre  ppn  10  Aonigen  U  darauf  würben  bie  Seiten  aufge* 
toben  unb  }U  feierlicher  unb  ritterlicher  »eftattung  na$  8  a  a 
gebraut,  öttofar  perfammette  barauf  feine  Jpeere  unb  jog  mit 
tiefen ,  ben  ®teprern  unb  Äarnt&nern  gegen  bie  9Rar$ ,  an 
ber  jenfett*  Äonig  95 ela  unb  fein  ®o&n  ®tepfcan  gelagert 
waren.  £nbli$  na$  langen  *$arren  brauen  bie  Ungern  Aber  ben 
Strom  unb  allgemein  begann  am  13,  3"U  bie  @$(a$t ,  in  ber 
gegenfeitig  Aber  200,000  Wann  (dritten,  bie  aber  pon  ben  Uns 
gern  perloren  würbe  unb  won6$  »ela  unb  Stephan  fcfaeÜ 
bi*  gegen  ben  ^Mattenfee  flogen«  »ela  fucfcte  nun  gfriebetraii 
unb  trat  bie  ©teiermar!  ab.  Otto far  fliftete  för  biefen  (ern 


,  i 


265 

Iw&en  Sieg  bie  Abtei  ©ülbenfron,  auf  ber  ©tStte  be*  ®ie* 
ge*  aber  erfcob  er  ein  eitrige*  ©enfmaf,  9Rar$ecf ,  M  eine 
©renjfeffce.  2>amal*  fontite  Ottolar  no#  mcfyt  afrnen,  ba§ 
er  nadj>  18  Sauren  (1278)  gegen  Stubolpfr  von  J?jab*burg 
ben  ©ieg  unb  ba*  Seben  auf  biefer  ©teile  verlieren  werbe !  — 

3m  3*&re  1272  wie*  Ottofar,  Äonig  voil  »o> 
men,  af*  bamaltger  £errf#er  in  Oefterreicty  feinem  fiiebling, 
bem  au*  Ungern  gefluchteten  ®rafen  Xegpbiu*  bie  Orte 
üaa,  Steuburg  SOTarf falben ,  ©toeferau,  Äreujenftetn  ic,  *c* 
jum  flanbe*mäfHgen  Unterhalt  an,  ber  jafcrlicfr  inefrr  af*  2000 
SRarf  fojtete, 

darauf  feien  bie  Ungern  im  3<*&re  1273  in  SOTafcren, 
Oefterreicty  unb  ©teier  wieber  ein ,  unb  flreiften  bi*  gegen  Üaa, 
wo  fte  aber  von  bem  Sbitymenfonige ,  ber  gerabe  feine  SERacfot 
verfammelt  ^atte,  verjagt  unb  bi*  an  ben  SBBagffaß  in  Ungern 
jttruef  geworfen  würben« 

97arf)öem  burefr  bie  SBa&l  JRubotpfr*  von  £ab*bnrg 
jum  Äaifer  im  3*&r«  1276  Oejterreicfr  an  benfelben  fiel ,  fo 
tarn  audj>  2a  a  in  be*  Äaifer*  Jpanbe,  SRubolpfc  betätigte  am 
6*3uli  1277  ju  SBienber  ©tabt  2aa  ifrre  von  ben  6fterrei#ifc&en 
#erjogen  Ceopolb  unb  griebridjj  erteilten  Jpanbveften 
mit  bem  93eifa$e,  bap  ba*  ©eric^t  unter  93orfe$ung  eine* 
9ii$ter*  bur$  tyn,  in  feinen  Jpänben  bleiben  unb  *a$  {ein 
Stifter,  £ne$t  ober  ©ajt  in  berfelben  ©tabt  fetyanfen  unb  fein 
JJeutfrau*  galten  foU.  Sann  baß  au$  bie,  welche  feine  3in*rüs 
tern  ober  Se$en*re$te  pflegen,  ober  fc&ulbig  fepn  ju  gelten,  ju 
allen  unb  jeglichen  2>ienjten  wie  anbere  Bürger  verwenbet  Wer« 
ben,  €ben  fo  burfen  au$  bie  Suben  nidjt  von  a3urger*bienften 
au*gefcfrfoffen  bleiben. 

Äonig  Ottofar  fcatte  an  ben  Äaifer  SKubolpfe  Oefter* 
rei$  unb  ©teter  abgetreten,  bafür  aber  bie  93efe$nung  über 
»itymen  unb  Wahren  unb  mit  jebem  übrigen  &efi$t$um  feiner 
93oräftern  erhalten.  £)o$  frafb  ließ  tfdfo  Ottofar,  beffen  ©toi* 
aber  biefe  Wnberabtretung  tief  erniebriget  warb,  von  feiner  ©e* 
malin  auf ftac^ebi #   fo  baß  er,  ungeachtet  bie  bi&mif$en  ®ro* 


266 

ßen  bett  $riebefl<f$wur  gegen  bcnÄaifer  unb  feiner  8anbe$ei( 
tym  vorhielten ,  ben  grieben  mit  bem  Äaifer  bra<& ,  inbem  er 
aufrief:  »limfonft,  unb  fcätte  i$  taufenb  Stbe  gefroren, 
i$  muß  jum  .Kampf  mit  ifrm!« 

Ueberau*  bewehrte  fi$.  nun  König  Ottofar  unb  bradfr 
auf  mit  oOen  Krieg4volfern  fa(t  in  eben  foltfcer  @tdrfe  mie  vor 
18  Sauren  ju  ber  erften  3Barcfrfelb*fdj>la$t.  Z)ie  ©efefti^te  fagt 
im* ,  baß  beim  <2täbt$etv  8  a  a  bie  erflen  geinbfeligf eiten  be* 
gönnen  &aben,  bagegen  anbere  ©djjriftjtefler  angeben,  baß  bie 
£auptf<fcla<&tjwif<&en9tubolp&  unbOttofar  bei  8a a  Statt 
gefunben  £abe,  SBir  wollen  ba&er  unfern  verehrten  Sefern  bieft 
fcod^wic^tige  Gegebenheit  in  -Kurje  au*  ben  bejten  &ueflen  ge* 
fefropft,  fcier  mitteilen, 

33on  8  a  a  jog  ber  83ofrmenfonig  frinweg  na<£  bem  befefHg* 
ten  ©rofenborf  im  93.  O.  9)?.  33*  gegen  bie  mctyrif$e  ©renjc 
unweit  ©era*  gelegen ,  wofelbft  er  unnu§  bie  Seit  «erfplittettc 
inbem  er  niefct  e&er  von  bemfelben  weichen  wollte,  bU  ei  in 
@$utt  unb  krummer  gefegt  war.  9t  ab  o  f  p-(  war  bei  3u4bru$  bei 
.Kriege*  viel  j^fd^wa^  OttaCar  ju&inbernbü  SBien  vorzubringen; 
allein  wafcrenb  beä  Konig*  (angen  3*ubern,  Jam  von  allen  S&tv 
ten  bie  nötige  Jpilfe  unb  fo  gef$a$  benn  au$  bie  Bereinigung 
ber  Ungern  unb  Rumänen  mit  feinem  #eere  bei  9)?ar$ecF.  2>ieß 
vevne&inenb,  fcatte  fi#  Ott  etat  au$  bort  fcingejogen,  unb 
nun  jianben  beibe  Jpeere ,  erjtere*  in  vier  unb  festere*  in  fe$6 
Raufen  geteilt ,  föbgfertig  gegen  einanber.  ©er  fromme  Kaifer 
wählte  naefc  gewohnter  SBeife,  ben  greitag  $ur  ®c$la$t,  bie 
aud)  um  6  U&r  borgen*  am  26«  Sfagujt  1278  begann»  £)iefe 
fd&ien  bei  9War4>e<f  i&ren  Anfang  genommen  ju  &aben,  unb  jog 
(\i)  langjt  be$  SDtart&flujfe*  norbti$  fctnauf  ü&er@tiflfrieb  unb  3^ 
benfpeugen ,  benn  bie  ©ef4)i$te  bemerft  au$brücfli#  ,  baß  viele 
Saufenbe  ber  33ö$men  in  wilben  Knäuel  jufammen  gebrängt  in 
ber  9Kard&  unb  bem  angefc^woDenen  9Beibenba$e  ertranfen»  Sie 
®$la$t  ging  für  Ottofar  verloren,  roäfyrenb  beren  Dauer 
mehrere  @teierfcerrn  ben  Konig  racfcebürjtenb  gefügt ,  unb  tynt 
aaä)  enbli$  wMli$  auf  ber  glu$t,  nur  von  vier  ^Begleitern  um* 


267 

geben,  erreicht  Ratten«  Sr  würbe  t*om  uferte,  fleriffcn ,  unb  oUe  . 
©cfcwerter  fielen  auf  tyn  ein;  grimmig  wiberftanb  er,  unb  fiel 
mit  fiebjefcn  SBunben  be.becft,  im  48«  3a$re  feine*  tfeben*. 
SHan  fann  etgenttt^  biejenigen  nicfct  beftimmen,  welche  ben  Äo* 
nig  um  ba$  fieben  brauten ,  bo#  oereinigen  ftd^  bie  meijten  Witt* 
nuuge n ,  baß  e*  bie  beiben  JRitter ,  nam(ic^)  ber  junge  @  e  ^ 
frtb  oon  SERä^renberg  unb  85ert$ofb  @$enf  opn  Sm- 
tnerberg  gewefen  fepn  follen,  93on  bem  aber  ben  SBafclplaJ 
$injie$enben  bem  fliefrenben  geinbe  nadbeifenben  Sroffe  warb  ber 
$emorbete  Ott  etat  feine*  foniglid[>en  @dj>mucfe$  beraubt«  #ein* 
ric^  von  85ertfrolb$borf  fanb  i^n  ,k fafl  naeft,  oon  ©taub, 
83(ut  unb  SBunben  entfteßt,  no$  freftig  atfcmenb,  bie  klugen  x 
offen ,  bie  3ög*  voll  3orn ,  im  ferneren  fingen  jwifcfcen  Ceben 
unb  Sob.  darüber  berieten  un*  mehrere  ©«foriftfleller,  baß  frier* 
oaf,  M  felbft  Äaifer  Stubolpfr  von  bem  f>pc^ft  traurigen  2lns 
Miefe  tief  ergriffen ,  ber  Knigltcfcen  Ceid&e  Juanen  be*  ÜRitfeib* 
joltte  i  felbe  na$  9J?ar<frecf  Eingebracht  unb  oon  bort  nadfr  2Bten 
ju  ben  ©Rotten  geführt  worben  fei«  2>ur<|>  biefe  Angabe  muß 
man  glauben ,  baß  Ottofar  m$t  afljufern  oon  ÜKarcfrecf  ge* 
faflen  ifl,  wogegen  aber  SKarian,  Cambert,  £u*fpinian, 
©erarb  oon  SKoo  unb  So  reg!  in  feiner  bofrmifd&en  Gtyrontf 
anfuhren,  »wie  bei  2a  a  oom  Äaifer  SKubolpb  unb  Äontg 
Ottofar  oon  95o^men  eine  Mutige  ©djjlad&t  geliefert  würbe, 
wobei  festerer  unterlag  nebfl  oierjefrntaufenb  (Befangenen,  Otto* 
f  ar  aber  würbe  ausgesogen  unb  naeft  in  ba*  ©tabtlein  2aa  ge* 
bracht ,  aflwo  er  feinen  ©eijl  aufgab««  — #  Sefrr  natürlich  wu 
berftreiten  biefe  Angaben ;  et  fott  audfo  oon  biefem  Sreigmffe ,  ber' 
no<fr heutige fogenannte rotfre@eefrof,  welker  eine  fraft* ©tun* 
be  Don  2aa  norblicfr  entfernt  gelegen  ifl ,  oon  ber  ©cfrfad&t  aU- 
frier  ben  tarnen  erhalten  tyabw,  ba  ba$  SMut  wafrrenb  ber 
@<frlaej[>t  glei$  einem  See  auf  ber  Oberfladfre  ber  SBiefen  flanb 
unt>  berjunäcfrft  biefem  Jpofe  audfr  no<$)  fycuti&et  Sage*  frart  an 
ber  ©renje  SRafaen^ gelegene  9tufr$of,  beßfralb  fo  beißen' 
weil  frier  ber  Äonig  bie  »Wen  SBunben  erfriett,  unb  man  betifet- 


268 

ben  einige  3eit  in  SRufre  ließ ,  frM  er  bann  in  ba$  nafre  ®tibt* 
cfren  gebraut  würbe.  — 

SSBir  fflfrlen  un$  nicfrt  berufen  hierüber  eine  (Sntfcfretbung  ju 
fallen ,  glauben  aber ,  ofrne  erftere  Angabe  in  ®<fratten  gu  (teilen, , 
baß  e*  immer  moglidfr  gewefen  wäre ,  baß  (i<fr  bie  ®<frfa<frt  bi* 
in  jene  große  flacfre  ©egenb  »on  Ca a  Eingesogen  fraben  tonne f 
wel<fre*  föon  baburcfr  einige  SBafrrfcfreinlicfrfett  erhalt,  inbem  oon 
ben  meiften  @<frrift(tellern  angeführt  wirb $  Äaifer  9t  u  b  o  I  p  fr 
frabe,  nacfrblm  er  bur<fr  breiSage  natfr  bamaliger  &iht  aufjter 
3Ba Watt  gefrarret ,  ftcfr  bann  na<fr  9Miftelba<fr  begeben ,  nnb  bie 
ungarifcfren  93olfer  retdfr  befcfrenft  unb  frecfrbelobt  entladen*  SBer 
fo  wie  wir  bie  %a&t  aller  biefer  Orte  genau  Kennt ,  wirb  für  bie 
SBafrrfcfretnlicfrfeit  ber  legten  Angabe  (timmen,  weil  wefrl  ülit* 
manb  einfefren  tonnte,  wie  tt  gekommen  fepn  ma^t  baß  fl(fr  bet 
Äaifer  oon  bem  3Rar<frfIu(fe  frinweg  fo  weit  wefttidfr  unb  gerafec 
in  bie  JWafre  »on  @taa$  unb  Sa a  begeben  fcabe,  benn  gefegt  aucfr, 
baß  JHubolp fr  naefr  ber  ®<frla<frt  naefr  Sftäfrren  jog,  fo  fratte  er 
ja  oom  @<fr(a<frtfelbe  au*  ben  nätfrften  SBeg  bafrin,  unb  burftt 
biefen  Umweg  naefr  SBeften  feineäwege*  unternehmen. 

Uebrigen*  fann  2a a  aucfr  ein  2(uf(ieflung6punct  jur  {wetten 
@<frla<frt  von  Seite  ber  83ofrmen  gewefen  fepn ,  ber  benu$t  wutf 

r 

be ,  al*  ba*  erfle  treffen  für  fte  bei  SWarcfretf ,  ©ttllfrieb  unb 
3ebenfpeugen  verloren  ging,  benn  bieß  würbe  aucfr  im  3afrrt 
I8O9  im  Kriege  gegen  bie  gran$ofen  beobachtet ,  unb  fieser  wärt 
frier  natfr  ber  ©cfrlacfrt  oon  SB  agram  eine  {weite  große  ®cfrta<frt 
vorgefallen,  frätte  biefe  Tfbftcfrt  niefrt  eine  eingetretene  ftarfe 
Ueberfcfrwemmung  be$  $frapafluffe$  verfridbert,  welcfre  bann  ben 
öflerreicfrtfcfren  gelbfrerrn  beflimmte  naefr  3naiui  ben  SKürf jug  jn 
uefrnun. 

3m  Safrre  1281  an  bem  näcfrften  @«m(tage  nadfr  bem  J?im* 
ntelfafrrrttage  (teilten  bie  Surger  ber  @tabt  8aa  eine  Urfunbe 
au* ,  worin  fte  ftcfr  fämmtlicfr  mit  einem  Sibe  verfefrrieben ,  bem 
Äaifer  SKubolpfr  unb  beffen  ©ofrn  3(bre<frt,  M  bem  auf* 
gefreuten  0ber*3tei<fr$oerwefer  über  Oeßerreidfr  unb  @>teier,  bei 


269 

Statuft1  «0*  i&rer  €&ren,  (guter,  9te$te  uub  gretfretten  getreu 
jmb  gefcerfam  ju  fetjn, 

3um  {weiten  Wate  würben  beti  85&rgent  von  8aa  im  S^r« 
1310  bur#  grtebrid)  bin  ®  deinen  vwi  Oefierrei$  auf 
biefelbe  Tlrt  tyre  grei^eiten  betätiget,  fo  wie  jie  im  @inne  bei 
SBortl  bur4>  Äaifer.Stirbelpfcbieöeftatigung  erretten,  gerner 
erteilte  tynen  berfelbe  all  romifc&er  Äonig  im  3^re  1321  bal 
Kecfct  an  ber  fogenannten  Aalten; 9)? autfc  auf  ber  2>enau  un* 
gefcinbert  paftfren  ju  bürfen ,  gleicb  ben  übrigen  SOTarftftabtcn. 

92a$  #ueber  würbe ;im  3«^e  1323  2aa  von  bem  Söofr* 
ttpnfonige  2fofrann  erobert  —  ■,  9?au#  unb  9>e$  berichten, 
ba§  3*fcann,  &hni$  von  83  offnen  unb  Sari,  &owg.  von 
Ungern ,  im  %atyt  1331  jwfr  ve rbanben  f  veteint  in  0efterrei$ 
einzufallen.  SBeibe  verheerten  ben  ifrnen  jun5d>ft  gelegenen  Sfyettänf 
oflerrei$if<&en  ©runb  unb  %obem  ^eqeg  tffbrecfyt  ber  SB  ei* 
fe  mar  ju  ber  Qtit  erfranft,  beji&alb  übergab  er  bie  SRegierdng 
feinem  »ruber  Otto,  weiter,  na$bem  |t$  feine  #eere  ver* 
einiget  Ratten ,  ben  Söö&menfonig  beim  ©tdbtt&en  iaa  traf,  wo* 
felbft  bei  anbem  Sagel  eine  <&$(a$t  gefiefert  würbe,  bei  wel* 
4>er  aber  ber  .König  unb  bte  ©einigen  bie  §(u$t  ergriffen :,  wor* 
auf  Otto  bie  @tabt  2aa,  welche  (t^in  ben^anbenber  »ifrmen 
befanb,  ju  belagern  begann*  Sie  außerorbent(i$e  Äälte  nötigte 
jebotfc  ben  Jperjog  bal  Sager  aufgeben  unb  fceimjufe&ren*  2)er 
Äonig  von  £6$men  unterlieg  bagegen  ni$t,  ben  ganjen  SB  tnter 
$inbur$  bal  Canb  ju  berauben  unb  ju  branbf^ajen ,  wobei  i^m 
außer  von  ben  trafen  von  JRe§  unb  ben  sperren  von  9J?et|fau  fein 
SBiberftanb  geleiftet  würbe.  —  3n  bem  3«fcre  1332  fielen  bie 
JBo^men  wieberfcolt  bei  2aa  in  Oefterreicfc  ein ,  wobei  fie  von 
bem  Mitter  von  SBalfee,  weiter  fld|> fcier  mit  ofierreid&ifäen 
Ärieglvolfern  gelagert  ^atte,  fe&r  übet  empfangen  würben  unb 
in  ben  ftattgefunbenen  blutigen  Steffen  viele  SBofcmen  ben  £ot> 
fanben ,  barunter  nebft  vielen  anbern  SBornefcmen  au$  bie  93rtU 
ber  von  ber  Sippe  waren« 

3m  3*$re  1386  am  9Rittwo$  na$  bem  Äferitag  erhielt  bie 


270 

©tabt  Ca a  bie  Betätigung  i$re*  Jpanbrefte  von  £erjog  5U* 
6  r  c  c^  t  III.  mit  bem  Sopfe« 

3m  Safrre  1403  mußte  £erjog  3B!t$e(m  von  Defter* 
ret<&,  welker  nebft  mehreren  2(beligen  in  bie  ©efangenfe^afi 
be$  SBo&menfontg*  geriet^,  bie  mä&rifd&en  ©täbte  3n<"M  un* 
Äoftel  unb  bie  in  Dejterreidjj  gelegenen  ©tibte,  SBeitra  unb  8aa 
att  «pfanb  für  feine  ,  fo  wie  ber  2(beligen  £ol(anfung  einfe* 
$en,  bie  gegen  Srlag  t>on  8000  SWarf  ©Über  wteber  eingelöst 
würben. 

Äurj  barauf  mußte  8  aa  erneuert*  burdfo  getnbe  großen  ©$a* 
ben  (eiben.  S<  war  rtämüefy  na#  9>fingfteti  im  Safrrc  1407  r 
al*  in  ber  JKatfrt  bttvd^  SBafferfeitungen  unb  mitteilt  eine?  Cei* 
ter  ber  beröc&tigte  9Kafrr*r  ©otfol  in  ba*  ©tibtdjjen  ft$  ein» 
fc^Ii^,  meiern  fein($enoffe  ®eibfi$  mit  mehreren  Bitymen 
unb  SWä&rern  folgte  r  an  welche  ji$  au$  in  Oefterret$  unb 
anbern  ©egenben  eine  bebeutenbe  2fnja&(  von  SRorbs  unb  dtaufe 
gejtnbel  anfdS>(ofj,  ft<&  ber  ©tabt  bemächtigte,  unb  nic^t  unters 
ließ  gegen  SKecfrt  unb  ©efefc  bie  $tef!gen  Sinwofcner  ju  über« 
fallen,  tyr  J?abe  mir  ©ewalt  $u  plünbern,  unb  geuer  anjufe* 
gen  ,  woburefo  fowo&l  &ier  M  au$  in  ber  ganzen  Umgegenb 
ei«  unerhörter  ©traben  angerichtet  würbe»  £>ie  ©dfraar  biefer 
Zauber  unb  SWorbbrenner  war  fo  bebeutenb,  baß  eine  wofcl* 
auSgerüjtete  flarfe  JpeereJabt&eilung  von  Defterreicfcern  unb  ©tet* 
rem  ifonen  entgegen  gefenbet  würbe  unter  Anfügung  bei  85t* 
fd&of$  93ert$olb  oon  greifingen.  93ot  bem  Caurentiudtag  würbe 
bie  ©tabt  eingetroffen  unb  man  fing  bie  Belagerung  an ,  we(* 
4>e  mutfcig  fortgefefct  würbe ;  wobei  ben  fUe^enben  geinben  SRtfc 
ter  383eitf&arb  oon  tyofyifyainb  mit  einem  feiner  Siener 
ba*  tinfturjenbe  £&or  oerfperrte ,  ba  biefen  beiben  jebo$  fein» 
£ilfe  geleitet  würbe ,  fo  würben  fie  enblidjj  burd^  Sanken  unb 
©teinwurf*  genötigt ,  mit  SBunben  bebetft  ben  ^piafc  ju  »er* 
(äffen»  Sie  geinbe  würben  barauf  jur  Uebergabe  gezwungen . 
jebö($  fennt  man  bie  Bebingungen  nic|>t,  unter  benen  fie  ge* 
f<#afc.  ©o  viel  ift  begannt,  bafi  bie  Belagerung  in  ber  grity 
na$  bem  SOIarta  4?immelfa&rt$tage  aufgehoben  würbe ,  nadbbem 


211 

ba*  SBelagerungSgeföufc  bur$  3  95?enate  awfgeDflanjt  gewehrt 
wat  <£$  würben  @teter*r  nnb  Oefierreictyer  an  ben  ■  ©renjet* 
von  OefterreWfr  jur  @$u$roe$re  jurucf gefajfen  ,  beffen  ungea<£* 
tet  aber  bafb  baranf  btefe*  ©ejtnbel  SWarttyecf  bann  fpäter  £i* 
jertborf  unter  Änfü&rurig  be$  bekannten  Sr&art  *on  Äuri* 
ftätt  nebft  ben  benachbarten  Jj>ofen  unb  bem  Orte  ®taa$  pl(te* 
berten  tjnb  verbrannten*  ' 

^?erjog  Tt\btt$t  betätigte  im  3<$re  1412  ju  SEBien  dm 
@t  ©eorgiu$tage  b*r  ®tabt  2aa  tyre  früheren  ^Privilegien 
onb  gftetyeiten ,  unb  erteilte  tyr  jur  8ntf<f>abigung  be*  in  ben 
Jtrieg6unru$en  erlittenen  Schaben*  auf  emige  Seiten  ba*  9?et$t 
einen  freien  unb  offenen  3a£rmarft  am  @t.  Slifa* 
betfc^tage  mit  aDen  anbern  9te$ten,  glei<$  b«n  ftbrigen 
©tabten  öe|terreic$$  abgalten  jn  börfen^batm  einen  958  o* 
$enmarft  an  einem  SBerttage  unb  einen  {weiten  3Bo$eiM 
marlt  am  €5am|tag  abgalten  jn  tontien* 

ferner  gemattete  Tlibtetyt  alt  romiftyer  Äonig  in  einet 
ja  SBien  na$  bem  @t.  g)anftatitt<tage  im  Safrre  1438  <m#* 
geseilten  ttrfnnbe  ben  95ärgern  ber  @tabt  8aa,  für  bie  *5$* 
renb  ber  Ariele  mit  33&&mett  unb  SWctyfen  erlittenen  ©rang* 
fafe,  ju  SBajfer  unb  ju  Canb  mit  aQen  $abe  unb  iBeöörfnif*' 
fen7  welche  fte  gegen  ßaa  bringen  wollet),  in  ganj  öejterrei# 
unge&inbert  mautfc*  unb  joflfrei  pafjtren  pi  laffen.  —  3ut 
3a$re  1453  am  @t.  Sfticfraefotage  erteilte  ber  ©tabt  2aa 
#erjeg  8  ab i$ lau*  von  DVfterreitty  unb  Ä&nig  von  Sityuten 
ebenfalls  bie  obige  gretyeit  ffir  i^re  bewiefene  Sreue. 

2>er  n>%enb  ber  Regierung  Äatfer  g  r  i  e  b  r  i  t$  *  I V*  fe  $3uflgt 
Umlauf  vieler  fcj)lec$ter  50?ün^e  braute  auc$  in  2aa  vorjugli$  int 
3afcre  1460  mannigfache  53er(u(fe  unbSrrungen  juSBege.Dtegeinb* 
feligfeit  jnnfctyen  £aifer$riebri$lV*  nnb  bem Äonige ©  e  d  r j 
$>obiebrab  von  So^tnen,  inbem  toterer  üongrtebrtc^ 
bie  <5ntf#äbigung  ftir  bie  i$m  gegen  Äonig  ?!J?at&ia$  Mfi 
Ungern  geleiftete  <$iffe  verlangte,  unb  ber  Äaifer  ft$  bef^af* 
mit  9Rat(taf  i  ber  bereite  gegen  95o$men  fämpfre  ,  gegen  je» 


2T2 

nen  »erbanb,  brauten  eine  neue  Unterbrechung  ber  9tu$e  unb 
be*  faum  aufgeblühten  SBopljtanbe*  in  Saa  unb  feiner  Umge* 
genb  ju  SBeg'e,  benn  fofort  fiel  im  3afcre  .1468  ©eorg*  ®p^n 
9>rinj  93  i  c  I  o  r  i  n  mit  einem  bitymifc&en  £eere  in  Oe(ierrei$ 
ein ,  brang  bi*  gegen  bie  3)pnou  vor ,  worauf  i$n  jebo$  9H  a* 
t^iad  tffc$  in  bemfetben  3afcrc  juut  dtucüjuge  not&igte  unb  fi<$ 
barauf  ganj  SRäfrren*  bemächtigte.  3m  2fa(>re  1471  erlieft  bie 
@tabt,  bo  bur$  bie  Äriegfunrutfen  bie  ©emduer,  ©räben  unb 
Stoßen  baufällig  geworben ,  oom  Äaifer  griebridfr  bie  Srlaub* 
»iß  #  jur  2fu*bejferung  berfelben ,  von  jebem  ba*  Stabttbor  paf* 
(irenben  9?ofpef  ba*  aufgenommen  auf  bem  mau  reitet  —.einen 
Pfennig  OTautfr  ju  nefcmen, 

©o  n>ie  ber  grogte  £&eU  be$  Canbe*  unter  ber  (Eni,  de* 
rUty  au$  8aa  na$  ber  Stnna^me  SBien*  burefr  Äonig  3JI«« 
tf> ia4  von  Ungern  im  3äf>re  1485,  in  bem  fofgenben  3a^rt 
in  beffen  (Semaft,  biefer  erteilte  jebodjj  no$  in  bemfelben  3.a$r* 
ben  93ftrgern,  ba  tfe  bur$  bie  Äriege  viel  Stäben  an  tyrens 
'  Stermogen,  SRauern,  Sporen  unb  Stityren  erlitten  $ab*u,  bat 
9te$t:  alle  i$re93ebftrfniffe  ofcne  2tuff$lag  na$8aa 
bringen  ju  burfen ,  bamit  jte  tnieber  }u  einigen  Vermögen  f  om* 
men  foUten* 

yioi)  1492  ba*  3af)r  oor  feinem  Sobe  gab  Äaifer  grieb* 
xity,  ben  {Bürgern  ber  ®tabt  ?aa  für  ftre  vielfach  geleiteten 
2>ienjte,  ba*  SKedju  nebft  ben  bttfrer  bejtefcenben  3a^rradrftenf 
no$  einen  am  ®t.  ÄugufHnftage,  oierjefcn  Zagt  juoor 
unb  barnaefr  abgalten  ju  burfen ,  unb  baß  man  bie ,  n>et$e  mit 
tyrer  SBaare  biefen  SRarft  befugen  wollen,  ungefcinbert  pafft« 

ren  (äffe* 

SBie  fefcr  alle ,  im  Verläufe  ber  Sitten,  biefer  @tabt  be- 
troffenen feinblic^en  ©efrf)tcfe  tyrem  Smporfommen  &inberli<& 
gemefen  fepn  mögen,  baoon  btent  roofcl  alt  genugenber  85ewei$* 
baß  bie  heutige*  Sage*  beflefcenben,  geftifteten  £au$grünbe,  bie 
na$  39eri$t  be*  SNagiftrate*  ,  erfl  00m  3a&re  1514  von  S^m 
jtopfc  $u^er  von  £imfcerg,  bem  JPriejier  erlauft,  ^errityfett' 


273 

beflefccnb  in  80  3o$  Werfern,  bann  bebeutenben  liefen  unb 
«£utweiben ,  von  bem  bur#  bte  @d[>weben  {erflorten  unb  ni$t 
wieber  aufgebauten  2>orfe  Jpuntfcal  frerftammenb ,  weldfre  unter 
bie  85urger  na$  Waffen,  bte  nod[>  bermafen  befielen ,  uer* 
#etlt  mürben,  wobur$  bann  Metfer  unb  33ie$ju$£  bie  oor« 
fcerrfd&enben  93ef$aftigungen  würben»  Sie  unter  tiefen  ©run= 
ben  feeftnbfid^en  SBiefen  fuhren  no4>  ben  Kamen  $etten$&tev* 
SBtefen,  eine  nodj>  au*  ben  3«ten  £ar(*  be*  ©roßen  &er# 
rft&renbe  Benennung  ber  bei  SSertfceilung  fcerrenfofer  ober  % erober* 
ttr  Panbereien ,  für  bie  Sbefn  ober  Jpeerfüfcrer  oorbefrattenen 
©rfinbe. 

dlaty  jenen  öfter  abwed&fefaben  Unfällen  fd&einen  fobann  über 
8  aa  eine  3*i*  $tnburd&  JRufce  unb  auffeunenber  SBo^ljtanb  wie> 
ber  eingetreten  ju  fepn,  wa^renb  weiter  Spod&e  im  3a&re  1526 
Äaifer  gerbinanb  IL  auf  »itttfif  berStabt,  alle  tyreJpanb* 
«eilen  unb  5Ked&t$fretyeiten ,  fo  wie  in  ben  Sauren  1565  unb 
1580  Äaifer  J»  u  b  o  I  p  &  biefetben  betätigte, 

93om  3a&re  1588  an  beginnt  bat  erfte  &ieftge£aufprotof*8f 
in  weitem  -Saufe  enthalten  tfnb,  woburdfr  ©ürgerS&aufer  ber 
befferen  ©attung  fammt  ©rünben  um  50,  60  unb  70@u(ben  ©er* 
lauft  werben ,  ein  83ewei$,  baß  wegen  ber  bur$  Kriege  unb 
Staubereien  entjianbenen  ttntfcfyer&eit  ber  Straßen  unb  Seiten- 
wege ,  Jpanbel  unb  SBanbel  fi$  au*  ber  ©egtnb  entfernten  unb 
Sliemanb  e*  wagen  mochte,  ein  ©runbfMcf  &Urfetfb(t  um  noefr 
fo  mäßigen  9>rei$  an  ft$  }u  bringen. 

3m  3a&ce  1594  warb  &on  Äaifer  Stubofpfc  ber  Stabt 
erlaubt ,  ben  am  St,  Stffabet&tage  (Statt  finbenben  3a&rmarft# 
am  Sonntag  barna<&  abgalten. 

2fud&  bie  ben  breißigja&rigen  Ärieg  begfeitenben  ©rangfale 
fielen  bie  fo  oft  $eimgefu$te  Statt  2  a  a  nid&t  au$,  tonn  gleich 
im  ^weiten  3a&re  beSfelben  1619  fötojü  fte  ber  b&fcmifc&e  ©ene* 
ral  ©raf  $&urn  auf  feinem  Buge  jur  Äaiferftabt  einige  Seit  bin- 
burc&,  jebodfr  ofyne  Srfolg  ein,  worauf  fte  aber  im  näd^flen 
3a&re  am  22.  October  in  bie  Jpanbe  ber  wai)  Oefterreidfr  ein* 
bringenben  Wahrer  fiel.  2Bie  (ange  8  aa- in  feinblidfoer  ©ewalt 

18 


<■ 


274 

aeweftn ,  f onnen  wir  ni$t ,  fonbern  au*  btefer  6po$e  nur  ba* 
angeben,  baj*  imSafrre  ±629  Saifer  gerbinanb  IL  aUe^ri* 
»Hegten  unb  fonftigen  grei&eiten  ber  <Stabt  beftatigte.  Ittocfr  ge* 
gen  Snbe  be*  Kriege*  frqtte  bie  ©tabt  ba$  @$icffal  wieberum 
in  geinbetyanbe  ju  fallen  ,  inbem  fle  im  3afcre  1645  von  ben 
©Sweben  eingenommen  warb ,  bie  fie  ober  bei  i&rem  2lbjuge 
von  ber  mißlungenen  ^Belagerung  93r&nnt,  wafcrf$einli$  ju  glet* 
4>er  Seit  verlajfen  $aben  mögen. 

2CUe  ber  Stabt  jufommenben  Privilegien  unb  Jpanbvejten 
würben  im  Sa&re  1707  von  Äaifer  3ofep&  I.,  von  Äaifer 
(Tarl  VI.  1715  unb  von  2e§terem  nodjj  mit  bem beifügen  beftä* 
tiget,  naäf  bem&eiltgen  iDreif  onigfltage  no$  einen  3*$** 
mavft  obwalten  &u  bürfen ,  weld&e  83e(tatigung  im  3a^re  1775 
an$  bie  Äaiferin  SWarta  Sfcerefia  ert&eilte. 

SBenn  au$  8 aa  in  ber  neuem  Beit  weniger  al$  riete  an» 
bre  Orte  bed  gefegneten  Defterreidj)*  mit  fo  mannen  feinblidfreu 
®ef$icf  en  fceimgefu^t  warb ,  fo  fefcen  wir  benno$  auf  ben  auf 
un6  gekommenen  $5ru$fiuc?en  feiner  ©efdj>t($te,  baß  e*  ju  wie« 
beritten  9)?alen  ber  $>unct  war ,  um  ben  be6  Äriege*  blutige* 
SRafen  tobte,  fomit.Stabt  unb  Umgegenb  jum  gelbe  ber  93er* 
wüjtung  mad&enb,  wo&er  e$  aü<$  fommt,  baß  beinahe  alle  9>ri* 
vilegten  ber  ©tabt  auf  bem  ©runbe  ber  von  ber  K3urgerf$aft 
fo  fraufig  erlittenen  Srangfafe  bur<&  Kriege  berufen*  Sie  bei 
ben  öfteren  &eßurmungen  unb  (Eroberungen  ber  Statt  verwu* 
(teten  Käufer  blieben  mei|t  in  tyrem  ©c^utte  liegen,  weil  wie 
wir  fdj)on  oben  anführten,  niemanb  e$  wagte  neue  bauten  vor*x 
june&men,  unb  3ä&r&wnberte  verliefen  fomit,  bevor  vorjögltcty 
in  bem  ber  größten  ©efafcr  aufgefegten  ©tabttfceile,  in  ber  jum 
33o&ment&or  fu^renben  93itymergajfe ,  von  wo&er  bie  fntyeften 
unb  fceftigften  einfalle,  wie  wir  in  ber  ©efcfcicfcte  fafcen,  getrau 
würben,  fify  wieber  2(nfteblungen  erhoben,  bie  jef}t  na$  Verlauf 
fo  langer  Seit  nur  aW  ärmliche  mit  @trb&  gebecfte  Käufer  an 
bie  frühere  gewiß  au$  viel  anfe^nlid^eren  ©ebauben  beffcanbene 
unb  au$  in  anberer  Stiftung  gelaufenen  ©äffe  erinnern«  9io$ 
ragen  att  fprectyenbe*  85ilb  ber  23ergangli#feft  in  ber  SRitte 


^ 


2?5 

ber  gütigen  &6$mergaffe  bte  ©runbaeften  ber  fle  e&emaW  ge* 
btfbeten  Käufer  &en>or  unb  einige  guß  unter  bem  SBoben  jetgt 
flcfc  ba*  mit  Schutt  unb  Drummern  einziger  Öebaube  bebecf  t* 
©teinpflafter  ber  früheren  Straße.  2Ba$  un$  *en  ben  Sn^abem 
beri?errf$aft  unb  SBurg  2aa,  in  fo  weit  ba ruber  gefdfoi^tlid&e 
Quellen  fprec&en,  befannt  geworben,  geben  wir  ^ter  in  gofgen* 
bem  an. 

Äl*  erfter  befannter  @tabt&auptmann  utrb  wa&rföeinli<$ 
au$   83efe&($fcaber   in   ber  83urg  erföeint   ju   Seiten   Jperjog 
griebridS>*  be$   Streitbaren    ber  fcfyon  eben   ermahnte 
aSernfrarb  ^reugler.  3m  3a&re  1260  würben  @tabt  unb 
tßurg  2a  a  mit  ifcrem  (Gebiete  t>onÄonig  Ottofar  Den  93o(>* 
men,  aU  J?erjeg  von  Öefterrei$  an  J?etnrid(>  IL  Jperrn  von 
(Jfcuenring  unb   feine  9?a$fommen  erbüc^  verfielen.  3m 
$a$re  1278  na$   Ottofar*  Grnbe,  af*  2aa  in  bie  £anbe 
Äaifer  SKubotpfc*  I.  gefallen  war,   fegte  biefer  einen  bittet 
von  STOaiffau  M  83efebl$paber  ber  @tabt  unb  93urg  ein.  3m 
3afcre  1323  erlieft  betbe  Äonig  Susann 'von  936fcmen  pfanb* 
weife  Don  Jperjog  Jptinvid)  t>on   öefterrei^.  3m  3afcre 
1357  ()atte$a tfcarina  &**  Oemafcfin  €r$&erjog  SKubolpfc* 
IV.  biefelben  pfanbweife  inne  von  Jperjog  2Ubrec$t  II.  SBafr* 
renb  ber  3afcre  1379  unb  *382  war  Sobia*  9&aUta$tt 
unter  £er$og  2t Ib red^t  II.  Pfleger  ber  SBurg  2a a  (Snnenfef 
Collect*  II.  388).  3m 34re  1457  erlieft  @igi*munb  gri* 
jenflorfer  von  Äonig  ?abi$lau*  aW  #erjog  }u Oefterreidfj 
lebendlang  bie  Pflege  ber  33urg  2aa.  3m  3^re  i486  fametf 
@tabt  unb  &urg  in  bie  Jpanbe  be$  £6nig$  SRatfcia*  (Tor? 
*tnu*.  3m  3a^rel553  braute  <£&riftop&  *on  Ä&ftnrifc 
bte  Jperrfcfcaft   unb   83urg   2a  a  burdfr  ajergfeicfc  von  (Georg 
(£&riftop&  Jperrn  t>cn  83ojjfot>i0  unb  (Ejema&orq  pfanb* 
weife,  mit  (Genehmigung  Äaifer  gerbinanbd  U  für  ft$  unb 
feine  Srben  an  jtcfc.  2anflere  Seit  ^inburd^  waren  ©tabt  unb 
23urg  £aa  wa^rfcfceinftc^  wieber  lanbeSfurjtltdfo,  wctyrenbwefe 
d^er  bie  83urg  ju  einem  von  ber  Stabt  abgefcnberten  8eft#s 
t&um,  wie  no$  gegenwärtig,  wart,  ba  tr(t  im  3afrre  1755  93  *» 

18* 


276 

tut  Stifebiu*  ©rof  »on  Srautfon  M  Keffer,  laut 
tu  &♦  (Unb.  ©ültenbudjje  »orfommt,  na#  biefem  erfcfcenu  M 
folget  im  3a$re  1760  So&ann  SBil&efm  gflrffc  £rau* 
fon.  3m  Safrre  1781  bie  grafli$  eitfabetfr»™  9>ue $&ei* 
mifdfren  9?acfrfommen;  im  3afrre  1782  SWarta  3ofepfra 
gürjtin  von  5tuer$perg  getonte  ©räfta  von  Sroutfon; 
im  3afrre  1794  £ar!  gürjl  von  »uerfperg*  1798  So* 
fcann  gürft  2i$ten(tetn;  1810  SWicfraet  J&engetmfit* 
(er  bur#  Äauf  von  93origem. 

£  a  a  f  e  c. 

Sin  bebe  utenbe*  9>farrborf  von  137  £infern  ,  worunter  85 
a3auern$5ufer  finb« 

2)avon  ijt  ©regenjerSborf  bie  n&frfte  9>oft(tattom 

Öowo^f  Äirdfoe  a($  @$ule  befinben  fi$  im  Orte,  nnb  ge* 
froren  {um  Decanatf^SÖejirf  9>rob6borf;  bat  fßatronat  von  bie* 
fer  Pfarre  beföt  &a*  ©tift  9»e«,  —  2>er  SEßerbfrei*  ifl  bem 
Sin«  3nft.  Stegimt.  91r.  4  juget&eift. 

Canbgerid&t ,  Ort* *  unb  £onfcription$obrigf eit  ift  bie  <$err* 
fcfyaft  Ober|lebenbrunn, 

Sominien ,  meldte  frier, Belaufte  Untertanen  unb  ©runbfrob 
ben  befifcen,  flnb  Oberjtebenbrunn  unb  SBetfenberf, 

£>ie  a3evoi£erung  umfaßt  151  gamilien ;  barunter  ftnb  412 
mannli(fre ,  414  weibliche  ^erfonen  unb  143  fcfruffäfrige  Äinber, 
2)er  93ie|>(lattb  jafrlt  320$ferbe,  240  0cfrfen,  300Äufre,  500 
©cfrafe  unb  250  ®  (fr  wein*. 

£>ie  Sinwofrner  ftnb  Canbbauern,  welcfre  jtcfr  au6f<frfie§etrt> 
mit  bem  fleferbau  beftfraftigen ,  ju  beffen  Srtragniffen  nament* 
liefr  583ei§en ,  Jpafer  unb  ©erfte  geboren  $  Dbfl  wirb  nur  wenig 
erjteft  unb  SBeingarten  frafren  fie  gar  feinem  Sagegen  fraben 
fie  SBtefenbau  unb  treiben  93tefrju<frt,  worunter  j>efonber*  bie 
g>ferbejuc^t  von  »ebeutung  ijt;  bei  ben  jafrrlicfr  ftptt  finbenbett 
^Prämien  s!Ku$tfrei(ungen  werben  immer  mefrrere  fol<fre  Prämien 
an  frietfge  Untertanen  vertfreilt.  2>a*  93ie^  genießt  aber  allg** 
mein  bie  SBeibe*  benn  ©taUfütterung  fann,  ba  bie  ©emeitu 


877 

be  eilte  große  unb  att*gebe(nte  SBeibe  befifct,  nicfctmo&l  in  Vb* 
menbung  kommen. 

2>ie  ©runbbefHftung  be*  (tfeftgen  Sanbmatme*  ift  beben* 
Unb,  au$  bie  nötigen  JJanbwerfer  teftnben  fi$  fcter,  2)ie 
-  ©ränbe  ftnb  i^retr  Sage  na$  fe&r  »erfefoieben  #  bodfr  ber  größere . 
2$eil  bavon  ift  gut,  au$  mittelmäßig,  nur  ber  geringere  f$te$t. 
Die  tiefliegenben  ©vunbe  ftnb,  fobalb  bie  2)onau  oberhalb 
-<SJroßeujer*borf  t&re  Ufer  uberförcitet  #  ben  Ueberf$n>emmun* 
gen  aulgefegt* 

JHebft  bem  geroofcnlid&en  ber  betreffenben  3e^ent^errfd(>aft 
.  C|  &*»  Stifte  SWeK  unb  }  ber  gonbtyerrfd&aft  SBolferiborf) 
ja  »erabreietyenben  gelbjefcent,  $aben  bie  ^teftgen  ©nwofcne* 
au$  ben  ^ornerbienft,  wo  von  jebem  angebauten  Sodfoe  |3Ke* 
$en  2Br*  SWaaß  an  ben  Sigentfrfimer  ber  AornerbienftgtUte  ju 
entrichten  ftnb.  Statt  ber  grunb&errfd&aftlidfren  3ug*  unb  Jpanb« 
robot  entrichten  fte  au$  ein  bejtimmte*  Stobot  s  (Selb. 

ßaafee  liegt  ganj  fladfr  am  ojtltcfcen  Snbe  M  3Rar$< 
felbe* ,  fetttpdrtd  an  ber  von  SBien  na$  $>reßburg  fityrenben 
Gommercialftraße.  2)er  Ort  ift  bebentenb  groß ,  audj>  jiemlidfr 
regelmäßig  gebaut,  unb  beffen  Käufer  ftnb  meift  mit  Strofc,  we* 
nige  mir  ©dunkeln  unb  nur  jwei  mit  Siegeln  gebeeft.  (Segen 
Often  grenjen  an  benfelben  93rettenfee  unb  ©roßenbrunn,  ge* 
gen  Suben  ?einer*borf  unb  Jparingfee,  gegen  SBeften  guefc* 
fenbigl  unb  Unterftebenbrunn ,  gegen  Sorben  Sdjtfnfelb  unb 
SWarc&ecf,  93om  Orte  au*  fu&rt  eine  gut  erhaltene  Straße  auf 
bie  Jpauptflraße ,  bie  fibrigen  SBege  hingegen  ftnb  bloße  93er* 
fcinbungämege ,  welche  aber  fo  wie  bie  im  ört*bejirfe  beftefcenben 
SSrütfen  ftet*  im  brauchbaren  Suftanbe  erhalten  werben.  21uf 
ber  [üblichen  Seite  wirb  ber  Ort  burdfr  ben  9tußba$  begrenzt } 
au$  ber  fogenannte  @tempfelbadj>  nimmt  feinen  Sauf  von 
Oberftebenbrunn  au*  burefc  ba*  Caafeersgefb,  vereinigt  ftc& 
bei  SHiebertueiten  mit  bem  9tußba$e  unb  ergießt  ft$  bann  bei 
bem  SMarfte  £of  in  bie  SWarcfr.  —  SRü&fen  ftnb  jebocfr  feine 
an  biefen  ©emäffern,  eben  fo  wenig  gibt  e*  gifd&erei.  2fodj>  bie 
3agb  ifl  von  feiner  SJebeutnng,  unb  liefert  nur  niebere*  SBilb 


878 

nnb  SReb&tynerj  bei  naffer  3ö&w*jrit  (treiben  aud^  SBäffer* 

»00*1. 

Sie  fcieflge  ©egenb  bietet  jmar  wenig  Xbme<(4fnng  bar, 
ijl  ober  bo$  ni$t  unangenehm»  Äu$  bat  Ätima  ijl  gut,  nur 
ba*  Srinfmaffer  mittelmäßig. 

An  befonbern  ©ebäuben  im  Orte  bemerfen  mir  bie  $Pfarr* 
lircfce  mit  einem  befonber*  fronen  unb  geraumigen.  9>farrs 
$ofe  nnb  ber  6$u(e;  baoon  ifl  erfterer  ein  ©totfmerf  fcocfr 
unb  tn$A(t  jugleidjj  jmei  Aber  einanber  -beftnbltcfce  &orner* 
®$ättt&jten  nnb  eine  große  grudj>t*@$euer;  ftrner  ba$ 
ein  ©totfmer!  (ofye  (Semeinbe;©aft$au6;  unb  enbüdj>au$ 
ein  ©ebäabe,  für  bie  mafcrenb  ber  83ef$ätyeit  fcierfcer  gefiaOten 
fe#l  auterfefenen  Sufy*  £engfte.  2>ie  frieftge  ©emeinbf  (at 
au$  ba*  9ted[>t  ,  jmei  3  o  b  r  m  d  v  f  t  e  abgalten  ju  bßrfen ,  ben 
einen  am  Ofterbinftage ,  ben  anbem  am  15*  October, 

Sie  99anart  ber  in  ber  Witte  be$  ßrte*  etwa*  ergaben 
fte(enben  $farrfir$e  ifl  ganj  einfachen  @tp!e$,  nur.ba* 
3>relbpterium  trägt  no$  ba$  ©epräge  altgot&ifdjjer  Sauart  an 
fldfr,  wie  jle  vor  800  Sauren  ub(idj>  mar*  Sie  9>ertobe  ber  Sntfte- 
$ung  biefer  Air$e  tft  nadjjbem  übernommenen  $farrbert$tni$tbe* 
ftimmt  betannt ,  aber  ma&rf(fceittlid&  waren  fc^o^i  bie  ÜK  arfgrafen 
ton  Oefterreicfy  bie  ©runber  unb  2efcn*$errn  berfelben.  @o  tief 
ifl  an$  nad&gemiefen ,  baß  SWarfgraf  ßeppolb  IV.  ber  £et* 
lige,  bal  Stift  Weif  mit  tiefer  Pfarre  bef$enfte.  ßben  fo 
JUben  mir  au$  ua#  Quebec  angegeben,  baß  8au$fe*  ober 
tu*  nc$  Ütern  Sprachgebrauch  2a«fee  im  3a^re  1232  ein 
fchjty  befugter  Ort  mar,  beffen  ginfünfte  bem  SQ3ieners£ofpi* 
ttl  $tfeörten,  bie  Pfarre  aber  bem  Stifte  2)?etf.  —  #ierbnrtfr 
$  toi  b^<  Xtter  oem  Dorfe  unb  berÄircfce  außer  allem  3meifel 
9«t$m*  —  3m  3^(re  1695  mürbe  bie  Äircfce  auf  Soften  biefe* 
litffc*  $in4li<&  erneuert,  moburefc  fie  tyre  heutige  ®efta(t  erlieft» 
3**«  Äirberfelben  angebrachten  £$urm  beftnbet  ftcfr  ein  fdfres 

WuiWM  ®e(5ute ,  unb  an  bemfetben  au$  eine  Ufyt, 

tiefet  £empel$  tft  lictyt  unb  geräumig ;  gegen» 
Wartin  fBifcfcof  von  Tours  §4»u8- 


279 

pa  tron  berfelben,  bejfen  83tlbmjj  att$  ben  ipauptattar 
fömucft.  93on  ben  jwei  ©ettenattaren  i|t  einer  ber  fceiligs 
ften  SSXutter  ÜKaria,  ber  anbere  bem  ^>eiL  9vöc&u$  unb 
©ebaftian  geweifot.  flußer  biefem  finb  no$  au*  Jpolj  ©erfertigte. 
2(bbitbungen  ber  gnabenreicfyen  SRutter  SOtaria  3*11,  fo 
tote  be6  von  Pfeilen  burd&bofcrten ,  an  einen  33aum  gebunbenen 
|>eil.  @<#aftian  unb  be$  freil,  SKoc&u*  im  g>ifgerneibe ,  vor? 
$anben.  Sie  ©taffirung  ber  2Htire  ift  eben  fo  einfach  wie  bie 
ber  ganjen  Ätnfce.  2>enfmale ,  wert&wfle  $>aramente  ober  fon* 
ftige  SRerfwürbtgfeiten  $at  biefe  «Sirdfje  niefct  aufjuweifen.  — 
2>er  Sei d^en^of  umgibt  bie  Äirctye.  Sie  @eetforge; ift  einem 
Pfarrer,  bem  ein  Sooperator  beigegeben  iftr  übertragen» 

SHebft  Saafee  gebort  auety  no$  bie  eine  @tunbe  entfernte 
giliafe  ®<$onfelb  jur  fciefigen  Pfarre«  Dafetbft  ift  feit  bem 
%*§ve  1744  eine  von  ber  bortigen  ©emeinbe  erbaute  unb  ben 
fieben  @$mer$en  ber  feligften  SDtutter  ©otte*  ge* 
wetyte,<£ape((e  befinblidS>,  in  meiner  au$  auf  Verlangen  ber 
©emeinbe  ÜWeffe  gelefen  werben  barf. 

lim  bie  9Witte  be$  XV.  Sa^r^unber«  beftanb  in  2av 
fee  eine  ber  fceiL  Äat&arina  geweifte  (Eapette,  gu  wel- 
ker im  3ä&re  1468  eine  grü&mejfe  geftiftet  würbe*  2)iefe  muß 
aber  in  ber  golge  wa^rfc^einlicfc  burd)  Äri*g$unrufcen  gän^td^ 
in  Verfall  gekommen  fepn  ,  weil  vom  Starre  1652  no^>  bei  ber 
Pfarre  <2>ammel  *  Briefe  jur  Jperfteflung  ber  Äatfcarina  *  Sapede 
)u  ßaafee  oorfinbig  finb. 

tiefer  Ort  ift  wie  wir  bereit*  bei  ber  -Kird&e  barget&an 
(üben,  fe&r  alt/  beffen  9?ame  ganj  gewiß  von  feiner  örtlichen 
2a&e  entnommen  würbe/  bie  früher  fumpftg  war,  unb  weifte? 
$enbe*  SBaffer  enthielt/  welche*  gteic&fam  einen  See  bitbete. 
@o!$en  ftefcenben  nur  oberffad&igen  SBajferfumpfen  gaben  bie 
Alten  ben  Kamen  2aa,  2afy,  2aufy,  ba&er  bie  alte  urfprüng* 
ltd>e  ^Benennung:  Caafee.  (Gegenwärtig  fcfrreibt  man  ben  Ort 
Sa f fee,  wel$e*  atec  öani  unrichtig  ift. 

3m  3ofcre  1725  fünfte  «aifer  (Earl  VI.  bie  ganje  £err* 
fd&aft  bem  ^rinjen  Sugen.  3m  3*&re  1737  fam  biefe  Sptxx-  ^ 


280 

fcfcaft,  fo  au$  bicferOrt  an  €>e.  Sminenj  ben  (Earbinat  @tgt** 
raunb  ©raf  von  So  Hon  ig,  unb  feitbem  ift  bie  £errf<$affc 
©iebenbrunn  Sigent&ttmer  bavon ,  welche  ber  gr4fli<&  <£  o  1  ( o# 
ni$'f$en  gamilie  angehört. 

Caafee  i|t  gteicfr  wie  bie  benachbarten  Ortfd^aften  rei<fr  an 
gef$t$tü$en  Sreigniffen ,  benn  mehrere  bebeutenbe  @#(a$teii 
würben  tfceiW  frier  fclbft  namentlich  aber  in  ber  nä${ttn  Umge* 
bung  geliefert.  93te(  fratte  ber  Ort  f$on  bei  ben  SinfäHen  ber 
Ungern  ju  ertragen.  X)aS  blutigfte  treffen  lieferte  aber  Otto« 
far  Äonig  von  93o&men,  mit  ben  Ungarfontgen  SBefa  unb 
©tepfran  IV.  im  Starre  1260  jwifc&en  SBardfredf  unb  @>$to$* 
$of,  wobei  au$  unfer  Ort  ni$t  verföont  worben  fepn  mag.  3ur 
Seit  ber  franko  fifd&en  3n*afion  im 3a$re  1805  unb  1809 
fcaben  bie  Sinwo&ner  bur$  fpiönberung ,  unb  in  ben  Sauren 
1820  unb  1830  bei  ben  tleberfc&wemmungen  ber  2>onan  bie  tief* 
(iegenben  ©runbe,  bann  bie  £aufer,  (egtere  befonber*  burcfr 
Sinjturj ,  fe&r  »iel  gelitten. 

2  a  #  ö  f  c  1 1> 

ein  2)orf  ton  29  Käufern ,  jwei  @tunben  *on  ©tocferan  ent* 
fernt,  mit  ber  näd)ften  9>oftftatton  6angenen)er6borf. 

Der  Ort  ift  jur  Äirc&e  unb  ®$ufe  ua#  Äarnabrunn  an« 
gewiefen,  —  £>en  SSBerMrei*  beftßt  batf  8in,  3nfr  Regiment 
9ir.  4. 

£>q*  2anbgeri$t,  bie  Ort**  unb  (Tonfcriptioniobrigfeit  bifc 
bet  bie  J?errf$cift  Äarnabrunn,  meiere  nebji  Sruftbrunn  bie  $iet 
belauften  Untertanen  beflfct. 

2) er  ©eelenftanb  enthalt  38  gamilien,  74  männliche,  95 
weibliche  ^erfonen  nebft  22  föutfäfcigen  Äinbern ;  ber  SOiefrflanb 
29  sPferbe ,  40  Ättye  72  Schafe ,  6  Siegen  unb  24  @$weiu*. 

Sie  (Ejnwofrnpr  finb  mittelmäßig  bejtiftete  Canbbauern ,  an* 
ter  melden  bie  not&tpenbigjten  Jpanbwerfer  ft$  befinben.  Sie 
©rünbe  ftnb  gut  beföaffen,  nur  häufigem  @dj>auer  au*gefe$t; 
auf  benfelben  bauen  fte  Äorn  unb  £afer ,  O&jl  wirb  wenig  ge* 


281 

pftantf,  unb  SBetngfirten  befi$en  fte  gar  feine,  Sie  QJie^uc^t 
umfaßt  nur  ben  »ebarf. 

'Da*  Dorf  ßacfr< f  elb  Ite^t  auf  einer  fanften  Ttnfytye  nerb* 
(t$  ton  Äarnabrunn •,  rütf  wart*  be6 '  &ir$berge$  unb  befielt  in 
1  jtoet  Steigen  regelmäßig  gebauter  «Jpäufer,  roelt&e  groptent&eiW 
mit  ©tro$,  wenige  nur  mit  ©c&inbeln  gebedft  (lab.  Die  benams 
barten  Dorffd&aften  ftnb  @imon*felb,  Magiern,  SBejeWborf, 
Äarnabrunn,  gedabrunn  unb  SRaUbirnbaum ,  ju  meldten  oUc« 
bie  not&igen  93erbinbung$roege  befielen«  3n  biefem  Äejirfe  eri* 
ftiren  weber  glüjfe  ,  no$  Serge  unb  SBälber ,  weswegen  frier 
Wo*  bie  niebere  gelbjagb  befielt,  welche  J?afen,  2Badj>tetn 
an»  £Reb$u§ner  liefert.  Z)a<  Ältma  ift  gefunb  unb  ba6  8Baf* 
fergut,  / 

SBefonbere  SWerfwürbigfeiten  finben  jtcfr  frier  feine  oor*  — 
Diefer  Ort  al$  eine  Filiale  von  Äarnabrunn ,  ift  oen  frofrem 
Älter  unb  war  oon  jefrer  mit  bem  ©ute  SBeinfteig  ober  Aar* 
nabrunn  vereiniget* 

lim  4»  gebruar  1834  würben  im  Dorfe  neun  i?&ufer  fammt 
ben  35Birtfrf<fraft$gebSuben  burefr  85ranb  eingeafefrert. 

ßabenbotf* 

Sin  Dorf  von  229  Käufern,  unb  bie  gleichnamige  4?err* 
fc^aft ,  rooüon  ©aunerSborf  bie  näcfrfte  9>oftftation  ift* 

©oroofrt  bie  9>farrfircfre  a(*  auefr  bie  ©cfrüle  beftnben  {i$  im 
Orte«  Diefe  geboren  in  ba*  DecanaJ  ^praroart  berjeit  in  @<frritf, 
von  erfterer  aber  ift  ba*  $atronat  fanbe*fürftlicfr.  Der  SBerbfrei* 
ift  bem  Sin,  3nft.  SRegimt.  SKr*  4  jugewiefem 

Canbgericfrt,  Drt$«  unb  Sonfcripttonflobrigfeit  ift  bie  Jperr* 
ftfraft  ßabenborf,  roetefr*  frier  jum  Steile  au<fr  all  ®runb* 
frertfefraft  befielt ;  nebft  biefer  beftgen  aber  au<fr  no<fr  bie  Somit 
nien  Srnjtbrunn  unb  SKailberg  belaufte  Untertfranen% 

Der  friejtge  Sanbmann  gebort  in  bie  Stoffe  ber£auer,  weil 
fein  oorfrerrf<frenber  3Birtfrf<fraft*jweig  ber  SBeinbau  ift.  <£*  wer* 
benau<fr  bie  oier  #aupt*Äornergattangen  gefeefrfet,  febod^  nur 


282 

nteift  Äorn  unb  Reifer.  Db(l  gibt  e6  fe^r  wenig.  3u$  bie  93iefr# 
jud&t  tft  fe&r  Dernac^läfftdt» 

Sie  ©ritnbe  fcier  ftnb  serfefrieben  ju  nennen ,  ba  ber  Heinfle 
S^eii  gut,  ber  größere  mittelmäßig  unb  bie  übrigen  ©runbftfltfe 
ffykfyt  ftnb»  2)t*  SBiefen ,  meiere  übrigen*  ton  ber  beflen  Srtragj 
fäfcigfett  wären ,  ftnb  feit  ffafftrung  ber  efcemafo  &ier  beftanbenen 
brei  Seiche,  nun  häufigen  Ueberfcfcwemmungen  bur$  ben  fogenannr 
ten  £  a  f  $  l  b  o  ty  aulgefegt» 

Der  Ort  Sabenborfifi  fe^r  bebeutenb  unb  $at  eine  über* 
au*  fd^one  2a&t.  9Wan  fonn  ju  bemfelben  von  verriebenen  Sei- 
ten au*  gelangen ;  ein  SBeg  fttyrt  vom  SWarfte  ©aunerlborf  weffc 
wärt*  hinweg  über  9>eHenborf  unb  SIeubau ,  in  2  4  (Wnbiger 
(Entfernung,  ein  {weiter  von  3fparn  an  ^er  B^ia  über  ©rafen* 
futy,  ©armann*  —  ber  gegenwärtig  ju  einer  ffommerciat  *  93er» 
binbungflftraße  &wif4>en  9?icot6burg  in  Wahren  unb  2Bo(£er*berf 
an  ber  SBrönner  *  Straße  umgeftaftet  wirb  —  unb  ein  britter  neu 
9)?iftelba$  über  Canjenborf  unb  9>aa*borf  bur<$  ein  lange*  unb 
^err(i$e$  Sfcal  na$ ßabenborf. Der erfte  oben  angezeigte SBeg, 
weiter  jwar  nur  in  einer  titelt  gar  guten  getbjtraße  befieftt, 
t&eil*  burd)  tiefe  J?ofywege  unb  Jpotyen  Eingeleitet,  ifl  unfer* 
Sracfcten*  an  pttoretfen  2fnftdj)ten  unb  2tbwe$fefong  ber  föonftet 
obg(Ä<£  ber  befc&werlufcfte.  Sobalb  ber  tiefe .  Jpofclweg  außerhalb 
$>eÜenborf  jurudfgefegt  ifl ,  gelangt  man  jwifd&en  SBeingärten 
auf  eine  bebeutenbe  "Mnfyofye ,  von  we($er  au5  ft$  eine  reijenbe  =■ 
©egenb  gegen  ba*  £>orf#en  Sfteubau  fyin  eröffnet  ,  bie  in  wuns 
berfiebfiefcen  «ftägeln  befie^enb  ein  Heine*  feffelformige*  £&a(  bilbet 
Dabei  ift  bie  2fbwe$fe(ung  ber  SBeingärten  mit  ben  gelben  unb 
ber  Anflug  junger  2Ba(bpartien  ma^aft  ftberrafctyenb  fdjjon.  — 
Unfern  bei  Oert$en*  öleubau,  wef$e*  (intt  liegen  bleibt  #  be> 
ginnt  fd>on  bie  ju  beiben  Seiten  in  jwei  Steigen  großartig  ange* 
legte  üteifac^c  fefcr  pra$too0e  ßinbenaflee,  woburdjj  jwei  Seiteu* 
gänge  unb  eine  J?aupt*$a&cjiraße  gebifbet  werben,  bie  einegan* 
je  Stunbe  fanft  ftdb  abbatfcenb,  bi*  Sabenborf  in  geraber 
Stiftung  jutn  fürfttiefren  Sd&loffe  fü^rt.  3u  bebauern  ift  nur,  baß 
ju  Anfang  berfelben   ©räben  aufgeworfen  ftnb ,  wef&alb  fie  t>on 


283 

Sltemanb  befahren  werben  fann,  nnb  bafcer  fettjl  bijitnguirte 
$erfonen  gejwungen  werben ,  bat  frier  ltegenbe  SBälbcfren  ju 
umfahren,  um  burcfc  einen  ipofclweg  na$8abenborf  }u  fommen. 
2>er  au*gebe&nt  gelegene  Ort  £abenborftftin  einem  (an* 
gen  ni$t  gar  breiten  ZfyaU,  meiere*  bur$  jwei  fiefr  fanft  erfrebenbe 
£ügelretyen  gehaltet  wirb ,  auperft  anmutfrig  bet  Singe  na$ 
fttuirt»  £>erfelbe  enthält  5  ©äffen,  welche  ni$t  ganj  regelmäßig 
fonbern  t^t(u>etfe  au*  jerfireuten  Käufern  befielen,  bie  jum 
Steile  von  guten,  jum  3:^>eil  von  rofcen  SRateriale  aufgeführt 
ftub,  bann  @trofc,  ©cfruibel*  nnb  3iegt(bä$er  fcaben.  Der  Ort 
wirb  von  bem  ju  Sorfle*  bei  Srnflbrunu  entfpringenben ,  von 
®uben4  nad^  Sorben  ferner  aber  in  wcftti$er  Stiftung  frinftro* 
menben'Sofcbtbac^  bur$flo{fen ,  na$bem  er  außer  bem  Dorfe 
bie  £ueöe  be*  ©tnfenbrunnen  aufgenommen,  eine  ©tunbe 
unter  bemfetberi  fic&  aber  in  ben  3ötaba<&  ergießt.  An  ben  bei? 
berfeitigen  i?ügetrei&eu ,  in  Denen  man  ni$t  fetten  unter  ber  auf* 
gefefrwemmten  S^onerbe  ^etrefacten  oon  £ofj,  tTon$ilien,  9Ra* 
mutfy£no$en  unb  oerfleinerte  £o({muf$eln  (Inbet ,  befielen  gegen 
©üben  2fcferfelber  nnb  gegen* Sorben  Steingärten.  —  Ca  ben* 
borf  ifl  übrigen* mit  2  oermifefrten  SBaarenfranblungen  unb 
babei  beftnbii$en  l.t,  Sabaftrafifen,  einen  unbebeutenbea 
©rau&aufe,  bann  an  Jpanbwerf ern :  mit  1  gleiföfrauer ,  2 
»äefern,  2  £uff$mieben  f  1  SBagner,  1  »inber,  1  ©cfrloffer, 
i  ®dj>reiner,  1  Sattler,  l  Jpafher,  1  Stmmermeifter ,  1  U&r* 
matter,  5  ®<$u&ma<$er  unb  4  ©tfrneiber  verfemen;  aufy  befin* 
ben  fi$  frier  ein  SBuubarjt,  ein  frerrfcfraftlicfrel  SBirtfrlfrau* 
unb  ein  ©  e  m  e  i  n  b  e  fr  a  u  l ,  jebe*  mit  einem  ©todfwerf e  oerfe* 
fren.  93on  biefen  (Bebauten ,  ba  ber  Ort  feinen  regelmäßig  äuge*, 
legten  $Ma$  enthält ,  fte  frt  an  bem  bie  breite  ©äffe  burefritefren* 
ben  gafrrwege  eine  oon  ber  £auptfette  offene,  foltb  gebaute  Ga* 
pelle  in  toSfanifcfren  Style  mit  einer  SWaria  Smpfängniß* 
Statue  oon  weißen  Marmor ,  welcfre  wir  att  ein  SWeifterftü  c? 
ber  ©ilbfrfcuerfunft  ernennen ,  worunter  am  $>*ftament  bie  SBor* 
te  flehen :  sub  Tuum  Praesidium«  ©leMfr  neben  berfelben  be< 
(tobet   ftcfr   auf  einem  erhabenen  $>*ftäifent   eine  ftetnerne 


274 

gewefen ,  f onnen  wir  ni$t ,  fonbern  an*  biefer  Spo$e  nur  ba* 
angeben,  bafc  im  Sa&re  1629  Äaifer  gerbinanb  IL  aUe^ri* 
vilegien  unb  fonftigen  greifretten  *«  ®tol>t  teftfitiflt«.  91o#  ge* 
gen  (Snbe  be«  Äriege*  frqtte  t>ie  ©tabt  ba«  ©cfcicffal  wieberum 
in  geinbeSfcanbe  ju  fallen  ,  inbem  fie  im  3a&ve  1645  von  ben 
©Sweben  eingenommen  warb ,  bie  fie  aber  bei  iforem  2lbjuge 
von  ber  mißlungenen  Belagerung  Brunn*,  wafrrföeinlicfc  ju  gleis 
$er  Seit  verlajfen  &aben  mögen, 

?(Ue  ber  ©tabt  jufommenben  Privilegien  unb  £anbve(ten 
würben  im  3afrre  1707  von  Äaifer  3ofep&  L,  von  Äaifer 
(Tarl  VL  1715  unb  von  2e§terem  nod^  mit  bem Beifügen  bejU* 
tiget,  na$  bemfoeiligen  Drei!  onigätage  noety  einen  3a&** 
warft  abgalten  ju  bürfen ,  wel$e  Betätigung  im  3a^re  1775 
au$  bie Äaiferin  9K  a  r  i  a  3:  $  e  r  e  f  i  a  erteilte, 

SBenn  au$  8  aa  in  ber  neuern  3 eit  weniger  aW  siele  ans 
bre  Orte  be*  gefegneten  Oefterreicfr*  mit  fo  mannen  feinb(i$en 
Sefd&icfen  fceimgefucfct  warb ,  fo  fe&en  wir  bennoefc  auf  ben  auf 
un6  gekommenen  Brutfrjtucfen  feiner  @ef$i$te,  baß  e*  ju  wie« 
bereiten  3D?alen  ber  $>unct  war,  um  ben  be*  Äriege*  blutige« 
JHafen  tobte,  fomit.®tabt  unb  Umgegenb  jum  gelbe  ber  53er? 
wüjtung  mad&enb,  wo&er  ed  aü$  fommt,  baß  beinahe  ade  9>ri* 
wiegten  ber  ©tabt  auf  bem  ©runbe  ber  von  ber  Burger f$aft 
fo  ^äuftg  erlittenen  £>rangfale  bur$  Kriege  berufen*  Sie  bei 
ben  öfteren  Bejtürmufigen  unb  (Eroberungen  ber  ©tabt  verwü* 
fteten  Käufer  blieben  meift  in  tyrem  Schutte  liegen ,  weil  wie 
wir  f$on  oben  anführten,  niemanb  e$  wagte  neue  Bauten  vor*, 
junefymen ,  unb  3a&rfcunberte  verliefen  fomit ,  bevor  vorjügli$ 
hi  bem  ber  größten  ©efa^r  aufgefegten  ©tabtt$eile,  in  ber  jum 
Bofcmentfcor  fttyrenben  Bofcmergaffe,  von  wo&er  bie  frityejten 
unb  ^eftigften  Tlnfclfle,  wie  wir  in  ber  ©ef$i$t*  fa&en,  get$an 
würben,  fid>  wieber  Tlnjteblungen  erhoben,  bie  je$t  na<&  Verlauf 
fo  langer  Seit  nur  at*  amtliche  mit  @trö$  gebeefte  Käufer  an 
bie  frühere  gewiß  au$  viel  anfe^nlid^eren  ©ebäuben  beftanbene 
unb  au$  in  anberer  Stiftung  gelaufenen  ©äffe  erinnern.  9lo$ 
ragen  at$  fprecfienbe*  Bilb  ber  83erganglicJ>feit  in  ber  SXme 


285 

gen  bie  große  XOee*  ^mp&it$eätralif<&  ergebt  fi$  gegen  biefelbe 
fanft  bur#  mehrere  Hbftofungen  ber  mcb(t$e  ©arten,  weiter  fammt 
bem  ©cfcfoffe  mit  einer  fcofcen  OTauer  umfangen  ift.  Sie  betten 
©totfwerfe  enthalten  42  größere  unb  Heinere  ©emäd)er  naefc  afe 
ten  einfachen  ©efdfrmatf  e,  wovon  in  vier  Simmern  be$  erflen  @to* 
tfe$  jl$  eine  @ ammfung  italienifd&er  Äupferftufce  befinbet  t  unb 
wcfelSfl  au$  ber  ©ao(  mit  bem  gräflich  Sauniföen  SBappen 
unb  borüber  angebrachten  Ärieg*  -  3nftgnien  gelegen  ijt*  lind)  bes 
finbet  ftcf)  in  tiefem  @c$lofie  eine  Keine  aber  fco&e  da  pelle,  um 
ba$  3afcr  173Ö  confecrirt,  fefcr  einfach  unb  o$ne  alle  gierte.  Ser 
Äftar  enthalt  ein  ©emälbe  bie  ^eilige  gamifie  vorfteflenb, 
unb  ben  ?eiS  be$  ^eiligen  gforibu*,  ber  att  ein  ©efc&ent5  vom 
9>apft  (Tlernen*  XIV«  bem  ©roßvater  be$  jegigen  görjlen  von 
Ä^et?en^üüer  ju  SKorn  übergeben  würbe«  3«  fceiben  ©eiten 
berffapefle  fint  Orattrien  unb  ein  jebo$  ganj  (eerer  SRufifd&or 
vücfwart*  angebracht* 

Sa*  SKittelgebSube  ober  altere)  ©cfcfoß ,  tfl  ganj  einfachen 

jebod)  mafftven  83au|tyl$,  von  beteutenter  ©roße  unb  mit  einem 

fet)r  großen  $Ma$M>or  bemfelben  verfemen,  unb  enthält  ebenfalls 

gleid)  bem  anbern  jwei  ©totfwerfe ,  wovon  ba*  erfte  jur  Tlmti* 

fanjlei  unb  ju  SBo&nungen  ber  ^errftfraftlicfren  Beamten/  ba* 

{Weite  aber  aU  großer  Äotner  s@cfcüttfa(ten  bient.  3m  Srbge« 

föoffe  befinben  fi$  viele  tanbwirtfcfc&aftlicfje  ©eratfre.  3m  dürfen 

tiefet  ©ebaube*  ftnb  bie  SBagen^emifen  angereiht,  wofefbft  ft$ 

audr>  ein  merfwürbiger  #ocfrge.volbter  Äetter  auf  15  M  «20,000 

Simer  unb  eine  f$6ne  SBeinpreffe  befinben*  3n  ber  Stiftung  von 

$ier  au$  gegen  ba$  neuere  @$(oß  unb  ben  ga&rweg  na$  ©er* 

mann*  liegt  no$   ein  anbere$  Mo$  au6  einem  ©eföoffe  &efte* 

fcenbe*  ©ebaube,  in  Webern  bie  verriebenen  &errfc$afüi$to 

Siener  wohnen» 

Sie  bem  obigen  ä(tern  ©Stoffe  jun4$ft  jtefrenbe  Äircfce, 
welche  vormals  unterhalb  temfelben  auf  bem  3>fa§e  be$  je$igen 
mit  einer  SKauer  umfangenen  griebfcofe*  ftanb,  befinbet  jt$  fcier*  - 
felbfl  feit  bem  3afrre  1775.  Sie  alte  9>farrfir$e  flammte  au*  bem 
XIIL  SA&r&un&ert,  war  von  gttj>if($er  Sattart  unb  geräumig, 


286 

m 

9 

bie  jf^tge  iftson  ganj  einfacher  Siauart f  *.el  Keiner ,  fobafj  tfe 
faum  ben  brüten  Zfycii  bcr  $>farrKnber  f äffen  fann;  ubtrbie^  iffc  fie 
f$(e$t  gebaut  unb  bebarf  oon  3«it  ju  3«i*  bebeutenbe  SReparatus 
ren*  2fof  tiefer  Tfnfcofce  nnb  mit  ben  jaet  ©<&lojfern  in  paralleler 
Cinie  präfentirt  fi$  tiefe*  ©otte*$au6  re$t  freunbli$  rooüon 
au$  ber  $&urm  mit  ber  (ubföen  n>ei§ble$ernen  Äuppel  alt  eine 
3 i erbe  betrautet  werben  tann*  2>a*  innere  ber  Air$e  ift  }iemti$ 
$e$  unb  li<&*  nnb  enthalt  bret  Vbftufungen  von  SBolbangen, 
namli$uber  bem^redbpterium,  griffe  nnb  bem  Wuftfcfcor.  Darin 
befinben  jicfr  ein  freifte&enber  £  o  dj>  a  l t  a  r  mit  bem  83itbniffe  be* 
(eiligen  3nbrea*  von  einem  aufgegebenen  Jttofter  an*  SÖten 
fcierfcer uberfefct  unb  ein  ©eitenaltar  mit  bemSilbniffe  SRa* 
ria  *$i(f  gegiert,  von  $olj  unb  ftaffirt*  2tuf  ber  redeten  ©eite 
ift  ba$  berrfd&aftlicbe  Oratorium  angebracht,  unb  barunter  "bie 
ungewolbte  ©acriftep.  —  STOerfrourbigfeiten  ober  fonft  befonberl 
erroä^nentfroertbe  ©egenfUnbe  ftnb  feine  t>orfoanben. —  9?ebfi£a* 
benborf  gefroren  au$  no$  €dfer*borf  {  ©tunbe  —  ©armann* 
|  —  ber  ©ommerfrof  1  unb  bie  SBacfermufrle  J  ©tunben  enU 
fernt,  jur  friejigen  $farr£ir$e* 

©egenwamg  verfielt  ben  ©otte&ienfi  bloß  ber  Pfarrer  allein, 
ba  bie  (TooperatorJftelle  nodj>  unbefeßt  ift 

93on  ben  ©cfrirffaten  ber  &ir$e  wirb  berietet,  baß  ber 
9>roteftanti*mu$  au$  frier  ftarfen  (Eingang  gefunben  fraben  foß> 
wafrrenb  weldfrer  Seit  auf  ber  ©übfeite  be0  £>orfe<  unfern  bee 
Tfflee  ein  lutfrerifdfre*  Setfrau*  jlanfr« 

Der  Spfarrfrof  mit  ben  anfefrnlicfren  SBirtfrfdfraftägebfiu* 
ben  liegt  am  guße  be*  Äircfrberge*  red^td  unb  bie  Schule  l'mU* 
3wifcfren  biefen  jwei  ©ebauben  unb  bem  mitten  am  $ftgel  ge* 
legenen  g  r  i  e  b  fco  f  e  fiifrrt  ein  fefrr  fcfrlecfrter  3Beg  jur  Äir« 
cfre  frtnan* 

©egen  ba*  ojllidfre  Snbe  be*  Dorfe*  liegen  an  bem  gafrr* 
wege  naefr  g>aa*borf  bie  im  heften  SBauftanbe  befinblidfren  frerr* 
fcfraftlicfren2Birtfrf<fraf*geba,ube  fammt  grucfrtftfreuern, 
worin  ji<fr  1300  ©tue?  ©cfrafe  oerebelter  Stace  unb  30  ©tflef 
SXinber  beßnben,  2>iefe  OBirtfrfc&aftafrofe  foOen  älter  «tt  beibe 


287 

©$fo{5gebaube  fei;n,  —  3n  biefer  ©egenb  ift  audj)  bie  fcerrfcfcaft* 
lic^e  fogenanute  SBarfermü^U  mit  bret  oberfc^lat^tigen  ©ans 
fleo  gelegen,  wefdfoe  burcft  ben  £af$lSa$  getrieben  wirb* 

2)uid)  bte  2Jtfee  gelangt  man  ferner  }u  bem  &errf$aftlidj>en 
©ommerfcof  mit  ber  SKeüierjäger*  5  SBo&nung  tyart 
am  SBafbe,  in  roet$em  bie  @^>afe  jur  Sommerzeit  ber  er? 
giebtgen  Triften  wegen  eingeteilt  finb.  —  9?odS>  erwähnen  wir 
äußer  bem  Orte  unfern  ber  oben  befprocfcenen  2(llee  eine  Heine, 
aufgemauerte ,  bereite  Sei  200  Safcre  jlefcenbe  gelbcapelle 
(bte  3t ofaltcn capelte  benannt)  #  bann  eben  eine  foldjje  ja 
€&ren  be$  Zeitigen  <2>ebajHan  an  bem  SBege  gegen  $Paa$borf, 
bte  jur  Seit  ber  in  Sabenborf  gefcerrföten  ^eft:  erbaut  rour^ 
be;  enblit$i  au$  glei^er  93eranlajfung  eine  fleinerne  0  5 nie 
mit  einem  Sttarienbilbe  junadfofl  be6  @d&loJTe<  am  SBege 
na$  ©armann*  mit  ber  ßnfcfcrift:  ex  voto.  1696»  A/N.  S. 

SBie  ber  geneigte  Cefer  natfcfolgenb  bei  Vuf jctyfung  ber  93e* 
tfger  ber  Jperrfcfcaft  Cabenb/orf  beliebig  erfefcen  wolle,  ijt  ber 
Ort  von  fcofcen  Tllter;  von  befonber*  merfwürbigen  Sreignijfen 
ifl  aber  au$  ber  93orjeit  ni$t6  befannt.  3n  ben  Safcren  1783, 
1786,  1789 ,  1804,  1807,  1811,  1826  unb  1827  $aben  ft# 
bebeutenbe  geueräbrünfte  ereignet,. unb  in  ben  beiben  franjoftft^en 
Snoatfonen  1805  unb  I8O9  würbe  ber  Ort  auägeptänbert. 

?abenborf  M  eine  3?errfc$aft  betrautet,  umfaßt  bie  ©e* 
metnben  Cabenborf,  Scferdborf  unb  Neubau;  ffe  ent- 
fcalt  323  £aufer ,  406  gamifien ,  934  mannltd&e ,  1029  n*'b# 
fi$e  $erfonen$  343  &ty*,  1414  @$afe,  1035  3ocfr  404 
Älafter  fcerrföaftlW&e ,  92  3©$  38  Älafter  prtoat  SEBaiber,  310 
3odj>  SBieren,  3517  3oc&  995  Älafter  Hcferlanb  unb  370  3o<& 
Steingarten» 

£>ie  Jperrfäaft  grenjt  norblid^  an  Jj>flttenborf,  £errf<$aft 
^ern^borf,  weftlid;  an  ©armann*,  £errfcfcaft  Wparn,  oftlidjj 
an  Sfceläborf,  Jperrfd^aft  9>eUenborf,  füblid^  an  9>eflenborf 
felbjt.  £>ie  ganje  Sage  befielt  in  Jpügeln  unb  angenehmen  Sk- 
iern voll  gru^tbarfeit  mit  gefunben  Älima  urtb  guten  SBafler* 
—  2tn  Srjetigniffen  fte^t  ber  2B  ein  bau  oben  an ,  ber  fe$r  U» 


288 

bentenb  ifl,  üfrerbiejj  wirb  auf  ben  wrf^tebenartigen  ©rönbcH 
auefr  Werfen  unb  Jpafer,  weniger  aber  SBeijen  unb  ®er(te  ge# 
baut.  Öbft  gibt  e*  fc^r  n>eni^ ;  eben  fo  ifl  audfr  bie  JBiefrjucfrt 
mit  2(u$nafrme  ber  frerrfdfraftlwfren  nur  gering  $u  nennen*  — 
83i*frer  beftonben  außer  gelbwegen  fonft  feine  ©tragen;  jefct  aber 
wirb  eine  (Tommunicationflftrafie  t>on  Tlfparn  an  ber3<*ia  bunfr 
Sabenborf  über  SReubau  angefegt.  9)?autfren  befielen  feine- ins 
frerrfdfraftlid&en  SBejirfe;  auefr  burd^fTie^fc  benfelben  nur  ber 
£af$Ibacfr  allein,  über  welken  jwei  gemauerte  Briefen 
befielen  unb  von  bem  in  Scfertborf  bie  $errf$aft(i$*  8eJ&* 
mufrle  unb  bei  Sabenborf  bie  SB aefermti fr (c  getrieben 
werben.  —  3n  biefer  ^>errfd>aft  flnb  ber  fogenannte  Sin  er* 
©torfer*  unb  bei  Sfteubau  ba$  SReubauermatbt  gelegen, 
in  welchen  fowofrl  a(6  autfr  im  übrigen  &errf<frafifi(fren  93ejirft 
bie  3agbbarf eit  gut  tft.  —  gabrif  «jn  gibt  e$  frier  feine ,  unb  ans 
fjer  bem  93erfauf  ber  SBeine,  wirb  auefr  fonft  fein  au$f$Hefjenbes 
Jpanbef  getrieben»  —  83efonbere  greifretten  Safrr*  ober  SBocfren* 
märfte  beftefren  ntcfru  —  2ta  befonber*  bemerfen^wertfren  ©egen* 
jiänben  fommen  bie  beiben  frerrfdfr aftlidfren  0cfrloffer  in 
Sabenborf,  ber  3tergarten,  bie  2B  irtfr  fefr  aft$ge* 
bäube,  ber  SReierfrof,  ba*  fr  er  rfcfr  a  f  tlicfre  SBirtbl* 
frau*,  ba$  SBraufrau*,  ein  Si^getefen,  bat  ©aftfrau* 
in  SHeubau  unb  ber  frerrfefraftiiefre  @$affrof  in  Scfer** 
borf  ju  «rwafrnen. 

-  See  0rt  Sabenborf,  att  ber  @ig  ber  £errf$aft  iftoon 
fefre  frofren  2((ter ,  weldfre*  bi*  in  ba*  X.  3afrrfrunbert  juräcf  reU 
4>et.  @o  wie  Jputtenborf  oon  ben  erfteö  glitten  ben  Kamen  be* 
tarn,  eben  fo  mag  aud)  Sabenborf  burefr  feine  erften  *&äuferf 
Mo$  aud  Sptlfr  beftefrenb ,  bie  ^Benennung  erfralten  fraben. 

SWicfrt  minber  War  frier  ftfren  im  XII.  Safrrfrunbert  ein  afte* 
ritterliche^  ©efcfrledfrt  begütert,  wefefre*  in  Oefierreicfr  entfprojfen, 
im  Sanbe  befannt/  in  großen  ?fnfefren  unb  auefr  in  SBien  feßfraft 
gewefen  war.  2>a*  @dfrlo£  unb  2>orf  8  a  b  e  n  b  o  r  f  im  !8,  U#  2R*  ». 
war  ein  alte*  Srbs  unb  ©tammgut. 

53on  biefem  ©efdfrledfr te  erfc&einen  juerft  in  einer  ®tift  &U* 


i  289 

fterrieu6urgifc$en  Urfunbe  imgfef%  um  ba$  3a&r  1170  Huch 
(£ugo)  de  Ladendorf  unb  im  3a$re  1229  in  einem  Shells 
fung*6rief,  bur<$  melden  fpropft  Sonrab  von  Äfofierneuburg  bero 
9Munbfc&enf  be$J?erjog*  8eopo(b  einen  Sbef  fl$  berfetyt, Otto 
von  Sabenborf  al*3euge. 

9teinpredj>t  von  Sabenbbrf  wirb  im  Safcre  1256  al« 
3euge  gefefen  in  SRöger*  £erm  von  Jpatf&enberg  unb  ©utta  fei* 
«er  J?au$frau  93enpäd^tnip6riefe  ju  ber  Äir$e  @t  Sodann  in 
Swentenborf  (Ex  Collect,  a  Smitmer). 

2((bredj)t  von  8abenborf  ift  in  einer  .Utfunbei?einri<$$ 
von  9>errifrart$borf  unb  Sophie  feiner  i?au$frau  an  bie  »ruber 
be*  beutfefcen  Orben*  jn  SBien,  aiß  Seuge  enthalten,  n>e($e  aal« 
$efteflt  ifl  ■#•  SBien  1298  an  SWaria  £immeffä&rt*tage  CRayim 
Duellii.HisL  Ord,  E<juit.  Teut.  P.JII.  foU  6i), 

Dietericus  de  Ladehdofrf  "erfd&eint  oW  Ministerialis, 
in  @ieg$arb$  unb  Seupotb*  Vetren  von  S&erflborf  ©$enfung<s 
brief  an  ba*  Äfofler  Swettfl  h«  3a^re  1316  (Link  AnnaU 
Zwettl.  T,  I.  fol.  637)*  ©er  »ruber  btffet&en  SBernfrarb 
von  Sabenborf  wirb  in  einer  23erfauf$urhmbe  im  3ö^rel315 
angeführt  (J?ant$aler). 

Jperrmann  von  ßatenborf  unb  feine  (Sattin  Uli* 
bet&  bann  i$r  @o$n  5JBerto&arb  (»ernfcarb)  unb  ÖHefel 
i&re  Softer ,  welche  an  Ülric^  von  ©onnberg  vere&Iicfcet  gewe* 
fen,  ferner  fce$ Sp  e r r m a n n  von  8 a b e n b  o rf  »ruber,  9tamen$ 
Die  tri  df)  (n>a$rf$ein(i$  ber  Obige)  nebft  Ulri$  von  SWepfau 
Oberfter  3Rarf<f>all  in  Oejterreitfy  werben  in  einer  Urfunbe  aufge- 
führt, wefc&e  ju  ?abenborf  im  Sfafore  1319  <w  "nfer  Sieben 
Frauentag  aU  bedeute  vor  SBetynac&teu,  auägeftellt  ifl  (Duellü 
HisL  Equit.  Teut.  P.  itr.-fol.  64). 

(Eonrab  unb»ernfcarb  bie  8a benborfer  werben  unf 
von  Jpueber  im  3afrre  1323  mit 'ifcren  (Siegeln  nantyaffc  gemalt. 
<£onrab$  @<$wefter  war  (Elara  von  Sabenborf  unb  an 
J?an$  von  Poppet  vere&ß$et  ,•  O  f  f  m  e  9  (Sup&emia)  von  8  a  b  e  n* 
borf  aber  eine  Softer  be$  vorgenannten  £errmann  unb  mit 
Otto  von  SBilbetf  vermalt/ 

19 


290 

OSroalb  von  Cabenberf  gibt  $eter  von  Sbertborf 
eine  fcfcriftlicfce  @4>ablo*fcaltung  wegen  ber  für  tyn  ber  SMorgen* 
gäbe  fetner  Jpauäfrau  ?( n  n  a  geleiteten  83urgf$aft  am  ®t.  2(u* 
gujtindtag  1354  (giföerberg  Sföfcr,), 

Jienfcarb  (ßeen^arb)  unb  SSBernfcarb  von  Cabenberf 
werben  unter  ben  vielen  Saugen  vom  erjien  2£bcl  in  £erjog  91  ti* 
botpfc*  IV«  ©tiftbriefe  ber  von  tym  erröteten  UniverfitSt  ju 
SBien  vom  12*  War*  1365  gelefen  (Hist.  Universit.  Vienn. 
de  Schlickenrieder)* 

Sie  Excerpta  Duelliana  nennen  im  3a$re  1376  au<fr 
einen  $aul  Cabenborfer  unb  Sodann  von  Sabenborf 
mit  feiner  Jpaulfrau  (£&unigunbe,  roel$'  (entere ,  %tuie  eine 
Urfunbe  vom  Safcre  1371  bereifet,  früher  mit  Safob  ®an>ecE 
(Sejecffc)  ver&eiratfcet  war, 

3m  SHefrolege  bafelbjt  ftnbet  man  einen  Stefan  von  90?elff 
93ürger  ju  SBten  unb  21nna  Cabenborferinn,  feine ©atttn; 
bannCubroigCabeuborfer  unb  feinen  @ofcn.  tiefer  legte  fofl 
nadj>  Jpant^afer  T.  I].  P.  II.  fol.  208  unter  bem  9tomm 
P.  Oswaldu«  9Ron$  unb  $rte(ter  M  SifteicienfersOrben* 
geroefen  fepn* 

Safpar  von  Cabenborf  verfc^affte  im Safcre  1427 feine 
SBein-  unb  (Setreib*3o&ente  uub  30  $>funb  ©ulten  $u  Oiomer** 
borf  fammt  feinem  @($ilb  unb  ipelm ,  fad*  er  o&ne  ®o$ne  mit 
£ob  abging  t  ben  Jperrn  ©igmunb  unb  2ttbre$t  von  (Sbetäborf 
(Arch.  StaL  num*  2194  et  21$5V 

SBoffgang  von  Sabenborf  verkaufte  im  Safcre  1454 
an  ©eorg  von  JRofenfcart  jnm  *$ofe  ju  ^Prugenborf  (Arch. 
StaL  nuirn  2768)* 

3 o \) a  n n  insgemein i?ann$8abei*borf (attel458 Urfuta 
van  9?eub«<f  jur  <£fye;  er  wirb  au$  a(d.3euge angeführt  in  einem 
©cfculbbriefe  ausgefertigt^  Sßurnibla  (SGBürm(a(^)am^^ng(ltad 
bem  [erften  be6  neuen  3a&v*  14&7  be$  ©eorg  Jpoc&enberger  #  ber 
tyn  feinen  lieben  @4>ivager  nennt  CKaltenegger  Collect. 
T.  III.  fo4.  11  et  120*  £>"ftr  war  ber  lefcte  feine*  @ef$Ie<fc 


491 

M,  benn  na<fc  tym  nnrb  feilte  tiefet  SRamen*  me&r  cmfoe* 
funben.  / 

2>a$  Sappe«  ift  ein  na$  ber  Singe  mitton  setfretfter  ©<&ilb, 
red^td  ein  fc&n>arje$,  finft  ein  roeifje*  lebige*  gelb.  2filf  einem 
gefdjjloffenetf  JJelrn  über  benr  ©«fcifbe  beflnben  ji<$  jmei  $alb* 
f (fr  war  je ,  fyaft  mei(5e  ajüjfeiä&orner  aufwertetet, 

JHacfj  fem  2(u$(terben  ber  eben  ermahnten  ©lieber  be#  alten 
©ef4>le$te$  ber  ßab  enborfe,  würben  im  3a$re  1476  9Rar* 
tin  #aibeo  unb  SBoltf arb  2f uer fperg,  jeber  jur  Jpälfte 
mit  ber .93* fte mib  Jperrfcfcaft  ßabenborf  branbenburgtf #er  Ce« 
fcenföaft,  »on  albert  Gtyurfürjten  }u  SBranbenburg  befe&nt, 
welche  fir  aber  f4>on  im  3*&re  1478  wieber  an  ©eorg  xrort 
SBeittmüfrl  um  500  ungariföe   ©ucatenr  Muflufr  übetlie&en 
CArch«  Stat  nura,  3066.)»  2>ara»f  erfc&eint  laut  n.  o.  ftAnfr; 
®ültenbud&  erft  im  Starre  1550  Ceopolb  ©teger  alt  SSefiQer 
von  SaVenbjorf;  im  3a$re  1604  wa&rfäeinlicfr  beffen  @ofcn# 
Spann 6  goren  j  ©reger.  ,  barauf  im  3a&re  1627  SBolf 
©igmunb  gretyerraon  ©teger  *o»  feinem  93ater  bem  33or* 
genannten;  beffen  frtnteriaffeuer  itinber  93ormunbf$<jfi  verkaufte 
gabenborf  im  Safcre  1659  an  SBiffyelm  3ofcairn  Uti* 
1 0  n  ©rafe 0  von  £>  a  u  n  ,  na$  beffen  Sob  1706   fein  ältefier 
©o&n  SBiricfr  3>$i(tpp  ßbrenj  ©raf  von  Saun,  gürft 
oon  2i)iano,  M.  ©meralgelbmarföafl/  bie  £errf#afi übers 
tarn  ;  nai)  beweiben  $ebe  1741  erbte  bie  J?errfd?aft  fein  23ru* 
ber  Jpeiurid&J&eoborSRartin  Sofepfc  ©raf  r>on  Saun/ 
welcher  flc  im  3a$re  1751  an  3ofrann  Sofepfr  gfirflen  »on 
Afteve-n.fc Aller  9Retf<&  »erfauftej   »on  btefem  erbte  (ie  im 
3aM  1778  beffen  @öfrn3ofcann  ©igmunb  gnebricfr, 
barauf  im  Safrre  I8O9  beffen  @*frn  <Sarl$OTariagra«j3os 
f  ept>  Clerne»*,  unb  fett  bem  3afrrel828  gürjt  gran  j\#(>e* 
x>tn$ik\Ut  Wet\<fyf  1. 1 .  ©eneraf*39?ajor ,  Äämmerer  unb  be0 
3ot)anniter-Ovbe»5  Stttter,  weld&er  Cabenborf  nod)  gegenwfir* 
tifl  beft$t.   . 


19 


202 

ßanjenbot  f* 

.  Sin  Dorf  von  96  £4ufern ,  ttxeityti  SBUferibbrf  jar  n&ty 
ften  g>v#fatiott  $at, 

JDalfelbe  gefrort  jnr  Pfarre  unb  ®  $n(e  na$  bem  Unaty* 
barten  SKtflelbacfr.  2>er  Sßertfret*  tfl  beut  Sin.  3nft.  EKegtmt. 
fflr.  4  jugetfaift. 

8anbgeri«frt ,  Ort*?  unb  <£onfcription*ebrigf  eit  ifl  bie*  §m* 
f$aft  SBilfer^borf«  —  Dominien,  tvelcfce  frier  behäufle  Untere 
tränen  unb  ©runbfrolben  befigen,  ftnb  SBiifer*borf  r  2*btnborf , 
SWijtelbacfr,  Äreujjietten. 

2>er  Ort  enthält  121  gamtlien,  235  mannü^^  264  «eifc 
lt#e  $erfonen  unb  84  @<frulKnber*  25er  »iefrflahb  {äfrlt  36 
9>ferbe,  1  Ocfrfen,  87  Äüfre,  101  ©ifrafe,  6  3*e»fn  unb  3» 
©<frtveine. 

£>ie  Simvofrner  finb  mittelmäßig  bejiifiete  8anbbauerit  rwefe 
<fre  aad)  bie  unentbefrrli<fr(ien  £anbwerfer  unter  ftifr  fraben.  Sfrfe 
£auptbef<fraftigungen  ftnb  Mtfer  unb  SBeinbau;  mefrreve  trettei: 
ciucfr  einen  Äorner*  unb  SBeinfranbel.  2Me  ©rünbe  ftnb  mittetaä* 
pig  unb  Slementarbefcfräbigungen  tfu$gefe$t  $  bie  Srträgniff*  Der* 
felban  befielen  in  ben  vier  £aup't  s  Äornergattungen ,  vorjöglufr; 
in  SGBein  unb  bann  Db(t.  2>te  Söiefcjucfrt  wirb  von  ben  friefigen 
Simvofrnern  nufrt  vorjüglicfr  mit  gletg  betrieben ;  btnn  fW  galten 
nur-fo  viel  93iefr  M  bie  .#au$nurtfrftfraft  erforbeftf  mtb  biefe* 
genießt  Uo$  bie  SBeibe* 

ßanjenborf  Hegt  f!oc^  in  einem  angenehmen  Sfrafe  an ■ 
ber  Sota,  ivelcfre  fic^  ^ter  mit  bem  9)?iftelba<fre  vereinigt 
3n  tiefer  fi<fr  von  SBeften  naefr  Korben  fringiefrenben  frocfrfl 
lieblicfren  £fra(gegenb  (iegen  tveftticfr  Cabenborf,  barouf  in  einet 
Entfernung  von  |  @tunben  fpaaäborf  unb  norbfi<fr  nur  $  ©tun* 
be  von  biefen  ba$  bebeutenbe  Canjenbvrf*  JDer  Ort,  t*el$tt' 
burtfrau*  nette  SBauern*  unb  auefr  einige  anbere  frßbftfre  ^Sufer 
entfraft,  um  roelcfre  ft<fr  Otftgärten  beftnben,  ift  regelmäßig  g** 
baut/Unb  bie  Käufer  ftnb  mit  ©trofrbaefrern  verfemen«  2to  ber  SWitte 
be^felben  (le^t  ein  Keinem  $ir<fr(ein  eigentlich  nur  eine  »et» 


293 

capeüf,  bie  jeboc|>  ganj  *i>n  (Steinen  aufgeführt  ift  unb  einen 
Sfrurni  mit  jierlicfcer  Äuppef  enthalt, ;  35ie  *etia<&6arten  Orts 
föaften  (wb  Sbenb&rf,  g>aa$bwf  unb  3Rif*efta#.  Um  3aiaba$e 
fte&t  t>ter  aucfc  ein  3J?fi&lwerf  mit  einem  &ftbf<&enOebaube. 
£ier  wo  |tc&  ba$  Sfcaf  erweitert  r  fließt  buhty*  eine»- $fceil  bei 
,£orfe$  ein  »allein  unb  sor -bem  Orte  ber  fogewtante  @et&* 
ba<&.  —  Sie  Dorfranberoeit  SBalber  nnb  2ft#ityen  (tob  ntc^t  be* 
"beutenb,  unb  außer  Jpafen  unb  9teb}ft$nern'  trifft  man  fein  anbe* 
re*  SEBilb  bafefoft  —  2>a$  «fort*  ift  gefunb,  au$  ba^  Sßaf* 
fer  gut,    , 

Canjenborf  ifl  ein  öfter  Ort;  unb  fdjjeint  bon  ben 
Ferren  i>on  Canjenborf,  wetö&e  tyren  @i?  ni  bem  2>orfe 
gleite*  JWamen*  im  $8.  II;  SB,  28.  gehabt  $aben,  gegrfinbet 
worben  &u  fetjn  unb  aud)  ben  Sffamtn  erhalten  }u  fraben,  fbmit 
f onnte  bie  Sntfte&uttgfyett  gegen^  Snbe  be*  XfL  Safcr&mibert* 
faltet.  3m  3a&re  1392  war  ber  Ort  ein  Sigent&um  be*J?an* 
fen  @$auer$ec£&  ,.  melier  benfelben  in  gebauten  3afrre 
an  3*&ann  Don  ßidfrtenftein  »erEaufte;  feit  biefer  3*«  iffc 
ber  Ort  ein  feeftaubt&eit  *>on  ber  iperrftyaft  SBifferäborf  unb  im 
33eft$tyttme  be$  &o$f&rjWi#en  £aufe*  e$tenf&in; 

%  »  &  an  & 

-Der  ,  ber  Jperrftyafc  Ä  a  b  o  I  $  juflanbigMt  Ortfd&aften, 
wddfie  fcier,  wegen  bringender  2(mt$gefc&Sfte  fpäter  eingefenbet, 
nachgetragen  werben» 

ein  3)orf  von  96  Käufern  unk'  jugleidjj  bie  fünfte  9>o0ftation 
von  SBien  an  ber  na$  ^rag  ffifcrenben  $aupts^o#fka£e. 

Äirdje  unb  Schule  beftnben  ft<^>  im  Ortej  hwon  gehört 
bat  $>atronat  bem  Stifte  ©Sttweig,  bie  9>farrt"  hingegen  tu 
ba*  Secanat  an  ber  $ut£a;  ber  SBerbbejir!  bem  Sin/  3nft. 
SRegim.  9Jr*  4«  *• 

£a*  ganbgerid&t  ,  bie  ©runb* ,  Ovtß*  unb  (Tonfcriptionö- 
obrigfeit  ift  bie  ^>errfcf>aft  Äatolj. 


m 

2>er  Ort  entert  eint  SSeoolferung  von  150  gamilien,  311 
mannte,  334  »eibfic&e  $erfonen  unb  90  f^nlfa^t^e  itinber. 
2(ti  93ie^lanb  werben  ungefähr  69  ^ferbe,  2C<frfen,  49  Ättye, 
107  @4>«f*  nnb  109  S$meine  gestylt. 

Sie  fcieftgen  (Einwohner,  unter  we($en  alle  nötigen  £anbs 
werf  Meute  getroffen  werben  nnb  jwar :  1  0$neiber ,  1  @$n$' 
mactyer  ,  1  <$anbf$ufcma$er ,  1  dtiemer ,  1  Sattler ,  1  *$uf» 
f^ntieb ,  1  SBagner ,  1  £if$ter ,  1  @<&foffer ,  1  gagbinber  , 
1  SMüller,  1  gleiföer,  1  gleifäfefc&er ,  2  Är&ner,  2  8Birt&e, 
unb  1  93iermirt$  —  ftnb  verfcfcieben  gut  belüftete  t'anbbauern, 
welche  ben  Btfer*  unb  vor^ägU^  SBeinbau  betreiben,  au$  et 
aen  &prner*  unb  SBein^anbel  na$  SBien  unterhalten.  Sie 
93ie&ju#t  ifi  ntc^t  bebeuteub  unb  bie  Obflpflege  gen)  gering;  für 
öftere  gibt  ei  wenig  SBeibepläQe  unb  fo  wirb  au$  wenig  gutter 
gebaut*  Sie  bebauen  tyre  ©rünDe,  welche  oon  verriebener  (Er* 
tragjfafcigfeit  (tnb,  mit  aßen  jtornergattungen ,  erleiben  jebo$ 
öfter  an  felben  bebeutenbe  Sfementarbeftfyäbigungeiu 

Ser  jiemlitft  gro&e,  belebte  unb  bebeutenbe  Ort  3*9*1** 
borf  liegt  in  einem  flauen  Sfrafe,  bunfr  we($e*  bie  $>rager* 
£auptpoftftra§e  f%t,  unb  i(t  von  Werfern  unb  SBeingarten 
umgeben,  ?inK  näc^ft  ber  %>oflftra#e  ju  Anfang  be*  Sorfe* 
(lebt  bie  Keine  tinonftfctilidje  9>farrfir$e  mit  bem  faunt 
jtc&tbaren  S&urmtfren,  re$t*  aber  ba*  9>ofigebäube.  SRäcfcfi  er* 
derer  befinbet  ft<&  auf  einer  Jfn&o&e  ber  $>farr£of  mit  einem 
Stocfwerfe  mit  ber  £auptfronte  gegen  bie  Straße- nebfi  f4>o* 
nen  SBirt&fcfcafrtgebä'uben,  unb  unfern  baoon  no$  frityer  ber  mit 
einer  *9?auer  etngefriebete  2et<fcen&of.  Sie  Käufer  vom 
Sorfe  ftnb  jwar  au*  ro&em  SRaterial  erbaut,  unb  meift  mit 
3iegefc  urtb  S$inbe(? ,  aber  au$  mit  Strofobäcfcern  verfemen» 
jeboej)  nett  erbaut,  unb  bilben  jwei  Steigen  langfl  ber  9>ofl* 
ftra§e.  Sie  nafcen  Ortf^aften  von  3*$el*borf  ftnb  wefilty 
^faffenborf,  garWborf ,  $>erner*borf  unb  SBeigarten,  o(Mt$ 
aber  tfugent&al,  JpaugSborf  unb  Tftbernborf  in  viertel,  (a(b* 
unb  bceunertelffönbiger  (Entfernung,  $u  wef$en  allen  93erbin* 
Wnbung$(trajjen  befielen,  3m  SÄfltfeu  von  3e$el$borf  er* 


295 

fcebt  f1<&  bet  fogenannte  ©trofberg  fielen  3"cnmr  ber  be* 
träc&tlufc  ift,  manchem  Simoofcner  oon  $ter  <j>ferbe:93orfpann*s 
oerbtenjt  verftyafft,  unb  von  meinem  man  eine  fcevrlidfce  Ueberftcfyt 
über  ba*  grofje,  offene  £$a(  genießt,  welche*  bur$  bie  bann 
gelegenen  Dielen  Örtfcfcaften,  mit  i^ren  $ie  unb  ba  fco^tiegenben 
&ir$en,  öftüc^  tem  majeflätifc|>en  ©taafer "s  33erge  mit  einer 
Gewaltigen  $6$ft  irterftt>ürbigen  SHuine ,  roeftfiify  bem  anmutig 
jttuirten  ®tabt<foen9ie§  unb  ber  ®ebtrg*fette  näd^ft  Snaim  ftcf)  £err* 
(i$  geftaltet.  Sinen  oor$üglidj>  fronen  2lnbli<f  gewährt  ba*  fid)  lang 
fcinjie&enbe  @$a$er*2Beiugebirg,  auf  meinem  aud)  fefcr 
gute  SBeine  warfen.  TIn  ber  roeftlic&en  Seite  von  3e§ef** 
borf  ift  bie  jiemli<fr- ffa<fce  (Segeüb  gegen  $>faffen$ofen  f>in 
re$t  (ieb(i$  unb  maferifc^  bei  ben  üorfcajibenen  SBiefenanfagen 
unb  mannigfachen  Saumgruppen ,  btud)  welfye  ber  g> ulf  a= 
unb  9te$ba$  fiefr  trägen  Saufe*  .in  oerfcfjiebenen  jtrümmuns 
gen  batyin  f$(änge(nb ,  an  biefer  Seite  auper  bem  £>orfe  fufr 
vereinigen  unb  fo  ba*felbe  burcfyfUefjen.  —  £)a*  ÄHma  ift  gut, 
ba*  SBajfer  nic^t  fo  fe^r;  bie  3agbbarfett  ein  Sigent&um  ber 
Jperrföaft,  jebod>  niefa  bf träd)tltc&. 

3Ba*  bie  fciefige  $>farrfircfce  betrifft ,  fo  jeigt  fid)  fold&e 
von  %uf?en  unb  3nnen  jum  Srftaunen  ärm(t$«  2*  ift  ein  frei-- 
ne*  f$le$te*  Oebäube  mit  bem  fefcon  oben  erwärmen  fleineu 
£&ürm<fyen,  me&r  einer  baufälligen  (Tapette  abnlid?  al*  einer 
9>farrfircfce  eine*  bod)  bebeutenben  Orte**  §a*  innere  enthält 
einen  Keinen  ^oc^altar  mit  einer  oon  £rtj  gefirnißten  2Wa* 
rienftatue ,  ein  große*  fcofjerne*  (Trüciftjc  an  ber  finfen  SBanb* 
feite ,  eine  braunftafftrte  {(eine  Äanjel,  einen  oon  Uretern 
jufammengema^ten  Qtyor  mit  einer  {leinen  Orgef,  wovon  ber 
Mafien  oom  weichen  Jpofy  unangeftriefcen  ift  unb  einen  Io$eri* 
gen  ausgetretenen  Biegelboben.  £>a*  Äird&engebaube  fcat  beim 
Jpod&aftar  eine  fleine  SBolbung,  ber  übrige  J&eif  ift  flacfc  unb 
ftuccaburt  gfeidfr  einem  3i«i»lei\  Äaum  formten  wir  unfern 
tttugen  trauen,  foltfc'  eine  geringfügige  2fu*f$mütfung ,  folc^* 
ein  dürftige*  Äircfyein  in  ber  9>oflftation  3e$rl*borfju 
fnbenJ  — 


296 

gabrifen ,  9>rioUegien ,  SDtarf  te  ober  fonftige  gretyeiteu  exU 
ftiren  feine. 

Der  Ort  ift  übrigen*  oon  $o$en  Filter  nnb  na$  £tiebert 
Vngabe  mar  folc^er  f$on  im  3atyre  1108  befannt  unter  bem  92a« 
men  9>  &  i  I  i  u  $  b  o  r  f  f ;  wie  biefe*  Dorf  bafcer  3  e  §  e  U  b  o  r  f  ge* 
nannt  werben  tonnte ,  ifl  wafrrfcaft  unbefannt.  ©eit  tiefen  3a(p* 
fcunberten  aber  i(t  ba*fe(be  föon  ein  93cfianbt£ei(  ber  alten 
J?errf$aft  Äabolj  nnb  ein  (Sigent&um  be$  fco^gräflic^en  <$auf*4 
•fcarbegg. 

a)  äabolx  (©tofc) 

ein  Dorf  von  81  Käufern 'an  ber  mtyriföen  Oreaje  nnb  jn* 
gleicfc  bie  J?errfd[>aft  gleiche*  SRamen*,  mit  ber  n äfften  brto* 
foalbe  @tunbe  entfernten  9>o(tftation  3<$*l*borf. 

3ur  Pfarre  unb  ©cfcule  gehört  ber  Ort  nadj>  2>eefelb,  be« 
Räufle  Untertanen  fcaben  frier  bie  *$crrf$aften  ftabofj  unb 
SWailberg,  fo  wie  elftere  au$  8anbgeri<frtj  Ort*?  unb  (£onfcrij>2 
tion*£errf$aft  i|t  Der  SBerbbejirf  gebort  bem  8üu3nf.2Kegim. 
91r.  4* 

J?ier  (eben  in  144  Samilien  342  mannte,  361  weibli* 
cfre  $erfoneti  unb  137  fdjulfafoige  Äinber.  Den  93iefrfianb  biU 
ben  27  9>ferbe,  7  0$fen,  88  Äü&e,  1218  ®#af<#  20  Si^en 
unb  170  ©cfrwcine, 

Die  friefigen  aW  dauern  gut  beflifteten  (Sinwofrner,  unter 
benen  ft$  1  Jpuffd&mieb,  1  ©ücfrfenmacfrer,  1  Sanier,  1  @tynet* 
ber,  1  33äder  unb  1  Ärimer  beftnben,  beföäftigen  |i$  mit 
Äorner*  unb  SBetnbau,  wobei  SBttjen,  Äorn,  Jpafer,  ©erjte 
unb  Jpiife  bie  Äörnergattungen  ftnb,  welche  fte  oou  tyren  meift 
guten  allein  ben  SKeifföäben  aufgefegten  ©rünbeu  erhalten  unb 
womit  fte  nebjl  einer  guten  (Gattung  SBein. einen  Jpanbel  na$ 
3naim#  ©toeferau  unb  SBien  treiben*  Obftbau  unb  33iefr{u$t 
ftnb  -außer  ber  fpater  anjufityrenben  frerrfefraftlufren  @<fräferet  # 
burefcauf  oon  feiner  SBebeutung, 

Der  Ort  Äabolj  ift  wie  fd&on  oben  erwähnt,  oon  ber 
9>rager*<poftftraße  norbofi(i$  2J  ©tunbe  entfernt  gelegen,  ju* 


m 

ttä<$fi  ©eefetb,  bunt*  peiföen  3>torageuborf  unb  *$abre6;  .ba6 
Sorf  jiefct  ft$  in  jwei  regelmäßigen  Steigen  größten t&eil*  .mit 
®tro&  gefcetfter  *#&*fer  in ,  einem  fruchtbaren  unb  freunblid^en 
3#a(e  $in,  Snud&nenSroertfre  ©ebaube  ftob.&itc.ba*  neue  v*x* 
Mog,  feiner  ©rege  fi$  aüfyeicfcntBbe,  aber  i>lo^  auä  einem  <£r,bs 
g*f$*ß  befle&enbe,  mit  Siedeln  gebetft*  t)trrfc^aftltd>e  2tmt* 
trau 6,  worin  bie  £errf$afc6lan}tei  i&ren  ®i$<$at;  unb  tone* 
ben  ber<f<&oue  Ütteirr>of,  in  n>ef$etn  bie  obenerwähnter 
bnvc^  bie  Sein^eic  ber  fSBüUe  nort&eilfcaft  befa#nte  @k4wtörc«i 
ft$  beftnbet,  2fn  etnertt  Strt*  be*  2)orf<f  fte^t  bie  mit  gfarbe» 
ftafflrte  ©tatue  ber  f  $m«f}$aften<  SRnMer  (Sottet, 
am  anbern  bie  be*  freiL  g  fortan,  fett  fnj^em  erjt  renooifk 
^Salbungen  ftnb  in  ber  9?Sfre  oon  Aabof}  feit*  opr&mben, 
fonbern  liegen  in  ber  Qtttfet ttung  nou  einer  falben  ®tut|bt  fab? 
li$.9om  Orte,  ber*  SRaifberger,?  D  br  t§er*,  unb.SBal? 
Ier.*borfer  s  2Balb  genau«*,  w4$t jufamtsten  ben  ajucfr* 
b  *&&  bilben ,  jebod>  m*$t  •  bte:  frieftge  GJegenb  einen,  überaus 
an^en^raen  Sinbrucf  buwfc  bie  frö&en.  3>appe(a(teen  unb 
.4Pgf  fegten,  einem  9>arfe  afrnfofre  ^aummaffen,  bie  noaSwPfl*** 
borf  fcer  }um  Orte  fuhren,  weUH  jaf>lreu^  angelegte  äSafler* 
graben  burd^fc^neiben ,.  ba  außer  bem  oorüberfließenben  spuffa* 
baefce  -  foaft  lein  gluß  ober  23a<fe ben  OrWbejirf  berühren» ;  3>i* 
Sfagb,  ber  Jperrfcfraft  jujtanbtg,  ift  gut  nnb  liefert  Jpafen,  9}efo 
gafane  ,  SRebfcüfrner ,  ©tlbgaufe ,  beuten  unb  9tofcr$ttyner ,  in? 
bem  bie  in  ben  niebern  ©e^oljen  nieftenben  großen  Jpeere.  non 
©tngoogelu  unb  ba*  nnjäfclige  SBajfeigeflugel  auf,  ben  um  £a* 
bolj  &«  (iegenben  Seifert,  ber  @egenb  eittea  gait}  ejßent&ümttf 
4>en  Gtyaraher  leiten ,  »eßfcalb  au$  bie  im  Jperbjte  frier  abgt* 
fraltene»  großen  gefts  unb^ei^iagben^orjuglu^bemerEen^meri^» 
fo  wie,  bie  frieftgen  gift&ereien  ftfer  ergiebig  fmb.,.  rocfcfc  an*  je* 
neu  ring*  frerum  gelegen? n  großen!  $ei$en  *or#ty(i$  eine  groß* 
ÜRenge  Äavpfen  unb  £e<fcte  liefern. 

£)en  SWangef  be$  £olje*  nuffen  bie  (ieftgfn.  (Sinraofrntr 
burdfr  bie  93ewenbung  be*  SKofrre*,.  meldtet  fafrr(i$  oon  ben  Sei- 


298 

eben  gemeinten  wirb,  ofyuljeffen,  tnbem  fle  felSe^  jum  <$etjeif, 
<Sttibcrfen  bei*  Stößer  ,  Xu  Umzäunungen  n.  f.  w.  oerwenben. 

Die  Äabolj  }unä${t  gelegenen  Ortfd^aften  ftub:  Obri$, 
SRaifberg  in  Oefterreiä)  unb  £c*foroi$  irt  90? ifcren  ,*  au$  ^>rfia* 
ben  flcfc  im  fcifftgen  OrMbejirfe  brei  93erbiubung0wege  unb  16 
$6rä<f en #  jum  Ztytil  über  ben  ^uftagraben,  jum Sfcetl 'S&tr 
fonftige  jur  KewSfferung  ber  SBiefen  angebrachte  ©räben  fityflentt. 

£a$  übrigen*  mübe  Älima  tfl  wegen  ber  3(u6bAn(tung  ber 
weCen  $eidj>e  ni$t  baf  gefunbefle  nnb  bat  SBaffer  ebenfalls  von 
fd)f  e$ter  #efä)ajfen$eit,  wefftatt  ber  nötige  SBebarf  täglichen 
bem  beinahe  }wei<3tunben  entfernten  3nringenborf  in  ba*%nt$au6 
fcerjn  gefahren  wirb«    • 

3weifef*o&ne  verbanft  £abof$,  naä)  i^  neb  er  nnb  f>'ij 
al*  (T(> o b c 1 1 i€  au$  Äaboltilborf  »orfommenb,  <<Sntfte* 
$ung  unb  Kamen  bem  alten  @ef<ft(ea)te  ber£&ab'el&ofperger 
von  benen  jeboä)  nur  einer ,  nämlufy  Gebhard  de  Chadettiöa- 
perge  in  einer  &fojterneuburger  Urfunbe,  bei  ©elegenfcetkeiner 
©cfrenfung  be$  »runo  von  ^ufinperge  an  ba*  Stift,  fcntyfs 
f4>etnli$  gegen  Snbe  be*  XII«  3a&rfcunbert*  ,  oortommt,  äuj?tf 
welkem ,  wie  wir  fpater  fe&en  werben,  nur  nod)  ein  Sp einriß 
t>onÄabofbi*berf  im  3afrre  1201  al*  erfter  93efi|er be* freu* 
tigen  Äabolj  erfcfceint,  worauf  ber  93ewei4  für  ba*  fco^e  HU 
ter  biefe*  Orte*  fcervorgefrt,  beffen  f8efi$er  jeboä)  bi*  ju  Anfang 
be*  XVI.  3a&rfcunbert*  fo  wie  ntyere  9iaa)ria)ten  über  jene  gas 
mitte  g Snjliä)  unbekannt  finb. 

lieber  bie  ©cfcitffafe  be*  Orte*  felbft  in  frieren  3«ten 
fftweigt  bie  ©efefetc^te  gänjlidj}  unb  wir  vermögen  nur  anjus 
fuhren ,  bat;  tiefe  i?errfä)aft  fefren  feit  lange  fcer  mit  ber  «$err* 
fd)aft  ©eefelb  vereinigt,  unb  in  neuerer  £ek  burä)  {weigeuerl* 
brunfte  fiaxt  fceimgefuc&t  würbe,  inbem  im  3a{>re  1813  in  bie* 
fem  Orte  7  Käufer  abbrannten ,  am  14«  Kugujt  1833  aber  29 
Jpäufec  unb  ba*  früher  mit  ®a)tnbefo  gebeerte  Xmtfcau*  ein  Staub 
ber  $(*mmen  würben« 

3u  bem  unter  bem  9?amen  »J?errfä)aft  Äabelj«  befielen* 
beu  Äorper  geboren  bie  Ortfä)aften  Aabefj,  ObriQ,  £abs 


299 

vet,  Un.tertnarfertborfi  3e(ef6borf>  ^PernerSborf, 
3rotngenborf,  ©rojjfcarra*,  SArnlet*,  Äleinweb 
fer*borf  uttb  ber  SÖfoirft  @eefelb. 

@ie  enthalt  bemna$:  2273  Samitten,  4780  mSnnlic&e  unb 
5317  weibliche  9>erfonen  i  745  9>ferbe,  84  Ö*fen,  1218  Äü&e, 
6422  ®<^afe,  210  Siegen  unb  2500  Schweine. 

2fn  ©runbeftanb:  14574  3o<&  683  D  Älft.  »cferlanb,  1519 
3oc^495D  Älft.  »Hefen ;  2774  3o«  1514Ü  *tft.  SBeingirten ; 
1051  3ecfr  241D  *lft -Sdcje;  femer  1525  3o<fr  ^crrf^afUtcf^e 
uiibll4  3o$566DÄft.  $riDat;3Balbungett. 

2)a$  $errf$aft(i$e  in  ^albmonbformiger  ©eflal*  fic&  bafrin* 
jiefcenbe  meijl  flad>e  ©ebiet,  beffen  SBitfcefpuuct  ber  2hnt6ftQ  Äa* 
bei*  btlbet,  umfagt  fonacfc  bat  ©«biet  oon  9>erner6bdrf  unb  bie 
unmittelbar  an  SRctyren  angrenjenben  (Gebiete  von  3e$el*borf , 
Untermarferdborf,  <$.abrcf ,  Obri§,  ©eefelb,  itwingenborf ,  oou 
©rojftarra*,  Äammer$borf.,>  £>ürnfei$  unb  Äleinweifer$borf# 

Die  gelbgrünbe  ber4?errf(fafr  jinb  im  ©tfnjen  gut  ja  nen* 
nen  unb  werben  nad)  ber  Breifelberwirtfcftfoaft  beurbart,  wobei 
au$  außer  bem  flcferbaiij  welker  SBeijen,  Äorn ,  i?afer,  ©erfle 
unbJpirfe  liefert,  (tarier  SBcinbati  getrieben  n>ub.  Die  Dbflpflegt 
ijt  äujjerft  gering,  unb  bte  @tallfätterung  im  allgemeinen  nur 
tye  unb  ba  üb(i$. 

gabrifen  befielen  in  ber  J?errf<$aft  feine ,  inbem  bie  Sin* 
wo&ner  jt$  auSföließenb  ton  ferner  *  unb  SBeinbau  ernähren, 
beren  Srjeugnijfe  größtenteils  in  ©totferau  unb  SBien  abgefegt 
werben»  • 

Unter  ben  fcerrfcfcaftücfcen  ®<&loffern  nimmt  ba*  im  3D?arfte 
©eefelb  ben  erften  $(a|  ein  ,  baSfelbe  liegt  auf  einer  mäßigät 
Sr&ityung ,  ifl  in  neuerem  ©efcfcmäcf  erbaut,  enthalt  jwet  @tetf* 
werfe  unb  bietet  bur$  feine  Sage  eine  weite  unb  tyerrltdje  Umfielt 
bar;  übrigen*  beftnben  jtc&  nod)  $errföaftfi$e  SBofcngebaube  ju 
Äabolj,  ©rojftarra*  unb  ji?abre$,  9Reier&ofe  befielen  inBwim 
genborf,  ©roß&arra*,  ÄamerSborf,  Äabolj  unb  @eefelb." 

9J?  fielen  finb  in  ber  J?errfd?aft  vier,  n&m(i$  ju  3*t}tM« 
borf  /  9>erner*borf,  ©rofftarra*  unb  Äamertborf. 


300 

Brauereien  ober  Brennereien  flnb  ntc^t  vor^anbeu, 

3i*gelofen  finben  fi^>  ju  9>erner*borf ,  Untermarfatfborf , 
Jpabre*,  ©eefelb  unb  Äammer$borf.  3a  0eefelb  befielt  au$  eine 
fyevtftyaftlityt  AalEbreunerei  unb  im Obriger^SBalbe ein $err* 
fefraftlidfrer  Äalfjietnbruc^ 

Äußer  ber  t  h  £aupt*<pofiftra{?'e  von  SBien  ua$ 
9>rag,  welche  ben  ber  £errfcfcaft  gufiänbigen  Ort  SefceWborf 
bur$fcfcneibet,  (inb  bloße  gelbmege  t>or$anben ,  antfy  befinbet  fi$ 
im  erwähnten  Orte  eine  t.  t.  9J?au  tfcftatton.  - 

Sie  £a^(  ber  im  fyieftgen  ^errft^aft^bejirCe  bejie&enbea 
Brütfen  ,  beträgt  megen  ber  vielen  Äb&uggräben  83* 

An  glußmaffer  ijt  nur  ber  $ul£aba$  oorfcanben,  welker 
bie  Orte  9>ern«r*borf,  3e$eWborf ,  UfftermarferJborf,  Jpabre*, 
Obri§  unb  3mingenborf  bur$fließt. 

2)te  auf  allen  Ortägebieten  ber  £errf<&aft  juftänbige^äflb* 
barfeit  ift  »orjfiglicfr  an  SBaffer*  unb  Stiebermilb  ergiebig,  mo* 
bei  jebodjj  g  i  f  <&  e  r  e  i  blo*  im  £  a  b  o  l  j  e  r,  ©eefelber  unb  3n>in* 
genborfer  Burgfrieben  befielt» 

Hn  Bergeu  in  biefer  £errf$af*  (Inb  ju  bemerken,  beroon 
3mtngenborf  bU  gegen  dle^  läng*  ber  mtyriföen  ©renje  in  um 
unterbrochener  Äette  gegen  Sorben  ft$*<$sn}ie$enbe@}$a$er* 
berg,  welcher  größtenteils  üppige  Mebenpflanjungen  trägt;  auf 
ber  f üblichen  Seite  ergebt  ficfr  ber  Bu$berg.  Bei  ÄammerS* 
borf  flnb  ber  Äircfcberg,  @$ellenberg  unb  berSobtett* 
frengjV,  welche  burc^auS  tafyl  unb  me^r  aC6  größere  *$äget  ju 
bmacfrttr  ftnb. 

Außerhalb  äammerlborf  gegen  SBtften  befinbet  fic^  ber  ber 
£errf$aft  gehörige  fogenannte  »Xsorbermafb*  fo  mie  außer» 
fcalb  Obri$   ber  i&r  ebenfalls  jufiänbige  »Obci$er»äBa(b.« 

2)a$  &ie)lge  Älima  i|t  {mar  milb  Aber  megen  ber  Hn$s 
bünftungen  ber  ©emäffer  ni$t  aller  Orten  ganj  gefunb;  ba* 
2B  affer,  öorjugltcfc  in  ben  an  ber  mä$rif$en  ©renge  liegenben 
Ortföaften  m$t  ba*  bejte ,  in  @eefelb  unb  ftabofj  aber  megen 
vielen  ©alpeterge&alte*  fe|>r  f$(e$t. 


30£ 

23efonbeve  g regelten  ober  Urlauben  ftttb  twfyt  oot* 
^anben«  ;•    •         • .  .* 

SafcrmSrfte  werben  in  @eefelb  ju  3a!oSi  nub  Äatfca* 
rtna,  ja  Jpabre*  am^^lage  na#>8faare>  am  ^ftn^flbtnftade 
unb  am  SRontage  in  ber  iQuatemberwoc^e  abgehalten ,  fo  wie 
aui)  im  festeren  Orte» im (  SRonat  September  no$  ein  gafc 
unb  Sieifmarft  (Statt  ftnber; 

:  3um  a3eföfu{*fityren  *ir  nur  noefr  bie  «efifcer  ber  £err* 
f$aft  Ääbolj,  in  fo  weit  tm$  biefelben  befannt  geworben,  «f* 
go^enbe  an:  im  3a&««e<i20iber  föon  oben  erwähnte  i?  ein  rieft 

ÄonÄa^oIbi<borffna^»e^embWju2tnMfl  be*XVI,3a&r* 
$üribert$  fein  %effger  mft  iRameit  oorfommt,  worauf  f!$  ver* 
matten  fafjt,  baß  »ieBttyt-bttfe  gamttie.jie  iiocfr  einige  £eit  be< 
^attptete,   ober  ba^Äab cljbalbna^  jenti^) eint idjXote,  mit 
©eefefb  bereinigt  warbVwefdH*  J?errf$aft  fäbn  im  XIII.  3*$r* 
$unbtrt  ber  gamifie  oon  <T  fr  ü  n  r  i  n  g  geborte  nnb  oon  betfelbe« 
bi*  in  ba*  XVL  3a$r$unbert  befeffen  mürbe*  Saut  0.  0,  jiänb, 
Öültenbudb  erfd^ettit  bafelbft  im  3«&re  1513  a«  erjter  barin  ans 
gemerfter    93efi$er  SWar^uarb  oon  (T^unr-ing,  Jperr  ju 
©eefdb  u.  f,  m.  worauf  biefe  ton  je$t  an  mit  ©eefelb  oetet* 
nigte  J?errf<$aft  bei  biefer  gamttie :  6i$  jum  Sa^re  1557  Miefe; 
wo  fte  grau  SWaria  @o(oine  oon  d^ünring  ^b,  Jpterritf 
ton  <po(haim  an  ben  gretyerrn  SBir&elm  ton  ©cfconf  ir<$*» 
uerfäufre,  3m  3a#re  ±632  erfatifte  bie  £*rrftyaften  Äabolj 
unb  @eefeIb«3o^a'nn  SBilfcelm  ©raf  ju  £arbetf  oon  be* 
n.  ö,  ©tanben,  me(<£e  btefe  «£errf#aften  wegen  ailju  greger  Catts 
be*anfagen * Sttirfftanbe  uttb  @cfraloen(a|t  bei  obigen '2Bi  tfce Im 
gretyerrn  oon  ®d>on Firmen  feqtteflrivt  Ratten,  worauf  »a# 
beffen  1635  erfolgten  $obe  fein  @<$wie$erfo$n  3«Uu4  Jü„. 
©raf  juJ? arbegg  in  beren$8efi$  trat;  bmrauf  1684  3o&«»ty 
griebriefc  @raf  jü  #arbegg  oon   feinem  33ater  bem  Moori- 
gen; im  3afcre  1703  beffen  <3o{>u3oty  ann£onrab;  im 3a&re. 
1721  Sodann  <E  0  n r  a  b  S$ e i  n ri$  be*  Vorigen  gjofcn ;  im 
3a$re  1756  fein  @o$n  3o()ann  Hnton.  (Eonrab,  na$  bie- 
fem  feit  bem  3^re  1797   ©raf  3ofep&v£arbegg,  t.  t 


302 

wirf  (i$er  Aämmerer  unb  OberfcSientenant  in  ber  Armee,  weU 
d)cv  nocf>  bermalen  ba\>on  33eft$er  ijt 

StammtTW'O'tf:-" 

Sin  JUr<$borf  von  H9  ipwfern,  meU^Dberfaflabrnnu 
in  bretltünbiger  Entfernung  jur  nackten  ..$>fifi(tation  $at, 

&ir$e  unb  @<&ule  beftnben  fi$  im  2>orfe  unb  gefroren  in 
ba*  Secanat  @aubitf<$;  ba$  $>atronat  ber  Pfarre  ift  lanbe** 
förft(id>. —  Den  SBerbfrei*  beft^t  ba«fiin.  3nf.  »egim.  Dir.  4. 

Canbgerit^t,  Ort$»  unb  Confcriptiontcftrigfeit  iji  bie.  £err* 
fd>aft  Äabelj.  ®runb$errf$aften ,  wetcfee  tyer  belaufte  Unter* 
tfranen  beft§en  ,  gibt  e6  mehrere  unb  $war  bie  @ttft<&errf4>aft 
Sggenburg ,  bann  SBenerburg ,  €njer*borf  im  $&afe  ,  Slfparn 
on  ber  jjana,  Äabolj;  Pfarre  unb  Ätrcfce  ©tamniertborf 
unb  SKailberg ;  ©runbfrolben  fraben  nebft  ben  eben  genannten 
aud)  no$  bie  Jperrföaften  £)urnftein#  ©aubitfdjj,  bie  Pfarren 
3ifper*borf  unb  ÖfcoßJ>arra$. 

3m  Dorfe  leben  174  gamilien,  C364  mannte,  382 
weibliche  9>erfonen,  £88  fMftyige  Jtinber);  an  93ie&ftanb  wer* 
ben  82  ^pferbe,  124  &tye,  1174  @$afe  (worunter  bie  ber  fpwvs 
fcfraft  gehörigen  mitge$a&(t  jtnb)  5  3i*gtn  unb  105  ©dfrweine 
geiaht. 

Die  £auptbef$äftigung  be*  Canbmanne*  befielt  in  Xdfer* 
unb  SBeinbau;  nebftbei  treiben  fle  au$  einen  Reinen  Äorner- 
unb .  SGBeiu&anbet.  3fcre  ©rünbe,  wef^e  mittelmäßig  unb  nur 
einzeln  ben^Ueberföwemmungen  aufgefegt  ftnb  ,  werben  mit 
SBeijen,  Jpafer ,  @erjte,  au$  mit  etwa*  £irfe  unb  £anf  beftettt. 
Obft  wirb  wenig  erhielt;  bei  ber  93ie£ju#t  ift  jeboc^  bie  ©taU- 
futterung  iu  Mnwenbung. 

Sie  ©runbbefiiftung  be$  $te(igen  Sanbmanne*  ift  mittelma* 
#ig$  unter  btefen  leben  auty  bie  nötigen  £anbwerfer,  M  1 
gletf<f>&auer,  1  »Wer,  1  SJluller,  2  @4>Hiiber,  3  ©<fruft«r#  2 
gapbtnber,  1  Simmermcilter,  1  9Raurermeijtcr,  2  J?uff$miebe 
unb  ein  Äramer,